Kompetenzerhebung in Deutschland und Europa

Vorstellung der Instrumente ProfilPASS und EuroPASS


Hausarbeit, 2012

20 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhalt

1.. Einleitung

2. Was ist Kompetenz?.

3. Anwendungsfelder der Erhebungsinstrumente
3.1. Weiterbildungseinrichtungen
3.2. Betriebe
3.3. Forschung

4. ProfilPASS
4.1. Geschichte und Methode
4.2. Die zwei Elemente

5. EuroPASS.
5.1. Lebenslauf
5.2. Sprachenpas
5.3. Zeugniserläuterungen
5.4. Mobilität
5.5. Diploma Supplement

6. Kritik in der Literatur

7. Gemeinsamkeiten und Unterschiede

8. Persönliche Meinung/ Fazit

9. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

ln Zeiten der Globalisierung wird die Frage nach einer national und international verständlichen Zertifizierung formal, non-formal und informell erworbener Kompetenzen immer lauter.

Gerade in den letzten 15 Jahren hat sich auf dem Gebiet der Kompetenzerhebungsinstrumente viel getan und es wurden viele verschiedene Methoden entwickelt, welchejeweils den Fokus auf spezielle Aspekte der Lernbiographie legen.

ln derfolgenden Ausarbeitung möchte ich zwei dieser Methoden vorstellen, zum einen den ProfilPASS, welcher auf eine subjektive Bewertung der eigenen Kompetenzen abzielt und dabei den Fokus aufdie informell erworbenen legt, und zum anderen den EuroPASS, ein europaweit standardisiertes Instrument, welches ebenfalls eine subjektive Komponente enthält.

Ziel ist es, eventuelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten und darzustellen.

Bevor ich mich der Annäherung an dieses Ziel und derVorstellung der beiden Instrumente widme, möchte ich zunächst kurz auf den Begriff der Kompetenz und die Anwendungsgebiete, in denen Kompetenzerhebung eine Rolle spielen, eingehen.

Zum Abschluss der Ausarbeitung möchte ich meine persönliche Meinung zu den vorgestellten Methoden abgeben.

2. Was ist Kompetenz?

Bevor ich auf die Erhebungsinstrumente und ihre Anwendungsgebiete eingehen möchte, erscheint es mir nützlich zunächst einmal den Kompetenzbegriff näher zu betrachten und zu definieren.

Dies istjedoch prinzipiell gar nicht so einfach, da in der Forschung und in der Literatur ein sehr heterogenes Verständnis dieses Begriffes vorherrscht.

Ich möchte versuchen, dies an verschiedenen Definitionen von Kompetenz zu verdeutlichen.

Es gibt sehr viele Perspektiven, aus denen man sich an diesen Begriff herantasten kann, so beispielsweise eine politische, wie sie die Bundeszentrale für politische Bildung nutzt:

„Kompetenz:

(lat.: Zuständigkeit, Befugnis, Fähigkeit). K bezeichnet die (üblicherweise in derVerfassung festgelegten) Regelungen überdie Zuständigkeiten derStaatsorgane, in Bundesstaaten auch die Aufteilung derZuständigkeiten zwischen dem Bund und den Gliedstaaten (und ggf.weiteren politischen Ebenen, z.B. den Kommunen).“1

Das Internetlexikon Wiktionary.org versucht den Begriff mit einer umfassenderen Auflistung einzufangen.

„Bedeutungen:

1 Vermögen, Fähigkeit
2 Zuständigkeit, Befugnis
3 Linguistik, ohne Plural: Fähigkeit des Sprechers einer Sprache, mit einer begrenzten Anzahl von Elementen und Regeln eine unbegrenzte Zahl von Äußerungen zu bilden und zu verstehen sowie überdie sprachliche Richtigkeit von Äußerungen zu entscheiden
4 zeitlich begrenzte Reaktionsbereitschaft von Zellen gegenübereinem bestimmten Entwicklungsreiz
5 die nichtpfändbaren Mittel, die zum Unterhalt eines Klerikers benötigt werden“2,

Dabei bringt es eine linguistische, eine biologische und eine religiöse Komponente mit ein.

Aus dem erziehungswissenschaftlichen Anlass dieser Ausarbeitung bietet sich jedoch an, einen pädagogischen Blick auf den Begriff der Kompetenz zu werfen. Klieme und Leutner lieferten 2006 eine kontextspezifische Definition.

„Kompetenzen (sind) kontextspezifische kognitive Leistungsdispositionen, die sich funktional auf Situationen und Anforderungen in bestimmten Domänen beziehen.“3

Diese Definition erscheint mir für die folgenden Ausführungen jedoch nicht umfassend genug.

