Vulnerabilitätsassessment

Anfälligkeiten beim Bevölkerungsschutz bei Klimakatastrophen


Hausarbeit (Hauptseminar), 2012

20 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einführung − Hazard-Forschung , Vulnerabilität und Assessment

2. Faktoren zur Bestimmung von Vulnerabilität und Risiko
2.1 Elemente der Vulnerabilität
2.2 Risikoanalyse
2.3 Risikowahrnehmung
2.4 Mess- und Berechnungsmethoden von Verwundbarkeitsindikatoren

3. Vorsorge und Nachsorge bei einer Naturkatastrophe

4. Beispiel eines Vulnerabilitätsassessments − Hochwasser

5. Fazit

6. Quellenverzeichnis

Abbildungsverzeichnis Seite

Abb. 1: Wirkungsschema von Verwundbarkeit

Abb. 2: Risikotypen im Normal-, Grenz- und Verbotsbereich

Abb. 3: Umfragen im Mittelrheinischen Becken über Risikowahrnehmung

Abb. 4: Ranking des World Risk Index

Abb. 5: Länder mit der höchsten Exponiertheit

Abb. 6: Länder mit der stärksten Verwundbarkeit

Abb. 7: Warnsituation in Deutschland vom DWD

Abb. 8: Komponenten des Risikomanagements

Abb. 9: Komponenten des Risikomanagements

Abb. 10: Überschwemmungsgefährdete Fläche im Elbengebiet

Tabellenverzeichnis Seite

Tab. 1: Einteilung der Risikotypen

Tab. 2: Datenerstellung für den Indikator Exposition bei einem Hochwasserszenario

Tab. 3: Datensammlung für den Indikator Anfälligkeit

Tab. 4: Datensammlung für den Indikator Bewältigungskapazität

1. Einführung − Hazard-Forschung, Vulnerabilität und Assessment

Naturgefahren (natural hazards) begleiten die Menschen seit jeher und stellen abhängig ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit eine potentielle Bedrohung für Leben und Eigentum dar. Die Hazard-Forschung beschäftigt sich mit komplexen Zusammenhängen beim Eintritt oder auch nur der bloßen Möglichkeit eines Eintritts einer Katastrophe, wobei sowohl der natürliche, als auch der anthropogene Aspekt berücksichtigt wird. Das bedeutet, dass die Schnittstelle zwischen Mensch und Umwelt als Risikobereich im Vordergrund steht und folglich die Wahrnehmung und Bewertung von Katastrophen natürlicher oder menschlicher Herkunft als Forschungsgrundlage dient (GEBHARDT et al. 2007, S. 1032).

Vulnerabilität stellt die Anfälligkeit eines Raumes allgemein, also eines natürlichen oder anthropogenen Systemen gegenüber spezifischen Naturgefahren dar. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Thematik bezieht sich dieser Begriff auf die Krisenanfälligkeit gesellschaftlicher Systeme auf natural hazards. Dabei wird nicht nur die Anfälligkeit für Katastrophen betrachtet, sondern auch die Anpassungsfähigkeit eines Systems an die Auswirkungen (GLASER et al. 2010, S. 208).

Der Begriff Vulnerabilitätsassessment bezeichnet bei der Risikoanalyse die Bewertung von Verwundbarkeit oder Verletzlichkeit von Mensch-Umwelt-Systemen. Diese Bewertung oder Bemessung ist abhängig von verschiedenen Indikatoren, welche je nach Institution unterschiedlich festgelegt werden. Die Ergebnisse des Vulnerabilitätsassessments sind für Politik, Wirtschaft und den sozialen Bereich äußerst bedeutsam, da aufgrund des Klimawandels Anpassungsstrategien an veränderte Umweltbedingungen entwickelt werden können. Diese schützen, versichern und unterstützen zum Beispiel Menschen, die im Bereich von Naturgefahren leben und mit einem höher werdenden Hazardrisiko rechnen müssen.

