Tourismus im Sinai


Hausarbeit, 2010

21 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhalt

1. Touristische Entwicklung in Ägypten

2. Geschichte des Tourismus im Sinai
2.1. Tourismus während der Besatzungszeit von 1967 bis
2.2. Entwicklung nach der Rückübertragung von 1982 bis zur Jahrtausendwende
2.3. Aktuelle Situation im Südsinai

3. Probleme des Massentourismus

4. Auswirkungen von politischen Unruhen und Terror auf den Tourismus

5. Fazit

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1 Die Fluktuation der Anteile der Hauptgruppen der Ausländergäste in Ägypten 1952 – 1993

Abbildung 2 Küstenstraße an der Ostküste des Sinai

Abbildung 3 Tourismuszentren im Südsinai und Entwicklung der Bettenkapazitäten in 3 bis 5- Sternehotels 1995 – 2003

Abbildung 4 Beherbergungskapazitäten in ausgewählten Orten Ägyptens 1995 und 2000

Abbildung 5 Saisonale Schwankung der Ankünfte von europäischen und arabischen Touristen 2000

Abbildung 6 Windtage in Prozent und deren jährliche Verteilung

Abbildung 7 Land-See-Windsystem

Abbildung 8 Küstenform am Surfspot Dahab

Abbildung 9 Ariditätszonen in und um Ägypten

Abbildung 10 Durchschnittlicher Jahresniederschlag

Abbildung 11 Durchschnittliche potentielle Evapotranspiration

Abbildung 12 Touristenankünfte seit der Saison 19986/87 bis 2002/03

Abbildung 13 Ankünfte aus ausgewählten Ländern und Regionen zwischen Januar und September 2004 und 2005

Abbildung 14 Veränderung der touristischen Ankünfte pro Quartal 2004 – 2006

Abbildung 15 Entwicklung der Besucherzahlen aus Deutschland und international

1. Touristische Entwicklung in Ägypten

Ägypten zählt mit seiner 5000 Jahre alten Hochkultur und seinem orientalischen Flair schon sehr früh zu einem der begehrtesten Fremdenverkehrsgebiete der Welt. (Meyer, 1996, 582) Besonders für Europäer war es im 19. Jahrhundert die erste Reisedestination außerhalb des eigenen Kontinents. Dieses Interesse wurde durch die napoleonische Ägypten - Expedition von 1798 bis 1801 geweckt. Besonders die Tatsache, dass Napoleon von einer Gruppe von Wissenschaftlern verschiedener Fachrichtungen begleitet wurde, welche ihre Entdeckungen und Beobachtungen in dem Werk Description de l´Egypte niederschrieben und dieses mit, gerade erst erfundenen Photographien, ausstatteten, erregte in Europa aufsehen und weckte Interesse an Kultur, Land und Wüste. (Ibrahim, 1996, 131 - 132) Besonders die europäische Oberschicht war vom „Land der Pyramiden und Pharaonen“ (Meyer, 1996, 582) angetan und kam zu individuellen Bildungsreisen nach Ägypten. Erst der Erste Weltkrieg konnte die stetig wachsenden Besucherzahlen bremsen.

In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden etwa 20.000 Touristen erfasst und kurz vor dem Ausbruch des Krieges 1914 waren es bereits etwa 50.000, welche meist für ein paar Wochen oder gar Monate blieben. Dies war eine Steigerung um 150% über einen Zeitraum von etwa 60 Jahren (Ibrahim, 1996, 132). Obwohl sich die schlechte Lage nach dem Krieg mit der Entdeckung des Grabes von Tut-ench-Amun durch den britischen Archäologen und Ägyptologen Howard Carter im Jahre 1922 wieder verbesserte, war dieser Aufwärtstrend nicht anhaltend. 1929 ließ zunächst die Weltwirtschaftskrise die Besucherzahlen erneut sinken, um wenig später vom Zweiten Weltkrieg und den anschließenden Kämpfen zwischen dem neu gegründetem Staat Israel und Ägypten, Saudi-Arabien, Jordanien, Libanon, Irak und Syrien noch weiter gedrückt zu werden. (Meyer, 1996, 582) Doch schon wenige Jahre nach Beilegung des Konflikts, etwa ab 1952, kamen die Touristen zurück wie man in Abbildung 1 sehen kann.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1 Die Fluktuation der Anteile der Hauptgruppen der Ausländergäste in Ägypten 1952 – 1993

(Ibrahim, 1996, 132)

