Das Konzept der Bindungstheorie und seine Bedeutung für die Soziale Arbeit


Diplomarbeit, 2013

89 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung: Thema, Intention und Inhalt der Arbeit

2 Grundzüge der Bindungstheorie
2.1 Gegenstand der Bindungstheorie
2.2 Zur Geschichte der Bindungstheorie
2.3 Bindung als motivationales System

3 Die Eltern-Kind-Bindung
3.1 Bindungsverhalten und Bindungsqualität
3.2 Kommunikations- und Interaktionsiähigkeiten des Säuglings & feinfühliges In­teraktionsverhalten
3.3 Bindung als sichere Basis versus Exploration
3.4 Väterliche Unterstützung der kindlichen Exploration und Spiel-Feinfühligkeit.
3.5 Etappen der Bindungsentwicklung
3.5.1 Phase der unspezifischen sozialen Reaktionen
3.5.2 Zielorientierte Phase oder Phase der unterschiedlichen sozialen Reaktions­bereitschaft
3.5.3 Phase des aktiven und initiierten zielkorrigierten Bindungsverhaltens
3.5.4 Phase der zielkorrigierten Partnerschaft
3.6 Faktoren einer sicheren Bindungsentwicklung
3.7 Bedeutung von Bindungserfahrungen für die weitere Entwicklung

4 Feststellung der Bindungsqualität durch die Fremde Situation
4.1 Sichere Bindungsqualität (B)
4.2 Unsicher-vermeidende Bindungsqualität (A)
4.3 Unsicher-ambivalente Bindungsqualität (C)
4.4 Desorganisation und Desorientierung in den Bindungsstrategien (D)

5 Innere Arbeitsmodelle von Bindung
5.1 Entstehung und Entwicklung innerer Arbeitsmodelle
5.2 Das sichere Modell
5.3 Das unsicher-vermeidende Modell
5.4 Das unsicher-ambivalente Modell
5.5 Das unsicher-desorganisierte Modell

6 Verfahren zur Feststellung der mentalen Repräsentation von Bindung.
6.1 Geschichtenergänzungsverfahren
6.2 Projektives Bilderverfahren
6.3 Adult-Attachment-Interview - AAI (Erwachsenen-Bindungs-Interview)

7 Die transgenerationale Weitergabe von Bindung
7.1 Elterliche Repräsentanzen und ihr Einfluss auf die Eltern-Kind-Beziehung
7.2 Bindungsforschung zur transgenerationalen Weitergabe von Bindungsmustern

8 die Bindungstheorie in der Praxis von Sozialer Arbeit und Therapie
8.1 Die Bindungstheorie als nützliches Bezugswissen
8.2 Die Bedeutung der Bindungstheorie für eine professionelle Haltung der Sozial­pädagogin, Sozialarbeiterin
8.3 Entwicklungspsychologische Beratung
8.4 Das Präventionsprogramm SAFE® - Sichere Ausbildung für Eltern
8.5 Therapie
8.5.1 Eltern-Säuglings-Kleinkind-Psychotherapie
8.5.2 Systemische Familientherapie

9 Schluss: Zusammenfassung und Fazit

10 Quellenverzeichnis

„Wenn Eltern achtsam auf die Signale eines Kindes eingehen und es fein­fühlig emotional versorgen, ist das für das Kind ein großes Glück: Eine si­chere Bindung stellt für alle Entwicklungsprozesse ein großes, tragfähiges Fundament dar. Das ist die beste Voraussetzung, im weiteren Leben selbst feinfühlig und achtsam wahrnehmen und handeln zu können - eine Fähig­keit, die uns sehr hilft, mit Menschen in Beziehung zu sein.“ (Sandmann 2011,25)

1 Einleitung: Thema, Intention und Inhalt der Arbeit

Soziale Arbeit bedeutet immer auch Interaktion, Kommunikation, miteinander in Bezie­hung sein. Erste Beziehungserfahrungen machen wir in der frühen Kindheit, hier ent­steht Bindung, Bindungsqualität. Es ist der Grundstein, den wir für unsere Kinder legen, von wo aus sie ihre weiteren Entwicklungswege gehen. An diesem Grundstein orien­tiert, erleben sie sich selbst und begegnen anderen Menschen. Die erste Mutter-Kind­Interaktion, die ersten Beziehungserfahrungen prägen uns alle nachhaltig. Durch diese Prägung lernen wir uns selbst und unsere Umwelt kennen, zuallererst durch den Blick, den unsere Eltern auf die Welt haben: Zeige mir wer du bist und ich weiß, wer ich bin.

Kinder erleben sich selbst aufgrund positiver Bindungserfahrungen mit den Eltern als liebenswert und kompetent. Diese positiven Bindungserfahrungen begünstigen eine of­fenherzige und zuversichtliche Haltung in anderen späteren Beziehungen (schon im Kindergarten, in der Schule und später in erwachsenen Freundschafts- und Partner­schaftsbeziehungen) und das auch, wenn es einmal Konflikte gibt.

Die Bindungstheorie und Bindungsforschung befassen sich mit diesem Themenkomplex unter dem Oberbegriff Bindung. Eine sichere Bindung bietet zahlreiche Vorteile für die weitere Entwicklung, während eine unsichere Bindung den Menschen in seiner Ent­wicklung einschränken und sogar behindern kann. Durch eine sichere Bindung lernen Kinder schon früh mit Stress umzugehen und schwierige Situationen mit Ehrgeiz und Ausdauer zu meistern. Kinder mit einer sicheren Bindung können sich in Notsituationen Hilfe holen, sie führen mehr Freundschaftsbeziehungen, verfügen über differenzierte Bewältigungsstrategien, können partnerschaftliche Beziehungen eingehen. Auch in den kognitiven Fähigkeiten sind sicher gebundene Kinder kreativer, ausdauernder und diffe­renzierter, sie verfügen über bessere Gedächtnisleistungen und Lernverhalten. Sie zei­gen eine überaus konstruktive und soziale Haltung bei der Lösung von Konflikten und sind weniger aggressiv (vgl. Brisch 2011c, 16).

Natürlich und glücklicherweise kann man sich auch durch die Aufarbeitung negativer Bindungserfahrungen mithilfe von Psychotherapie und Selbstreflexion eine sichere Bin­dung aneignen („Earned Secure Attachment“, vgl. Gloger-Tippelt & König 2009, 37). Doch das Wissen um die Bedeutung von Bindung und die (präventive) Anwendung die­ses Wissens sollte immer im Sinne des Kindes und zukünftiger Generationen an erster Stelle stehen.

Das Erkenntnisinteresse der vorliegenden Diplomarbeit liegt auf der Bedeutung von Bindungen in der frühen Kindheit für die weitere Entwicklung des Menschen. Hierzu sollen zentrale Konzepte der Bindungstheorie verständlich gemacht und ihre Relevanz für die Praxis der Sozialen Arbeit (und der Therapie) aufgezeigt werden.

Das zweite Kapitel erläutert den Gegenstand der Bindungstheorie und vermittelt einen kurzen Überblick über die Geschichte der Bindungstheorie. Dabei wird beschrieben, wie der Psychoanalytiker John Bowlby Mitte des 20. Jahrhunderts die frühe Mutter­Kind-Beziehung abweichend von der bis dahin gängigen Triebtheorie beurteilte und welche Bedeutung er in der Bindung für die weitere Entwicklung des Menschen erkann­te. Zudem wird Bindung als eines von mehreren motivationalen Systemen dargestellt.

