Frauen in Führungspositionen

Ist der Erfolg von Frauen in den Topetagen nur von Hindernissen geprägt?


Hausarbeit, 2012

17 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Frauen in Führungspositionen
2.1 Definition von Führung und der weibliche Führungsstil
2.2 Wandel der Geschlechterrolle in den Organisationen
2.3 Hindernisse der Frauen auf dem Weg nach oben
2.4 Aktuelle Daten

3. Schlussbetrachtung

4. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

„Ja, Frauen können an die Spitze gelangen - wenn sie mehr leisten als Männer und wenn sie ihr Familienleben zurückstellen. Noch immer ist Frausein ein Handicap für die Karriere, und von den wenigen weiblichen Spitzenkräften denkt man weiterhin, sie hätten es "trotzdem" geschafft.“

(VON BOYEN 2011, Zitat aus einem Onlineartikel des Spiegels von dem 19.08.2011).

Frauen, die sich in Führungspositionen befinden oder auf dem Weg in den Managementbereich sind, sind ein politisch und wirtschaftlich stets aktueller Themenbereich. Die Diskussionen um die Gleichberechtigung von Männern und Frauen in der Gesellschaft und dementsprechend auch in der Arbeitswelt wird seit Jahrzehnten geführt und ist längst nicht abgeschlossen.

Das Eingangszitat dieser Hausarbeit greift die Diskussion um die Rolle der Frau in einer höheren Organisationsposition auf und weist darauf hin, dass Frauen zwar an die Spitze gelangen können, jedoch einen „schwierigeren“ Weg mit vielen Hürden und Hindernissen für die Übernahme einer Führungsposition in Kauf nehmen müssen. Betrachtet man dieses Zitat aus einem Artikel der Zeitung „Spiegel“, so stellt sich zunächst die Frage, aus welchem Grund überhaupt „Frausein ein Handicap für die Karriere“ darstellt. Dieser Frage wird im Laufe der Ausarbeitung nachgegangen. Es geht zudem aus dem vorgestellten Zitat eindeutig hervor, dass Frauen im Management erfolgreich vertreten sind.

Es muss jedoch auch betont werden, dass der Großteil der Managerpositionen, vor allem in dem Bereich des Topmanagements, noch immer von männlichen Führungskräften besetzt wird. Diese Geschlechterdifferenz in Unternehmen wird im Verlauf dieser Hausarbeit noch näher ausgeführt.

Daher ergibt sich für diese Hausarbeit die Frage, inwieweit Frauen auf dem Weg in eine Managerposition von Hindernissen eingeschränkt werden und in welchen Bereichen Frauen gegenüber ihren männlichen Kollegen benachteiligt werden. Welche Rolle spielt das Geschlecht einer Person bezüglich der Inanspruchnahme einer Führungsposition in einem Unternehmen? Es ist zudem interessant zu betrachten, ob jene Frauen, die es in die höheren Positionen eines Unternehmens geschafft haben, eher als Männer Schwierigkeiten haben, ihre berufliche Position zu behalten.

Für die vorliegende Arbeit ergibt sich daher folgende Gliederung:

Zunächst wird auf erfolgreiche und anerkannte Frauen, die sich in Führungspositionen befinden, eingegangen, um darzulegen, dass unsere Wirtschaft und Politik ohne weibliche Führungskräfte kaum mehr vorstellbar sind.

(Frauen die freiberuflich, bzw. selbstständig als Führungskraft arbeiten (beispielsweise die Chefin eines eigens errichteten Cafés), werden in dieser Arbeit nicht beleuchtet, da der Umfang den Rahmen sprengen würde. In dieser Hausarbeit liegt das Interesse bei der Gruppe von Frauen, die ein größeres Unternehmen (ab 100 Mitarbeiter) führen oder in der Politik interagieren und regieren.)

