Statistische Analyse der Einflußfaktoren der Einstellung zum Rollenverhalten in Spanien


Hausarbeit, 2011

15 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Gliederung:

1. Einleitung

2. Definition: „Traditionelle Rollenverteilung“

3. Formulierung von Hypothesen zum Thema „Traditionelle Rollenverteilung“ in Spanien.

4. Statistische Analyse

5. Darstellung der Analyse durch Diagramme und Tabellen.

6. Beschreibung der Ergebnisse

1. Einleitung

Das Thema Gleichberechtigung ist in den Medien derzeit wieder präsent.

Man diskutiert über Frauenquoten in Unternehmen, stellt das traditionelle Bild der Frau als Hausfrau und des Mannes als Alleinverdiener in Frage. Vor allem fordern immer mehr Frauen nach einer Schwangerschaft, dass die Männer sich mehr um das Kind kümmern sollten, um damit der Frau den Weg zurück in das Berufsleben zu ermöglichen und fordern deshalb vom Gesetzgeber entsprechende arbeitsrechtliche Maßnahmen.

Die zentrale Fragestellung dieser Hausarbeit ist der Zusammenhang des Traditions-bewusstseins und der Rollenverteilung zwischen Mann und Frau in Spanien und deren Beeinflussung durch soziodemografische Merkmale. Es werden dabei die Daten des European Social Survey Runde 4 aus dem Datensatz ESS4e03_spain benützt.

Zunächst wird in Kapitel 2 eine kurze Definition der „ Traditionellen Rollenverteilung“ gegeben und wie diese im ESS dargestellt werden kann.

Danach werden in Kapitel 3 einige Hypothesen zu dem Thema formuliert. Anschließend werden die Hypothesen im Kapitel 4 mit der Statistik Software PASW Statistics, Version 18.0.0 statistisch analysiert und in Kapitel 5 anhand von Balken- und Tortendiagrammen sowie Boxplots bildlich dargestellt.

Abschließend werden die Ergebnisse in Kapitel 6 beschrieben und interpretiert.

2. Definition „Traditionelle Rollenverteilung“

Um Traditionalismus in Verbindung mit der Rollenverteilung zwischen den Geschlechtern darzustellen, gibt es im Datensatz der Runde 4 des ESS zwei geeignete Fragen. Der ESS ist eine repräsentative Bevölkerungsumfrage in der europäischen Union mit Fragen zu Themen, die die europäische Bürger betreffen. Als erstes kann die Frage wmcpwrk zur Erfassung des Rollenverständnisses herangezogen werden. Sie lautet: „Eine Frau sollte dazu bereit sein, ihre Erwerbstätigkeit zu Gunsten ihrer Familie zu reduzieren.“ Die Antworten folgen auf der Skala von: 1 “Stimme stark zu“ bis 5: „Lehne stark ab“. Die Zustimmung dieser Feststellung spiegelt klar ein traditionelles Rollenverhältnis wider: Die Frau muss ihre Erwerbsarbeit reduzieren um die durch die Familie verursachte Hausarbeit zu erledigen. Der Mann dagegen ist Hauptverdiener der Familie.

Als zweites wird eine Frage der Schwartz Werteskala genommen. Diese Skala beschreibt Wertevorstellungen, die in allen Kulturen ähnlich sind. Hier wird die Frage imptrad genommen, um das Ausmaß des Traditionalismus der Befragten einzuschätzen.

Auf die Frage: „Tradition ist ihr/ihm wichtig. Sie/er versucht, sich an die Sitten und Gebräuche zu halten, die ihr/ihm von ihrer/seiner Religion oder ihrer/seiner Familie überliefert wurden“ wurden den Befragten kurze Beschreibungen der Einstellung von Personen vorgelegt, die die Befragten anhand einer Skala von 1: „Ist mir sehr ähnlich“ bis 6: „ist mir überhaupt nicht ähnlich“ beantworten sollten.

Gemäß der Theorie von Schwartz gibt diese Einschätzung ein konservatives Wertebewusstsein des Probanden wider.

3. Formulierung von Hypothesen zum Thema „Traditionelle Rollenverteilung“ in Spanien.

Es gibt folgende geeignete Hypothesen zum Thema „Traditionelle Rollenverteilung“ : Die erste Hypothese H1 befasst sich mit dem Zusammenhang zwischen Tradition und Einstellung zum Rollenverhältnis zwischen den Geschlechtern. Es wird angenommen, dass es einen Zusammenhang zwischen der traditionellen Selbsteinschätzung und der Meinung zur Reduktion der Erwerbsarbeit der Frau zu Gunsten der Familie gibt. Die Hypothese H1 lautet:

H1: „Je traditioneller die Befragten sich selbst einschätzen, desto eher stimmen sie einer Reduktion der Erwerbsarbeit der Frau zu Gunsten der Familie zu“

Als zweites werden Hypothesen über den Einfluss einer soziodemografischen Variable, nämlich des Geschlechts der Befragten formuliert. Sie gehen von einer modernen Frau aus, die nicht bereit ist z.B. wegen einer Schwangerschaft oder der steigenden Erwerbsarbeit des Mannes ihre eigene Erwerbsarbeit zu reduzieren und von einem Mann, der das traditionelle Rollenverhalten befürwortet. Hypothese H2 lautet daher:

H2: „ Frauen stimmen der Frage, ob sie ihre Erwerbsarbeit zu Gunsten der Familie reduzieren sollten weniger zu als Männer “.

Zum dritten wird der Einfluss des Alters auf die Einstellung zu den Rollenmustern geprüft. Hier ist zu erwarten, dass ältere Menschen eher eine traditionelle Rollenverteilung befürworten als jüngere Befragte. Hieraus folgt Hypothese H3:

H3: „Je älter der/die Befragte ist, desto eher stimmt er/sie zu, dass Frauen ihre Erwerbsarbeit zu Gunsten der Familie reduzieren sollten.“

Die vierte Hypothese befasst sich mit dem soziodemografischen Einflussfaktor Bildungsniveau. Auch hier sind Unterschiede zwischen den besser und schlechter Ausgebildeten anzunehmen, da Höhergebildete eher bereit sein könnten neue Geschlechterverhältnisse anzunehmen. Daraus folgt folgende Hypothese H4:

H4: „Zwischen verschiedenen Bildungsabschlüssen besteht ein Unterschied hinsichtlich der Beurteilung der traditionellen Rollenverteilung“.

[...]

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Statistische Analyse der Einflußfaktoren der Einstellung zum Rollenverhalten in Spanien
Hochschule
Leopold-Franzens-Universität Innsbruck  (Institut für Soziologie)
Veranstaltung
Proseminar Statistik I
Note
1,0
Autor
Jahr
2011
Seiten
15
Katalognummer
V204669
ISBN (eBook)
9783656307389
ISBN (Buch)
9783668088672
Dateigröße
549 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Ideal um statistisches Vorgehen im soziologischen Sinne zu begreifen.
Schlagworte
Spanien, Statistik, Rollenverhalten, Gender, Einflußfaktoren, Einstellung, Analyse, Soziologie
Arbeit zitieren
Daniel Schmidbauer (Autor:in), 2011, Statistische Analyse der Einflußfaktoren der Einstellung zum Rollenverhalten in Spanien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/204669

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