Totale Institution = Verhaltensauffälligkeiten ?

Zeigen (ent-)hospitalisierte Menschen mit Behinderung mehr Verhaltensauffälligkeiten?


Seminararbeit, 2009

17 Seiten, Note: 2,5


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Gegenstand der Sozialen Arbeit
2.1 geschichtlicher Hintergrund
2.2 soziale Probleme
2.3 Handlungsfelder / Arbeitsfelder
2.3.1 Handlungsfeld Pflege und Rehabilitation

3 Totale Institution
3.1 geschichtlicher Hintergrund
3.2 Merkmale der totalen Institution
3.3 Bewohner der totalen Institution

4 Verhaltensauffälligkeiten
4.1 Was sind Verhaltensauffälligkeiten?
4.2 Mögliche Gründe für Verhaltensauffälligkeiten

5 Schlussfolgerungen

6 Literaturverzeichnis
6.1 Bücher
6.2 Internetquellen
6.3 graue Literatur

1.Einleitung

Der Autor wählte das Thema: Zeigen ( ent- ) hospitalisierte Menschen mehr Verhaltensauffälligkeiten? Mit der Hypothese: Totale Institutionen führen zu Verhaltensauffälligkeiten Da der Autor selbst mit Menschen, die eine geistige Behinderung haben und dazu sich im Prozess der Enthospitalisierung befinden, arbeitet stellte sich ihm in der Praxis diese Frage, dann wenn er Verhaltensauffälligkeiten beobachtete.

Der Autor beschreibt zuerst den Gegenstand der Sozialen Arbeit und geht anschließend zu den Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit über.

Im 3. Kapitel wird die totale Institution beschrieben um dann folgend die Bewohner der totalen Institution zu spezifizieren.

Auch die Verhaltensauffälligkeiten und die daraus entstehenden Schlussfolgerungen werden im 4. Kapitel berücksichtigt.

Generell wird im Teil der totalen Institution primär auf die Psychiatrien, Irrenhäuser, Heilund Pflegeanstalten eingegangen, da es sich später um Verhaltensauffälligkeiten bei Menschen mit Behinderungen handelt.

Im geschichtlichen Hintergrund der totalen Institution geht der Autor auf die deutsche Geschichte ein und richtet hierbei das Augen merk auf die Enthospitalisierung, also die Auflösung der totalen Institutionen.

Das Deckblatt zeigt die Karl - Bonhoeffer - Nervernklinik, die für den Autor die totale Institution war.

Der Autor belässt die alte Rechtschreibung in der Verwendung bei Zitaten.

Innerhalb der Seminararbeit wird die Maskulineform verwendet, umfässt jedoch auch die Feminine Form.

2. Gegenstand der Sozialen Arbeit

Nach gründlicher Recherche und Diskussionen, aber auch nach intensiven Gedanken, die der Autor sich machte, lässt sich der Gegenstand der Sozialen Arbeit nicht klar definieren. Dies zeigt besonders der Text „Der Gegenstandsbereich der Sozialen Arbeit“ von Ernst En- gelke, in dem er die unterschiedlichen Ansätze zur Definition der Sozialen Arbeit darstellt. Er zeigt, dass es schwierig ist Soziale Arbeit über ihre Arbeitsfelder zu definieren, da diese sehr vielseitig sind. Aufgrund dessen ist es schwer „einen gemeinsamen Nenner für die Arbeits- felder zu finden, [was] zu (...) Definitionen [führt] wie: „Soziale Arbeit ist all das, was Sozialar- beiter tun.´“ ( Engelke, 2003, S.288 ). Ein anderer Ansatz zur Bestimmung des Gegenstands Sozialer Arbeit ist die Nennung von Zielen und Aufgaben ( vgl. Engelke, 2003, S.288 ). Zum Bespiel: „Das Ziel der Sozialarbeit ist es, das Wohlbefinden der Einzelnen mit der Wohlfahrt der Gesellschaft, in der sie leben, in Einklang zu bringen.“ ( Friedländer/Pfaffenberger zitiert in Engelke, 2003, S.288 )

Als Randbereiche der Sozialen Arbeit werden auch das „Vorstadium sozialer Probleme und [die] Problemlösungsebene mit Prävention und Krisenbewältigung“( Friedrich, 2001, S.48 ) manchmal mit in den Gegenstand der Sozialen Arbeit mit einbezogen. Um die Vielfalt, der Gegenstandsbestimmung zu verdeutlichen und um zu zeigen, dass der Gegenstand Sozialer Arbeit und der Gegenstand der Sozialpädagogik immer häufiger zu- sammen gefasst werden, führt Ernst Engelke mehrere Textbeispiele dafür auf. Für Fragestel- lung dieser Seminararbeit zeigt sich der Ansatz von Louis Lowy passend: „ Das Materialobjekt der SA/SP ist das ,Verhalten von Menschen in der Umwelt ´ . Somit ist der zentrale Gegenstand von SA/SP als Handlungswissenschaft folgen- der: Die Bedingungen zu erforschen und zu erkennen, unter denen der agogi- sche Interventions - beziehungsweise Handlungsprozess eingesetzt wird, um Menschen bei der Bewältigung von Aufgaben und Problemen zu helfen, die sich aus dem Transaktionen mit ihrer mittelbaren und unmittelbaren Umwelt in drei aufeinander bezogenen Lebensbereichen ergeben: 1. in Lebensstufenübergän- gen, 2. durch Umweltbedingungen, 3. durch zwischenmenschliche Beziehungen und Prozesse.“ ( Lowy zitiert in Engelke, 2003, S.85f; Hervorhebungen vorge- nommen vom Autor)

In allen Textbeispielen wird deutlich, dass sowohl die Soziale Arbeit, also auch die Sozialpädagogik sich mit den Individuen und der Gesellschaft beschäftigt ( vgl. hierfür auch StaubBernasconi, 2007, S.180 ). Für den Autor erschließt sich dadurch, dass man Sozialpädagogik und Soziale Arbeit unter dem Begriff Sozial Arbeit zusammenfassen kann und diese beiden Bereiche nicht zu trennen sind. Die Ursache, weshalb Soziale Arbeit und Sozialpädagogik trotzdem oft getrennt von einander aufgeführt werden, zeigt sich in der Geschichte der Sozialen Arbeit auf die nun kurz eingegangen wird.

