Erziehung und Bildung im Nationalsozialismus


Hausarbeit, 2002

25 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Die politischen Grundprinzipien der nationalsozialistischen Weltanschauung
2.1. Der nationalsozialistische Rassenbegriff
2.2. Das nationalsozialistische Eliteprinzip
2.3. Das nationalsozialistische Führer – Gefolgschaftsprinzip
2.4. Die nationalsozialistische Volksgemeinschaftsideologie

3. Die Familie im Nationalsozialismus

4. Die Frau im Nationalsozialismus
4.1. Die nationalsozialistische Frauenideologie
4.2. Die Mutter im Nationalsozialismus
4.3. Frauen, Mütter und politische Gesetzgebung im Nationalsozialismus
4.4. Frauen und Mütter in der Arbeitswelt des Nationalsozialismus

5. Das Kind im Dritten Reich
5.1 Die allgemeinen Erziehungsziele im Nationalsozialismus
5.2 Der nationalsozialistische Erziehungsanspruch
5.3 Hitlerjugend
5.4 Organisation der Hitlerjugend
5.5 Aufgabenfelder der Hitlerjugend
5.6 Ideologievermittlung durch die Hitlerjugend

6. Die nationalsozialistische Kindergartenerziehung
6.1. Erziehung –und Lernziele im nationalsozialistischen Kindergarten
6.2. Zur Übernahme evangelischer Kindergärten durch die Nationalsozialisten

7. Die Schule im Nationalsozialismus

8. Industrielle Berufserziehung im Nationalsozialismus
8.1. Die Lehrwerkstätten
8.2. Institutionalisierung der Industriellen Berufsausbildung
8.3. Die Herausbildung des neuen „deutschen Arbeitertyps“
8.4. „Betriebserzieherisches“ denken und handeln

9. Das berufliche Schulwesen im Nationalsozialismus
9.1. Die Errichtung des Reichsministeriums für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung ( RMfWEV)
9.2. Die SA Berufsschulen
9.3. Der Erziehungsauftrag der SA

10. Schlußbemerkung

11. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Unter den Nationalsozialisten veränderten sich die Bildungs- und Erziehungsziele maßgeblich. So wurde die Schule immer mehr zum Ort der Ideologievermittlung. Dadurch wurde die Wissensvermittlung in den Hintergrund gedrängt. Schule und Familie fungierten im Bereich der Erziehung nur verbal und offiziell gleichrangig mit der Hitlerjugend.

In Wahrheit galt die Hitlerjugend besonders der Ideologievermittlung an die Deutsche Jugend.

Die Ideologie sah vor , die jungen „Arier“ zu gehorsamen „Volksgenossen“ zu erziehen.

Diese Aufgabe wurde dem Elternhaus nicht mehr zugetraut.

Die Bedeutung der Hitlerjugend wurde auch daran deutlich, daß der Hitlerjugend 1,5 Tage die Woche und der Familie nur 1 Tag zugedacht wurde.

Schon die kleinsten wurden bereits im Kindergarten durch gezielte Spiele auf ihre zukünftige Aufgabe, nämlich die des Soldaten vorbereitet .Die obersten Gebote und Erziehungsziele des nationalsozialistischen Staates waren die deutsche Jugend zu bedingungslosem gehorsam zu erziehen .Die Erziehungsmaschinerie wird auch besonders in dem Zitat 5.2 des Referates deutlich.

2. Die politischen Grundprinzipien der nationalsozialistischen Weltanschauung

2.1. Der nationalsozialistische Rassebegriff

Im Nationalsozialismus stehen sich zwei Rassen gegenüber .Zum einen die Rasse des genialen Ariers und zum anderen der ewige Jude. Der Arier wird dabei wie folgt gekennzeichnet : „ Was wir an menschlicher Kultur , an Ergebnissen von Kunst , Wissenschaft und Technik vor uns sehen , ist nahezu ausschließlich schöpferisches Produkt des Ariers .Gerade aber diese Tatsache läßt den nicht unbegründeten Rückschluß zu , daß er allein der Begründer höheren Menschentums überhaupt war , mithin den Urtyp dessen darstellt , was wir unter dem Worte “Mensch“ verstehen “. (Elke Nyssen,1979,S.20 ; zit.: Hitler :“Mein Kampf“ S.317)

Aus diesem Gedanken heraus folgt für Hitler das selbstverständliche Recht als Arier andere Völker zu unterwerfen und auszubeuten.