Im Anschluss werden dann die Begriffe des „Führens“, bzw. der „Führung“ definiert. Dabei spielen auch verschiedene Führungsstile, insbesondere die „typische“ Führungsweise von Frauen, eine bedeutsame Rolle.

Anschließend wird im Allgemeinen auf die weibliche Rolle innerhalb der Gesellschaft vor und nach den 70er Jahren eingegangen, um die ersten gesellschaftlichen Veränderungen aufzuzeigen.

Im Anschluss werden die Hindernisse und Hürden für Frauen beschrieben, die eine Führungsposition übernehmen möchten. Dabei spielt einerseits „der Weg nach oben“ und andererseits auch die Haltung der dann erreichten höheren Position eine Rolle.

Anschließend werden im Folgenden noch einige aktuelle Daten bezüglich weiblicher Führungspersonen in der Bundesrepublik Deutschlands genannt und ansatzweise ausgeführt.

Im letzten Teil dieser Hausarbeit werden die wesentlichen Aspekte zusammengefasst und es wird ein Ausblick bezüglich der Zukunftschancen von Frauen im mittleren bis hin in das Top-Management gewagt.

2. Frauen in Führungspositionen

Denkt man an berühmte weibliche Personen in den Topetagen der Wirtschaft, so fallen einem vermutlich als erstes die Frauen in dem politischen Bereich ein. Deutschland wird von einer Frau regiert. Angela Merkel legte einen Meilenstein für die deutsche Politik, da sie die erste weibliche Bundeskanzlerin in Deutschland wurde und bis heute noch ist. Auch in den Parteien sind es oft Frauen, die in einem bestimmten Bereich die politische Organisation übernehmen. Hier sind zum Beispiel Ursula von der Leyen (Arbeitsministerin), Ilse Aigner (Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz), Roswitha Müller- Piepenkötter (Justizministerin), Claudia Roth (Bundesvorsitzende der Partei Bündnis 90/ Die Grünen), Andrea Nahles (Generalsekretärin der SPD) und Kristina Schröder (Ministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) zu nennen. Die Politik ist nicht nur männlich, sondern mittlerweile auch weiblich besetzt. Vor einigen Jahrzehnten wären weibliche Positionen im Bundestag kaum denkbar gewesen, denn schließlich waren es die Männer, die Entscheidungen trafen und somit das Land regierten.

In der Gegenwart hat sich dieses Bild jedoch gewandelt und zwar nicht ausschließlich nur in der Politik. Frauen können regieren, sie können organisieren und managen und sie sind zudem in der Lage, ein Unternehmen zu führen. Diese Aussage beweist eine Veröffentlichung der Bundesregierung aus dem Jahr 2006 bezüglich der Chancengleichheit von Frauen in Führungspositionen. In der Bundesrepublik Deutschland konnte 2006 vermerkt werden, dass in 68 der 100 größten Unternehmen des Landes mindestens ein Mitglied des Aufsichtsrats weiblich ist (vgl. Bilanz- Chancengleichheit 2006, S. 12). Zudem ist zu betonen, dass in der Studie aus demselben Jahr festgestellt wurde, dass jedes vierte Bankenunternehmen von einer Frau geleitet wird (vgl. ebd.). Man kann also bis zu diesem Punkt festhalten, dass Frauen in der Führungsetage vertreten und erfolgreich sind.

Bevor in dieser Arbeit jedoch genauer auf die Führungsrolle der Frauen in dem Managementbereich eingegangen wird, stellt sich zunächst die Frage, wie man den Begriff des Führens überhaupt definieren kann. Dieser Frage wird in dem folgenden Teil der Hausarbeit in den Ansätzen nachgegangen, um anschließend den Wandel der Geschlechterrollen innerhalb der Organisationen zu verdeutlichen.

2.1 Definition von Führung und der weibliche Führungsstil

Recherchiert man den Begriff „Führung“, so lässt sich zunächst festhalten, dass sich eine eindeutige Definition als äußerst schwierig erweist. Eine umfassende Beschreibung, welche Aspekte der Begriff der Führung umfasst, ist in einer Arbeit von Michael Mohe aus dem Jahr 2006 zu finden.

