Wie spielen Onlinepokerspieler_innen Theater?


Hausarbeit (Hauptseminar), 2012

23 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Zum Phanomen Poker
2.1 Vom Goldgräberspiel zum Poker-Boom
2.2 Online-Poker
2.3. Viel (Sucht)-Forschung, aber wenig zu Imressionmanagement
2.4 Imressionmanagement beim Poker

3. Theorie und Methodik
3.1 „Wir alle spielen nur Theater“
3.2 Methode
3.3 Datenerhebung
3.4. Datenauswertung

4. Wie Onlinepokerspieler_innen Theater spielen
4.1 Fassade
4.2 Vorder- und Hinterbühne

5. Fazit: Auch Onlinepokerspieler_innen spielen Theater

Literaturverzeichnis

Anhang
Interviewleitfaden
Kurzfragebogen

1. Einleitung

Seit etlichen Jahren1 gibt es in Deutschland einen regelrechten Poker-Boom mit z.T. großer medialer Aufmerksamkeit. Poker wird inzwischen von mehrere kleinere Fernsehsender2 live übertragen und mit Pro7 nahm auch ein großer Sender den Trend auf. Im Gegensatz zu der 2011 ausgestrahlte Casting-Show „das PokerStars.de Ass“, welche nur mäßige Einschaltquoten erreichte, ist das Format „TV Total PokerStars.de Nacht“ von und mit Stefan Raab sehr erfolgreich3. Schätzungen über die Anzahl meist männlichen4 Deutscher Pokerspieler_innen5 schwanken zwischen einer (Schätzung des Deutschen Poker Bund) und zwei Millionen Menschen (Schätzung der German Poker Players Association, vgl. Hayer/Meyer 2008, S. 154). So verwundert es nicht, das es in Deutschland einen umfangreichen Markt an Pokerratgebern, Pokermagazinen6 und Videospielen gibt. Im Internetzeitalter ist Pokern nicht auf das „real life“ beschränkt, sondern auch das Onlinepoker erlebt seit Jahren ein gesteigertes Interesse7. Poker ist jedoch ein Spiel, bei dem nicht ausschließlich die besseren Karten entscheiden, sondern auch die Möglichkeit eröffnet, durch Bluffen8 auch mit schwachen Karten zu gewinnen. Deshalb ist es für Pokerspieler_innen wichtig, das Verhalten seines_r Gegenspieler_innen zu beobachten und daraus Rückschlüsse auf die Bewertung seiner Karten zu ziehen. Während Erwin Goffman in „Wir alle spiele Theater“ an verblüffenden Beispielen erst das „Theater des Alltags“ aufzeigen muss9, so ist es beim face to face Poker offensichtlich, dass die Spieler_innen ihren Gegner_innen versuchen zu täuschen, ihnen etwas vorspielen. Beim Onlinepoker ist es in der Regel10 nicht möglich die Körpersprache der Mitspieler_innen zu erfassen. Ziel der qualitaiven Forschungsarbeit, welche im Rahmen eines Forschungspraktikums entstand, ist es zu untersuchen ob und wenn wie Onlinepokerspieler_innen Theater spielen und wie sie diese zu erkennen versuchen. Es soll Theorieskizze über die Formen des Imressionmanagemts bei Onlinepokerspieler_innen entstehen.

2. Zum Phanomen Poker

2.1 Vom Goldgr ä berspiel zum Poker-Boom

Lange war Poker verrufen, doch das Glückspiel hat seinen Ruf gewandelt und ist aus dubiosen Hinterzimmer in die Mitte der Gesellschaft vorgedrungen. Die Ursprünge des Spiels sind sehr umstritten. Wissenschaftlich belegbar ist jedoch, dass Poker im frühen 18. Jahrhundert in der Gegend um New Orleans gespielt wurde und sich durch den amerikanischen Bürgerkrieges bis hin zum westlichen Grenzland verbreitete (vgl. Findlay, 1986, S. 48). Einen ersten kleinen Boom verzeichnete das Kartenspiel als im Zeitalter des Goldrausches in Kalifornien Glücksspielhäuser entstanden (vgl. Findlay, 1986, S. 100f.). In dieser Zeit dürfte auch der negative Ruf entstanden sein, da professionelle Spieler11 es als Handwerk verstanden andere um ihr Geld zu betrügen (vgl. Findlay, 1986, S. 48f.).

