Das Problem der Hohen Vergütung von deutschen Managern


Facharbeit (Schule), 2008

21 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

I. Erneute Diskussionen über die Vergütung von Managern

II. Darstellung hoher Vorstandsvergütungen anhand von Beispielen
1. Michael Frenzel, Vorstandsvorsitzender der TUI AG
2. Klaus Kleinfeld, ausgeschiedener Vorstandsvorsitzender der Siemens AG
3. Wendelin Wiedeking, Vorstandsvorsitzender der Porsche AG

III. Gesetzliche Grundlagen für die Vergütung von Vorständen
1. Aktiengesetz
2. “Deutscher Corporate Governance Kodex“

IV. Umstände, die zur Entstehung von hohen Vergütungen führen
1. Transparenz bei der Vergütung von Vorstandsmitgliedern
2. Zusammensetzung des Vergütungsausschusses
3. Mangel an qualifizierten Führungskräften

V. Gefahren, die von zu hohen Managervergütungen ausgehen
1. Gefahren für die Unternehmen
1.1 Beeinträchtigung der Kooperation in der oberen Führungsebene
1.2 Kurzfristige Bindung der Manager an das Unternehmen
2. Gefahren für die Gesellschaft
2.1 Wachstum der Kluft zwischen Arm und Reich

VI. Lösungsvorschläge und deren Bewertung
1. Diskussionsführung
2. Erstellung eines Kodex für angemessene Vorstandsvergütung
3. Verbesserung der Transparenz
4. Besteuerung von Abfindungen
5. Einführung von Höchstgrenzen für Managergehälter

VII. Gute Managerleistungen sind großzügige Vergütungen wert

VIII Literaturverzeichnis

I. Erneute Diskussionen über die Vergütung von Managern

In den letzten Wochen waren die Gehälter der Manager erneut im Fokus der Medien. Zeitungen, Zeitschriften und Nachrichtensender berichteten ausführlich über dieses Thema.

Vor dem Geschäftsjahr 2006 waren Unternehmen lediglich zur Veröffentlichung der Gesamtsumme aller Vorstandsgehälter verpflichtet. Schon zu diesem Zeitpunkt äußerte man sich kritisch über die Höhe dieser Summen. So beschloss die Regierung unter Kanzler Gerhard Schröder dem weiteren Anstieg der Vorstandsgehälter entgegenzuwirken. Daraufhin wurde ein Gesetz eingeführt, welches den Unternehmen vorschreibt, die Gehälter ihrer Vorstände im Einzelnen vorzulegen. Diese öffentliche Darlegung entfachte die Diskussion über die Vorstandsvergütungen von neuem.

Beispielsweise wurde aufgrund des Gesetzes bekannt, dass Josef Ackermann, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Bank AG, zweistellige Millionenbeträge an Vergütungen für das Geschäftsjahr 2006 erhalten hatte. Da solch hohe Zahlungen in Deutschland durchaus kein Einzelfall sind, erwägt man nun, die Managergehälter gesetzlich zu begrenzen.

Für viele stellt sich deshalb die Frage, wie solch hohe Gehälter zustande kommen können und ob die Leistung eines Managers mehrere Millionen Euro wert sein kann.

Im Folgenden wird auf diese Problematik genauer eingegangen.

II. Darstellung hoher Vorstandsvergütungen anhand von Beispielen

1. Michael Frenzel, Vorstandsvorsitzender der TUI AG

Michael Frenzel (siehe Abbildung[1] ) machte die TUI AG zu dem was sie heute ist. Er gestaltete die ehemalige Preussag AG, durch Auf- und Verkäufe verschiedener Konzerne und Gesellschaften, zum weltweit größten Touristikkonzern um. Im Jahre 2000 wurde er vom “Manager-Magazin“ für diese Arbeit zum Manager des Jahres gewählt.

Seitdem ist sein Ansehen jedoch gesunken, da durch die Umgestaltung ein Schuldenberg von mehr als drei Milliarden Euro entstanden ist. Ferner musste der „dienstälteste DAX-Vorstandsvorsitzende“[2] für das Geschäftsjahr 2006 einen Jahresverlust von 83 Millionen Euro hinnehmen. Trotzdem betrug sein Jahresverdienst in diesem verlustreichen Jahr knapp 2,7 Millionen Euro. Diese Summe erscheint im Vergleich mit den Verdiensten anderer Vorstandsvorsitzender relativ gering, ist für die Führung eines Unternehmens, das einen zweistelligen Millionenverlust zu verzeichnen hat jedoch eine großzügige Vergütung.

2. Klaus Kleinfeld, ausgeschiedener Vorstandsvorsitzender der Siemens AG

Mit einem Jahresgehalt von 3,3 Millionen Euro zählt auch Klaus Kleinfeld (siehe Abbildung[3] ) zu den hoch bezahlten Managern. Dieser Betrag ist im Vergleich zu der Summe, die der ehemalige Vorstandsvorsitzende bei seinem Wechsel von der Siemens AG zum US-Alukonzern Alcoa erhalten hat, jedoch nur ein Taschengeld.

