Das HECS- System der Bildungsfinanzierung in Australien - Modell für die Bundesrepublik?


Seminararbeit, 2003

15 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Kapitel 1: Einleitung

Kapitel 2: Das HECS- Modell

Kapitel 3: Bewertung des HECS- Modells anhand von ausgewählten Kriterien.
Kapitel 3.1: Chancengleichheit
Kapitel 3.2: Anreiz zu wirtschaftlichem Handeln
Kapitel 3.3: Gegenleistung
Kapitel 3.4: Ergiebiges Mittelaufkommen
Kapitel 3.5: Verwaltungsaufwand

Kapitel 4: Schlussbetrachtung

Anhang

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Kapitel 1: Einleitung

Die Bildungsfinanzierung in Deutschland ist seit längerer Zeit ein Diskussionsthema. Es wird über neue Modelle der Finanzierung, über die Einführung von Studiengebühren nachgedacht, erste Schritte wurden mit der Einführung von Studiengebühren für Langzeitstudenten z.B. in Niedersachsen bereits getan.

In dieser Arbeit wird nun ein Bildungssystem untersucht, welches in jüngster Zeit auch internationale Beachtung gefunden hat: Das HECS- System in Australien. Dieses Bildungssystem verzeichnet auch in Deutschland zunehmende Akzeptanz.[1]

Im ersten Teil der Arbeit werden die grundlegenden Merkmale und Regelungen des Systems erläutert. Der zweite Teil diskutiert anhand ausgewählter Kriterien die Stärken wie auch die Schwächen des Bildungsmodells. Dieses Kapitel kann auch schon unter dem Gesichtspunkt betrachtet werden, ob die Anwendung des HECS- System in der Bundesrepublik möglich ist. Dies wird in der Schlussbetrachtung nach einer kurzen Zusammenfassung der wichtigsten Punkte genauer aufgezeigt.

Kapitel 2: Das HECS- Modell

Darstellung des HECS- Modells

1989 wurden in Australien erstmals wieder nach 15 Jahren Studiengebühren eingeführt. Die Studenten sollten sich an ihren Ausbildungskosten mit einem Beitrag beteiligen.[2] Das Beitragsmodell Higher Education Contribution Scheme[3] sieht vor, dass die Bezahlung der Studiengebühr mittels einen staatlichen Kredits vorfinanziert werden kann und die Rückzahlung nach Eintritt in das Berufsleben in einkommensabhängigen Raten erfolgt.[4]

Die jährliche Studiengebühr betrug bis zum Ende des Sommersemesters 1996 einheitlich für alle Studienrichtungen 2.442,- australische Dollar[5] p.a. (€ 1.521,-)[6].

Die Rückzahlung beginnt nach Beendigung des Studiums, aber erst dann, wenn das Einkommen des Schuldners eine gewisse Einkommensschwelle[7] überschreitet. Diese lag bis Ende 1996 bei dem australischen Durchschnittsbruttoeinkommen von A$ 28.495,- (€ 17.748,-). Eine sofortige Bezahlung[8] der Studiengebühr vor Beginn des jeweiligen Studienjahres wird mit einem Nachlass i.H.v. 25% der Gebühr belohnt.[9]

HECS- Reform 1997

Seit dem Studienjahr 1997 galten neue Finanzierungsbedingungen[10]. Die Einkommensschwelle, ab der die Rückzahlung beginnt, wurde deutlich auf A$ 20.701 ( € 12.893,-) abgesenkt. Weiterhin gibt es seit der Reform unterschiedliche Preisklassen für Studienrichtungen anstatt einer einheitlichen Studiengebühr. Die Gebühr für die Kategorie 1, in die die Studienrichtungen Geisteswissenschaften, Soziologie und Pädagogik fallen, beträgt A$ 3.300,- p.a. (€ 2.055,-). Diese Kategorie ist die günstigste. Die Kategorie 2 umfasst die Natur-, Wirtschafts- und technischen Wissenschaften. Deren Studiengebühr beträgt A$ 4.700,- p.a. ( € 2.927,-). Die dritte und teuerste Kategorie bilden die medizinischen Studienrichtungen und die Rechtswissenschaft mit einer Gebühr von A$ 5.500,- p.a. (€ 3.426,-).

Die HECS- Reform von 1997 war in seinen Änderungen der Rückzahlungsmodalitäten sehr umfangreich und der Ausgangspunkt für weitere Umgestaltungen.

Studiengebühren und Rückzahlungsmodalitäten für das Jahr 2004

Für das Studienjahr 2004 sind neue, höhere Studiengebühren auferlegt worden (siehe Tabelle 1 im Anhang: HECS- Gebührenklassen ab 2004). Die Gründe werden im anschließenden Kapitel erläutert.

Die Einkommensschwelle für die Rückzahlung wurde wieder angehoben. Sie beträgt nun A$ 25.348,- (€ 15.788,-).[11] Das Rückzahlungssystem, welches im Zuge der HECS- Reform 1997 neu gestaltet wurde, hat sich ebenfalls geändert. Zur Berechnung der jährlichen Tilgungsrate wird der jeweilige Bruttoverdienst mit dem Prozentsatz multipliziert (siehe Tabelle 2 im Anhang: Rückzahlungen).[12] Besserverdienende werden mit verhältnismäßig höheren Tilgungsraten durch das progressive Rückzahlungssystem belastet.[13]

[...]


[1] Vgl. Stifterverband/CHE, Seite 5

[2] Vgl. Sturn/Wohlfahrt, Seite 50

[3] Hierfür wird im Folgenden die offizielle Abkürzung HECS benutzt.

[4] Vgl. Sturn/Wohlfahrt, Seite 50

[5] Im folgenden wird die Abkürzung A$ verwendet.

[6] Umrechnungskurs vom 11.11.2003: 1A$ = 0.62284 €.

[7] Im Englischen „deferred payment scheme“.

[8] Im Englischen „up-front-payer“.

[9] Vgl. Sturn/Wohlfahrt, Seite 51,52

[10] Hintergrund: Wahlsieg der Liberal Party. Vgl. Sturn/Wohlfahrt, Seite 52

[11] Vgl. www.hecs.gov.au

[12] Vgl. Sturn/Wohlfahrt, Seite 54

[13] Vgl. Sturn/Wohlfahrt, Seite 52

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Das HECS- System der Bildungsfinanzierung in Australien - Modell für die Bundesrepublik?
Hochschule
Georg-August-Universität Göttingen
Note
1,3
Autor
Jahr
2003
Seiten
15
Katalognummer
V20711
ISBN (eBook)
9783638245258
Dateigröße
543 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
HECS-, System, Bildungsfinanzierung, Australien, Modell, Bundesrepublik
Arbeit zitieren
Christoph Brytanczyk (Autor:in), 2003, Das HECS- System der Bildungsfinanzierung in Australien - Modell für die Bundesrepublik?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/20711

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