Inzwischen finden rund um den Erdball zu jeder Tag- und Nachtzeit Pokerveranstaltungen in den verschiedensten Varianten statt. Das Spiel ist fast allgegenwärtig und es verwundert nicht, dass auch der US-amerikanische Präsident Barack Obama einer von zahlreichen bekennender prominenten Pokerspieler_innen ist (vgl. Obama 2008, S.92). An das Pokerspiel angelehnte Begriffe wie „Joker“, „Pokerface“ oder „Ass im „rmel“ haben inzwischen Eingang in unsere Alltagssprache gefunden, Grummt/Hausdorf belegen dies auch an zahlreichen Zeitungsschlagzeilen (z.B: „Machtpoker in Nordafghanistan“, „Lufthansa sucht Showdown12 vor Gericht“, „Bluff der Mullahs“ etc. vgl. Grummt/Hausdorf, 2010, S.13). Im TV ist Poker nicht nur bei Übertragungen13, eigenen Pokershows (vgl S. 3) und Werbungen für Pokerplattformen, sondern auch subtiler in Quitz- und Ratesendungen (vgl. Grummt/Hausdorf, 2010, S.91), Werbung für völlig andere Produkte (u.a. „Subway“ und „Gib Aids keine Chance“, vgl. Grummt/Hausdorf, 2010, S.92) sowie in Sitcoms (z.B. “King of Queens” und “Malcolm mittendrin”) präsent. Auch in Fernsehserien (z.B. “Desperate Housewives” und “Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert”) wird häufig Poker gespielt und in zahlreichen Spielfilmen nimmt Poker eine zentrale Handlung (z.B. “Rounders”, Ocean´s Eleven“, “Casino Royale” etc., vgl. dazu auch Hennings, 2006, S. 68). Bei geschätzten ein bis zwei Millionen Pokerspieler_innen in Deutschland (vgl. Hayer/Meyer 2008, S. 154) und 44,5 Millionen weltweit (vgl. Poker Players Research, 2010) wundert es nicht dass sich auch im deutschsprachigen Raum ein breiter Pokerliteraturmarkt etabliert hat. So schreiben Grummt und Hausdorf von „mehrere tausend Treffer“ (Grummt/Hausdorf, 2010, S.94) bei der Eingabe des Wortes „Poker“ bei einem Online-Buchdienst14 und berichten von ein Markt von diversen Pokermagazinen15 und Videospielen. Der Siegeszug des Spiels wurde durch Onlinepoker stark begünstigt, welches Poker sowohl in der realen Welt mit Hilfe der virtuellen Welt immens populär machte.

2.2 Online-Poker

Dass sich das Internet auch für Glückspiel nutzen lässt, zeichnete sich bereits in den 1990er Jahren, als sich dessen öffentliche und kommerzielle Nutzung entwickelte, ab. Mit der Möglichkeit des Onlìnezahlungsverkers wurden auch die letzten technischen Hürden beseitigt und bereits 1994 hat Microgaming16 das erst funktionsfähige Online-Casino entwickelt. Allerdings dauerte es bis 1998 als mit Planet Poker der erste Echtgeld-Online-Pokerraum im Internet war (vgl. Barron, 2003) und der heute bedeutenden Pokerraum Poker Stars17 gingen erst 2001 online. Im Jahre 2003 sorgte Christopher „Chris“ Bryan Moneymaker für Schlagzeilen. Durch Onlinepokertuniere (bei Poker Stars) qualifizierte sich Moneymaker für die World Series of Poker18. Er gewann dieses19 face to face Tunier mit 839 Teilnehmer_innen und damit $2.5 Millionen. Dieses Aschenputtel-Poker- Ereignis hatte sicher entscheidenden Einfluß auf den enormen Populatitätsgewinn des Spieles20. Internetseiten wie www.pokerzeit.com schreiben im Mai 2007 von einer angeblichen „außerordentlichen Zuwachsrate von mehr als 2000 % des Spielerverkehrs“ (PokerListings, 2007) und 2008 ergab eine repräsentativen Forsa-Umfrage21 im Auftrag von BITKOM22, dass rund 2,2 Millionen Deutsche an Internetwetten oder Onlineglücksspielen teilnehmen darunter 430.000 Onlinepokerspieler_innen (vgl. it times, 2008). Nach einer 2011 veröffentlichten Studie der Universität Hamburg bildet Deutschland derzeit den zweitgrößten Markt für Onlinepoker. Die Autor_innen (Ingo Fiedler und Ann-Christin Wilcke) der betriebswirtschaftlichen Studie sprechen von 581.350 deutschen Spielern, welche insgesamt brutto 378 Mio. USD pro Jahr an ausländische Anbieter verlieren (vgl. Kruse, 2011). Die Bruttoumsätze im Online-Poker werden von H2 Gambling Capital europaweit auf 1,7 Milliarden US-Dollar (zum Vergleich 2008 waren es 1,10 Milliarden US-Dollar) geschätzt (vgl. statista 2012).

