Nullsubjekt-Konstruktionen. Eine kontrastive Untersuchung zum Italienischen und Französischen


Bachelorarbeit, 2009

37 Seiten, Note: 2,1


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. Einleitung

2. Die Kategorie „Pronomen“
2.1 Der Begriff „Pronomen“
2.2 Die Syntax der Pronomen
2.3 Die Semantik der Pronomen
2.3.1 Die deiktische Funktion
2.3.2 Die anaphorische Funktion -
2.3.3 Die référence par défaut
2.4 Die Einteilung der Personalpronomen
2.4.1 Grundbegriffe
2.4.2 Die klitischen oder unbetonten Personalpronomen
2.4.3 Die nicht-klitischen oder betonten Personalpronomen

3. Vorstellung der Subjektpronomen in beiden Sprachen
3.1 Die französischen Subjektpronomen
3.2 Die italienischen Subjektpronomen

4. Der Nullsubjekt-Parameter

5. Auslassung des Subjektpronomens im Italienischen
5.1 Auslassungen der ersten und zweiten Person
5.2 Auslassung der dritten Person
5.2.1 Die deiktische Funktion
5.2.2 Die anaphorische Funktion

6. Realisierung der Subjektpronomen im Italienischen
6.1 Zur Betonung
6.2 Zur Identifikation des Referenten
6.3 Andere Verwendungsmöglichkeiten

7. Spuren der Nullsubjektsprache im Französischen
7.1 Die Entwicklung des Französischen
7.2 Eigenschaften von Nullsubjektsprachen im Französischen
7.2.1 Nichtrealisierung von Subjekten in finiten Sätzen
7.2.2 Betonte Pronomen in satzinitialer Position
7.2.3 Postverbal auftretende Subjekte
a) Aussagesätze
b) Interrogativsätze
7.2.4 Die Verneinung
7.3 Resultat

8. Korpusanalyse zum Italienischen
8.1 Untersuchungsziel
8.2 Themen und Register
8.3 Gründe für die Realisierung der Subjektpronomen
8.3.1 Realisierung der Subjektpronomen zur Betonung
8.3.2 Subjektpronomen zur Identifikation des Referenten
8.3.3 Die Realisierung der älteren Formen
8.4 Untersuchungsergebnis

9. Zusammenfassung

10. Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einleitung

Diese Arbeit soll einen Beitrag zur kontrastiven Linguistik leisten. Die beiden fokussierten Sprachen sind das Italienische und das Französische.

Ein wichtiger Unterschied der romanischen Sprachen besteht in der obligatorischen bzw. nicht-obligatorischen Setzung der Subjektpronomen. Während das Französische eine Realisierung der Subjektpronomen in finiten Sätzen verlangt, können diese im Italienischen häufig ausgelassen werden. Somit wird das Italienische als Pro-Drop bzw. Nullsub­jektsprache bezeichnet, während das Neufranzösische diese Eigenschaft nicht mehr besitzt (Roberts 2007: 25). Eine Hypothese ist, dass durch die reiche Flexionsmorphologie im Italienischen die Identifikation der Person ohne weiteres möglich ist (Schwarze 1995: 320). Die französische Sprache, hingegen, besitzt eine weitaus geringere Flexionsmorphologie, sodass oft eine Ambiguität bezüglich der Person auftritt (Donati 2002: 113). Es wird davon ausgegangen, dass die klitischen[1] Subjektpronomen im Französischen dieselben gramma­tischen Funktionen innehaben wie die Flexionsendung der Verben im Italienischen (Roberts 2007: 30). Diese Vermutung wird in dieser Arbeit betrachtet und gegebenenfalls widerlegt oder eingeschränkt. Mithilfe der Eigenschaften des sogenannten Nullsubjekt-parameters, eines Begriffs der generativen Grammatik[2] ist zu analysieren, welche Nullsubjek­teigenschaften der französischen Sprache heute noch zugrunde liegen, die einst eine Pro- Drop-Sprache war. Die Korpusanalyse untersucht die syntaktischen Kontexte, die ein Nullsubjektpronomen verhindern und folglich ein disjunktives Subjektpronomen verlangen.

2. Die Kategorie „Pronomen“

Pronomen sind sehr vielfältig bezüglich ihrer Eigenschaften und Funktionen.