2.1 Geschichtlicher Hintergrund

Der Beginn der Sozialen Arbeit war die soziale Hilfe, die sich erst um das Almosenwesen kümmerte und dann zur Armenfürsorge wurde. ( vgl. Mühlum, 2004, S.13 ) Die Armenfürsor- ge wurde von Bürgern ausgeführt, die keinerlei Ausbildung oder ähnliches in diesem Bereich hatten. Durch die Industrialisierung war die private Armenfürsorge nicht mehr tragbar und es fand „ein Strukturwandel der Öffentlichkeit“( Mühlum, 2004, S.14 ), der zu einem prägenden Merkmal moderner Gesellschaften wurde“ ( Mühlum, 2004, S.14 ) statt. Somit war der Grundstein für den Beruf Sozialarbeiter gelegt. „[Dieser] Beruf trifft von Beginn an auf eine Gemengelage von Armut, Arbeitslosigkeit, Benachteiligung in Verbindung mit unzureichen- den erfüllten Grundbedürfnissen und Mängeln - der Erziehung, der Gesundheit, der sozialen Integration, - denen sich schon in den 20er Jahren zahllose Sonderfürsorgebereiche wid- men“ ( Dünner zitiert in Mühlum, 2004, S.14 ). Ende der 1970er Jahre beginnt die Soziale Arbeit sich nicht mehr ausschließlich mit den Randgruppen der Gesellschaft zu beschäftigen, sondern stellt fest, dass „alle Menschen in die Lage kommen [können], Soziale Arbeit zu be- anspruchen“( Staub - Bernasconi, 2007, S.148 ).

Aus dem Alltagshandeln und dem Ehrenamt wurde ein professioneller Beruf nämlich der So- zialpädagoge ( vgl. Mühlum, 2004, S.15 ). Somit wurde die Soziale Arbeit zur Profession. Zu Beginn entstanden daraus zwei Bereiche, das Ehrenamt und die Profession, wobei das Eh- renamt die Soziale Arbeit war und die Profession die Sozialpädagogik.

„Sozialarbeit präsentiert sich nun entschiedener als Profession und als Disziplin. Ihr spezifischer Beitrag zielt auf eine Verbesserung der Lebensführung und der prekären Lebensumstände von Klienten, ihre Leitidee ist die soziale Gerechtigkeit. Dabei handelt es sich im Kern um personenbezogene Dienste mit allen Besonderheiten der Dienstleistungsproduktion, das heißt Sozialarbeit wandelt sich zur professionellen Humandienstleistung.“ ( Mühlum, 2004, S.14 )

2.2 Was sind Soziale Probleme?

Wie im geschichtlichen Hintergrund heraus zu lesen ist, ist ein wichtiger Bestandteil der So- zialen Arbeit die Bewältigung oder Lösung sozialer Probleme ( vgl. Friedrich, 2001,S.46 ). In diesem Teil wird der Autor einen für sich relevanten Abriss geben, was soziale Probleme sind.

„ „Soziale Probleme“ sind ganz allgemein Erscheinungen, die aufgrund ihrer Aus- wirkungen im Extremfall die Struktur einer Gesellschaft gefährden können oder deren Auswirkungen sich nicht mit dem Normen- und Wertegefüge der Gesell- schaft vereinbaren lassen, dann Erscheinungen, welche die soziale Integration großer Gruppen von Gesellschaftsmitgliedern in Frage stellen oder Phänomene, die weiteres, als problematisch empfundenes Verhalten (…) nach sich ziehen können.“ ( Katholische Universität Eichstätt Ingolstadt, o.J.; Hervorhebungen vor- genommen vom Autor )

Auf Basis des systemischen Paradigmas Probleme von Individuen sind auch Probleme einer Sozialstruktur und Kultur, da sie sich in einer Beziehung zueinander befinden. ( vgl. Staub - Bernasconi, 2007, S.181 ) Daher ist der Autor der Überzeugung, dass der Mensch und die Gesellschaft sich in einer Wechselwirkung zueinander befinden und sich damit gegenseitig bedingen.

[...]

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Totale Institution = Verhaltensauffälligkeiten ?
Untertitel
Zeigen (ent-)hospitalisierte Menschen mit Behinderung mehr Verhaltensauffälligkeiten?
Hochschule
Duale Hochschule Baden-Württemberg, Stuttgart, früher: Berufsakademie Stuttgart
Note
2,5
Autor
Jahr
2009
Seiten
17
Katalognummer
V207791
ISBN (eBook)
9783656350910
ISBN (Buch)
9783656350941
Dateigröße
476 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Goffman, Gegenstand der Sozialen Arbeit, Handlungsfeld Rehabilitation, Totale Institution, Verhaltensauffälligkeiten
Arbeit zitieren
BA Siri Boehlke (Autor:in), 2009, Totale Institution = Verhaltensauffälligkeiten ?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/207791

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Totale Institution = Verhaltensauffälligkeiten ?



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden