Die Kulturmarke FNAC im französischen Buchhandel


Magisterarbeit, 2007

133 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Fragestellung und Gliederung
1.2 Forschungsstand und Quellensituation
1.3 Methodisches Vorgehen und Definitionen

2 Der französische Buchmarkt
2.1 Goncourt, Renaudot, Médicis, ... zur <Rentrée littéraire): Die berühmtesten nationalen Auszeichnungen zum literarischen Herbst in Frankreich
2.2 Branchenstruktur der französischen Verlage
2.3 Die Distribution im französischen Buchhandel

3 Die FNAC in der Zeit 1954 bis 2005
3.1 1954—1963: Die Anfänge auf dem 6, Boulevard de Sébastopol
3.2 1964—1973: Zwei neue Läden und ein Testlabor
3.3 1974—1983: Über die Buchabteilung der FNAC Montparnasse und die FNAC Wagram zur Börse
3.4 1984—1993: Eine Phase der Orientierungslosigkeit
3.5 1994—2005: Die FNAC — Ein Unternehmen der PPR-Gruppe

4 Markenbildung einer Buchhandelskette
4.1 Product — das Herz der vier Ps
4.1.1 Das Sechs-Produkte-Konzept
4.1.2 Serviceangebote
4.1.3 Das Konzept der Mitgliedschaft
4.1.4 Die FNAC als Konzern
4.2 Place — die Standortpolitik im Handel
4.2.1 Die nationale Ausdehnung
4.2.2 Die Internationalisierung
4.2.3 DieFNAC.com
4.3 Promotion — das vielfältigste der vier Ps
4.3.1 Werbung über Massenmedien
4.3.2 Verkaufsförderung
4.3.3 Public Relations
4.3.4 Corporateldentity
4.3.5 Standortgestaltung
4.3.6 Direktmarketing
4.4 Price im Kontext der Buchpreisbindung

5 Die FNAC als Corporate Citizen
5.1 Kulturelles Engagement
5.2 Politische und soziale Initiativen

6 Die Marketingstrategien der FNAC oder handelt es sich bei der FNAC um eine Kulturmarke?

Quellen- und Literaturverzeichnis

1 Einleitung

Qu’est-ce qu’on fait cet après-midi?

Je ne sais pas. Comme tu veux.

Je dois acheter un livre.

On ira à la FNAC alors ..A[1]

Dieses Zitat ist dem Buch Malika von Valérie Valére entnommen und nur ein Beispiel von vielen für die Präsenz der größten Buchhandelskette Frankreichs, der Fédération Nationale d’Achat des Cadres (FNAC), in der französischen Literatur — in der belletristi­schen wie auch in der Sachliteratur. Es verdeutlicht zum einen die große Bekanntheit und Bedeutung der FNAC in der Gesellschaft, zum anderen ihren Status als Marke und als Gattungsbegriff für französische Buchhandlungen. Mit dem Comic Meurtre à la FNAC aus der Serie Leo Loden wird diese Tatsache sogar bewusst zu Werbezwecken eingesetzt.[2]

1.1 Fragestellung und Gliederung

Die Bezeichnung FNAC meint auf Deutsch <Einkaufsverband der Mittleren und leiten­den Angestellten). Dahinter verbirgt sich ein französisches Unternehmen, das 1954 von den Trotzkisten Max Théret und André Essel[3] in Paris als Konsumgenossenschaft ge­gründet, sein Produktportfolio stets erweitert hat und heute mit 41 ausländischen von insgesamt 109 Filialen als Megastore für kulturelle und technologische Güter internatio­nal agiert. Die FNAC gehört seit 1994 zum französischen Luxuskonzern Pinault- Printemps-Redoute (PPR) und ist in Frankreich, Belgien, Spanien und Portugal Markt­führer auf ihrem Gebiet. 2005 war ihr Jahresumsatz auf 4,4 Mrd. Euro gestiegen, was einem Gewinn von 152 Mio. Euro entspricht und sie unter den 20 ersten Einzelhan­delsunternehmen Frankreichs bzw. den 500 erfolgreichsten Unternehmen Europas posi­tioniert. Der Produktbereich Buch stand dabei mit 18,3 Prozent an dritter Stelle des Umsatzrankings.[4]

Die Markenstellung der FNAC erklärt sich jedoch nicht allein durch den wirtschaftli­chen Erfolg, sondern auch durch ihr ausgeprägtes kulturelles und politisch-soziales En­gagement im Sinne der Corporate Citizenship (CC). In Zusammenarbeit mit nationalen und lokalen Partnern werden jährlich mehr als 15.000 Aktionen unterschiedlicher Art veranstaltet, darunter Diskussionsrunden, Lesungen und Konzerte, aber auch Preisver­leihungen, Wettbewerbe und Fernsehsendungen. Die wohl größte Bekanntheit hat das Unternehmen allerdings durch seinen kontinuierlichen Einsatz gegen die Buchpreisbin­dung (BPB, frz. Loi Lang <LL>) und für eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Musik- CDs erlangt. In den letzten Jahren hat sich die FNAC besonders auf die Bekämpfung des Illetrismus konzentriert.[5]

Ziel dieser Arbeit ist es, die Positionierung der FNAC als Gesamtunternehmen und speziell als marktführende Buchhandlung auf dem französischen Buchmarkt zu untersu­chen, auf einem Markt, der im Wesentlichen durch eine Zentralisierung auf Paris und eine Konzentration auf die <Rentrée littéraire^ d.h. die berühmte Zeit der Herbstpublika­tionen und französischen Literaturpreise, gekennzeichnet ist. Wichtige Fragestellungen dabei sind: Wie hat sich das Unternehmen in den letzten fünfzig Jahren entwickelt? Wo auf dem französischen Buchmarkt kann es eingeordnet werden? Eine Analyse des Mar­ketingmix soll Rückschlüsse auf die Marketingstrategien und somit auf die Unterneh­mensziele ermöglichen. Wie lässt sich die große Bekanntheit der FNAC begründen? Welches Selbstverständnis versteckt sich dahinter? Und welche Wirkung hinterlässt das Unternehmen bei Konsumenten und anderen Stakeholdern? Schließlich: Worin liegt ihre Einzigartigkeit? Die Beantwortung dieser Fragen beschränkt sich hauptsächlich auf die FNAC im französischen Markt sowie grundlegende Aspekte, denn die Betrachtung einzelner Filialen ist höchstens beispielhaft möglich. Ebenso würde eine detailliertere Untersuchung des internationalen Vorgehens den Rahmen dieser Arbeit sprengen.

Der französische Buchmarkt ist wie jeder andere durch die Wechselwirkungen zwischen Verlagen und Kunden, Image und Politik, Konkurrenz und Kosten, Wirtschaft und Technik charakterisiert.[6] Es ist jedoch zwingend notwendig in einem zweiten Kapitel seine Besonderheiten herauszustellen, um die späteren Ereignisse und Überlegungen adäquat einordnen zu können. Die dazu präsentierten Zahlen sind die jeweils aktuells­ten, meist von 2005, und wie auch in allen anderen Kapiteln gerundet. Da sie teilweise aus unterschiedlichen Quellen stammen, dienen sie eher einer Orientierung denn einem direkten Vergleich. Entscheidend für die spätere thematische Bearbeitung ist ferner die Kenntnis der gesetzlichen Rahmenbedingungen. Ein drittes Kapitel beschäftigt sich dann mit der chronologischen Unternehmensgeschichte der FNAC von 1954 bis ein­schließlich 2005, wobei der Zeitraum nach Jahrzehnten gegliedert wird, was einen durchgängigen Vergleich der Unternehmenszahlen ermöglicht und gleichzeitig die be­sonderen Ereignisse betont. Nach dieser Positionierung der FNAC in Raum und Zeit, auf dem französischen Buchmarkt und vor den kulturellen und technologischen Verän­derungen, werden in einem vierten Kapitel ihre verschiedenen Marketinginstrumente, nämlich Sortiments-, Distributions-, Kommunikations- und Preispolitik, sowie deren Funktion genauer untersucht. Das fünfte Kapitel widmet sich schließlich dem Unter­nehmen als Corporate Citizen, d.h. seinem bürgerlichen Engagement und ist für die Beantwortung der Frage nach der Kulturmarke FNAC von besonderer Bedeutung. Die Aktivitäten werden dazu in kulturell-gesellschaftliche Events auf der einen und poli­tisch-soziale Engagements auf der anderen Seite eingeteilt. Handelt es sich bei der CC um eine Weiterführung der Unternehmensphilosophie oder lediglich um ein neues Mar­ketinginstrument? Die gewonnenen Erkenntnisse werden in einem letzten Kapitel zu­sammengetragen und sollen ein Fazit über die Marketingstrategien und Unternehmens­ziele der FNAC im französischen Buchhandel ermöglichen.

1.2 Forschungsstand und Quellensituation

Die wissenschaftliche Forschung zur FNAC beschränkt sich bisher auf den französisch­sprachigen Raum und beginnt Ende der 1980er Jahre. Alle bis heute erschienenen Ar­beiten beschäftigen sich mit der FNAC als Gesamtunternehmen. Untersuchungen zu einzelnen Produktgruppen liegen noch nicht vor. Wenn überhaupt beschrieben, bleibt der Buchsektor nur einer von vielen, womit eine buchwissenschaftliche Betrachtung des Forschungsgegenstandes in der Literatur noch fehlt. Herauszustellen ist zudem, dass Inhalte und Daten mittlerweile zum Großteil veraltet sind: Der Zeitraum 1994 bis 2005 bleibt selbst in den neueren Abhandlungen weitgehend unberücksichtigt, obwohl gerade mit der Übernahme durch die PPR-Gruppe ein tief greifender Wandel der Kommunika­tionspolitik einhergegangen ist. Bei der Mehrzahl der Darstellungen handelt es sich um Studienabschlussarbeiten. Valérie Aillaud gibt mit Une vie de FNAC einen historisch­deskriptiven Überblick vor einem politikwissenschaftlichen Hintergrund. Diese orien­tiert sich hauptsächlich an der Autobiografie André Essels und endet bereits mit dem Jahr 1989.[7] Die populärste Herangehensweise ist die wirtschaftswissenschaftliche. Die Bedeutung der Kommunikation mit den verschiedenen Öffentlichkeitstypen wird be­reits 1987 in La communication de la FNAC verdeutlicht und bestätigt die Relevanz des oben genannten Fragenkatalogs. Dort beschreibt Catherine Houget anhand der Beispie­le von FNAC info und Contact Möglichkeiten für interne und externe Kommunikation, die entsprechende Organisation der FNAC in jenen Bereichen und die damals neu ge­gründete Kulturstiftung. Die Ausführungen bleiben jedoch sehr oberflächlich.[8] Eine Ausdehnung auf den gesamten Marketingmix leistet 1994 die Arbeit Marketing internatio­nal von Catherine Le. Sie beleuchtet neben einzelnen Aspekten der Kommunikation auch relevante Entscheidungen zu Produkt, Platzierung und Preis. Dabei werden die verschiedenen Marketinginstrumente, darunter wieder Contact und FNAC info präsen­tiert. Ausgehend vom Erfolg im französischen Markt untersucht die Autorin die ver­schiedenen Möglichkeiten der Internationalisierung an den Beispielen Belgien, Deutsch­land und Spanien und gelangt zu der Erkenntnis, dass eine länderspezifische Standardi­sierung das beste Modell ist.[9] Die permanente Entwicklung der FNAC sowie ihre stän­dige Anpassung an kulturelle und technologische Veränderungen lassen viel Raum für neue Forschungsarbeiten. Auch die Abschlussarbeit L’analyse d’un <duel> dans le monde de la culture-loisirs von Laetitia Chalifour ist im Marketing anzusiedeln, allerdings eher im Be­reich Verkauf und Vertrieb als im Bereich des Marketingmix. Die Autorin erläutert im direkten Vergleich der FNAC mit Virgin Megastore Standortentscheidungen und Wa­renpräsentation. Unter Berücksichtigung der virtuellen Expansionsmöglichkeiten für Handelsunternehmen beschränkt sie sich nicht nur auf das internationale Filialsystem, sondern berücksichtigt auch das Internet als neuen Absatzkanal. Dadurch und aufgrund seiner relativen Aktualität ist der Vergleich für die vorliegende Magisterarbeit bedeut­sam.[10]