2.1. Der Begriff „Pronomen“

Der Begriff „Pronomen“ bedeutet wörtlich „für ein Nomen“. Damit ist gemeint, dass ein Pronomen im eigentlichen Sinne ein Nomen ersetzen sollte. Dies ist aber häufig nicht der Fall. Ein Pronomen muss nicht nur ein Wort ersetzen, es kann auch eine ganze Nominalgruppe repräsentieren:

(1) a. cette chemise

b. questa camicia.

Das Demonstrativpronomen ist in diesem Fall auch von der Repräsentierung betroffen. Ein weiteres Kriterium für die ungünstige Bezeichnung der Kategorie „Pronomen“ ist, dass es Pronomen gibt, die nichts ersetzen. Das Personalpronomen je/io steht nicht für ein Nomen, sondern bezieht sich direkt auf seinen Referenten, der nicht durch ein Nomen bestimmt werden kann. (Riegel/Pellat/Rioul 1999: 193)

Die Verwendung von Personalpronomen dient auch zur Verkürzung von schon gesagten Dingen und zurVermeidung von Wiederholungen. (Esposito/Ressler 1995: 94)

2.2 Die Syntax der Pronomen

Syntaktisch gesehen verhalten sich die Pronomen je nach Klasse unterschiedlich. Folglich ist es schwierig, eine allgemeine Theorie über die Satzstellung der Pronomen aufzustellen. Dennoch spielt die Syntax bei der Klassifizierung der Pronomen eine wichtige Rolle, wie Martinon (1927) feststellt (Kaiser 1992: 29).

Außerdem verhalten sich Pronomen oft wie andere grammatische Kategorien und können auch z.B. ein Adjektiv ersetzen:

(2) Situ es contenteje lesuis aussi. (Riegel/Pellat/Rioul 1999: 193)

2.3 Die Semantik der Pronomen

Die Semantik der Pronomen spielt eine zentrale Rolle. Schwarze geht sogar so weit und betrachtet die Pronomen als eine semantisch definierte Klasse von Formen (Schwarze 1995: 317). Riegel/Pellat/Rioul (1999) liefern eine gute Definition:

« Sémantiquement, un pronom se caractérise par la manière dont il réfère à ce qu’il désigne dans le discours. A cet égard, les pronoms sont des symboles incomplets (ou des formes ouvertes) dont le sens codé comporte, outre des traits relativement généraux (personne, chose, etc.), des instructions qui permettent à l’interprétant, moyennant diverses procédures inférentielles, d’identifier ce à quoi ils se réfèrent. Pour ce faire, ils font appel à trois modes différents de référence. » (Riegel 1999: 194)

Die Relation zwischen dem Pronomen und dem, was es bestimmt, ist von zentraler Bedeu­tung. Daraus ergeben sich drei Bezugsarten (Riegel/Pellat/Rioul 1999: 194):

2.3.1 Die deiktische Funktion

Von deiktischer Funktion wird gesprochen, wenn der Referent aufgrund des kontextuellen Hintergrunds identifiziert werden kann, in dem die Kommunikationshandlung stattfindet. Er ist somit außersprachlich zu erschließen (Renzi 1989: 542). Pronomen, die der deiktischen Funktion unterliegen, sind diejenigen der ersten und zweiten Person Singular und Plural. Auch die Pronomen der dritten Person können eine deiktische Funktion haben, wenn der oder die Referenten vom Kontext her bekannt ist/sind oder physisch anwesend ist/sind (Renzi 1989: 543).

