Der Äquilibrationseffekt im Sport

Eine Studie zu den Effekten der Befindlichkeitsänderungen


Magisterarbeit, 2012

99 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

1 Einleitung

2 Theoretische Grundlagen
2.1 Sportspiel Squash
2.1.1 Definition und Einordnung
2.1.2 Charakteristik des Sportspiels
2.1.3 Organisation und Funktion von Squash und Sauna als Freizeitaktivität im Fitnessstudio
2.2 Wohlbefinden und Sport
2.2.1 Terminologie von Wohlbefinden
2.2.2 Strukturmodell nach Becker (1991)
2.2.3 Determinanten von Wohlbefinden
2.2.4 Forschungsstand zur Variabilität des Wohlbefindens durch sportliche Aktivität

3 Hypothesen

4 Methodik
4.1 Untersuchungsdesign
4.1.1 Stichprobe
4.1.2 Durchführung
4.1.3 Messinstrument
4.2 Statistische Auswertung
4.2.1 Deskriptive Statistik
4.2.2 Analytische Statistik

5 Ergebnisse
5.1 Deskriptive Darstellung der Ergebnisse
5.1.1 Ergebnisse allgemeiner Teil
5.1.2 Ergebnisse der einzelnen Stimmungsaspekte
5.2 Analytische Darstellung der Ergebnisse

6 Diskussion
6.1 Interpretation der Ergebnisse
6.2 Diskussion der Ergebnisse
6.3 Methodenkritik

7 Zusammenfassung und Ausblick

Literaturverzeichnis

Anhang

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Darstellung eines Squash-Courts (Haymann, 1989, S. 8)

Abb. 2: Strukturmodell des Wohlbefindens (nach Becker, 1991, S. 14)

Abb. 3: Das Flow Modell (nach Csikszentmihalyi, 1988, S. 128)

Abb. 4: Kausalmodell zur Wirkung von sozialem Rückhalt (Schwarzer & Leppin, 1991,
S. 183)

Abb. 5: Schematische Darstellung des Zusammenhangs von Arbeitsbedingungen und seelischer Gesundheit (Becker, 1986, S. 189)

Abb. 6: Konzeptualisierung des Zusammenhangs zwischen sportlicher Aktivität und
(Wohl-)Befinden (Brehm, 2006, S. 36)

Abb. 7: Verfahren zur Erfassung der aktuellen Befindlichkeit im Sport (Kellmann & Golenia, 2003, S. 330)

Abb. 8: Altersverteilung der Gesamtstichprobe

Abb. 9: Einteilung der Stichprobe in Lebensabschnitte (mod. nach Winter, 1998)

Abb. 10: Darstellung der Stichprobenverteilung bezüglich des Berufs

Abb. 11: Darstellung Kreismodell (Abele-Brehm & Brehm, 1986, S. 214)

Abb. 12: Darstellung des Codierschemas

Abb. 13: Darstellung der Motive zum Besuch der Sauna nach dem Squashspiel

Abb. 14: Darstellung der Stimmungsaspekte t1 zu t2 bezüglich eines Äquilibrationseffekts
(n = 50)

Abb. 15: Darstellung der Stimmungsaspekte t2 zu t3 bezüglich eines Äquilibrationseffekts
(n = 14)

Abb. 16: Darstellung der Stimmungsaspekte der jungen Gruppe t1 zu t2 bezüglich eines Äquilibrationseffekts (n = 26)

Abb. 17: Darstellung der Stimmungsaspekte der alten Gruppe t1 zu t2 bezüglich eines Äquilibrationseffekts (n = 24)

Abb. 18: Darstellung der Stimmungsaspekte der jungen Gruppe t2 zu t3 bezüglich eines Äquilibrationseffekts (n = 26)

Abb. 19: Darstellung der Stimmungsaspekte der alten Gruppe t2 zu t3 bezüglich eines Äquilibrationseffekts (n = 24)

Abb. 20: Darstellung der Stimmungsaspekte der Männer t1 zu t2 bezüglich eines Äquilibrationseffekts (n = 36)

Abb. 21: Darstellung der Stimmungsaspekte der Frauen t1 zu t2 bezüglich eines Äquilibrationseffekts (n = 14)

Abb. 22: Darstellung der Stimmungsaspekte der Männer t2 zu t3 bezüglich eines Äquilibrationseffekts (n = 11)

Abb. 23: Darstellung der Stimmungsaspekte der Frauen t2 zu t3 bezüglich eines Äquilibrationseffekts (n = 3)

Tabellenverzeichnis

Tab. 1: Anzahl der Fitnessstudios pro Bundesland und in Deutschland (Deloitte, 2010)

Tab. 2: Prozentuale Verteilung der Stichprobe

Tab. 3: Darstellung demografischer Variablen der Stichprobe

Tab. 4: Die Irrtumswahrscheinlichkeit p (nach Bühl & Zöfel, 2000, S.109)

Tab. 5: Interpretationshilfen für den Korrelationskoeffizienten r (Bös et al., 2000, S. 169)

Tab. 6: Darstellung der Antworthäufigkeiten von Frage 1

Tab. 7: Darstellung der Antworthäufigkeiten von Frage 2

Tab. 8: Darstellung der Antworthäufigkeiten von Frage 3

Tab. 9: Darstellung der Antworthäufigkeiten von Frage 4.

Tab. 10: Darstellung der Antworthäufigkeiten von Frage 5

Tab. 11: Darstellung von Rangfolge der Hauptmotive und Gründe

Tab. 12: Darstellung von Rangfolge der Hauptmotive bezüglich des Alters

Tab. 13: Darstellung der Antworthäufigkeiten von Frage 7

Tab. 14: Darstellung der Antworthäufigkeiten der Frage 8

Tab. 15: Darstellung der Ergebnisse „Ärger“ zu 3 Messzeitpunkten

Tab. 16: Darstellung der Ergebnisse „Erregtheit“ zu 3 Messzeitpunkten

Tab. 17: Darstellung der Ergebnisse „Aktiviertheit“ zu 3 Messzeitpunkten

Tab. 18: Darstellung der Ergebnisse „Ruhe“ zu 3 Messzeitpunkten

Tab. 19: Darstellung der Ergebnisse „positive Stimmung“ zu 3 Messzeitpunkten

Tab. 20: Darstellung der Ergebnisse „Energielos“ zu 3 Messzeitpunkten

Tab. 21: Darstellung der Ergebnisse „Deprimiertheit“ zu 3 Messzeitpunkten

Tab. 22: Darstellung der Ergebnisse der Stimmungsaspekte zu allen drei Messzeitpunkten bezüglich des Alters

Tab. 23: Darstellung der Ergebnisse der Stimmungsaspekte zu allen drei Messzeitpunkten bezüglich des Geschlechts

Tab. 24: Ergebnisse der Korrelation bei gepaarten Stichproben (n = 50)

Tab. 25: Ergebnisse vom T-Test bei gepaarten Stichproben (n = 50)

Tab. 26: Ergebnisse Kolmogorov-Smirnov-Anpassungstest (n = 14)

Tab. 27: Ergebnisse Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Test (n = 14)

Tab. 28: Ergebnisse der Varianzanalyse ANOVA hinsichtlich der Motivrangfolge (n = 50)

Tab. 29: Ergebnisse der Varianzanalyse ANOVA hinsichtlich der Stimmungsaspekte zu allen drei Messzeitpunkten

Tab. 30: T-Test bei unabhängigen Stichproben zum ersten Messzeitpunkt (n = 50)

Tab. 31: T-Test bei unabhängigen Stichproben zum zweiten Messzeitpunkt (n = 50)

Tab. 32: T-Test bei unabhängigen Stichproben zum dritten Messzeitpunkt (n = 14)

Tab. 33: T-Test bei gepaarten Stichproben

Tab. 34: Ergebnisse Kolmogorov-Smirnov-Anpassungstest

Tab. 35: Darstellung der Ergebnisse der Stimmungsaspekte zu allen drei Messzeitpunkten bezüglich des Alters

Tab. 36: Ergebnisse der Varianzanalyse ANOVA hinsichtlich der Stimmungsaspekte zu allen drei Messzeitpunkten

Tab. 37: Deskriptive Darstellung der Ergebnisse bezüglich der Motive

Tab. 38: Darstellung der Ergebnisse der ANOVA bezüglich der Motive

Tab. 39: Ergebnisse T-Test Geschlechtsunterschiede t1

Tab. 40: Ergebnisse T-Test Geschlechtsunterschiede t2

Tab. 41: Ergebnisse T-Test Geschlechtsunterschiede t3

1 Einleitung

Sportliche Aktivität ist in der heutigen Gesellschaft ein wichtiger Bestandteil der Freizeitgestaltung. Die Motive, Sport zu treiben, sind individuell verschieden. Bei den motivationalen Anreizen des Sports unterscheidet man sechs Einstellungen zum Sport: soziale Erfahrung, Mittel zur Verbesserung bzw. Erhaltung der Gesundheit und Leistungsfähigkeit (z.B. Besuch des Fitnessstudios), Erleben von Spannung und Risiko, ästhetische Erfahrung, Katharsis („Entspannung“) und die asketische Erfahrung („Steigerung der Leistungsfähigkeit“). Die motivationalen Anreize sind je nach Sportbereich und Befragten unterschiedlich (Alfermann et al., 2005).

