Herausforderung demografischer Wandel

Wie können Unternehmen und Staat dem drohenden Arbeits- und Fachkräftemangel entgegenwirken?


Hausarbeit, 2012

19 Seiten, Note: 1,8


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung: Herausforderung demografischer Wandel – Wie können Unternehmen und Staat dem drohenden Arbeits- und Fachkräftemangel entgegenwirken?

2. Demografischer Wandel
2.1 Altersaufbau der Bevölkerung im Jahr 2012
2.2 Rückgang der Bevölkerungszahl
2.3 Alterung der Gesellschaft

3. Arbeitskräftemangel

4. Fachkräftemangel

5. Auswirkungen auf die Wirtschaftskraft Deutschlands und Unternehmen

6. Auswege
6.1 Änderung der Altersstruktur der Belegschaft
6.2 Frauenanteil erhöhen
6.3 Ausschöpfen des Bildungspotenzials
6.4 Lernen als lebenslanger Prozess
6.5 Zielgerichtete Zuwanderungspolitik

7. Fazit

Anhang: Literaturverzeichnis

1 Einleitung: Herausforderung demografischer Wandel – Wie können Unternehmen und Staat dem drohenden Arbeits- und Fachkräftemangel entgegenwirken?

Seit einigen Jahren wird in den Medien und in der Politik immer wieder über den demografischen Wandel und die Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft diskutiert. In sehr vielen Reden von Politikern wird dieser demografische Wandel und dessen Auswirkungen auf Deutschland angesprochen. Das Bundesministerium des Innern hat in diesem Zusammenhang den sogenannten „Demografiebericht der Bundesregierung“ herausgegeben, in dem der demografische Wandel beschrieben wird. Darüber hinaus werden in diesem Bericht die Auswirkungen auf Familien und Gesellschaft, Wirtschaft und Arbeit, Alterssicherung, Staat und Verwaltung sowie weitere für den Staat und die Bevölkerung relevante Punkte beschrieben. Weiterhin wird ein Ausblick darüber gegeben, wie man mit dem demografischen Wandel umgehen kann. In dieser Arbeit wird die Fragestellung, wie Unternehmen und der Staat dem drohenden Arbeits- und Fachkräftemangel entgegenwirken können, behandelt.

Zunächst wird die derzeitig vorherrschende Altersstruktur in Deutschland und damit verbunden der demografische Wandel beschrieben. In diesem Zusammenhang wird auf die 12. Koordinierten Bevölkerungsvorausberechnungen des Statistischen Bundesamtes eingegangen und auf deren Grundlage der bis 2060 prognostizierte Rückgang der Bevölkerung und die damit verbundene Alterung der Gesellschaft beschrieben. Im Folgenden wird auf den Rückgang der erwerbstätigen Bevölkerung, den zukünftigen Arbeitskräftemangel und speziell auf den Fachkräftemangel eingegangen. Auf dieser Grundlage werden die Auswirkungen auf die Unternehmen und darauf aufbauend einige Auswege, wie die Unternehmen diesen Auswirkungen entgegenwirken können, genannt. Außerdem wird auf Auswege eingegangen, die durch den Staat mit beeinflusst werden können, oder gar nur durch den Staat herbeigeführt werden können. Unter diesem Aspekt werden Handlungspotenziale und Ausschöpfungspotenziale aufgezeigt. In dieser Arbeit wird darauf verzichtet, auf die Auswirkungen auf Familien, Alterssicherung und Verwaltung einzugehen.

2 Demografischer Wandel

Im aktuellen Jahr 2012 beziffert die Bevölkerung in Deutschland laut Berechnungen des Statistischen Bundesamtes in etwa 81,2 Millionen Personen. Diese Bevölkerung weist zurzeit eine Geburtenrate von ca. 1,4 bis 1,5 Kinder pro Frau und eine durchschnittliche Lebenserwartung Neugeborener von 77,5 Jahren bei Jungen bzw. 82,6 Jahren bei Mädchen auf.[1]

Im Jahre 2011 wurde eine positive Wanderungsbilanz von 279.000 Personen festgestellt. Diese setzt sich aus 679.000 Fortzügen und 958.000 Zuzügen nach Deutschland zusammen. In diesem Zusammenhang darf nicht der falsche Eindruck entstehen, dass Deutschland in den vergangenen Jahren immer einen solchen Wanderungssaldo aufgewiesen hat. Stattdessen ist festzustellen, dass ein ähnlicher positiver Wanderungssaldo zuletzt im Jahre 2001 mit 273.000 Personen erreicht wurde. Weiterhin ist zu nennen, dass in den Jahren 2008 und 2009 ein negativer Wanderungssaldo festgestellt wurde.[2]

2.1 Altersaufbau der Bevölkerung im Jahr 2012

Abbildung 1: Deutschland – Altersaufbau 2012[3]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Abbildung 1 „Deutschland – Altersaufbau 2012“ zeigt den Altersaufbau der Bevölkerung in Deutschland im Jahr 2012. Man kann erkennen, dass es deutlich mehr Menschen pro Jahrgang im Alter von 40 bis 60 Jahren gibt als junge Menschen im Alter von 0 bis 20 Jahren.

Dieser Altersaufbau ist durch eine Geburtenrate bedingt, die seit etwa 40 Jahren unter dem Wert der einfachen Reproduktion liegt. Für die einfache Reproduktion einer Gesellschaft ist eine Geburtenrate von 2,1 Kindern pro Frau erforderlich.