Neben diesen Studienarbeiten existieren vier publizierte Texte zur FNAC. Eine wissen­schaftliche Verlagsmonografie gibt es bisher nicht. Der Sammelband Assurer la croissance. Europe: le défi de marketing enthält u.a. einen 42-seitigen Artikel zu Unternehmenskonzept, Struktur und Organisation. André Tordjman und Jean-François Harris skizzieren darin außerdem die verschiedenen Diversifikationsmöglichkeiten vor dem Hintergrund der Konkurrenzsituation des Jahres 1991.[11] Die einzige Monografie zum Unternehmen stammt von Didier Toussaint und verfolgt einen philosophisch-psychologischen Ansatz. E’inconscient de la FNAC zeigt, inwiefern die ideologische Ausrichtung der Unterneh­mensgründer noch in den heutigen Strukturen und Beziehungen weiterwirkt. Das Buch ist 2006 erschienen, bleibt für die vorliegende Themenstellung jedoch unbedeutend.[12] Im Gegensatz dazu können die beiden Autobiografien Je voulais changer le monde von And­ré Essel und Les années FNAC von Jean-Louis Pétriat aufgrund ihrer Subjektivität zwar nicht der Forschungsliteratur zugerechnet werden, unter kritischer Betrachtung aber dennoch Eingang in die Arbeit finden.[13]

Da eine umfassend wissenschaftliche Aufarbeitung der Verlagsdaten also bisher fehlt, ist ein Einblick in die Quellen unerlässlich. Dabei handelt es sich oftmals um Organe der Public Relations (PR), weswegen die Informationen stets unter Vorbehalt zu bewerten sind. Diejubiläumsschrift Jours de FNAC und der Film La saga FNAC sind ebenso sub­jektiv wie die oben angeführten Autobiografien, vermitteln jedoch besser noch als jene einen guten chronologischen Überblick über das Unternehmen und ein Verständnis für seine Philosophie. Das Buch gibt zudem Kundenstimmen und solche von Mitarbeitern und anderen Stakeholdern wieder, bleibt dabei jedoch weitgehend deskriptiv.[14] Da das Firmenarchiv der FNAC selbst dezentral organisiert ist und aus einer Vielzahl kleiner Sammlungen besteht, wobei die jeweilige Auswahl der persönlichen Interessengewich­tung der einzelnen Mitarbeiter folgt, gestaltet sich der Zugang zu diesen Archiven schwierig. Dennoch sind die meisten Fragen von Denis Vicherat, Leiter der Abteilung für nachhaltige Unternehmensentwicklung, und dem Archivar Jean-Baptiste Bataille mit umfangreichen Materialien beantwortet worden. Die Informationen zu aktuellen Unter­nehmenszahlen beschränken sich seit dem Wechsel zur PPR-Gruppe allerdings auf den Jahresbericht der FNAC, La FNAC en bref, und den der PPR-Gruppe, Entreprendre, so­wie die Internetseiten FNAC.com und PPR.com. Dagegen sind die Auseinandersetzun­gen im Rahmen der BPB detailliert dokumentiert. Zu diesem Thema finden sich außer­dem wichtige Quellen und Untersuchungen in der Universitätsbibliothek der Sciences Po (FNSP), darunter das berühmte Buch La FNAC et les livres von Jérôme Lindon und Le prix du livre von Patrick Messerlin.[15] Auf der Internetseite Legifrance kann der Geset­zestext nachgelesen werden.[16] Das kulturelle Engagement ist ebenfalls sehr umfangreich mit entsprechenden Zusammenstellungen, Zielkatalogen wie Projet pour l’entreprise und Pressemitteilungen belegt.[17] Weitere Informationen, etwa zum Kundenprofil, existieren im Intranet, ebenso eine Fotothek zur Werbung der letzen fünfzehn Jahre, die sich be­züglich Logo, Mode, der markanten Einkaufstüte, des <Sac FNAC>, und Kampagnen wesentlich verändert hat. Diese Fotothek ist insbesondere für das Thema <Promotion> im vierten Kapitel sehr aufschlussreich. Gleiches gilt für die Ratgeber und jährlichen Auswahlprospekte, Quellen, die bis heute unbearbeitet geblieben sind.[18]

Sehr interessant sind daneben die Gespräche mit Simone Mussard, der ehemaligen Be­reichsleiterin Buch, und Bertrand Picard, dem heutigen Verantwortlichen, gewesen. Das Interview mit dem leitenden Architekten Pierre-Jean Richard und die Besichtigung ver­schiedener Filialen der FNAC, aber auch von Virgin, Gallimard, Flammarion, Gibert und Maxi Livres haben schließlich neue Erkenntnisse zum Thema <Place> in Kapitel vier ermöglicht. Die Unternehmenszeitschriften Contact, FNAC info/s, Culture FNAC, Actus FNAC und Epok sind aufgrund von Digitalisierungsarbeiten in der Firma nicht zugäng­lich gewesen, befinden sich aber wegen des nationalen Sammelauftrags aller französi­schen Publikationen in der Nationalbibliothek. Die bisherige Verwertung dieser Quellen beschränkt sich auf ihre kurze Beschreibung als Kommunikationsmedien, wohingegen eine Auswertung ihrer Inhalte im Hinblick auf die Unternehmensgeschichte noch nicht vorliegt.[19] Daneben befinden sich in der Nationalbibliothek auch sämtliche Ausgaben der französischen Tages- und Wochenpresse, u.a. Ee Monde, Ee Figaro, Eibération, Ee Quotidien de Paris und Ee Matin de Paris sowie der Fachzeitschriften Eivres Hebdo, Eivres de France, ESA und Sites commerciaux. Ihre Berichte zur FNAC und deren Aktivitäten aus der Außenperspektive eröffnen eine andere Sichtweise auf Image und Engagement des Unternehmens.

Im Vergleich zur FNAC ist der französische Buchmarkt besser erforscht. Die jeweiligen Absätze in der Enzyklopädie International book publishing und dem Eexikon des gesamten Buchwesens können als Einführung in den Themenkomplex fungieren.[20] Das Frankreich­Eexikon bietet Schlüsselbegriffe zu Wirtschaft, Gesellschaft, Politik, Geschichte, Kultur, Presse- und Bildungswesen und dient als Nachschlagewerk.[21] Der Buchhandel der Welt sowie Der deutsche Buchhandel und seine Organisation im Vergleich ψ Frankreich, England und den Vereinigten Staaten von Amerika stammen aus den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts und sind somit für die vorliegende Arbeit wenig hilfreich, was eingeschränkt auch auf Buch und Leser in 'Frankreich sowie Buch und Fesen international zutrifft.[22] Während der Auf­satz Oer Fiteraturhetrieh in Frankreich von Melsene Timsit diesen sehr gut schildert, kann F’édition française depuis 1954 als ein Standardwerk zur französischen Verlagsbranche be­trachtet werden.[23] Die folgenden drei Titel ermöglichen in ihrer Kombination einen Überblick über die letzten zwanzig Jahre: Der Buchmarkt in Frankreich von Pascal Schweitzer ist eine empirische Untersuchung von 1997, die sich vornehmlich auf Statis­tiken und Umfragen stützt.[24] Eine umfassende Darstellung gelingt dem Franzosen Fran­çois Rouet in Fe livre .[25] Endlich ist 2005 die Studie Fe marché français du livre et ses perspecti­ves erschienen, deren Daten bis in das Jahr 2003 reichen. Sie untersucht anhand von 28 repräsentativen Verlagen und Verkaufsstellen den französischen Buchmarkt und entwi­ckelt Strategien und Wachstumsmöglichkeiten für die nächsten Jahre.[26] Um schließlich die jeweils aktuellsten Daten zu erhalten, muss darum auf die entsprechenden Internet­seiten der Verlage, Institutionen, Einrichtungen und Buchhandlungen zurückgegriffen werden. Ferner sind die Internetseiten des Centre National du Livre und der Universität Paris-Nanterre sehr hilfreich.[27]

Daneben ist die Zahl der Veröffentlichungen zum Thema Marketing kaum mehr zu überblicken. Wichtig für die Bearbeitung des Forschungsgegenstandes sind hier die all­gemeinen Standardwerke Grundlagen des Marketing und Marketing.[28] Die im Rahmen dieser Arbeit benötigten Definitionen stammen zum Großteil aus Mahlens großes Marketinglexi­kon und, wenn sie in einen allgemeineren wirtschaftlichen Kontext gehören, aus dem Wirtschaftslexikon.[29] Kunden binden mit Kundenbindungskarten ist bereits eine sehr konkrete Darstellung zum Thema <Product> und findet deswegen Eingang in das vierte Kapitel dieser Arbeit.[30] Marketing des Sortimentsbuchhandels wendet die allgemeinen Strategien dann auf den Bereich der Buchdistribution an.[31]

Somit wird sich diese Arbeit aufgrund der spärlichen und zudem hauptsächlich älteren Forschungsliteratur zur FNAC vorrangig auf Quellen stützen. Aufgrund der guten For­schungslage zum Marketing bietet es sich an, von dieser zu profitieren und sie für das theoretische Konzept zu nutzen.

1.3 Methodisches Vorgehen und Definitionen

Die Literatursituation zeigt, dass die vorliegende Arbeit einen unternehmensgeschichtli­chen Ansatz verfolgt und sich zwischen Geschichts- und Wirtschaftswissenschaft be­wegt. Dabei sind grundsätzlich verschiedene Zugänge möglich: Das Unternehmen kann entweder im Hinblick auf Produktion, Technik und Gewinnmaximierung als funktiona­les oder mit Untersuchung der persönlichen Biografie und Arbeitsbeziehungen als sozia­les System betrachtet werden. Der dritte, hier angewandte Ansatz ist der des kontextua- len Systems, das die politischen und wirtschaftlichen Außenbeziehungen umfasst. Un­tersucht werden Handlungs- und Kommunikationsprozesse, wie Unternehmen auf Än­derungen in ihrer wirtschaftlichen, technischen und politischen Umwelt reagieren und mit welchen Marketingstrategien sie diese komplexen Herausforderungen bewältigen. Die Bearbeitung der Themenstellung erfordert daher zunächst, einige wichtige Begriffe aus der Betriebswirtschaftslehre, genauer aus dem Marketing, zu definieren, die aller­dings nicht umfassend erläutert werden, sondern nur in dem Rahmen, in dem sie für das weitere Verständnis wichtig sind. Im Großteil der Fälle konzentrieren sich die Definiti­onen folglich auf die Beziehung zwischen Einzelhandel und Endverbraucher.

Der Begriff Marketing ist in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts mit dem Wandel vom Verkäufer- zum Käufermarkt entstanden. Die klassische Interpretation umschreibt ihn als «[...] die Planung, Koordination und Kontrolle aller auf die aktuellen und poten­tiellen Märkte ausgerichteten Unternehmensaktivitäten»[32].Jenes Verständnis der starken Marktausrichtung wurde im Laufe der Jahre mehrfach verändert und ergänzt. Es geht nicht mehr allein um die Erfüllung der Kunden- und Unternehmeransprüche, sondern um einen produktiven Austausch mit allen am Markt teilnehmenden Gruppen. Nur so können die Unternehmensziele effizient und dauerhaft verwirklicht werden. Marketing wird dadurch zu einer ganzheitlichen Führungsaufgabe für das gesamte Unternehmen.[33] Eines der wichtigen Merkmale ist der Strategieaspekt. Nach Festlegung der Unterneh­mensziele geben die Strategien den langfristigen Verhaltensplan vor, von dem die jewei­ligen taktischen Entscheidungen abgeleitet werden. Dazu müssen Fragen zur Marktseg­mentierung, zur Preis-Qualitäts-Strategie, zur Markteintrittsstrategie, zur Positionierung, zur Wettbewerbsstrategie, zur Wachstumsstrategie, zur Internationalisierungsstrategie und zur Umsetzung durch den Marketingmix beantwortet werden.[34] Dem Marketingmix sind Rückschlüsse auf die restlichen immanent. Der Begriff wurde in den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts von Neil Borden geprägt, der den Marke­tingmix mit einer Kuchenrezeptur vergleicht, bei der die richtigen Zutaten in der richti­gen Menge zum richtigen Zeitpunkt aufeinander abgestimmt werden müssen. Dabei geht es um eine mittel- bis langfristige Planung und nicht um willkürlichen Aktionismus. Der qualitative Aspekt der richtigen Zutaten wird nach Erich Gutenberg häufig weiter in vier Gruppen eingeteilt: in Produkt- und Sortimentspolitik, Preispolitik und Konditi­onspolitik, Distributionspolitik und Kommunikationspolitik. Diese Arbeit orientiert sich allerdings an der verbreiteten amerikanischen Formel von McCarthy, nach der der Mar­ketingmix aus vier Ps — aus Product, Place, Promotion und Price — besteht.[35]