2.3. Viel (Sucht)-Forschung, aber wenig zu Imressionmanagement

Die Glückspielforschung hat eine lange Tradition. Bereits Georg Simmel hat sich in dem Aufsatz ‚Das Abenteuer‘ (1923) mit Glückspiel auseinandergesetzt. Simmel zufolge ist das Abenteuer und auch das Spiel durch klare Begrenzungen hinsichtlich Anfang und Ende gekennzeichnet und unterscheidet sich so von dem monotonen Lebensverlauf23 und wird als „Rausch des Augenblicks“ (Simmel 1998, S.27) verstanden. Der Spieler24 ist für Simmel zwar der „Sinnlosigkeit des Zufalls preisgegeben“, aber indem er auf „ dessen Gunst rechnet, indem er ein durch diesen Zufall bedingtes Leben für möglich hält und verwirklicht, stellt sich ihm der Zufall doch in einen Zusammenhang des Sinnes ein“ (ebd, S.28). Als Hilfestellung nutzt der Glückspieler den Aberglauben, „mit dem der Spieler den Zufall durch Vorzeichen und magische Hilfsmittel in sein Zwecksystem hineinziehen will, enthebt er ihn seiner unzugänglichen Isoliertheit, sucht in ihm eine zwar nach phantastischen Gesetzen, aber immerhin doch nach Gesetzen verlaufende Ordnung“ . Das Glücksspiel hat also den Abenteuercharakter, weil der Spieler neben dem Zufall auch meint Fähigkeit im Umgang mit dem Zufall zu besitzen.

Die heutigen empirischen Studien erarbeiten selten eine theoretische Rahmung sondern beschäftigen sich Großteils mit der Thematik Glückspielsucht (einen Überblick geben Bühringer und Türk, 2000). Diese „Literaturflut zum Thema Glücks- und Unterhaltungsspiel“ (Reichertz 2010, S. 38) wurde durch eine Dissertation des Psychologen Gerhard Meyer (1988)25 ausgelöst. Für Reichertz u.a. rekrutieren auch die wenigen soziologischen Studien zum Thema „letztlich auf bekannte bzw. im wissenschaftlichen Diskurs vorherrschende Deutungsmuster“. Auch bei der bereits vorhandenen Forschungsliteratur welche sich explizit mit Internetglückspiel beschäftigt, steht meist der Suchtaspekt im Vordergrund. So klassifizieren beispielsweise Wood und Williams 42,7 % der Internetspieler_innen als Problemspieler_innen (vgl. Wood / Williams, 2007) und fanden heraus, dass Internetspieler_innen, im Vergleich zu „realen“ Spielern_innen mit einem höheren Einsatz spielen und ein verstärktes Abhängigkeitsrisiko besteht (vgl. Wood / Williams, 2011).

Das Phanomen der Konzentration auf die Spielsucht kann ebenfalls beobachtet werden, wenn man nur die Forschungsliteratur zu Poker/Onlinepokert betrachtet und daraus leitet sich oftmals auch die Diskussion pro und contra einer Legalisierung von Onlinepoker um Echtgeld ab (vgl. Hayer/Meyer 2008). Zusätzlich wird in den letzten Jahren der Pokerboom als Phanomen (vgl Grummt/Hausdorf, 201026 ) und seine Mediatisierung (vgl. Hitzler/Möll, 2012) erforscht. Der Beitrag von Hitzler und Möll zum Sammelband Mediatisierte Welten ist einer der wenigen, welche die Körperzeichen beim Poker (vgl. 2.4) unter die Lupe nimmt.