2. Faktoren zur Bestimmung von Vulnerabilität und Risiko

2.1 Elemente der Vulnerabilität

Es gibt verschiedene Bereiche von Vulnerabilität, die WEHRHAHN, R. (2007, S.16) in die ökologische und soziale Verwundbarkeit unterteilt. Ein Raum wird erst dann krisenanfällig, wenn verschiedene Faktoren diese Bereiche schwächen und zunächst keine Maßnahmen ergriffen werden. Am Beispiel des Sudan kann man feststellen, dass Faktoren aus dem sozialen Bereich wie politische Sicherung und Faktoren aus dem Bereich Exposition negativ eintreten müssen, damit das Land als verwundbar gilt. Hier ist zur internen Seite gleichzeitig auch die externe betroffen, da Faktoren wie Dürre und Desertifikation zusätzliche Probleme zur politischen Unsicherheit schaffen. Es liegt nahe, dass ein Faktor der Auslöser für einen anderen Faktor sein kann, wie eine Hungersnot aufgrund von Nieder-schlagsarmut Auslöser für eine soziale Krise sein kann.

Weiterhin wird zwischen einer externen und einer internen Seite unterschieden. Die externe Seite oder Exposition beschreibt den Grad an Risiken, welchen ein politisches, soziales oder wirtschaftliches System ausgesetzt ist (GLASER et al. 2010, S. 207). Je stärker also ein Raum einem Gefahrenrisiko ausgesetzt ist, umso höher ist dessen Verletzlichkeit. In Verbindung damit steht die interne Seite. Sie beschreibt die Möglichkeiten der Bewältigung und das Maß der Ertragbarkeit von Krisen. Praktisch wird hier die vorhandene Kapazität, zum Beispiel Versi-cherungen, betrachtet, die bei einer Überschwemmung zur Schadensbegrenzung benötigt wird. Dazu gehört auch der Umfang an Vorsorgemaßnahmen, wodurch bei einem Hochwasser Schäden für die Menschen gar nicht erst entstehen oder möglichst gering ausfallen.

Leben also Menschen aufgrund ihrer Tradition oder Nahrungsverfügbarkeit in einem Land mit einem hohen Naturgefahrenpotential, riskieren sie ihre eigene Belastbarkeit, was sich auf die Gesamtbelastbarkeit des Landes auswirkt. Der Raum bleibt so lange unverwundet bis Risikoereignisse das Maß an Ertrag-barkeit überschritten haben.

Wie Abbildung 1 zeigt, ergibt sich aus den Bereichen Exposition (exposure), Bewältigungskapazität (coping) und Belastbarkeit (resilience) die Anfälligkeit für Katastrophen eines Systems. Diese ist umso schwächer, je höher der Zugang zu Ressourcen und die Pufferungsfähigkeit für das System ist (siehe grüne Symbole).

Des Weiteren sind die Anpassungsmöglichkeiten (adaptions) umso besser, je stärker coping und resilience ausgeprägt sind (GLAWION et al. 2009, S. 103 ff.).

Interne und externe Seite beeinflussen sich insofern gegenseitig, da der Grad der Exposition das Maß der Faktoren der internen Seite bestimmt und somit wieder-um das Gefahrenpotential der externen Seite eingedämmt oder im negativen Fall, verstärkt werden kann.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.1: Wirkungsschema von Verwundbarkeit

Nach Bestimmung und Messung von beiden Seiten ist es zum Beispiel für politische Institutionen leichter, Strategien zu entwickeln, um bessere Anpassungsmöglichkeiten an veränderte Umweltbedingungen zu schaffen und die Menschen vor höheren Gefahren zu schützen. Somit kann die Vulnerabilität eines Landes und dessen Bevölkerung durch verbesserte adaptions reduziert werden.

[...]

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Vulnerabilitätsassessment
Untertitel
Anfälligkeiten beim Bevölkerungsschutz bei Klimakatastrophen
Hochschule
Ludwig-Maximilians-Universität München  (Department für Geographie)
Veranstaltung
Hauptseminar Klimawandel
Note
1,0
Autor
Jahr
2012
Seiten
20
Katalognummer
V206022
ISBN (eBook)
9783656341291
ISBN (Buch)
9783656341505
Dateigröße
1996 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Vulnerabilität, Verwundbarkeit, Anpassungsstrategien, Klimawandel, Climate Change, IPCC, Global Change, Katastrophen, Hochwasser
Arbeit zitieren
Stefanie Breitsameter (Autor:in), 2012, Vulnerabilitätsassessment, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/206022

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