Wasserprobleme in Kalifornien, USA


Hausarbeit, 2003

26 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsübersicht

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. Einführung

2. Geoklimatische Einordnung und sozioökonomische Bedeutung
2.1. Geoprofil
2.1.1. Klima, Hydrologische Situation
2.1.2. Lage und Landschaftsprofil
2.2. Bevölkerungsdichte, Ökonomische Bedeutung von CA
2.3. Wassernutzung
2.3.1. Urban Use
2.3.2. Environmental Use
2.3.3. Agricultural Use

3. Resultierende Probleme

4. Water Projects
4.1. Central Valley Projekt (CVP)
4.1.1. Die Idee und Geschichte
4.1.2. CVP: Work in progress
4.1.3. CVP: Ein Markt für Wasser
4.2. State Water Project (SWP)
4.2.1. Die Idee und Geschichte
4.2.2. Infrastrukturdaten des SWP
4.3. Colorado River Project (CRP)

5. SWP und CVP: Projekte mit Zukunft?
5.1. Eignung zur Wasserversorgung heute
5.2. Klimatische Entwicklung und deren Einfluss auf den CWP

6. Schlussfolgerungen

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Physische Karte Kalifornien

Abbildung 2: Bewässerungsflächen in Kalifornien (1997)

Abbildung 3: Infrastruktur des CVP

Abbildung 4: Infrastruktur des SWP

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einführung

Hollywood, Golden Gate Bridge, Sillicon Valley oder Disneyland sind die ersten Assoziationen, die man mit Kalifornien verbindet; Superlativ und „land of milk and honey“. Amerikaner, Europäer, Asiaten, Mittel- und Südamerikaner verwirklichen hier jeden Tag aufs neue ihren „American Dream“. Das der drittgrößte US-Bundesstaat große ökonomische, politische, soziokulturelle und ökologische Probleme hat wird oft nicht erwähnt. Doch in letzter Zeit ist Kalifornien durch die Gouverneurs Kandidatur von Arnold Schwarzenegger in die deutschen Medien zurückgekehrt. Nebenbei erfuhren wir von einem immensen Haushaltsdefizit, einem ungeliebten Gouverneur Davis, einer illustren Kandidatenliste und einem Ratingverlust der kalifornischen Staatsanleihe[1]. Kaliforniens Arbeitslosigkeit strebt bundesdeutschen zehn Prozent entgegen, die Implosion der Dot-Com Blase verursacht Büroleerstände in San Fransisco von 40% und lokale sowie globale ökologische Phänomen verändern das Klima nachhaltig.[2]

Als fünftgrößte Wirtschaftsmacht der Welt hat Kalifornien überragende ökonomische Bedeutung. Diese Position kann auf Dauer nur verteidigt werden, wenn ausreichend Potentialfaktoren verfügbar sind und bleiben. Ein entscheidender Faktor ist Wasser, welches nicht nur in ganz erheblichem Maße für die zivilisatorische Erschließung, sondern auch für agrikulturelle und industrielle Nutzung von Bedeutung ist.

In der vorliegenden Arbeit werde ich versuchen nach einer Wassermanagement-Istanalyse, die langfristigen Entwicklungen zu prognostizieren und die derzeitigen Strategien zu bewerten. Die Entwicklung einer Problemlösungsstrategie ist im Rahmen einer Seminararbeit ein hochgestecktes Ziel, dennoch sollen im letzten Teil der Arbeit Verhaltensstrategien herausgearbeitet werden, zukünftige Tendenzen antizipiert und adäquate Konzepte angerissen werden, wie das kalifornische Wassermanagement aus der Krise geführt werden kann.

2. Geoklimatische Einordnung und sozioökonomische Bedeutung

2.1 Geoprofil

2.1.1. Klima, Hydrologische Situation

Kalifornien liegt in den semiariden maritimen Subtropen nördlich des Wendekreises. Das Klima selbst ist häufig geprägt von lokalen Gegebenheiten wie Profillage und Ozeannähe. Ebenso variieren die Niederschlagszahlen stark. Die höchsten Niederschlagsmengen erreichen die nördlichen Küstenregionen und Gebirgszüge zwischen 2000m und 2500m in der Sierra Nevada, wohingegen die geringsten Niederschläge in den tief liegenden südlichen Gebieten und in deren Küstenbereiche erwartet werden können. Die Schneegrenze im Winter liegt hier im Durchschnitt bei 1000m ü.NN.. Winterregen ist charakteristisch, wovon über das gesamte Jahr verteilt etwa zweidrittel nördlich von Sacramento fällt[3]. Die Sommertrockenheit des Westen Kaliforniens von Mai bis August beeinflusst die transportierte Flusswassermenge, so dass diese Niedrigstände zeitversetzt in den Monaten August bis November auftreten. Das vorherrschende Steppen und Wüstenklima wird in südlichen Lagen zunehmend arider, wohingegen der Norden als humid zu bezeichnen ist.[4] Im Durchschnitt geht man von drei bis fünf humiden Monaten aus. Aus europäischer Perspektive ist das kalifornische Klima dem portugiesisch mediterranen Klima sehr ähnlich.[5]