Zu den hier wichtigen Strategien der Programm- und Institutionenvariation von Han­delsunternehmen zählt u.a. die Diversifikation. Sie bezeichnet neue Produkte oder Leis­tungsprogramme, mit denen das Unternehmen auf von ihm bisher unbearbeiteten Märkten agiert. Sie ist gewissermaßen das Gegenteil der Spezialisierung und dient der Sicherung des Unternehmenswachstums, der Risikostreuung sowie der Kapazitätsauslas­tung. Dabei wird unterschieden in horizontale, vertikale und laterale Diversifikation, wobei die Erste eine Erweiterung der Leistungsbreite und die Zweite eine Ausdehnung der Leistungstiefe bezeichnet. Die laterale Diversifikation hingegen meint das Eindrin­gen in bisher für das Unternehmen fremde Marktbereiche und bleibt ohne Bezug zum bisherigen Tätigkeitsfeld.[36]

Der Terminus Kulturmarke ist noch ein sehr junger, der erst in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen hat. Er bezeichnet die Markenbildung im Kulturbetrieb, nicht nur in der privaten, sondern immer häufiger auch in der staatlich geförderten Kulturwirt­schaft, von Theatern, Museen, Volkshochschulen oder Festspielen, denn unter einem zunehmend globalen Wettbewerbsdruck ist für diese das Kulturmarketing überlebens­notwendig geworden. Es dient ferner dazu, das Risiko eines Fehlkaufs zu minimieren, hat also eine Orientierungsfunktion für den Kunden und ist Mittel zu dessen Selbstdar­stellung. Als entscheidende Faktoren einer starken Kulturmarke gelten Emotionen, Qualität, Professionalität und eine durchgängige Corporate Identity (CI). Kultur bedeu­tet in diesem Zusammenhang nicht mehr ausschließlich Hochkultur. Der Begriff vereint vielmehr populäre und bildungselitäre Kultur, frei nach dem Zitat von Dieter E. Zim­mer: «Kultur ist alles. Alles ist Kultur.»[37] Zu unterscheiden vom Kulturmarketing ist schließlich das Kulturbranding, sprich die Vermarktung einer Kulturmarke durch ein externes Unternehmen beispielsweise in Form von Sponsoring. Dieses Vorgehen ist derzeit allerdings noch umstrittener, da sich der Kulturbereich entsprechend seines Selbstverständnisses wie kaum ein anderer um die Distanz gegenüber dem Kommerz bemüht. Das moderne Mäzenatentum erfordert zudem eine Affinität zwischen Produkt und Sponsor sowie Exklusivität, um die Kunden auf der entsprechenden emotionalen Ebene zu erreichen, zu einem wichtigen Sympathieträger zu werden und dadurch den Wettbewerb der traditionellen Werbung zu umgehen. Schließlich lassen sich jedoch bei­de, Kulturmarketing wie auch Kulturbranding, in den Kontext der Corporate Social Responsibility (CSR) oder der CC einordnen.[38]

Diese Begrifflichkeiten der Marketingstrategie und Kulturmarke sind, wie der Titel der vorliegenden Arbeit teilweise bereits zeigt, also essentiell für die Fragestellung und be­sonders für die letzten drei Kapitel bedeutsam. Die Komplexität des Marketings spielt für die Analyse des französischen Buchmarktes bereits im nächsten, in Form des Akti- on-Reaktion-Prinzips spätestens aber im dritten Kapitel eine entscheidende Rolle für das Verständnis der Zusammenhänge.

2 Der französische Buchmarkt

Frankreich hat eine Fläche von 551.600 Quadratmetern und eine Einwohnerzahl von 61,6 Mio. Zu den größten Städten gehören Marseille, Lyon und Toulouse. Doch mit über elf Mio. Einwohnern bleibt Paris zusammen mit der so genannten <Ile de France) die mit Abstand bedeutendste Stadt Frankreichs. Ihre politische, wirtschaftliche und kulturelle Rolle ist einmalig und erklärt sich aus der Historie, denn die Konzentration auf eine einzige Stadt ermöglichte im 16. Jahrhundert, zur Zeit der absoluten Monarchie, aber auch noch nach der Französischen Revolution 1789 eine bessere Machtkontrolle durch den jeweiligen Herrscher. In der Folge siedelten sich Banken und Industrie eben­falls bevorzugt in Paris und Umgebung an und mit der Arbeit strömten immer mehr Menschen in die Hauptstadt. Das wiederum bedingte eine besonders starke Ausprägung der kulturellen Szene.[39] Jene Entwicklungen prägten auch den französischen Buchhandel entscheidend: Die großen Verlage und die organisatorischen Branchenstrukturen sind bis auf wenige Ausnahmen in der Hauptstadt angesiedelt.[40]

2.1 Goncourt, Renaudot, Médicis, ... zur <Rentrée littéraire): Die berühmtesten nationalen Auszeichnungen zum literarischen Herbst in Frankreich

Die Konzentration des Buchhandels auf die Metropole Paris wird mit der so genannten (Rentrée littéraire) im September besonders deutlich. Bereits seit Anfang des 20. Jahr­hunderts gilt der Herbst als die Zeit der großen literarischen Auszeichnungen. In dieser Zeit wird die Mehrheit der Bücher publiziert — weniger wegen der meist niedrigen Preis­gelder als vielmehr aus absatzpolitischen Gründen. Ein riesiger Werbe- und Presseauf­wand begleitet diese Zeit und hat sich in der zweiten Hälfe des 20. Jahrhunderts noch verstärkt. Die Umstände kommen im folgenden Zitat treffend zum Ausdruck:

Dans le monde de l’édition, du journalisme, on ne dit déjà plus <le prix Goncourt>; on dit le <Goncourt> [...]; dans cent ans — et même avant — le mot aura glissé dans le langage courant; Goncourt [...] sera synonyme de gros lot, de chance, d’aventure heureuse, ou simplement d’argent.[41]

Tatsächlich wirken lediglich einige wenige Preise verkaufsfördernd. Neben besagtem Prix Goncourt zählen dazu der Prix Femina, der Prix de l'Académie française, der Prix Renaudot, der Prix Interallié und der Prix Médicis. Der Goncourt beispielsweise führt regelmäßig zu einem Verkauf von mindestens 200.000 Exemplaren des entsprechenden Preistitels.[42]

Als Edmond Goncourt 1896 starb, verfügte er in seinem Testament die Gründung einer literarischen Gesellschaft, deren zehn Mitgliedern die Aufgabe oblag, aus dem laufenden Jahr einen Preisträger für das beste erzählerische Werk in französischer Sprache auszuwählen, das die Forderung nach «[...] une littérature indépendante, non académique, non conformiste, non mondaine, non commerciale, de la littérature indifférente aux consécrations officielles et aux succès»[43] erfüllte. Somit wurde der Prix Goncourt von Anfang an ein Gegengewicht zur traditionellen Académie française. Kon­sequenterweise war eine gleichzeitige Satzungsmitgliedschaft in den beiden Instituten ausgeschlossen. Der Preis wurde erstmals 1903 vergeben und zwar an John-Antoine Nau für Force ennemie bei den Editions de la Plume.[44] Das Preisgeld dieser wohl begehr­testen Auszeichnung in der französischen Literaturwelt beläuft sich mittlerweile nur noch auf symbolische zehn Euro.[45]

Im Gegensatz dazu ist der Grand Prix du Roman der Académie française, der 1918 ins Leben gerufen wurde, mit 7.500 Euro dotiert. Er ist aber für die Verkaufszahlen wesent­lich unbedeutender geblieben. Da er außerdem eine Woche vor dem Goncourt verge­ben wird und die Chancen auf letztgenannten somit verringert, ist er von den Autoren weniger begehrt.[46] Bereits ein Jahr nach dem Prix Goncourt wurde erstmals der Prix Femina verliehen. Die Jury setzte sich aus zwölf Mitarbeiterinnen der Zeitschrift Fa Vie heureuse zusammen. 1985 wurde neben dem regulären Preis eine weitere Kategorie für ausländische Werke eingeführt, 2002 eine für Essays.[47] Der Prix Renaudot geht auf das Jahr 1926 zurück und ist nach Théophraste Renaudot, dem Gründer der Galette, dem ersten französischen Journal, benannt. Am selben Tag und desgleichen im Restaurant Drouant-Gaillon ausdiskutiert, will er eventuelle Ungerechtigkeiten des Goncourts aus­gleichen. Eine Anekdote erklärt die Gründung damit, dass die Journalisten, die im Re­staurant der Goncourt-Jury auf die Bekanntgabe des Preisträgers warteten, einen Tisch reservierten und zum Zeitvertreib ihren eigenen Preis auslobten.[48] Wichtigstes Kriterium für die Wahl durch die zehn Jurymitglieder ist eine Neuheit im Stil. Autoren, die in den vorangegangenen fünf Jahren bereits einen der großen Literaturpreise erhalten haben, sowie der Preisträger des Goncourt sind jedoch von vornherein ausgeschlossen.[49] Wie der Prix Renaudot zum Prix Goncourt, so steht der Prix Interallié zum Prix Femina. Als maskulines Pendant zu jenem entstand er 1930. Die Jury bleibt auf den Berufsstand der Journalisten beschränkt und auch der Preisträger entstammt diesem Kreis. Er wird im

folgenden Jahr selbst Jurymitglied.[50] Der Prix Médicis aus dem Jahr 1958 wird schließ­lich als «le prix le plus artistique»[51] bezeichnet.

2.2 Branchenstruktur der französischen Verlage

Die professionellen Literaturpreise bringen dem Autor soziales Ansehen und dienen dem Leser zur Orientierung inmitten einer unübersichtlichen Titelflut. 2005 gab es 53.462, laut der Universität Paris-Nanterre sogar 68.433 Neuerscheinungen und Neuauf­lagen. Das bedeutet im Vergleich zum Vorjahr ein Wachstum von 2,4 Prozent und si­cherte Frankreichs Position unter den zehn größten Buchnationen der Welt. Dabei rea­lisierten allein die zwölf größten Unternehmen 4,7 der 6,1 Mrd. Euro, d.h. 77 Prozent der Branchenumsätze. Insgesamt gab es laut L?vres Hebdo jedoch 1.030 Verlage in Frank­reich; das Syndicat National de l’Edition (SNE) zählte nur 291, von denen zwei Drittel auf der <Ile de France) angesiedelt waren.[52] Da es sich bei Livres Hebdo um das einzige interprofessionelle Branchenmedium handelt, scheinen diese Angaben in jedem Fall zuverlässig. Die geringe Zahl des SNE ist mit einer an Umsätzen und Titelproduktion festgemachten Definition verbunden.

Mit zwölf Prozent der Gesamtproduktion und 23,5 Prozent des Gesamtumsatzes war Hachette Livre mit Abstand Marktführer unter den Verlagen.[53] Ausgehend vom Schul­buch und vom Vertrieb hat sich der Traditionsverlag aus dem Jahre 1826 durch Beteili­gungen und Zukäufe, also externes Wachstum im In- und Ausland, zur wichtigsten französischen Verlagsgruppe entwickelt und deckt alle Verlagsgebiete ab. Sein Jahres­umsatz betrug 2005 1,4 Mrd. Euro. Zu den bedeutendsten Verlagen der Gruppe gehö­ren Hachette Collections, Hatier, die Taschenbuchmarke Harlequin (zu 50 Prozent bei Tostar/Kanada), Le Livre de poche, Fayard, Lattès, Grasset, Foucher, Didier, Calmann- Lévy und Stock. Der Ankauf der Firmen Larousse, Dunod, Dalloz, Armand Colin und Anaya im Jahr 2003 bedeutete nochmals einen enormen Zuwachs. Die derzeit letzte Akquise betraf die Time Warner Book Group.[54] Mehr als die Hälfte der Umsätze wird allerdings im Ausland realisiert. In Großbritannien und Spanien rangiert die Gruppe auf

Platz zwei der Verlagsbranche, international auf Platz fünf.[55] Hachette Livre gehört zu­sammen mit Hachette Filipachi Medias, die 49 Prozent des Pressemonopols der Nou­velles Messageries de la Presse parisienne (NMPP) besitzen und Hachette Distribution Services (HDS) zur Lagardère Media-Gruppe.[56]

Die Umsätze von Editis, der Nummer zwei der französischen Verlage, lagen bei 11,8 Prozent, die Titelzahl bei acht Prozent.[57] Die Gruppe entstand 2004 aus den Verlagen, die nach der Spaltung der ehemaligen Universal Vivendi Publishing (2002) und dem Verkauf von vierzig Prozent an die Lagardère Media-Gruppe verblieben waren.[58] Die Verlagsgruppe gehört zu Wendel Investissement und vereint u.a. Nathan, Le Robert, Plon, Place des Editeurs (mit Hors Collection Omnibus und Lonely Planet), Univers Poche (mit Pocket, 10/18, Fleuve Noir, Kurokawa), Presses de la Renaissance und La Découverte. Zuletzt kamen noch First und XO-Oh! dazu.[59]

