Planung einer Unterrichtsstunde zum Thema Weltreligionen

Unter Berücksichtigung des lerntheoretischen Ansatzes nach Dr. Heinrich Roth


Hausarbeit, 2010

15 Seiten

Anonym


Leseprobe


Gliederung

1. Einleitung

2. Didaktischer Ansatz nach Dr. Heinrich Roth

3. Beispiel einer Unterrichtsvorbereitung nach Roths lerntheoretischem Ansatz
3.1 Einordnung des Themas
3.2 Lernvoraussetzungen
3.3 Inhalte
3.4 Zielvorstellungen
3.5 Lernaktivitäten und Lehrhandlungen
3.6 Erfahrungsformen bzw. Medien, Sozialformen und Organisation
3.7 Hausarbeiten und Lernerfolgskontrolle
3.8 Handlungslinie

4. Fazit

5. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

In meiner Hausarbeit werde ich im folgenden einen didaktischen Ansatz vorstellen und daraufhin eine Unterrichtsstunde zum Thema Weltreligionen planen.

Dr. Heinrich Roth hat einen didaktischen lerntheoretischen Ansatz erarbeitet, welchen ich im Laufe meiner Hausarbeit vorstellen möchte. Danach werde ich Roths Ansatz nutzen um eine Unterrichtsstunde zum Thema Weltreligionen zu planen. Das Thema Weltreligionen ist meiner Meinung nach ein sehr bedeutendes Thema im Religionsunterricht der Sekundarstufe. Aus diesem Grund möchte ich dieses Thema in meiner im Folgenden beschriebenen Unterrichtssequenz behandeln. Meiner Meinung nach ist Roths didaktischer Ansatz für dieses Modell einer Unterrichtsstunde zum Thema Weltreligionen im Fach der evangelischen Theologie sehr geeignet.

2. Didaktischer Ansatz nach Dr. Heinrich Roth

Dr. Heinrich Roth, geboren 1906, gestorben 1983, war unter anderem als Professor an der Universität Göttingen tätig.

In seinem Werk „Pädagogische Psychologie des Lehrens und Lernens“ stellte er unter anderem seinem Überlegungen zu einem lerntheoretischen, didaktischen Ansatz dar. Diese sollen im Folgenden näher erläutert werden. Roth entwickelte seinen lerntheoretischen Ansatz im Jahr 1963. Es handelt sich um einen sehr weiten Lernbegriff:

Pädagogisch gesehen bedeutet Lernen die Verbesserung oder den Neuerwerb von Verhaltens- und Leistungsformen und ihren Inhalten. Lernen meint aber meist noch mehr, nämlich die Änderung bzw. Verbesserung der diesen Verhaltens- und Leistungsformen vorausgehenden und sie bestimmenden seelischen Funktionen des Wahrnehmens und Denkens, des Fühlens und Wertens, des Strebens und Wollens, also eine Veränderung der inneren Fähigkeiten und Kräfte, aber auch der durch diese Fähigkeiten und Kräfte aufgebauten inneren Wissens-, Gesinnungs- und Interessenbestände des Menschen.[1]

Nach Roth sollte sich eine Lerntheorie mit dem Übergang von einer Ausgangslage zu einer Endlage beschäftigen. Die Ausgangslage leitet den Lernprozess ein, ihre Beschaffenheit ist laut Roth von großer Bedeutung. Auch die Frage, wie die Ausgangslage beschaffen sein sollte, sollte von einer Lerntheorie beantwortet werden. Gleiches gilt für die Endlage, auch hier ist die Beschaffenheit sehr wichtig.[2] Roth erläutert weiterhin, dass ein pädagogisch befriedigender Abschluss eines Lernprozess von sehr großer Wichtigkeit ist.[3]

Roth hat durch die Analyse anderer didaktischer Ansätze, unter anderem von Guyer, sechs Lernschritte zusammengestellt, die für die schultypische Lernart, in der das Lernen von der Lehrperson angestoßen wird, geeignet sind. Zudem hat er zu jedem der sechs Lernschritte Lernhilfen entwickelt. Der erste Lernschritt ist die „Stufe der Motivation“[4]. Hier soll eine Handlung zustande kommen und ein Lernwunsch erwachen. Ziel ist das Anstoßen eines Lernprozesses, die Klärung der Aufgabenstellung und das Erwecken eines Lernmotives.[5] Als Lernhilfen Roth hier unter anderen die Möglichkeit an Bedürfnisse und Interessen der Schülerinnen und Schüler[6] anzuknüpfen, Erfolgserlebnisse zu vermitteln, den Wettbewerb und die Zusammenarbeit der SuS untereinander anzuregen. Auch die überlegte Verwendung von Lob und Kritik sind in dieser Phase von großer Bedeutung.[7]

Die „Stufe der Schwierigkeiten“[8] ist der zweite Lernschritt. Hier sollte sich herausstellen, dass die Handlung nicht gelingt, da die verfügbaren Verhaltens- und Leistungsformen nicht ausreichen. Auch die Übernahme oder der Neuerwerb der gewünschten Leistungsform in den eigenen Besitz könnte Schwierigkeiten bereiten. Die Lehrperson muss die Schwierigkeiten der Schüler entdecken. Lernhilfen um die Schwierigkeiten zu überwinden können laut Roth unter anderem die Vermeidung von Überforderung und Ungeduld sowie die Erleichterung und Erschwerung der Aufgabe in angemessener Weise sein. Aber auch die Ermöglichung des Lernens am Objekt selbst ist eine Möglichkeit Schwierigkeiten im Lernprozess zu vermeiden.[9]