Im dritten Kapitel erfolgt eine weitere Annäherung an das Phänomen Bindung: Die Ent­stehung von Bindungsqualität, die Fähigkeiten und Kompetenzen des Säuglings sowie das Konzept der elterlichen Feinfühligkeit werden vorgestellt und das Verhältnis von Bindung und Exploration wird auch unter Berücksichtigung der besonderen Rolle des Vaters beschrieben. Auch die Entwicklung der Bindung zwischen Eltern und Kind und die Auswirkungen von Bindungserfahrungen auf die weitere Entwicklung werden erläu­tert.

Das vierte Kapitel beleuchtet anhand des „Fremde-Situations-Tests“ von Mary Ains­worth verschiedene Strategien, Muster von Bindung: das sichere Bindungsmuster, das unsicher-vermeidende, das unsicher-ambivalente und die desorganisierte Bindungsstra­tegie. Daran anknüpfend geht das fünfte Kapitel auf die inneren Arbeitsmodelle von Bindung und auf ihren Einfluss auf das kindliche und erwachsene Erleben und Verhal­ten ein.

Das sechste Kapitel widmet sich verschiedenen Verfahren zur Feststellung von inneren Bindungsrepräsentanzen: dem Geschichtenergänzungsverfahren, dem projektiven Bil­derverfahren und dem Erwachsenen-Bindungs-Interview.

Das siebte Kapitel beschäftigt sich mit der transgenerationalen Weitergabe von Bin­dung. Der Einfluss mütterlicher bzw. elterlicher Bindungsrepräsentanzen auf die Bin­dungsentwicklung des eigenen Kindes soll beleuchtet werden. Dabei geht es insbeson­dere um die Frage, unter welchen Bedingungen es zur Wiederholung von elterlichen (traumatischen) Bindungserfahrungen in der Beziehung zum eigenen Kind kommt, wo­bei neben der bindungstheoretischen auch die psychoanalytische Perspektive einbezo­gen wird.

Schließlich behandelt das achte Kapitel den praktischen Nutzwert der Bindungstheorie in der Sozialen Arbeit. Die Bedeutung der Bindungstheorie für eine professionelle selbst-reflexive Haltung der Sozialarbeiterin soll erfasst werden. Mit der entwicklungs­psychologischen Beratung und dem Präventionsprogramm SAFE® werden zudem zwei wichtige Anwendungsmöglichkeiten der Bindungstheorie im Bereich der Sozialen Ar­beit vorgestellt. Und eine kurze Beschreibung der Eltern-Säuglings-Kleinkind-Psycho- therapie bzw. der systemischen Familientherapie soll die Anwendung bindungstheoreti­scher Erkenntnisse aus psychotherapeutischer Perspektive verdeutlichen.

Abschließend wird eine Zusammenfassung gegeben und ein kurzes Fazit gezogen.

Bezüglich des Mutter-Begriffs sind in dieser Arbeit auch andere mögliche Bindungs- bzw. nahe Bezugspersonen wie Väter, Mutterersatzpersonen, (Adoptiv-)Eltern, Großel­tern etc. gemeint. Wenn also von der Mutter-Kind-Beziehung die Rede ist, sollen andere denkbare Konstellationen nicht diskriminiert und die Mutter nicht als die „einzig wahre Mutterperson“ verstanden werden. Diese Arbeit verwendet ausschließlich wegen der besseren Lesbarkeit meistens die weibliche Form. Damit sind selbstverständlich immer alle Geschlechter gemeint.

2 Grundzüge der Bindungstheorie

Die Bindungstheorie zählt heute zu den wichtigsten Teilen der Entwicklungspsychologie und der klinischen Psychologie und hat basierend auf entwicklungspsychologischen Forschungsergebnissen (Bindungsforschung) auch Eingang in schulenunabhängige Therapien gefunden. Die Bindungstheorie ist eine Theorie der seelischen Entwicklung und liefert eine schlüssige und empirisch verifizierbare Erklärung der Bedeutung der Bindungserfahrungen der frühen Kindheit für die seelische Gesundheit des Menschen (vgl. Grossmann & Grossmann 2012, 25).

Im Folgenden werden der Gegenstand und die Geschichte der Bindungstheorie kurz skizziert und die Bindung als ein wesentliches motivationales System des Menschen erläutert.

2.1 Gegenstand derBindungstheorie

Der Gegenstand der Bindungstheorie ist die Beziehung zwischen Mutter und Kind bzw. die Qualität dieser Beziehung. Die Bindungstheorie liefert eine Antwort auf die Frage, welche Auswirkungen das Interaktionsverhalten und die Beziehung zwischen Mutter und Kind auf die weitere Entwicklung haben. Dabei geht es auch um den Einfluss, den das mütterliche, elterliche Interaktionsverhalten auf die Entwicklung der inneren Ar­beitsmodelle von Bindung beim Kind hat. Innere Arbeitsmodelle sind mentale Reprä­sentationen (Abbildungen) von Beziehungs- und Bindungserfahrungen und entsprechen den Verhaltensweisen und Affekten, die in der Beziehung zur Bindungsperson vorherr­schen (vgl. Kap. 5). Die durch die Bindung zur Mutter bzw. zu den Eltern verinnerlich­ten Repräsentationen äußern sich auch in späteren Beziehungen, im Bindungs- und So­zialverhalten des Kindes, nehmen also Einfluss auf seine weitere Entwicklung.

Um zu verstehen, wie sich das Interaktionsverhalten zwischen Mutter und Kind auswirkt, ist es von Bedeutung, welche inneren Repräsentationen und Arbeitsmodelle von Bindung bei der Mutter bestehen. Welche Erfahrungen hat sie mit ihrer eigenen Mutter gemacht? Welche Erwartungen, Phantasien, Affekte spielen für sie eine Rolle? Je nach dem, wie sie selber Beziehungen in der Kindheit erfahren hat, wird sie sich dem eigenen Kind zuwenden (vgl. Stemmer-Lück 2012, 119). Eine spezielle Auseinandersetzung und Erforschung innerer Arbeitsmodelle von Bindung, auch bezogen auf eine transgenerationale Weitergabe von Bindungsstrategien, wird in der Bindungsforschung geleistet. Durch sie wurden zahlreiche Verfahren entwickelt, die Bindungsstrategien und innere Arbeitsmodelle von Bindung von Kindern und Erwachsenen sichtbar machen (vgl. Kap. 4-7).

Von wesentlicher Bedeutung für die gesunde Entwicklung des Kindes ist, dass die Mutter eine „phasenadäquat responsive und stützende Gestalt“ darstellt, d.h., dass sie derjeweiligen Entwicklungsphase angemessen mit dem Kind interagiert, seine Gefühle und Bedürfnisse wahrnimmt und seine Entwicklung fördert (Stemmer-Lück 2012, 119).