Regelmäßige sportliche Aktivität, wie sie z.B. als Freizeitaktivität im Fitnessstudio ausgeübt wird, verbessert zum einen die konditionellen und koordinativen Fähigkeiten und hat zum anderen eine Steigerung der Handlungsfähigkeit zur Folge (Abele et al., 2005). Im Allgemeinen beeinflusst sportliche Aktivität somit die Gesundheit im positiven Sinne. Aufgrund dessen kam es in den letzten Jahren zu einer deutlichen Steigerung der Mitgliederzahlen in Fitnessstudios (Deloitte, 2012). Die Menschen sind zunehmend auf ihre Gesundheit bedacht. Als wichtiger Teil der Gesundheit steht das Wohlbefinden (auch Befindlichkeit) in den letzten 30 Jahren im Fokus zahlreicher Untersuchungen. Eine Vielzahl von Befindlichkeits-forschungen im Bereich der Sportpsychologie untersucht den Effekt von sportlicher Aktivität auf das aktuelle Wohlbefinden. Besonders der Zusammenhang von kurzfristigen Stimmungsveränderungen und sportlicher Aktivität wird thematisiert. Dabei zeigen sich u.a. bei sportlicher Aktivierung Effekte zur Stimmungsregulierung, die sogenannten Äquilibrationseffekte und Disäquilibrationseffekte (s. Kapitel 2.2.4).

Im Bereich der Befindlichkeitsforschungen erzielte man die kurzfristigen Stimmungsänderungen bisher bei sportlicher Aktivität. Squash wurde in diesen Untersuchungen nicht separat betrachtet. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich daher mit den kurzfristigen Stimmungsänderungen im Bereich des Squashspiels, d.h. die Untersuchung des Effekts von Squash auf die aktuelle Befindlichkeit hinsichtlich eines Äquilibrationseffekts. Eine theoretische Einleitung schafft Grundlagen sowohl zum Sportspiel Squash als auch zum Begriff des Wohlbefindens (s. Kapitel 2). Hierbei wird neben der Definition und Charakteristik des Sportspiels Squash besonders auf dessen Organisation und Funktion im Fitnessstudio eingegangen. Das Kapitel um den Begriff des Wohlbefindens setzt sich zum einen mit der Terminologie und dem Strukturmodell des Wohlbefindens und zum anderen mit dessen Determinanten und dem aktuellen Forschungsstand im Zusammenhang mit sportlicher Aktivität auseinander. Aufgrund der zugrundeliegenden Literatur werden Hypothesen aufgestellt (s. Kapitel 3), die den Inhalt der sich anschließenden Untersuchung darstellen. Der im Kapitel 4 beschriebene Methodikteil gibt einen Überblick zum Untersuchungsdesign und der statistischen Auswertung. Das Untersuchungsdesign gibt Schlüsse über die Stichprobe, die Durchführung und das zugrundeliegende Messinstrument, während die statistische Auswertung die deskriptiven und analytischen Verfahren der Untersuchung näher beschreibt. Im Anschluss werden die Ergebnisse statistisch und grafisch dargestellt (s. Kapitel 5). Kapitel 6 beschäftigt sich mit der Diskussion der erhobenen Daten, wobei die Ergebnisse anhand der aktuellen Literatur interpretiert und diskutiert werden. Weiterhin wird eine Methodenkritik angeführt, die mögliche Fehler in der Untersuchung zum Inhalt hat. Das letzte Kapitel fasst alle Erkenntnisse der zugrundeliegenden Arbeit zusammen und gibt eine Prognose für zukünftige Untersuchungen.

2 Theoretische Grundlagen

2.1 Sportspiel Squash

In den folgenden Unterkapiteln wird zunächst ein umfassender Überblick zur Begrifflichkeit „Squash“ und dessen Einordnung in das große Feld der Sportspiele gegeben. Des Weiteren werden die Besonderheiten von Squash und Sauna sowie deren spezifische Funktion in Fitnessstudios aufgezeigt.

2.1.1 Definition und Einordnung

Das Sportspiel Squash ist in seiner Entstehung sehr umstritten. Die Literatur bietet unterschiedliche Zeitpunkte zur Entstehung dieser Sportart. Sicher ist jedoch, dass der Ballsport schon seit Beginn der Zeitrechnung eine wichtige Rolle für die Menschen spielt.

Die Märzausgabe des „Spiegel“ verfasste im Jahr 1952 einen Artikel zu den Anfängen des Squash. In diesem berichten sie von zwei aztekischen Priestern, die den Ureinwohnern Mexikos die Kulturgeschichte der Azteken näher brachten. Sie verrieten ein Ritual, bei dem sich zwei mit dämonischen Tiermasken verkleidete Priester in einem genau festgelegten Abstand innerhalb des Tempels gegenüber einer Wand aufstellten und in der Hand unförmige globige Schläger hielten. Einer von ihnen schlug einen elastischen Kautschukball gegen die Wand. Der zweite „Grusel-Mann“ musste versuchen, den zurückprallenden Ball aufzunehmen und seinem Gegenspieler auf die gleiche Weise zurückzuschlagen. Wer den Ball nicht traf, hatte verloren. Die Azteken spielten auf diese Weise Orakel, denn das Ergebnis verriet, ob die Frau des Azteken auf einen Sohn oder eine Tochter hoffen durfte, d.h., jeder der zwei Azteken verkörperte eine Möglichkeit. Erlaubt war dieses „Spiel“ nur den Priestern, mit festen Regeln – aber es war kein Sport. Erst zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts arbeiteten einige Tennis-Enthusiasten an einer neuen Variante ihres Sports, die ihnen die Möglichkeit gab, auch bei Regenwetter den Tennissport auszuüben. Sie nannten es Squash-Sport, der mit verlängerten Tennisschlägern und dünnen Hartgummi-Bällen in relativ kleinen Sälen gespielt werden konnte. „Der Spiegel“ verglich diese neue Sportart mit einer Saunakur (Eingeweihte nannten es „Dampfkessel-Tennis“), denn nach jedem Satz, der aus neun Spielen bestand, sanken die Spieler dampfend und nassgeschwitzt auf die Ruhebänke („Der Spiegel“, 1952).

In Deutschland nahm das Squashspiel gleich zweimal seinen Anfang, nachdem es im Ursprungsland England Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelt und durch das Commonwealth weltweit verbreitet wurde. Der Standort der ersten vier Courts befand sich bereits vor dem zweiten Weltkrieg 1930 in Berlin. Der damalige Leiter des Bereichs Fernmeldetechnik bei Siemens,
Dr. Ernst von Siemens, initiierte den Bau der ersten „Wandspielhallen“, nachdem er diese in England kennengelernt hatte. Unabhängig davon brachte die britische Rheinarmee diese Sportart mit nach Deutschland und errichtete bis 1949 bereits 40 Courts für ihre in der Bundesrepublik stationierten Soldaten (Zaksport-Management, 2012).

Ab den 1970er Jahren wuchs die Popularität von Squash und hatte 1990 ihren Höhepunkt. „Etwa 600 000 Deutsche betrieben 2004 intensiv Squash, 1,97 Millionen spielten gelegentlich“ (Muschol, 2009, S. 6). Nach einigen Hoch- und Tiefpunkten gewinnt Squash seit 2008 an Beliebtheit und ist aktuell als Disziplin für die Olympischen Spiele 2016 vorgeschlagen („Die Presse“, 2008).

Der Wortherkunft nach kommt Squash aus dem Englischen to squash und bedeutet ‚zusammendrücken’ oder ‚zerquetschen’. Es zählt mit seinen häufigen Richtungswechseln zu den schnellsten Rückschlagsportarten (Muschol, 2009). Die Gruppe der Rückschlagspiele gehört zur großen Gruppe der Sportspiele und ist meist durch ein Netz oder eine Leine auf Distanz ausgerichtet. Sie werden in Einzel- bzw. Doppelspiele und in Mannschaftsspiele aufgeteilt, wobei Squash in die Gruppe der Einzel- bzw. Doppelspiele einzuordnen ist (Döbler, 1988).

2.1.2 Charakteristik des Sportspiels

Die Besonderheit beim Squash liegt darin, dass im Gegensatz zu den anderen Rückschlagspielen nicht über ein Netz oder eine Leine gespielt wird,
sondern gegen eine Spielwand (Stirnwand). Beide Gegenspieler
(oder Gegenspielerpaare) befinden sich auf ein und demselben Spielfeld, welches neben der Stirnwand durch zwei Seitenwände und eine Rückwand begrenzt wird (s. Abb.1). Das rechteckige Spielfeld ist etwa 9,75 Meter mal 6,40 Meter groß und misst eine Höhe von 6 Meter. Der Court besteht aus vier Spielwänden, die zum Spielfeld gehören. Nach oben hin ist das Spielfeld durch Auslinien an der Stirnwand und den Seitenwänden begrenzt. Alle Begrenzungslinien einschließlich der Auslinien in einem Court sind
5 Zentimeter breit, rot und konkav ausgeführt, damit der Ball sichtbar verspringt, wenn er die Auslinie berührt. Ausgenommen der Tin (Tinboard) ist aus Holz oder Blech gefertigt, damit der dort auftreffende Ball hörbar das Aus signalisiert (Hasselbach & Härtel, 1990).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1. Darstellung eines Squash-Courts (Haymann, 1989, S. 8)

Der Boden besteht normalerweise aus nicht versiegeltem und gut abgeschliffenem Holzparkett, um ein Rutschen zu vermeiden. Sowohl die Frontwand als auch die Seitenwände sind aus Beton oder Mauerwerk. Die Rückwand wiederum besteht aus Glas, um den Zuschauern das Verfolgen des Spiels zu ermöglichen. Bei größeren Wettkämpfen und Turnieren können auch alle vier Spielwände aus Glas gebaut sein, damit das Publikum von allen Seiten Einblick hat (Haymann, 1989).

