Wie lässt ein Autor einen Held entstehen?

Eine Untersuchung am Beispiel der Hauptfigur aus Jostein Gaarders "Das Orangenmädchen"


Referat / Aufsatz (Schule), 2012

14 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Deckblatt

Einleitung

Handlung das Orangenmädchen

Definition eines Helden

Unterschied Held - Superheld

Eigenschaften von Helden

Archetypus Held nach Rüdiger Sünner

Heldenreise

Heldenreise "Das Orangenmädchen

Jan Olaf als Held

Beispiele an Helden in Kinofilmen

Empathie

Empathie Zur Heldenvorstellung?

Fazit

Literaturverzeichnis

Einleitung

„Das ist ein wahrer Held!“ Dies ist ein Satz, den man oft nach einem guten Film oder Buch von sich gibt. Offensichtlich gibt es Stilmittel, die ein Autor benutzt, um uns von einem Charakter zu faszinieren und ihn aus der Sicht der Seher bzw. Leser zum Helden zu machen. Der Autor muss also einige Dinge beachten oder nach bestimmten Schritten vorgehen, damit man in einem Charakter einen Helden sieht. Doch was ist eigentlich ein Held und welche Eigenschaften hat er? Müssen wir uns in einen Helden hineinversetzen können? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich diese Seminararbeit.

Anhand des Buches „Das Orangenmädchen“ wird eine Heldenreise untersucht und erörtert, warum sich die Figur Jan-Olaf auch als eine Art Held versteht, obwohl sie niemandem das Leben rettet, oder einfach nicht in unsere Definition des Helden passt. Es wird außerdem auf den Grund gegangen, was Empathie ist und ob Empathie für die archetypische Vorstellung eines Helden wichtig ist. Das erste Kapitel befasst sich mit dem Inhalt des „Orangenmädchens“. Im Kapitel Heldenreise wird die Figur des Jan-Olafs beleuchtet.

Handlung von „Das Orangenmädchen“

In dem 2003 erschienen Roman "Das Orangenmädchen" von Jostein Gaarder dreht sich alles um den verstorbenen Vater Jan-Olaf, der seinem 15jährigen Sohn Georg einen Brief als "Erbe" hinterlässt. Die Geschichte beginnt, als sich an Weihnachten die Familie versammelt: Oma, Opa, Georgs Mutter, ihr neuer Mann (Georgs Stiefvater) und seine kleine Schwester. Georgs Großmutter teilt ihm mit, dass sie einen Brief für ihn gefunden hat. Georg kann es kaum glauben, schließt sich in seinem Zimmer ein und liest an einem Abend die ganze Geschichte seines Vaters. Sein Vater Jan-Olaf beschreibt detailliert wie er Georgs Mutter, Veronika, kennen gelernt hat. Anfang der 1970er Jahre, als Jan-Olaf 19 Jahre alt ist, trifft er im Zug seine Traumfrau. Er nennt sie „Orangenmädchen“, weil sie eine Tüte voller Orangen bei sich hat. In der Bahn geschieht Jan-Olaf ein Missgeschick. Er schmeißt die Tüte voller Orangen um und der Inhalt wird auf dem ganzen Boden verteilt. Peinlich berührt wendet er sich von ihr ab, sie geht ihm aber nicht mehr aus dem Kopf. Deswegen macht er sich auf die Suche nach dem Orangenmädchen. Mit Erfolg: Er trifft sie ein weiteres Mal und es entsteht eine romantische Situation, in der sich beide stillschweigend in die Augen schauen und sich die Hände halten. Sie verschwindet jedoch wieder und Jan-Olaf macht sich ein weiteres Mal auf die Suche nach ihr. Er trifft sie während eines Weihnachtsgottesdienstes wieder. Als sie gehen will gesteht Jan-Olaf ihr seine Liebe. Sie geben sich das Versprechen, dass, wenn er 6 Monate durchhält, ohne nach ihr zu suchen, sie zusammenkommen werde. Eines macht ihn jedoch stutzig: Sie kennt seinen Namen, obwohl er ihn noch nicht verraten hat. Nach einer Weile bekommt er einen Brief von Veronika aus Spanien, woraufhin Jan-Olaf sich auf den Weg macht, nach ihr zu suchen. Er trifft sie tatsächlich in Spanien. Im Gespräch kommt heraus, dass sie sich schon im frühen Kindesalter kannten und sie, bis sie 7 Jahre alt waren, in die gleiche Klasse gingen. Er hatte sie jedoch nicht wiedererkannt. In einem Café küssen sie sich und die beiden verbringen eine Nacht zusammen. Auf dem Weg zum Flughafenbus finden sie auf der Straße eine tote Taube, welche die beiden als schlechtes Omen ansehen. Als Veronika zurück in Norwegen ist, sind die beiden nun zusammen. Da Jan-Olafs Zimmergenosse ausgezogen ist, zieht Veronika in seine Studentenwohnung mit ein. Nach 4 Jahren kaufen sie sich ein großes Haus, da sie beide feste Jobs haben. Eineinhalb Jahre später wird Georg geboren. In der Osterzeit geht es Jan-Olaf schlecht und er erfährt, dass er eine schwere Krankheit hat und nicht mehr lange zu leben hat. Der Brief endet, als Georg und sein Vater vor dem Computer sitzen und Jan-Olaf seinen Brief für Georg verfasst.

