Möglichkeiten und Grenzen der Erweiterung einer Schulhomepage durch Schülerbeiträge am Beispiel einer Schulhomepage


Examensarbeit, 2009

37 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Rechtfertigung und Begrundung zur Wahl des Themas
2.1. Personliche Begrundung zur Wahl des Themas
2.2. Didaktische Legitimation durch Richtlinien und Lehrplane

3. Theoretischer Hintergrund
3.1. Medienerziehung und -kompetenz
3.2. Der Homepagegenerator „Primolo“

4. Rahmenbedingungen an der Schule
4.1. Medienkonzept
4.2. Technische Ausstattung
4.3. Bisherige Internetprasenz
4.4. Schulische Arbeitsgemeinschaft als Arbeitsform
4.5. Zusammensetzung undVorkenntnisseder Lerngruppe

5. Planung und Entwicklung der Arbeit in der AG
5.1. Einrichtung der AG
5.2. VorwissenaktivierenundVermittlung vonGrundlagenwissen
5.3. Auseinandersetzung mit Kinderseiten von Schulhomepages und Kennenlernen des Homepagegenerators „Primolo“
5.4. Einteilung der Web-Teams
5.5. Planung der Inhalte und Themen der Schulerbeitrage fur die Kinderseite
5.6. KompetenzerwerbderTextgestaltung und-verarbeitung
5.7. Uberarbeiten von Texten
5.8. Interviews und Bilder
5.9. Entwicklung des Layouts der Kinderseite

6. Lernziele von Schulern und Lehrer

7. Darstellung der Lehrerfunktionen26

8. Evaluation

9. Reflexion

10. Ausblick

11. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Der mediale Wandel und das Internet haben langst die Grundschulkinder erreicht. Heutzutage kommen diese ganz selbstverstandlich mit Computern und dem Internet in Kontakt, wobei die Nutzung eher Zuhause als in der Schule stattfindet. Doch gerade die Schule bietet den Schulern[1] die Moglichkeit Medienkompetenz zu erlangen. Das fuhrt dazu, dass die modernen Medien unverzichtbarer Bestandteil der Bildung sein sollten. Neben dem Konsum von Medien spielt auch die Mediengestaltung beim Erwerb von Medienkompetenz eine grofie Rolle. Das Erstellen einer Kinderseite fur die Schulhomepage bietet den Schulern verschiedene Moglichkeiten ihre Medienkompetenz auszubauen. Denn die Schule kann Schuler motivieren, eigene mediale Produkte selbststandig herzustellen, sodass sie auf diese Weise gestalterische und kreative Fahigkeiten erwerben konnen. Doch wie kann man neben dem alltaglichen Unterricht, und dazu noch als technischer Laie, Kinder an das Schreiben von Texten fur das Internet und eine Schulhomepage heranfuhren? Wie kann die Erstellung der Kinderseite durchgefuhrt werden, sodass die Medienkompetenz dabei gefordert wird und die Schuler auf eine durch Medien gepragte Lebenswirklichkeit vorbereitet werden?

An vielen Grundschulen hat das Internet Eingang gefunden und viele verfugen bereits uber eine schuleigene Website. ,,Eine Schulwebsite ist eine Visitenkarte im weltweiten Netz.[2] “ Die meisten informieren uber die Schule, Klassen, Termine und das Schulprogramm. Manchmal ist eine Unterseite fur Kinder vorhanden, die aber meistens von Erwachsenen erstellt wurde. Viel zu selten gibt es Kinderseiten, die von Kindern und fur Kinder erarbeitet wurden. Doch eigentlich sollten beijeder Schulhomepage die Schuler im Mittelpunkt stehen, denn um sie geht es in der Schule. Schulerseiten, die von Kindern erstellt werden, bieten eine sehr gelungene Moglichkeit sich selbst und Themen aus ihren Interessensgebieten auf der Schulhomepage zu prasentieren.[3] Die Schuler haben die Moglichkeit Erfahrungen, Erlebnisse, Unterrichtserfolge und Ereignisse aus ihrer Lebenswelt, fur eine Offentlichkeit prasent zu machen. Die Kompetenzen, die im Umgang mit Medien erreicht werden konnen, werden in unserem Zeitalter als Schlusselqualifikation gesehen[4] Die allgemeine geringe Erfahrung, bezuglich der Herstellung einer Homepage mit Schulern, behindert den Auftrag der Schule, die Schuler fur die durch Medien stark gepragte Lebenswirklichkeit vorzubereiten. Daraus resultiert die Frage, wie man gemeinsam mit Schulem die Schulhomepage so erweitern kann, dass Schuler, die im Mittelpunkt der Schule stehen sollen, selbst einen eigenen Beitrag leisten konnen?

Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, durch die Durchfuhrung und Darstellung des Vorgehens einer Arbeitsgemeinschaft mit Schulem des vierten Schuljahres, in der die bereits bestehende Schulhomepage durch Schulerbeitrage erweitert wird, die Moglichkeiten und Grenzen dieser Erweiterung herauszustellen. Gemeinsam mit den Kindern mochte ich diese herausfordernde Aufgabe bewaltigen. Es ist wichtig, die Anwendung des Konzeptes in dieser Arbeit darzustellen, da dadurch die Moglichkeiten und Grenzen am besten gezeigt werden konnen.

Um ein ubersichtliches Gesamtbild der Examensarbeit zu vermitteln, werden im Folgenden die einzelnen Teilbereiche skizziert:

Die Rechtfertigung und Begrundung meiner Themenwahl werden anfangs erwahnt. Sie basieren auf meiner personlichen Einschatzung, sowie den Lehrplanen der Facher Deutsch, Kunst und Sachunterricht und den Richtlinien. Der theoretische Hintergrund soll mit den Definitionen der Medienerziehung und -kompetenz kurz gehalten werden. Weiterhin werden in diesem Kapitel die wesentlichen Funktionen des Homepagegenerators „Primolo“ erlautert, da die Schuler mit dessen Hilfe ihre Dokumente im Internet veroffentlichten.

Anschliefiend gehe ich auf die Rahmenbedingungen der Schule ein. Hier werden das bestehende Medienkonzept, die technische Ausstattung, die bisherige Internetprasenz, die schulische Arbeitsgemeinschaft als Arbeitsform sowie die Zusammensetzung und Vorkenntnisse der Lerngruppe dargestellt.

Anhand der Darstellung der Planung und Entwicklung der Arbeit in der AG werden die wichtigsten Schritte des Vorgehens aufgezeigt.

Dementsprechend lassen sich die Lernziele der Schuler und Lehrer und der Bezug zu den Lehrerfunktionen ableiten.

Als letztes folgen die Evaluation und eine Reflexion, in der die Durchfuhrung und Zielsetzung kritisch beleuchtet werden. Der abschliefiende Ausblick informiert uber die Weiterarbeit.

2. Rechtfertigung und Begrundung zur Wahl des Themas

2.1. Personliche Begrundung zur Wahl des Themas

Bei der Uberlegung zur Wahl meines Examensarbeitsthemas hatte ich den Gedanken und Wunsch, dass ich etwas gemeinsam mit den Kindern erarbeiten mochte, wovon die Schule nachhaltig profitieren kann. Die Idee, unsere Schulhomepage durch Schulerbeitrage zu erweitern, kam mir, nachdem ich uberlegt hatte, wo an unserer Schule mogliche Verbesserungen stattfinden konnten. Bei Betrachtung der bereits bestehenden Schulhomepage, wird deutlich, dass sie zwar die Schule darstellt und viele wichtige Informationen enthalt, aber die Seite fur Kinder, nach ihren Aussagen, ,,uninteressant und langweilig“ ist.