Zur Ausrüstung eines Squashspielers gehören neben der Sportbekleidung[1] vor allem der Schläger und ein Ball. Je nach Preisklasse können sich die Schläger in Form, Verarbeitung und Gewicht unterscheiden. Dem Hersteller sind jedoch durch die Normen der ISRF Grenzen gesetzt. Die Auswahl an Schlägern und Bällen ist heutzutage trotz allem riesig und für einen Laien fast unüberschaubar. Für die Herstellung werden in erster Linie mit Kohlefasern (Karbon, Graphite, Boron, Kevlar usw.) oder Fiberglas verstärkte Kunststoffe und Aluminiumlegierungen verwendet. Der Griff ist mit Leder oder Frottee
(je nachdem ob man zu feuchten Händen neigt oder nicht) umwickelt, um einen festen Griff zu gewährleisten. Der Ball besteht mit einem Durchmesser von vier Zentimeter aus einer speziellen Kautschuk- oder Gummimischung. Als Besonderheit befindet sich in der Gummihülle ein Tropfen Flüssiggas, der für einen Überdruck sorgt sobald der Ball warm gespielt ist. Erst dann erreicht der Ball seine volle Sprungfähigkeit. Im Laufe der Zeit wurden vier verschiedene Balltypen[2] auf den Markt gebracht, die sich in Größe und Sprungkraft bzw. Schnelligkeit unterscheiden. Ein schneller Ball ist mit einem höheren Sprungverhalten assoziiert und springt weiter von der Wand ab als ein langsamer. Demzufolge greifen Anfänger in diesem Spiel eher zu einem schnellen Ball, der zudem auch etwas größer ist, um ihn besser zu treffen. Das Sprungverhalten aller Bälle ist von der ISRF genormt. Das Ziel dieses Wettkampfspiels ist es, den Ball so zu schlagen, dass dieser entweder den Boden zweimal berührt bevor der Spielpartner ihn erreichen kann, bzw. es dem Partner unmöglich zu machen, einen regulären Rückschlag auszuführen. Der Ball wird somit von beiden Spielern abwechselnd geschlagen, muss nach jedem Schlag die Frontwand treffen und darf nur einmal den Boden berühren. Aufschlag hat immer der Spieler, der einen Ballwechsel gewonnen und somit einen Punkt gemacht hat. Nur wer das Aufschlagsrecht besitzt, kann einen Punkt erzielen. Es werden bis zu fünf Sätze gespielt mit bis zu neun Punkten pro Satz (Hasselbach & Härtel, 1990).

Squash überzeugt mit seiner Einfachheit im Erlernen und dem hohen Spaßfaktor. Dennoch kann anhand der Spielweise aufgrund der Technik und Taktik zwischen einem Anfänger und fortgeschrittenem Spieler unterschieden werden. Während sich ein Anfänger zu Beginn auf die Fertigkeiten eines Vor- und Rückhandschlags konzentriert, verfügt der geübte Spieler bereits über ein enormes Repertoire an Schlagtechniken, um in unterschiedlichen Spielsituationen adäquat reagieren und einen Punkt machen zu können. Hinsichtlich der Taktik sind bei einem professionellen Spieler zahlreiche variable taktische Züge zu erkennen, wohingegen sich ein Anfänger darauf konzentriert, den Ball gegen die Frontwand zu schlagen und Fehler zu vermeiden. Der Spaßfaktor ist für alle Spieler, ob Anfänger oder professioneller Spieler, garantiert (Mason, 1990).

All diese Besonderheiten zeichnen Squash als ein Sportspiel aus, welches mit seiner Einfachheit und dem hohen Spaßfaktor alle Altersklassen überzeugt und somit immer weiter an Popularität gewinnt.

2.1.3 Organisation und Funktion von Squash und Sauna als Freizeitaktivität im Fitnessstudio

Der Sport nimmt innerhalb der deutschen Bevölkerung einen enorm wichtigen Platz bezüglich der Freizeitgestaltung ein. Neben dem Leistungs- und Gesundheitssport klassifiziert der Deutsche Sportbund (DSB) den Freizeitsport als Bereich des Sports bzw. der „strukturierten körperlichen Aktivität“. Während sich der Leistungssport mit Vergleichen in Wettkämpfen unterschiedlichsten Leistungsniveaus (z.B. Fußballspiel in der Bundesliga) beschäftigt, konzentriert sich der Gesundheitssport auf strukturierte körperliche Aktivitäten, die gezielt gesundheitsbezogen eingesetzt werden (z.B. Rückenschule). Der Freizeitsport befasst sich mit gern ausgeübten sportlichen Aktivitäten, „[…] bei denen nicht primär der Leistungsvergleich im Vordergrund steht, wie z.B. das Skaten am Nachmittag oder die Golfpartie am Wochenende“ (Alfermann et al., 2005, S. 290). Bei der Definition von Alfermann et al. (2005) ist hervorzuheben, dass es sich um ‚gern’ ausgeübte sportliche Aktivitäten handelt, d.h. der Spaßfaktor im Freizeitsport einen enorm wichtigen Stellenplatz einnimmt.

Mit dem Begriff ‚Freizeit’ setzen sich viele wissenschaftliche Untersuchungen auseinander. Das Wort setzt sich aus den Wortteilen ‚Frei’ und ‚Zeit’ zusammen. Aus diesem Grund wird Freizeit häufig als Gegenspieler von Arbeit verwendet, d.h. „[…] als die von (Erwerbs-)Arbeit freie Zeit“
(Stengel, 2005, S. 389).

Laut einer DSSW[3] -Studie aus dem Jahr 2004, welche die Trends im innerstädtischen Freizeitmarkt untersuchte, soll Freizeit als „[…] eine Zeitqualität verstanden werden, die sich durch einen subjektiv erlebten Freiraum auszeichnet“ (Franck, 2004, S. 5). Anhand der Subjektivität dieses Freizeitbegriffs wird deutlich, dass keine eindeutige Bestimmung in Bezug auf die Gestaltung der Freizeit möglich ist. Freizeit ist ein „[…] facettenreiches, individuelles und instabiles Phänomen, das statistisch nur schwer zu fassen ist“ (ebd). Sport stellt in der Freizeitgestaltung ein wichtiges Teilsegment dar und spiegelt sich in der DSSW-Studie als Teil des Freizeitmarkts, spezieller des Freizeitanlagenmarkts, in der Rolle der Sport- und Fitnessanlagen wider. Als Segment des Anlagenmarkts werden bei den Sport- und Fitnessanlagen verschiedene Betriebstypen unterschieden. Diese sind aufgrund ihrer Multifunktionalität der Anlagenkonzepte nicht überschneidungsfrei, z.B. multifunktionale Sportanlagen (Tennis, Squash, Badminton etc.), Schwimmbäder, Golfanlagen, Kegelbahnen, Erlebnissportanlagen usw. Deutlich wird die Vielfältigkeit bei Anlagentypen, die durch ihre Angebote in ständiger Konkurrenz miteinander stehen (Franck, 2004).

Die Zahl der Mitglieder im Bereich Sport ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Der Deutsche Sportbund (DSB) verzeichnete 2002 in Deutschland insgesamt 26,9 Millionen Mitglieder in rund 87 000 Vereinen. Somit stieg die Zahl der Mitglieder allein von 2001 bis 2002 um 52 600 (Franck, 2004). Die Zahlen verdeutlichen, dass der Sport als Freizeitgestaltung eine zunehmend wichtigere Rolle einnimmt. Neben den Angeboten von Vereinen treten immer mehr kommerzielle Anbieter in den Vordergrund.

Das Fitnessstudio, als zweitgrößter kommerzieller Anbieter für den organisierten Sport, legt seinen Schwerpunkt vor allem im Bereich Fitness. Diese Art der Sportanlage bietet vorwiegend Training in Form von Fitnesskursen an, die häufig unter einem Schwerpunkt zusammengefasst sind (Dreßler, 2002). Die Fitnessindustrie hat sich in Deutschland zu einem deutlichen Trend entwickelt, der nicht mehr aufzuhalten scheint. Die Ergebnisse der Deloitte-Studie[4] („Der deutsche Fitnessmarkt 2010“) zeigen deutlich ein Wachstum des Fitnessmarkts. Die Mitgliederzahlen der Fitnessstudios von 2009 stiegen um 6,9 Prozent und liegen somit bei insgesamt 6,31 Millionen. Dieser Zuwachs ist sowohl eine Folge der gegenwärtig guten Unternehmenslage der Betreiber, als auch des zunehmenden Differenzierungstrends der letzten Jahre. Die Fitnessbranche hat neben den Einzelbetreibern eine neue Organisationsform erschaffen: die Kettenbetriebe. Diese sogenannten Fitness-Discounter stellen für den Einzelbetreiber eine enorme Konkurrenz dar. Sie sind in mehreren Städten vertreten und werben mit geringen Mitgliedspreisen. Der Kunde hat somit die Möglichkeit für einen geringen Mitgliedspreis flexibel zu sein. Dennoch dominieren laut Deloitte-Studie die Einzelbetriebe mit 75,6 Prozent aller Anlagen auf dem Markt. Der Trend geht jedoch in Richtung Discounter, so dass nur noch 35 Prozent der Einzelbetreiber ihre gegenwärtige Unternehmenslage als „gut“ einschätzen (Deloitte, 2010).

Tab. 1. Anzahl der Fitnessstudios pro Bundesland und in Deutschland (Deloitte, 2010) .

