Die religiöse Entwicklung der Safawiden von Scheich Safi bis Schah Ismail


Magisterarbeit, 2001

72 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Vorwort

1. Quellenlage und Forschungsstand

2. Sufismus, Volksislam und Schia
2.1. Die Schia in ihrer Entwicklung bis zum 10. Jahrhundert
2.1.1. Die Übertreiber

3. Sufitum und Volksislam
3.1. Zur Verbindung zwischen Sufitum und Schia

4. Scheich Safi, Ahnherr der Safawiden
4.1. Person, Leben und Wirken
4.2. Die religiöse Einstellung Scheich Safis

5. Die Nachfolger Scheich Safis
5.1. Scheich Gunaid
5.1.2. Gunaids Reisen
5.1.3. Gunaid und Uzun Hassan

6. Scheich Haidar
6.1. Scheich Haidars religiöser Bezug
6.2. Die Haidarkappe und die Qizilbas
6.2.1. Haidars politische Ansprüche

7. Scheich Isma´il
7.1. Gründe der Flucht der Safawidennachkommen
7.2. Isma´ils Kindheit und sein Aufenthalt in Lahigan
7.3. Isma´ils Stammbaum
7.4. Isma´ils Auszug aus Lahigan
7.5. Isma´ils Diwan

8. Religion und Politik bei Isma´il

9. Isma´ils Herrschaftsbeginn und die Einführung der
Schia als Staatsreligion
9.1. Zur Frage nach der schiitischen Stabilisierung
9.1.1. Der Sadr
9.1.2. Die Verbreitung der schiitischen Dogmatik

Abschließende Worte

Literaturverzeichnis

Vorwort

Vor etwas mehr als 20 Jahren, 1979, fand in Iran ein politisch-religiöser Umbruch statt. Gegen Ende des zweiten Weltkriegs zwangen die Alliierten Reza Schah Pahlawi zum Rücktritt, und sein Sohn Muhamad Reza Pahlawi trat dessen Nachfolge an. Er unterhielt starke Verbindungen zu den USA und ungeachtet seiner unzureichenden politischen Amtsführung konnte eine Öffnung zum Westen hin festgestellt werden, die natürlich auch das religiöse Leben nicht unbeeinflusst ließ. Es ließen sich Anzeichen einer Trennung von Religion und Politik feststellen. Mit der Revolution von 1979 wurde der Staat durch Homeini in eine islamische Republik umgewandelt, die Trennung von Religion und Politik ins Gegenteil verkehrt und die Schari´a wieder eingeführt. Die Frage nach den weiteren Folgen für Land und Leute soll hier nicht behandelt werden sondern die nach den Gründen aus denen heraus die Machtübernahme des Homeini abzuleiten ist. Sicherlich sind deren viele anzuführen. Einer davon beinhaltet die Frage nach den religiösen Prozessen, Umwandlungenn, Entwicklungen und Grundlagen, die in der Vergangenheit den Boden vorbereitet haben müssen und ohne die ein schiitischer Ayatollah in den Genuss solch gewaltiger Machtverhältnisse nicht hätte gelangen können. Iran ist unter allen islamischen Ländern das einzige, in welchem das schiitische Glaubensbekenntnis Staatsreligion ist, und von den 98,8% Moslems gehören ca. 91% dem schiitischen Islam an. Weiterhin ist festzuhalten, dass in Iran die Kopplung von Religion und Staat eine alte Tradition ist, schon Ardashir I.( 224 - 239/40 ) soll seinem Sohn testamentarisch mitgeteilt haben, dass die Religion die Grundlage der Herrschaft und diese umgekehrt die Hüterin der Religion sei. Auch musste Iran in seiner Jahrtausendalten Geschichte immer wieder als Ziel von Aggressoren herhalten und oblag deshalb ebenso verschiedenen Herrschaftsformen wie Religionseinflüssen, von denen sich der Islam aufgrund seiner Einführung 640 – 648 n. Chr., durch die Araber, bis heute durchsetzte, jedoch strukturellen Veränderungen unterlag. In seinen Anfängen war er sunnitisch geprägt, schiitische Elemente waren nur tendenziell vorhanden. Im weiteren Verlauf gesellten sich die verschiedensten sunnitischen Lehrmeinungen ebenso wie schiitische und extrem schiitische Strömungen oder auch volksislamische und Sufibewegungen hinzu. Alles in allem ein bunt gemischtes Nebeneinader. Das änderte sich jedoch, als 1501/ 907 erstmalig die Schia durch den Safawidenherrscher Isma’ il I. als Staatsreligion in Iran eingeführt wurde.

Im Folgenden soll ein Beitrag dazu geleistet werden die Hintergründe dieses Handelns zu beschreiben und, soweit möglich, Erklärungsansätze zu geben.

Es wird dabei der zeitliche Rahmen von Scheich Safi, dem Ahnherrn der Safawiden, über Gunaid und Haidar bis hin zur Machtergreifung Isma’ils betrachtet, da in diesem wichtige Veränderungen zu beobachten sind.

Wie schon oben aufgezählt, existierten im damaligen Persien mehrere islamische Lehrmeinungen bzw. Strömungen nebeneinander, von denen ich zu Beginn das Sufitum, den Volksislam und die Schia, in ihrer ungefähren damaligen Ausprägung bzw. Entwicklung darlegen und voneinander abgrenzen werde. Zunächst jedoch einige Bemerkungen zu den verwendeten Quellen.