Die Recherche im Internet zeigte mir, wie ansprechend und interessant Kinderseiten auf Schulhomepages gestaltet sein konnen. Naturlich hatte ich diese Seite fur Kinder alleine planen und umsetzen konnen, doch ich wollte gemeinsam mit Schulern und fur Schuler diese Seite planen, erarbeiten und gestalten. HeiBt es nicht immer: ,,Wir sollen die Kinder da abholen wo sie stehen?“ Wenn wir Grundschulkinder da abholen wollen, wo sie stehen, mussen wir die mediale Ausstattung der Kinderzimmer wahrnehmen. Denn Walkman, Diskman, Gameboy, Computer... sind dort Realitat. Bereits 1985 erkennt das Kultusministerium des Landes, das Neue Medien und Internet zur Lebenswirklichkeit von Grundschulern gehoren.[5]

Als ich dem Schulleiter von meiner Idee berichtete, war seine erste Reaktion: ,,Ihre Idee ist Gold wert“. Gerade zu Beginn des neuen Schuljahres beschaftigte er sich mit dem Thema Schulhomepage. Die Mutter einer Erstklasslerin hatte ihn darauf angesprochen, dass die Internetprasenz unserer Schule verbesserungswurdig sei. Sie ist Webdesignerin und bot an, die Schulhomepage umzugestalten. Ihre Aufgabe besteht darin die Seiten, die hauptsachlich, fur Erwachsene bestimmt sind, zu designen. Die Kinderseite entwickelt die, von mir gegrundete Arbeitsgemeinschaft.

2.2. Didaktische Legitimation durch Richtlinien und Lehrplane

Die Aufgabe der AG, die Schulhomepage durch Schulerbeitrage zu erweitern, bietet den Schulern viele Moglichkeiten bereits bekannte Kompetenzen zu nutzen und neue zu erlangen. Diese sind in den Richtlinien und Lehrplanen der Facher Deutsch, Sachunterricht und Kunst niedergeschrieben. ,,Da die Richtlinien die Aufgaben, Ziele und Inhalte der Bildungs- und Erziehungsarbeit festlegen“[6], ist es wichtig und sinnvoll, die Aufgaben und Ziele der AG mit deren Hilfe zu begrunden.

Laut Richtlinien sollen die Fahigkeiten und Neigungen der jungen Menschen ihren Bildungsweg bestimmen und die Schuler sollen insbesondere lernen, mit Medien verantwortungsbewusst und sicher umzugehen.[7] Die Ergebnisse der KIM-Studie[8] 2008 zeigen, dass der Computer und der Umgang mit diesem, zur Lebenswirklichkeit und zum Alltag der heutigen Schuler gehoren. Deswegen ist es notwendig, dass die elektronischen Informations- und Kommunikationstechnologien ebenso Hilfsmittel des Lernens und Gegenstand des Unterrichts sind wie die traditionellen Medien (z.B. Bucher). Dabei sollen die Medien selbst Gegenstand des Unterrichts werden, denn dadurch erfahren die Schuler Moglichkeiten und Beschrankungen einer durch Medien gepragten Lebenswirklichkeit.[9]

Da die Produktion von Texten als Internetbeitrage im Zentrum steht, lassen sich traditionelle mit modernen Zielen des Deutschunterrichts vereinen. Es werden neben sprachlichen Basisfertigkeiten auch methodische Kompetenzen vermittelt und soziale und affektive Ziele trainiert.[10] Der Umgang mit Texten und Medien ist im Lehrplan Deutsch ein eigener Bereich, dabei sollen die Schuler die Medien als Anreiz zum Sprechen, Schreiben und Lesen nutzen und eigene Medienbeitrage gestalten.[11]

Die meisten Schulerbeitrage, zur Erweiterung der Schulhomepage, entstehen durch das Schreiben und Gestalten von Texten, mithilfe eines Textverarbeitungsprogramms. Im Lehrplan Deutsch ist im Bereich: Schreiben und unter dem Schwerpunkt: Uber Schreibfertigkeiten verfugen, die Kompetenzerwartung, dass die Schuler den PC als Schreibwerkzeug nutzen und dass sie Texte mithilfe von Clip-Art und Rechtschreibprogrammen gestalten und uberarbeiten konnen.[12]

Neben der Kompetenz, den Computer als Schreibwerkzeug zu nutzen, sind weitere Kompetenzen von Noten, sodass die Schuler Texte planen, adressatengerecht und funktionsangemessen verfassen und uberarbeiten konnen. Diese Kompetenzen sind dem Bereich: Schreiben unter dem Schwerpunkt: Texte situations- und adressatengerecht verfassen dargelegt. Durch Besprechungen und Absprachen im s.g. Web-Team (Bezeichnung fur die Gruppen in der AG)[13] und in der Web-Team-Konferenz (Bezeichnung fur die Arbeit, wenn alle Web-Teams zusammenkommen und gemeinsam arbeiten) wurden Themen, Inhalte und Textsorten geklart und vereinbart. Die Schuler entschieden dabei selbst, welche Texte und Textsorten (darstellende Texte, unterhaltende Texte usw.) geschrieben werden sollten.