Nachdem Georg den Brief gelesen hat, setzt er sich an den alten PC seines Vaters und beantwortet die Fragen, die er ihm in seinem Brief gestellt hatte. Georg kommt zu dem Entschluss, dass er das Leben lebenswert findet, was seinem Vater sehr wichtig war.

Definition eines Helden

Ein Held (alt Hochdeutsch Helido) wird durch das in der Mitte des 18. Jahrhunderts erschiene Zedler Lexikon, als „einer, der von Natur mit einer ansehnlichen Gestalt und ausnehmender Leibesstärcke begabet, durch tapfere Thaten Ruhm erlanget, und sich über den gemeinen Stand derer Menschen erhoben“[1], definiert.

Eine aktuellere Definition lautet „Eine Person wird in der Regel dann zum Helden wenn sie eine außerordentliche und rühmenswerte Tat vollbringt. Zu solchen Taten zählen das Töten von Ungeheuern und die Rettung von Menschenleben“. Ein Held entspricht normalerweise der Definition dessen was in der jeweiligen Kultur als gut und edel gilt. Jedoch begeht der Held in der Literatur besonders in der Tragödie auch ernste Fehler die zu seinem Fall führen.[2]

Man bemerkt, dass das heutige und damalige Verständnis immer noch fast identisch ist, und sich kaum verändert hat.

Unterschied Superheld – Held

Laut Wikipedia (stand: 24.05.2012) ist ein Superheld eine fiktive Figur, die meist übermenschliche Fähigkeiten oder High-Tech-Waffen besitzt, mit denen sie die Menschheit beschützt und Böses bekämpft. Superhelden haben typischerweise großen Mut und einen edlen Charakter. Sie halten nicht selten ihre wahre Identität geheim, indem sie sich kostümieren und sich ein Pseudonym zulegen. In den Geschichten sind ihre Gegenspieler Monster oder Bösewichte, sie wehren aber auch Naturkatastrophen ab[3].

Im Gegensatz zu Superhelden, gibt es auch nicht fiktionale Helden in der Geschichte (zum Beispiel David aus der Bibel, der Goliath zwar klar unterlegen ist, ihn jedoch mit Geschick bezwingt). Superhelden haben immer einen Gegner gegen den sie sich wehren müssen, oder sie müssen eine Katastrophe verhindern. In dem Film „Titanic“ von James Cameron, ist zweifellos „Jack Dawson“ (gespielt von Leonardo Dicaprio) der Held. Er wird als Held anerkannt, weil sich opfert, um seine Geliebte zu retten. Also muss ein Held, im Gegensatz zu Superhelden, nicht immer einen Gegner besitzen.

[...]


[1] Zedler-Lexikon, S. 630 von Johann Zedler

[2] http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Held.html, Martin Bauer (14. 05. 2012)

[3] http://de.wikipedia.org/wiki/Superheld (25.05.2012)

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Wie lässt ein Autor einen Held entstehen?
Untertitel
Eine Untersuchung am Beispiel der Hauptfigur aus Jostein Gaarders "Das Orangenmädchen"
Note
2
Autor
Jahr
2012
Seiten
14
Katalognummer
V203438
ISBN (eBook)
9783656374688
ISBN (Buch)
9783656376798
Dateigröße
477 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
autor, held, eine, untersuchung, beispiel, hauptfigur, jostein, gaarders, orangenmädchen
Arbeit zitieren
Manuel Wieland (Autor:in), 2012, Wie lässt ein Autor einen Held entstehen?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/203438

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Titel: Wie lässt ein Autor einen Held entstehen?



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