2.4 Imressionmanagement beim Poker

Beim Poker ist es wichtig, die erkennbare „nderung des Verhaltens der Gegner_innen zu lesen. Dieses Verhaltensmuster eines_r Pokerspieler_in wird in der Fachsprache Tell (engl. erzählen) genannt und erlaubt Rückschlüsse auf die Bewertung der gegnerischen Karten. Pokerspieler_innen nutzen diese Tells auch um sie als Bluff einsetzen und so die Gegner_innen zum eigenen Vorteil in die Irre zu führen. Wie wichtig dabei die Körpersprache ist, erläutert der Profipockerspieler Jeffrey William Sarwer27 in einem Spiegel Interview. Auf die Frage, warum sich manche Pokerspieler mit Sonnenbrille, Schal, dicken Kapuzenpullover etc. regelrecht vermummen antwortet er: “Die Kleidung kann ein Schutz davor sein, den Konkurrenten Hinweise zu geben. Wir beobachten jede Körperregung unseres Gegners. Der deutsche Profi George Danzer hat festgestellt, dass er beim Bluffen unbewusst schluckt. Seitdem bindet er sich einen Schal um. Auch eine Reaktion der Iris kann verräterisch sein, deswegen die Brillen. Dicke Pullis verbergen, dass die Atmung schneller wird. Wer seinen Körper allerdings beherrscht, muss sich nicht verkleiden (Spiegel, 2011,S. 108). Er selbst trägt manchmal eine Sonnenbrille ist aber überzeugt seine Emotionen kontrollieren zu können: „Ich habe trainiert, ruhig und selbstsicher zu wirken und habe mir Automatismen angewöhnt. Meine Chips lege ich immer auf dieselbe Weise auf den Tisch. Wenn ein Gegner versucht, mich zu lesen, starre ich durch ihn durch an die Wand, als wäre er gar nicht da.“ (Spiegel, 2011,S. 108.)

Die Deutung der Tells liefert dem_r beobachtenden Pokerspieler_in Informationen über die von dem_der beobachteten Spieler_in gehaltenen Karten. Eine naheliegende Art und Weise den_die Gegenspieler_in zu täuschen ist, sich gegensätzlich zu verhalten: „Beim Pokern heißt das vor allem, dass er versucht, ein starkes Blatt durch Demonstration von Schwäche zu vertuschen und bei schwachen Blättern und Bluffs auf ‚dicke Hose‘ zu machen: ´Strong means Weak and Weak means Strong´. Nicht mehr ganz naive Spieler wenden diese Tells allerdings - angepasst an die Verhaltensweisen ihrer Gegenspieler - auch nicht nur umgekehrt, sondern sozusagen mehrfachverschachtelt an.“ ( Hitzler/Möll, 2012, S. 264). So wundert es nicht das es eine breite Palette an Radgeberliteratur gibt (vgl. Grummt/Hausdorf, 2010, S. 14f) welche helfen sollen, den_die Gegner_innen zu durchschauen und sich selber undurchschaubar zu machen. Beim Onlinepoker hingen fehlt es gerade an einer lesbaren Körpersprache. Welche alternativen Informationsquellen nutzen also Onlinepokerspieler_innen um die Tells der Gegner_innen zu lesen. Auf die Spiegelfrage ob er auch Online-Poker spiele, antwortete Sarwer übrigens mit: „Wenig. Beim Online-Poker fehlen mir die ´Tells´, also die Körpersprache des Gegners, die mir wichtige Aussagen über seine Karten liefert“ (Spiegel, 2011, S. 111).

[...]


[1] Hitzler und Möll datieren den Beginn des Booms auf das Jahr 2003, als der sich über PokerStars.com qualifizierte, bis dato unbekante Teilnehmer, Chris Moneymaker die World Series of Poker und damit 2,5 Millionen Dollar, gewann (vgl. Hitzler/Möll, 2012). Dieses Ereignis ist für zahlreiche Wissenschaftler_innen von großer Bedeutung (vgl. u.a. Hayer/Meyer 2008, S. 154).

[2] Vor allem sport1 (ehem. DSF), aber auch Eurosport, AXN und das Vierte.

[3] Seit 2006 wird „TV Total PokerStars.de“ regelmäßig ausgestahlt. Unter der Überschrift „Raabs Pokernacht war so stark wie noch nie“ berichtet zum Beispiel www.dasmedienmagazin.de am 25.04.12: „Bereits zum 25. Mal lud Stefan Raab am späten Dienstagabend zu seiner Poker-Nacht. Passend dazu gab's einen neuen Marktanteils-Rekord. (...) Die Gesamt-Zuschauerzahl der Sendung, die bis kurz vor 2 Uhr nachts dauerte, lag im Schnitt bei 1,05 Millionen.“ (Mantel, 2012).