Die Mitglieder der AG sind alle in der vierten Klasse, einige haben im Deutschunterricht bereits Schreibkonferenzen kennengelernt und durchgefuhrt. Diese Kompetenz kann genutzt werden, um uber die Wirkung der Textentwurfe, aufgrund von Schreibkriterien, zu beraten und gegebenenfalls die Texte fur eine Veroffentlichung zu uberarbeiten.[14]

Neben dem Lehrplan Deutsch lasst sich der Lehrplan des Faches Sachunterricht als Legitimierung der Inhalte der AG nutzen. Auch hier findet sich die Aussage, dass Medien als Kommunikations- und Informationsmittel genutzt werden sollen.[15] Der Bereich: Zeit und Kultur mit dem Schwerpunkt: Mediennutzung zeigt ebenfalls, dass Schuler eigene Geschichten unter Nutzung vorhandener Medien, wie des PCs, schreiben, gestalten und mit Textverarbeitungsprogrammen bearbeiten sollen.[16]

Auch im Lehrplan des Faches Kunst lassen sich Kompetenzen finden, die durch Schulerbeitrage erreicht werden konnen. Die Schuler wollen neben Texten auch Fotos und Bilder online prasentieren. Diese Kompetenz findet sich im Bereich: Gestalten mit technisch-visuellen Medien mit dem Schwerpunkt Prasentieren wieder. Die Schuler sollen Kameras in Gestaltungs- und Prasentationszusammenhangen nutzen.[17]

Die Schulerbeitrage, seien es Bilder oder Texte, mussen dann noch von den Kindern in ein Layout gebracht werden. Auch dies ist als Kompetenz definiert, denn die Schuler sollen Layouts im Schreibprogramm des Computers fur eigenes Arbeiten nutzen.[18]

Zusatzlich zu den Kompetenzen aus den Fachern Deutsch, Sachunterricht und Kunst haben die Schuler die Moglichkeit, durch den Umgang mit dem Computer und dem Internet, ihre Medienkompetenz (siehe nachstes Kapitel „Medienerziehung und - kompetenz) zu erweitem.

3. Theoretischer Hintergrund

3.1. Medienerziehung und -kompetenz

Heutzutage leben wir in einer durch Medien gepragten Welt und nutzen diese tagtaglich. Eine solche Vielfalt verlangt nach einer Medienerziehung, die die Kinder auf diese Lebenswirklichkeit vorbereitet. Als Medienerziehung wird die Unterstutzung von Lem, Entwicklungs- und Erziehungsprozessen bezeichnet, die unmittelbar auf die Auseinandersetzung mit Medien, ihrer Nutzung und Gestaltung gerichtet sind. Laut Werner Sachs umfasst die Medienerziehung mit Handling, Medienliteralitat, - kunde, - gestaltung,- analyse und - kritik, medienpolitisches Engagement, kompensierende Medienarbeit und medienpadagogische Elternarbeit eine Vielzahl von Aufgabenfeldern.[19] Dieter Baacke nennt diese Bereiche Medienkritik, - kunde, - nutzung und - gestaltung.[20]