1. Quellenlage und Forschungsstand

Bei meiner Suche nach Forschungen zu diesem Themenkomplex stieß ich auf eine Vielzahl von Arbeiten und Ergebnissen in der Sekundärliteratur. Dabei handelt es sich zum einen um gesicherte Erkenntnisse, die von mehreren Autoren belegt werden, aber auch um gegenteilige Ergebnisse und Meinungen, von denen einige gleichsam auf Vermutungen aufgebaut sind. Das lässt sich daraus ableiten, dass über bestimmte Vorgänge keine oder nur Originalquellen in nicht edierter oder kritischer Form vorliegen, sodass vieles im Dunkel liegt und nur spekulativ oder aufgrund von Indizien erarbeitet werden kann. Die meines Erachtens wichtigsten Autoren mit ihren Werken möchte ich zu Beginn kurz beschreiben.

a) die sekundären Quellen:

Erika Glassens kritische Bearbeitung der Chronik von Qazi Ahmad Qumi 1, welche neben informativen Kurzdarstellungen der persischen Quellenlage besonderes Augenmerk auf die schiitischen Elemente der frühen Safawiden legt. Bezüglich der schiitischen Elemente innerhalb der Safawiden bietet außerdem Hinz [2] interessante Ansatzpunkte

The Cambridge History of Iran 1 und Hans Robert Roemers 2 geschichtliche

Darstellung Irans von 1350 - 1750, welche einen guten Überblick über die geschichtlichen Zusammenhänge bieten.

Für Informationen bezüglich des Sufitums und des Volksislams geben Michael

Mazzaoui 3 und Monika Gronke 4 wesentliche Einblicke.

In Bezug auf die Schia sind zu nennen Heinz Halm,5 der einen guten Überblick bezüglich der Entstehung der Schia gibt. Bezüglich der extremen Schia ist besonders hervorzuheben Matti Moosa,6 der die einzelnen Gruppierungen übersichtlich darstellt.

Bei der Bearbeitung des Diwan von Schah Isma´il ist als nahezu einzige Quelle die Bearbeitung desselben von Minorsky 7 zu nennen.

Des weiteren finden sich in vielen anderen Werken wichtige Aspekte zu dieser Thematik, die im Einzelnen aus dem Literaturverzeichnis zu entnehmen sind.

b) die persischen Quellen

Neben der kritischen Bearbeitung des achten Kapitel des Safwat as-safa 8 wurden vordergründig die vierbändige persische Universalchronik das Habib as-siar von Hondamir,9 welche im Gebrauch allerdings etwas umständlich ist, da sie keine Eiteilung in Kapitel enthält, das Ahsanu' t - Tawarih von Hasan-i Rumlu ,10 eine anonyme volkstümliche Chronik der frühen Jahre Schah Isma´ils, das Anonymus

Ross 11 und das Tarih- i `alam - ara-yi Amini von Hungi, welcher aus antisafawidischer Sicht schreibt,12 herangezogen. Das Habib lag ausschließlich in persischem Text vor, während die anderen Werke auch in englischer Übersetzung vorhanden waren.

2. Sufismus, Volksislam und Schia

Um die verschiedenen islamischen Strömungen im Persien der damaligen Zeit voneinander abzugrenzen muss ein wenig weiter ausgeholt und deswegen zunächst auf die historischen Rahmenbedingungen eingegangen werden.

Nach der Eroberung durch die Araber wurde der Islam in Persien eingeführt, welchen die Einwohner des Landes nicht als neue ' Heilsverkündung ' begeistert aufnahmen. Vielmehr zog sich die Islamisierung Persiens über mehrere Jahrhunderte hin,1 und dass die Perser allmählich den Islam annahmen, hatte eher wirtschaftliche und soziale denn religiöse Gründe. Es wurde einerseits nämlich nur Muslimen gestattet höhere Ämter zu bekleiden, und andererseits war in seinen Anfängen der Übertritt zum Islam mit Steuerfreiheit verbunden. So kann angenommen werden, dass der Islam in Persien, zumindest zu Beginn, im wesentlichen dazu benutzt wurde sich soziale Vorteile zu verschaffen. Des weiteren gaben die Perser ihre Sprache zugunsten des Arabischen nicht auf. In fast allen anderen Gebiete, die die Araber erobert hatten, setzte sich das Arabische auch als Sprache des Volkes durch. In Persien galt Arabisch zwar als Amtssprache, aber kulturelle Aktivitäten wie z.B. die Schriftstellerei wurden nach wie vor in persischer Sprache ausgeführt. Die kulturelle Identität der Perser wurde somit weitgehend beibehalten. Dies sind Gründe warum die Perser innerhalb der islamischen Länder eine spezifische Position einnahmen aus der heraus sich religiöse islamische Sonderformen, wie die oben genannten, überhaupt erst entwickeln konnten.

Zu Beginn war in Iran wie in der gesamten islamischen Welt die sunnitische Lehre vorherrschend, erste schiitische Tendenzen gelangten jedoch sehr früh durch Flüchtlinge nach Persien und gipfelten im Aufstand Abu Muslims, welcher von

Horasan ausgehend das gesamte persische Reich eroberte und mit dem siegreichen revolutionärem Heer bis in die Stadt Kufa gelangte, in der nun Abu l -´Abbas

749 n. Chr. zum Kalifen bestimmt wurde. 3 Mit den Abbasiden entstand ein Reich, welches nichtarabischen Muslimen wesentlich aufgeschlossener gegenübertrat und den Persern, die schon seit geraumen Zeiten die Gleichheit zwischen Arabern und

Persern im Islam postulierten,1 mehr Rechte verschaffte. Das galt aber nicht für die Schiiten, da die Abbasiden, obwohl mit deren Hilfe an die Macht gekommen, sich später gegen selbige wandten.