2.2 Rückgang der Bevölkerungszahl

Trotz der beschriebenen niedrigen Geburtenrate seit etwa 40 Jahren ist die Bevölkerungszahl bis 2003 auf einen Wert von 82,5 Millionen Personen angewachsen. Hier sind zwei Faktoren, die diesen Anstieg gemeinsam bedingt haben, anzuführen. Zum einen ist dies der Anstieg der Lebenserwartung und zum anderen ist es die positive Wanderungsbilanz. In Bezug auf den Anstieg der Lebenserwartung ist zu sagen, dass aufgrund des medizinischen Fortschritts im letzten Jahrhundert die Lebenserwartung sehr stark angestiegen ist. Dass die Wanderungsbilanz ein weiterer Faktor ist, der bis 2003 zu einem Anstieg der Bevölkerungszahl geführt hat, zeigt die durchschnittliche Wanderungsbilanz von 1991 bis 2003. In diesem Zeitraum wurde eine jährliche positive durchschnittliche Wanderungsbilanz von mehr als 300.000 Personen festgestellt.[4],[5],[6]

Seit dem Jahr 2003 hat Deutschland einen Rückgang der Bevölkerungszahl zu verzeichnen. Bis zum Jahr 2012 ist die Bevölkerungszahl um 0,7 Millionen auf 81,8 Millionen Personen gesunken. In diesem Zeitraum konnte die niedrige Geburtenrate nicht durch die Wanderungsbilanz und den Anstieg der Lebenserwartung ausgeglichen werden. Die Lebenserwartung ist zwar weiter angestiegen, aber nicht mehr so stark wie vorher. Außerdem ist die jährliche durchschnittliche Wanderungsbilanz von 2004 bis 2011 nicht mehr so stark positiv gewesen, wie in dem Zeitraum von 1991 bis 2003. In diesem Zeitraum von 2004 bis 2011 wurde eine jährliche positive durchschnittliche Wanderungsbilanz von gerade mal knapp 71.000 festgestellt.[7]

In Zukunft wird die Bevölkerungszahl in Deutschland noch weiter zurückgehen. Um dies deutlich zu machen, betrachten wir die 12. Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamts. Genauer gesagt betrachten wir die sogenannten „mittleren“ Bevölkerungsvorausberechnungen, welche die wohl wahrscheinlichsten Vorausberechnungen des Statistischen Bundesamts darstellen. Die „mittleren“ Bevölkerungsvorausberechnungen teilen sich in die Untergrenze und die Obergrenze auf und geben eine Bevölkerungsprognose bis 2060 ab. Beiden Berechnungen wird die Annahme zugrunde gelegt, dass Deutschland bis 2060 eine annähernd konstante Geburtenrate von 1,4 Kindern pro Frau aufweisen wird. Weiterhin wird davon ausgegangen, dass die Lebenserwartung von neugeborenen Jungen bis 2060 um acht und die von neugeborenen Mädchen um sieben Jahre ansteigen wird. Unterschieden werden die beiden Berechnungen allein hinsichtlich des jährlichen Wanderungssaldos. Während man bei der Untergrenze von einem durchschnittlichen jährlichen positiven Wanderungssaldo von 100.000 Personen ausgeht, geht man bei der Obergrenze von einem durchschnittlichen jährlichen positiven Wanderungssaldo von 200.000 Personen aus.[8]

[...]


[1] Vgl. Bundesministerium des Innern: Demografiebericht der Bundesregierung. Online: www.bmi.bund.de, Zugriff v. 20.07.2012, 17:39 Uhr

[2] Vgl. Statistisches Bundesamt, Pressestelle: Einwohnerzahl in Deutschland im Jahr 2011 erstmals seit 2002 wieder gestiegen, Pressemitteilung Nr. 255 vom 25.07.2012. Online: www.destatis.de, Zugriff v. 28.07.2012, 19:47

[3] Statistisches Bundesamt 2009, Wiesbaden: 12. Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung - Bevölkerungspyramide. Online: www.destatis.de, Zugriff v. 15.07.2012, 18:12 Uhr

[4] Vgl. Bundesministerium des Innern: Demografiebericht der Bundesregierung. Online: www.bmi.bund.de, Zugriff v. 15.06.2012, 16:39 Uhr

[5] Vgl. Statistisches Bundesamt: Bevölkerung, Wanderungen, Wanderungen zwischen Deutschland und dem Ausland 1991 bis 2011, Wiesbaden 2012. Online: www.destatis.de, Zugriff v. 25.07.2012, 16:11 Uhr

[6] Vgl. Statistisches Bundesamt, Pressestelle: Einwohnerzahl in Deutschland im Jahr 2011 erstmals seit 2002 wieder gestiegen, Pressemitteilung Nr. 255 vom 25.07.2012. Online: www.destatis.de, Zugriff v. 28.07.2012, 19:47 Uhr

[7] Vgl. Quellen zu Fußnoten 4,5,6

[8] Statistisches Bundesamt, Wiesbaden: Bevölkerung Deutschlands bis 2060, 12. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung, November 2009, S. 11. Online: www.destatis.de, Zugriff v. 20.07.2012, 18:17 Uhr

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Herausforderung demografischer Wandel
Untertitel
Wie können Unternehmen und Staat dem drohenden Arbeits- und Fachkräftemangel entgegenwirken?
Hochschule
Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin
Veranstaltung
Unternehmen, Betrieb, Arbeit aus historisch-sozialwissenschaftlicher Perspektive
Note
1,8
Autor
Jahr
2012
Seiten
19
Katalognummer
V208379
ISBN (eBook)
9783656358411
ISBN (Buch)
9783656360278
Dateigröße
748 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
demografischer Wandel, Arbeitskräftemangel, Fachkräftemangel, Unternehmen, Staat
Arbeit zitieren
Nico Feige (Autor:in), 2012, Herausforderung demografischer Wandel, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/208379

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