Bevor ich auf die Moglichkeiten der Medienerziehung der AG eingehe, erscheint es mir sinnvoll auch den Begriff Medienkompetenz aufzugreifen. Medienkompetenz wird nuanciert, als die Fahigkeit des Subjekts verstanden, mit Medien „sinnvoll“ umzugehen. Das heifit das Individuum soll die Medien rezipieren, verstehen, analysieren, bewerten, genieBen und aktiv fur selbstbestimmte Interessen und Ziele nutzen. [21] „Dass Medienkompetenz in unserer Gesellschaft eine herausragende Bedeutung zukommt, ist unstrittig, ebenso, dass auch schon jungere Kinder ihrer bedurfen.“[22] Aufgrund verschiedener sozialer Hintergrunde und Moglichkeiten ist es u.a. die Schule, die Kinder bei der praktischen Arbeit zur Entwicklung der Medienkompetenz unterstutzen muss. Die Grundschule soll fur Chancengleichheit sorgen und ist ein Ort, an dem die Forderung und Entfaltung der Medienkompetenz im Sinne eines konstruktiven und zugleich kritischen Umgangs mit Medien im Mittelpunkt stehen muss.[23] Die Enquete-Kommission des Deutschen Bundestags hat bereits 1998 in ihrem Schlussbericht eine Definition des Begriffs Medienkompetenz gegeben, die heute noch aktuell und gultig ist: „Medienkompetenz bedeutet Medien zu handhaben, sich in der Medienwelt zurechtzufinden, Medieninhalte aufzunehmen, zu bearbeiten und gestalterisch in den Medienprozess eingreifen.“[24] Diese Definition spiegelt die oben genannten Aufgabenfelder wieder.

Die Durchfuhrung und Arbeit in der AG, welche das Planen, Erstellen, Uberarbeiten und das Veroffentlichen von Bildern und Texten auf einer Website als Ziel hat, leistet einen Beitrag zur Medienerziehung und damit zum Erwerb von Medienkompetenz. Hauptsachlich haben die Schuler die Moglichkeit im Aufgabenfeld Mediengestaltung tatig und kompetenter zu werden. ,,Junge Menschen, auch schon Grundschuler, sollen Medien auch als Mittel der Kommunikation verwenden und dementsprechend lernen, sie selbst zu produzieren und zu gestalten.[25] “ Der Schwerpunkt der Arbeit der AG liegt auf der publizistisch orientierten Mediengestaltung, denn die Schuler produzieren Beitrage, um ihre Erfahrungen, Erlebnisse und Ereignisse aus der Lebenswelt, einer Offentlichkeit zu prasentieren.

Folgende Groblernziele der Medienkompetenz lassen sich bei der Erweiterung der Schulhomepage durch Schulerbeitrage ableiten. Die Schuler sollen

- das Medium Internet und spezielle Websites kritisch hinterfragen,
- Informationen erstellen und bearbeiten
- eigene Uberlegungen, im Hinblick auf bestimmte Adressaten aufarbeiten,
- eigene Produkte fur das Internet verfugbar machen, digitale Arbeitsmittel nutzen und
- den Homepagegenerator „Primolo“ fur die oben genannten Zwecke benutzen konnen.[26]

3.2. Der Homepagegenerator „Primolo“

Das Vorhaben mit Schulern eine Homepage zu erstellen schreckt viele Kollegen ab, da sie denken, ohne technische Kenntnisse der Aufgabe nicht gewachsen zu sein. Auch ich habe in diesem Bereich noch keinerlei Erfahrungen und habe mich auf die Suche nach einer Moglichkeit gemacht, ohne uber das technische „Knowhow“ zu verfugen, gemeinsam mit den Kindern eine Homepage zu erstellen. Da ich die Schule finanziell nicht belasten wollte, sollte eine Moglichkeit gefunden werden, die kostenlos ist. In der Zeitschrift „Praxis Grundschule“ mit dem Titel „Texte im Netz“ bin ich auf den kostenfreien und netzbasierten Homepagegenerator „Primolo“ gestoBen. „Primolo“ ist ein Projekt von „Schulen ans Netz e.V.“, einer Initiative des Bundesministeriums fur Bildung und Forschung und der Deutschen Telekom AG.“[27]

Fur die Erstellung einer Homepage mit diesem Generator braucht man keine speziellen Programmierkenntnisse, der Umgang ist kostenlos und richtet sich an Lehrer und Grundschulkinder. „Primolo“ war die perfekte Option fur mich und meine Arbeitsgemeinschaft, unsere Schulerseite zu erstellen.

Besonders positiv ist auch, dass man keine besonderen Programme auf die Computer laden muss, denn man kann einfach online damit arbeiten.

