Streetwork in der Drogenszene


Seminararbeit, 2003

14 Seiten, Note: 2,7


Leseprobe


Inhaltsangabe

1. Einleitung
1.2. Begriffserklärung Streetwork

2. Hauptteil
2.1. Historische Entwicklung der Straßenarbeit
2.2. Wo arbeiten Streetworker
2.2.1. im öffentlichen Raum
2.2.2. im halböffentlichen Raum
2.2.3. in der Privatszene
2.3. Zielgruppen und Ziele der Streetworker in der Drogenszene
2.3.1. Zielgruppen
2.3.2. Ziele
2.4. Perspektiven der Straßensozialarbeit

3. Streetworkszene – am Ende?

4. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Schon ein altes Sprichwort sagt: „ Vertrauen weckt Vertrauen“. Als Streetworker sollte man versuchen Vertrauen zu wecken in dem man den Konsumenten vertraut.

Streetwork wird in vielen Bereichen praktiziert so zum Beispiel in der Wohnungslosenhilfe, in der schwarzen, rechten und linken Szene, im Fan- Milieu, in der Stricher- und Prostituierten Szene und natürlich auch in der Drogenszene.

In der vorliegenden Arbeit möchte ich versuchen das Arbeitsfeld des Streetwork in der Drogenszene zu charakterisieren.

Ich möchte dies an Hand der Geschichte, der Arbeitsbereiche, der Zielgruppen und Ziele tun. Am Ende der Arbeit möchte ich auf die Perspektiven dieses Arbeitsfeldes eingehen.

Zunächst beginne ich diese Arbeit mit einem Begriffserklärungsversuch.

Dieses Thema habe ich gewählt, weil ich nach dem Studium eventuell in diesem Bereich arbeiten möchte und ich mich deshalb besonders für diese Arbeit interessiere.

Es ist außerdem eine gute Vorbereitung auf mein bevorstehendes Praktikum im Sommer.

Ich werde in der vorliegenden Arbeit ausschließlich die männliche Form nutzen, beide Geschlechter sind allerdings implizit.

1.2. Begriffsklärung Streetwork

Der Begriff „ aufsuchende (Sozial) Arbeit“ ist insofern nicht eindeutig zu definieren, als er eine Vielzahl unterschiedlicher theoretischer, konzeptioneller und praktischer Ansätze umfasst. (zit. Titus Simon, Streetwork in der Wohnungslosenhilfe, S.3)

Für ein und dasselbe Arbeitsfeld werden unterschiedliche Begriffe verwendet. So spricht man von mobiler oder aufsuchender Jugendarbeit, Streetwork, Straßensozialarbeit oder auch Straßenarbeit.

In diesem Arbeitsfeld wird lebensweltbezogen sowie alltagsnah gearbeitet.

Statt auf der Basis einer Komm-Struktur, wie sie von einrichtungsbezogenen Angeboten praktiziert wird, arbeiten Streetworker auf der Basis der Geh-Hin-Struktur.

Und doch lässt sich in einigen Tätigkeitsfeldern Streetwork nicht klar von einrichtungsbezogener Arbeit trennen. Da Streetworker auch immer, für die Klienten, eine Brücke zur Einrichtung schlagen müssen, um ihnen individuell helfen zu können.

2.1. Historische Entwicklung der Straßensozialarbeit

Die Geschichte der Straßensozialarbeit lässt sich in Amerika auf direktem Weg bis in die 20er- Jahre mit den milieuverankerten kriminalpräventiven Bemühungen der sogenannten sozialökonomischen Chicagoer Schule der Soziologie zurückverfolgen.

In Deutschland finden sich in dem Wirken der “ Pilgernden Brüder“ ebenfalls frühe Spuren, aber auch im 20. Jh. In der vor allem christlich - karitativ motivierten Milieuarbeit von Ordensleuten.

Auf diese historischen Vorbilder im deutschsprachigem Raum nehmen die Gründer der lebensweltorientierten Straßenarbeit kaum Bezug. Sie richten ihre Arbeit eher nach den angloamerikanischen Vorbildern aus.

Ende der 60er - / Anfang der 70er – Jahre taucht der Begriff Streetwork entlehnt aus der angloamerikanischen und skandinavischen Fachdiskussion, vermehrt im deutschsprachigen Raum auf innovativ geltenden aufsuchenden Form sozialer Arbeit insbesondere im Milieu “auffälliger“ informeller Jugendgruppen und in den sich allmählichen herausbildenden Lebensweltkonturen der Drogenszene.

