Unterrichtsstunde Bewerbungsanschreiben


Unterrichtsentwurf, 2012

24 Seiten, Note: 1,2

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Bedingungsanalyse
1.1 Lokale Rahmenbedingungen
1.2 Personale Rahmenbedingungen

2. Didaktische Reflexion
2. 1 Kompetenzen und Inhalte des Bildungsplans
2. 2 Sachanalyse
2. 3 Kompetenzen und Indikatoren
2. 3. 1 Fachkompetenzen
2. 3. 2 Personale Kompetenzen
2. 3. 3 Methodenkompetenzen
2. 3. 4 Soziale Kompetenzen
2. 4 Stundenziel

3. Methodische Reflexion
3.1 Methodische Planung mit Begründung und Alternativen
3. 1. 1 Einstieg
3. 1. 2 Hinführung / Problematisierung
3. 1. 3 Erarbeitung
3. 1. 4 Vertiefung I
3. 1. 5 Vertiefung II
3. 1. 6 Ergebnissicherung
3. 1. 7 Hausaufgabenerteilung und Schluss
3. 1. 8 Puffer

4. Quellenangaben

5. Anhang

1. Bedingungsanalyse

Die Bedingungsanalyse beinhaltet die Feststellung des Ist-Stands der Klasse unter den Parametern der lokalen und personalen Rahmenbedingungen sowie durch die gegebenen Lernvoraussetzungen durch die Einbettung der Unterrichtsstunde in die Unterrichtseinheit.

1.1 Lokale Rahmenbedingungen

Die Sophie- Scholl Realschule befindet sich in einem kleinen Waldstück zwischen den Karlsruher Stadtteilen Oberreut und Grünwinkel. Seit dem Jahre 1982 teilt sich die Realschule das Schulgebäude mit der Engelbert- Bohn- Berufsschule, ihren heutigen Namen erhielt sie jedoch erst im Jahr 1987, nachdem der Antrag auf Namensänderung der Schulkonferenz vom Gemeinderat angenommen wurde.

Aktuell wird die Schule von etwas mehr als 400 Schülerinnen und Schülern besucht, die sich auf 17 Klassen verteilen. Die meisten der Schülerinnen und Schüler kommen aus dem unmittelbaren Einzugsgebiet der Schule.

Das Leitbild der Schule lautet: „Sozial, Selbstbewusst mit Zivilcourage“ – kurz SSR, wie auch das Kürzel der Schule heißt. Die 38 LehrerInnen, die an der Schule beschäftigt sind, versuchen alles Mögliche, um diesem Motto auch gerecht zu werden.

Neben der Lehrerschaft wird die Bildungsstätte zudem durch einen Elternbeirat, einen Elternvertreter und den Förderverein unterstützt.

Durch die Elternarbeit ist es den Eltern der SchülerInnen möglich, schnell und zuverlässig auf Fragen und Anregungen zu reagieren. So sind sie in der Lage, den Schulalltag effektiv mit zu gestalten.

Eine Besonderheit der Sophie- Scholl Realschule ist, dass sowohl SchülerInnen als auch die LehrerInnen freiwillig eine ausgewählte Schulkleidung tragen können. So soll eine bessere Identifikation mit der Schule gewährleistet werden und dem Markenwahn, der so oft zwischen den Schülerinnen herrscht, Einhalt geboten werden.

1.2 Personale Rahmenbedingungen

Die Klasse setzt sich in der Regel aus 29 Schülerinnen und Schülern zusammen. Je nach Tagesverfassung der Schülerinnen und Schüler schwankt das Arbeitsklima zwischen konzentriert und unruhig. Es sind überwiegend dieselben drei Schülerinnen, die sich am Unterricht beteiligen, während der Rest der Klasse eher teilnahmslos dem Unterrichtsgeschehen beiwohnt. Je nachdem, ob es den Schülerinnen und Schülern von Beginn der Stunde an klar ist, um welches Thema es sich handelt oder nicht, sind auch einige andere dazu bereit, am Unterricht zu partizipieren. Die Lernenden sind mit einer Vielfalt an Sozialformen vertraut. Von der Einzelarbeit über Partner- und Gruppenarbeit bis hin zum selbstgesteuerten Lernen anhand verschiedener Niveaus haben sie bereits vieles kennengelernt. Insbesondere daher, dass die Leistungsniveaus der Schülerinnen und Schüler sehr unterschiedlich sind, bietet sich die Einzelarbeit in dieser Klasse an. So können sich auch Unruhigere und Leistungsschwächere konzentriert an eine Aufgabe setzen und sich in ihrem Lerntempo die Thematik erarbeiten.

