Der Milchmarkt und die Märkte für Milchprodukte


Referat (Ausarbeitung), 2001

27 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhalt

1 Einleitung

2 Aktuelle Situation der Milchmärkte
2.1. Deutschland
2.2. Europäische Union
2.3. Welt

3 Aktuelle Situation der Märkte für Milchprodukte
3.1. Deutschland
3.2. Europäische Union
3.3. Welt

4 Die Milchmärkte der MOEL 5

5 Ausblick auf die weitere Entwicklung der Märkte

6 Fazit

7 Quellenverzeichnis

8 Internetquellen

9 Anhang

1 Einleitung

Die Milch stellt in Deutschland das Produkt in der Landwirtschaft dar, dass den größten Anteil an der Gesamtproduktion der Landwirtschaft hat. So nahm der Milchsektor im Wirtschaftsjahr 1999/2000 mehr als 20 % der gesamten deutschen Agrarproduktion ein. (BML 2001) Da die Bedeutung der Milch für die deutsche Landwirtschaft so enorm ist, soll in diesem Referat die aktuelle Situation auf dem Milchmarkt und den Märkten für Milchprodukte aufgezeigt werden.

Aufgrund der Tatsache, dass es in der heutigen Zeit unmöglich ist, den deutschen Markt isoliert zu betrachten, da dieser maßgeblich von Entscheidungen auf EU-Ebene, anderen EU-Märkten und dem Weltmarkt abhängt, sollen auch diese Märkte beleuchtet werden und die möglichen Auswirkungen supranationaler Beschlüsse (Agenda 2000, WTO) kurz dargestellt werden.

Im Anschluss daran werden kurz die Eckwerte der Milchproduktion einiger EU-Anwärterstaaten Osteuropas aufgeführt und am Beispiel Polens, das über die größte Milchproduktion dieser Länder verfügt, werden zudem einige Probleme, die der zukünftige Beitritt schon jetzt mit sich bringt, erläutert.

Als nächstes wird ein allgemeiner Ausblick in die Zukunft präsentiert, der die Auswirkungen supranationaler Beschlüsse und die kurzfristigen Auswirkungen der Maul- und Klauenseuche, für die deutsche Landwirtschaft, aufzeigen soll.

Abschließend wird ein kurzes Fazit gezogen.

Am Ende jeder Marktbeschreibung wird ein kurzer Ausblick auf die Entwicklung in der nächsten Zeit offeriert. Der allgemeine Ausblick befasst sich daher nur mit langfristigen Trends, bei denen die aktuelle Problematik mit den Unsicherheitsfaktoren BSE und MKS noch nicht berücksichtigt wird.

2 Aktuelle Situation der Milchmärkte

2.1. Deutschland

Die wichtigsten Daten zur deutschen Milcherzeugung sind in folgender Tabelle abgebildet:

Tabelle 1: Die wichtigsten milchwirtschaftlichen Daten

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

www.milch-markt.de 2001 nach ZMP, MIV

Die Milchproduktion in Deutschland ist im Laufe der letzten Jahre aufgrund der Quotenbeschränkung relativ konstant geblieben. Die, für die Quote relevante, Milchmenge besteht, im Gegensatz zur Gesamtproduktion, aus Molkereianlieferung und Direktverkäufen, welche der Quote unterliegen, und umfasst somit nicht den Eigenverbrauch auf den Betrieben. Des weiteren ist für die Quote die Produktion im Milchwirtschaftsjahr und nicht die Produktion im Kalenderjahr entscheidend.

Im Milchwirtschaftsjahr 1999/2000 wurden in Deutschland 27,938 Mio. Tonnen Milch (fettkorrigierte Menge) abgeliefert. Unter Berücksichtigung der Fettkorrektur ergab sich daraus eine Überlieferung von 180.000 Tonnen. (ZMP 2000)

Im aktuellen Milchwirtschaftsjahr beträgt die Überlieferung nach Schätzungen der ZMP ca. 200.000 Tonnen. Dies ist unter Berücksichtigung der BSE-Problematik weniger als Experten erwartet hatten. (NORDMILCH 2001)