Eine Bindungsbeziehung, die sich (im Idealfall) durch kontinuierliche und feinfühlige Fürsorge auszeichnet, hat die besondere Funktion, dem Kind (psychische) Sicherheit zu vermitteln und es gegen Stress zu schützen. Das Kind hat die angeborene Neigung, sich an eine erwachsene Person zu binden, die als stärker und weiser empfunden wird und Schutz und Versorgung gewährleisten kann (vgl. Grossmann & Grossmann 2012, 70).

Die Erkenntnisse der Bindungstheorie und der Bindungsforschung sind auch für die Soziale Arbeit und Therapie von erheblicher Relevanz. Durch die Interaktion zwischen Sozialarbeiterin und Klient und dem Angebot einer tragfähigen Beziehung oder durch bindungsspezifische Beratung bzw. Therapie kann Einfluss auf die Bindungsqualität und auf innere Arbeitsmodelle genommen und so auch zur Entwicklung von psychischer Sicherheit beigetragen werden (vgl. Stemmer-Lück 2012, 128; vgl. Kap. 8).

2.2 Zur Geschichte der Bindungstheorie

In der Zeit zwischen 1930 und 1950 untersuchten viele amerikanische und europäische Therapeuten - in der Regel Psychoanalytiker - die Auswirkungen von frühen Heim- und Klinikaufenthalten bzw. häufig wechselnden Mutterfiguren auf die kindliche Per­sönlichkeitsentwicklung (vgl. Bowlby 2008, 16). Es gab diverse Veröffentlichungen theoretischer Auswertungen von dokumentierten Kinderschicksalen während des Krie­ges, in Familien, Heimen, Asylen für obdachlose Kinder und in Krankenhäusern. Der Krieg und die Nachkriegszeit hatte viele Kinder von ihren Familien getrennt und starken Einfluss auf ihre weitere Entwicklung genommen (vgl. Grossmann & Grossmann 2011, 14). Zahlreiche Studien untersuchten die Auswirkungen von Heim- oder Klinikaufent- halten auf die kindliche Entwicklung (Deprivation/Hospitalismus1 ) im Vergleich zu Kin­dern, die in ihren Herkunftsfamilien aufwuchsen.

Auch der britische Psychiater und Psychoanalytiker John Bowlby (1907-1990) beschäf­tigte sich 1953 in seiner Arbeit „Child Care and the Growth of Love“ („Frühe Bindung und kindliche Entwicklung“) mit den negativen Folgen der sogenannten Mutterentbeh­rung. Er zeigte auf, „welche Nachteile mangelnde mütterliche Zuwendung für die kind­liche Persönlichkeitsentwicklung haben kann, wie traurig Kleinkinder auf die Trennung von einer vertrauten, geliebten Bezugsperson reagieren und wie solche negativen Fol­gen vielleicht zu vermeiden wären“ (Bowlby 2008, 17).

Ausgehend von der psychoanalytischen Triebtheorie in Verbindung mit aktuellen etho- logischen Erkenntnissen begründete Bowlby die Bindungstheorie in verschiedenen Bän­den (Attachment; Seperation: Anxiety and Anger; Loss: Sadness and Depression = „Bindung; Trennung; Verlust“), die zwischen 1969 und 1980 veröffentlicht wurden (vgl. Holmes 2002, 262).

Bis dato wurden soziale Bindungen als Objektbeziehungen2, das Bindungsverhalten als „Mutter-Abhängigkeit des Kindes“ oder als Sekundärtrieb bezeichnet. Bowlby dagegen verstand sie als „natürliches, vom Nahrungs- und Sexualtrieb abzugrenzendes 'Überle­bensmuster'“ (Bowlby 2008, 21). Während die Psychoanalyse bzw. die Objektbezie­hungstheorie davon ausgingen, dass die Mutter-Kind-Bindung vorwiegend durch das Füttern begründet wurde, erkannte Bowlby im Bindungsverhalten ein eigendynamisches Motivations- und Verhaltensmuster, das er den klassischen Nahrungs- und Sexualtrieben überordnete (vgl. Bowlby 2008, 21).

Parallel zu Bowlbys theoretischen Überlegungen wurden vom österreichischen Etholo- gen Konrad Lorenz vielfältige empirisch fundierte Feststellungen über das frühe Bin­dungsverhalten bei Tieren gemacht. Exemplarisch für diese verhaltensbiologischen Un­tersuchungen war die starke Bindung von Gänse- und Entenküken an eine Mutterfigur, obwohl sie von ihr nicht gefüttert wurden (vgl. Bowlby 2008, 19-20). Eine weitere Be­obachtung, die Bowlby besonders interessant schien, hatte der amerikanische Psycholo­ge und Verhaltensforscher Harry Harlow gemacht. Dieser stellte fest, dass junge Rhe­susaffen eine weiche, nicht-fütternde Mutterattrappe einer harten, fütternden Mutterat­trappe vorzogen (vgl. Holmes 2002, 84). Bowlby sah sich in seinen Überlegungen be­stärkt, dass das Bedürfnis nach Bindung stärker war, als das Bedürfnis nach Nahrung.

Als Psychiater und Psychoanalytiker gab er sich nicht mit den theoretischen Überlegun­gen der Psychoanalyse zufrieden, sondern wollte sie „empirisch untersuchen und stär­ken“ (Grossmann & Grossmann 2011, 14). In diesem Vorhaben wurde er von der klini­schen Psychologin und Persönlichkeitsforscherin Mary Ainsworth unterstützt. Sie führte erstmals Feldstudien über Mütter und ihre Kinder in Uganda durch und entwickelte Ende der 1960er Jahre ein standardisiertes Einteilungsverfahren, „die Fremde Situation“, mit dem die Beziehung zwischen Bindungs- und Explorationsverhalten von Kindern veranschaulicht werden konnte und das in zahlreichen folgenden Studien An­wendung fand (vgl. Holmes 2002, 128ff; vgl. Kap. 4).

Die sich gegenseitig bestätigende Zusammenarbeit von Bowlbys Bindungstheorie und Ainsworths Bindungsforschung bildete die für die heutige Entwicklungspsychologie un­entbehrliche Grundlage für immer weiter ausdifferenzierte Untersuchungen von Bin­dungsverhalten und Bindungsqualität (vgl. Grossmann & Grossmann 2011, 15).

2.3 Bindung als motivationales System

Die Frage nach dem, was den Menschen antreibt, nach den Motiven seines Erlebens, Verhaltens, Handelns und letztlich seiner Entwicklung zählt zu den zentralen Fragen ei- nerjeden praxisbezogenen Psychologie. Freud ging in seinem triebtheoretischen Modell davon aus, dass alles menschliche Erleben, Verhalten und Handeln auf sexuelle und ag­gressive Triebwünsche zurückzuführen ist. Diese Auffassung wurde im Verlauf der Ge­schichte der Psychoanalyse im 20. Jahrhundert auch von psychoanalytischen Autoren immer wieder kritisiert. Dabei stand nicht der Umstand, dass alles menschliches Han­deln motiviert, häufig von unbewussten Intentionen geleitet und von konfligierenden Wünschen und Zielen bestimmt ist, im Fokus der Kritik, sondern Freuds Ansicht, die Motive menschlichen Handelns seien ausschließlich sexueller und aggressiver Natur. Zunehmend wurde das Freudsche Triebkonzept entsprechend den unterschiedlichen theoretischen Richtungen einer modernen Psychoanalyse modifiziert, verändert oder ganz verworfen. Die Objektbeziehungstheorie betonte etwa die Bedeutung der Bezie­hung für die optimale Entwicklung des Kindes und die Selbstpsychologie die narzissti­sche Selbstregulation (vgl. Mertens 1997, 76-80).

