Friedrich Schillers "Wilhelm Tell" - Aktiver Revolutionär oder zufällige Ikone?


Hausarbeit, 2012

15 Seiten, Note: 3,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Zusammenfassung

3. Wilhelm Teil - Charakterisierung und Analyse des Wandels
3.1. DerKuhreihen und TellsersterAuftritt
3.2. Ablehnung des Rütlischwurs
3.3. DerApfelschuss
3.4. Teils Monolog in der hohlen Gasse und der Mord

4. Fazit

5. Quellenangaben

1. Einleitung

Hätte man noch vor 11 Jahren in der Schweiz ernsthafte Zweifel über die Richtigkeit der Geschichte, den Rütlischwur und vor allem an den Heldentaten des Wilhelm Teil geäußert, so musste man mit großem Protest rechnen.

Zur Siebenhundertjahrfeier 1991 hinterfragten Historiker, ob es den Rütlischwur überhaupt gegeben habe, aber man wollte keinesfalls den Nationalhelden einbüßen.[1]

In meiner Hausarbeit werde ich mich mit der Frage beschäftigen, ob Schillers Wilhelm Teil ein aktiver Revolutionär, also der Nationalheld, ist oder er durch sein Auftreten und Handeln eher zufällig in die Rolle des Helden der Revolution geraten ist.

Nach einer kurzen Zusammenfassung des Schauspiels in Kapitel 2 werde ich mich anschließend mit Teils Verhalten im Laufe des Geschehens auseinandersetzen.

Wie ist die Ausgangssituation, wie ist er, wie sehen ihn seine Landsleute, wann tritt eventuell eine Veränderung ein?

Endlich werde ich in meinem Fazit die Frage klären, ob Wilhelm Teil ein aktiv an der Revolution beteiligter Freiheitskämpfer war, oder er durch sein Verhalten, seine Charakterzüge für seine Landsleute einfach nur eine so vorbildliche Funktion inne hatte, dass diese ihn zur Ikone glorifizieren.

2. Zusammenfassung des Schauspiels

Friedrich Schillers „Wilhelm Teil", welches am 17. März 1804 am Hoftheater in Weimar uraufgeführt wurde, ist ein Schauspiel in fünf Aufzügen.[2]

Ursprünglich wollte Schillers Freund Johann Wolfgang Goethe sich mit der Materie des Teils beschäftigen, verwarf diese Idee aber wieder. Als das Gerücht kursierte, Schiller würde mit der Legende des Teils arbeiten, begann er tatsächlich sich dafür zu interessieren.[3]

Im ersten Aufzug wird Konrad Baumgarten von des Landvogtes Reitern verfolgt, da dieser den Burgvogt Wolfenschießen erschlug, als dieser sich an Baumgartens Frau vergehen wollte.

Der Fährmann weigert sich aufgrund eines Unwetters Baumgarten über den See zu fahren. Teil kommt hinzu, setzt mit Baumgarten über und bringt ihn zu Werner Stauffacher, der die Unterdrückung durch den Landvogt Geßler gerade am eigenen Leib zu spüren bekam. Teil und Stauffacher reisen gen Uri.

In Altdorf wird bei ihrer Ankunft auf Befehl des Vogtes ein Hut auf einem Stab aufgestellt, vor dem sich nun jeder verbeugen soll, um dem Landvogt Ehre zu erweisen.

Teil reist nach Hause, während Stauffacher sich zu Walther Fürst begibt, welcher Arnold von Melchthal bei sich versteckt hält.

Die drei Männer, Stauffacher aus der Kantone Schwyz, Fürst aus der Kantone Uri und Melchthal aus der Kantone Unterwalden, beschließen die Kantonen zum Widerstand zu vereinen.

Im zweiten Aufzug treten der Freiherr von Attinghausen und sein Neffe, Ulrich von Rudenz, auf. Rudenz will den Hof seines Oheims verlassen und auf die Burg des Landvogtes Geßler reisen. Es entbrennt eine Diskussion über die Notwendigkeit sich den Habsburgern zu unterwerfen. Attinghausen versucht seinen Neffen dazu zu bewegen seiner Heimat treu zu bleiben, dieser wittert jedoch bei den Habsburgern seine große Chance auf Reichtum und Ansehen. Auch eine Rolle spielt bei dieser Entscheidung das Fräulein Bertha von Bruneck. Attinghausen deutet an, dass sie der Grund der Grund wäre, weswegen sein Neffe seine Heimat verrät.