2.1.2. Lage und Landschaftsprofil

Am westlichen Ende der Vereinigten Staaten von Amerika, direkt am Pazifischen Ozean liegt der drittgrößte aller amerikanischer Flächenstaaten, der Golden State California. Zwischen dem 32° und 40° nördlicher Breite liegt eine der abwechslungsreichsten Landschaften der Welt. An der östlichen Landesgrenze gelegen befinden sich die schneebedeckten, bis zu 4000m hohen Gipfel der Sierra Nevada. Auffälligstes Merkmal einer physischen Karte Kaliforniens ist jedoch das flache z.T. unter dem Meeresspiegel liegende, 500km Lange Central Valley (CV), welches sich hinter einem ca. 50 bis 100km Breiten Küstenstreifen (Coast Range) über die halbe Länge des Staates erstreckt. Hier sind auch die vier großen Verdichtungsräume angesiedelt. Im Norden die San Francisco Bay Area mit San Jose sowie im Süden, nordwestlich der Channel Islands das Los Angeles County sowie San Diego.

Abbildung 1: Physische Karte Kalifornien

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: www.maps.com, 09.09.03

2.2. Bevölkerungsdichte, Ökonomische Bedeutung von CA

In den verstädterten Gebieten San Francisco, San Jose, Los Angeles County und San Diego leben der Großteil, der 33,871 Millionen Einwohner. Das entspricht etwa einem Achtel der Gesamtbevölkerung der USA. Bis 2020 werden es nach Schätzungen des Finanzministeriums[6] etwa 47 Millionen Menschen sein.

Mit einem Umsatz von über 25 Mrd. $ (1998) steht Kalifornien in der landwirtschaftlichen Produktion mit großem Abstand vor Texas und Iowa an der Spitze der US-amerikanischen Bundesstaaten. Die Bedeutung des Wirtschaftssektors vor allem im Dienstleistungsbereich, aber auch in Produktion und Industrie ist enorm. Kalifornien alleine ist die fünftgrößte Wirtschaftsmacht der Welt. Das Bruttosozialprodukt (BSP) ist höher, als das von Frankreich. Mit einem BSP von 950 Milliarden Dollar folgt Kalifornien knapp hinter Großbritannien mit 1.011 Milliarden Dollar (Zum Vergleich: Deutschland $1.334 Milliarden; USA gesamt $7.119 Milliarden). Allein Los Angeles und die vier Nachbarcounties (Orange, Riverside, San Bernardino und Ventura) rangieren mit einem BSP von 430 Milliarden weltweit an zehnter Stelle, knapp hinter Kanada und Brasilien sowie vor Spanien. Die genannten Zahlen stammen aus dem Jahr 2000, vor dem Platzen der Dot-Com Blase, das BSP bzw. Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte jetzt erheblich niedriger sein.

2.3. Wassernutzung

Wie wir später noch in Gliederungspunkt 4 sehen werden kann das Wasserangebot unterteilt werden in Oberflächenwasser, Grundwasser und wiederaufbereiteten bzw. entsalztem Wasser. Die Wassernachfrage wird im Folgenden in Urban bzw. Domestic use, Environmental use und Agricultural use unterteilt werden, hiermit erreichen wir eine ausreichende Einteilung ohne wichtige branchenspezifische Verbrauchsverhalten zu vernachlässigen.