Der Psychoanalytiker und Begründer der Bindungstheorie John Bowlby betrachtete den Bindungstrieb als entscheidendes Motivationssystem. Die Abkehr vom Freudschen Triebkonzept markierte eine „Relativierung der Bedeutung der Sexualität“ (Dornes 2008b, 51), eine Entwicklung, die als eine der Gemeinsamkeiten der Bindungstheorie und der modernen Psychoanalyse gelten kann.3 Zunehmend wurde die Bedeutung von nichtsexuellen Bedürfnissen und Motiven für die menschliche Entwicklung anerkannt. Moderne psychoanalytische Objektbeziehungs- und Narzissmustheorien thematisieren Sexualität beispielsweise häufig unter dem Gesichtspunkt der Sexualisierung als Form von Abwehr, die nötig wird, wenn Objektbeziehungs- oder Selbstbedürfnisse nicht an­gemessen befriedigt werden, ohne in ihr eine genuin entwicklungsfördernde Kraft zu se­hen (vgl. Dornes 2008b, 51-53).

In der Gegenwart wird vielfach von einer pluralistischen Motivationstheorie ausgegan­gen, wobei Sexualität und Aggression keine primäre Rolle mehr zu spielen scheinen. Exemplarisch sei hier die komplexe Theorie der motivationalen Systeme genannt, die der Psychiater und Psychoanalytiker Joseph Lichtenberg basierend auf modernen ent­wicklungspsychologischen, klinischen und neurophysiologischen Erkenntnissen entwi­ckelt hat. Nach Lichtenberg gibt es fünf verschiedene, nebeneinander existierende Be­dürfnis- bzw. Motivationssysteme, die schon vom Säugling reguliert werden müssen (vgl. Lichtenberg et al. 2000):

(1) physiologische Spannungen
(2) sinnlicher Genuss und sexuelle Erregung
(3) die Bereitschaft, auf unangenehme Reize mit Aversion-Aggression zu reagieren
(4) Selbstbehauptung und Exploration
(5) Bindung und Zuneigung

Die Frage, ob diese motivationalen Systeme gleichrangig nebeneinander oder in einem hierarchischen Verhältnis der Über- bzw. Unterordnung stehen, ist in der Forschung noch nicht abschließend beantwortet. Die Bindungstheorie erkennt die verschiedenen Motivationssysteme an, scheint aber dazu zu tendieren, das Bedürfnis nach Bindung als das zentrale Motivationssystem anzusehen (vgl. Mertens 1997, 8Iff; Domes 2008b, 53).

Für die zentrale Bedeutung des Motivationssystems Bindung spricht meines Erachtens auch die Wichtigkeit der Eltern-Kind-Bindung für die weitere Entwicklung des Kindes. Die Eltern-Kind-Bindung wird im folgenden Kapitel näher betrachtet.

3 Die Eltern-Kind-Bindung

Was genau eigentlich versteht die Bindungstheorie unter Bindung? Was sind die spezifi­schen Merkmale von Bindung und wie entsteht sie? Bindung kann als imaginäres Band zwischen zwei Personen beschrieben werden, „das in den Gefühlen verankert ist und das sie über Raum und Zeit hinweg miteinander verbindet.“ (Grossmann & Grossmann 2012,71)

Die Bindung zu einem anderen Menschen, besonders die Bindung des Kindes zu seiner Mutter und zu seinem Vater, begründet sich in der Schutz und Fürsorge gebenden Funk­tion, die die Eltern als beständige Interaktionspartner für das Kind haben. Auch zu ande­ren kontinuierlichen Bezugspersonen entwickelt das Kind nach und nach eine Bindung (z.B. Großeltern, Tagesmutter, Erzieherin, Lehrer). Allerdings haben die meisten Kinder eine klare Hierarchie der Bindungspersonen. Wenn sich ein Kind besonders schlecht fühlt, z.B. wenn es krank ist, lässt es sich normalerweise nur von seiner primären Bin­dungsperson völlig beruhigen und trösten (vgl. Grossmann & Grossmann 2012, 71). In der Regel ist das die Mutter, da auch noch heute meistens die Mütter den größten Teil der Zeit mit den Kindern verbringen. (Alleinerziehende) Väter oder solche, die zu Hau­se bleiben, können diesen Part gleichwohl genauso ausfüllen wie Mütter (vgl. Dornes 2008a, 317-318).

Bowlby beschreibt den Prozess von Bindung und das Bedürfnis nach emotionalen Be­ziehungen als artspezifisches Wesensmerkmal des Menschen. Besonders sichtbar ist das Bindungsstreben während der frühen Kindheit und im Säuglingsalter. Bindung zu einem anderen Menschen entsteht durch die nachhaltige Beziehungserfahrung in frühester Kindheit in der Regel zur Mutter oder zu einer Mutterersatzperson. Dabei ist es von ent­scheidender Bedeutung, wie diese Beziehung von beiden Seiten erlebt wird (vgl. Bowl- by 1987, 22-23). Der Säugling hat von Anfang an die Neigung, intensive affektive Be­ziehungen einzugehen, dieses Verhalten ist in ihm biologisch verankert (vgl. Stemmer- Lück 2012, 120). Um Bindung herzustellen ist der Säugling auf sein Gegenüber ange­wiesen, denn „Bindung ist ein zweiseitiger Prozeß. Sie bedeutet Interaktion.“ (Ains­worth 1964, 102).

Die Entstehung von Bindung und Bindungsqualität durch das Zusammenspiel von kind­lichen Bindungsverhaltensweisen und elterlichem Interaktionsverhalten wird im folgen­den erläutert. Dabei wird auch auf die Funktion der Bindung als sichere Basis eingegan­gen und ihr Einfluss auf das kindliche Explorationsverhalten und die Bedeutung der Feinfühligkeit für die Bindungsbeziehung aufgezeigt.

3.1 Bindungsverhalten und Bindungsqualität

Die Beziehung zu seinen Bindungspersonen und die Bindungsqualität ist für den Säug­ling von Anfang an von elementarer Bedeutung für seine Entwicklung (vgl. Dornes 2009, 205). Durch ein Repertoire an angeborenen Bindungsverhaltensweisen wie Schreien, Weinen, Rufen, Anklammern, Nachfolgen sowie Protest beim Verlassenwer­den kann er seiner Umwelt sehr genau signalisieren, welche Bedürfnisse er gerade hat: wenn er z.B. Hunger, Durst oder Kälte verspürt oder sich einsam und zurückgelassen fühlt oder ihm langweilig ist. Vor allem in der präverbalen Phase ist der Säugling darauf angewiesen, dass die Mutter seine Bedürfnisse erkennt und angemessen darauf eingeht (vgl. Grossmann & Grossmann 2011,211).

