Wohnstandortwahl von Studenten in Bonn


Hausarbeit, 2009

16 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Theoretischer Hintergrund

3. Zwischenfazit mit Hypothesen

4. Methodische Vorgehensweise

5. Empirischer Teil

6. Fazit

7. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit Wohnstandortentscheidungen von Studenten in Bonn. Hierbei sollen insbesondere die Motive der Wohnstandortwahl näher beleuchtet werden. Einerseits gilt es die Motive der Wohnstandortwahl von Studenten zu analysieren, andererseits aber auch die Unterschiede in den Motiven – je nachdem ob ein Wohnstandort im oder außerhalb des Zentrums gewählt wird – näher zu betrachten. Gegenstandsbereich der Untersuchung sind Studierende der Universität Bonn, die in den letzten vier Jahren innerhalb von Bonn umgezogen sind oder nach Bonn zugezogen sind.

Die Arbeit gliedert sich in sechs Abschnitte. Nach der thematischen Einführung in die Untersuchungsfrage soll zunächst mithilfe der Erkenntnisse der Wanderungsforschung, der theoretische Hintergrund dargestellt werden. Im weiteren Verlauf der quantitativen Arbeit werden die Hypothesen kurz dargestellt und die Begrifflichkeiten – Innenstadtbereich und Zentralität – näher definiert. In der folgenden methodischen Vorgehensweise, wird schließlich die Herangehensweise näher beschrieben. Im fünften Abschnitt, dem empirischen Teil werden dann die Ergebnisse der Auswertung der Fragebögen präsentiert, während im Fazit die Ergebnisse der Arbeit nochmals kurz zusammengefasst werden. Abgeschlossen wird die vorliegende Arbeit von einem Literaturverzeichnis.

2. Theoretischer Hintergrund

Bei der Wohnstandortentscheidung von Studenten darf als theoretischer Hintergrund ein Verweis auf die Ergebnisse der Wanderungsforschung nicht fehlen. Mikroanalytische Erklärungsansätze der Wanderungsforschung umfassen u.a. den Lebenszyklusansatz von Rossi, der als Klassiker für die Erklärung innerstädtischer Wanderungsprozesse gilt. „Wohnmobilität ist demnach ein Anpassungsprozess, in dem Haushalte ihre Wohnsituation den Bedürfnissen anpassen, die sich lebenszyklisch immer wieder verändern“ [1]. Während eine allgemeine Mobilitätsbereitschaft nach Rossi weit verbreitet ist, kommt es jedoch erst zu konkreten Umzugsplänen, sobald ein bestimmter Schwellenwert überschritten wird. Somit lässt sich der Entscheidungsprozess in drei Phasen unterteilen. Während jedoch im Lebenszyklus-Ansatz der Haushalt im Vordergrund steht, fokussiert der Life-Course-Ansatz hingegen das Individuum. „Haushalt und Familie werden als Verknüpfung verschiedener Lebensläufe verstanden“ [2]. Somit führen parallel laufende partnerschaftliche und berufliche Karrieren zu veränderten Ansprüchen an Wohnung und Wohnumfeld. Der Lebenszyklus- und Lebenslaufansatz sind insbesondere in der Erklärung von Fortzugsgründen geeignet. Das Lebensstilkonzept gilt hier als Gegenentwurf zu Lebensphasenkonzepten; lebensstiltypische Bewertungsmuster führen – unabhängig von der Stellung im Lebenszyklus – zu veränderten Ansprüchen an Wohnung und Wohnumfeld. Parallel zu Lebensstileinflüssen ist jedoch unumstritten, dass es auch eine sehr große Bedeutung von lebensphasenspezifischen Merkmalen in Wanderungsprozessen gibt.

Das Phasenmodell intra-urbaner Migration von Brown und Moore (1970) knüpft an Rossis Idee der Gliederung der Umzugsentscheidung in Phasen und an die Idee eines Schwellenwertes an. Die Wohnstandortentscheidung nach Brown und Moore stellt einen zweistufigen Prozess dar. Während in der ersten Phase eine Entscheidung für oder gegen einen Fortzug vom jeweiligen Wohnort getroffen wird, wird in der zweiten Phase eine Standortentscheidung in Bezug auf einen neuen Wohnort getroffen. Ausgangspunkt für einen Auszugswunsch sind Abweichungen zwischen den Ansprüchen an eine Wohnung bzw. an das jeweilige Wohnumfeld und der Realität, d.h. der wahrgenommenen Wohnsituation. „Diese Diskrepanz kann durch haushaltsinterne (Wandel von Ansprüchen bzw. Möglichkeiten) oder haushaltsexterne (z.B. Verschlechterungen im Wohnumfeld, Mietsteigerungen) Veränderungen ausgelöst werden“ [3]. Sobald die Unzufriedenheit einen Schwellenwert überschreitet, wird Stressreduktion notwendig, die auf mehreren alternativen Wegen erfolgen kann. Eine Option liegt hier im Wohnstandortwechsel. Insbesondere die verschiedenen Handlungsalternativen, die auch z.B. in der Anpassung der Ansprüche an die Wohnsituation münden kann, stellen einen Mehrwert des Modells dar. In einer zweiten Phase, der Wohnstandortsuche, entwickelt der Haushalt nun Bewertungskriterien bzw. ebenfalls Mindestanforderungen. Nach einer letzten Verfeinerung der Kriterien wird dann eine Entscheidung getroffen. „Die Suche kann mit der Wahl eines neuen Wohnstandortes enden oder aber in der Entscheidung für eine der anderen Handlungsalternativen am alten Wohnstandort münden.“ [4]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Phasen der Wanderungsentscheidung nach BROWN & MOORE