Der Jude hingegen wird mit sämtlichen negativen Eigenschaften charakterisiert und somit zum Volksfeind erklärt.

Der Rassegedanke sollte in den Fächern Deutsch , Geschichte , Erdkunde und Biologie vermittelt werden . Der Rassegedanke diente als ideologische Vorbereitung auf die bevorstehende Vernichtung der Juden

Die These der Überlegenheit des Ariers und das somit selbstverständliche Recht desselben andere Völker zu unterwerfen und zu beherrschen sollte gleichsam auf den Krieg vorbereiten.( vgl. Elke Nyssen,1979,S.23 )

2.2. Das nationalsozialistische Eliteprinzip

Dem Eliteprinzip widerspricht eine demokratische Staatsform . Es beinhaltet allerdings auch eine zynische Verachtung eines Großteils der Bevölkerung einer Rasse.(vgl. .Elke Nyssen,1979,S.23)

Eine Weltanschauung , die sich bestrebt unter Ablehnung des demokratischen Massegedankens , dem besten Volk , also den höchsten Menschen , diese Erde zu geben , muß logischerweise auch innerhalb dieses Volkes wieder dem gleichen aristokratischen Prinzip gehorchen und den besten Köpfen die Führung und den höchsten Einfluß im betreffenden Volke sichern“. (Elke Nyssen,1979,S.23 ; zit.: Hitler, „Mein Kampf“S.492f)

Das Eliteprinzip bedeutete für die Schule eine verschärfte Auslese . Zu dieser Auslese sollen auch die eigens dafür gegründeten Eliteschulen dienen .

„Für die Elite gab es eine zwar sehr einprägsame , aber inhumane Ideologie :

Auslese rassisch hochwertiger und zugleich intelligenter Menschen , die einerseits bereit waren , das “gute Blut“, das heißt die Ausbreitung der „nordisch-deutschen Rasse “mit allen Mitteln zu fördern , andererseits das „schlechte Blut“ ,als dessen Träger das internationale Judentum angesehen wurde , zu vernichten .

(Elke Nyssen,1979,S.24 ; zit.: Ueberhorst , 1969 , S.26

2.3. Das nationalsozialistische Führer-Gefolgschaftsprinzip

Dieses Prinzip ist entscheidendes Moment der nationalsozialistischen Weltanschauung . Es bestimmt sowohl die Struktur der Hitlerjugend als auch anderer nationalsozialistischer Verbände . Es war maßgeblicher Inhalt der in der Schule vermittelten Ideologie . Somit diente es der Vorbereitung der Jugendlichen auf die vom Herrschenden gewünschten Verhaltensweisen . (vgl. .Elke Nyssen,1979,S.24)

Das Führer-Gefolgschaftsprinzip beinhaltet die Unterordnung unter den Willen des Vorgesetzten , dabei sind Befehle ohne zu hinterfragen auszuführen und man hat sich kritiklos in die Gemeinschaft einzuordnen . (vgl. Elke Nyssen,1979,S.25)

2.4. Die nationalsozialistische Volksgemeinschaftsideologie

Durch diese Ideologie sollte jedem Deutschen , welchen Stellenwert im eigenen Land er auch immer haben möge , vermittelt werden , daß er einem höheren Volk angehört . Bei dieser Anschauung wird die Arbeit jedes einzelnen ideell als gleichwertig angesehen , materiell jedoch nach dem Nutzen für das Volksganze bewertet . So sollten die realen Klassen – und Schichtunterschiede aufgehoben werden . ( vgl. .Elke Nyssen,1979,S.26)