2. Didaktische Reflexion

2. 1 Kompetenzen und Inhalte des Bildungsplans

In der Realschule sollen die Schülerinnen und Schüler im Fach Deutsch die deutsche Sprache „als [ein] Mittel der zwischenmenschlichen Verständigung“[1] kennenlernen. Dies geschieht nicht nur auf der verbalen, sondern auch auf der schriftlichen Ebene. Ein besonders wichtiger Aspekt ist hierbei der Gedanke, dass dies nicht auf den Deutschunterricht selbst begrenzt sein soll, sondern zugleich die „Grundlage für die Weiterentwicklung [im] Beruf“[2] darstellen sollte. In dieser Unterrichtsstunde kommt speziell dieser Gesichtspunkt stark zum Tragen, da die Schülerinnen und Schüler die erarbeiteten Kenntnisse nicht nur für den Unterricht, sondern auch für ihr weiteres Leben brauchen und darum intrinsisch motiviert an die Thematik herantreten sollten.[3]

Es ist wichtig für sie, nach ihrem Schulabschluss einen potentiellen Arbeitgeber neben qualitativen Angaben aufgrund ihrer „Ausdrucksfähigkeit“[4], ihrer korrekten „Rechtschreibung“[5] sowie einer angemessenen Syntax von sich zu überzeugen.

2. 2 Sachanalyse

Das Ziel einer Bewerbung ist es, sich bestmöglich bei einem Arbeitgeber darzustellen, um sein Interesse zu erwecken und im besten Fall eine Zusage für einen Arbeitsplatz zu bekommen. Die häufigsten Bewerbungsanschreiben werden für Arbeitsplätze und Praktika verfasst. Sie können zudem in Bezug auf eine konkrete Stellenausschreibung oder auch als Initiativbewerbung abgefasst werden.

Neben einem gut ausformulierten Bewerbungsanschreiben gehören in eine ansprechende und für Arbeitgeber angemessene Bewerbungsmappe noch ein tabellarischer Lebenslauf, auch Curriculum Vitae genannt, ein Passfoto, Zeugnisse sowie etwaige erforderliche Referenzen.

Bevor ein Bewerbungsanschreiben verfasst wird, sollte sich der Bewerber darüber im Klaren werden, wieso er sich genau für diese Stelle in dieser Firma bewirbt, und in wie fern er über Qualifikationen verfügt, die für den potentiellen Arbeitgeber interessant sein könnten.

Außerdem ist es wichtig, sich frühzeitig über die Daten zu informieren, bis zu welchen die Bewerbungsunterlagen bei den Betrieben vorliegen müssen.

Um ein formal richtiges und ansprechendes Bewerbungsanschreiben zu verfassen, ist es wichtig, dass der Bewerber einen gewissen Kriterienkatalog beachtet, der in Deutschland mittlerweile zum Bewerbungsstandard gehört.

Um Formfehler zu vermeiden, ist bereits bei der Wahl der richtigen Bewerbungsunterlagen auf einiges zu achten.

Zunächst sollte für das Bewerbungsanschreiben ein ungelochtes, rein weißes DIN-A4 Papier gewählt werden, das weder kariert noch liniert ist. Des Weiteren sollte bei der Gliederung des Anschreibens auf eine übersichtliche Struktur und eine angemessene Platzeinteilung geachtet werden. Hierzu zählen auch angemessene Ränder von drei bis vier Zentimeter pro Seite.

Das Bewerbungsanschreiben selbst kann in drei Abschnitte eingeteilt werden: Den Auftakt, den Mittelteil und den Schluss.[6]

Im Auftakt sollte der Bewerber nach der Auflistung der eigenen Adresse sowie der Adresse des potentiellen neuen Arbeitgebers in der Betreffzeile seines Anschreibens zunächst klar machen, für welche Stelle er sich bewirbt. Hierbei kann auch kurz ein Bezug zu einer eventuell vorliegenden Stellenausschreibung hergestellt werden. Anschließend sollte der Bewerber kurz bekunden, dass es sich genau für einen bestimmten Arbeitsplatz interessiert.

Im nachfolgenden Mittelteil sollte deutlich werden, wieso der Bewerber genau an dieser Stelle interessiert ist. Zuzüglich ist es die Aufgabe des Bewerbers, sich in einem möglichst guten Licht zu präsentieren und dem Adressaten in bündiger und prägnanter Form darzustellen, wieso genau er der Richtige für diese Stelle ist und das Anforderungsprofil der Firma optimal ergänzt.

Zu guter Letzt sollte der Bewerber einen „freundlich- verbindlichen Schlußton setzen“[7], indem noch einmal freundlich auf das Interesse an einem Vorstellungsgespräch und damit auch an dem Arbeitsplatz verweist.

Unabhängig von der optimalen Gliederung der Bewerbung gibt es noch einige weitere Stolperfallen bei der Erstellung einer Bewerbung, auf die unbedingt geachtet werden müssen und die im Anschluss in Form eines Rankings kurz erläutert werden.