Gibt man die Internetadresse www.primolo.de in den Internetbrowser ein, so erscheint als erstes die Primolofigur. Gleich danach offnet sich die Startseite, die uber ein einfaches und kindgerechtes Menu verfugt. Im oberen Bereich der Seite finden sich die vier Bereiche mit verschiedenen Funktionen. Der Bereich „Erkunden“ informiert uber Neuigkeiten und bringt den Besucher immer wieder zuruck zur Startseite, der Bereich „Schauen“ erlaubt das Begutachten von bereits erstellten Seiten und Projekten und der Bereich „Klicken“ bietet eine Linksammlung fur Kinder. Im Bereich „Basteln“ werden die Internetseiten erstellt. Hat man die Nutzungsbedienungen gelesen und akzeptiert, kann man sich mit einem Gruppennamen und einem Passwort anmelden. Dabei ist zu beachten, dass nur der Lehrer Zugang zu allen Bereichen, d.h. Verwaltung des Projektes (Zugangsdaten, Veroffentlichen, Daten andern, Siteverwaltung und Maileinstellungen) hat. Der Schulerbereich beinhaltet:

Grundlayout: Verschiedenen Hintergrundfarben, Hintergrundmustern und Text-Typen konnen ausgewahlt werden.

Seitenverwaltung: Alle erstellten und zu erstellenden Seiten werden hier verwaltet. Die Schuler konnen zwischen 16 verschiedenen Seitenlayouts (Verhaltnis zwischen Bildern und Text) wahlen. Beim Erstellen der Seite muss man aber nicht alle vorgegebenen Elemente nutzen, sodass man die Seite selbststandig gestalten kann. Die Seitenvorschau bietet die Moglichkeit die Homepage im aktuellen Bearbeitungszustand einzusehen.

Primolos Bilderkiste: Die Schuler haben die Moglichkeit, von Primolo bereits gestellte Bilder fur ihre Homepage zu nutzen.

Bilderkiste: Die Schuler konnen zuvor auf dem Computer gespeicherte, Bilder, die nicht groBer als lOOkb sein durfen, speichern und auf ihre Seite laden.

Mediakiste: Alle Dateien konnen gesammelt und aufgehoben werden (wie z.B. PDF- Dateien, Midi-Dateien oder eine Flashdateien).

Eine Moglichkeit, das Medium Internet als Kommunikationsmittel zu nutzen, bietet der Mailservice. Die Schuler konnen E-mails von Homepagebesuchern lesen und beantworten. Eine weitere Option ist die eines Gastebuchs, in das Besucher der Seite Kommentare schreiben. Das Gastebuch und der Empfang von E-Mails finde ich besonders geeignet, da sie gute Moglichkeiten bieten, um eine Ruckmeldung zu unserer Homepage zu bekommen.

Im Bereich Seitenverwaltung lassen sich auch Seiten erstellen in denen man verlinkte Bilder prasentieren kann und es lasst sich ein Chat offnen, der es den Kindern ermoglicht durch einfaches Anklicken sich zu unterhalten.

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Homepagegenerator „Primolo“ eine empfehlenswerte Moglichkeit ist, eine eigene Website zu erstellen. Denn so bekommen Erwachsene und vor allem Kinder, die uber kein technisches Wissen verfugen, die Chance Beitrage medien- und altersgerecht „kinderleicht“ zu prasentieren.[28]

4. Rahmenbedingungen an der Schule

4.1. Medienkonzept der Schule

Der Umgang mit ,,neuen Medien“ und das Medienkonzept sind im Arbeitsprogramm der Schule niedergeschrieben. „Neben dem Einsatz vieler verschiedener Unterrichtsmaterialien werden in der Schule auch die neuen Medien genutzt.“[29] In allen vier Schuljahren werden im Rahmen von offenem Unterricht und eigenstandigem Lernen die Computer und das Internet in den Medienecken der Klassen integriert. Die Grobziele der Computer- und Internetnutzung sind das Einuben grundlegender Fahigkeiten, mit dem Ziel des PC - Fuhrerscheins (Ende des vierten Schuljahres), die Nutzung im taglichen Unterricht und die gemeinsame Nutzung der Medien.[30] In der Arbeitsgemeinschaft werden die Ziele und Fertigkeiten (zum Beispiel das Arbeiten mit dem Schreibprogramm Word) des Medienkonzeptes der Schule aufgegriffen und im Sinne der Lehrerfunktion „Innovieren“ weiter entwickelt.