„Prinzipien der Volksgemeinschaftsideologie waren Dienstbereitschaft , Treue , Einigkeit , Unterordnung unter nicht zu hinterfragende Befehle , Akzeptieren einer strengen Befehlshierarchie , Opfersinn , Verschwiegenheit usw.“(Elke Nyssen,1979,S.26 ; zit. , vgl. Hitler : „Mein Kampf“ , S.474)

Mit Volksgemeinschaft ist jedoch nicht die Gleichheit aller Deutschen gemeint , sondern lediglich die Gemeinsamkeit gegenüber anderen Völkern . (vgl. .Elke Nyssen,1979,S.27)

„Junge Menschen aus allen Ständen und Berufen , aus armen und reichen Häusern , stehen in Reih und Glied nebeneinander . Sie tragen das gleiche Ehrenkleid und gehorchen einem Willen.“ (Elke Nyssen , 1979,S.28 ; zit. , Christoffel , 1944 , S.25)

3. Die Familie im Nationalsozialismus

Zwei der wichtigsten Kampfparolen der aufstrebenden >>Nationalsozialisten<< in den Jahren zwischen 1919 und 1939 hießen: >> Rettet, mit Hilfe des Nationalsozialismus, die Religion vorm Bolschewismus, der sie bedroht ! << und: >> Rettet, mit Hilfe des Nationalsozialismus, die Familien vorm Bolschewismus, der sie vernichten möchte ! << (Erika Mann, S.24)

Religion und Familie waren in Deutschland Begriffe von größter Bedeutung.

Doch der Nationalsozialismus wußte was er tat, wenn er vor allem den großen deutschen Mittelstand mit der Nachricht erschreckte, Religion und Familie würden zerstört werden durch den Bolschewismus, der die Rechte des Individuums aufzuheben gedachte, der Frau, Mann und Kind der Familie entreißen und dem alles beherrschenden Staat zuführen wollte .

Wünschte und der an Stelle der Religion eine Vergottung der Staatsmaschine einzuführen beabsichtigte. (vgl. Erika Mann, 1986, S.25) Der Familienmensch der von religiöser Natur war, hörte mit Entsetzen die Schilderungen, die hier, offenbar als Drohung für ihn galten zu, und sagte sich da die „Nationalsozialisten“ unsere Familie und Religion verteidigen möchten, muß man ihnen helfen.

Doch das Ziel der Nationalsozialisten war nicht die religiöse Familie zu erhalten. Vielmehr wollten sie jedes einzelne Glied der Gesellschaft in einen willenlosen Sklaven verwandeln .

Jeder deutsche Staatsangehörige war Mitglied in mindestens einer Naziorganisation. Diese Organisationen nahmen sehr viel Zeit in Anspruch, so daß sich die Familie kaum noch gesehen hat, die Familie war einer Auflösung nahe. Die Zerstörung der Familie war kein Nebenprodukt des Nationalsozialismus sondern ein geplantes Ziel, und dieses Ziel galt der Eroberung der Welt durch die Nationalsozialisten.

Soll aber die Welt den Deutschen (sprich Nazis, - denn wer kein Nazi ist, kann, in Hitlers Augen ,auch kein Deutscher sein) , -soll aber die Welt den Nazis gehören, dann müssen zunächst die Deutschen den Nazis gehören. Sollen aber die Deutschen den Nazis gehören, dann dürfen sie niemandem sonst gehören, - nicht dem lieben Gott, nicht ihrer Familie, nicht sich selbst. (vgl. Erika Mann ,1986, S.27)

Durch die Organisationen hat man zunächst den Deutschen , die Zeit genommen, die sie bisher Ihren Familien widmeten.

Doch der bloße Zeitmangel genügte nicht um das Familienleben zu zerstören, es bedurfte härterer Mittel , die dann psychischer Natur waren .

Die endgültige Zerstörung der Familie gelang erst , als man sich gegenseitig nicht mehr vertraute, und ein Austausch innerhalb der Familien kaum noch stattfand. Die Liebe zum Führer und die Staatstreue hatten oberste Priorität, ein „normales“ Familienleben war nicht mehr möglich.