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tab.1 gibt einen Überblick zur Anzahl der bundesweiten Fitnessstudios in Deutschland. Laut Deloitte-Studie (2010) liegt die Gesamtanlagenzahl in Deutschland bei 5 685 Studios. Nordrhein-Westfalen stellt mit 1 257 Fitnessstudios das Bundesland mit der größten Anzahl an Anlagen dar, wohingegen Bremen mit 55 Studios die kleinste Anzahl besitzt. Das für die folgende Untersuchung ausgewählte Fitnessstudio befindet sich in Sachsen-Anhalt, das mit 124 Anlagen in Deutschland vertreten ist. Anhand der Tabelle wird deutlich, dass die Konkurrenz für jedes Bundesland enorm hoch ist und den Prognosen zufolge auch weiter ansteigen wird.

Die aktuelle Deloitte-Studie „Der Deutsche Fitnessmarkt 2012“ wurde gemeinsam mit dem Arbeitgeberverband der Fitness- und Gesundheitsanlagen e.V. (DSSV) durchgeführt. Anhand dieser kann man eindeutig sagen, dass der nationale Fitnessmarkt sein Wachstum fortsetzt und Fitnessbetreiber ein vielseitigeres Angebot als je zuvor bieten. Die Zahl der Fitnessstudios liegt laut Studie aktuell bei rund 7 300 Fitnessanlagen in Deutschland (Deloitte, 2012).

Obwohl die Einzelbetreiber und Fitnessketten laut Deloitte-Studie (2010) eine Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Lage prognostizieren, möchte jeder der Marktführer sein. Durch hohe Investitionen im Bereich der Angebotsdifferenz werden Abgrenzungen zu anderen Studios geschaffen (Deloitte, 2010).

In den letzten Jahren hat sich in Deutschland die Angebotspalette in vielen Studios, den sogenannten Multikomplexstudios, vor allem um Sportarten wie Badminton, Squash und Tennis erweitert (Dreßler, 2002).

Das Fitnessstudio Galaxy & Ladies First in Halle (Saale) gehört zu einem dieser Multikomplexstudios, indem es sich durch Squash von herkömmlichen Fitnessstudios abgrenzt. Neben den für ein Fitnessstudio üblichen Angeboten, wie Fitnesskurse, Kraft- und Cardiogeräte, verfügt es über zwei Squashcourts. Die Courts stehen den Mitgliedern und allen anderen Personen sieben Tage die Woche zu den Öffnungszeiten zur Verfügung und können im Voraus reserviert werden. Eine Squash-Einheit besteht aus 45 Minuten, die auf Wunsch auch verlängert werden kann.

Eine weitere Besonderheit dieses Multikomplexstudios ist die Nutzung einer Saunalandschaft, welche aus einer Finnischen Sauna, einem Dampfbad und einer Biosauna besteht. Diese Art der Wellness gibt allen Besuchern die Möglichkeit, die Vorteile von Sauna zu genießen. Neben dem enormen Wohlfühl-Faktor spricht eine positive medizinische Wirkung für die Sauna, die für jede Altergruppe geeignet ist (Franck, 2004):

- Abhärtung des Körpers gegen Infektionen und Erkältungen
- sorgt bei jeder Jahreszeit für stabiles Immunsystem
- Zerstörung von Krankheitserregern im Körper durch hohe Temperatur
- löst Muskelverspannungen und sorgt für ausreichende Durchblutung im Körper innerhalb der Sauna
- Anregung des Kreislaufs und gesteigerte Durchblutung durch anschließendes Kaltbad
- Reinigung der Haut durch abwechselnde Hitze und Kälte und somit Verfeinerung des Hautbilds
- Stärkung des Immunsystems durch Wechselbäder
- unterstützende Behandlung von Atemwegserkrankungen.

Laut Umfrage des Deutschen Saunabundes gehen 75 Prozent der deutschen Saunagänger zur Erkältungsvorbeugung in die Sauna, 80 Prozent suchen körperliche Erholung und 61 Prozent verfolgen das Ziel einer psychischen Erholung in geselliger Gemeinschaft. Weiterhin nennen 93 Prozent der Befragten als wichtigsten Effekt beim Saunabaden das Empfinden von „uneingeschränktem Wohlbefinden“ (Franck, 2004).

2.2 Wohlbefinden und Sport

Der Begriff des Wohlbefindens bildet die zentrale Größe der Gesundheitspsychologie. Zahlreiche Gesundheitsdefinitionen befassen sich mit dem Oberbegriff der Gesundheit, um ihn greifbar und fassbar zu machen. Die Definition des Begriffs Gesundheit umfasst in vielseitiger Form das menschliche Erleben und Verhalten angesichts gesundheitlicher Risiken und Beeinträchtigungen sowie der Optimierung von Gesundheit. Eine der ersten vielkritisierten Definitionen der WHO aus dem Jahr 1946 betrachtet Gesundheit als „Zustand des vollkommenen körperlichen, sozialen und geistigen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheiten und Gebrechen“. Im Fokus der Kritik steht die ‚Utopie’ des vollkommenen Wohlbefindens. Im Vordergrund steht die Loslösung vom Versuch, Gesundheit nur über Ausprägungsgrade von Krankheit zu definieren. Des Weiteren kommt es zur Strukturierung des Wohlbefindens in körperliche, soziale und geistige Aspekte, die eine Multidimensionalität dieses Begriffes zum Ausdruck bringt (Wydra, 2005).

Die folgenden Kapitel beschäftigen sich mit der Begrifflichkeit Wohlbefinden als zentrale Bedeutung für die menschliche Existenz sowie deren Determinanten und dem aktuellen Forschungsstand zur Variabilität des Wohlbefindens durch sportliche Aktivität.

2.2.1 Terminologie von Wohlbefinden

Der Begriff Wohlbefinden wurde im Laufe der Jahre durch die Begriffe Befinden und Befindlichkeit ersetzt und werden heutzutage synonym verwendet. In der Literatur wird bei näherer Betrachtung deutlich, dass der Begriff der Befindlichkeit häufig nicht klar von den Begriffen Emotion, Stimmung und Gefühl abzugrenzen ist. Während Becker (1991) Befindlichkeit als Oberbegriff subjektiver Erlebensqualität betrachtet, dem Gefühle, Stimmungen und körperliche Empfindungen untergeordnet werden, verwenden Abele-Brehm & Brehm (1986) den Begriff Stimmung synonym mit Befindlichkeit (Steinbacher, 2010). Andere Autoren betrachten die Begriffe Stimmung und Emotionen getrennt, indem sie die Unterschiede in der Intensität und Dauer sehen. Während Stimmungen als ein länger andauerndes Phänomen mit einer geringen Intensität beschrieben werden, besitzen Emotionen eine höhere Intensität bei kürzerer Dauer (Steinbacher, 2010).

Abele-Brehm und Brehm (1986) sehen zwischen den Begriffen Befindlichkeit und Stimmung keine klare Abgrenzung. Sie weisen darauf hin, dass im englischsprachigen Raum die Begriffe Stimmung und Befindlichkeit als „mood“ bezeichnet werden und somit nicht voneinander zu trennen sind
(Steinbacher, 2010). Demnach kommen sie unter Einbeziehung mehrerer Quellen zu folgender Definition:

„Das Konstrukt der ‚Befindlichkeit’ (synonym:’Stimmung’; engl. beides ‚mood’) bezieht sich auf die Beschreibung des momentanen, aktuellen psycho-physischen Zustands eines Individuums. ‚Befindlichkeit’ ist ein Effekt der Aktivitätskonfiguration einer Person (Nowalis, 1965), ein fortlaufender Ausdruck ihrer Lebensbedingungen (Wessman & Ricks, 1966), eine Reaktion auf die Informationen des Organismus (Nowalis & Nowalis, 1956; Schneider, 1962) und wird als ‚atmosphärisch-diffus’ bezeichnet“ (Abele-Brehm & Brehm, 1986, S. 209).

Während Emotionen ausschließlich einen kausalen Bezug zu einer bestimmten Situation besitzen, sind Stimmungen bzw. Befindlichkeiten häufig ungerichtet und bedürfen nicht unbedingt eines äußeren Auslösers.

Wohlbefinden wird häufig auch als subjektives Befinden bezeichnet, welches einen immanenten Teil der psychischen Gesundheit einnimmt und oftmals mit den Begriffen Lebenszufriedenheit, Freude, Beschwerde- und Sorgefreiheit assoziiert wird (Emrich et al., 2009).

„Subjektives Befinden kann durch Zustand-, Eigenschafts- und Prozessaspekte beschrieben werden (Becker, 1991). Die aktuelle Stimmung ist der Zustandsaspekt des Befindens (Abele, 1991; Abele & Brehm, 1986a; Morris, 1989). Das Befinden kann als Prozess von – mehr oder weniger intensiven – Stimmungsschwankungen um ein mittleres (Wohlbefindens-) Niveau herum aufgefasst werden, das individuell relativ stabil ist“ (Abele & Brehm, 1994, S. 134).

Betrachtet man Befindlichkeit in Zusammenhang mit der Gesundheitsdefinition der WHO aus dem Jahr 1946, nimmt sie neben der seelischen Gesundheit und anderen Emotionskonstrukten wie Freisein von Angst oder Depressivität den emotionalen Anteil der Gesundheit ein. Befindlichkeit ist somit nicht nur eine Folge von Ereignissen und Verhalten, sondern auch eine notwendige Vorraussetzung für das menschliche Handeln bzw. Nicht-Handeln
bei depressiver Verstimmung oder mangelndem Wohlbefinden
(Schwenkmezger, 1994). Aus diesem Grund werden zahlreiche Untersuchungen durchgeführt, die sich mit der Variabilität von Wohlbefinden und deren Determinanten beschäftigen, so dass es zu Stimmungsveränderungen (sowohl positiv als auch negativ) kommt.