4.2. Technische Ausstattung der Schule

In jedem Klassenraum stehen den Kindem zwei Computer zur Verfugung. ,,Im Jahr 2008 wurden in vielen Klassen neue Flachbildschirme eingesetzt.“[31] Die Schule arbeitet im Wesentlichen mit folgender Lernsoftware: Budenberg (Grundlage zur Arbeit mit allen Jahrgangen und Lernbereichen), Fit in Deutsch, GUT, Lernwerkstatt und die sprechende Anlauttabelle (Unterstutzung der Sprachentwicklung), Fit in Mathe, Monti und Zauberzahlen (Mathematik), Programme fur DAZ, Lowenzahn, Duden-Mein erstes Lexikon, Erste Weltreise, und Medienpaket KR (Sachunterricht). Einige Klassen nutzen die Leseplattform Antolin.[32]

Zurzeit sind im Hauptgebaude nur einige Computer mit dem Internet verbunden. Es werden aber weitere Internetanschlusse gelegt, so dass bald alle Klassen die Moglichkeit haben, in ihren Klassenraumen, das Internet zu nutzen.

Zusatzlich sind das Nebengebaude und das Hauptgebaude mit einem Computerraum ausgestattet. Hier finden auch drei LRS-Kurse des Niederrheinischen Vereins zur Forderung des Lesens und Schreibens und zwei Kurse zum Erwerb des „Internetfuhrerscheins“ statt. Der Raum im Hauptgebaude verfugt uber 16 Computer, die mit der notwendigen Hardware (Computer, Bildschirm, Tastatur, Maus und Lautsprechern) ausgestattet ist. Diese Computer sind bereits durch ein lokales Netzwerk mit dem Internet verbunden, so dass man durch einfaches Anklicken des Internet Explorer Icons ins Internet gelangt. Jeder Computer ist mit dem Betriebssystem Windows ausgestattet und bietet die Moglichkeit Texte mit dem Textverarbeitungsprogramm Word 2003 zu schreiben. Der Raum verfugt weiterhin uber acht Drucker und einen Scanner.

4.3. Bisherige Internetprasenz der Schule

Vor ca. einem Jahr wurde die Website der Schule, von einer engagierten Lehrerin mithilfe eines Webdesigners erneuert. Man findet dort u.a. Informationen zu Terminen, zum Schulprogramm, zum ,,Lernen Plus“ und dem Forderverein. Seit Beginn des Schuljahres 2009/2010 bearbeitet eine Mutter einer Erstklasslerin die bestehende Website. Die Kinderseite gestalten seit dem 24.09.2009 Schuler der Schule in der von mir gegrundeten AG.

4.4. Schulische Arbeitsgemeinschaft als Arbeitsform

Viele Schulen lassen ihre Intemetauftritte von motivierten Kollegen oder Fremdpersonen wie Webdesignern erstellen. Soll die Website jedoch die Schuler ins Zentrum stellen, ist es nur richtig, zusatzlich eine Schulerseite von Schulern fur Schuler erstellen zu lassen. Selbstverstandlich kann nicht die ganze Schulerschaft am Entstehungsprozess dieser Seite beteiligt sein, jedoch sollen spater moglichst viele Schuler die Moglichkeit erhalten, ihren Beitrag zu leisten. Dies konnen zum Beispiel Veroffentlichungen in Form von Geschichten, Projektbeschreibungen oder Kunstbildern sein. Sinnvoll ist es, die Entstehungsarbeit in einer schulischen Arbeitsgemeinschaft, von 10-20 Mitgliedern, durchzufuhren, denn schulische Arbeitsgemeinschaften bieten die Gelegenheit, mit einer uberschaubaren Gruppe von interessierten und motivierten Kindern intensiv an einem Thema zu arbeiten.

Eine Moglichkeit fur Schuler bei der Arbeit in einer AG ist ihre Partizipation, denn Schuler bestimmen als AG-Mitglieder Inhalte ihrer Arbeit selbst. Das bietet den Schulern die Chance selbsttatig zu werden. Fur den Lehrer bedeutet dies, dass er als Initiator, Moderator und [33] Ideengeber agieren kann, um die Schuler in ihrer Arbeit zu beraten und unterstutzen.