2.3.2 Die anaphorische Funktion

Pronomen können auch von anaphorischem Bezug sein. Dies liegt dann vor, wenn der Referent in der syntaktischen Umgebung identifiziert werden kann. Er wird somit innersprachlich bestimmt. Voraussetzung dafür ist, dass ein vorhergehendes Syntagma vorhanden ist, das auch als Antezedenz bezeichnet wird, wobei letzteres auch nachgestellt sein kann (Renzi 1989: 544). Das Pronomen und sein Antezedenz müssen koreferent sein (Riegel/Pellat/Rioul 1999: 194). Zusätzlich ist es wichtig, dass sie in Person, Numerus und Genus übereinstimmen, damit sie auf dieselbe Person oder Sache referieren (Renzi 1989: 544), wobei es auch Fälle gibt, in denen die Pronomina nur den lexikalischen Inhalt des Antezedenz wieder aufnehmen und Numerus und Person differieren (Renzi 1989: 545). Die Pronomen der dritten Person sind in den meisten Fällen anaphorisch, diejenigen der ersten und zweiten Person können auch eine anaphorische Relation haben können, vorausgesetzt sie wurden in der syntaktischen Umgebung schon erwähnt (Riegel 1999: 196). Pronomen können deiktisch und anaphorisch zugleich sein wie nous, das sich auf den vorher erwähnten Sprecher bezieht und auf den neu eingeführten Beteiligten (Riegel/Pellat/Rioul 1999: 196).

2.3.3 Die „référence pardéfauť[1]

Riegel/Pellat/Rioul (1999) verweisen auf eine dritte Bezugsart, die référence par défaut. In diesem Fall deutet das Pronomen normalerweise auf einen allgemeinen Referenten hin, der nur durch das allgemeine Verständnis des Satzes interpretiert werden kann, nicht aber durch ein vorhergehendes Syntagma oder durch den situationellen Kontext. Unser Weltwissen spielt somit eine wichtige Rolle. Dieser Fall kommt häufiger in der Kategorie der Indefinit­pronomen und der Negativpronomen vor, kann aber auch in Verbindung mit dem Subjektpronomen der dritten Person Plural auftreten, indem ils fälschlicherweise auf einen spezifischenReferenten verweist(Riegel 1999: 195): (3) Us[3] ont encore augmenté les impôts. (Riegel 1999: 195)

2.4 Die Einteilung der Personalpronomen

Es gibt acht verschiedene Arten von Personalpronomen, die sich wiederum unterschei­den:

2.4.1 Grundbegriffe

Der Oberbegriff „Pronomen“ umfasst die Klassen: Personalpronomen, Reflexivpronomen, Demonstrativpronomen, Relativpronomen, Interrogativpronomen, Indefinitpronomen, Possessivpronomen und Pronominaladverbien. Jede der aufgelisteten Klassen hat ihre eigenen Formen. (Schwarze, S. 317)

Die Personalpronomen sind für die hier zu analysierenden Nullsubjekt-Konstruktionen we­sentlich. Sie unterscheiden sich nach Person, Numerus und Genus und syntaktisch gesehen hinsichtlich ihrer Position im Satz, Martinon (1927) spricht von ‘suivant la place qu’ils occupent (Kaiser 1992: 29).

Personalpronomen können auch Tiere oder Objekte repräsentieren, der Name weist somit eine gewisse Problematik auf:

(4) Elle[4] est cassée.

Deshalb existieren im Italienischen Personalpronomen, die nur für Personen oder nur für Tiere benutzt werden können[5] (Thun 1986: 235). Das Französische unterscheidet in dieser Hinsicht nicht. Die beiden romanischen Sprachen, die betrachtet werden, besitzen zwei Arten von Personalpronomen, die klitischen oder unbetonten und die nicht-klitischen bzw. betonten (Schwarze 1995: 317).

2.4.2 Die klitischen oder unbetonten Personalpronomen

Georg Kaiser definiert die klitischen Personalpronomina wie folgt:

„Personalpronomen sind vielfach dadurch gekennzeichnet, dass sie die Tendenz haben, sich - ähnlich wie Kongruenzaffixe - an ein anderes Element im Satz anzulehnen oder zu binden. Ein solches Verfahren ist sehr deutlich bei den Personalpronomina in den romanischen Sprachen zu beobachten. Alle romanischen Sprachen besitzen Pronomina, die sich klitisch an ein anderes Element binden und Ähnlichkeiten zu Affixen aufweisen.“ (Kaiser 1992: 12)

Die gebundenen Pronomen tragen keinen besonderen Akzent und werden deshalb auch als unbetont bezeichnet (Renzi 1989: 537). Sie strukturieren Numerus, Person und Kasus. Die Kasus sind der der Nominativ, der Genitiv, der Dativ und der Akkusativ. Diese Eigenschaften werden zusammengefasst unter dem Begriff „grammatische Kategorie“. Gebundene Prono­mina stehen meist präverbal mit Ausnahme des Imperativs (Riegel/Pellat/Rioul 1999: 202). Sie existieren in allen romanischen Sprachen und stellen eines der markantesten gemeinsamen Merkmale dieser Sprachgruppe dar (Kaiser 1992: 48).