2.2.2 Strukturmodell nach Becker (1991)

Das Strukturmodell von Wohlbefinden nach Becker (1991) verdeutlicht die mehrdimensionale Struktur von Wohlbefinden (s. Abb. 2). Aufgrund dieser Struktur wird der Oberbegriff Wohlbefinden durch zwei Ebenen in zweifacher Weise unterschieden.

Zum einen grenzt Becker (1991) hinsichtlich des zeitlichen Aspektes das aktuelle Wohlbefinden (AW) gegen das habituelle Wohlbefinden (HW) voneinander ab. Diese Differenzierung basiert auf der unterschiedlichen zeitlichen Stabilität. Das aktuelle Wohlbefinden charakterisiert das momentane Erleben einer Person, welches durch positiv getönte Gefühle, Stimmungen und körperliche Empfindungen sowie das Fehlen von Beschwerden gekennzeichnet ist. Das habituelle Wohlbefinden wiederum wird als relativ stabile Eigenschaft vorgestellt, welche als das für eine Person typische Wohlbefinden bezeichnet wird, d.h. als die Urteile[5] über aggregierte emotionale Erfahrungen (Becker, 1991).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2. Strukturmodell des Wohlbefindens (nach Becker, 1991, S. 14).

Zum anderen kommt es in der nächsten Dimension zur Unterscheidung in physisches und psychisches Wohlbefinden. Nach Abele, Brehm und Gall (1991) wird das psychische Wohlbefinden durch die Stimmung
(aktuelles Befinden) und die Grundgestimmtheit (habituelles Befinden) bestimmt, während das physische Wohlbefinden durch die aktuelle bzw. habituelle Beschwerdewahrnehmung und die Wahrnehmung körperlicher Fähigkeiten geprägt wird (Steinbacher, 2010).

„Wohlbefinden im Sinne einer Stimmung wäre mit dem Konzept der ‚positiven Stimmung’ gleichzusetzen“ (Becker, 1991, S. 14). Somit ist durch die Einteilung von Becker (1991) ein Strukturmodell entstanden, welches die Differenzierung verschiedener Formen von Positiver Stimmung ermöglicht. Stimmungen sind ebenso wie Gefühle ein wichtiger Teil der aktuellen Befindlichkeit. Während sie durch eine fehlende Intentionalität, längere Erstreckung und meist schwache Intensität gekennzeichnet sind, bezeichnen Gefühle im Zusammenhang mit AW intensive, positiv getönte Gefühlszustände als Glücksgefühle oder Höhepunkterfahrungen (Maslow, 1975).

Die aktuelle Befindlichkeit steht im Fokus dieser Arbeit. Als Orientierungsrahmen zur Darstellung dieser momentanen Stimmung eignet sich ein dreidimensionales, sphärisches Strukturmodell von Becker (1989), welches neben den Gefühlen vor allem die länger andauernden Stimmungen berücksichtigt und umfasst. Becker (1986) benannte in diesem Modell als varianzstärksten Befindlichkeitsfaktor „positive vs. negative Stimmung“. Zwei andere Faktoren erhielten die Interpretationen „Aktiviertheit“ und „Erregungsniveau“.

„Mit Hilfe der zuletzt genannten Formen lassen sich im Bereich der positiven Stimmung vier Formen unterscheiden, zwischen denen fließende Übergänge bestehen: positive Stimmung in Verbindung mit hoher bzw. niedriger Aktiviertheit und positive Stimmung in Kombination mit hoher bzw. niedriger Erregung“ (Becker, 1991, S. 39).

Zur Charakterisierung der verschiedenen Formen der Befindlichkeiten wurden Begriffe zugeordnet, z.B. positive Befindlichkeit in Verbindung mit niedriger Aktivierung wird von Becker (1989) als „Gelassenheit“ bezeichnet. Die Darstellung von Becker (1989) zeigt deutlich das breite Spektrum von Zuständen des Wohlbefindens, „[…] die sich einerseits im Intensitätsgrad sowie der inhaltlichen Färbung, andererseits hinsichtlich der damit verbundenen Grade von Erregung und Aktiviertheit voneinander unterscheiden“ (Becker, 1991, S. 31).

Die aktuelle Befindlichkeit kann aufgrund der Abhängigkeit von relativ kurzfristig wirksamen Faktoren auf zweierlei Wegen erreicht werden: auf direktem und auf indirektem Weg. Während auf dem indirekten Weg eine Reduktion oder Beseitigung aversiver Zustände durch Schmerz, Müdigkeit, Angst oder Hilflosigkeit erreicht wird, können durch angenehme sensorische Reize oder Erfolgserlebnisse positive, belohnende oder lustvolle Erfahrungen auf direktem Weg erfasst werden. Dabei unterscheidet man bei den direkten Möglichkeiten vier Bedingungskomplexe, die in vielen Situationen miteinander kombiniert werden. Der erste Bedingungskomplex umfasst das aktuelle Befinden durch sensorische Erfahrungen, d.h. positive Stimmung durch eine Vielzahl von Sinneseindrücken, die der Mensch aufgrund angeborener oder angelernter Mechanismen als angenehm empfindet. Der zweite Komplex beinhaltet das aktuelle Befinden durch erfolgreiche Handlungen, d.h. entweder durch Erreichen oder Übertreffen eines angestrebten Ziels oder dem Annähern an ein Ziel. Erfolg wird über einen ständigen Soll-Istwert-Vergleich definiert, so dass es bei einem Erfolg zur Stärkung des Ich-Empfindens und dem Hervorrufen positiver Emotionen (Triumphgefühle) kommt. In diesem Zusammenhang bezeichnete erstmals Csikszentmihalyi (1985) aufgrund seiner empirischen und theoretischen Analysen eine spezifische Form der aktuellen Befindlichkeit als „ flow -Erleben“. Dieses tritt bei intrinsisch motivierten, autotelischen[6] Aktivitäten auf, die er unter anderem bei Schachspielern oder Bergsteigern studierte (Becker, 1991).

„Flow wird erlebt, wenn eine Person bei einer herausfordernden Tätigkeit völlig in dieser aufgeht, wenn sie den Handlungsablauf beherrscht, so dass eine Handlung wie nach einer inneren Logik auf die vorangegangene folgt“ (Becker, 1991, S. 35).

Csikszentmihalyi (1988) nannte als deutlichstes Anzeichen eines Flow -Erlebnisses das Verschmelzen von Handlung und Bewusstsein. Sie lassen sich auf einem Kontinuum einordnen, „welches von repetitiven, beinahe automatischen Handlungen bis hin zu komplexen Aktivitäten reicht“
(Becker, 1991) und den vollen Einsatz der physischen und psychischen Fähigkeiten der Person fordert. „Dieser Zustand wird als so angenehm empfunden, dass er wieder und wieder angestrebt wird“ (Reinhardt et al., 2008, S. 148). Mittlerweile ist er Inhalt jahrzehntelanger Forschung geworden. Der dritte Bedingungskomplex umfasst das aktuelle Befinden durch soziale Zuwendung und Nähe, welches einen hohen Stellenwert für eine Person einnimmt. Bei gemeinsamen sozialen Freizeitaktivitäten kann aufgrund dieser Zuwendung auf direktem Weg oder auch indirekt durch Überwindung negativer Gefühlszustände Wohlbefinden gefördert werden. In dem vierten Bedingungskomplex kann das aktuelle Befinden durch glückliche Umstände beeinflussen. Glückliche Umstände werden häufig als erwünschte Ereignisse definiert, die aufgrund von Zufällen geschehen, so dass die Person z.B. vor einem Unheil bewahrt wird. Ein weiterer Bedingungskomplex umfasst das aktuelle Befinden durch Phantasietätigkeit. Die Person hat die Möglichkeit, sich durch seine Phantasietätigkeit Situationen zu entziehen und die bereits genannten Bedingungskomplexe in der Vorstellung zu realisieren, z.B. kann somit die Erinnerung an positive Ereignisse die Befindlichkeit verbessern (Becker, 1991).

2.2.3 Determinanten von Wohlbefinden

Wohlbefinden ist aufgrund seiner Mehrdimensionalität von vielen Faktoren beeinflussbar. In der Literatur findet man verschiedene Einflussfaktoren, die im Zusammenhang mit Wohlbefinden genannt werden. Auf die Faktoren Persönlichkeit, Bewältigung, Partnerschaft bzw. Familie, soziale Unterstützung, Arbeit, Umwelt, Ernährung und sportliche Aktivität wird im Folgenden kurz eingegangen.