4.5. Zusammensetzung und Vorkenntnisse der Lerngruppe

Die 17 Schuler, die an der AG teilnehmen und Beitrage fur die Schulerseite erstellen, sind zwischen acht und zehn Jahre alt. Die zehn Madchen und sieben Jungen sind aus den vier Klassen des vierten Schuljahrs. Die Vorkenntnisse, der Nutzen und Besitz von Computer und Internet und der favorisierte Umgang wurden beim ersten AG-Treffen mit Hilfe eines Fragebogens ermittelt. Von den 15 Befragten (zwei Kinder fehlten bei diesem Termin) gaben 14 an, einen Computer Zuhause zu haben und zehn, einen eigenen zu besitzen. Alle 14 Haushalte, in denen ein Computer vorhanden ist, verfugen uber einen Internetzugang. Die folgende Grafik zeigt, wie oft die Kinder den Computer Zuhause pro Woche nutzen.

[...]


[1] Aus Grunden der besseren Lesbarkeit nehme ich keine geschlechtsspezifischen Unterscheidungen bei den Personenbezeichnungen vor, meine jedoch jedes Mal sowohl die weibliche als auch die mannliche Person.

[2] Wilde, Dagmar: (2003) S.30

[3] vgl. www.schulhomepage.de (Aufruf: 10.10.2009)

[4] vgl. Baacke, Dieter (1997) S. 50

[5] vgl. Halbach, Martin (2003) S.24

[6] Ministerium fur Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein Westfalen (2008) S.11

[7] vgl. Ebenda. S.11

[8] Seit 1999 fuhrt der Medienpadagogische Forschungsverbund Sudwest regelmahig eine Basisstudie (KIM- Studie) zum Stellenwert der Medien im Alltag von Kindern (6 bis 13 Jahre) durch.

[9] vgl. Ministerium fur Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein Westfalen (2008) S.15

[10] vgl. Borrmann, Andreas (2000), S. 4

[11] vgl. Ministerium fur Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein Westfalen S.33

[12] vgl. Ebenda S.29

[13] Anmerkung der Verfasserin

[14] Ministerium fur Schule und des Landes Nordrhein Westfalen( 2008) S.29 f

[15] vgl. Ebenda. S. 49

[16] vgl. Ebenda. S.50

[17] vgl. Ebenda S.109

[18]. Ebenda. S.107

[19] vgl. Sachs, Werner (2003), S. 1 ff

[20] vgl. Baacke, Dieter (1997), S.98 f

[21] vgl. Feil, Christina (2004) S.67

[22] Baacke, Dieter(1997) S.12

[23] Bildungskommission NRW (1995) S. 137

[24] Baacke, Dieter (1999) .S.68

[25] vgl. Sachs, Werner (2003), S.9

[26] Baacke, Dieter (1999) S. 62 ff

[27] Vgl. Frank, Dirk (2003) S.14

[28] vgl. www.primolo.de (Aufruf: 19.10.2009)

[29] Arbeitsprogramm der Schule Medienkonzept S.l

[30] vgl. Ebenda S.l

[31] Arbeitsprogramm der Schule Medienkonzept S.1

[32] Ebenda S.2

[33] vgl. http://www.schule-begleitet-fahren.de/ag.html (Aufruf: 21.10.09)

Ende der Leseprobe aus 37 Seiten

Details

Titel
Möglichkeiten und Grenzen der Erweiterung einer Schulhomepage durch Schülerbeiträge am Beispiel einer Schulhomepage
Note
1,7
Autor
Jahr
2009
Seiten
37
Katalognummer
V200941
ISBN (eBook)
9783656290087
Dateigröße
610 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
möglichkeiten, grenzen, erweiterung, schulhomepage, schülerbeiträge, beispiel
Arbeit zitieren
Marlena Börger (Autor:in), 2009, Möglichkeiten und Grenzen der Erweiterung einer Schulhomepage durch Schülerbeiträge am Beispiel einer Schulhomepage, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/200941

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