Überblick über die Entscheidungsfindung in der Palliativmedizin

Klinische Extremsituationen


Referat (Handout), 2012

14 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Begriffserklärungen (1)

1. Entscheidung

- Lt. Wikipedia eine Auswahl zwischen mehreren Alternativen
- Eine Entscheidung kann spontan, emotional, zufällig oder rational erfolgen

2. Klinische Extremsituation

- wird von jedem anders interpretiert
- Generell sind Situationen gemeint, in denen das Leben des Patienten gefährdet ist

Begriffserklärungen (2)

3. Palliativmedizin

„Die Palliativmedizin widmet sich der

Behandlung und Begleitung von Patienten mit einer nicht heilbaren, progredienten und weit fortgeschrittenen Erkrankung mit begrenzter Lebenserwartung. Die Palliativmedizin bejaht das Leben und sieht das Sterben als einen natürlichen Prozess. Sie lehnt aktive Sterbehilfe ab.“ http://www.dgpalliativmedizin.de/diverses/wir-ueber-uns.html, entnommen am 11.05.2012

Geschichte der Palliativmedizin (1)

- Bis zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts konnten nur wenige Erkrankungen geheilt werden. Oft blieb nur die Linderung der Beschwerden
- Mit zunehmendem Fortschritt der Medizin trat dann immer mehr die Therapie und Beseitigung von Erkrankungen in den Vordergrund
- Die Linderung von Beschwerden kam in Vergessenheit

Geschichte der Palliativmedizin (2)

- durch den ersten Weltkrieg änderte sich die Einstellung zum Sterben
- Der Tod und wurde zum Tabuthema
- von den Ärzten häufig als medizinische Niederlage gesehen
- Sterbende und chronisch Kranke wurden nicht gern betreut und behandelt
- in England wurde erstmals wieder begonnen modernes medizinisches Wissen mit altbewährtem, wie Zuwendung und Trost, zu vereinen

Geschichte der Palliativmedizin (3)

- 1852 entstand das erste Hospiz ausschließlich zur Betreuung Sterbender in Frankreich
- 1967 gründete Cicely Saunders (Krankenschwester, Ärztin, Sozialarbeiterin) das berühmte St. Christopher´s Hospice in England. Von dort aus kamen die Hauptimpulse der modernen Hospizarbeit und Palliativmedizin
- Mittlerweile kann man von einer weltweiten Hospizbewegung sprechen

Geschichte der Palliativmedizin (4)

- 1983 wurde die erste Palliativstation in Deutschland an der Universitätsklinik in Köln eröffnet

Zusammengefasst aus Aulbert, Eberhard; Zech, Detlev: Lehrbuch der Palliativmedizin, Schattauer Verlag 1997, Kap. 1, S.2-4

Weitere Entwicklung in Deutschland

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Grafik aus: http://www.dgpalliativmedizin.de/images/stories/Entwicklung%20Hospiz%20 Palliativ%20bis%202011%20DGP.JPG, entnommen am 14.5.2012

Versorgungsarten (1)

Palliativstation

- Immer an ein Krankenhaus angeschlossen
- Einweisung durch den behandelnden Arzt
- Durchschnittliche Behandlungsdauer ca. 10-15 Tage
- Keine Langzeitbehandlung
- Ziele: Linderung der Beschwerden, Entlassung nach Hause oder in Pflegeeinrichtungen
- Kosten werden komplett übernommen

Versorgungsarten (2)

Hospiz

- eigenständige Einrichtung
- ärztliche Versorgung meist durch die jeweiligen Hausärzte
- Angehörige können mit aufgenommen werden
- Aufnahme geschieht auf Wunsch des Patienten
- Kosten werden nicht komplett übernommen
- Aufenthalt max. 6 Monate

Versorgungsarten (3)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Das multiprofessionelle Team (1)

Die Palliativmedizin richtet sich nach den aktuellen Bedürfnissen der Patienten und deren Angehörigen.

Da Probleme, Wünsche und Bedürfnisse der Patienten oft mehrere Berufsbilder berühren, nimmt die interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Palliativmedizin einen sehr hohen Stellenwert ein.

Das multiprofessionelle Team (2)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Angelehnt an die Grafik von Student und Napiwotzky in Palliative Care, wahrnehmen-verstehen-schützen, Thieme Verlag

Das multiprofessionelle Team (3)

Erklärung der Grafik:

- Im Mittelpunkt steht der Patient und dessen Angehörige
- Ihnen am nächsten sind die Pflegekräfte. Sie sind die Hauptbezugspersonen und haben stets den Überblick was passiert. Sie wissen um die Möglichkeiten der Spezialisten/Fachkräfte und können diese zum richtigen Zeitpunkt heranziehen
- Wer im Einzelfall zu dem interprofessionellen Team gehört, hängt von den jeweiligen Bedürfnissen und Problemen des Patienten und dessen Angehörigen ab

Das multiprofessionelle Team (4)

Vorteile:

- Bestmögliche professionelle Betreuung durch die jeweiligen Experten
- Expertenwissen wird ausgetauscht, dadurch
Wissensanreicherung der anderen Berufsgruppen

Nachteile:

- Viele Konsultationen stören die Patienten, es bleibt wenig Zeit für andere Dinge
- Verunsicherung durch viele, evtl. widersprüchliche Informationen
- Patient wird evtl. nur als Problemstück gesehen
- Durch fehlenden Überblick: Vergessen von

Bedürfnissen. „Jeder denkt ein anderer sei zuständig“

Die Entscheidungsfindung (1)

Die wichtigsten Aspekte bei einer Entscheidung in der Palliativmedizin

- Medizinische Aspekte
- Soziale und Ethische Aspekte
- Autonome und Juristische Aspekte
- Ökonomische Aspekte
- Persönliche Aspekte

Die Entscheidungsfindung (2)

- Medizinische Aspekte

Da von einer Heilung der Grunderkrankung nicht mehr ausgegangen werden kann, tritt die Symptomlinderung in den Vordergrund.

- Soziale und Ethische Aspekte

Patient und Angehörige treffen eine Entscheidung gemeinsam mit dem Arzt (Shared Decision making) Oberstes Entscheidungsziel: Erhöhung der Lebensqualität für den Patienten.

Die Entscheidungsfindung (3)

Definition Lebensqualität von der WHO:

“Lebensqualität ist die subjektive Wahrnehmung einer Person über ihre Stellung im Leben in Relation zur Kultur und den Wertesystemen, in denen sie lebt und in Bezug auf ihre Ziele, Erwartungen, Maßstäbe und Anliegen. Es handelt sich um ein breites Konzept, das in komplexer Weise beeinflusst wird durch die körperliche Gesundheit einer Person, den psychischen Zustand, die sozialen Beziehungen, die persönlichen Überzeugungen und ihre Stellung zu den hervorstechenden Eigenschaften der Umwelt.“

Renneberg, Babette; Lippke, Sonia: Springer Lehrbuch Gesundheitspsychologie, Kap. 4.1, S. 29,

[...]

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Überblick über die Entscheidungsfindung in der Palliativmedizin
Untertitel
Klinische Extremsituationen
Note
1,0
Autor
Jahr
2012
Seiten
14
Katalognummer
V206148
ISBN (eBook)
9783668095250
ISBN (Buch)
9783668095267
Dateigröße
544 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Power Point Vortrag
Arbeit zitieren
Kerstin Neumann (Autor:in), 2012, Überblick über die Entscheidungsfindung in der Palliativmedizin, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/206148

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