Ungewöhnlich ist, dass 2005 an dritter Stelle unter den Verlagen mit France Loisirs ein Buchclub stand, und das schon das zweite Jahr in Folge. Der Aufkauf seiner Konkur­renten Le Grand Livre du Mois (GLM) im Frühling 2005 und Club Français du Livre war in den Umsätzen noch unberücksichtigt.[60] Der Club wurde 1970 paritätisch von Bertelsmann und Presse de la Cité gegründet und ist seit Juli 2001 eine reine Tochter von Bertelsmann. Neben dem Versandhandel werden die Clubprodukte in über 200 Filialen angeboten.[61]

Viele der 1.030 Verlage gehören zumindest einer der Branchenorganisationen an, z.B. dem Cercle de la Librairie, auch Syndicat des Industries du Livre. Dort sind auch die Branchenzeitschriften Livres Hebdo und Livres de 'France sowie die Bibliografie Livres dispo­nibles einzuordnen.[62] Das SNE ist mit ca. 400 Mitgliedern die größte unter den Organisa­tionen der Verlagsbranche. Neben Information, Beratung und gemeinsamen Aktionen wie dem bereits erwähnten <Salon du Livret oder der Kunstbuchausstellung <Mai du Liv­re d’Artt ist die Organisation im rechtlichen Kontext aktiv:

Le soutien de la création et de la recherche par la défense de la liberté de publication, du respect du droit d'auteur et du principe du prix unique du livre constitue l'objet du Syndicat selon les termes de ses statuts.[63]

Der Buchhandel bewegt sich innerhalb bestimmter eigener Gesetze. Die meisten davon sind dazu bestimmt, das Buch als wertvolles Kulturgut in einem ansonsten liberalen Markt zu schützen. Zu den wichtigsten Bestimmungen gehört beispielsweise das inter­nationale Urheberrecht zum Schutz der Autoren und ihrer Werke. Eine französische Besonderheit ist die Registrierung der Auflagenzahlen, wozu die statistischen Informati­onen vom SNE an den Service des études et des statistiques industrielles (SESSI) des Wirtschafts- und Finanzministeriums weitergeleitet werden.[64] Die Verlage sind außer­dem verpflichtet wie in Deutschland auch sämtliche editierten und audiovisuellen Wer­ke, dem so genannten <Dépôt légalt in fünffacher Ausfertigung einzureichen. Das bedeu­tendste Gesetz, um die Vielfalt des Buchhandels zu garantieren, bleibt jedoch jenes zur BPB. Diese wurde in Frankreich erst 1981 mit dem nach dem damaligen Kultusminister Jack Lang benannten Gesetz, dem so genannten <LL>, eingeführt. Das Gesetz besagt, dass der Preis von den Verlagen verbindlich festgesetzt und neben der ISBN und dem EAN-Code auf den Büchern ausgewiesen werden muss. Die größeren Auswirkungen hat es allerdings auf die Distribution.[65]

2.3 Die Distribution im französischen Buchhandel

Der Ladenpreis darf innerhalb der ersten beiden Jahre maximal fünf Prozent vom Ver­lagspreis abweichen, womit die Möglichkeiten der Preisgestaltung als einem der vier

Marketingmix-Instrumente deutlich eingeschränkt sind. Ausnahme sind größere Bestel­lungen von Schulen, Vereinen, Institutionen und Unternehmen. Außerdem existieren abweichende Regelungen für Buchclub- und Sonderausgaben. Diese bis zu 30 Prozent billigeren Bücher dürfen schon neun Monate nach dem Ersterscheinungsdatum auf den Markt gebracht werden, Taschenbücher frühestens nach 18 bis 24 Monaten.[66] Die BPB soll eine weitgehend gleiche Ausgangsposition für die verschiedenen Marktteilnehmer schaffen und somit eine Mischkalkulation nicht nur den Verlagen, sondern auch dem Buchhandel ermöglichen. Die Existenz der kleinen und kleinsten Buchhandlungen soll gesichert, die Vielfalt und Flächendeckung der Distribution gewährleistet werden. Auf­grund der hohen Bevölkerungsdichte ist die Hauptstadt trotzdem das bedeutendste Ge­biet, zumindest was Distributionsdichte und Branchenumsatz betrifft.[67] Der Umsatz war 2005 nach siebenjahren erstmals wieder rückläufig. Er lag ein halbes Prozent unter dem Vorjahresergebnis und spiegelte die allgemeine Entwicklung im Handel in verstärkter Form wider. Ganz wenige Genres verzeichneten positive Ergebnisse. Mit Harry Potter war das Jugendbuch die am stärksten verkaufte Produktgruppe, neben der lediglich Comics, Ratgeber und Taschenbücher noch ein Wachstum verzeichneten.[68] Durch die erwähnte Zentralisierung ist auch ein Drittel der größten französischen Buchhandlungen in Paris angesiedelt.[69] Außerdem sind Formen von Zwischenbuchhan­del und Barsortimenten in Frankreich nur schwach ausgeprägt. Die Grossisten bleiben mit einem Marktanteil von ein bis zwei Prozent weitgehend unbedeutend, kümmern sich hauptsächlich um Bibliotheken und kleinste Verkaufsstellen.[70] Die Auslieferung erfolgt nach dem einzigartigen französischen System des <Office>, einer Absprache zwi­schen Verlag und Buchhändler, wodurch diese von jeder Neuerscheinung automatisch eine Pflichtsendung erhalten, welche sie bei Nichtgefallen oder ausbleibendem Verkauf bis zu einem bestimmten Datum zurücksenden, ansonsten aber bezahlen müssen.[71] Im Regelfall erfolgt der Versand über die Verlage selbst, wobei sich die kleineren aus Kos­tengründen oftmals den großen Verlagsdistributionen anschließen.[72] Diese teñen die Verkaufsstellen nach Kaufgewohnheiten, Größe, Spezialisierung, Sortimentsbreite und Lage in Buchhandlungen erster Ordnung, <Hypermarchés>, Buchhandlungen zweiter Ordnung, Kaufhäuser, Buchhandlungen dritter Ordnung und Sonstige ein, weswegen die Beschreibung des französischen Buchhandels schwer fällt und hier nur exemplarisch erfolgen kann. Insgesamt gibt es ca. 25.000 Verkaufsstellen, von denen allerdings nur 15.0 regelmäßig Bücher anbieten und lediglich 2.500 bis 3.000 als professionelle Buchhändler bezeichnet werden können.[73] Dabei definieren sich die ca. eintausend Buchhandlungen erster Ordnung als «[...] véritables <barons> de la profession [.. .]»[74]. Es handelt sich bei ihnen oft um Universalbuchhandlungen mit langer Tradition, die sich im Zentrum von Paris oder einer der großen regionalen Metropolen befinden und auf einer Fläche von in der Regel 400 Quadratmetern zwischen 30.000 und 60.000 Referen­zen anbieten, laut Schweitzer manchmal sogar über 100.000.[75] Während der Marktanteil dieser traditionellen Buchhandlungen bei 19,1 Prozent liegt, erreichen die großen Buch­handelsketten bereits 20,1 Prozent und die Kulturkaufhäuser, die ebenfalls unter die Kategorie <Buchhandlungen erster Ordnung> fallen 21,8 Prozent.[76] Dagegen zählen Su­permärkte zusammen mit den meisten mittleren und einigen kleineren Allgemeinbuch­handlungen zur Kategorie Buchhandlungen zweiter Ordnung, deren Anzahl sich auf 4.0 bis 12.000 beläuft und einen gemeinsamen Umsatzanteil von 13 bis 15 Prozent verzeichnet. Während die beiden erstgenannten dieser Verkaufsstellen mit 1.000 bis 3.0 Büchern über ein wenig umfangreiches Sortiment verfügen, umfasst dieses in den traditionellen Geschäften laut Messerlin 5.000 bis 20.000, nach Angaben des Centre national du livre aber durchaus 20.000 bis 60.000.[77] Sie verbuchten 2005 die höchsten Umsatzverluste der gesamten Branche und haben sich, um neben den großen Firmen weiter zu bestehen, teilweise zu Gruppen, z.B. Clé oder Plein Ciel zusammengeschlos­sen. Die Vereine dienen dem Erfahrungsaustausch und der gemeinsamen Katalogpro­duktion, der Werbung und Veranstaltungsorganisation.[78] Ihnen übergeordnet gibt es den nationalen Buchverband, das Syndicat de la Librairie Française (SLF), das 1999 aus der Fusion des Syndicat Nationale de la Librairie Française (SNLF) mit der Union de Librai­res de France entstanden ist und heute 550 Mitglieder zählt. Das SLF vertritt die Inte­ressen seiner Mitglieder gegenüber Verlagen, Vertretern, Vertriebsfirmen und Bran­chenorganisationen, fungiert zum einen als Gewerkschaft für die Angestellten, zum an­deren als Sicherung des Berufsstandes und der unabhängigen Buchhandlungen. In dieser Funktion wacht es über die Einhaltung der entsprechenden Gesetze, darunter das be­reits erwähnte <LL>, das <Loi Raffarin> und das <Loi Gallando[79] Das <Loi Raffarin> aus dem Jahr 1996 schränkt die Vergrößerung und Neueröffnung auch von Buchläden ein, in­dem alle Verkaufsflächen, die eine Größe von 300 Quadratmetern überschreiten, einer vorherigen Genehmigung bedürfen. Dadurch wird die Ansiedlung von Kaufhäusern und <Hypermarchés> in bestimmten urbanen Gebieten erschwert und die Existenz mitt­lerer und kleiner Buchhandlungen gesichert. Eine ähnliche Wirkung hat das <Loi Gal­land> von 1997, das den Verkauf zu Dumpingpreisen verbietet und den Einkaufspreis als Mindestpreis festsetzt.[80] Von diesen Gesetzen profitieren auch die 5.000 bis 10.000 Buchhandlungen dritter Ordnung, zu denen u.a. 658 Maisons de la Presse (MDLP) ge­hören. Das sind Papier- und Schreibwarengeschäfte, die aber auch Zeitschriften und Bücher, meist Bestseller, verkaufen. Die Kategorie vereint ferner all jene Verkaufsstel­len, in denen Bücher sortimentsergänzend und unregelmäßig verkauft werden, z.B. Baumärkte, Apotheken oder Spielwarengeschäfte.[81] Insgesamt wird deutlich, dass in allen Kategorien eine Schwerpunktverlagerung zu großen Einzelhandelsketten stattge­funden hat:

D’un point de vue économique toujours: la 1ère librairie réalise le double de chiffre d’affaires en livre de la 9e, qui elle-même réalise le double de la 36e ... Mais aussi d’un point de vue capitalistique: sur les vingts premières libraires, plus de la moitié (onze exactement) ne sont plus indépendantes. Et sur les cinquantes premières, trente et une librairies appartiennent à une chaîne.[82]

Marktführer war die FNAC. Sie hielt laut Livres Hebdo mit 507 Mio. Euro 14,5 Prozent Marktanteil.[83] Zweitgrößter Distribuent war Bertelsmann mit seinen Clubfilialen France Loisirs und seit 2003 mit den Boutiquen Place Media. Der deutsche Mediengigant hatte im Frühling 2005 noch das Netz traditioneller Buchhandlungen von Privat und im Herbst die Gruppe Alsatia gekauft und erreichte einen Umsatz von 412 Mio. Euro. An dritter Stelle stand der <Hypermarché> E.Leclerc bzw. dessen 102 <Espaces culturels), die mittlerweile als Kulturkaufhäuser gelten. Der Umsatz lag dort bei 299 Mio. bzw. 125 Mio. Euro, womit E.Leclerc als der im Buchhandel erfolgreichste der etwa 1.000 hy­permarchés) gilt. Markant für diese Vertriebsform ist die Lage außerhalb der Städte, in deren Peripherie. Leicht mit dem Auto zu erreichen und mit riesigen Parkplätzen aus­gestattet, versorgen die <Hypermarchés> daher die Bevölkerungsschichten aus struktur­ärmeren Gebieten mit ihren Produkten. Der beeindruckende Umsatz basiert generell auf der Verbindung von niedrigen Preisen mit hohen Absatzmengen, was in Bezug auf die BPB ein gewisses Konfliktpotential birgt. In den 1970er Jahren entstanden, in einer Zeit, in welcher der Buchmarkt nicht zuletzt aufgrund des höheren Kulturbudgets, der Werbung für das Buch und entsprechender Fernsehsendungen stark anwuchs, nahmen die meisten <Hypermarchés> die Produktgruppe Buch erst zehn Jahre später in ihr Sor­timent auf. Das Buchsortiment umfasst in der Regel zwischen 5.000 und 20.000 Titeln, anderen Aussagen zufolge sogar 90.000. Die Auswahl beschränkt sich oftmals auf Best­seller, Taschenbücher, Ratgeber und Jugendbücher. In neuester Zeit jedoch muss auch E.Leclerc ein breiteres Sortiment anbieten.[84]