Es folgt die Szene auf Rütli. Die drei Männer Stauffacher, Fürst und Melchthal haben Männer aus ihren Kantonen versammelt und planen nun den Widerstand. Nach einer längeren Diskussion einigen sie sich darauf, den Angriff bis Weihnachten aufzuschieben.

Bevor sie sich jedoch trennen, leisten sie einen Eid auf ihr neues Bündnis.

Im dritten Aufzug macht Bertha von Bruneck Rudenz deutlich, dass sie seine Gefühle erwidere, jedoch enttäuscht sei, ihn als Verräter seiner

Heimat sehen zu müssen. Da ihr Besitz sich in der Schweiz befinde, sei auch nur sie frei, wenn die Schweiz frei wäre. So schlägt Rudenz sich wieder auf die Seite der Schweizer.

Unterdessen ist Teil mit seinem Sohn Walther auf dem Weg zu seinem Schwiegervater Walther Fürst aus Attingen.

Auf ihrem Weg kommen sie an dem Hut vorbei, Teil grüßt jedoch den Hut nicht und die Wachen wollen ihn ins Gefängnis bringen lassen. Als der Landvogt Geßler hinzu kommt, verlangt dieser von Teil einen Apfel von des Sohnes Kopf zu schießen.

Teil schießt nach einigem Zögern schweren Herzens und nicht ohne seinem Köcher einen zweiten Pfeil entnommen zu haben. Der Schuss glückt, doch als Geßler sich nach dem zweiten Pfeil erkundigt und Teil antwortet, dieser Pfeil wäre für den Landvogt gewesen, hätte er seinen Sohn getroffen, wird er festgenommen.

Im vierten Aufzug gelingt Teil die Flucht vom Schiff des Landvogtes. Er reist nach Küßnacht. Währenddessen stirbt in Unterwalden der Freiherr von Attinghausen, woraufhin Rudenz und die Männer des Rütli-Schwurs beschießen ihren Angriff sofort zu starten.

Teil hat inzwischen die hohle Gasse bei Küßnacht erreicht. Einen Monolog führend, wartet er auf Geßler und erschießt ihn.

Im fünften und letzten Aufzug finden sich eine Menschenansammlung in Attinghausen, die Festungen des Vogtes sind bezwungen und die Nachricht vom Tode des Kaisers Albrecht I. durch die Hand seines Neffen. Diesersucht Schutzim Hause Teil.

Teil gewährt ihm diesen zwar nicht, lässt ihn aber fliehen.

Freunde und Landleute versammeln sich bei Teils Haus um den Erfolg und ihren Helden zu feiern.

3. Wilhelm Teil - Charakterisierung und Analyse des Wandels

Der Titelheld des Schauspiels kann vorläufig als typischer Schweizer Landsmann, der aufrichtig, mutig und fromm ist, beschrieben werden.

Außerdem ist er ein liebender Vater und Ehemann.[4] Er ist kein Mann vieler Worte, aber großer Worte. Charakteristisch ist eher sein Tatendrang in der Not.

[...]


[1] Vgl.: Matten-Gohdes, Dagmar: Schillerist gut 1. Auflage Weinheim/Basel: Beltz Verlag 2002 S. 174

[2] Vgl.: Mai, Manfred: Was macht den Mensch zum Menschen - Friedrich Schiller 1. Auflage München/Wien: Carl Hanser Verlag 2004

[3] Vgl.: Urban, Cerstin: Friedrich von Schiller - Wilhelm Teil 6. Auflage Hollfeld: Joachim Beyer Verlag 2002

[4] Vgl.: Urban, Cerstin: Friedrich von Schiller - Wilhelm Teil 6. Auflage Hollfeld: Joachim Beyer Verlag 2002 S. 28-29

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Friedrich Schillers "Wilhelm Tell" - Aktiver Revolutionär oder zufällige Ikone?
Hochschule
Europa-Universität Flensburg (ehem. Universität Flensburg)
Note
3,0
Autor
Jahr
2012
Seiten
15
Katalognummer
V210933
ISBN (eBook)
9783656521341
ISBN (Buch)
9783656524151
Dateigröße
480 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Schiller, Tell, Apfelschuss, Rütli-Schwur, Schweiz, Revolution
Arbeit zitieren
Ann-Christin Oelerich (Autor:in), 2012, Friedrich Schillers "Wilhelm Tell" - Aktiver Revolutionär oder zufällige Ikone?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/210933

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