Für die Entwicklung der Bindungsqualität spielt das Interaktionsverhalten zwischen Mutter und Kind besonders in den ersten Lebensmonaten eine wichtige Rolle. Evoluti­onsbiologisch betrachtet dient das Bindungssystem dem menschlichen Neugeborenen dazu, in Gefahrensituationen durch oben genannte Bindungsverhaltensweisen auf sich aufmerksam zu machen, um letztlich sein Überleben zu sichern. Auch ein Säugling, der heute geboren wird, zeigt diese Verhaltensweisen, um Nähe und Kontakt zur umsorgen­den Person zu erreichen (vgl. Grossmann & Grossmann 2012, 72-73).

Sichere und unsichere Bindung4

Die Bindungsperson wird im Normalfall auf die Signale und Bedürfnisse des Säuglings fürsorglich eingehen, wodurch allmählich eine sichere Bindung zwischen Mutter und Kind entsteht. Durch eine kontinuierliche Bindungsbeziehung erlangt das Kind die Si­cherheit und die Gewissheit, dass die Bindungsperson bei Krankheit, Erschöpfung, Trauer und anderen Belastungssituationen für es da ist. In Situationen, in denen sich das Kind wiederum sicher und entspannt fühlt, zeigt es auch keine der oben genannten Bin­dungsverhaltensweisen, vorausgesetzt es ist sicher gebunden. Das heißt nicht, dass die Bindung zur Mutter in diesem Moment nicht mehr existiert. Vielmehr ist es so, dass das Bindungsverhalten nur dann notwendig wird, sobald der Erhalt der Bindung bedroht wird (vgl. Grossmann & Grossmann 2012, 72-73).

In Situationen, die das Kind ängstigen, verunsichern oder die konkrete Gefahr bedeuten, wird durch Bindungsverhalten erkennbar, ob eine Bindungsbeziehung zu einer Person besteht. Wenn das Kind trotz Trennung, Gefahr oder Unwohlsein keine Nähe zur Bin­dungsperson herstellt, handelt es sich entweder nicht um eine Bindungsperson oder die Bindung wurde bereits so stark durch Enttäuschung und Zurückweisung der Bindungs­bedürfnisse gestört5, dass das Kind von dieser Person keinen Schutz oder Sicherheit mehr erwarten kann (vgl. Grossmann & Grossmann 2012, 74).

Der Verlauf von Beziehungen ist mit sehr intensiven Gefühlen verbunden. Starke und zuverlässige Beziehungen bedeuten Sicherheit und Zufriedenheit. Sind Beziehungen al­lerdings von Trennung und Verlust geprägt, können Gefühle von Angst, Verzweiflung und Wut aufkommen und zu einer unsicheren Bindungsentwicklung beitragen (vgl. Bowlby 1987, 22-23).

Im Idealfall basiert die Beziehung zwischen Mutter und Kind auf einer starken gegen­seitigen Identifizierung mit den Gefühlen des anderen. Das Kind braucht die Liebe sei­ner Mutter, um sich selbst als liebenswert zu erleben, die Mutter das Erlebnis „einer Er­weiterung ihrer eigenen Persönlichkeit zum Kind hin“ (Bowlby 2005, 65). Grundlegend für eine sichere Bindung zwischen Mutter und Kind ist der Genuss dieser Beziehung und die Qualität der gemeinsam erlebten Zeit (vgl. Bowlby 2005, 65).

Die Bindungsqualität ist also das Resultat von Bindungsneigung des Kindes und dem Interaktionsverhalten der Mutter. Vermag diese, sich dem Kind in einer wertschätzenden und feinfühligen Art und Weise zuzuwenden, versteht sie ihr Kind als „eigenständige, aktive, autonome Person, deren Wünsche und Aktivitäten einen eigenen Wert besitzen“ (Ainsworth 1971, 427). Neben der mütterlichen (bzw. väterlichen) Feinfühligkeit (vgl. Kap. 3.2) sind weitere Indikatoren für eine gute Bindungsqualität Wertschätzung und Kontinuität in der Beziehung, denn „Trennung von und Verlust der bedeutsamen Bezugspersonen beeinflussen die Bindungsqualität entscheidend.“ (Stemmer-Lück 2012, 119).

3.2 Kommunikations- und Interaktionsfähigkeiten des Säuglings & feinfühliges Interaktionsverhalten

Die Bindung zu einem erwachsenen Menschen ist für den bedürftigen Säugling essenti­ell und lebenswichtig, da sie Schutz, Fürsorge und die Einbindung in eine Kultur bietet (vgl. Grossmann & Grossmann 2009, 31). Um sie herzustellen und aufrecht zu erhalten, ist er von Anfang an auf die Interaktion mit seinem Gegenüber eingestellt. Der Säugling sendet Bindungssignale an die Mutter, um Bindung herzustellen, was Bowlby als Bin­dungsstreben und eigenständiges Motivationssystem bezeichnet (vgl. Stemmer-Lück 2012, 120). Diese Interaktionen sind in der Regel von einer typischen Wechselseitigkeit geprägt: der Säugling zeigt sich erfreut, wenn die Mutter in seinem Blickfeld ist, er rea­giert auf ihre Stimme, auf ihre Berührungen und auf ihren Gesichtsausdruck. Die Mutter reagiert wiederum auf die Mimik ihres Kindes, auf seine Bewegungen und auf seine Stimme. Die Verhaltensweisen von Säugling und Mutter erscheinen dabei harmonisch aufeinander abgestimmt und genau zusammen passend (vgl. Dornes 2009, 62-65).

Nach Ainsworth entsteht durch das Bindungsverhalten eine „differenzierende, gefühls­mäßige Beziehung mit einer Person oder einem Objekt“. Damit beginne eine „Kette von Interaktionen, die dazu dienen, die gefühlsmäßige Beziehung zu festigen.“ (Ainsworth 1964, 102)

Trautmann-Voigt und Moll zitieren Alfred Lorenzer, der das Interaktionsverhalten als gegenseitiges Wechselspiel zwischen Mutter und Kind beschreibt, das sich in jeder Mutter-Kind-Beziehung in individuell gekennzeichneter Form entwickelt. Wie sich das Interaktionsverhalten gestaltet und was die Mutter dem Kind im Kontakt anbietet, ist Produkt ihrer eigenen Lebensgeschichte, denn die Interaktionsformen der Mutter sind Ausdruck ihrer Erfahrungen (vgl. Trautmann-Voigt & Moll 2011, 51; vgl. Kap. 7).

Der Säugling ist, wie beschrieben, davon abhängig, ob die Mutter seine Bedürfnisse wahrnimmt und sie angemessen interpretiert. Voraussetzung hierfür ist, dass die Mutter seine Äußerungen zu deuten und zu verstehen vermag. Ainsworth konnte anhand ihrer Beobachtungen unterschiedlichste Reaktionen der Mütter auf das Schreien und Weinen ihrer Kinder verzeichnen. Hierbei stellte sich heraus, dass Kinder, deren Mütter beständig und unmittelbar auf ihr Weinen reagierten, später weniger weinten (vgl. Grossmann & Grossmann 2011, 211). Diese Fähigkeiten der Mütter, die Bedürfnisse ihres Kindes wahrzunehmen, sie angemessen zu interpretieren und prompt sowie zuverlässig darauf einzugehen, bezeichnet Ainsworth als Feinfühligkeit (vgl. Ziegenhain et al. 2004, 49).