Persönlichkeit & Wohlbefinden

Jeder Mensch verfügt über eine einzigartige Struktur von Persönlichkeitszügen, die ihn als einmalig kennzeichnet. Orientiert man sich am Fünf-Faktoren-Modell der Persönlichkeit (‚the big five’; Borkenau, 1989), könnte man Persönlichkeitskorrelate von Wohlbefinden den fünf Bereichen Extraversion[7], Neurotizismus[8], Offenheit für Erfahrungsbildung, Angenehmheit und Gewissenhaftigkeit zuordnen. Schwenkmezger (1991) erscheint diese Zuordnung zu den Faktorenbereichen als problematisch, da diese Faktoren in höchst unterschiedlich naher Beziehung zum Wohlbefinden stehen. Aus diesem Grund berücksichtigt er in seinen Überlegungen die Konstrukte Extraversion und Neurotizismus, Ängstlichkeit bzw. Angst, seelische Gesundheit und Verhaltenskontrolle, sowie Ärger und Ärgerausdruck. Persönlichkeit ist eindeutig dem psychischen Wohlbefinden zuzuordnen. Bei der Beschreibung glücklich und weniger glücklicher Menschen zeigt sich, dass als Korrelate von positiver Stimmung (Wohlbefinden) prosoziale Einstellungen, Wärme, Optimismus, emotionale Stabilität und Selbstbewusstsein gelten, während negative Stimmung (mangelndes Wohlbefinden) überwiegend mit Ängstlichkeit, Depressivität, psychosomatischer Anfälligkeit und Besorgtheit assoziiert wird (Wessmann & Ricks, 1966; Wilson, 1967). Untersuchungen von Costa und McCrae (1980) haben beispielsweise gezeigt, dass Extraversion und ihr ähnliche Dispositionen wie Soziabilität und Aktivität signifikant mit positiven Gefühlszuständen korrelieren (Koeffizienten zwischen r = .20 und
r = .30) sowie Neurotizismus und konstruktnahe Dispositionen wie Furchtsamkeit, Ärgerneigung und Emotionalität positiv mit dem negativen Gefühlszustand (Koeffizienten zwischen r = .30 und r = .40) korrelieren (Schwenkmezger, 1991). Angst bzw. Ängstlichkeit sind ähnlich wie Neurotizismus eng mit einem negativen Gefühlszustand verbunden. Ein Ansatz, Wohlbefindenszustände mit Angst in Beziehung zu bringen, stellt Csikszentmihalyi (1975, 1988) vor. Durch seinen ‚ flow -Begriff’ (s. 2.2.2) befindet sich eine Person in einem Gleichgewichtzustand zwischen situativen Anforderungen und seiner Kapazität (s. Abb. 3). Der Gleichgewichtszustand der optimalen Erfahrung (flow channel) wird bei Csikszentmihalyi (1988) mit Lebensqualität oder Wohlbefinden in Beziehung gesetzt. Steigert die Person bei steigenden Anforderungen die persönliche Kapazität und passt sie an, resultiert ein Grenzerfahrungszustand in Verbindung mit Glück und Freude; gelingt demgegenüber die Passung nicht (d.h. Anforderung übersteigt Kapazität), resultieren Besorgtheit und Angst; bei geringen Anforderungen und hoher Kapazität aber ergeben sich Langeweile und ebenfalls Emotionen wie Angst oder auch Ärger (Schwenkmezger, 1991).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 3. Das Flow Modell (nach Csikszentmihalyi, 1988, S. 128)

Das Flow Modell nach Csikszentmihalyi (1988) vereinigt in seinem Modell einige der Persönlichkeitseigenschaften und veranschaulicht den Einfluss von diesen wie Angst, Ärger oder Besorgtheit auf das Wohlbefinden einer Person (s. Abb. 3). Alles in allem stimmen die Untersuchungen von Costa und McCrae (1985), das Persönlichkeit eine über viele Jahre wirksame Determinante von Wohlbefinden ist, nachdenklich (Schwenkmezger, 1991).

Bewältigung & Wohlbefinden

Die Bewältigungsforschung beschäftigt sich in erster Linie mit dem Erfolg von Bewältigung anhand der Reduktion belastender Emotionen oder Probleme und stellt somit einen Zusammenhang zum Wohlbefinden her. Die Beziehung zwischen Bewältigung und Wohlbefinden lässt sich auf indirektem Wege dort herstellen, „[…] wo Bewältigung, oder genauer: einzelne Bewältigungsformen auf ihre Effizienz hin geprüft werden“ (Weber & Laux, 1991). Lazarus und Folkman (1984) sprechen von Indikatoren für die Anpassungsfolgen, die sich durch unterschiedliche Kriterien als Indikatoren psychischen und physischen Wohlbefindens interpretieren lassen. Sie benennen drei Inhaltsbereiche, durch welche Bewältigungsformen auf ihre Folgen hin untersucht werden können:
(1) „Morale“ als Begriff, der sich auf das psychische Wohlbefinden bezieht und sowohl die aktuelle positive affektive Grundgestimmtheit als auch die langfristige (Lebens)zufriedenheit umfasst; (2) physische Gesundheit und
(3) soziale Funktionstüchtigkeit durch Erfüllen sozialer Rollen bzw. Aufgaben und Erhaltung sozialer Beziehungen. Lazarus und Folkman (1984) definieren durch diese Einteilung den Begriff der Gesundheit im umfassenden Sinne der WHO-Definition als maximale Bezugsgröße, an der Bewältigung gemessen werden kann, und fassen die drei Bereiche zu einem Konzept von Wohlbefinden zusammen, „[…] mit den drei Facetten psychisches, physisches und soziales Wohlbefinden“ (Weber & Laux, 1991, S. 140).

Bewältigungsverhalten wird häufig in Verbindung mit mehr oder weniger erfolgreicher Bewältigung alltäglicher externer und interner Anforderungen genannt. In einer Untersuchung von Becker (1986) zum Bewältigungsverhalten und emotionaler Befindlichkeit von Studenten prüfte man die Beeinflussung der emotionalen Befindlichkeit durch Bewältigung bzw. Nichtbewältigung externer und interner Anforderungen. Die Ergebnisse ließen Becker (1986) vermuten, dass „[…] nicht nur Auswirkungen der Bewältigungseffizienz auf die emotionale Befindlichkeit, sondern auch umgekehrte Einflüsse der emotionalen Befindlichkeit auf die Bewältigungseffizienz zu konstatieren sind“.

Partnerschaft bzw. Familie & Wohlbefinden

Partnerschaft bzw. Ehe und Familie nehmen in der heutigen Gesellschaft einen hohen Stellenwert ein.

„Wie neuere Untersuchungen gezeigt haben, handelt es sich beim Familienstand (als ‚verheiratet, nie-verheiratet, geschieden oder verwitwet’) nicht nur um eine von vielen, sondern sogar um die wichtigste objektive Determinante des subjektiven Wohlbefindens“ (Campbell et al., 1976).

Laut Untersuchungen der letzten Jahre finden sich jedoch Belege für eine Abschwächung des Zusammenhangs zwischen Familienstand und subjektiven Wohlbefinden (z.B. Glenn & Weaver, 1988). Zurückzuführen ist dieses Ergebnis auf die Veränderungen in den Einstellungen zur Ehe und im Heiratsverhalten (Norton & Moorman, 1987).

Stroebe und Stroebe (1991) stellten fest, dass sich die Ehe sowohl auf das subjektive Wohlbefinden als auch auf die psychische und physische Gesundheit positiv auswirkt. Sie konstatieren, dass für alle Gesundheitsindikatoren deutliche Unterschiede zwischen Verheirateten und Personen mit anderem Familienstand bestehen. So ist der Gesundheitszustand bei Verheirateten in allen Altersgruppen besser als bei Personen, die nie verheiratet waren. Während bei Frauen die förderliche Wirkung der Ehe auf das Wohlbefinden größer als bei Männern ist, erfahren Männer in der Ehe einen positiveren Effekt auf die Gesundheit als Frauen. Diese erleben in der Ehe ein größeres Wohlbefinden gepaart mit größerem Missbefinden als Männer, da die Ehe für Frauen eine Quelle größerer Zufriedenheit, aber auch größeren Stresses darstellt als für Männer (ebd.).

Soziale Unterstützung & Wohlbefinden

Sozialer Rückhalt bzw. soziale Unterstützung beinhaltet die Frage, in welchem Maße die Einbettung in ein soziales Netzwerk und die Zuwendung durch nahestehende Personen eine protektive Wirkung auf die Gesundheit und Befindlichkeit hat. Eine wichtige Bedeutung hat in diesem Zusammenhang der Begriff der „sozialen Integration“. Cobb (1976) beschreibt sie als Information, die das Individuum davon überzeugt, dass es umsorgt, geliebt und geschätzt wird sowie zu einem Netzwerk von Kommunikation und gegenseitiger Verpflichtung gehört. Sozialen Rückhalt bezeichnet er in diesem Zusammenhang als reine subjektive Überzeugung, die ein generelles Gefühl von Stabilität, Wärme und Selbstwertbestätigung vermittelt.

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Abb. 4. Kausalmodell zur Wirkung von sozialem Rückhalt (Schwarzer & Leppin, 1991, S. 183).

Abb. 4 veranschaulicht den Einfluss von sozialer Integration und sozialem Rückhalt auf die gesamte seelische Gesundheit und somit auf das Wohlbefinden.

„Wer Unterstützung erhält, wird nach unserem Modell psychisch davon profitieren, wobei wir Reziprozität unterstellen: gegenseitige hilfreiche Sozialbeziehungen fördern die seelische Gesundheit“ (Schwarzer & Leppin, 1991, S. 185).

Jede Person, die positive Zuwendung erlebt, wird dadurch emotional stabilisiert (ebd.).

Arbeit & Wohlbefinden

Alltagsereignisse beeinflussen das Wohlbefinden jeder Person sowohl positiv als auch negativ. Zu diesen Ereignissen gehört für die meisten Menschen die tägliche Arbeit. Vor allem die Arbeitsbedingungen haben einen großen Einfluss auf das Wohlbefinden. Wie schon erwähnt, wird Arbeit häufig als Gegensatz zu dem zur Erholung dienenden Freizeitverhalten verwendet. Eine weitere Definition ist der rein wirtschaftswissenschaftliche Arbeitsbegriff:

„Arbeit ist jede auf ein wirtschaftliches Ziel gerichtete Tätigkeit des Menschen, gleichgültig ob geistige oder körperliche Kräfte eingesetzt werden“ (Becker, 1986, S. 184).