1. Anrede:
entweder ganz allgemein Sehr geehrte Damen und Herren oder speziell Herr *** bzw. Frau ***, wenn dies aus der Stellenanzeige hervorgeht
2. Handschriftliche Unterschrift, keinesfalls per Computer
3. Anredepronomen 3. Person werden immer groß geschrieben: Sie, Ihr, Ihnen
4. Auf Vollständigkeit der aufgeführten Anlagen achten[8]
5. Auf korrekte Zeichensetzung achten[9]
6. Verwendete Fremdwörter im Wörterbuch kontrollieren, damit sie auch die richtige Bedeutung haben

2. 3 Kompetenzen und Indikatoren

2. 3. 1 Fachkompetenzen

Die Schülerinnen und Schüler

- erweitern ihre Kenntnisse über den Aufbau einer Bewerbung, indem sie sich eigenständig damit auseinandersetzen
- lernen, ihr Bewerbungsanschreiben an den Informationen der Stellenanzeige auszurichten, indem sie diese entnehmen und ihre Angaben passend dazu aufbereiten
- vergrößern ihren Wortschatz, indem sie mit neuen Ausdrücken und Formulierungen konfrontiert werden

2. 3. 2 Personale Kompetenzen

Die Schülerinnen und Schüler

- beachten sowohl im Unterrichtsgespräch als auch in der Partnerarbeit die Gesprächsregeln der Klasse, indem sie sich gegenseitig zuhören und ausreden lassen
- halten Arbeitsergebnisse auf ihrem Arbeitsblatt fest, indem sie die Arbeitsaufträge ausführen
- erweitern ihr Bewusstsein für die Thematik, indem sie erfahren, dass jeder von ihnen ganz individuell davon betroffen ist

2. 3. 3 Methodenkompetenzen

Die Schülerinnen und Schüler

- verstehen die Arbeitsanweisungen und können diese selbständig ausführen, indem sie diese lesen, verstehen und Ergebnisse niederschreiben
- üben sich im Wechsel von Sozialformen, indem sie den Anweisungen des Lehrers folgen
- lernen, adressatenbezogen zu schreiben, indem sie sich über die Anforderungen des potentiellen Arbeitgebers informieren und den Inhalt ihres Bewerbungsanschreiben daran ausrichten
- können sich ein Schreibziel setzen, indem sie sich darüber im Klaren werden, was sie bei dem Adressaten bewirken wollen

[...]


[1] Vgl. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden Württemberg (Hg.) (2004): Bildungsplan 2004 Realschule, S. 48

[2] Vgl. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden Württemberg (Hg.) (2004): Bildungsplan 2004 Realschule, S. 48

[3] Vgl. Riedl, A: Grundlagen der Didaktik. Wiesbaden 2004, S. 36

[4] Vgl. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden Württemberg (Hg.) (2004): Bildungsplan 2004 Realschule, S. 49

[5] Vgl. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden Württemberg (Hg.) (2004): Bildungsplan 2004 Realschule, S. 49

[6] Vgl. Hesse/Schrader: Die überzeugende schriftliche Bewerbung. Bewerbungsanschreiben und Lebenslauf erfolgreich formulieren und optimal gestalten. Frankfurt am Main 2001, S. 52 ff.

[7] Hesse/Schrader: Die überzeugende schriftliche Bewerbung. Bewerbungsanschreiben und Lebenslauf erfolgreich formulieren und optimal gestalten. Frankfurt am Main 2001, S. 53.

[8] Vgl. Kratz, H.- J.: Handbuch Bewerbung. Regensburg 2009, S. 39

[9] Vgl. Kratz, H.- J.: Handbuch Bewerbung. Regensburg 2009, S. 50

Ende der Leseprobe aus 24 Seiten

Details

Titel
Unterrichtsstunde Bewerbungsanschreiben
Hochschule
Pädagogische Hochschule Karlsruhe
Note
1,2
Jahr
2012
Seiten
24
Katalognummer
V212269
ISBN (eBook)
9783656506874
ISBN (Buch)
9783656507482
Dateigröße
651 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Die Unterrichtsstunde wurde für die Einführung des Bewerbungsanschreiben in einer eher leistungsschwächere 8. Realschulklasse konzipiert, bei der es mehrere Anstöße verlangt, um sie in die Richtung der Unterrichtsziele zu bringen. Darum bietet der Unterrichtsentwurf auch Unterrichtsmaterialien, die genau auf diese Bedürfnisse zugeschnitten sind. Erwartungsgemäß kann der Entwurf darum auch für eine Hauptschulklasse verwendet werden.
Schlagworte
unterrichtsstunde, bewerbungsanschreiben
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Anonym, 2012, Unterrichtsstunde Bewerbungsanschreiben, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/212269

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