Terminintermediation und -prozesse und die Insolvenz der Metallgesellschaft 1993


Seminararbeit, 2012

14 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. Einleitung

2. Hauptteil
2.1 Allgemeine Theorie der Intermediation
2.2 Terminintermediation
2.2.1 Unbedingte Termingeschäfte
2.2.2 Bedingte Termingeschäfte
2.2.3 Motive für Termingeschäfte
2.3 Die Öltermingeschäfte der Metallgesellschaft
2.3.1 Absicherungsstrategie mit Hilfe derivativer
Finanzinstrumente
2.3.2 Entstehung und Auswirkung der Liquiditätskrise

3. Fazit

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1 Grundmuster von Intermediationsprozessen

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einleitung

Die zunehmende Globalisierung, der schnelle Fortschritt von Kommunikations- und Informationstechnologien, der Zusammenbruch fixer Wechselkurse des Bretton Woods Systems 1973, sowie andere Faktoren führten auf den Finanzmärkten zu erhöhten Preisschwankungen (Volatilitäten). Durch diese Einflussfaktoren war das Verlangen nach Absicherungsinstrumenten gestiegen[1]. Als Antwort hierauf, kamen Anfang der 90er Jahre vermehrt derivative Finanzinstrumente zum Einsatz. Diese stellten die Möglichkeiten zur Verfügung, die Risiken bestimmter Grundgeschäfte flexibler zu Gestalten.[2] Eine genaue Definition des Derivats erfolgt in der Literatur nicht eindeutig, daher werden Derivate zur Vereinfachung mit Termingeschäften gleichgestellt.[3] Allerdings kann auch ein falscher Einsatz von Derivaten, bedingt durch eine hohe Komplexität, einen großen Schaden anrichten. So häuften sich in den letzten Jahrzehnten Schlagzeilen über hohe, durch derivative Finanzinstrumente verursachte, Verluste und sogar Insolvenzen. Einen äußerst prominenten Fall stellt die Metallgesellschaft AG dar. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, dem Leser einen guten Überblick über die Terminintermediation und dem Fall der Metallgesellschaft zu geben. In Kapitel 2 wird zunächst auf die allgemeine Theorie der Intermediation eingegangen, um zunächst den Begriff zu definieren und dann die drei Intermediationsprozesse aufzuteilen. Hiernach folgt eine ausführliche Darstellung der Terminintermediation, welche weiter in unbedingte und bedingte Termingeschäfte unterteilt werden und die Motive des Terminhandels erläutert werden. Die theoretischen Darstellungen und Erläuterungen sollen schließlich auf den Fall der Metallgesellschaft transferiert werden. Kapitel 3 schließt die Arbeit mit einem kurzen Fazit ab. Es muss zusätzlich betont werden, dass aufgrund des Umfangs dieser Seminararbeit nicht auf alle Aspekte der Termingeschäfte eingegangen werden kann. Darüber hinaus werden Grundkenntnisse im Bereich der Tauschverträge und deren Kontrahierungsmöglichkeiten vorausgesetzt.

2. Hauptteil

2.1 Allgemeine Theorie der Intermediation

Bevor wir uns im nächsten Abschnitt mit einer detaillierten Darstellung der Terminintermediation auseinandersetzen, liegt es nahe, den Grundgedanken der Theorie der Intermediation darzulegen. „Unter einem Intermediär wird eine Institution verstanden, die durch Abschluss gegenläufiger Tauschverträge für eigene Rechnung am Primärmarkt zwischen potenzielle originäre Tauschvertragsparteien tritt. Gegenläufig bedeutet, dass jede (Vor)Leistung in einen und jede Gegenleistung aus einem Tauschvertrag durch einen anderen Tauschvertrag aus dem Paket der vom Intermediär abgeschlossenen Tauschverträge abgedeckt ist.“[4] Die direkte Beziehung zwischen potenziellen Geldgebern und Geldnehmern weist oft sehr große Hindernisse auf. Auf einen Finanzmarkt ohne Intermediäre ist es meist schwierig einen geeigneten Vertragspartner zu finden, sodass ein direkter Abschluss von Tauschverträgen zwischen den originären Parteien mit einem überaus hohen Aufwand verbunden ist. Daher werden Tauschverträge häufig auch indirekt über die Zwischenschaltung von Intermediären vollzogen.[5] Zum einen senken diese die entstehenden Transaktionskosten, indem sie die Interessen der Anbieter und Nachfrager bündeln und somit die Anzahl der erforderlichen Verträge reduzieren. Sie übernehmen aber auch Transformationsleistungen, die die normalen Kapitalmarktteilnehmer entweder nicht erbringen können oder aufgrund von Kostenaspekten nicht erbringen wollen.[6] Gegenläufige Tauschverträge durch Intermediäre sind zusätzlich nach der einfachen Dreizeitpunktmodellierung auch auf die Intermediationsprozesse aufgeteilt in Kassa-, Finanz- und Terminintermediation.[7] Bei der Kassaintermediation erfolgen der Vertragsabschluss und die Vertragserfüllung zeitgleich bzw. nahezu zeitgleich. Damit ein Kassaintermediär seiner Mittlerfunktion zwischen Vertragsparteien nachkommt, muss er die aus einem Kassageschäft zu liefernden Güter an anderer Stelle durch einen gegenläufigen Kassavertrag beschaffen. Zu einer Finanzintermediation kommt es, wenn ein Intermediär zunächst Zahlungsmittel als Vorleistung in einen Finanzierungsvertrag einbringt (Aktivgeschäft) und diese durch einen gegenläufigen Finazierungsvertrag wieder beschafft (Passivgeschäft).In der deutschen Rechtsordnung gelten Kreditinstitute nach §1 I KWG und Versicherungsunternehmen nach §1 I VAG als institutionelle Prototypen der Finanzintermediation.[8] Bei der Terminintermediation handelt es sich um die Vereinbarung ein Gut zu einem bestimmten zukünftigen Zeitpunkt zu beschaffen und dies durch den entgegengesetzten Abschluss von Terminverträgen wieder zu veräußern. Vergleichen wir diese im Überblick:

[...]


[1] Vgl. Gleske (1986), S.280.

[2] Vgl. Graf von Bernstorff (1996), S. 7.

[3] Vgl. Kaiser (2007), S. 177.

[4] Vgl. Kaiser (2006), S. 103.

[5] Vgl. Kaiser (2007), S. 179.

[6] Vgl. Betge (1996), S. 12.

[7] Vgl. hierzu und auch im Folgenden Kaiser (2006), S. 103.

[8] Vgl. Kaiser (2007), S. 179.

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Terminintermediation und -prozesse und die Insolvenz der Metallgesellschaft 1993
Hochschule
Hochschule Bochum
Note
1,0
Autor
Jahr
2012
Seiten
14
Katalognummer
V211887
ISBN (eBook)
9783656404606
ISBN (Buch)
9783656405719
Dateigröße
486 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
terminintermediation, fall, metallgesellschaft
Arbeit zitieren
Liridon Hasani (Autor:in), 2012, Terminintermediation und -prozesse und die Insolvenz der Metallgesellschaft 1993, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/211887

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