Als Folge der abbasidischen Herrschaft, erblühte das Land vor allem im geistig-wissenschaftlichen und politischem Bereich und gelangte wieder mehr unter iranischen Einfluss. Dies änderte sich mit der Eroberung der Selguqen im 11. Jahrh. n. Chr. und mehr noch mit der der Mongolen, die 1258 / 657 unter Hülägü Bagdad eroberten und dem Kalifat wie auch der Herrschaft der Abbasiden ein Ende setzten. Es hatte katastrophale Auswirkungen auf das Land. Die Mongolen, vom Ursprung her ein Nomadenvolk, plünderten nicht nur die Städte sondern wandelten die meisten Ackerböden zu Weideland um. Das führte zur Verarmung und Landflucht und dies wiederum zu vermehrtem Bandentum und Räuberei. Hinzu kamen Hungersnöte und Krankheiten. 2 In Bezug auf die religiöse Haltung der Mongolen lässt sich feststellen, dass sie, ursprünglich dem Schamanentum anhängend, dem Islam zwar grundsätzlich nicht feindlich, aber doch eher gleichgültig gegenüberstanden. Auch letztlich die Annahme desselben durch Gazan han am 16. 06. 1295 / 1. Sa´ban 694 mag wohl eher politische Gründe gehabt haben. 3 Jene wirtschaftlichen und sozialen Hintergründe bereiteten den Boden für die im Vorfeld genannten religiösen Bewegungen, welche ich nun im Einzelnen darstellen möchte. Da die schiitische Bewegung aber eine Sonderstellung innehat, wird sie deshalb vorangestellt.

2.1. Die Schia in ihrer Entwicklung bis zum 10. Jahrhundert

Bei der Betrachtung der religiösen Bewegung der Schia im damaligen Iran treten zwei Fragen in den Vordergrund. Was waren die Gründe, dass sich diese Bewegung von Anfang an in Iran mehr als in anderen islamischen Ländern ausbreitete, und von welcher Form der Schia ist auszugehen?

Wie bereits erwähnt waren die seit langer Zeit kulturell hoch entwickelten Perser von der Eroberung durch ein in ihren Augen kulturloses Nomadenvolk nicht besonders entzückt, und schon früh bildeten sich Formen des nationalen Widerstands (su´ubiya). In diesem Zusammenhang kann der ursprüngliche Erfolg der schiitischen Bewegung gesehen werden, denn einmal stand diese im Gegensatz zur sunnitischen Form des Islams, die vom größten Teil der Herrscherdynastie ausgelebt wurde,1 und zweitens ist zu überlegen ob ein bestimmter Personenkreis der sowohl kulturell als auch in Regierungsgeschäften überlegenen Perser nicht eine ideologische Parallele zwischen sich und ´Ali gezogen hat, da dieser, nach schiitischer Auffassung, am Teich von Humm (16. März 632/18. Du l-Higga 10) von dem Propheten zum Nachfolger ( halifa ) bestimmt, 2 um sein Recht gebracht wurde und letztlich ' weniger gute Muslime ' an die Spitze der umma traten. Spuler zeigt einen weiteren Grund auf, den der Erbfolge. Da die Iraner von je her an ein göttliches Charisma ihrer eigenen Herrscherdynastien glaubten, schien ihnen die Zugehörigkeit ´Alis zur Prophetenfamilie als plausibler Grund der Herrschaftsnachfolge. 3 Das ging sogar soweit, dass eine Verbindung zwischen der iranischen Dynastie der Sassaniden und der Prophetenfamilie gezogen wurde, da man bald die wissenschaftlich allerdings nicht haltbare Legende der Heirat al-Husains mit einer Prinzessin aus dem Stamme Jazdagird III. zu berichten wusste.

Aus diesen Gründen ist eine fortschreitende Schiitisierung ganzer Landstriche Persiens, wie z.B. Horasan oder Gilan, ersichtlich, obwohl natürlich der größte Teil des Landes nach wie vor sunnitisch war.

Wenn heutzutage von Schia geredet wird, versteht man darunter im allgemeinen die 12er Schia ( Itna´asariya ), da diese die Form ist, welche sich letztendlich ab dem 10. Jahrh. durchgesetzt hat, also für dieses Thema maßgebend ist und im folgenden

nur mit Schia bezeichnet wird.4

Die offizielle Lehrmeinung der Schia beinhaltet eine Kette von 12 Imamen, beginnend mit ´Ali unter der Formulierung der Doktrin, dass das Imamat immer nur vom Vater auf den Sohn übertragen werden kann, mit

Ausnahme der Söhne ´Alis.1 Des weiteren lebt der letzte Imam in der ' großen Verborgenheit ' ( al-gaiba al-kubra ) und wird bei seinem Erscheinen den Schiiten zum Sieg über alle Gegner verhelfen. 2 Eine Regelung darüber wer die Gemeinde bis zum Erscheinen des Mahdi leiten soll ist nicht entstanden, und so stellt sich die Frage, ob nicht manche Schiiten damals wie heute gewisseFührungspersönlichkeiten sogar als Mahdi betrachteten bzw. betrachten. Dies zeigt sich besonders bei den

' Übertreibern ' ( gulat ), extrem schiitische Gruppierungen, auf die ich etwas näher eingehen möchte, da sie in Bezug auf die Herrschaft des Vaters und Großvaters von Isma´il eine große Rolle spielten. Letztlich sei noch bemerkt, dass aus der imamitischen Literatur, die zwar in arabisch verfasst wurde, anhand der Autorenherkunft jedoch abzulesen ist, dass die Schia in immer mehr Städten Irans heimisch wurde. ( Qom, Nisapur, Qazvin, Ray, Hamadan, Tus, Samarqand etc. )3