2.3.1. Urban use

Mit über 33,8 Millionen Einwohners ist Kalifornien für amerikanische Verhältnisse relativ zur Landmasse enorm überbevölkert. Wirtschaftsmotoren, wie Silicon Valley, sowie Oakland und die Industrieagglomerationen im Norden und Süden benötigen hochqualifizierte Mitarbeiter. Der Urban oder Domestic use umfasst alle häuslichen Verbräuche u.a. sind hier inbegriffen Trinkwasserverbrauch für Duschen, Wasch- und Geschirrspülmaschinen, Gartenberegnung, Poolanlagen sowie Toilettenspülung. Der Urban per capita use[7] variiert stark, je nach hydrologischer Region[8] verbraucht ein Kalifornier zwischen 179 und 564 Gallonen[9] pro Tag und Person. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 229 Gallonen. Isoliert man die Teile des Verbrauchs, die nur im privaten Haushalt verbraucht werden ergibt sich ein täglicher Wasserverbrauch von etwa 300l täglich pro Person. Hiervon entfallen 50% auf die Beregnung des Gartens, etwa 20% auf die Toilettenspülung und 18% auf die Körperpflege. Um den Verbrauch zu illustrieren erscheint ein Vergleich sinnvoll. Jeder Deutsche verbraucht im Sinne des Domestic use – je nach Statistik – zwischen 124l und 130l täglich. Von der berechtigten Frage nach der ökologischen Verantwortung abgesehen, stellt sich die Bereitstellung als logistische Großaufgabe dar. Auf den Domestic use entfallen in Durchschnittjahren 8,8 maf[10] und in typischen Dürrejahren 9 maf, dies entspricht 11% der Gesamtmenge.

[...]


[1] Von Ratingagenturen wird die Kalifornische Staatsanleihe mit Triple B bewertet

[2] Vgl. Kreye, Andrian 2003: Und was kommt nach den Witzen?. Kalifornien schämt sich für das politische Chaos, das Neuwahlkampagnen angerichtet haben, in Süddeutscher Zeitung Nr.181 vom 08.08.03, S.11

[3] Vgl. Gill, Gurmukh S.,Gray, Edward C., Seckler, David 1971:The California Water Plan. The California Water Plan and it´s critics. A brief review, in: Seckler, David (Hrsg.): California Water. A study in ressource management. Berkeley u.a., 1971, S.4

[4] Humides Klima bedeutet, dass der Niederschlag größer ist als die Verdunstung durch die reale Vegetation. Arid bedeutet, dass die Verdunstung größer ist als der Niederschlag.

[5] Vgl. o.V. 1988: Diercke Weltatlas, 3. aktualisierte Auflage 1992, Braunschweig, 1992, S.219ff.

[6] In regelmäßigen Abständen ermittelt das Finanzministerium durch einen sog. Census, eine Volkszählung die Bevölkerungszahl, da in den USA keine Meldpflicht besteht können Daten nur auf diesem Weg erhoben werden.

[7] Gesamtverbrauch des Landes Kalifornien umgerechnet auf die Einwohnerzahl. Beinhaltet sind hier auch der „...residential, commercial, industrial and [und Anm. d.Verf.] institutional use.“ (Vgl. Department of Water Ressources (Hrsg.)1998: California Water Plan Update Bulletin 160 – 98. Volume 1 November 1998. Sacramento, S. 4-7)

[8] Kalifornien wurde im CWP in zehn Hydrologische Regionen eingeteilt, die sich durch unterschiedliche klimatische, hydrologische, und ökologische Gegebenheiten unterscheiden (Vgl. ebenda S. ES1-5).

[9] Eine Gallone sind 3,7854 Liter

[10] Ein acre foot Wasser ist die Menge, die benötigt wird, um einen acre (ein Fußballfeld ist ca. 1,3 acre groß) einen Fuß unter Wasser zu setzten. Dies entspricht 325.851 Gallonen, also 1.233.476 Litern (Vgl. Gill, Gurmukh S.,Gray, Edward C., Seckler, David 1971:The California Water Plan. The California Water Plan and it´s critics. A brief review, in: Seckler, David (Hrsg.): California Water. A study in ressource management. Berkeley u.a., 1971, S.4). Nach einer anderen Definition braucht man einen acre foot Wasser, um Nahrungsmittel anzubauen, die eine vierköpfige Familie ein Jahr ernähren.

Ende der Leseprobe aus 26 Seiten

Details

Titel
Wasserprobleme in Kalifornien, USA
Hochschule
Universität Trier  (Fachbereich IV, Siedlungs-, Planungs- und Umweltsoziologie)
Veranstaltung
Umweltsoziologie
Note
1,3
Autor
Jahr
2003
Seiten
26
Katalognummer
V19762
ISBN (eBook)
9783638238083
ISBN (Buch)
9783638646291
Dateigröße
595 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Veranschaulicht die staatlichen, sowie bundesstaatlichen Projekte zur Versorgung mit Trinkwasser. Der Versuch eines Berichtes zum Status quo des kalifornischen Wassermanagements und seiner Probleme.
Schlagworte
Wasserprobleme, Kalifornien, Umweltsoziologie
Arbeit zitieren
Florian Michaelsen (Autor:in), 2003, Wasserprobleme in Kalifornien, USA, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/19762

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