Autour des rayons traditionnels de littérature générale, actualité, politique, on trouve un fort rayon en tourisme et terroir, un rayon de romans à petits prix, sport, nature, chasse, architecture et design, un coin jeunesse aménagé, 6000 volumes de bandes dessinées, un rayon poésie, et une offre en religion, pédagogie, sciences humaines etc. Sur l’équipe de quatorze personnes, trois libraires de formation sont chargés du rayon [...].[85]

Die ehemaligen Abteilungsleiter werden jetzt also zumindest teilweise durch ausgebilde­te Buchhändler ersetzt, während die Regalpflege weiterhin meist den Verlagen selbst obliegt, die nicht selten eine bestimmte Summe zahlen müssen, um überhaupt gelistet zu werden.[86]

Die viertgrößte Kette ist HDS mit Virgin, Furet du Nord und Relay und einem Ge­samtumsatz von 181 Mio. Euro. Der britische Musikgigant Virgin wurde 1969 von Ri­chard Branson gegründet und steht noch immer für Antikonformismus und Provokati­on. Den ersten Virgin Store gab es 1971 in London. Er hat schnell den Begriff Megasto­re als Geschäftsform für Läden in vergleichbarer Größe und mit ähnlichem Konzept — also auch für die FNAC — geprägt. 1988 eröffnete der erste Virgin Megastore in Frank­reich, in Paris auf den Champs-Elysées. Er sorgte zunächst für viel Furore, spielt aber trotz teilweise ähnlicher Marketingaktivitäten eine wesentlich unbedeutendere Rolle auf dem Buchmarkt als die FNAC. 2001 wurde die Kette von HDS aufgekauft.[87] Durch die Eingliederung von Extrapole und zahlreiche Neueröffnungen zählt das Label heute 34 Filialen, von denen die meisten zwischen 500 und 900 Quadratmetern groß sind. Mit 180.0 Referenzen vereint ihr Buchbereich drei Prozent des französischen Buchmarkts auf sich.[88] Im Gegensatz zu Extrapole wird die Buchhandelskette Furet du Nord auch nach der Übernahme durch HDS und Virgin unter ihrem eigenen Namen geführt. 1936 in Lille gegründet, hat die Mutterfiliale mittlerweile eine Ladenfläche von 6.500 Quad­ratmetern. Sie gilt als Treffpunkt, bietet Lesegelegenheiten sowie einen Internetzugang und organisiert zahlreiche Veranstaltungen. Die Kette hält 70 Prozent des Buchmarktes in der Region Nord-Pas-de-Calais. Ein breites Buchsortiment von 120.000 Titeln wird durch Schreibwaren, CDs, Videos, Multimedia, Zeitungen und Zeitschriften sowie einen Kartenvorverkauf ergänzt. Während der Buchbereich bei Virgin lediglich 26 Prozent des Produktportfolios bestimmt, sind es dort 58 Prozent und im Gesamt der heute zwölf Niederlassungen 21 Mio. Euro.[89] Schließlich gehört auch der Großteil der ca. 1.000 französischen Bahnhofsbuchhandlungen mit dem Namen Relay zu HDS. Da die Titel­zahl allerdings nur zwischen 2.000 und 2.500 liegt, beträgt der Buchanteil lediglich fünf Prozent ihres Sortiments und beschränkt sich zudem hauptsächlich auf Taschenbü­cher.[90]

Nachdem das französische Internet aufgrund seines Vorläufers <Minitel> lange Zeit be­deutungslos blieb, wächst es in den letzten Jahren enorm und wird von immer mehr Buchhandlungen eingesetzt. Drei Prozent des Buchhandelumsatzes werden heute be­reits über das Internet abgewickelt. Zu den erfolgreichsten Seiten zählen Amazon.fr, seit September 2000 «[...] la plus grande librairie en ligne de titres francophones disponibles dans le monde et la plus grande librairie en langue anglaise en France [...]»[91], die Internetseiten FNAC.com und Alapage.fr. Auffällig ist, dass Amazon in Frankreich sein Sortiment auf kulturelle Produkte beschränkt, was deren dortige Bedeutung hervorhebt.

Um mehr als nur die gesetzlichen fünf Prozent Rabatt geben zu können, hat der Kon­zern sich entschieden, bei Büchern auf Portokosten zu verzichten und den Endpreis des Buches so indirekt um diesen Betrag zu senken. Außerdem werden gebrauchte Bücher angeboten. Alapage agiert schon länger auf dem französischen Online-Markt. Das Un­ternehmen existierte zunächst in Form von <Minitel>, ab 1996 als Internetanbieter und gehört heute zu 100 Prozent der französischen Telefongesellschaft Wanadoo. Der Schwerpunkt liegt neben französischen auch auf englischen und spanischen Büchern, auf Raritäten und gebrauchten Exemplaren Die Seite kooperiert zudem mit Auchandi- rect und verschiedenen Verlagen.[92]

3 Die FNAC in der Zeit 1954 bis 2005

Changer tout le temps, carie changement est la seule chosepermanente.

(Bernard Trujillo, leitender Angestellter bei NCR/Ohio)[93]

Die Anfänge des Marktführers FNAC gehen auf 1954 zurück, ein Jahr, mit welchem in Frankreich zahlreiche kulturelle Ereignisse verbunden werden, u.a. La Strada von Fede­rico Fellini und Bonjour tristesse der damals neunzehnjährigen Françoise Sagan, die Be­wunderung und Kritik gleichermaßen hervorriefen. Dieses Phänomen des Aufeinander­treffens traditionneller, konservativer Muster einerseits und neuer liberalerer Gesinnung andererseits bestätigte sich in Bezug auf den Rock’n’Roll, der über den Radiosender RTL in Frankreich verbreitet wurde. Fernsehen hingegen besaßen nur einige wenige, denn neun Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg war der Lebensstandard noch relativ niedrig. Lediglich sieben Prozent der Haushalte besaßen einen Kühlschrank, acht Pro­zent eine Waschmaschine und ein Prozent einen Fernseher. Fließendes Wasser war in lediglich 59 Prozent der Haushalte vorhanden. 73 Prozent hatten überhaupt kein eige­nes WC und 89 Prozent verfügten weder über Dusche noch Badewanne. So schienen Sparen und Unterhaltung die Devise jenes Jahres bzw. Jahrzehnts. Tatsächlich wurde Unterhaltung bereits auf zahlreichen Gebieten, dem der Kultur genauso wie dem der Technik, angeboten: 1954 gab es die erste Ausstrahlung der heute noch bekannten Kul­tursendung Le masque et la plume und die erste Ausgabe der Monatszeitung Le Monde diplomatique. 1954 war das Jahr der ersten Pferderennen, allerdings auch der ersten Mehrwertsteuer. Der Automarkt und die Fotobranche machten mit immer besseren Produkten von sich reden. Das Angebot wuchs schnell und damit die Unsicherheit der Kunden bezüglich ihrer Auswahl, Qualität und Sicherheit[94]

3.1 1954—1963: Die Anfänge auf dem 6, Boulevard de Sébastopol

In jener Zeit gründeten die beiden Trotzkisten Max Théret und André Essel die FNAC, und zwar als Konsumgenossenschaft, deren Mitglieder in bestimmten Geschäften Vor­teile in Form von Ratenzahlungen und Rabatten genossen.[95] Als sich im Frühjahr 1954 dreißig Geschäfte dem Projekt angeschlossen hatten, jedoch kein Partner für das Seg­ment Foto gefunden werden konnte, beschlossen Essel und Théret, dieses selbst zu übernehmen und gründeten einen <Photo Ciné Club>. Im September wurden dazu Gut­scheinhefte und eine Mitgliedszeitschrift mit dem Namen Contact gedruckt, welche in einer Aufl. von 300.000 der Kommunikation mit den Kunden dienen sollte. Deren Zahl belief sich Ende des Jahres auf 10.000, also nur jeden dreißigsten Adressaten und war damit dennoch beeindruckend für die kurze Zeit. Während das Konzept von der Bevöl­kerung also freudig angenommen wurde, war es den ansässigen Händlern verhasst, so dass sie von ihren Lieferanten den Boykott des neuen Konkurrenten forderten. Eine erste beispielhafte Querele ergab sich mit dem ehemaligen Fotoapparatehersteller Foca, der die ausbleibende Belieferung wie folgt begründete: «[L]a FNAC n’est pas un vrai détaillant, elle est située en étage!».[96] Tatsächlich beschränkte sich der <Photo Ciné Club> auf ein 150 Quadratmeter großes Büro in einer zweiten Etage bis 1957 ein Ladenge­schäft, die FNAC Châtelet, auf dem 6, Boulevard de Sébastopol eröffnet wurde. Die FNAC gewann den Prozess gegen Foca und wurde doch noch beliefert, bevor sie sich 1961 Musik, Film und Haushaltsgeräten zuwandte, um ihr Produktportfolio zu vergrö­ßern.[97]

3.2 1964—1973: Zwei neue Läden und ein Testlabor

Zehn Jahre nach ihrer Gründung hatten sich die Umsätze der FNAC dann auf 50 Mio. FRF verhundertfacht, die Verkaufsfläche war auf 2.000 Quadratmeter angewachsen und dem immensen Anstieg der Mitgliedszahlen auf 200.000 entsprach ein Personalwachs­tum auf 95 Mitarbeiter. Zu ihrem zehnjährigen Jubiläum und anlässlich ihres bemer­kenswerten Erfolgs sowie ihres rasanten Wachstums wurde für die Kunden ein großer Fotowettbewerb veranstaltet, dessen Dias — 5.429 an der Zahl — anschließend im re­nommierten Konzertsaal Pleyel gezeigt werden sollten. Für den dortigen musikalischen Rahmen waren Milson, Les quatre barbus und Colette Renard vorgesehen, womit das Geburtstagsfest zu einem durchschlagenden Erfolg wurde. Wegen der 24.000 Platzan­fragen, was ca. einem Achtel der Mitgliederzahlen entsprach, mussten schließlich sogar acht Vorstellungen organisiert werden. Das war der Anstoß zur Integration des kulturel­len Aspekts in das Unternehmen. Zwischen der 1964 gegründeten FNAC Marine und der 1966 eröffneten FNAC Sport, die aufgrund ausbleibender Rentabilität 1976 ge­schlossen bzw. 1987 an den Sportfachhandel Go Sport verkauft wurden, erhielt das Unternehmenskonzept darum 1965 mit Arts et loisirs pour l’homme d’aujourd’hui (ALPHA) eine deutlich kulturelle Ausprägung. Die Vereinigung war Anbieter und Ko­produzent verschiedenster Veranstaltungen und wurde entscheidend durch ihre erste Leiterin Raymonde Chavignac inspiriert. Zu den ersten und erfolgreichsten Events zähl­te der chinesische Staatszirkus in Chaillot, für welchen innerhalb von drei Tagen 17.000 Karten verkauft waren, wobei sie bei der ALPHA statt der üblichen 50 nur 20,50 FRF plus die Jahresmitgliedschaft von 15 FRF kosteten — fünf für die ALPHA und zehn für die FNAC. Seit den neunziger Jahren beschränken sich die Aufgaben von ALPHA je­doch auf den reinen Kartenvorverkauf für jährlich 48.000 musikalische Vorstellungen, Tanzveranstaltungen, Ausstellungen, Museen, Sportevents, Erlebnisparks und sogar Kinovorstellungen. ALPHA blieb nicht länger selbständig, sondern ging als Kartenvor­verkauf in die FNAC ein, womit diese auf dem Gebiet in Frankreich führend geworden ist. Die Zahl der verkauften Tickets belief sich 2005 auf 11,7 Mio., was einem Umsatz von 280 Mio. Euro entsprach.[98]