2.1.1. Die Übertreiber

Der Terminus gulat ist abgeleitet vom arabischen Verb gala ((غلوund bedeutet im Grundstamm ' das Maß, die gebührenden Grenzen überschreiten , übertreiben ' . 4 Extrem schiitische Gruppierungen wie die Bektaschis erhielten diese Bezeichnung, da sie den Imamen göttliche Attribute zuschrieben und damit die religiösen Grenzen überschritten. 5 Des weiteren traten im 15. Jahrh. sogenannte Reinkarnationen des Mahdi auf, die sich als Herr der Zeit ( saheb az-zaman) berufen fühlten und manchmal zahlreiche Anhänger hatten, so z.B. Fazlollah Astarabadi ( gest. 1394/796), dessen Anhänger als die Hurufiya bekannt sind. Oder auch Muhamad

1 Das dem nicht immer so war ist aus folgenden Zeilen erkenntlich: در باب تعدد اىمه در ان واحد عده اى وجود بىشتر از ىك امام را در ىك زمان صحىح نمىدانستند، جمعى دىگر مىگفتند باىد در ان واحد دو امام باشد ىكى ناطق دىگرى صامت و چون امام ناطق وفات كرد امام صامت جاى او را بگىرد و پاره اى دىگر حتى وجود سه امام را هم در ىك زمان جاىز مىدانسIn Bezug auf die Abzahl der Imame empfanden sie die Anzahl der Existenz von mehr als einem Imam gleichzeitig als nicht richtig. Andere sagten, dass es zwei Imame gleichzeitig geben müsse, einen als Redner und der andere als Stummer, und wenn der sprechende Imam stirbt, nimmt der stumme seinen Platz ein. Ein anderer Teil gestattete sogar die Existenz dreier Imame gleichzeitig. ´Abbas Eqbal: Handan e- noubhti, in: Sprache und Kultur des Iran bd. 43,,Teheran

ibn Muhamad ibn ´Abdallah ( gest. 1464/869 ), dessen Anhänger die Nurbahsiya Gruppierung bildeten. Sie entstanden meist zuerst im iranischen Hochland. 1 Das hing mit den damaligen wirtschaftlich- sozialen Verhältnissen zusammen, da das Land politisch instabil war, wirtschaftlich ausgebeutet und von Epedemien heimgesucht wurde. Ein idealer Nährboden für Endzeitgedanken oder Hoffnung auf Rettung aus dieser Misere. Hier erstarkten nicht nur die guluw Gruppierungen sondern es entwickelte sich eine weitere Sonderform des Islams , der Volksislam, durch welchen auch die Sufiorden zu immer größerer Bedeutung gelangten.

3. Sufitum und Volksislam

Die Mongolen hinterließen ein geschändetes Land und nach deren Herrschaftsende gaben die Streitigkeiten zwischen den lokalen Dynastien ein übriges dazu. Gleiches gilt für Timur, dessen Kriegsführung die der Mongolen an Grausamkeit oft noch übertraf. 2

Laut Roemer konnte sich der Volksislam gerade deshalb entwickeln, weil unter den Mongolen der Verfall der orthodoxen Theologie vorangeschritten war. 3 Dazu sei bemerkt, dass volkstümliche Formen der Religion neben der offiziellen immer schon existiert hatten und obiges sich zwar begünstigend ausgewirkt haben mag, jedoch liegen meines Erachtens die Gründe für den explosiven Anstieg der volkstümlichen Form im Leben der Menschen selbst, denn die ' Schicht ' , die dem Volksislam zu seinem großen Erfolg verhalf, war zunächst die der einfachen Muslime. Menschen also, die allergrößte Entbehrungen und Krankheiten zu erleiden hatten, Menschen, deren Familien zerstört wurden oder denen die Existenzgrundlage entzogen wurde, Menschen, die Wege aus dieser hoffnungslosen Situation finden mussten, Menschen, die Schutz und Sicherheit suchten.

Weiterhin war der Glaube an Wunder und die Existenz von Dämonen ( gin )4 weit verbreitet und sogar die Orthodoxen Theologen schlossen

eingreifen ) Wehr, S. 124

Wunder nicht aus, 1 hatten doch alle anerkannten Propheten wie Moses oder Jesus Wunder vollbracht, über die auch der Koran berichtet.

Diese Situation verlangte nach einer Form der Religion, die das Bedürfnis der Menschen nach Schutz und Sicherheit befriedigte, eine religiöse Form, die in das Alltagsleben integriert werden konnte und sich nicht mit hoch stehenden Problematiken wie der Frage nach der Unfehlbarkeit des Imams u.ä. beschäftigte.2

Religiöse Autorität wurde nun die Person des Scheich, Vorsteher eines sufischen Konvents und Leiter der Derwische, womit die Verbindung zwischen Volksislam und Sufismus gezogen wurde, aufgrund welcher das Sufitum allerdings mehr und mehr seinen esoterischen Charakter verlor.3 Bevor ich näher auf die eigentlichen Praktiken des Volksislam eingehe, möchte ich kurz die wichtigsten Inhalte der sufischen Lehre darlegen, allerdings die Frage nach der Herkunft des Sufismus, zu der mannigfaltige Theorien vorliegen bis auf eine, nämlich die, welche von den Sufis selbst vertreten wird, vernachlässigen.4 Diese besagt, dass der Islam von Anfang an eine im Prinzip zweigeteilte Religion sei mit einem äußeren und einem inneren Aspekt. Als Beleg dafür stehen die frühen mekkanischen Suren, in denen die Gläubigen bezüglich ihrer göttlichen Nähe schon in zwei Gruppen aufgeteilt werden. 5 So verstehen sich die Sufis durch ihren mystischen Weg der Gottessuche als diejenigen Gläubigen, welche Gott eigentlich näher stehen.

