Analyse der Kamerabewegung in TERMINATOR 2: Judgement Day


Hausarbeit (Hauptseminar), 2003

19 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


INHALTSVERZEICHNIS

1. Daten zum Film

2. Einleitung

3. Inhaltsangabe

4. Allgemeines zur Kamerabewegung und –technik

5. Verfolgungsjagden
5.1 Erste Verfolgungsjagd
5.2 Zweite Verfolgungsjagd
5.3 Dritte Verfolgungsjagd

6. Steadicam / Subjektive

7. Fazit)

8. Literaturverzeichnis

1. DATEN ZUM FILM

TERMINATOR 2: JUDGEMENT DAY

USA 1991

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2. EINLEITUNG

Im Folgenden möchte ich den Film Terminator 2: Judgement Day bezüglich der Kamerabewegung analysieren. Dabei soll es weniger um die detaillierte Beschreibung von einzelnen, kurzen Sequenzen gehen, als um den Versuch die Bewegung der Kamera auf die Gesamtkonzeption des Films zu beziehen und somit Zweck und Wirkung der Kamerabewegung darzulegen.

Als erstes werde ich in einer knappen Inhaltsangabe einen groben Überblick über die Geschichte an sich geben. Dies ist notwendig, um einen Eindruck der Szenerie zu bekommen. Danach erläutere ich Fakten zur Kameratechnik und Kamerabewegung, die einen Einblick in die Entwicklung der Bilder und deren Wirkung vermitteln sollen. Zu beachten gilt der enorme Aufwand, der für die Realisierung des Projekts betrieben wurde. Danach werden mir die drei großen Verfolgungsjagden dazu dienen, die Kamerabewegung zu analysieren. Anmerkend dazu möchte hinzufügen, dass sich die Kamerabewegung nicht nur auf diese direkten Action-Sequenzen beschränkt, sondern der Großteil des Films in bewegten Bildern gezeigt wird. Kurz werde ich dann auf den Einsatz der Steadicam in Verbindung der subjektiven Einstellungen eingehen.

3. INHALTSANGABE

Im Jahre 2029 tobt ein erbitterter Krieg zwischen Menschen und Maschinen. Die Maschinen besitzen eine weit vorangeschrittene künstliche Intelligenz, so dass sie in der Lage sind, autonom und selbständig zu handeln und zu entscheiden. Sie führen einen ungleichen Kampf gegen die schon fast besiegten Menschen, die in Armut und Elend in zerstörten Städten um ihr Überleben kämpfen. Lediglich eine Widerstandsgruppe, die „menschliche Resistance“, stellt sich der Übermacht der Maschinen.

Dieses Szenario ist das Ergebnis der Arbeit eines Forschers namens Dyson der Firma „Cyberdine Systems“. Er entwickelt in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts einen revolutionären Superchip, der die Architektur von Computern grundlegend verändert. Cyberdine Systems wird zum größten Lieferanten militärischer Computersysteme. Schließlich entsteht ein Supercomputer namens „Skynet“, der die komplette Steuerung sämtlicher militärischer Systeme kontrolliert. Menschliche Entscheidungen werden ausgeschlossen. Skynet besitzt die Fähigkeit zu lernen und entwickelt schließlich ein eigenes Bewusstsein. Menschen sieht er fortan als Bedrohung an und startet am 24. August 1997 einen nuklearen Angriff auf Russland, mit dem Wissen, dass der Gegenangriff seine Feinde im eigenen Land eliminieren wird.

Um den endgültigen Sieg über die Menschen zu erlangen, schicken die Maschinen im Jahre 2029 zwei so genannte Terminatoren zurück in die Vergangenheit. Dies sind hoch entwickelte Roboter, die ausschließlich darauf programmiert sind, Menschen zu töten, zu terminieren. Der erste soll im Jahre 1984 Sarah Connor, die Mutter des Anführers der menschlichen Resistance, John Connor, umbringen. Da er versagt, wird ein zweiter Terminator in das Jahr 1996 geschickt, der den zu diesem Zeitpunkt 10 jährigen John Connor ermorden soll. Um sich selbst zu schützen, schickt Connor einen umprogrammierten Terminator zeitgleich zurück.

Es kommt zu zahlreichen Aufeinandertreffen der beiden Terminatoren, die um das Leben des John Connor kämpfen. Gemeinsam mit der aus einer Psychiatrie befreiten Sarah Connor fliehen John und der Beschützer-Terminator vor ihrem Widersacher. Erschwerend kommt hinzu, dass der Feind ein weiter entwickeltes Modell der bisherigen Termintoren darstellt, welches aus flüssigem Metall besteht und daher unzerstörbar scheint. Schließlich gelingt es final dem Trio jedoch, die überlegene Maschine zu zerstören, indem sie ihn in einen Behälter flüssigen Metalls befördern. Auch der Beschützer-Terminator wird von Sarah Connor in den Metallbehälter herabgelassen, um die tödliche Zukunftstechnik zu zerstören, damit sie von den hiesigen Wissenschaftlern nicht entdeckt und erforscht werden kann.

Auch Wissenschaftler Dyson wird im Laufe der Ereignisse aufgesucht und mit den Konsequenzen seiner Arbeit konfrontiert. Er sieht ein, dass er seine Arbeit nicht fortsetzten kann und beschließt, alles, seine bisherige Arbeit Umfassende, zu vernichten, unter anderem auch die Überreste des ersten Terminators, welche die Basis seiner Arbeit darstellen. Schließlich wird er selbst Opfer dieses Plans und stirbt bei einer riesigen Explosion in seiner Firma.