Führung kann nach Mohes Meinung im Allgemeinen zunächst in fünf Kategorien unterteilt werden (vgl. MOHE 2006, S. 13):

1. Das Talent, bei anderen Menschen ein Einverständnis zu erreichen
2. Die Fähigkeit andere Personen zu überreden oder zu beeinflussen
3. Eine Art der Machtbeziehung in einem hierarchischen Verhältnis
4. Eine Position, die auf die Zielerreichung konzentriert ist
5. Das Resultat einer Interaktion

Diese kurzen und unterschiedlichen Definitionen des Wortes „Führung“ sind wage ausgedrückt und es wird noch nicht deutlich, inwieweit man diese Definitionen auf die Strukturen innerhalb einer Organisation übertragen kann.

Mohe führt daher seine Idee weiter aus und liefert bezüglich der Führung eines Unternehmens folgende Definition: „Führung wird verstanden als ziel- und erlebnisorientierte, wechselseitige und aktivierende, soziale Beeinflussung zur Erfüllung gemeinsamer Aufgaben in und mit einer strukturierten Arbeitssituation“ (MOHE 2006, S. 14). Anhand dieses Zitates wird die Position der führenden Person innerhalb einer Organisation erkennbarer. Eine Organisation besteht demnach aus einer führenden Persönlichkeit und einer Gruppe von Geführten, welche zusammen bestimmten Aufgaben nachgehen, um somit ein festgesetztes Ziel zu verfolgen.

Doch man kann nicht von einem einheitlichen Führungsstil ausgehen. Es gibt nicht die eine Art, ein Unternehmen zu leiten, sondern es muss zwischen unterschiedlichen Herangehensweisen unterschieden werden.

Betrachtet man diesbezüglich die klassische Dreiteilung nach Lewin, so kann man folgende Führungstypologien unterscheiden (vgl. FISCHL 2000, S. 3):

1. Der autokratische Stil, welcher sich dadurch kennzeichnet, dass alle Handlungsschritte bis hin zu dem Ergebnis über die führende Person laufen. Dieser Stil zeichnet sich also insbesondere durch Macht und Kontrolle aus.
2. Kontrastierend zu dem autokratischen Stil ist der demokratische Führungsstil zu nennen. Hierbei werden Entscheidungen in der Organisation gemeinsam (im ganzen Team) durch Gespräche und Diskussionen gefällt.
3. Als eine weitere Führungsart ist der Laissez- Faire- Stil zu erwähnen, der sich insbesondere dadurch kennzeichnet, dass die führende Person dem gesamten Team die Freiheit gewährt, selbst zu entscheiden. Die Mitglieder der Gruppe sollen dabei nahezu gar nicht beeinflusst werden und selbst aktiv die Arbeitsstrukturen und Entscheidungen innerhalb der Organisation mitgestalten.

Anhand dieser Kategorien bezüglich der Führungsstile kann man erkennen, dass ein Manager oder eine Managerin verschiedene Möglichkeiten besitzt, ein Unternehmen zu leiten. Welche Herangehensweise die Sinnvollste ist, ist mit Sicherheit schwierig zu entscheiden und steht vermutlich in einem Zusammenhang mit dem Wesen und der Art der führenden Person.

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Details

Titel
Frauen in Führungspositionen
Untertitel
Ist der Erfolg von Frauen in den Topetagen nur von Hindernissen geprägt?
Hochschule
Technische Universität Dortmund
Note
1,7
Autor
Jahr
2012
Seiten
17
Katalognummer
V199491
ISBN (eBook)
9783656259169
ISBN (Buch)
9783656260288
Dateigröße
471 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
frauen, führungspositionen, erfolg, topetagen, hindernissen
Arbeit zitieren
Christin Pietsch (Autor:in), 2012, Frauen in Führungspositionen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/199491

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