Der wohl wichtigste Inhalt der sufischen Lehre ist die Einheit des Seins ( wahdat ul-wugud ),nach meiner Ansicht eine Weiterentwicklung des Bekenntnis von der Einzigkeit Gottes ( tauhid ). Das Einheitsbekenntnis, welches jeder Muslim vollzieht, spitzt sich auf die Einheit des Seins zu, jedoch mit dem Unterschied, dass der Muslim nur den Blick vereinheitlicht, so dass letztlich nur ' Eins ' gesehen wird, der Sufi aber auch das Streben des Herzens einbezieht, so dass nur noch das Eine gewollt und geliebt wird. Alles andere als Gott soll abgelehnt werden, alle Aufmerksamkeit soll ausschließlich auf das Wahrnehmen und Empfinden von Gott gerichtet sein. 6

Das beinhaltet letztlich die Abkehr von jeglichen weltlichen Dingen, wobei der Sufi

" ... in der Religion vor allem das Innerliche, die Herzenssache, weniger das äußere Tun, als seinen inneren Sinngehalt, weniger das Wissen, als die Erfahrung. "1 sucht.

Weiterhin kann diese Form der Religion in verschiedenen Graden gelebt werden und im Allgemeinen werden drei Tiefengrade gesetzt: das Gesetz ( sari´at ), der mystische Weg ( tariqat ) und die mystische Wirklichkeit ( haqiqat ). 2 Zwingend ist es nach Meinung der Sufis diesem Gesetz unbedingt zu gehorchen, denn dadurch gelangt man erst in den Genuss der mystischen Erkenntnis. " Das Gesetz gleicht der medizinischen Wissenschaft, der Weg der Anwendung der Heilmittel, die Wirklichkeit der Genesung. Die Genesung ist das gesuchte Ziel, aber ohne Kenntnis und Gebrauch der Arznei kann sie nicht erreicht werden. " 3

Führt man nun den Bogen wieder auf den Volksislam so kann festgestellt werden, dass die Lehre des sufischen Wegs dem einfachen Muslim mindestens genauso kompliziert wie die Anschauungen des orthodoxen Islams erscheinen musste. Hier setzt deswegen die Abkehr vom esoterischen Weg ein, denn die Scheichs werden diesen zwar in seiner Gesamtheit ihren Derwischen gelehrt haben, die Menschen, die sich ihnen zuwandten, wurden jedoch durch einfachere Praktiken angezogen. Es waren: Wunderglaube, Heiligenkult, Pilgerfahrten zu nicht kanonischen Wallfahrtsstätten, Ablehnung des Dogmatismus, und Lehren des mystischen Wegs durch das monotone Wiederholen religiöser Formeln ( dikr ) sowie ekstatischen Tanzens ( sama´ ). 4 Dies alles bediente die Bedürfnisse der Menschen, denn die Scheichs, welche als Wundertäter galten, gaben den Menschen Hoffnung, und Heilige wurden als Bindeglied zwischen Gott und den Menschen angesehen. Man konnte sie direkt um Beistand ersuchen oder zu Ihren Gräbern pilgern, sie waren also erlebbar. Letztlich schufen die Pilgerfahrten ebenso wie gemeinsames Gebet und Tanz ein Gemeinschaftsgefühl, welches sich psychologisch positiv auf das Leben der Menschen auswirkte. 5

Es entstand nun eine Vielzahl von Sufiorden, die mehr oder weniger Anhänger hatten, und ebenso eine große Anzahl sogenannter lokaler Scheichs, die keinem Orden anhingen. Die Orden pflegten keinesfalls einheitliche religiöse Praktiken und auch das islamische Gesetz wurde mehr oder weniger streng gehandhabt. So wurde in einigen Orden das Rauchen von Haschisch erlaubt, andere ließen Frauen und Männer zum gemeinsamen Tanz zu. 1 Wiederum andere hielten sich streng an das islamische Gesetz und die Einhaltung der Glaubensregeln, darunter auch Scheich Safi, der Ahnherr der Safawiden, von dem im folgenden berichtet werden soll.

Vorab möchte ich noch etwas zur Frage der Verbindung zwischen Schia und Sufitum und damit auch Volksislam sagen.

3.1. Zur Verbindung zwischen Sufitum und Schia

Wie oben dargelegt waren die religiösen Praktiken der einzelnen Sufigemeinschaften nicht einheitlich und so existierten ebenso sunnitisch wie auch schiitische gefärbte Ordensgemeinschaften. Inwieweit die Schia aber direkt das Sufitum beeinflusste, ist jedoch eine stark subjektive Frage, zu der es die unterschiedlichsten Meinungen gibt. Das beruht meines Erachtens auf der Tatsache, dass es ohnehin sehr schwierig ist, für diese Zeit eindeutige Aussagen darüber zu machen, was noch schiitisch oder schon volksislamisch war und umgekehrt. 2 Ein weiteres Merkmal liegt in der Abkehr des Sufismus vom esoterischen Weg bei wahrscheinlich gleichzeitiger Einbeziehung von religiösen Elementen, die aus den anderen islamischen Strömungen kamen, ersichtlich aus der damaligen Bedeutung des Wortes Sufi, das oft einfach mit ' aktiver Muslim ' gleichgesetzt wurde.3 Die extrem unterschiedlichen Auffassungen lassen sich aus folgenden Beispielen ablesen: Sayed Haidar Amoli ( 1320/ 720 )4 betont in seiner Theologie die innere Zusammengehörigkeit von Sufismus und Schia bis hin zur Gleichsetzung beider.5 Sayed Hossein Nasr 6 betont ebenso den inneren Zusammenhang zwischen

Sufismus und Schia, obgleich er eher der Meinung ist, dass das Sufitum von der Schia beeinflusst wurde. 1 Im weiteren Verlauf seiner Überlegungen beschreibt er außerdem die Übereinstimmung der Person des qutb und des Imam und die Gleichheit der Affiliationskette der Scheiche mit der Reihe der schiitischen Imame. 2 Da er sich in seinen Ausführungen aber des öfteren auf Amoli bezieht, steht er wahrscheinlich in dessen Tradition. Ich bin nicht der Meinung das Sufiorden deshalb schiitisch waren, weil der Pol die Rechtsmäßigkeit seiner Amtsführung durch eine Affiliationskette nachweist, die nach Art des nass der Imame zu verstehen ist, wie Gramlich sie für die heutigen schiitischen Derwischorden Persiens beschreibt.3 Andere Autoren halten es mit den damaligen Orden ebenso, wie z.B. Hartmann, der die ununterbrochene Kette (silsila ) der Sufimeister mit der Reihe der schiitischen Imame gleichsetzt und meines Erachtens sich direkt widerspricht, wenn er im selben Satz sagt, dass das Sufitum doch demokratischer sei weil es " die Möglichkeit der Vereinigung mit der Gottheit nicht auf eine durch Geburt dafür geeignete Gruppe von Menschen beschränkt. "4 Ein wesentlicher Unterschied, da der Sufimeister seinen Schüler gerade durch die Lehre zum prospektiven Meister macht. Das bedeutet nämlich den Vorrang der Lehre vor dem der Genealogie. Weiterhin belegt er einen genetischen Zusammenhang in der Silsilat der Sufis durch die Tatsache, dass zwei wichtige Sufireihen einmal auf ´Ali und einmal auf den sechsten Imam zurückgehen, was aber eigentlich nur dafür spricht, dass es eben unterschiedlich gefärbte Orden gab und einige auch schiitisch waren.5 Überdies war die Verehrung der Prophetenfamilie (alh bait ) damals durchaus in allen Religionsgemeinschaften üblich, und deswegen ist die Rückführung auf dieselbe nicht als schiitisch zu bewerten. Allerdings bleibt festzuhalten, dass insbesondere die Verehrung ´Alis einmal als erster Imam der Schia und zum anderen als Repräsentant im Sufitum ein beide verbindendes Element darstellt

Es gibt ebenso andere Stimmen, die sagen dass das Sufitum sogar in Harmonie mit

dem orthodoxen Islam steht. So schrieben am Ende des 10. Jahrh. n. Chr. mehrere Autoren gründlich schlussfolgernde Bücher darüber, dass das Sufitum nicht im Gegensatz zum orthodoxen Islam steht, weil z. B. die Sufis mit dem islamischen Recht und den Traditionisten übereinstimmen. 1

Ich tendiere deswegen zu der Feststellung, dass es mit Sicherheit Sufiorden gab, die sehr schiitisch geprägt waren, besonders in den Regionen, die schon seit langem schiitisch beeinflusst waren, wie der Bektaschiorden, dessen Lehre die Mystik zwar übergestülpt wurde, der aber grundlegend schiitisch ausgerichtet war.2 Weiterhin werden gewisse Aspekte wie die Verehrung von ´Ali sowohl bei den Schiiten als auch im Sufitum beheimatet gewesen sein. Sufitum und Schia aber deswegen als untrennbar zu betrachten scheint mir zu weit zu gehen, denn ich sehe in beiden grundlegende Unterschiede. Das Sufitum versuchte einen Weg der Gotteserfahrung zu gehen, welcher vor allem auch durch den Verzicht weltlicher Dinge geprägt war. Dazu gehört auch das Innehalten von Macht. Die Schia hingegen war immer auch auf politischer Ebene tätig, sei es als Opposition zu den Umayyaden oder als Betätigungsfeld des persischen Nationalgefühls u.ä.. Auch kann der Sufi das Göttliche unmittelbar erfahren während der Schiit den Zugang zu Gott nur über den Imam erhalten kann. 3 Abschließend sei bemerkt, dass die neuere Forschung davon ausgeht, dass es keine formelle Anhängerschaft der Derwischorden an die Schia gab. 4

Welcher religiösen Richtung Scheich Safi angehörte, und welche Entwicklung sein Orden nahm, sowohl in religiöser wie auch politischer Richtung soll nachfolgend behandelt werden.

4. Scheich Safi, Ahnherr der Safawiden

Im 13. Jahrh. n. Chr. entstanden eine Vielzahl von Sufiorden, deren berühmtester der des Scheich Safi in Ardabil wurde. Bevor ich auf die Frage der Glaubensrichtung dieses Scheichs eingehe, werde ich vorab seine Person und sein Leben kurz umreißen.

4.1. Person, Leben und Wirken

Über Scheich Safi gibt es gesicherte Erkenntnisse, da ca. 20 Jahre nach seinem Tod im Auftrag seines Sohnes und Nachfolgers, Scheich Sadr ad-din (gest. 1391/ 793 ), eine Vita desselben, das Safwat as-safa, von Ibn-i Bazzaz erstellt wurde.1

Dieses sehr umfangreiche Werk wird von den meisten Forschern herangezogen, so dass bezügl. der Lebensdaten, der Charakterzüge des Scheichs und seines Wirkens ziemliche Übereinstimmung herrscht. Aus diesen Gründen beziehe ich mich bei folgender Darstellung ausschließlich auf die Sekundärliteratur, während ich bei anschließender Fragestellung bezüglich seiner Religionszugehörigkeit das SS selbst heranziehen werde, weil die Forschermeinungen in diesem Punkt abweichen. Das SS darf zwar nicht als endgültig aufgefasst werden, da einmal die Originalhandschrift des Ibn-i Bazzaz bis heute nicht gefunden wurde und es zum anderen in verschiedenen Handschriften vorliegt, deren jünger datierte sich an wichtigen Stellen von den älteren unterscheiden. Da dies insbesondere die Stellen betrifft, die von der religiösen Meinung des Scheich Safi handeln, werde ich zu gegebenem Zeitpunkt darauf zurückkommen.