Feinfühligkeit nach Ainsworth ist zusammenfassend durch folgende Faktoren gekennzeichnet (vgl. Grossmann & Grossmann 2012, 121-122):

- eine aufmerksame und wache Wahrnehmung des Befindens des Säuglings
- eine Interpretation der Äußerungen des Säuglings, die seinem Befinden, seinen Bedürfnissen und seiner Sicht entsprechen und nicht durch eine verzerrte Wahr­nehmung der Mutter bestimmt ist
- eine unmittelbare, „prompte“ Reaktion auf die Äußerungen des Säuglings, damit dieser einen Zusammenhang zwischen seinem Verhalten und der mütterlichen Handlung erkennen kann. Durch eine solche prompte Reaktion entsteht bei ihm ein Gefühl der Wirksamkeit seines Verhaltens und seiner Signale
- die „Angemessenheit“ der Reaktion, d.h. dass der Säugling bekommt, was er seinem Entwicklungsstand ensprechend braucht

Feinfühligkeit versetzt die Bindungsperson in die Lage, die Bedürfnisse des Kindes auf­merksam wahrzunehmen, sie angemessen zu interpretieren und prompt darauf zu rea­gieren. Auf diese Weise macht der Säugling die Erfahrung, dass sein Bindungsverhalten gehört bzw. gesehen wird. Er erfährt, dass er durch sein Bindungsverhalten dazu bei- trägt, dass die Bindungsperson unangenehme Gefühle beseitigt. Dieses Gefühl von Selbstwirksamkeit6 des Säuglings ist ein besonders wichtiger Effekt der feinfühligen In­teraktion. Man kann hier auch vom Mitschwingen mit den Gefühlen des Kindes7 spre­chen. Ein Beispiel aus der Praxis: Ein Baby liegt im Arm der Mutter oder des Vaters und betrachtet ein Mobile, sein Explorationssystem ist aktiviert. Die Faszination über diese Beobachtung ist für das Baby so aufregend, dass es anfängt zu zappeln - fast kann es seine Aufregung nicht mehr aushalten. Indem der Erwachsene die aufgeregten Emotio­nen des Babys wahrnimmt und in einem ausgewogenen Maße mitschwingt, vermittelt er dem Kind die Sicherheit, dass das Mobile eine tolle und aufregende und nicht etwa eine gefährliche Entdeckung ist. Die Spiegelung der Emotionen machen sie für das Baby verträglicher und sein Erregungszustand kann sich wieder regulieren. So könnte das Baby sich zunächst an seine Mutter oder Vater schmiegen. Sein Bindungssystem ist dann aktiv. Später, wenn es sich beruhigt hat und sich der sicheren Basis durch die El­tern versichert fühlt, könnte es erneut das Mobile erkunden und würde wieder seinem Bedürfnis nach Exploration folgen (vgl. Klein 2012a, 754-761; vgl. Kap. 3.3/3.4).

Anhand dieses Beispiels wird deutlich, dass die Bindung zu den Eltern nicht nur Schutz und Sicherheit bietet, sondern dem Kind auch dabei hilft, seine Gefühle zu regulieren und Umweltreize einschätzen zu lernen. Die Bindungsperson reguliert emotionale Bewertungen und Reaktionen des Kindes bei Herausforderungen oder Gefahren und trägt so dazu bei, dass das Kind nicht von Gefühlen überwältigt und desorganisiert wird. Durch die damit einhergehende Förderung der Exploration, bleibt das Kind neugierig und kann sich auch in herausfordernden Situationen ausdauernd und gezielt konzentrieren und neue Lernerfahrungen machen (vgl. Grossmann & Grossmann 2012, 274-275). Insofern lässt sich die Bindungstheorie auch als eine "Theorie der Regulation" verstehen (Grossmann & Grossmann 2012, 78).

Mögliche Schwierigkeiten im Interaktionsverhalten

Nicht immer verfügen Eltern in ausreichendem Maße über die genannten Eigenschaften und Fähigkeiten. Die Feinfühligkeit kann durch vielfältige Einflüsse und Bedingungen beeinträchtigt sein. Dazu gehört z.B. ein mangelhaftes Wissen der Eltern über spezifische Signale und die Körpersprache des Babys, wie etwa die Abwendung des Blicks oder "Durchstarren", Schluckauf, Abspreizen des Fingers, Tonusveränderungen u.a. Aufgrund mangelnden Wissens (z.B. wenn Eltern selbst keine feinfühligen Bindungsbeziehungen erlebt haben), können solche und andere Signale des Babys übersehen, nicht verstanden oder schlicht ignoriert werden. Des Weiteren können Ideologien wie „Schreien kräftigt die Lungen“, „Das Kind will mich tyrannisieren“ oder „Du verwöhnst das Kind“8 dazu führen, dass Bindungsverhaltensweisen des Kindes auf Kosten seiner Bedürfnisse nicht richtig gedeutet und beantwortet werden (vgl. Klein 2012a, 760).

Überdies können auch eine postpartale Depression9, eigene seelische Verletzungen in der Biografie oder bei der Geburt und Schuldgefühle dazu führen, dass die seelische Schwingungsfähigkeit beeinträchtigt ist und man nicht feinfühlig mit seinem Kind um­gehen kann. Dies hängt auch davon ab, ob Eltern wissen, was das Kind gerade braucht, ob sie in diesem Moment die Energie und die Kraft dazu haben und ob sie zuversicht­lich genug sind, dass ihr Handeln Erfolg hat und dass es die Mühe wert ist, auch das vierte Mal in der Nacht aufzustehen und ihr Baby zu trösten (vgl. Klein 2012a, 760). Des Weiteren kann eine unsichere Bindung seitens der Eltern ihr Interaktionsverhalten und ihre Feinfühligkeit gegenüber dem Kind negativ beeinflussen (vgl. Kap. 7).

3.3 Bindung als sichere Basis versus Exploration

Dem angeborenen Motivationssystem der Bindung steht ein grundlegendes Erkun- dungs- und Neugierbedürfnis gegenüber, auch Explorationssystem genannt. Diesem Drang, die Welt zu erkunden, zu lernen, sich weiterzuentwickeln, können Menschen aber nur dann uneingeschränkt nachgehen, wenn sie sich (bindungs-)sicher und angst­frei fühlen. Bindungs- und Explorationssystem beeinflussen sich gegenseitig in einer ständigen Wechselwirkung. Nur von einer sicheren Bindung ausgehend kann das Kind die Welt erkunden, seinem Bedürfnis nach Exploration folgen und sich in wichtigen Be­reichen des Lebens „weiterbilden“. Das Kind nutzt seine Mutter dabei als sichere Basis, von der aus es die Welt erkunden kann (Exploration). Der Wechsel von Nähe (Bindung) und Exploration stärkt die Bindung einerseits, fördert die Kompetenzentwicklung ande­rerseits (vgl. Ainsworth & Wittig 1969, 142).

Das Bild einer Waage stellt die stetige Wechselwirkung besonders gut dar:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Grossmann & Grossmann (2012, 137)

Eine zuverlässige Hilfe und Zuwendung bei Bindungsbedürfnissen des Kindes stärkt die seelische, geistige und körperliche Entwicklung, wenn andererseits auch Raum für eine selbstständige Erkundung der Umwelt gegeben wird (vgl. Klein 2012a, 754).