Die mit den ständigen Erweiterungen einhergehenden Platzprobleme lösten sich 1969 mit der Einweihung eines zweiten Ladens, der FNAC Etoile, in der 26, Avenue Wagram im 17. Arrondissement. Eröffnet wurde er mit einer Fotoausstellung, die so großen An­klang fand, dass eine solche dauerhaft ins Ladenkonzept übernommen wurde. Der neue Standort in jenem bürgerlichen Viertel rief allerdings mancherlei Skepsis hervor. Um dem Bild von Luxus und hohen Preisen entgegenzuwirken, erschien mit dem Zeitungs­artikel <Le Phénomène FNAC> die erste Werbung, welche deren Aktionismus und Ein­zigartigkeit in Erinnerung rufen sollte. Die kulturelle Ausrichtung wurde durch die <Vendredis de la FNAC> weiter forciert, zu deren ersten Gästenjean Ferrat, Maria Callas und Aphrodite’s Child zählten. Dabei handelte es sich um Veranstaltungen mit Schrift­stellern sowie Events mit Sängern und Schauspielern. Die erste dieser Veranstaltungen fand am 6. Februar 1970 statt. Fortan galt Freitag, 17 Uhr als feststehender Termin. Das hatte den Vorteil, dass Berufstätige und Pendler daran teilnehmen konnten. Ziel war es, die direkte Kommunikation zwischen Publikum und prominenten Persönlichkeiten, die bis dato nur aus dem Radio oder Fernsehen bekannt gewesen waren, zu fördern.[99] Im selben Jahr, in dem sich die <Vendredis de la FNAC> etablierten, wurde außerdem eines der größten Unternehmensevents veranstaltet, der Fotowettbewerb <C’était Paris en 70>. Die Idee stammte von Claude Gourbeyre, dem Bürgermeister des 20. Arrondis­sements, der das Paris jener Jahre, das durch zahlreiche Baumaßnahmen verloren zu gehen drohte, zumindest auf Bildern festgehalten wissen wollte. Die FNAC entwickelte die Idee weiter zu einem Amateurwettbewerb, bei dem es darum ging, «[...] tous les Parisiens en reporters, en archivistes, en explorateurs du sublime ou de l’anonymat pari­sien [.. .]»[100] zu verwandeln. Die Dokumentation wurde infolgedessen zu einem Event, das einerseits Exklusivität vermittelte und andererseits die Gemeinschaft stärkte. Für den Veranstalter bedeutete es zudem die Steigerung seines kulturellen Images. Die Stadt wurde in 1.200 Quadrate zu je 62.500 Quadratmetern gesplittet und im März an 15.057 Teilnehmer verlost. Der Einsendeschluss war im Mai, die Preisverleihung, bei der 150.0 FRF auf 111 Gewinner verteilt wurden, im September. Anschließend wurden die prämierten Fotos im neuen Forum des Halles ausgestellt und in jenem Jahr von 70.0 Menschen besucht, bevor sie 1973 im Rahmen eines interkulturellen Austausches mit der Sowjetunion in Baku/Aserbaidschan zu sehen waren. Heute befinden sich die Fotografien in der historischen Bibliothek der Stadt Paris und ein Lied von Claude Bol­ling, Pierre Delanoë undjuliette Greco thematisiert das Ereignis.[101]

Als die FNAC 1972 mit einer Filiale in Lyon die erste Provinz-Niederlassung eröffnete, sorgte dies für großes Aufsehen und bedeutete einen enormen Schritt für die Expansi­onspolitik.[102] Während die Presse sich weigerte, Ankündigungen zu publizieren, erhielt der Megastore unverhofft Unterstützung durch Ralph Nader, einen berühmten ameri­kanischen Verfechter des Konsumerismus, der zu jener Zeit gerade eine Vortragsreise durch Frankreich unternahm und durch seine Fürsprache das Unternehmen legitimierte.

Da die FNAC eben aus dem ideologischen Gedanken des Konsumerismus entstanden war, schien die Einrichtung eines eigenen Testlabors, in welchem die Produkte der ver­schiedenen Hersteller nach bestimmten Kriterien untersucht, bewertet und publiziert wurden, eine konsequente Maßnahme. Diese Publikationen, die Dossiers techniques, sind im Laufe der Jahre zu ihrem Markenzeichen geworden. Da vergleichende Werbung zu jenem Zeitpunkt noch verboten war, wurde das Unternehmen von der Firma Blaupunkt deswegen verklagt und schuldig gesprochen, wobei das Renommee der Tests jedoch unangetastet blieb:

Les deux seuls laboratoires indépendants en France sont ceux de l’Union fédérale des consommateurs et de l’Institut nationale de la consommation parce que, là, le matériel testé a été acheté en magasin et qu’il est évalué par rapport à la norme française. Les dossiers techniques de la FNAC n’ont pas la même valeur, ce qui ne signifie pas qu’ils n’en ont pas. Ils renseignent sur les performances techniques. Ce sont des outil d’information ... mais tout en restant des support promotionnels pour la FNAC.

(Marie-Josée Nicoli, Vorsitzende der Union fédérale des consommateurs)[103]

Heute testet das Labor jährlich mehr als 2.000 Produkte, von denen ca. 800 in die Dos­siers gelangen. Deren Funktion ist eine dreifache: Selektion, Information und Anregung für die Unternehmen.[104]

3.3 1974—1983: Über die Buchabteilung der FNAC Montparnasse und die FNAC Wagram zur Börse

Das Jahr 1974 ist für die vorliegende Arbeit von entscheidender Bedeutung. Zwanzig Jahre nach Gründung des Unternehmens wurde das Buch Teil des Sortiments. Dies war möglich durch die Umsätze, welche sich während der letzten zehn Jahre noch mal ver­zehnfacht hatten und nunmehr 500 Mio. FRF betrugen, ferner durch eine mit 13.000 Quadratmetern ausreichend große Verkaufsfläche und schließlich durch die Nachfrage der damals 300.000 Mitglieder.[105] Eine Umfrage ergab, dass «[...] si certains souhaitent des instruments de musique, la grande majorité se prononce pour le livre[.]»[106]. Die Idee stieß in der Buchbranche hingegen schnell auf Protest, besonders die Preisnachlässe von 20 Prozent riefen Empörung hervor. Wie bei seiner Gründung 1954 wurde das Unter­nehmen auch hier zunächst nicht akzeptiert:

La polémique sur la décision d’André Essel et Max Théret de vendre tous les livres avec 20 % de remise a été si vive que nous n’avons pas eu besoin de dépenser le moindre franc de communication pour lancer le nouveau magasin) [...].[107]

Die unabhängigen Buchhandlungen fürchteten eine Bevorzugung von Bestsellern und einen Verlust an Kreativität, aber am meisten natürlich um ihre Existenz. Eine Gewerk­schaft hielt ihre Mitglieder dazu an, die Telefonleitungen der FNAC zu blockieren. Die Buchhändler der Umgebung hingen Plakate aus, dass sie demnächst aufgrund der neuen Buchabteilung in der FNAC Montparnasse schließen müssten, was natürlich eine exzel­lente Werbung für Letzgenannte darstellte.[108] Sie führte in der Zeitschrift Contact eine Umfrage bei ihren Kunden durch, welche ergab, dass 84 Prozent der Befragten Bücher als zu teuer befanden und daher in drei Vierteln der Fälle von einem Kauf absahen.[109] Sie wünschten außerdem eine große Auswahl, die Möglichkeit, ein Buch vor Ort durch­zublättern und klare Informationen, selten buchhändlerische Beratung. Mit der Umset­zung dieser Wünsche schuf die FNAC in Frankreich das bis dato unbekannte Konzept der partiellen Selbstbedienung und hat so bis heute die französische Distribution ge­prägt-Mit der FNAC Montparnasse entstand also am 12. März 1974 in der Rue de Rennes in Paris auf 6.800 Quadratmetern mit damals 40.000 Titeln die erste FNAC- Buchhandlung.[110] Dabei wurde entgegen aller anders lautenden Unterstellungen großer Wert auf eine Distanzierung von den Buchabteilungen der in jenen Jahren boomenden Supermärkte gelegt. Die FNAC-Buchhandlung war mehr als eine einfache Einkaufsstät­te. Sie war gleichzeitig ein Treffpunkt für die Bevölkerung untereinander und mit den Autoren, denn eine Besonderheit der FNAC Montparnasse war die Integration eines Forums für 120 Personen. Diese Foren wurden in späteren Filialen Standard. Im ersten Jahr wurden dort 150 Konferenzen und Diskussionsrunden sowie 1.200 Buchvorstel­lungen abgehalten. 500 Schriftsteller stellten sich dem Gespräch mit den Gästen. Don­nerstags fanden dort Veranstaltungen rund ums Theater statt, freitags solche zum Co­mic oder zu Musik. Am populärsten wurden allerdings die ^Mercredis des critiques litté­raires) bei denen Bernard Pivot, in Frankreich sehr bekannt durch die Fernsehsendun­gen Ouvre% les guillemets und Apostrophes sowie Bouillon de la culture, der Ce Monde-.Journalist Bertrand Poirot-Delpech und der Filmhistoriker Jean-Louis Bory wöchentlich eine Li­vesendung mit Schriftstellern, Journalisten und Kritikern moderierten.

[...]


[1] Valére, Valerie: Malika ou un jour comme tous les autres. Paris: Stock 1979, S. 57.

[2] Vgl. Scotch, Arleston: Meurtre à la FNAC. Paris: Soleil 1995.

[3] André Essel, am 4. September 1918 in Toulouse geboren, engagierte sich bereits mit 15 Jahren gegen den Antifaschismus und trat den Jungsozialisten bei. Er arbeitete im Untergrund, war Fotograf, nach dem Krieg Textilverkäufer und Reiseanbieter. Die Bekanntschaft mit Max Théret, der seit den 1930erjahren ebenfalls antifaschistisch tätig und aktiver Anhänger des Trotzkismus gewesen ist, ist auf dieses politische Umfeld zurückzuführen. Essels Zeit nach der FNAC ist geprägt durch seinen Beraterstatus bei Hachette und Grand Optical-Photo Service. 1985 hat er seine Memoiren in dem Buch Je voulais changer le monde niedergeschrieben. Er verstarb am 31.Januar 2005 in Paris. Vgl. N.N.: La FNAC salue la mémoire de son fondateur, André Essel (1.2.2005). In: FNAC.com. URL: http://www.FNAC.com/magazine/espace_presse/communique_presse_31.asp (zuletzt eingesehen am 29.1.2007). Boutillier, Sophie: L’économie des entrepreneurs. Changements économiques et trajectoires individuelles. Dunkerque: Laboratoire redéploiement industriel et innovation. Université du littoral cote d’Opale 2003 (= Documents de travail, Bd. 65); Librairies en France. In: Quid.fr. URL:http: //www.quid.fr/2007/Lettres/En_France/4 (zuletzt eingesehen am 17.2.2007). Konsumgenossen­schaften sind Vereine zum gemeinschaftlichen Einkauf von Lebensmitteln und anderen Gütern. Sie sind historisch als hilfswirtschaftliche Zusammenschlüsse von privaten Haushalten entstanden und zwar mit dem Ziel, die eigenen Mitglieder zu möglichst günstigen Preisen und Bedingungen mit Konsumgütern zu versorgen. Seit der Aufhebung des Identitätsprinzips, wonach die Mitglieder zugleich die Kunden sind, dürfen die Genossenschaften ihre Waren auch an Nichtmitglieder verkaufen. Vgl. Diller, Hermann (Hg.): Vahlens großes Marketinglexikon. 2., völlig überarb. und erw. Aufl. München: Beck und Vahlen 2001, S. 815.

[4] Vgl. La FNAC en bref 2005 (Clichy/Frankreich ; Unternehmensarchiv der FNAC); N.N.: Entreprendre. Notre grande aventure. Rapport annuel 2005. Paris: PPR 2006, S. 53. Die Aktivitäten der PPR-Gruppe konzentrieren sich auf zwei Bereiche. Mit den Marken Printemps, Redcats, FNAC, Conforama und CFAO deckt sie das Einzelhandelssegment ab, mit den Labeln Gucci, Yves Saint-Laurent, Sergio Rossi, Boucheron, Bottega Veneta, Bédat&Co, Balanciaga, Alexander McQueen und Stella McCartney das Lu­xussegment. Sie gilt als Europas größtes Fachhandelshaus Vgl. N.N.: La FNAC en bref 2004. Clichy: FNAC 2005, S. 1.

[5] Vgl. La FNAC en bref 2005 (Clichy/Frankreich ; Unternehmensarchiv der FNAC).

[6] Vgl. Weigner, Felix: Ausgelesen? Das Buch im Umfeld von Kultur und Kulturindustrie. Münsingen und Bern: Fischer 1989, S. 118.

[7] Aillaud, Valérie: Une vie de FNAC. 1954-1989. Genèse, idéologie, image. Mémoire DEA sciences politiques. Universität Paris II - Panthéon-Assas 1989.

[8] Houget, Catherine: La communication de la FNAC. Une politique culturelle. Mémoire DEA science de l’information. Universität Paris - II Panthéon-Assas 1987. Mit den verschiedenen Öffentlichkeitstypen sind hier Mitglieder, Angestellte, Spezialisten und die breite Masse gemeint.

[9] Le, Catherine: Marketing international. La stratégie d’implantation de la FNAC à l’etranger. Mémoire de DESS marketing. Paris I - Panthéon Sorbonne 1994.

[10] Chalifour, Laetitia: L’analyse d’un <duel> dans le monde de la culture-loisirs. Concurrents incontestés dans la distribution traditionnelle de biens culturels. Comment la FNAC et Virgin se sont-ils adaptés à l’émergence du commerce électronique? Comment adapter le point de vente aux attentes des consommateurs? Mémoire de DESS vente et négociation. Université Paris I — Panthéon Sorbonne 2001.