Ebenso wie die totale Entwicklung der Touristenzahlen errechnet werden kann, zeigt die Tabelle die Nationalitäten der Besucher. Hierbei ist zu erkennen, dass bis Anfang der 1990er Jahre die Besucher aus dem arabischen Raum die Mehrheit der Reisenden bildeten, welche dann aber von den Europäern abgelöst wurden. Waren es 1952 noch überwiegend Europäer und Amerikaner, mit 35,5% und 23,7% Anteil an der Gesamtzahl der Reisenden, im Gegensatz zu 27,6% Arabern, änderte sich dies bis 1973 deutlich. Die Auswirkungen der Suez-Krise 1956 und des Sechs-Tage-Krieges, vom 5. Juni bis zum 10. Juni 1967, ließen den Zuwachs der westlichen Touristen deutlich stagnieren, den der arabischen Länder in Folge des Erdölbooms, durch Urlaubsreisende jedoch drastisch ansteigen. So waren 1973 lediglich noch 22% der Besucher, also 119.000 Gäste, aus Europa und 7,7%, also 41.000 Gäste, aus Amerika. Dagegen stand eine Besucherquote von 62,2%, das heißt 333.000 Gäste, aus arabischen Ländern. (Ibrahim, 1996, 132 – 133) Nach dem Friedensvertrag zwischen Ägypten und Israel von 1979 verdoppelte sich die Zahl der Besucher aus den westlichen Ländern.

Diese Entwicklung sollte sich auch in den darauf folgenden Jahren weiter fortsetzen, obwohl ein wirklicher Tourismusboom allerdings erst 1982 mit der Rückübertragung des Sinai einsetzte. (Steiner, 2004, 369) Diese Region in Osten Ägyptens trug durch die Niederlage im Sechs-Tage-Krieg von 1967 und der daraus resultierenden Besetzung durch Israel zunächst nicht zum Tourismus in Ägypten bei. Allerdings wurde durch eben diese Besatzung die touristische Entwicklung der Sinai-Halbinsel maßgeblich beeinflusst. (Meyer, 1996, 582)

2. Geschichte des Tourismus im Sinai

Durch die Entwicklung während der Besatzungszeit unterscheidet sich der heutige Fremdenverkehr im Sinai sehr stark vom restlichen Tourismus in Ägypten, beispielsweise dem Mittelmeertourismus oder dem Kulturtourismus im Niltal. Im Besonderen geschieht dies in der Herkunft der Gäste, der saisonalen Ausprägung und Entwicklungsgeschichte. Der israelisch-ägyptische Konflikt stellt ein Kernthema der Entwicklung der Region dar, da hierbei der Grundstein für die touristische Erschließung der Sinai-Halbinsel gelegt wurde.

2.1. Tourismus während der Besatzungszeit von 1967 bis 1982

Mit der Besatzung 1967 begann im Sinai der Ausbau von militärischen Einrichtungen und der Infrastruktur. Im Jahre 1972 wurde durch den Bau der Küstenstraße von Eilat, das nur wenige Kilometer westlich von Aqaba an der südlichsten Spitze des heutigen Israel liegt, nach Sharm el-Sheik zum Militärstützpunkt Ophira, die Voraussetzung für die Erschließung des Gebiets gegeben. Abbildung 2 zeigt diese etwa 250 Kilometer lange Straße entlang der Ostküste des Sinai.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2 Küstenstraße an der Ostküste des Sinai

(www.googlemaps.com, letzter Zugriff am 14.07.2010)

Entlang der Küstenstraße wurden dann, bei Nuweiba und Dahab, bei den beiden Moshavim, den landwirtschaftlichen Genossenschaftssiedlungen, sowie dem Katharinen - Kloster, Hotels errichtet. Diese wurden hauptsächlich während der israelischen Feiertage von jüdischen Besuchern frequentiert. Aber auch deutsche und amerikanische Sporttaucher nutzten die Hotels um die Korallenriffe entlang der Küste des Golfes von Aquaba zu erkunden. (Meyer, 1996, 585) Desweiteren entwickelte sich in Dahab und Nuweiba ein „internationales Zentrum des Rucksacktourismus mit aktiver Beteiligung der Mzeine - Beduinen“ (Meyer, 1996, 585). Besonders beliebt waren die, für den relativ freien Konsum von Drogen bekannten, Beduinen–Camps bei jungen westlichen Israelreisenden, welche ihre Israelreise mit einem Besuch des Sinai verknüpften. (Sarnowski, 2004, 378) Die Beteiligung der Beduinen bestand darin, dass sie auf ihrem Land in Strandnähe Zelte aufstellten und die Rucksacktouristen darin gegen eine geringe Gebühr nächtigen ließen. Wirklicher Massentourismus kam im Sinai allerdings erst nach 1982 unter ägyptischer Herrschaft auf.

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Details

Titel
Tourismus im Sinai
Hochschule
Ludwig-Maximilians-Universität München  (Geographie)
Veranstaltung
Vorbereitungkurs Große Exkursion Sinai
Note
1,3
Autor
Jahr
2010
Seiten
21
Katalognummer
V201155
ISBN (eBook)
9783656271673
ISBN (Buch)
9783656271925
Dateigröße
1753 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Tourismus, Ägypten, Sinai
Arbeit zitieren
Martin Steger (Autor:in), 2010, Tourismus im Sinai, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/201155

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