[4] Nach einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung haben 2009 6,8% der deutschen Männer in den letzten 12 Monaten gepokert, bei den Frauen waren es nur 0,9 % (vgl. BZgA , 2010, S.51). Auch alle Probanden dieser Studie waren männlich

[5] In dieser Arbeit wird der sog. Gender Gap verwendet. Hier wird zwischen der männlichen und der weiblichenSchreibweise ein Unterstrich eingefügt: _. Mit diesem Unterstrich werden existierendeGeschlechter, die bisher unsichtbar gemacht wurden, sichtbar gemacht (vgl. Herrmann, 2003, S. 22-26)

[6] Beispielsweise Royal Flush, Bluff, PokerTribune , ACE etc.

[7] Einer Studie der Universität Hamburg zufolge bildet Deutschland dennoch den zweitgrößten Markt für Onlinepoker. Die Autor_innen (Ingo Fiedler und Ann-Christin Wilcke) der betriebswirtschaftlichen Studie sprechen von 581.350 deutschen Spielern, welche insgesamt brutto 378 Mio. USD pro Jahr an ausländische Anbieter verlieren (vgl. Kruse, 2011).

[8] „Den Gegner durch geschicktes Spielverhalten täuschen. Vorrausetzung dafür ist allerdings, dass natürlich nie gegen die Regeln verstoßen werden darf. So ist das Bluffen ein wichtiges Element beim Poker. Man möchte dem Gegner vortäuschen, man besäße ein hohes Blatt. Bluffen ist eine Kunst für sich. Wie man es anstellt, bleibt jedoch jedem selbst überlassen.“ (Spielkartenmuseum, Jahr unbekannt)

[9] Das Buch und die Theorie werden in Abschnitt 3.1 ausführlicher vorgestellt.

[10] Vereinzelt bieten Anbieter jedoch auch die Möglichkeit zum Webcam Onlinepoker. http://de.888poker.com/promotions/ wirbt z.B. mit „POKERCAM TISCHE Lesen Sie in den Gesichtern Ihrer Gegenspieler !“

[11] Findlay schreibt nur in der männlichen Form, mir ist unbekannt inwiefern es auch professionelle weibliche Pokerspielerinnen gab.

[12] Showdown ist beim Pokern das endgültige Offenlegen der Karten.

[13] Pokerübertragungen finden in Deutschland fast täglich, tendenziell auf kleineren Sendern (vor allem sport1 (ehem. DSF), aber auch Eurosport, AXN und Das Vierte) statt. Exemplarisch liste ich hier die Pokerübertagungen aus dem TV Programm in der Woche von Montag, 20.08.2012 bis Sonntag, 26.08.2012 auf:
Montag, 20.08.2012, 04:35 Uhr (Sender AXN): WPT - Barcelona;
Dienstag, 21.08.2012, 06:00 Uhr (Sender: Sport 1): Poker - EPT Series 8 PCA.
Mittwoch, 22.08.2012: 06:00 Uhr (Sender: Sport 1): Poker - EPT Series 8 PCA, 07:00 Uhr (Sender: Sport 1): Poker - EPT Series 8 PCA, 19:15 Uhr (Sender: Sport 1): Poker - EPT Series 8 PCA.
Donnerstag, 23.08.2012, 06:00 Uhr (Sender: Sport 1): Poker - EPT Series 8 PCA, 07:00 Uhr (Sender: Sport 1): Poker - EPT Series 8 PCA.
Freitag, 24.08.2012, 06:00 Uhr (Sender: Sport 1): WSOP 2009 Special, 06:15 Uhr (Sender: Sport 1): Poker - EPT Series PCA.
Samstag, 25.08.2012 01:00 Uhr (Sender CNBC): Poker, 06:00 Uhr (Sender: Sport 1): WSOP 2009 Special, 06:15 Uhr (Sender: Sport 1): High Stakes Poker - 7.Saison.
Sonntag, 26.08.2012, 04:35 Uhr (Sender AXN): WPT - World Poker Finals , 06:00 Uhr (Sender: Sport 1): WSOP 2009 Special.

[14] Eine Abfrage am 18.08.2012 des Suchwortes „Poker“ in der Kategorie „Bücher“ bei amazon.de ergab allerdings lediglich 1.144 Ergebnissen ; http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_noss?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85Z %C3%95%C3%91&url=search-alias%3Dstripbooks&field-keywords=poker&x=0&y=0

[15] Grummt und Hausdorf führen in einer Tabelle neun „ausgewählte Pokermagazine auf, darunter fünf deutsch und vier englischsprachige Magazine (vgl. Grummt/Hausdorf, 2010, S.289, Tabelle 3)

[16] Vgl. http://www.microgaming.co.uk/casino.aspx?pid=1

[17] Marktanteil 2008: 30,53 %; 2009: 36,05 %; 2010: 40,96 %; (vgl. statista ,2008)

[18] Die World Series of Poker (WSOP) gilt als das prestigeträchtigste Pokerturnier, sodass die Gewinner_in oftmals als Pokerweltmeister_in bezeichnet werden . Für das Hauptturnier sind $ 10.000 zu bezahlen, „Chris“ Moneymaker musste nur knapp $ 40 an Poker Stars bezahlen.

[19] World Series of Poker war „Chris“ Bryan Moneymaker erstes Live-Turnier.

[20] Hitzler und Möll datieren den Beginn des Pokerbooms auf dieses Ereignis (vgl. Hitzler/Möll, 2012) und viele weitere Wissenschaftler_innen sehen darin ebenfalls eine große Bedeutung (vgl. u.a. vgl. Hayer/Meyer 2008, S. 154).

[21] Befragt wurden mehr als 1.000 Einwohner_innen.

[22] „Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. vertritt mehr als 1.200 Unternehmen, davon 900 Direktmitglieder mit etwa 135 Milliarden Euro Umsatz und 700.000 Beschäftigten. Hierzu zählen Anbieter von Software, IT-Services und Telekommunikationsdiensten, Hersteller von Hardware und Consumer Electronics sowie Unternehmen der digitalen Medien. Der BITKOM setzt sich insbesondere für bessere ordnungspolitische Rahmenbedingungen, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine innovationsorientierte Wirtschaftspolitik ein“.

[23] Ereignis um Ereignis gehen ineinander über bzw. sind miteinander verbunden

[24] Da Simmel nur in der männlichen Form schreibt, verwende ich in diesem kurzen (auf Simmel bezogenen) Teil auch ausschließlich die männliche Form.

[25] „Meyer behauptete seinerzeit, dass Geldspielgeräte Objekte pathologischen Glücksspiels seien und beschreibt den ‚süchtigen‘ Spieler als ein Individuum, das `nach dem Beginn des Spielens die Kontrolle über die Dauer und die Höhe des Geldeinsatzes verloren hat, so daß es solange spielt, bis kein Geld mehr zur Verfügung steht, und es durchgehend unfähig geworden ist, sich des Spielens zu enthalten´ (Meyer 1988: 64).“ (Reichertz/Niederbacher /Möll / Gothe / Hitzler, 2010, S. 38).

[26] Für die Autoren ist der derzeitige Pokerboom „Ergebnis und Ausdruck einer (…) zunehmend auf Gewinn, Erfolg und Risiko [disponierten Gesellschaft]“, die „das subjektive Leben und Erleben zum Maßstab des Handelns erhebt“ (Grummt/Hausdorf, 2010, S.259f.) Dahinter verberge sich eine „(unternehmerische ) Gesteshaltung, die Einenverantwortung, Entscheidungs- und Risikofeudigkeit prämiert sowie die Fähigkeit, Chancen selbst zu erkennen, zu nutzen sowie entsprechende Gewinne (...)neu zu investieren (…) idealisiert (Grummt/Hausdorf, 2010, S.259f.)

[27] „Jeff Sarwer gehört zu den talentiertesten Pokerspielern der Welt. In drei Jahren als Profi gewann er über eine halbe Million Dollar. 2010 wurde der Kanadier bei der European Poker Tour nominiert für den Publikumspreis ´ Player’s Choice Award´ und die Auszeichnung ´Achievement of the Year´ (Spiegel, 2011,S. 108).

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Wie spielen Onlinepokerspieler_innen Theater?
Hochschule
Ludwig-Maximilians-Universität München  (Institut für Soziologie )
Veranstaltung
Forschungspraktikum qualitativ: Glücksspiel
Note
1,3
Autor
Jahr
2012
Seiten
23
Katalognummer
V208249
ISBN (eBook)
9783656355588
ISBN (Buch)
9783656357292
Dateigröße
627 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
onlinepokerspieler_innen, theater
Arbeit zitieren
Florian Leckel (Autor:in), 2012, Wie spielen Onlinepokerspieler_innen Theater?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/208249

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