[11] Tordjman, André und Harris, Jean-François: FNAC. In: Assurer la croissance. Europe. Le défi de marketing. Paris: Inter Editions 1991, S. 388—430.

[12] Toussaint, Didier: L’inconscient de la FNAC. Paris: Bourin 2006.

[13] Essel, André: Je voulais changer le monde. Paris: Archipel 2001; Pétriat, Jean-Louis: Les années FNAC. Paris: Fayard 1991.

[14] N.N.: Jours de FNAC. Le livre des 40 ans. Levallois-Perret: FNAC 1994 (Dieses Buch entstand 1994 zum 40-jährigen Bestehen der FNAC und basiert zu einem großen Teil auf Wettbewerbsbeiträgen aus «Raconte-moi la FNAC» und «Montre-moi la FNAC»); Poitou-Weber, Gérard: La saga FNAC. Paris: Doriane Films 2002. Unternehmensmonografien werden in der Regel, und so auch hier, zur historischen Selbstbeschreibung und zur Positionierung von dem Unternehmen selbst geschrieben oder in Auftrag gegeben. Sie ermöglichen diesem, sein Image bewusst zu beeinflussen. Fotos, Portraits, Abbildungen von Büchern und Plakaten, aber auch Anekdoten werden mit sachlichen Informationen und Selbstlob ver­knüpft. Dies muss bei ihrer Auswertung berücksichtigt werden. Dann kann die Unternehmensmonografie eine Orientierungshilfe für die Arbeit sein. In dieser Arbeit soll Philosophie als Unternehmensphilosophie betrachtet werden. Der Begriff umfasst dabei gleichermaßen Unternehmensidentität und Unternehmens­leitsätze.

[15] Lindon, Jérôme: La FNAC et les livres. Paris: Editions de Minuit 1978; Messerlin, Patrick: Le prix du livre. Analyse économique de la loi Lang. [o.O.]: Institut la Boétie 1985. <Directeur> sollte mit Abteilungs­leiter übersetzt werden.

[16] N.N.: Loi n°81-766 du 10 août 1981. Loi relative au prix du livre. Version consolidée au juin 2003 (o. Datum). In: Légifrance. URL: http: //www.legifrance.gouv.fr/texteconsolide/ADECQ.htm (zuletzt eingesehen am 2.11.2006).

[17] N.N.: La FNAC, passionnément. Projet pour l’entreprise 2004-2006. 2005: l’accélération. Clichy: FNAC 2005.

[18] N.N.: Plongez au cœur des 20 meilleurs albums BD de l’année. La sélection délibérée des libraires de la FNAC parmi plus de 2.000 albums parus depuis janvier 2005. Nanterre: FNAC 2006; N.N.: Besoin d’un coup de pouce? La sélection FNAC pour aider les tout-petits à regler leurs grands soucis ... Nanterre: FNAC 2006; N.N.: Un été très livre. Romans, polars, essais ... Et crème solaire! Nanterre: FNAC 2006; N.N.: Un été très livre jeunesse. Romans, polars, humour, science-fiction ... Et sable chaud. Nanterre: FNAC 2006; N.N.: Rentrée littéraire FNAC. 30 romans français et étrangèrs. Découvrez la sélection des adhérents et des libraires et le prix du roman FNAC 2005. Nanterre: FNAC 2005; N.N.: Débats. La FNAC décortique l’actualité. 21 sujets, 70 ouvrages choisis par nos libraires pour comprendre le monde d’aujourd’hui. 2. Aufl. Nanterre: FNAC 2005; N.N.: Cadeaux de Noël. La sélection de FNACman! Clichy: FNAC 2005; N.N.: Livres pour le voyage 2006. Guides de tourisme et d’hébergement, France et étranger. Nanterre: FNAC 2006; N.N.: Langues 2006. Dictionnaires, méthodes, cédéroms ... Nanterre: FNAC 2006; N.N.: Livres parascolaires 2006/2007. Maternelle - primaire, collège - brevet. Nanterre: FNAC 2006; N.N.: Livres parascolaires 2006/2007. Lycée, bac, BTS. Nanterre: FNAC 2006; N.N.: 10 ans de littérature[s] en 200 livres. Nanterre: FNAC 2003; N.N.: 200 romans jeunesses - la bibliothèque idéale des 7/12 ans. Nanterre: FNAC 2000; N.N.: Guide FNAC de la BD. Nanterre: FNAC 2005; N.N.: Le guide FNAC des questions d’aujourd’hui. In: FNAC infos (2002) Nr. 287, S. 6. <Sac> ist der frz. Ausdruck für Tüte. Promotion meint nicht die deutsche Promotion, sondern würde am ehesten noch mit Kommunika­tionspolitik übersetzt.

[19] Contact (1954-2006; heute monatlich); FNAC info/s (1976-2004; zuletzt monatlich) Nr. 1-310; Actus FNAC. Opérations, moments choisis, repères pour les équipes FNAC (2004/2005 monatlich) Nr. 1-17; Culture FNAC. Découvrir, comprendre et partager la vie à la FNAC (2004-2006; vierteljährlich) Nr. 1-8; Epok. Le magazine de la FNAC (1999-2005 monatlich); Epok. L’hebdo de la FNAC (2005/2006; wöchentlich) Nr. 1-43.

[20] Altbach, Phillip G. und Hoshino, Edith S. (Hg.): International book publishing. An Encyclopedia. New York und London: Garland Publishing 1995; Corsten, Severin/Pflug, Günther/Schmidt-Kunsemüller, Friedrich Adolf (Hg.): Lexikon des gesamten Buchwesens. 2., völlig neu bearb. Aufl. Stuttgart: Hierse- mann 1991.

[21] Schmidt, Bernhard/Doll, Jürgen/Fekl, Walter/Loewe, Siegfried/Taubert, Fritz (Hg.): Frankreich­Lexikon. Schlüsselbegriffe zu Wirtschaft, Gesellschaft, Politik, Geschichte, Kultur, Presse- und Bildungs­wesen. 2., überarb. Aufl. Berlin: Schmidt 2005.

[22] Druckenmüller, Alfred (Hg.): Der Buchhandel der Welt. Aufbau, Verkehrswesen, Anschriften des Buchhandels in Europa und USA. In Selbstdarstellungen aus 25 Ländern. Stuttgart: Poeschl 1935; Vater­nahm, Herbert: Der deutsche Buchhandel und seine Organisation im Vergleich zu Frankreich, England und den Vereinigten Staaten von Amerika. Limburg: [o. V.] 1937; Meyer-Dohm, Peter und Strauß, Wolf­gang: Schriften zur Buchmarktforschung 2 — Buch und Leser in Frankreich. Eine Studie des Syndicat national des éditeurs Paris. Gütersloh: Bertelsmann 1963; Dorsch, Petra E. und Teckentrup, Konrad H. (Hg.): Buch und Lesen international. Berichte und Analysen zum Buchmarkt und zur Buchmarkt­Forschung. Gütersloh: Verlag für Buchmarkt- und Medienforschung 1981.

[23] Timsit, Melsene: Der Literaturbetrieb in Frankreich. In: Vive la littérature. Hg. v. Verena von der Hedy- den-Rynsch. München: Hanser 1989, S. 248—253; Fouché, Pascal (Hg.): L’édition française depuis 1954. [o.O.]: Editions du Cercle de la Librairie 1998.

[24] Schweitzer, Pascal: Der Buchmarkt in Frankreich. Struktur, Organisation, Zahlen. Friedrichsdorf: Hardt und Wörner 1997 (= Die Europäischen Buchmärkte, Bd. 1).

[25] Rouet, François: Le livre. Mutations d’une industrie culturelle. Paris: La Documentation française 2000.

[26] Bouziani, Zoubir und Kay, Fabien (Hg.): Le marché français du livre et ses perspectives. Paris: Eurostaf 2005.

[27] N.N.: La librairie, reperés économiques et principaux acteurs (o. Datum). In: Centre national du livre. URL: http: //www.centrenationaldulivre.fr/IMG/pdf/table_ronde_6_etat_des_lieux.pdf (zuletzt einge­sehen am 28.3.2007); N.N.: Quelques chiffres de base (o. Datum). In: Université Paris X — Paris-Nanterre. URL: http: //netx.u-paris10.fr/eadmediadix/formation/Edition/202Chiffres.htm (zuletzt eingesehen am 28.3.2007).

[28] Kotler, Philip/Armstrong, Gary/Saunders, John/Wong, Veronica: Grundlagen des Marketing. 4., akt. Aufl. München: Pearson 2007; Meffert, Heribert: Marketing. Grundlagen marktorientierter Unterneh­mensführung. Konzepte — Instrumente — Praxisbeispiele. Mit neuer Fallstudie VW Golf. 9., überarb. und erw. Aufl. Wiesbaden: Gabler 2000.

[29] Rittershofer, Werner: Wirtschaftslexikon. Über 4.200 Stichwörter für Studium und Praxis. 2., akt. und erw. Aufl. München: dtv 2002.

[30] Wittbrodt, EckhardJ.: Kunden binden mit Kundenkarten. Kundenbindungssysteme entwickeln, einfüh­ren, steuern. Neuwied: Luchterhand 1995.

[31] Brinkschmidt-Winter, Uta und Hardt, Gabriele: Marketing des Sortimentsbuchhandels. Friedrichsdorf: Hardt und Wörner 1998 QMedienmarketing in der Praxis, Bd. 4).

[32] Meffert: Marketing, S. 8.

[33] Vgl. ebd., S. 3—11.

[34] Vgl. Diller: Vahlens großes Marketinglexikon, S. 1016f.

[35] Vgl. ebd., S. 1002.

[36] Vgl. ebd., S. 330f.

[37] Klein, Armin: Starke Marken im Kulturbetrieb. Baden-Baden: Nomos 2007, S. 11.

[38] Vgl. ebd., S. 9,11f, 17f, 22, 38f, 47, 98, 101 f, 106, 211.

[39] Vgl. Hamon, Hervé und Rotman, Patrick: Les intellocrates. Expédition en haute intelligentsia. Paris: Ramsay 1981, S. 14.

[40] Vgl. Schmidt: Frankreich Lexikon, S. 708.

[41] Ajalbert, Jean: Les mystères de l’académie Goncourt. Paris: Ferenczi et fils 1929, S. 291.

[42] Vgl. Fouché: L’édition française depuis 1954, S.610—613.

[43] Caffier, Michael: L’académie Goncourt. Paris: PUF 1994, S. 14­

[44] Vgl. Martin, Henri-Jean/ Chartier, Roger/Vivet,Jean-Pierre (Hg.): Histoire de l’édition française. Bd. 4. Le livre concurrencé. 1900-1950. Paris: Promodis 1986, S. 554.

[45] Vgl. Schmidt: Frankreich Lexikon, S. 775.

[46] Vgl. Timsit: Der Literaturbetrieb in Frankreich, S. 250.

[47] Vgl. N.N.: Le prix Femina, le choix des femmes (21.9.2006). In: Liternaute. URL: http: //■www.litemaute.com/sofflr/prixlitt/3femina.shtml (zuletzt eingesehen am 7.11.2006).

[48] Vgl. Timsit: Der Literaturbetrieb in Frankreich, S. 250.

[49] Vgl. N.N.: Prix Renaudot (o. Datum). URL: http: //www.renaudot.com/ (zuletzt eingesehen am 7.11.2006).

[50] Vgl. N.N.: Le prix Interallié, le prix des journalistes (21.9.2006) In: Liternaute. URL: http: //www.litemaute.com/sortir/prixlitt/4interallie.shtml (zuletzt eingesehen am 7.11.2006).

[51] Le prix Médicis, le prix le plus artistique (21.9.2006). In: Liternaute. URL:http: //www.litemaute.com/sortir/prixlitt/5medicis.shtml (zuletzt eingesehen am 7.11.2006).

[52] Vgl. Piault, Fabrice: Les 200 premiers éditeurs français. In: Supplément à Livres Hebdo. (2006) Nr. 637, S. 7-15; N.N.: Quelques chiffres de base (o. Datum). In: Université Paris X - Paris-Nanterre. URL: http: //netx.u-paris10.fr/eadmediadix/formation/Edition/202Chiffres.htm (zuletzt eingesehen am 28.3.2007).

[53] Vgl. Piault, Fabrice: Le temps des reclassements. In: Supplément à Livres Hebdo (2006) Nr. 637, S. 26­29, hier S. 27.

[54] Vgl. Hachette Livre. URL: http: //www.hachette.com/ (zuletzt eingesehen am 1.11.2006).

[55] Vgl. Piault: Les 200 premiers éditeurs français, S. 9.

