Konservative Sprachkritik der siebziger Jahre

Besetzung der Begriffe


Hausarbeit (Hauptseminar), 2007

17 Seiten, Note: 2,7


Leseprobe


Inhalt

Einleitung

1. Konservative Sprachkritik zu Beginn der siebziger Jahre

2. Haupttheoretiker

3. Konservative Sprachkritik als Gegensatz zur moralisierenden Sprachkritik

4. Objekt konservativer Sprachkritik

5 . Gegenseitige Angriffe zwischen Linken und Rechten

6. Antidemokratische Ziele konservativer Sprachkritik.

7. Besetzung der Begriffe
7.1 Neuprägungen
7.2 Wortkompositionen
7.3 Umdeutungen und Umwertungen.
7.4 Ausbeuten von Assoziationen

8 Sprachkritik als Mittel gesellschaftlicher Kontrolle.

9 Sprachverfallsklage durch Sprachwandel

10 Wichtigsten Leitgedanken der konservativen Sprachkritik

11 Die Kritikausübung von H. Dietz zur Sprache der Neuen Linken

12 Die Sprachkrise der 70-Jahre und konservative Sprachkritik Kritik in Amerika

Zusammenfassung

Literaturverzeichnis

Internetquellen

Einleitung

Das Thema meiner Arbeit ist "Konservative Sprachkritik der siebziger Jahre", die sich im Vordergrund mit der Sprachkritik auf politischer Ebene im bestimmten historischen Abriss befasst.

Es wird in meiner Arbeit hervorgehoben, wie sich die konservative Sprachkritik verhält, besonders zu ihrer Opposition, wie sie sich im Rahmen der Wahrheits- und Wirklichkeitsfähigkeit von Sprache äußert, wie sie das kritische Beurteilen durch die sprachlichen Mittel, die Leistungsfähigkeit der Sprache einsetzt, um politischen Gegner zu hintergehen und seine Schattenseite zu zeigen.

Es wird gezeigt, welche verschiedenen Spielarten und Methoden von konservativer Sprachkritik eingesetzt werden, um neue politisch nutzbare Begriffe zu schaffen. Auch wie die konservative Sprachkritik der siebziger Jahre versucht auf politischer Ebene einen höheren Rang zu erkämpfen, wobei sie zu allen sprachlich wirksamen Mittel zugreift, um sich durchzusetzen.

Wie jede andere Sprachkritik, meint die konservative Sprachkritik", dass auch in ihrer Geschichte: einmal eine grundsätzliche philosophische Kritik an der Sprache als «Mittel» von Erkenntnis, Ausdruck und Kommunikation; zum anderen eine konkrete Kritik an einem bestimmten Sprachgebrauch hervorkommt.

Allein dem Begriff "konservativ" zu verdanken, stellt man fest, dass die konservative Sprachkritik zur Forderung der Beibehaltung von ursprünglichen Bedeutungen von bestimmten Wörtern, besonders von den Wörtern mit dem politischen Hintergrund, steht und jeden Versuch der politischen Opposition, die sich im freien sprachlichen Raum bewegen will, zu verhindern vermag.

Allgemein betrachtet, versucht die konservative Sprachkritik durch die starken politischen Auseinandersetzungen die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, in dem sie jede sprachliche Freiheit unterdrückt und die bestimmten Ausdrücke auf politischer oder sozialer Ebene ablehnt.

Die Sprache als wirksames Instrument wird von der konservativen Sprachkritik benutzt, in dem man die Macht der Sprache durch die bestimmten sprachlichen Äußerungen tatsächlich erkennen kann.

Mit solcher Vorgehensweise bestrebt die konservative Sprachkritik ihre Ziele, die sie mit der Veränderung der gesellschaftlichen Vorstellungen in Zusammenhang bringt.

1. Konservative Sprachkritik zu Beginn der siebziger Jahre

„Konservative Sprachkritik“ kann man eine stark hervorstehende sprachkritische Richtung nennen, die es seit dem Beginn der siebziger Jahre besonders in Westdeutschland gab. Sie selbst bezeichnet sich als eine Stütze der Gesellschaft und als Teil des politischen Konservatismus oder derjenigen politischen Kräfte, die an dem erreichten politisch-gesellschaftlichen Zustand festhalten wollen.