Scheich Safi, mit vollem Namen Scheich Safi ad-din Abu'l-Fath Ishaq Ardabili,

1252/650-1334/735, 2 Sohn kurdischer Gutsherren aus Aserbeidschan, war schon von Jugend an ein sogenannter Gottsuchender, der auf dem mystischen von Askese geprägten Weg Gottes Nähe zu erfahren suchte.3 Mit 25 Jahren gelange er in die Provinz Gilan, in der er sich für die folgenden 25 Jahre der Lehre des Scheich Zahid, mit vollem Namen Tag ad-din Ibrahim Gilani (1218/615 -1300-01/700), anschloß,4 welcher ihn sehr beeindruckt von seinen Fähigkeiten zu seinem Nachfolger bestellte, indem er ihm und nicht seinem Sohn die Lehrerlaubnis ( igaza ) erteilte. Auch gab er ihm eine seiner Töchter zur Frau.5 Um 1300 gründete Safi in Ardabil seinen eigenen Orden, die Safawiya.

[...]


1 Erika Glassen: Die frühen Safawiden nach Qazi Ahmad Qumi, in: Islamkundliche Untersuchungen,Bd. 5, Freiburg 197022

2 Walter Hinz: Irans Aufstieg zum Nationalstaat im 15. Jahrh., Berlin und Leipzig 1936

1 P. Jackson, L. Lockhart: The Cambridge History of Iran, Vol. 6, Cambridge 1964

2 Hans Robert Roemer: Persien auf dem Weg in die Neuzeit, Wiesbaden/Stuttgart 1989

3 Michel M. Mazzaoui: The Origins of The Safawids, in: Freiburger Islamstudien Bd. III, Wiesbaden

4 Monika Gronke: Derwische im Vorhof der Macht, Freiburger Islamstudien,Bd. XV, Stuttgart

5 Halm, Heinz: Die Schia,

6 Moosa, Matti: Extremist Schiites, New York 1988

7 Minorsky, Vladimir: The Poetry of Shah Isma´ il, in: BSOAS X, ( 1944-2 ),

8 Heidi Zirke: Ein hagiographisches Zeugnis zur persischen Geschichte aus der Mitte des 14. Jahrhunderts, Das achte Kapitel des Safwat as - safa in kritischer Bearbeitung, Freiburg

9 Giyas ad-din ibn Humam ad-din Muhammad, genannt Hondamir,: Habib as-siyar, 4 Bnde., Teheran 1333:

10 Hasan - i Rumlu: Ahsanu' t - Tawarikh, A Chronicle of the early Safawis, translated by: C.N. Seddon, Baroda 1934 / حسن روملو: احسن التوارىخ: بسعى و تصحىح چارلس

11 Ross, E.D.:The early years of Shah Isma´il, founder of the Safavi dynasty, in: JRAS ( 1986 )

12 Minorsky, Vladimir: Persia in A: D. 1478 - 1490, abriged traslation of Fazlallah ibn Ruzbihan Hungi ´s Tarih-i ´alam-ara-yi Amini, London 1957

1 Roemer, S. 3; Bertold Spuler: Iran in frühislamischer Zeit, Wiesbaden 1952: hier beschreibt Spuler die Gründe warum sich z.B. der Zoroastrismus noch bis ins 11.Jahrhundert hielt, S. 183ff

2 Roemer, S. 5

3 Roemer, S. 5

1In diesem Zusammenhang wird der Begriff ' su´ubiya ' benutzt ( شعبpers./arab. = Volk, großer Stamm,

Nation ), den man als Nationalismus nichtarabischer Völker verstehen muss und insbesondere der der Perser, welche von je her stolz auf ihre lange Tradition in Regierungsführung und Kultur waren, äußerte sich in heftigen Polemiken.

2 Gronke, Monika: Lebensangst und Wunderglaube, in:Diem, Werner; Falaturi Abdoldjavad (Hrsg.): XXIV. Deutscher Orientalistentag, Ausgewählte Vorträge, Steiner 1990, S. 392,

3 Spuler , B.: Die Mongolen in Iran, Berlin 1955, S. 185

1 Spuler, Iran in, S. 178

2 Hier soll Mohammad bei seiner letzten Pilgerreise zu den mitreisenden Muslimen gesagt haben: Jeder, dessen Herr ich bin, der hat auch ´Ali zum Herr (man kuntu maulahu fa-´Ali maulahu )

3 Spuler, Iran in, S.177ff

4 Die verschieden Formen der Schia sind detailliert nachzulesen bei: Halm, Heinz: Die Schia S. 21ff

2 Paret, Rudi: Der Koran, Stuttgart/Berlin/Köln 1993: in Sure 21, Vers 105 werden die ' rechtschaffenen Diener ' ausschließlich auf die schiitische Lehrmeinung bezogen, was so natürlich nicht haltbar ist, da dies eine reine Interpretationsfrage ist.