Brisch führt hierzu an, dass Bindung stets vor Bildung geht, da „Kinder deren Bin­dungsbedürfnis aktiviert ist, nicht gleichzeitig konzentriert und aufmerksam lernen können“ (Brisch 2011a, 27). Bereits der Säugling braucht seine Hauptbindungsperson als si­chere Basis, um die Umwelt nach und nach zu erkunden: z.B. das Betrachten des Ge­sichts der Mutter während der Fütterung, die sinnliche Wahrnehmung durch Riechen, Schmecken, Hören, Gegenstände berühren, diese in den Mund nehmen usw. Wenn sich der Säugling allein gelassen und angstvoll fühlt, weil die Mutter beispielsweise auf­grund einer postpartalen Depression nicht in der Lage ist, auf seine Bedürfnisse einzu­gehen, wird das Bindungssystem des Säuglings ständig aktiviert sein, was wiederum auf Kosten seiner Exploration geht. Was solche oder ähnliche Situationen bei Säuglingen und Kleinkindern im Extremfall auslösen können, hat Bowlby anhand von Beobachtun­gen von Heimkindern eindrucksvoll gezeigt. Seine Beschreibung des typischen Verhal­tens eines von der Mutter getrennten Kleinkindes macht deutlich, welche herausragende Bedeutung die Hauptbindungsperson als sichere Basis für das Kind hat und vor allem welchen Einfluss es auf ein Kind hat, wenn es auf diese sichere Basis nicht zurückgrei­fen kann: „es [das Kind, J.E.] ist schweigsam, ruhig, unglücklich und ohne Reaktion auf ein Lächeln oder Anreden. [...] Die Stimmung ist traurig und ängstlich.

Das Kind zieht sich von allem in seiner Umgebung zurück, es macht keinen Versuch, mit einer fremden Person in Kontakt zu kommen, und seine Stim­mung heitert sich nicht auf, wenn diese versucht, Kontakt mit ihm herzustel­len. Es bleibt in seinem Tätigkeitsdrang zurück und liegt oder sitzt oft in un­beweglicher Starre. Der Schlaf ist häufig gestört und immer der Appetit. Es tritt Gewichtsverlust ein, und die Neigung zu Infektionen nimmt zu. Die all­gemeine Entwicklung verlangsamt sich deutlich.“ (Bowlby 2005, 21-22)

Bei dieser Beschreibung handelt es sich um Kinder, die in Heimen untergebracht waren und kaum bzw. überhaupt keine Bindungspersonen und somit keine sichere Basis hatten und deutliche Symptome der Deprivation zeigten. Dieses Beispiel zeigt, wie wichtig eine verlässliche und feinfühlige Bindungsperson und eine sichere Basis sind, damit Kinder sich entwickeln können und nicht emotional, körperlich und seelisch verküm­mern.

3.4 Väterliche Unterstützung der kindlichen Exploration und Spiel-Feinfühligkeit

Ursprünglich rückte die Bindungstheorie die Mutter-Kind-Beziehung in den Fokus ihrer Untersuchungen, was unter anderem auch der damaligen Zeit zuzuordnen sein dürfte (Ende 1950er Jahre). Bowlby sah in der Mutter „die bedeutendste Figur im Leben des Kindes“ und betrachtete den Vater als „eine eher randständige Figur“ (Domes 2008a, 317). Die moderne Bindungsforschung hat sich mittlerweile von dieser einseitigen Be­trachtungsweise mehr und mehr gelöst und sich auch der Rolle des Vaters zugewandt. Väter beschäftigen sich heute häufiger und intensiver mit ihrem Nachwuchs und unter­stützen Mütter in der Säuglingspflege- und Betreuung als noch vor mehreren Generatio­nen. Sie sind auch genau wie Mütter in der Lage, das Kind feinfühlig zu trösten und zu versorgen (vgl. Dornes 2008a, 316-318).

Trotzdem sind auch heute noch meistens die Mütter die primären Bezugspersonen, vor allem in der ersten Phase nach der Geburt des Kindes. Nichtsdestoweniger spielt der Va­ter eine große Rolle für die Bindungsentwicklung. Aufgrund von starren Rollenbildern, bei der die Mutter hauptsächlich für die Säuglingspflege und der Vater vorwiegend für die materielle Versorgung der Familie zuständig ist, kann es Kindern zwar schwerfallen, auch zum Vater eine Bindung aufzubauen. Wenn der Vater aber viel Zeit mit der Familie verbringt und sich liebevoll und feinfühlig um sein Kind kümmert, entsteht eine beson­dere Vater-Kind-Bindung. Selbst wenn Väter quantitativ betrachtet viel weniger Zeit mit ihrem Kind verbringen als es Mütter tun, entsteht eine Bindung, die auch in der Frem­den Situation (vgl. Kap. 4) zu erkennen ist (vgl. Grossmann & Grossmann 2012, 228-230).

Es bestehen dennoch Unterschiede zwischen der Mutter-Kind-Bindung und der Vater­Kind-Bindung: Während die Bindung zur Mutter vor allem durch feinfühlige Versor­gungsaktivitäten entsteht, werden die Interaktionserfahrungen des Kindes mit seinem Vater eher von Spielaktivitäten geprägt. Natürlich versorgen Väter ihre Kinder auch mit Nahrung, aber besonders gerne spielen sie mit ihnen. Grossmann und Grossmann schil­dern verschiedene Beobachtungen, die nahe legen, dass Väter die Interaktionen mit ih­ren Kindern am liebsten durch das gemeinsame Herumalbern, durch sanfte Schoßspiele oder Kitzeln bzw. durch wildes Herumtoben gestalten (vgl. Grossmann & Grossmann 2012, 230). Der Vater stellt für das Kind insofern einen wichtigen und interessanten In­teraktionspartner dar, der aufregende Aktivitäten bietet, die sich von der Mutter-Kind­Interaktion unterscheiden können. So fungiert er z.B. als Herausforderer, der das Kind zu neuen, unbekannten Schritten ermutigt und ihm dabei das nötige Zutrauen vermittelt. Klassischerweise kann es sich dabei um Aktivitäten handeln, die für sich genommen eine Gefahr für das Kind darstellen, wie etwa Feuer, Wasser, Abgründe und Höhen. Hier ist die väterliche Umsicht und Verantwortung besonders gefragt, um das Kind einerseits vor der potenziellen Gefahr zu schützen, ihm andererseits den Umgang damit zu vermit­teln (vgl. Grossmann & Grossmann 2012, 231-233).

Die Spiel-Feinfühligkeit des Vaters zeichnet sich durch ein ausgewogenes Maß an anlei­tender Gestaltung und Hilfestellung bei den Tätigkeiten des Kindes aus, was ihm wich­tige Erfolgserlebnisse vermittelt. Spielfeinfühlige Väter gehen während des Spiels auf die Bedürfnisse ihres Kindes ein und unterstützen es in seinem Tun. Das Gefühl, etwas selbst gemacht zu haben und der dadurch empfundene Stolz, gleich wie viel der Vater zum Ergebnis beigetragen hat, kann als wichtiger Indikator für die väterliche Spiel­Feinfühligkeit gelten (vgl. Grossmann & Grossmann 2012, 235-237).