Der dritte Lernschritt beinhaltet die „Stufe der Lösung“[10]. Hier soll ein neuer Lösungsweg entdeckt werden, der zur Vollendung der Handlung oder zur Lösung der Aufgabe dient. Dies geschieht durch Anpassung, Probieren oder Einsicht der SuS. Die Übernahme oder der Neuerwerb der gewünschten Leistungsform wird ermöglicht und gelingt immer mehr. Die Lehrperson sollte hierbei den Lösungsweg aufzeigen. Eine weitere Lernhilfe, die die Lehrperson nutzen kann, um die Lösung zusammen mit den SuS zu finden, ist das Arrangieren von Wechseln zwischen Einzelarbeit und Gruppengespräch sowie zwischen Selbstfinden der SuS und Übernehmen durch die Lehrperson. Zudem sollte de Lehrperson abwarten können, die SuS probieren lassen und den Mut der SuS zu eigenen Einfällen stärken.[11]

Beim vierten Lernschritt handelt es sich um die „Stufe des Tuns und Ausführens“[12]. Hierbei geht es um die Ausführung des neuen Lösungsweges und die aktive Vollziehung der neuen Leistungsform. Die Lehrperson soll neue Leistungsformen durchführen und ausgestalten lassen.[13] Die Lehrperson sollte hierbei von der Einsicht der SuS zum Tun führen. Auch sollte die Lehrperson die SuS vom Tun zur Einsicht sowie zum Können führen um den vierten Lernschritt abzuschließen.[14]

Im fünften Schritt, der „Stufe des Behaltens und Einübens“[15] geht es um die Verfestigung der neuen Leistungsform durch den Gebrauch im Leben. Neue Verhaltens- und Leistungsformen sollen durch praktischen Gebrauch bewusst eingeübt werden. Durch Variationen der Anwendungsbeispiele sollen die neuen Verhaltens- und Leistungsformen eingeprägt werden.[16] Hier kann die Lehrperson als Lernhilfen aktive und soziale Übungsformen verwenden und die Einübung strukturieren und stetig überprüfen, so Roth.[17]

Im sechsten und letzten Schritt, der „Stufe des Bereitstellens, der Übertragung und der Integration des Gelernten“[18] geht es um die Bereitstellung der gefestigten Leistungsform für künftige Situationen des Lebens der SuS. Die Lehrperson ist erst zufrieden, wenn das Gelernte als neue Einsicht, Verhaltens oder Leistungsform mit der Persönlichkeit verwachsen ist.[19] Hierfür kann die Lehrperson zum Beispiel Verknüpfungen mit bereits Gelerntem herstellen sowie allgemeine Prinzipien und Einstellungen ausbilden. Haben die SuS das Gelernte verinnerlicht, ist das Lernziel erreicht.[20]

[...]


[1] Roth, Heinrich: Pädagogische Psychologie des Lehrens und Lernens. 9.Auflage. Herman Schroeder Verlag. Hannover 1966. S. 188

[2] Vgl.:Ebd. S.188

[3] Vgl.: Tulodziecki, Gerhard; Herzig, Bardo; Blömeke, Sigrid: Gestaltung von Unterricht. Eine Einführung in die Didaktik. 2. Auflage. Julus Klinkhardt Verlag. Bad Heilbrunn 2009. S.222.

[4] Roth, Heinrich: Pädagogische Psychologie des Lehrens und Lernens. S.223.

[5] Vgl.: Ebd.: S.223

[6] Im folgenden als SuS bezeichnet

[7] Vgl.: Tulodziecki, Gerhard; Herzig, Bardo; Blömeke, Sigrid: Gestaltung von Unterricht. Eine Einführung in die Didaktik. S.225.

[8] Roth, Heinrich: Pädagogische Psychologie des Lehrens und Lernens. S.224.

[9] Vgl.: Tulodziecki, Gerhard; Herzig, Bardo; Blömeke, Sigrid: Gestaltung von Unterricht. Eine Einführung in die Didaktik. S.225.

[10] Roth, Heinrich: Pädagogische Psychologie des Lehrens und Lernens. S.224.

[11] Vgl.: Tulodziecki, Gerhard; Herzig, Bardo; Blömeke, Sigrid: Gestaltung von Unterricht. Eine Einführung in die Didaktik. S.225.

[12] Roth, Heinrich: Pädagogische Psychologie des Lehrens und Lernens. S.225.

[13] Vgl.: Ebd.

[14] Vgl.: Tulodziecki, Gerhard; Herzig, Bardo; Blömeke, Sigrid: Gestaltung von Unterricht. Eine Einführung in die Didaktik. S.225.

[15] Roth, Heinrich: Pädagogische Psychologie des Lehrens und Lernens. S.225.

[16] Vgl. Ebd.

[17] Vgl.: Tulodziecki, Gerhard; Herzig, Bardo; Blömeke, Sigrid: Gestaltung von Unterricht. Eine Einführung in die Didaktik. S.225.

[18] Roth, Heinrich: Pädagogische Psychologie des Lehrens und Lernens. S.225.

[19] Vgl.: Ebd.

[20] Vgl.: Tulodziecki, Gerhard; Herzig, Bardo; Blömeke, Sigrid: Gestaltung von Unterricht. Eine Einführung in die Didaktik. S.225.

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Planung einer Unterrichtsstunde zum Thema Weltreligionen
Untertitel
Unter Berücksichtigung des lerntheoretischen Ansatzes nach Dr. Heinrich Roth
Hochschule
Universität Paderborn
Jahr
2010
Seiten
15
Katalognummer
V205325
ISBN (eBook)
9783656322924
ISBN (Buch)
9783656327806
Dateigröße
469 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
planung, unterrichtsstunde, thema, weltreligionen, unter, berücksichtigung, ansatzes, heinrich, roth
Arbeit zitieren
Anonym, 2010, Planung einer Unterrichtsstunde zum Thema Weltreligionen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/205325

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