Nicht mehr die Privatwohnung war wichtigster Aufenthaltsort, um den Feierabend zu verbringen, sondern die Versammlungen im Parteilokal. „Daheim“ gibt es nur noch nebenher.(vgl. Erika Mann, 1986, S.28)

Das Kind sah sich zwischen den Instanzen hin – und her gerissen , es wurde belogen und betrogen, weil die Angst der Erwachsenen vorhanden war. Eltern hatten Angst um ihre Kinder, denn sie hatten die Verantwortung für die Kinder zu tragen, obwohl sie schon jeglichen Einfluß verloren hatten.

Das Familienleben war nicht mehr das, was es einst mal war, jeder hatte Angst vor dem anderen etwas falsches zu sagen ,denn das Vertrauen der Familien wurde systematisch zerstört.

Das Kind lernte mit den Lügen der Erwachsenen umzugehen, wehrte sich gegen die Zärtlichkeiten der Mutter, denn ihm wurde eingeredet , daß es nicht den Eltern, sondern dem Nazi –Staat, dem Führer gehöre.(vgl. Erika Mann, 1986, S.29)

Das Kind lernte Gefühle zu ignorieren, da es keine schwächen zeigen durfte .Denn wer Schwäche zeigte war ein „Muttersöhnchen“ und Muttersöhnchen galten als Feiglinge und Taugenichts. (vgl. Erika Mann,1986, S.30)

Obwohl die Eltern Mitleid und Angst empfunden haben, haben sie dies nicht gezeigt, denn das Kind gehörte dem Staat und dieser brauchte harte Männer für den Krieg.

Das Kinderzimmer sah nicht aus wie ein gewöhnliches Kinderzimmer mit Spielsachen , nein in dem Zimmer befanden sich Hitler Zeitschriften, Landkarten, Revolver, Gasmasken und weitere Sachen die einer normalen Entwicklung eines Kindes nicht zugute kommen konnten.

Das Kind im dritten Reich entwickelte keine eigenen Interessen sondern die Interessen die von den Hitler – Organisationen vorgegeben wurden hatten automatisch auch die Interessen der Kinder zu sein.

Aber diese Kinder kannten es nicht anders ,denn sie waren mit der Hitler Welt aufgewachsen.

All ihre Phantasie und Einbildungskraft wurden nutzbar gemacht für die Ziele des Führers.

Aber auch wenn die Eltern wußten, daß diese Form von Erziehung nicht das richtige für das Kind war, durften sie nicht einmal daran denken ,denn schon allein der Gedanke wäre strafbar.

Nichts half als Vorsicht und die größte Verschlossenheit. Vorsichtig und verschlossen waren Väter, Mütter und Kinder im Dritten Reich. Meist lebten sie nebeneinander her, wie Fremde ja manchmal sogar wie Feinde.

Für die Kinder, deren schmiegsame Natur so aufnahmewillig war ,ließen sich die Pläne des Führers leicht verwirklichen.

Die Kinder paßten sich kritiklos an seine Pläne und Ziele an.

Doch die Kinder waren einem ständigen unbewußten Druck ausgesetzt und litten auch stark darunter, waren unglücklich, wußten aber den Grund nicht, weil sie in dieser Welt aufgewachsen waren und kein anderes Leben kannten.

4. Die Frau im Nationalsozialismus

4.1. Die nationalsozialistische Frauenideologie

Der faschistische Staat war ein Männerstaat.“(Kurt - Ingo Flessau , Elke Nyssen

Günter Pätzold , 1987,S.26)

Die dominierenden Verbände und Organisationen waren entweder ausschließlich männlich oder zumindest waren die Führungspositionen von Männern besetzt .

Der Antifeminismus im Nationalsozialismus wurde unter anderem durch folgendes Zitat gekennzeichnet :

„Die Welt des Mannes ist groß , verglichen mit der der Frau . Der Mann gehört seiner Pflicht , und nur ab und zu schweift ein Gedanke zur Frau hinüber . Die Welt der Frau ist der Mann . An anderes denkt sie nur ab und zu . Das ist ein großer Unterschied .“

(...)