Die Zahl der Milcherzeuger sank von 1999 bis 2000 aufgrund der Einführung der Milchquotenbörse um 8,2 % auf 141.000 Betriebe. Der Milchkuhbestand sank im betreffenden Zeitraum um 4,0 % auf 4,58 Mio. Tiere. Infolge dessen wuchs die durchschnittliche Herdengröße je Halter von 31,0 auf 32,5 Tiere, wobei aber die enormen Unterschiede innerhalb Deutschlands beachtet werden müssen( 1999: Brandenburg 186,3 Kühe/Betrieb – Baden-Württemberg 19,4 Kühe/Betrieb). Der Rückgang der Tierzahl ist in erster Linie auf die deutliche Milchleistungssteigerung der Kühe zurückzuführen. So stieg die durchschnittliche Milchleistung von 5909 Liter um 2,4 % auf 6050 Liter.(ZMP 2000)

Schätzungen zufolge wird die Milchleistung bis 2001 auf 6251 kg Milch steigen, was einen weiteren Abbau der Milchkuhbestände nach sich ziehen würde.(SALAMON 2000)

Die Milchpreisentwicklung im letzten Jahr wird am besten durch folgende Grafik ergänzt:

Grafik 1: Milchpreisentwicklung in Deutschland

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

www.ZMP.de 2001

Nachdem die Milcherzeugerpreise im Jahr 1999 aufgrund der schwachen Exportmärkte (Russland => Rubelabwertung/Asienkrise) um 2,5 Pfennig nachgaben, zeichnete sich im Jahre 2000 eine deutliche Erholung ab, die den durchschnittlichen Auszahlungspreis um

5 % auf 58,5 Pfennig steigen ließen. Dies lag einerseits an der guten Exportsituation, die durch den schwachen Euro hervorgerufen wurde, und andererseits daran, dass sich die Marktlage bei Butter, Magermilchpulver und Käse verbesserte. Letzteres war auf die spürbare Nachfragebelebung am Weltmarkt - besonders der asiatischen Staaten – zurückzuführen.(SALAMON 2000/ZMP 2000)

Der Preisanstieg war in den norddeutschen Ländern besonders hoch, wobei aber zu beachten ist, dass diese auch den höchsten Preisverlust im Jahre 1999 hinnehmen mussten. Die regional unterschiedlichen Preise in Deutschland im Jahre 2000 waren Ausdruck von Verwertungsunterschieden für die Milch. Die Preissteigerungen konnten am schnellsten von Versandmolkereien bei loser Milch und Milchkonzentraten durchgesetzt werden, da diese nicht durch längerfristige Kontrakte gebunden waren. Bei den anderen Produktgruppen, wie z.B. Käse und Konsummilch, vollzog sich die Preiserhöhung mit Verzögerung. Erst im Frühjahr 2001 konnten die Molkereien bei neuen Kontraktverhandlungen deutlich höhere Preise für Käse und Frischmilchprodukte durchsetzen, so dass sie im Jahre 2001 in der Lage sein werden, zumindest ähnlich hohe Milchpreise auszuzahlen.

Allgemein ist davon auszugehen, dass die sehr hohen Auszahlungspreise im Jahr 2000 in diesem Jahr noch einmal übertroffen werden, da der Euro weiterhin zur Schwäche tendiert und große Nachfrageimpulse aus asiatischen und aus ölexportierenden Ländern zu verzeichnen sind.(SALAMON 2000/ CORDES 2001)

2.2. Europäische Union

Die wichtigsten Eckwerte zur Milchproduktion in der EU sind dieser Tabelle zu entnehmen:

Tabelle 3: Milchkuhbestand, Milchleistung und Milchproduktion in der EU

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

SALAMON 2000 nach Eurostat, ZMP, verändert

Die Milchproduktion in der EU blieb über die letzten Jahre, aufgrund der Quote relativ konstant. So wurde die Milchproduktion in 1999 gegenüber dem Vorjahr um 0,9 % ausgedehnt. Daraus resultierte für das Quotenjahr 1999/2000 eine EU-weite Überlieferung der Milchquote. Besonders die südlichen Staaten Griechenland, Portugal, Spanien und Italien überlieferten stark. In den übrigen Staaten blieben die Überlieferungen, sofern überliefert wurde unter 1 %. Somit hatte Deutschland mit einer Überlieferung von 0,6 % den Hauptteil der anfallenden Superabgabe von 245 Mio. Euro zu tragen.