[56] Vgl. Schmidt: Frankreich Lexikon, S. 485, 550- 552. Die Lagardère Media Gruppe ist eines der interna­tional führenden Unternehmen in den Bereichen Information, Kommunikation und Kultur. Es kann in vier wichtige Unternehmensbereiche unterteilt werden, und zwar Digital (Lagardère Active), Buch (Ha­chette Livres), Presse (Hachette Filipacchi Medias) und Vertrieb (HDS). Hachette Filipacchi Medias ist der weltweit führende Pressekonzern. HDS ist sowohl im Vertrieb als auch im Einzelhandel tätig, in Frankreich, aber auch in Europa, Nordamerika und Asien.

[57] Vgl. Piault: Les 200 premiers éditeurs français, S. 8.

[58] Vgl. N.N.: Editis. Une longue et riche histoire (2006). In: Editis. Au cœur de la creation. URL: http: //www.editis.fr/ (zuletzt eingesehen am 1.11.2006). Die weltweit zweitgrößte Kommunikationsgruppe Universal Vivendi Publishing war in Folge zahlreicher Veränderungen aus dem Havas Verlag entstanden. Dieser hatte 1997 u.a. die Groupe de la Cité aufgekauft, die lange Zeit Marktführer in der frz. Verlags­branche gewesen war.

[59] Vgl. Laget, Marie-Françoise: Corporate information (2007). In: Editis. URL: http://www.edids.com/contentphp?lg=en&id=51 (zuletzt eingesehen am 28.3.2007).

[60] Vgl. Piault: Les 200 premiers éditeurs français, S. 9. Le Grand Livre du Mois gehörte zu Albin Michel und Robert Laffon und machte nur ein Viertel der Umsätze im Vergleich zu France Loisirs. Der Verkauf beruhte einzig auf dem Versand. Die Bücher erschienen etwa zeitgleich und zum selben Preis wie in der Buchhandlung. Der einzige markante Unterschied bestand im kartonierten Einband. Das durchschnittli­che Mitgliedsalter war bedeutend niedriger als bei France Loisirs. Vgl. Rouet: Le livre. Mutations d’une industrie culturelle, S. 224.

[61] Vgl. France Loisirs. URL: http: //www.franceloisirs.com/ (zuletzt eingesehen am 1.11.2006). Die Ver­lagsgruppe Presse de la Cité wurde 1944 von dem Dänen Sven Nielsen gegründet und vergrößerte sich ständig durch den Zukauf von Verlagen und Vertrieben. 1970 eröffnete der Verlag zusammen mit Ber­telsmann den Buchclub France Loisirs. Durch zahlreiche Akquisitionen entwickelte sich das Unterneh­men zum zweitgrößten frz. Verlag. Das Programm umfasste hauptsächlich Belletristik, Geisteswissen­schaften und das Jugendbuchsegment. Nachdem Nielsen aus Altersgründen aus dem Unternehmen aus­geschieden war, wurde es 1986 aus finanziellen Gründen an Havas verkauft. Vgl. Schmidt: Frankreich Lexikon, S. 771f.

[62] Vgl. N.N.: Dictionnaire de ľédition (o. Datum). URL: http: //www.cavi.univparis3.fr/phalese/desslate/dico0177.htm (zuletzt eingesehen am 28.3.2007).

[63] N.N.: Qui sommes nous (o. Datum)? Missions. In: Le SNE. URL: http://www.sne.fr/1_sne/missions.htm (zuletzt eingesehen am 7.11.2006).

[64] Vgl. N.N.: Qui sommes nous (o. Datum)? Nos adhérents. In: Le SNE. URL: http: //www.sne.fr/1_sne/adherents.htm (zuletzt eingesehen am 7.11.2006).

[65] Vgl. Schweitzer: Der Buchmarkt in Frankreich, S. 76f.

[66] Vgl. N.N.: Loi n°81-766 du 10 août 1981. Loi relative au prix du livre. Version consolidée au juin 2003 (o. Datum). In: Légifrance. URL: http: //www.legifrance.gouv.fr/texteconsolide/ADECQ.htm (zuletzt eingesehen am 2.11.2006).

[67] Vgl. Schweitzer: Der Buchmarkt in Frankreich, S. 87. Unter Mischkalkulation versteht man im Handel, dass das Sortiment Warengruppen und Einzelartikel mit unterschiedlichen Handelsspannen kalkuliert, die sich im Gesamt wieder ausgleichen sollen. Vgl. Diller: Vahlens großes Marketinglexikon, S. 78f.

[68] Vgl. N.N.: Un marché plus contracté. In: Supplément à Livres Hebdo (2006) Nr. 637, S. 5.

[69] Vgl. Fouché: L’édition française depuis 1954, S. 722.

[70] Vgl. Email von Olivier L’Hostis, délégué général du SLF, vom 20.2.2007.

[71] Vgl. Altbach und Hoshino: International Book Publishing, S. 544.

[72] Vgl. Schweitzer: Der Buchmarkt in Frankreich, S. 85-87.

[73] Vgl. N.N.: La librairie, reperés économiques et principaux acteurs (o. Datum). In: Centre national du livre. URL: http: //www.centrenationaldulivre.fr/IMG/pdf/table_ronde_6_etat_des_lieux.pdf (zuletzt eingesehen am 28.3.2007), S. 1.

[74] Fouché: L’édition française depuis 1954, S. 728.

[75] Vgl. Rouet: Le livre. Mutations d’une industrie culturelle, S. 156-158; Schweitzer: Der Buchmarkt in Frankreich, S. 98.

[76] Vgl. N.N.: Le secteur du livre. 2004-2005. Quelques chiffres clés (März 2006). In: Centre national du livre. URL: http: //www.centrenationaldulivre.fr/IMG/pdf/SECTEURlivre04-05-3.pdf (zuletzt eingese­hen am 28.1.2007), S. 2.

[77] Vgl. Messerlin: Le prix du livre, S. 29; N.N.: La librairie, reperés économiques et principaux acteurs (o.Datum). In: Centre national du livre. URL: http://www.centrenationaldulivre.fr/IMG/pdf/table_ronde_6_etat_des_lieux.pdf (zuletzt eingesehen am 28.3.2007), S. 1f.

[78] Vgl. N.N.: Un marché plus contracté, S. 5; Rouet: Le livre. Mutations d’une industrie culturelle, S. 167— 170, 247.

[79] Vgl. SLF. URL: http: //www.syndicat-librairie.fr/ (zuletzt eingesehen am 17.11.2006).

[80] Vgl. Chalifour: La FNAC et Virgin Store, S. 13 f. Das <Loi Raffarim ist eine verschärfte Wiedereinfüh­rung des <Loi Royer> von 1973 und damit eine Gegenbewegung zu den Gesetzen aus den vergangenen Jahren, namentlich dem Loi Doubin von 1990 und dem Loi Sapin von 1993.

[81] Vgl. Maison de la Presse (o. Datum). URL:ttp: //www.maisondelapresse.tm.fr/ (zuletzteingesehenam 4.4.2007).

[82] Normand, Clarisse: Les 400 premières librairies. In: Livres Hebdo (2006) Nr. 637, S. 130-142, hier S. 131.

[83] Vgl. Normand, Clarisse: Le hit-parade des chaînes. In: Livres Hebdo (2006) Nr. 637, S. 132. Eine detailliertere Betrachtung dieser Kette erfolgt in Kapitel 3.

[84] Vgl. Normand: Les 400 premières librairies, S. 132; Favier, Anne: Chronologie 2005. L’année 2005 mois par mois. In: Livres Hebdo (2006) Nr. 627, S. 90—95, hier S. 92, 95. <Hypermarchés> definieren sich über ihre Größe von mindestens 2.500 Quadratmetern und ein breites Sortiment von Lebensmitteln und ande­ren Produkten, die zu Discountpreisen verkauft werden. Vgl. Tordjman und Harris: FNAC — Le défi de marketing, S. 406.

[85] Favier, Anne: Leclerc joue la culture à Cahors. In: Livres Hebdo (2005) Nr. 621, S. 56.

[86] Vgl. Rouet: Le livre. Mutations d’une industrie culturelle, S. 215f.

[87] Vgl. N.N.: Virgin Megastore. Produits culturels et de loisir (o. Datum). In: Dictionnaire des enseignes de la grande distribution et de la distribution spécialisée. URL: http://www.distrijob.fr/enseignes/dictionnaire.aspPenseignes-virgin (zuletzt eingesehen am 17.11.2006).

[88] Vgl. Chalifour: La FNAC et Virgin Store, S. 39; Apropos de Virgin Megastore (2004). URL: http: //www.virginmegastore.fr/default2.asp (zuletzt eingesehen am 16.11.2006).

[89] Vgl. Normand, Clarisse: Le Furet affirme sa valeur. In: Livres Hebdo (2006) Nr. 639, S. 86f.Die Sortimentsbreite gibt die Anzahl verschiedener Produkte eines Sortiments an, die Sortimentstiefe die Anzahl verschiedener Produktvarianten. Vgl. Kotler/Armstrong/Saunders/Wong: Grundlagen des Mar­keting, S. 1098.

[90] Vgl. Rouet: Le livre. Mutations d’une industrie culturelle, S. 39, 175.

[91] Normand, Clarisse: Les ventes en ligne font 3 %o du marché. In: Livres Hebdo (2005) Nr. 617, S. 6-9, hier S. 8.

[92] Vgl. Bouziani und Kay: Le marché français du livre et ses perspectives, S. 156f, 159, 161.

[93] N.N.:Jours de FNAC, S. 62.

[94] Vgl. ebd., S. 148.

[95] Vgl. Positionnement de la FNAC face à la société, au commerce et à la culture ... (Clichy/Frankreich ;Unternehmensarchiv der FNAC).

[96] N.N.:Jours de FNAC, S. 53, 165.

[97] Vgl. ebd., S. 33, 53, 148, 150, 165.

[98] Vgl. ebd., S. 115, 150f, 165. Die Angaben in der Firmenfestschrift/e»«· de FNAC differieren von denen der internen Quellen, wonach die Haushaltsgeräte erst 1964 eingeführt, ALPHA dafür aber bereits 1961 gegründet wurde. Diese Unterschiede sind nicht zu erklären, da alle Daten aus dem Unternehmen selbst stammen.

[99] Vgl. ebd., S. 71, 113, 152f; Positionnement de la FNAC face à la société, au commerce et à la culture ... (Clichy/Frankreich ; Unternehmensarchiv der FNAC). Zu dieser Kommunikationsmaßnahme mehr unter 4.3.

[100] N.N.: Jours de FNAC Ebd., S. 112, 153.

[101] Vgl. ebd., S. 112f, 153.

[102] Vgl. ebd., S. 130.

[103] Ebd., S. 37, 130, 154. Konsumerismus bezeichnet eine von den USA ausgehende Verbraucherbewe­gung, die ihren Ausgang bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts genommen und ihren Höhepunkt in den 1950er Jahren hat. Der Begriff bezeichnet generell alle Aktivitäten zum Schutz der Verbraucher vor beeinträchtigenden Anbieterpraktiken, in den 1950er Jahren insbesondere vor kommerziellem Marketing und Produktunsicherheit. Vgl. Diller: Vahlens großes Marketinglexikon, S. 814.

[104] Vgl. La FNAC en bref 2005 (Clichy/Frankreich ; Unternehmensarchiv der FNAC).

[105] Vgl. N.N.:Jours de FNAC, S. 155, 165.

[106] Piault, Fabrice: Comment la FNAC a transformé le commerce du livre. In: Livres Hebdo (2004) Nr. 550, S. 82-85, hier S. 83.

[107] Ebd., S. 82.

[108] Vgl. ebd., S. 82f.

[109] Vgl. Essel: Je voulais changer le monde, S. 349f. Die Studie wurde 1973 in drei Gruppen durchgeführt: bei der breiten Masse, bei Schülern und Lehrern sowie bei den Mitgl. der FNAC. Die Antworten waren in allen drei Gruppen identisch.

[110] Vgl. Piault: Comment la FNAC a transformé le commerce du livre, S. 83-85.

Ende der Leseprobe aus 133 Seiten

Details

Titel
Die Kulturmarke FNAC im französischen Buchhandel
Hochschule
Johannes Gutenberg-Universität Mainz  (Buchwissenschaft)
Note
1,0
Autor
Jahr
2007
Seiten
133
Katalognummer
V203646
ISBN (eBook)
9783656659525
ISBN (Buch)
9783656659495
Dateigröße
3865 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Buchmarkt, Frankreich, Branchenstruktur, literarischer Herbst, Literaturpreis, Verlag, Buchhandel, Fnac, Pinault, Printemps, Redoute, Markenbildung, Buchhandelskette, Buchpreisbindung, Corporate Citizen, Kulturmarke
Arbeit zitieren
M.A. Kirstin Gouverneur (Autor:in), 2007, Die Kulturmarke FNAC im französischen Buchhandel, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/203646

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