Somit nimmt alles ein gutes Ende. Sarah Connor und ihr Sohn John gehen als Überlebende in die mehr oder weniger ungewisse Zukunft.

4. ALLGEMEINES ZUR KAMERABEWEGUNG UND -TECHNIK

Grundlegend ist die Kamerabewegung in Terminator 2: Judgement Day ein technisches Mittel, ohne das dieser Film nicht hätte realisiert werden können. Das einzigartige Flair dieses Films, von der faszinierenden Wirkung der Terminatoren, über die rasanten Verfolgungsjagden, bis hin zur expliziten Darstellung der menschlichen Apokalypse, wird nicht zuletzt durch die Kamerabewegung erreicht. Vor allem der Aspekt der Verfolgung spielt hierbei eine eklatant wichtige Rolle. Das permanente Flüchten der Gejagten vor der Killermaschine T1000 (Robert Patrick) wird in vielen Szenen von Regisseur James Cameron und Kameramann Adam Greenberg durch die bewegte Kamera aufgefangen, so dass der Zuschauer selbst das Gefühl bekommt, von diesem Terminator verfolgt zu werden. „Terminator 2 ist ein Science-Fiction-Film, der die Sujets der Zeitreise und der menschenähnlichen Maschinen im Gewand eines Action-Films vorführt: in Form einer einzigen gigantischen Verfolgungsjagd, in einer Dimension, die von der Kritik einstimmig als kaum zu überbieten empfunden wird.“[1] Eine Flucht definiert sich von selbst als etwas, das durch starke Bewegung gekennzeichnet ist. Wie sonst, als durch das Erreichen maximaler Geschwindigkeit, versucht ein flüchtendes Subjekt Abstand zwischen sich und seinem Verfolger zu bringen?! Kameramann Adam Greenberg schafft es, durch die Bewegung der Kamera nicht nur diese Geschwindigkeit, sondern auch die Angst der Verfolgten und die Dramatik der Situation darzustellen. Es gelingt Greenberg Hektik, kognitive Handlung und zeitweise Ausweglosigkeit eines Verfolgten überwältigend durch Kamerabewegung darzustellen. Spätere Analysen einzelner Szenen werden dies genauer erläutern.

Terminator 2: Judgement Day stellte 1991 einen Meilenstein der Filmgeschichte dar. Der betriebene Aufwand, die revolutionären Computereffekte und die unglaubliche Größe der Crew machten ihn damals mit rund 100 Millionen Dollar zum teuersten Film aller Zeiten. Die daraus resultierenden Möglichkeiten für den Kameramann Adam Greenberg lassen sich leicht ableiten: je größer die finanziellen Mittel sind, desto komplexer und komplizierter ist der Aufwand, der betrieben wird, um Drehbuch- und Szenen-Ideen um zu setzten. „On this movie, Jim Cameron and the producers wanted to go big – bigger than maybe expected – and all the way through the film, big sets and complicated action and effects; nothing was simple. We used lots of cameras, sometimes nine cameras on a single shot, including crash box cameras for the action scenes.”[2], führt Adam Greenberg aus, sichtlich angetan vom Aufwand am Drehort. Neun Kameras für eine einzige Einstellung zu benutzen war und ist auch heute sicherlich nicht üblich. Im Endergebnis trägt dieser Aufwand jedoch Früchte, das belegen die wirklich faszinierenden Bilder und Aufnahmen Greenbergs.

Adam Greenberg ahnte schon vor Beginn der Dreharbeiten, dass es wohl sinnvoll sein würde, ein Steadicam zur Verfügung zu haben, obwohl James Cameron nicht glaubte, diese Technik tatsächlich oft zu benutzen.[3] Es sollte sich aber herausstellen, dass gerade aufgrund der eklatant großen Anzahl von Kamerabewegungen, ein Steadicam sehr gut in das Konzept passen sollte und ungemein hilfreich bei der Umsetzung der Szenen erschien: „We ended up hiring Jimmy Miro and kept him working all the time. I thought it would be good stylewise, and it works well with this type of show because Jim likes to move the camera a lot. There’s not one static shot: Even in the closet, the camera moves; inside the car, the camera moves!”[4] Diese Ausführungen von Greenberg sind wahrlich nicht übertrieben. In der Tat sucht der Zuschauer nach ruhigen, unbewegten Bildern. Viele Einstellungen werden nicht nach einem Schnitt, sondern durch das Zurücklegen einer Strecke der Kamera eingeleitet. Auch dies wird später anhand der Analyse einzelner Szenen deutlich werden.

[...]


[1] Hoberg, Almuth: Film und Computer: wie digitale Bilder den Spielfilm verändern. (S. 155)

[2] R. Magid: Terminator 2: He Said He’d Be Back. In: American Cinematographer, Vol. LXXII, Nr. 7, July 1991, (S. 45)

[3] Ebd.

[4] Ebd.

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Analyse der Kamerabewegung in TERMINATOR 2: Judgement Day
Hochschule
Philipps-Universität Marburg  (Institut für Neuere Deutsche Literatur und Medien)
Veranstaltung
Seminar: 'Die bewegte Kamera'
Note
2,3
Autor
Jahr
2003
Seiten
19
Katalognummer
V19763
ISBN (eBook)
9783638238090
ISBN (Buch)
9783638747271
Dateigröße
490 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Die vorliegende Hausarbeit analysiert die Kamerabewegung im Film &quot,Terminator 2: Judgement Day&quot,.
Schlagworte
Analyse, Kamerabewegung, TERMINATOR, Judgement, Seminar, Kamera“
Arbeit zitieren
Boris Böhles (Autor:in), 2003, Analyse der Kamerabewegung in TERMINATOR 2: Judgement Day, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/19763

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