Im Folgenden werde ich mit der Definition des Kompetenzbegriffs der OECD arbeiten, welche auch von den Entwicklern des ProfilPASS-Systems als Basis genommen wurde.

„Eine Kompetenz ist die Fähigkeit zur erfolgreichen Bewältigung komplexer Anforderungen in spezifischen Situationen. Kompetentes Handeln schließt den Einsatz von Wissen, von kognitiven und praktischen Fähigkeiten genauso ein wie soziale und Verhaltenskomponenten (Haltungen, Gefühle, Werte und Motivationen). Eine Kompetenz ist also zum Beispiel nicht reduzierbaraufihre kognitive Dimension, sie beinhaltet mehr als das.“4

3. Anwendungsfelder der Erhebungsinstrumente

Wenn man sich mit dem Begriffder Kompetenz und den Methoden der5 Erhebung eben dieser auseinandersetzt stellt sich früher oder später die Frage, wo und wann diese Methoden ihren Einsatz finden. Warum investiert man so viel Geld in die Entwicklung? Wer braucht das und wozu? Ich möchte in dieser Ausarbeitung gar nicht so detailliert hierauf eingehen und werde im Folgenden die Anwendungsgebiete nur kurz anreißen.

Im Groben kann man drei große Teilbereiche unterscheiden, in denen die Kompetenzerhebung Anwendung findet: in Weiterbildungseinrichtungen, in Betrieben und in der Forschung.

Diese Bereiche lassen sich wiederum in Teilbereiche differenzieren, welche eine gewisse chronologische Reihenfolge von „vorher, während und danach“ darstellen.

3.1. Weiterbildungseinrichtungen

Zunächst ist bei Weiterbildungseinrichtungen der Bereich der Beratung zu nennen.

Man nutzt die Methoden und Instrumente der Kompetenzerhebung, um Teilnehmern von Weiterbildungsmaßnahmen ihre Stärken und gewonnen Kompetenzen aufzuzeigen, um ihnen somit eine Entscheidungshilfe beispielsweise bei einem anstehenden Berufs- oder Stellenwechsel anzubieten. Die Teilnehmer lernen sich selbst besser kennen und können so aussagekräftige Bewerbungen schreiben und die weiteren Schritte zur Erreichung ihrer Ziele planen.

Mehr hierzu im Laufe dieser Ausarbeitung.

Zu Beginn jeder Weiterbildungsmaßnahme sieht die Seminarleitung sich mit ihr meist völlig fremden Menschen konfrontiert, so dass zunächst erst einmal der Kenntnisstand und die vorhandenen Kompetenzen derTeilnehmererhoben werden müssen, um eine gewisse Lerneffektivität und Lerneffizienz zu erhalten und zu bewahren. In diesem Fall nutzt man die Methoden also zur Einstufung und Einschätzung.

Im weiteren Verlauf finden die Methoden dann wiederholt Anwendung, um die Lernfortschritte der Teilnehmerzu überprüfen. Wenn sich hier Defizite zeigen gibt es noch genügend zeitlichen Spielraum, die didaktischen Methoden und eingesetzten Medien zu reflektieren und Verbesserungen einzuleiten.

[...]


1 http://www.bpb.de/popup/popup_lemmata.html?guid=7L0639

2 http://de.wiktionary.org/wiki/Kompetenz

3 Klieme, E./Leutner, D. (2006): Kompetenzmodelle zur Erfassung individueller Lernergebnisse und zur Bilanzierung von Bildungsprozessen. Überarbeitete Fassung des Antrags an die DFG auf Einrichtung eines Schwerpunktprogramms. Frankfurt a.M./ Essen

4 OECD (Hrsg.) (2006): Definition and Selection of Competencies: Theoretical and Conceptual Foundations (DeSeCo). Summary ofthe Final Report „Key Competencies for a Successful Life and Well-Functioning Society“. Paris, S.2

5 Vgl. Gnahs, D. (2010): Kompetenzen-Erwerb, Erfassung, Instrumente. Bielefeld, S.59-71

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Kompetenzerhebung in Deutschland und Europa
Untertitel
Vorstellung der Instrumente ProfilPASS und EuroPASS
Hochschule
Technische Universität Dortmund
Note
1,3
Autor
Jahr
2012
Seiten
20
Katalognummer
V200325
ISBN (eBook)
9783656264422
ISBN (Buch)
9783656264910
Dateigröße
421 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Profilpass, Europass, Kompetenz
Arbeit zitieren
Vanessa W. (Autor:in), 2012, Kompetenzerhebung in Deutschland und Europa, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/200325

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