2. Haupttheoretiker

Als einer ihrer Haupttheoretiker präsentierte sich der derzeitige bayerische Kulturminister Hans Maier.

Die konservative Sprachkritik äußerte sich bevorzugt auf den Feuilletonseiten regionaler und überregionaler Zeitungen sowie Zeitschriften. Als ihr Manifest galt der Sammelband „Sprache und Herrschaft, von Gerd-Klaus Kaltenbrunner herausgegeben wurde.

3. Konservative Sprachkritik als Gegensatz zur moralisierenden Sprachkritik

Im Gegensatz zur moralisierenden Sprachkritik bezeichnet sich die konservative durch ihr Gesellschaftsverständnis. Bei diesem handelt es sich um das Gleichsetzungstheorem „Rot=Braun“ oder die - mit einer Formulierung von Reinhard Opitz - „totalitarismustheoretische Gleichsetzung von Faschismus und Sozialismus“. Gemäß dem Begriff „totalitär“ werden unter sprachwissenschaftlichen Aspekt faschistische und „Linke“ (marxistische, sozialistische und „rote“) Sprache mit gleichen Merkmalen ausgestattet aufgepasst und abgeurteilt. In diesem Zusammenhang in einem Dokument des kalten Krieges „Aueler Protokoll“ wurde eine Definition des Totalitarismusbegriffs[1] von Maeder geliefert:

„Unter Totalitarismus versteht man die Einparteienherrschaft auf Grund einer Ideologie, d.h. einer absolut gesetzten Vorstellung von Ziel, Verlauf und Sinn der Weltgeschichte “

( Beutin, Wolfgang: Sprachkritik - Stilkritik, S.58)

Danach erschien in „Aueler Protokoll“ die „Sprache des Totalitarismus“ und sie wurde dort als „kranke Sprache“ bezeichnet, weil die durch totalitäre Idee geprägt wurde.

Die Sprache der Linken wurde im Werk von Kaltenbrunners „Der Totalitäre Charakter des roten Code“ angegriffen. In diesem Fall wurde „offizielle Sprache der totalitären Diktatur“ der nationalsozialistischen wie der kommunistischen gleichgesetzt.

In diesem Zusammenhang lautete die Botschaft von Maier:

überhaupt der Zusammenhang von Aktionismus, Todespathos und Ä sthetismus in extrem-linken Gruppen fast die gleichen sprachlichen Formen annimmt wie in extrem-rechten “ ( Beutin,

Wolfgang: Sprachkritik - Stilkritik, S.58)

Auch Kuhn denunzierte die Linke in der damaligen BRD:

Damals stand Hitler vor den Toren. Heute ist das vorsichtige Tarnwort [1] von der Systemänderung durch die Neue Linke im Lauf gesetzt worden “ ( Beutin, Wolfgang: Sprachkritik - Stilkritik, S.59)

4. Objekt konservativer Sprachkritik

Zum Objekt konservativer Kritik wurde Revolution oder gewaltsame Veränderung der Gesellschaft. Mitgemeint damit wurden Sozialdemokratie und die Jungsozialisten. Journalist Wolf Schneider schrieb in seinem Artikel:

[...]


[1] Totalitarismus: bezeichnet in der Politikwissenschaft eine diktatorische Form von Herrschaft mit einer bestimmten Ideologie

[1] Tarnwort: Täuschungswort/Verdeckung

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Konservative Sprachkritik der siebziger Jahre
Untertitel
Besetzung der Begriffe
Hochschule
Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Veranstaltung
Hauptseminar: Sprachwissenschaft, Sprachkritik/Sprachpflege
Note
2,7
Autor
Jahr
2007
Seiten
17
Katalognummer
V207431
ISBN (eBook)
9783656347149
ISBN (Buch)
9783656347767
Dateigröße
508 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Sprachwissenschaft, Sprachkritik, Sprachpflege
Arbeit zitieren
Marina Balybina (Autor:in), 2007, Konservative Sprachkritik der siebziger Jahre , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/207431

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