Als Einflussfaktoren auf Wanderungsentscheidung und Wohnstandortwahl lassen sich zwei Ebenen unterscheiden. Auf Individual- und Haushaltsebene spielen Ressourcen und Wohnpräferenzen eine wichtige Rolle, während die strukturelle Ebene durch die Wohnungsmarktlage und den Zugang zu Teilmärkten aufgrund von Gatekeepern gekennzeichnet werden kann. Die Wohnstandortwahl ist jedoch immer das Ergebnis des Zusammenspiels von Wohnpräferenzen und Restriktionen, die sich z.B. aus der Wohnungsmarktlage ergeben können.

3. Zwischenfazit mit Hypothesen

Der vorliegenden Arbeit liegen zwei Hypothesen zugrunde. „Wenn Studenten in den Bonner Innenstadtbereich ziehen, dann sind Aspekte der Zentralität die ausschlaggebenden Gründe“ so die erste Hypothese. Die zweite Hypothese besagt: „Wenn Studenten nicht in den Bonner Innenstadtbereich ziehen, dann sind die Kosten des Wohnens der ausschlaggebende Grund“.

Hierbei sollen die Begriffe Innenstadtbereich und Zentralität näher definiert werden. Der Innenstadtbereich lässt sich anhand der Nahversorgungsbereiche der Stadt Bonn – statistische Bezirke - besser erkennen. So wird die Abgrenzung durch den ersten Ring um das Bonner Zentrum gebildet. Zugehörig zum Innenstadtbereich sind somit neben Bonn-Zentrum, auch Bonn-Nord, Weststadt, Südstadt sowie das auf der rechten Rheinseite gelegene Zentrum Beuel.

Zentralität ist zwar in der Geographie ein häufig verwendeter Begriff, unter dem man die „Eigenschaft eines Standortes, Mittelpunkt eines Raumes zu sein“ [5], versteht, doch Bedarf der Begriff einer weiteren Operationalisierung. Aspekte der Zentralität umfassen Motive im Zusammenhang mit der Lage und der Infrastrukturausstattung. Hierunter versteht man neben der Verkehrsanbindung, Freizeitangebot und Nahversorgungsmöglichkeiten auch die Nähe zur Innenstadt und – im Fall der Studenten – die Nähe zur Universität.

4. Methodische Vorgehensweise

Insbesondere beim Lesen der Textlektüre “Was ist Lebensqualität? Oder: Der ewige Methodenstreit“ [6] wurde mir klar, dass ich mich wesentlich mehr den quantitativen Methoden verbunden fühle. Nicht nur geordnete überschaubare Datenmengen sind meines Erachtens vorteilhaft, sondern auch die Auswertung mittels mathematisch-statistischer Verfahren, wie z.B. SPSS. Im Hinblick auf die Thematik, d.h. die Wohnstandortwahl von Studenten, lassen sich meiner Meinung nach bessere Ergebnisse mit Hilfe der quantitativen Forschung erzielen, insbesondere unter Berücksichtigung der vorhandenen Ressourcen wie z.B. Zeit.

[...]


[1] FÖBKER 2008: 48

[2] FÖBKER 2008: 49

[3] FÖBKER 2008: 52

[4] FÖBKER 2008: 53

[5] LESER 1998: 1016

[6] FREIS & JOOP 1999

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Wohnstandortwahl von Studenten in Bonn
Hochschule
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn  (Geographisches Institut)
Veranstaltung
Humangeographische Arbeitsweisen
Note
1,7
Autor
Jahr
2009
Seiten
16
Katalognummer
V208099
ISBN (eBook)
9783656354413
ISBN (Buch)
9783656354727
Dateigröße
438 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Wohnstandortwahl, Wohnstandortentscheidung, Student, Bonn
Arbeit zitieren
Dipl.-Geograph Michael Reichert (Autor:in), 2009, Wohnstandortwahl von Studenten in Bonn, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/208099

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