Von 1998 bis 1999 konnte die Milchleistung EU-weit um durchschnittlich ca. 2,7 % gesteigert werden. Besonders ausgeprägt waren die Leistungssteigerungen in Österreich, Schweden, Dänemark und Deutschland. Dies hatte zur Folge, dass die Milchkuhbestände dementsprechend verringert wurden, so dass sie vor allen Dingen in den Gebieten mit den höchsten Leistungssteigerungen reduziert wurden. Darüber hinaus sanken aber auch die Kuhbestände in den Niederlanden (Umweltmaßnahmen) und in Großbritannien (niedrige Milchauszahlungspreise). Der weitere Verlauf der Produktion kann aufgrund der MKS - Problematik nur sehr schwer vorausgesagt werden. Es wird aber davon ausgegangen, dass die Mitgliedstaaten, die eine Quotenerhöhung bekommen, in diesem Jahr ihre Produktion ausweiten.

Die Versorgungssituation in Europa wird anhand der folgenden Tabelle erläutert:

Tabelle 4: Kuhmilchbilanz der EU

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Dargestellt werden die Daten zur Milchbilanz der EU. Aus ihnen geht hervor, dass der Selbstversorgungsgrad im Verlauf der letzten Jahre zwar um 2,7 Prozentpunkte gefallen ist, was vor allen Dingen auf einen höheren Binnenverbrauch zurückzuführen ist, aber immer noch bei fast 110 % liegt. Weiterhin muss beachtet werden, dass dieser Selbstversorgungsgrad nur durch Beihilfen gewährleistet wurde und dass der Echte bei fast 120 % liegt. Die Datensätze zeigen auf, dass der EU-Milchmarkt noch in erheblichem Maße von Stützungen und von der Lage auf dem Weltmarkt abhängig ist.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Milchpreisentwicklung der letzten Jahre bei einigen ausgewählten EU-Ländern und den EU-Durchschnitt.

Tabelle 5: Entwicklung der Milcherzeugerpreise

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Salamon 2000 nach ZMP, verändert

Es zeigt sich ganz klar, dass der Milchpreis von 1998 auf 1999 deutlich um fast einen Euro pro 100 kg Milch abgesunken ist. Dies geschah hauptsächlich infolge der Asienkrise und der Rubelabwertung, die zu Problemen am Weltmarkt führten. Somit mussten besonders die stärker auf den Export ausgerichteten Länder wie zum Beispiel die Niederlande (-8,7 %), Belgien (-7,8 %) und Deutschland (-4,2 %) starke Preiseinbußen hinnehmen. Lediglich Schweden und Griechenland konnten sich diesem Trend entziehen und höhere Milchpreise generieren. Die Rangfolge bei den Auszahlungspreisen blieb ähnlich wie in den Vorjahren. So konnten die südlichen EU-Staaten Italien und Griechenland und die beiden nördlichen EU-Staaten Dänemark und Schweden die höchsten Auszahlungspreise registrieren. Für die südlichen Mitgliedstaaten liegen die Gründe bei der, die Produktion übersteigenden, Inlandsnachfrage. In Schweden wurde hingegen die Quote nicht ausgeschöpft. Das „Schlusslicht“ bei den Auszahlungspreisen übernahm Großbritannien aufgrund von Währungsverschiebungen von Österreich. Sehr niedrige Preise wurden weiterhin in Irland und Belgien registriert. Für das Jahr 2000 wurden steigende Preise registriert, die vor allen Dingen auf die gute Weltmarktlage, insbesondere auf die Nachfrage der asiatischen Staaten, und auf den schwachen EURO zurückzuführen sind. Lediglich Großbritannien konnte nur in geringem Maße an dieser Entwicklung partizipieren, da sich das britische Pfund stärker als der EURO erwies. Mittelfristig bleibt abzuwarten, ob die EURO - Schwäche erhalten bleibt und welche Folgen die MKS mit sich bringen wird.(SALAMON 2000)

[...]

Ende der Leseprobe aus 27 Seiten

Details

Titel
Der Milchmarkt und die Märkte für Milchprodukte
Hochschule
Hochschule Osnabrück  (Agrarwissenschaft)
Veranstaltung
Agrarpolitik II
Note
1,0
Autor
Jahr
2001
Seiten
27
Katalognummer
V21277
ISBN (eBook)
9783638249300
Dateigröße
1753 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Milchmarkt, Märkte, Milchprodukte, Agrarpolitik
Arbeit zitieren
Regina Everinghoff (Autor:in), 2001, Der Milchmarkt und die Märkte für Milchprodukte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/21277

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