Als Kleinfeld im Sommer 2007 den Posten als Vorstandsvorsitzender der Siemens AG aufgab, wurde ihm „eine Prämie in Höhe von 5,75 Millionen Euro“[4] gezahlt. Dieser Betrag wird unter anderem dadurch gerechtfertigt, dass Kleinfeld nach Beendigung seiner Tätigkeit im Vorstand nicht zu einem Konkurrenten von Siemens gewechselt ist. Zusätzlich hat Kleinfeld von seinem neuen Arbeitgeber Alcoa ein Antrittsgeld von 8,7 Millionen Dollar erhalten und ist seit dem 1. Oktober 2007 im US- Konzern als “Chief Operating Officer“[5] tätig.

Insgesamt hat Klaus Kleinfeld dieser Wechsel umgerechnet circa 11,75 Millionen Euro eingebracht.

3. Wendelin Wiedeking, Vorstandsvorsitzender der Porsche AG

Wendelin Wiedeking (siehe Abbildung[6] ) ist seit 1993 Vorstandsvorsitzender der Porsche AG. Durch umfangreiche Maßnahmen schaffte er es den Sportwagenhersteller, der zu diesem Zeitpunkt vom Konkurs bedroht war, wieder zu einem gewinnbringenden Unternehmen zu gestalten. Für diese Leistung erhielt er die Zusage für eine jährliche Gewinnbeteiligung von 0,9 Prozent.

Im Geschäftsjahr 2006/2007 erzielte die Porsche AG einen Rekordgewinn von 5,9 Milliarden Euro. Der Gewinnanteil des Vorstandvorsitzenden betrug somit 53 Millionen Euro. Zusammen mit seinem Jahresgehalt von sieben Millionen Euro erhielt Wendelin Wiedeking für dieses erfolgreiche Geschäftsjahr 60 Millionen Euro an Vergütung. „Damit ist Wiedeking nicht nur der höchstbezahlte Angestellte Deutschlands, sondern auch einer der am besten entlohnten Unternehmenslenker weltweit“[7].

III. Gesetzliche Grundlagen für die Vergütung von Vorständen

1. Aktiengesetz

Das Aktiengesetz ist ein Bestandteil der wichtigsten gesetzlichen Grundlagen des deutschen Rechts, welche die Tätigkeiten von Kapitalgesellschaften regelt. Die Aufgabe des Aktiengesetzes ist es, die strukturelle Basis einer Aktiengesellschaft zu bestimmen.

Zu dieser Basis gehört auch die Regelung der Vorstandsvergütung. Aus Paragraph 87 des Aktiengesetzes ergibt sich für den Aufsichtsrat die Aufgabe, die Gesamtbezüge des einzelnen Vorstandmitglieds zu bestimmen. Zu den Gesamtbezügen zählen neben dem Gehalt auch Gewinnbeteiligungen, Aufwandsentschädigungen, Versicherungsentgelte, Provisionen und Nebenleistungen jeder Art (siehe Zusammensetzung eines Vorstandsgehalts auf der Abbildung S.6[8] ).

[...]


[1] Abbildung heruntergeladen von: Internetseite “http://images.google.de/images?client=firefox-a&rls=org.mozilla%3Ade%3Aofficial&hl=de&q=Michael+Frenzel&btnG=Bilder-Suche&gbv=2“, aufgerufen am 22.01.2008, nachträglich bearbeitet

[2] H.-J. Klesse und O. Voss, Fremder Leute Geld, in: Wirtschafts Woche 51 (2007), S. 82

[3] Abbildung heruntergeladen von: Internetseite “http://images.google.de/images?q=Klaus+Kleinfeld&gbv=2&svnum=10&hl=de&client=firefox-a&rls=org.mozilla:de:official&start=20&sa=N&ndsp=20“, aufgerufen am 22.01.2008, nachträglich bearbeitet

[4] T. Fromm und C. Warta, Die Millionen-Frage, in: Süddeutsche Zeitung Nr. 285 vom 11.12.2007

[5] = Vorstand für das gewinnbringende Geschäft

[6] Abbildung heruntergeladen von: Internetseite

“http://images.google.de/images?gbv=2&svnum=10&hl=de&client=firefox-a&rls=org.mozilla%3Ade%3Aofficial&q=Wendelin+Wiedeking&btnG=Bilder-Suche“, aufgerufen am 22.01.2008, nachträglich bearbeitet

[7] H.-J. Klesse und O. Voss, Fremder Leute Geld, S.78

[8] Abbildung aus Focus Nr. 35 vom 27.08.2007, S.136

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Details

Titel
Das Problem der Hohen Vergütung von deutschen Managern
Note
1,7
Autor
Jahr
2008
Seiten
21
Katalognummer
V204895
ISBN (eBook)
9783656317401
ISBN (Buch)
9783656318613
Dateigröße
9852 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Gehalt Manager
Arbeit zitieren
Julia Müller (Autor:in), 2008, Das Problem der Hohen Vergütung von deutschen Managern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/204895

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