2.4.3 Die nicht-klitischen oder betonten Personalpronomen

Im Gegensatz dazu sind die nicht-klitischen Personalpronomen in der Lage, alleine zu stehen. Renzi spricht von pronomi liberi (Renzi 1989: 538). Deshalb verhalten sich betonte Subjekt­pronomen syntaktisch gesehen eher wie ein Nomen als klitische (Riegel/Pellat/Rioul: 1999: 201). Sie können die grammatischen Kategorien „Person“, „Numerus“, „Genus“ und die Gegenstandsklasse „menschlich“ und „nicht-menschlich“ auszudrücken, wobei letzteres nur für die italienischen disjunktiven gilt (Schwarze: 1995: 318). Eine weitere Unterscheidung der Personalpronomen betrifft die grammatischen Funktionen. Es gibt Formen, die nur Subjekt sein können, Subjekt oder Komplement, nie Subjekt und andere, deren grammatische Funktion nicht beschränkt ist (Schwarze 1995: 318). Sie stehen oft postverbal, vor allem im Französischen (Riegel/Pellat/Rioul 1999: 201).

In Kapitel 3 wird die Morphologie der klitischen und nicht-klitischen Subjektpronomen des Französischen und Italienischen betrachtet.

3. Vorstellung der Subjektpronomen in beiden Sprachen

3.1 Die französischen Subjektpronomen

Die Formen heißen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

(Kaiser 1992: 30)

Die Tabelle zeigt, dass die unbetonten Subjektpronomen sich teilweise morphologisch von den betonten unterscheiden.

Das Subjektpronomen ce gehört auch zur Gruppe der unbetonten Formen, wird in der gesprochenen Sprache zu ça. Es wird für nicht personenbezogene Subjekte verwendet (Kaiser 1992: 37). Die französischen Subjektpronomen besitzen für jede Person eine eigene Form, die Genusunterscheidung betrifft nur die dritte Person. Typisch für die französische Sprache ist, dass sie eine vollständige Klasse von klitischen Subjektpronomina besitzt. Dies bedeutet, dass für jede Person und Numerus eine eigene Form existiert. Man spricht davon, dass das Französische das reichhaltigste Forminventar der romanischen Sprachen hat. Dies wird deutlich, wenn wir die Formen der italienischen Subjektpronomen[6] betrachten (Kaiser 1992: 13). Beispiel 2 zeigt, dass die disjunktiven Pronomen alleine stehen können:

(5) Qui afait un 'voyage? - Lui.

Das konjunktive Subjektpronomen kann nicht alleine stehen, da sonst ein ungrammatischer Satz entsteht, es sei denn, es wird metalinguistisch gebraucht (Kaiser 1992: 30), wie Bsp. (4) zeigt:

(6) Qui a fait un voyage - *11

(7) Elle n’estpas venue? - Qui ça, elle?

3.2 Die italienischen Subjektpronomen

Die Formen heißen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

(Renzi 1989: 535)

Die betonten Subjektpronomen unterscheiden sich von den unbetonten morphologisch nicht.

Jede Person hat ihre eigene Form, die Genusunterscheidung betrifft nur die dritte Person, wobei loro nicht geschlechtsspezifisch ist. Zur Klasse der unbetonten Subjektpronomen gehört auch das Nullsubjektpronomen. Es kommt nur im Nominativ vor und wird durch folgendes Zeichen repräsentiert (Schwarze 1995): 0

(8) 0 arrivo subito!

Die erste und zweite Person werden nur für Menschen verwendet. In der dritten Person gibt es eine Unterscheidung. Die Formen der ersten Zeile in der Tabelle werden nur für Menschen verwendet. Die nicht-menschlichen Formen heißen esso (m.) und ciò. Im Gegensatz dazu spezifizieren die weibliche Form essa und die Pluralformen essi (m.) und esse (f.) das Merkmal nicht (Thun 1986: 236/237). Ältere und heute noch größtenteils in der geschrie­benen Sprache verwendete Formen sind: egli ‘lui’, ella ‘lei’, esso, -a ‘es’ und essi, -e ‘loro’. Sie sind nicht-klitisch, unterscheiden sich aber in einigen Punkten von den anderen ungebundenen Formen des Italienischen (Renzi 1989: 536).