Nach einer Ausbreitung in unterschiedlichen Zielgruppenszenen wie auffällige, informelle Jugendgruppen und Jugendbanden, Fans, Wohnungslose und Drogenkonsumenten etabliert sich die Straßensozialarbeit Ende der 70er- bis Mitte der 80er- Jahre zunehmend im Angebotsspektrum der sozialen Arbeit.

Ende der 80er- bis Mitte der 90er Jahre erfährt die Straßensozialarbeit einen nachhaltigen Entwicklungsschub.

Angesichts neuer gesellschaftlicher Herausforderungen wie zum Beispiel der Aufbau der Jugend-/Sozialarbeit in den neuen Bundesländern und verschärfter Problemlagen wie der Ausbreitung des HI-Virus und das gesteigerte Gewaltpotenzial bei Jugendlichen sowie der zunehmenden Zahl der Drogentoten setzte eine international einmalige breite Modellförderung ein.

Es kristallisierten sich zwei konzeptionelle Grundformen heraus. Während sozialräumliche orientierte Projekte wie Mobile Jugendarbeit Gemeinwesen bezogen arbeiten, konzentrieren sich Konzepte mit klarem Milieubezug zum Beispiel auf die Prostitutions- oder die Drogenszene.

Auch die Handlungsebenen gleichen denen der 80er und 90er Jahre.

Noch heute knüpft ein Streetworker ein Kontaktnetz in der Lebenswelt, pflegt dieses mit der Zielgruppe versucht Vertrauen aufzubauen und natürlich zu halten. Weitere Handlungsebenen sind die einzelfallorientierte psychosoziale Unterstützung, institutionelle Vernetzung und Verbundenheit, Öffentlichkeitsarbeit, Interessenvertretung und viele andere.

Auch die Problemfelder der sozialen Arbeit haben sich seit je her nicht verändert. Praktiker benennen immer wieder hohen Erwartungs-/ Erfolgsdruck, mangelnde institutionelle Absicherung der Kontakt-/Vertrauensarbeit und viele mehr. Die Liste der Praxisprobleme ist schier unendlich während eine Besserung der Problematik nicht zu erkennen ist.

(Vergleich: Fachlexikon der Sozialen Arbeit, Werner Steffan, S. 950f)

2.2 Wo arbeiten Streetworker?

Das Arbeitsfeld der Straßensozialarbeit umfasst weit mehr als der Begriff vermuten lässt. Da man es mit der Forderung, Streetworker müssen im gesamten Milieu der Konsumenten arbeiten, werden sie in den verschiedenen Lebensfeldern der Drogenverbraucher aktiv.

Heinz Ausobsky nimmt im Buch Streetwork und Mobile Jugendarbeit in Europa eine Abstrakte Unterteilung in öffentlichen Raum, halböffentlichen Raum und private Bereiche vor.

2.2.1 Der öffentliche Raum

Öffentliche Räume sind wie der Name schon vermuten lässt öffentlich zugänglich, sie werden von vielen Menschen mit unterschiedlichen Motivationen genutzt.

Typische Orte im öffentlichen Raum sind zum Beispiel Straßen und daran angrenzende Bürgersteige, Fußgängerzonen, öffentliche Plätze, Bahnhöfe, Einkaufspassagen, Kneipen, Bars, Cafés und Fußgängerunterführungen.

Drogenaktivitäten finden hier oft unerkannt statt.

[...]

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Streetwork in der Drogenszene
Hochschule
Ernst-Abbe-Hochschule Jena, ehem. Fachhochschule Jena  (Sozialwesen)
Veranstaltung
Seminar: Arbeitsfelder der Sozialen Arbeit
Note
2,7
Autor
Jahr
2003
Seiten
14
Katalognummer
V20792
ISBN (eBook)
9783638245739
Dateigröße
456 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Benotung aufgrund der Kommafehler, Inhalt durchdacht
Schlagworte
Streetwork, Drogenszene, Seminar, Arbeitsfelder, Sozialen, Arbeit
Arbeit zitieren
Mandy Dietrich (Autor:in), 2003, Streetwork in der Drogenszene, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/20792

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