3 Halm, S. 51

4 Wehr, Hans: Arabisches WörterbuchWiesbaden 1977

5 Moosa, Matti: Extrmist Schiites, The Ghulat Sects, New York 1988

1 Halm, S.

2. Roemer, S. 9

3. ebd., S. 10

4. arab. جن bedeutet im Grundstamm: bedecken, verbergen, verhüllen und das davon abgeleitete Nomen bedeutet Dämonen, Dschinn( unsichtbare Wesen, die schadend oder helfend in das menschl. Leben

1 einschlägig nachzulesen bei: Gronke, Monika: Lebensangst und Wunderglaube

2 Mazzaoui, S. 41

3 Gronke, Lebensangst, S. 392

4 mehr über die verschiedenen Theorien der Herkunft ist nachzulesen bei: Hartmann, Richard: Zur Frage der Herkunft und den Anfängen des Sufitums, in: Becker C. H. (Hrsg.) Der Islam, Bd. 6, Strassburg 1916

5 Lings, Martin: Sufism, in: Arberry, A. J. ( Hrsg. ): Religion in the Middle East; Three religions in concord and conflict, Vol. 2, Cambridge 1969

6 einschlägig hierzu: Gramlich, Richard: Die Schiitischen Derwischorden Persiens, Zweiter Teil: Glaube und Lehre, Wiesbaden 1976

1 Gramlich, Derwische, S. 97

2 ebd., S. 102

3 ebd., S. 103

4 Gronke, Derwische, S. 79

5 ebd., S. 79ff

1 Gronke, Derwische, S. 82

2 Antes, Peter: Zur Theologie der Schia, in: Islamkundliche Untersuchungen, Bd. 16, Freiburg im Breisgau 1971;

dazu auch: Amoretti,B.S.: Religion in the Timurid and Safvid periods, in: Jackson, P., Lockhart, L. (Hrsg.): The Cambridge History of Iran, Cambridge 1964

3 Gronke, Derwische, S. 81

4 Sayyed Haidar ibn ´Ali ibn Haidar ´Ubaidi Husaini Amoli, geb. 1320/720 in Amul in der Nähe des Kaspischen Meeres, verließ mit ca. 30 Jahren seine Heimat um Sufi zu werden. Er studierte bei Maulana Nasir ad-din Kasani Hilli und bei Fahr ad-din Muhammad ibn Hasan ibn Muhtahhar Hilli in Irak. In diese Zeit fällt auch sein eigenes Schaffen und er hinterließ ein umfangreiches Werk

5 Antes, S. 13 u. S. 21

6 Nasr, Hossein: Le Shi´isme et le Soufisme, in: Le Shi´isme Imamite , Colloque de Strasbourg, Paris 1970, S. 215 ff

1 Sayyed Hossein Nasr:" On pourrait dire que l' ésotérisme ou la gnose islamique s'est cristallisée dans la forme du soufisme dans le monde sunnite; tandis qu'il a fécondé toute la structurre du shi'isme, surtout pendant les premiers siècles de l'ère islamique. " S. 216 und " Du point de vue shi'ite, le shi'isme est á l'origine de ce qu'on appellera plus tard le soufisme. " S. 217

2 Nasr, S. 223

3 Gramlich, Richard: Pol und Scheich im heutigen Derwischtum der Schia, in: Le shi'isme Imamite, Colloque de Strasbourg, Paris 1970, S. 176; Zur Fragwürdigkeit der Sisilas siehe auch: Kissling, H. J.: Aus der Geschichte des Chalvetijje- Ordens, in: ZDMG Bd. 103, S. 237

4 Hartmann, Richard: Zur Frage nach der Herkunft und den Anfängen des Sufitums, in: Becker, C.H. u. Tschudi, R. (Hrsg.), Der Islam, Bd. 6 , Strassburg 1916, S. 40 ff6 ebd., S. 41, ebeso Glassen, Erika: Die frühern Safawiden nach Qazi Ahmad Qumi, in: Islamkundliche Untersuchungen Bd. 5Freiburg 1970

5 Savory, Roger: Iran under the Safavids, Cambridge 1980, S. 24

1 Arberry A. J.: Sufism, in: Spuler,B. (Hrsg.): Handbuch der Orientalistik, Bd.8, 2.Abt., S. 458

2 Moosa; Matti: Extremist Shiites, The Ghulat Sects, New York 1988, S. 19

3 Strothmann,Rudolf: Schiiten und Charidschiten, in. Spuler,B. (Hrsg.): Handbuch der Orientalistik, Bd. 8,2. Abt.,S.492

4 Gronke, Derwische,S. 80

Ende der Leseprobe aus 72 Seiten

Details

Titel
Die religiöse Entwicklung der Safawiden von Scheich Safi bis Schah Ismail
Hochschule
Universität zu Köln  (Philosophische Fakultät/Orientalisches Seminar)
Note
1,3
Autor
Jahr
2001
Seiten
72
Katalognummer
V2098
ISBN (eBook)
9783638112925
Dateigröße
611 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Safawiden, Schia, Sufismus, Volksislam
Arbeit zitieren
Petra Sayas (Autor:in), 2001, Die religiöse Entwicklung der Safawiden von Scheich Safi bis Schah Ismail, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/2098

Kommentare

  • Gast am 19.5.2004

    safwat al-safa.

    Ich kann leider Ihre Arbeit lesen, da das Downladen entgeldlich ist. Sie führen in Iher Arbiet das Buch "Safwat al-safa" als die Vita von Schech Safi an.Mich interessiert der Inhalt dieses Buches. Werden hier auch die Glaubensinhalte der Safawiden und ihrer Anhänger beschrieben? Und ist das Buch identisch mit den Buch der Shabak (Kizilbasch Gemeinde im Irak) Kitab al-manaqib.

Blick ins Buch
Titel: Die religiöse Entwicklung der Safawiden von Scheich Safi bis Schah Ismail



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