4. Der Nullsubjekt-Parameter

Folgendes Beispiel soll die Reichhaltigkeit der Flexionsaffixe im Italienischen darstellen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Jede Person hat eine spezifische Verbalendung. Auch bei den Verben auf-ere und -ire trifft dies zu, sowie bei den anderen Tempora und den unregelmäßigen Verben. Dies bedeutet, dass das Italienische sehr viele Endmorpheme und somit ein sehr reiches System an Flexions­morphemen hat.

Im Französischen ist das nicht der Fall. Analog dazu soll das Verb travailler konjugiert werden:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

An diesem Beispiel lässt sich erkennen, dass die französische Sprache weniger Flexionsmor­pheme besitzt als die italienische. Im Fall von travailler sind in der geschriebenen Sprache die Endmorpheme der ersten und dritten Person Singular identisch. Im français parlé existieren noch weniger Endmorpheme, da die gesprochene Sprache stark von der geschriebenen abweicht und die Flexionsendungen oft nicht ausgesprochen werden. Somit unterscheiden sich im français parlé die ersten drei Personen von travailler gar nicht (Kaiser 1992: 116). Auch bei Verben auf-re oder -ir, sowie bei unregelmäßigen reichen die Flexionsendungen nicht für eine Identifizierung der Person/Personen aus.

Folgender Satz ist ungrammatisch, da die Person nicht identifiziert werden kann:

(11) * Mange.

Die Verbalflexion -e entspricht sowohl der ersten, sowie der dritten Person Singular. Somit ist der Satz zweideutig. Man spricht von Ambiguität. (Donati 2002: 113)

Dieser Unterschied zwischen den Sprachen bezüglich der Realisierung des Subjekts heißt Nullsubjekt-Parameter (Donati 2002: 113). Die auch genannte Pro-Drop-Eigenschaft im Italienischen bezieht sich nur auf finite Sätze, da Infinitivkonstruktionen nicht in der Lage sind, das Subjekt zu identifizieren. Zusätzlich referiert die Flexion des finiten Verbs auf diskursneutrale Sätze und das Nullsubjektpronomen ist bestimmt und referenziell (Ian Roberts 2007: 25). Im Allgemeinen steht das Subjektpronomen in finiten Sätzen nicht, das ist der unmarkierte Fall (Mueller/Riemer 1998: 159). Kapitel 6 beschreibt die anderen Fälle. Die Verbalflexion und das Nullsubjekt müssen koreferent sein. Das bedeutet, sie referieren auf dieselbe Entität (Mueller/Riemer 1998: 160). Da das Verb finit ist, wird gewährleistet, dass die Subjektposition regiert ist und die Spezifikatorposition der IP nicht leer bleibt, da das Verb die externe Thetarolle vorgibt und sie nicht leer bleiben darf.

[...]


[1] Definition vgl. S. 4

[2] Regelsystem, mit dem eine Satzstruktur erzeugt wird (Müller/Riemer 1998: 12).

[3] les gouvernants

[4] für ‘la vase’

[5] vgl. Kapitel 3

[6] vgl. Absatz 3.2

Ende der Leseprobe aus 37 Seiten

Details

Titel
Nullsubjekt-Konstruktionen. Eine kontrastive Untersuchung zum Italienischen und Französischen
Hochschule
Universität Stuttgart  (Institut für Linguistik / Romanistik)
Veranstaltung
Romanistik (Französisch/Italienisch)
Note
2,1
Autor
Jahr
2009
Seiten
37
Katalognummer
V209595
ISBN (eBook)
9783656376552
ISBN (Buch)
9783656377320
Dateigröße
971 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
nullsubjekt-konstruktionen, eine, untersuchung, italienischen, französischen
Arbeit zitieren
Nicola Oster (Autor:in), 2009, Nullsubjekt-Konstruktionen. Eine kontrastive Untersuchung zum Italienischen und Französischen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/209595

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