Nach Zapf (1991) gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie Arbeit und Wohlbefinden zusammenhängen. Als erstes können Arbeitsbedingungen die Indikatoren von Wohlbefinden beeinflussen, indem sich die Anforderungen aus dem Arbeitstätigkeit direkt auf das Wohlbefinden auswirken oder Arbeitsplätze nur dann erlangt werden können, wenn bestimmte Arbeiten Ausbildungsvoraussetzungen verlangen, die ausschließlich kompetente und selbstsichere Personen besitzen. Als nächstes kann sich Wohlbefinden wiederum auf die Arbeitsbedingungen auswirken, indem man sich eine Arbeit in Abhängigkeit von bestimmten Kompetenzen, Interessen, Kenntnissen oder Wertvorstellungen sucht, die mit einer bestimmten Ausprägung des Wohlbefindens einhergeht. Schließlich können auch sogenannte „Drittvariablen“ wie familiäre und schulische Sozialisation sowohl das Wohlbefinden als auch die Arbeitsbedingungen beeinflussen (ebd.).

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Abb. 5. Schematische Darstellung des Zusammenhangs von Arbeitsbedingungen und seelischer Gesundheit (Becker, 1986, S. 189).

Wie die Abb. 5 verdeutlicht, ist die seelische Gesundheit bzw. das Wohlbefinden von den individuellen Bedürfnissen der Person abhängig. Werden die Bedürfnisse der Person durch die Angebote am Arbeitsplatz erfüllt, kommt es zu einer positiven Entwicklung der seelischen Gesundheit. Kommt es aber zur Nichterfüllung dieser Bedürfnisse, kann es ebenso zu einer negativen Entwicklung kommen.

Umwelt & Wohlbefinden

Die Umwelt ist in Bezug auf das Mensch-Umwelt-Verhältnis ein Auslöser sensorischer Stimulation und elementarer Gefühle. Der Mensch ist von einer großen Anzahl an Umwelteinflüssen umgeben, auf die er reagiert. Die Autoren Mehrabian und Russell (1974) trafen die Grundannahme, dass Menschen auf außerordentlich unterschiedliche Umwelten nur im Sinne weniger Gefühlsdimensionen reagieren, die aber wiederum verschiedene Verhaltensweisen hervorrufen können. Fischer und Stephan (1990) sind der Meinung, dass dem menschlichen Individuum ein Bestreben inne wohne, Ereignisse und Zustände in seiner Umwelt beeinflussen, vorhersagen oder zumindest erklären zu können. Die Beeinflussbarkeit spielt eine wesentliche Rolle in den Untersuchungen der Ökopsychologie. So ist Stokels (1979) der Ansicht, dass die Beeinflussbarkeit der Umwelt das Ausmaß ist, in dem ein Individuum einen Umweltbereich so verändern oder vor Veränderungen bewahren kann, dass er in Kongruenz zu seinen persönlichen Vorlieben steht und psychisches Wohlbefinden fördert. Das Individuum beeinflusst die Umwelt so, dass eine Konfrontation mit diesem Bereich für ihn reguliert werden kann (Fischer, 1991).

„Die Erlangung oder Erhöhung von Kontrolle, z.B. durch erfolgreiches Verändern von Handlungsbereichen in Richtung höherer Regulierbarkeit, aber auch die Steigerung der Kontrollkompetenz im Sinne einer realitätsnäheren kognitiven Abbildung eines Umweltausschnitts sind mit ‚angenehmen Gefühlen’ verbunden“ (Oesterreich, 1981, S. 249).

Dieses „Kontrollstreben“ ist für den Menschen laut Oesterreich (1981) eine sogenannte „Überlebensfunktion“, die durch die Gewinnung von Kontrolle über die Umwelt mit angenehmen Gefühlen verbunden ist. Zum anderen kann es aber auch zu einem Kontrollverlust kommen, der von unangenehmen Gefühlen begleitet wird (Fischer, 1991). Die Umwelt an sich und die Kontrolle über diese haben somit enormen Einfluss auf das Wohlbefinden.

Ernährung & Wohlbefinden

Die Ernährung ist eine der Grundvoraussetzungen für das menschliche Leben. Seit Anbeginn der Zeitrechnung beschäftigt sich der Mensch mit diesem Grundbedürfnis. Das Essverhalten ist bei jedem Menschen verschieden und verrät viel über seinen Gemütszustand. Beispielsweise greifen Menschen häufig nach Schokolade, wenn sie traurig sind. Das Wohlbefinden wird allein durch die Einnahme von Nahrung gering beeinflusst, da in erster Linie nur der Bedarf an Nahrung gedeckt wird. Ernährung dient mit der Entwicklung, der Gesunderhaltung und Gesundung eines Organismus der physischen Gesundheit. Untersuchungen prüften aus diesem Grund, ob Ernährung auch einen Einfluss auf die seelische Gesundheit hat. Nach Diener (1984) ist es nicht wichtig, wie wohl sich eine Person aufgrund ihres Gesundheitszustands fühlt, sondern was ihre Gesundheit ihr erlaubt zu tun. Somit kann sich auch ein Diabetiker, der eine strenge Diät halten muss, durchaus wohlfühlen. Verschlechtert sich allerdings die Gesundheit, verringert sich auch das Wohlbefinden, da gewohnte Aktivitäten oder Beziehungen für die Person erschwert werden (Diebschlag, 1991). Demgegenüber kann auch ein Sportler, der aus medizinischer Sicht als vollkommen gesund gilt, durch ständigen Verzicht auf wohlschmeckende Speisen sein Wohlbefinden negativ beeinflussen. Die Korrelation zwischen Gesundheit und Wohlbefinden verlor in den Studien an Signifikanz, als weitere Faktoren wie Freizeitaktivität mit einbezogen wurden (Mancini & Orthner, 1980). Der Einfluss von Ernährung auf die seelische Gesundheit ist somit sehr umstritten.

Sportliche Aktivität & Wohlbefinden

Die Gesellschaft des zwanzigsten Jahrhunderts wird häufig als „Sitzgesellschaft“ bezeichnet. Der Lebensstil der Menschen ist weitgehend sowohl von sitzenden als auch von liegenden Tätigkeiten geprägt. Modernisierungen in Form von Autos, Fahrstühlen oder Rolltreppen unterstützen die zunehmende „Bequemlichkeit“ der Bevölkerung. Des Weiteren vereinfachen diese Mittel das Leben einer Person, welches in der heutigen Gesellschaft sowohl durch Stress als auch Hektik in Beruf und Familie geprägt ist. Bewegung in Form von sportlicher Aktivität gewinnt als Ausgleich zu Beruf und Familie zur Erhaltung der Lebensqualität mehr und mehr an Bedeutung.

Bereits seit 30 Jahren beschäftigen sich Studien mit den Auswirkungen von Sport auf das Wohlbefinden. Nach einer Untersuchung von Stephens (1988) unterscheiden sich körperlich aktive Personen in ihrem psychischen Befinden hochsignifikant positiv von inaktiven Personen. Auch nach Abele et al. (1991) hängt Wohlbefinden in hohem Maße mit Aktivität und dabei speziell mit Bewegungsaktivität zusammen. Sie gehen davon aus, dass der Mensch einem biologischen Gesetz folgt, bei dem der Organismus einer Tendenz nachgeht, seine Körpersysteme und körperlichen Fähigkeiten wie Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit an körperliche Beanspruchungen anzupassen. Demzufolge entwickelt sich Wohlbefinden durch die Anpassungsprozesse, die die körperliche Funktionstüchtigkeit fördern. Kommt es aber zu einer Störung dieser Funktionstüchtigkeit, stellt sich als Folge Missbefinden ein. Wird die körperliche Funktionstüchtigkeit in Form von sportlichen Belastungsreizen positiv beeinflusst, ist eine wesentliche Grundlage zum Erhalt und auch zur Wiederherstellung des aktuellen und habituellen Wohlbefindens geschaffen. Besonders das aktuelle Wohlbefinden gewinnt durch sportliche Aktivität an vielfältigen Erfahrungsmöglichkeiten wie soziale Erfahrungen, Naturerfahrungen, Leistungserfahrungen, Körpererfahrungen sowie Erfahrungen im Rahmen des Spielcharakters bei breitensportlicher Aktivität (Abele et. al, 1991).

Für die sportliche Aktivität sind die Motive „Gesundheit“ und „Wohlbefinden“ nicht mehr wegzudenken. Ihr positiver Einfluss ist über 90 Prozent der erwachsenen Bevölkerung laut Forsa-Umfrage bekannt (Forsa-Umfrage, 1986). Trotz allem treiben noch viel zu wenig Menschen regelmäßig Sport.

In der Sportpsychologie untersucht man vorrangig in Bezug auf das Wohlbefinden die kurzfristigen Veränderungen von Stimmung bzw. Befinden nach sportlicher Aktivität (Alfermann & Stoll, 1996). Im Zusammenhang mit Sport sind häufig die sogenannten Äquilibrations- und Disäquilibrationseffekte zu beobachten, um die es in erster Linie in dieser Arbeit gehen soll.

2.2.4 Forschungsstand zur Variabilität des Wohlbefindens durch sportliche Aktivität

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

In Anlehnung an die Gesundheitsdefinition der WHO (1946) wird bei Wohlbefinden von drei Bereichen ausgegangen, dem psychischen, physischen und sozialen Wohlbefinden (s. Abb. 6). Sportliche Aktivität beeinflusst nach Abele et al. (1991) immer und gleichzeitig das psychische und physische Wohlbefinden; das soziale Befinden wird immer dann angesprochen, wenn die Aktivität auch soziale Interaktionen beinhaltet.

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Abb. 6. Konzeptualisierung des Zusammenhangs zwischen sportlicher Aktivität und (Wohl-)Befinden (Brehm, 2006, S. 36).