Der Vater stellt durch seine spezifischen Interaktionsaktivitäten also eine besondere Bin­dungsfigur dar und fördert damit vor allem die Exploration des Kindes. Alleinerziehen­de Mütter können diesen Part natürlich auch übernehmen, für die ideale Entwicklung des Kindes (und auch zur Entlastung beider Elternteile) ergänzen sich Mutter und Vater aber in ihren Rollen und Aufgaben (vgl. Grossmann & Grossmann 2012, 233-235).10

Eine sichere Bindung ist von großer Bedeutung für die weitere Entwicklung (vgl. Kap. 3.7). Das sicher gebundene Kind kann seine Umwelt explorieren und dabei stets darauf vertrauen, dass seine Bindungsperson für es da sein wird, wenn es Angst oder Schmer­zen hat. Von dieser sicheren Basis ausgehend kann es sich interessanten Spielzeugen widmen, seinen Körper erforschen oder z.B. ein Mobile beobachten und erkunden, das über dem Bettchen hängt. Da das Kind sich aufgrund einer sicheren Basis mit seiner Umwelt auseinander setzen kann, werden Lernprozesse und (Lern-)Motivation begüns­tigt. Wenn die Bindungsperson das Kind in seinem Bedürfnis nach Exploration unter­stützt, fördert und bei Problemen helfend zur Seite steht ohne bevormundend einzugrei­fen, erfährt das Kind, dass es kompetent und selbstwirksam ist.

Bei Brisch findet sich ein sehr anschauliches und lebendiges Beispiel, das die positiven Auswirkungen von feinfühliger Unterstützung der kindlichen Exploration durch den Va­ter auf den Punkt bringt. Es wird im folgenden wörtlich zitiert (Brisch 2011a, 41-43):

[...]


1 Unter Deprivation oder Hospitalismus werden die schwerwiegenden und z.T. langfristigen Folgen für die kindliche Entwicklung aufgrund von Vernachlässigung und „Mutterentbehrung“ verstanden (vgl. Bowlby 2005, 43-44).

2 Die sogenannte Objektbeziehungstheorie analysiert die früh verinnerlichten Beziehungserfahrungen des Kindes und deren Bedeutung für die Ausbildung der psychischen Struktur. Das klassische psy­choanalytische Modell, das das Subjekt in den Mittelpunkt stellt, wurde durch die Objektbeziehungs­theorie um das Moment der wechselseitigen Beziehung zwischen Kind und Mutter erweitert (vgl. Stemmer-Lück 2012, 102-103).

3 Für eine umfassende und in die Tiefe gehende Untersuchung der Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Bindungstheorie und Psychoanalyse vgl. Fonagy (2003).

4 Die verschiedenen Bindungsqualitäten bzw. Bindungsstrategien von sicherer und unsicherer Bindung werden in den Kapitel 4, 5 und 6 näher betrachtet.

5 Eine nähere Erörterung der Bindungsstörungen kann im Rahmen dieser Arbeit nicht geleistet werden. Für eine spezifische Auseinandersetzung und Erklärung von Theorie, Klassifikation, Diagnostik und psychotherapeutischer Behandlung von Bindungsstörungen vgl. Brisch (2011b).

6 Bezüglich der Wirklust bzw. Kompetenzlust sind an dieser Stelle die bemerkenswerten Experimente von Papousek und Papousek zu nennen: Man zeigte vier Monate alten Säuglingen fünf Sekunden lang mehrfarbige Lichtblitze, die ihre Aufmerksamkeit erregten. Durch wiederholte Drehungen des Kopfes konnten sie die Lichtblitze auch selbst auslösen. Es ließ sich beobachten, dass die Babys, so­bald sie ihre Kopfdrehung mit dem Lichtblitz assoziiert hatten, begannen, diese Bewegungen zu wie­derholen. Bald achteten sie immer weniger auf die Lichtblitze, jauchzten aber um so mehr vor Ver­gnügen - es scheint ihre Freude darüber gewesen zu sein, dass sie durch ihre Handlung den Lichtblitz selbst bewirken konnten (vgl. Trautmann-Voigt & Moll 2011, 59-60).

7 Nach Bion entstehen beim Säugling Konzepte über die Welt durch angeborene Erwartungen (Präkon­zepte) „an den anderen“, z.B. an die Mutter. Sie fungiert nach dem sogenannten Container-Contai- ned-Model als ein „Container“, der negative Gefühle des Säuglings in sich aufnimmt, „verdaut“ und in (v)erträglicher Form wieder an den Säugling zurück gibt (vgl. Trautmann-Voigt & Moll 2011, 61).

8 Sein Kind zu verwöhnen scheint besonders in den westlichen Ländern eine verbreitete Angst von Eltern zu sein, wie man beispielsweise der Diskussion in den USA über das verlängerte Stillen entnehmen kann. Das Titelbild auf dem "Time-Magazine" einer 26-jährigen Mutter, die ihrem fast vierjährigen Sohn die Brust gibt, sorgte für großes Aufsehen (vgl. Ternieden 2012). Renz-Polster verweist in diesem Zusammenhang auf Länder wie Afrika und Asien, in denen das (längere) Stillen und der Umgang mit Nähe viel selbstverständlicher gehandhabt werden. Der Autor macht deutlich, dass diese Bedingungen nicht etwa zu einer Verwöhnung der Kinder führe, diese sogar im Gegenteil sehr früh selbstständig werden. Er betont die Bedeutung von Sicherheit, die Kinder durch feinfühlige Nähe und Körperkontakt erfahren (vgl. Renz-Polster 2012, 766-770).

9 Im Vergleich zum gewöhnlichen „Baby-Blues“, der wenige Tage bis Wochen andauern kann, ist die postpartale Depression eine verbreitete (10-15%) ernstzunehmende und häufig behandlungsbedürfti­ge Erkrankung der Mutter nach der Geburt des Kindes, die mehrere Wochen bis Monate andauern kann. Auftretende Symptome sind u.a.: Stimmungsschwankungen bzw. depressive Verstimmung, Reizbarkeit, ambivalente Gefühle gegenüber dem Kind, Angst- und Panikgefühle, innere Leere, An­triebslosigkeit (vgl. BzgA 04/2012, 35).

10 Diese Rollen- und Aufgabenteilung erscheint auf den ersten Blick stark mit Geschlechtsrollenstereo­typien verhaftet: „Mütter trösten, Väter spielen“. Dornes (2008a, 318) führt hierzu an, dass Bindungs­theoretiker betonen, dass Mütter und Väter die Rollen auch tauschen können, empirisch betrachtet aber die „traditionelle“ Arbeitsteilung vorherrscht.

Ende der Leseprobe aus 89 Seiten

Details

Titel
Das Konzept der Bindungstheorie und seine Bedeutung für die Soziale Arbeit
Hochschule
Evangelische Hochschule Berlin
Note
1,3
Autor
Jahr
2013
Seiten
89
Katalognummer
V210512
ISBN (eBook)
9783656380245
ISBN (Buch)
9783656380825
Dateigröße
950 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
konzept, bindungstheorie, bedeutung, soziale, arbeit
Arbeit zitieren
Jenny Ehmke (Autor:in), 2013, Das Konzept der Bindungstheorie und seine Bedeutung für die Soziale Arbeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/210512

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