Das psychische Befinden ist im Zusammenhang mit sportlicher Aktivität durch die Begriffe „Stimmung“ und „Grundgestimmtheit“ geprägt. Während sich „Stimmung“ auf das aktuelle Befinden und somit auf kurzfristige Effekte bezieht, ist die „Grundgestimmtheit“ ein Merkmal für langfristig erreichbare Effekte des Sports. Die Grundgestimmtheit bildet als eine Art motivationale Dauertönung den Hintergrund für das aktuelle Erleben. Regelmäßige sportliche Aktivität kann zu einer längerfristigen Stabilität des aktuellen Erlebens beitragen (Abele et al., 1991).

In Anbetracht der folgenden Untersuchung steht die Beeinflussung der Stimmung und somit des aktuellen Wohlbefindens im Mittelpunkt. Darüber hinaus wird der aktuelle Forschungsstand zur Variabilität des Wohlbefindens durch sportliche Aktivität dargestellt.

Eine Vielzahl empirischer Studien untersuchte in den letzten Jahren den Zusammenhang zwischen kurzfristigen Stimmungsveränderungen und sportlicher Aktivität. Im Mittelpunkt der Forschungen standen die aktuelle Stimmung und deren Schwankungen in verschiedenen Sportbereichen. Es zeigte sich deutlich, dass im Zusammenhang mit sportlicher Aktivität sowohl Äquilibrations- als auch Disäquilibrationseffekte zu beobachten sind
(Abele & Brehm, 1993; 1994). Diese dienen der individuellen Stimmungsregulation. Zum einen können Fitnessaktivitäten zur „Äquilibration“ der Stimmung beitragen. In dem Fall kommt es durch Ausübung von sportlicher Aktivität zu positiven Stimmungsveränderungen, d.h. negative Stimmungsaspekte wie Ärger und Deprimiertheit werden abgeschwächt, während positive Stimmungsaspekte wie Aktiviertheit und Ruhe verstärkt werden. Abele und Brehm (1994) beschreiben das durchschnittliche Stimmungsprofil nach Fitnessaktivitäten in diesem Zusammenhang als „Eisbergprofil“. In erster Linie beobachtet man diesen Effekt im Ausdauersport und bei Fitnessaktivitäten. Studien beweisen, dass diese positiven Effekte bei etwa 75 Prozent der Sporttreibenden von Fitnessaktivitäten auftreten
(Brehm, 2006). Zum anderen kann es zu einer „Disäquilibration“ der Stimmung kommen.

„Die Teilnahme an Wettkämpfen kann zur ‚Disäquilibration’ der Stimmung beitragen, d.h. unabhängig vom Ausgang des Wettkampfes steigen ‚Spannung’ und ‚Aktiviertheit’ vor dem Wettkampf an und fallen nach dem Wettkampf ab (‚Durchleben eines Spannungsbogens’)“ (Brehm, 2006, S. 40).

In Abhängigkeit vom Ausgang des Wettkampfs verändern sich die übrigen Stimmungsaspekte z.B. steigen nach einem verlorenen Spiel die Werte von „Ärger“ und „Deprimiertheit“ an. Im Training zur Vorbereitung auf einem Wettkampf verändern sich die Werte hingegen kaum (Brehm, 2006). Disäquilibrationseffekte werden demzufolge in Wettkampfsituationen (auch Sportspiele) beobachtet.

Bei Natursportaktivitäten kann man laut einer „Tauchstudie“ beide Effekte, sowohl Äquilibration als auch Disäquilibration, beobachten. Laut Studie zeigen sich in Bezug auf die Disäquilibrationseffekte ein deutlicher Anstieg der Erregtheit und Aktiviertheit vor dem Tauchgang und ein deutlicher Abfall dieser nach dem Tauchgang. Zudem können zeitgleich Äquilibrationseffekte in den übrigen Stimmungsbereichen verzeichnet werden, d.h. positive Aspekte verbessern sich und negative Aspekte schwächen sich ab (Brehm, 2006).

Es zeigt sich somit, dass sportliche Aktivitäten in zweifacher Weise das aktuelle Befinden kurzfristig beeinflussen können. Äquilibration und Disäquilibration sind zwei Funktionen zum Erhalt eines mittleren (Wohlbefindens-)Niveau, welches relativ stabil ist. Denn „[…] Menschen tendieren dazu, ihr individuelles mittleres Wohlbefindensniveau in einem ‚dynamischen Gleichgewicht’ zu halten, d.h. momentane Schwankungen in Hinblick auf das mittlere Niveau auszugleichen (Abele & Becker, 1991).

Zur Erfassung der aktuellen Befindlichkeit im Sport verwendet man unterschiedliche Verfahren (s. Abb.7):

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 7. Verfahren zur Erfassung der aktuellen Befindlichkeit im Sport (Kellmann & Golenia, 2003, S. 330)

Abb. 7 zeigt die für verschiedene Fragestellungen und Einsatzfelder zu unterscheidenden Instrumente. Während im englischsprachigen Bereich die POMS (Profile of Mood State) als Messinstrument zur Erfassung kurzfristiger Stimmungsänderungen eingesetzt werden, kommen im deutschsprachigen Bereich die BFS (Befindlichkeitsskalen) von Abele und Brehm (1986) zum Einsatz. Die Befindlichkeitsskalen zur Erfassung der aktuellen Befindlichkeit besitzen mit ihren acht Dimensionen und 40 Items eine Bearbeitungszeit von nur ca. drei Minuten und haben sich sowohl in der Forschung als auch in der Sportpraxis für geeignet erwiesen. Aus diesem Grund sind die BFS ein angemessenes Instrument zur Erfassung aktueller Stimmungsveränderungen.

Bei der Messung von Befindlichkeit verfügt man demnach über eine Vielzahl von Methoden zur Erfassung der Auswirkungen bestimmter äußerer Faktoren auf den aktuellen psycho-physischen Zustand (z.B. sportliche Aktivität). Die Messung kann über physiologische oder psychologische Indikatoren, über Fremd- oder Selbstbeobachtung erfolgen, wobei man am häufigsten auf das Vorgehen der Selbstbeschreibung zurückgreift. Die Methode der Selbstbeschreibung hat den Vorteil von – mehr oder weniger standardisierten – Itemvorlagen wie Adjektivlisten. Im deutschsprachigen Raum liegen bereits Messinstrumente zur Erfassung der Befindlichkeit vor, die bei der Erforschung der Wirkung äußerer Stimulation eingesetzt wurden, wie z.B. die bereits erwähnten Befindlichkeitsskalen von Abele-Brehm & Brehm ( 1986).

Mithilfe dieser ist eine „[…] zeitökonomische Datenerhebung, Auswertung und Interpretation möglich, so dass Ergebnisse schnell vorliegen und von Trainern, Medizinern und Sportpsychologen u.a. für die weitere Gestaltung des Trainingsprozesses sowie die Betreuungsarbeit direkt nutzbar sind“
(Kellmann & Golenia, 2003, S. 330).

Zahlreiche Studien haben sich mit den kurzfristigen Stimmungsveränderungen bei sportlicher Aktivität beschäftigt. Sie zeigten deutlich, dass es überwiegend zu positiven Effekten in Bezug auf die Stimmung kommt. Dennoch sollte man erwähnen, dass sich diese positiven Effekte auf das aktuelle Befinden nicht in jedem Fall einstellen müssen, sondern solche Effekte […] „wesentlich von den jeweiligen personalen, situativen und sozialen Bedingungen einer sportlichen Aktivität abhängen“ (Brehm, 2006, S. 43).

[...]


[1] Bei Turnieren, Meisterschaften und Ligaspielen ist laut Vorschrift der ISRF (International Rackets Federation) nur weiße und pastellfarbene Sportbekleidung erlaubt, damit sie sich deutlich vom Ball abhebt. Somit soll verhindert werden, dass der Ball bei dunkler Bekleidung für Bruchteile von Sekunden unsichtbar werden und den Mitspieler irritieren könnte (Hasselbach & Härtel, 1990).

[2] Jeder Balltyp ist durch einen farbigen Punkt gekennzeichnet. Ein blauer Punkt steht für einen sehr schnellen Ball (Anfänger), ein roter Punkt für einen schnellen Ball (Freizeitspieler), ein weißer Punkt für einen langsamen Ball (Fortgeschrittene) und ein gelber Punkt für einen sehr langsamen Ball (Turnierspieler).

[3] Deutsches Seminar für Städtebau und Wirtschaft

[4] Die Unternehmensberatung Deloitte veröffentlicht seit 2003 jährlich eine Analyse des deutschen Fitnessmarkts.

[5] Urteile kommen in dem Fall durch Aussagen über HW primär durch kognitive Prozesse zustande.

[6] Eine Tätigkeit hat einen autotelischen Charakter, wenn sie keine Ziele oder Belohnungen zu benötigen scheint, die außerhalb ihrer selbst liegen (Becker, 1991).

[7] Extraversion als Persönlichkeitseigenschaften wie gesellig, spontan und aus sich herausgehend.

[8] Neurotizismus als Persönlichkeitseigenschaften wie nervös, unruhig und ängstlich.

Ende der Leseprobe aus 99 Seiten

Details

Titel
Der Äquilibrationseffekt im Sport
Untertitel
Eine Studie zu den Effekten der Befindlichkeitsänderungen
Hochschule
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Note
1,0
Autor
Jahr
2012
Seiten
99
Katalognummer
V200663
ISBN (eBook)
9783656274230
ISBN (Buch)
9783656274858
Dateigröße
6989 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Wohlbefinden, Squash
Arbeit zitieren
Anne Prenz (Autor:in), 2012, Der Äquilibrationseffekt im Sport, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/200663

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