„Was der Mann an Opfern bringt im Ringen seines Volkes , bringt die Frau an Opfern im Ringen um die Erhaltung dieses Volkes in den einzelnen Zellen . Jedes Kind , das sie zur Welt bringt , ist eine Schlacht , die sie besteht für Sein oder Nichtsein ihres Volkes .“(Kurt-Ingo Flessau , Elke Nyssen , Günter Pätzold,1987,S.27)

Das die Frau im Nationalsozialismus vorrangig die Rolle hatte , Kinder zu gebären und als Mutter zu fungieren , und das der Wert einer Frau auch daran gemessen wurde wieviel Kinder sie zur Welt bringt belegt folgendes Zitat .

„Der Nationalsozialismus stellt bewußt in den Mittelpunkt seiner Politik die Sorge um die Erhaltung des Blutes unseres Volkes als des köstlichsten , was wir haben , weil es der einzige Wert ist , den wir , ginge er einmal verloren , niemals wieder gewinnen können ... Deshalb stellt der neue Staat die Familie in den Mittelpunkt seiner Aufbauarbeit , ... weil wir uns bewußt sind , daß in Wahrheit die Möglichkeit einer deutschen Zukunft an Zahl und Wert der Kinder unserer Familien gebunden ist ."“(Kurt-Ingo Flessau , Elke Nyssen , Günter Pätzold , 1987,S.27)

4.2. Die Mutter im Nationalsozialismus

Die Funktion der Frau im Nationalsozialismus war in erster Linie die der Gebärerin .Frauen mit Kindern , womit natürlich nur arische Frauen gemeint waren , wurden auf verschiedene Arten glorifiziert und aufgewertet . So gab es z.B. Glückwunschkarten , wenn ein Stammhalter geboren wurde . Es wurden offizielle Reden über Mütter gehalten und diese in strahlenden Bildern präsentiert

Im Vordergrund steht zumindest bei der arischen Frau die Fortpflanzungsfunktion ,gleich ob sie selbst Kinder möchte oder nicht. Es wurde als die Pflicht und Aufgabe der Frau angesehen dem Führer und damit dem Volk und der arischen Rasse Kinder zu schenken . Die Aufgaben der Frau im Nationalsozialismus beschränken sich auf Kinder , Haus und Mann . Diese Aufgaben wurden als von der Natur vorgesehen und somit auch als nicht zu hinterfragen hingestellt .

(Kurt-Ingo Flessau , Elke Nyssen , Günter Pätzold , 1987 , S.28-29)

4.3. Frauen , Mütter und politische Gesetzgebung im Nationalsozialismus

Der NS Staat verlieh seinem Machtanspruch an die Frau auch in Form von Gesetzeserlassen Nachdruck . Dabei lassen sich zwei Arten von Gesetzen unterscheiden . Zum einen wurden Gesetze geschaffen , welche die Kinderzahl quantitativ regeln sollten und zum anderen gab es Gesetze , durch welche die arische Rasse qualitativ „ aufgewertet „ werden sollte .

Um diese Ziele zu erreichen , wurden einige Maßnahmen getroffen . So wurde z.B. der § 218 verschärft , was zur folge hatte , daß die Strafverfahren wegen Abtreibung um 50% anstiegen . Gruppen , welche über Verhütungsmittel informierten , wurden aufgelöst .

Zur Förderung der Anzahl der Eheschließungen wurde bereits 1933 ein Ehestandsdarlehen vergeben . Dieses erhielten allerdings nur Paare , bei denen die Frau nach der Heirat ihre Erwerbstätigkeit aufgab . Mit diesem Ehestandsdarlehen sollte zweifaches bezweckt werden . Zum einen sollte den Frauen ein Anreiz gegeben werden Kinder zu bekommen und zum anderen sollte die Frau dazu motiviert werden ihre bezahlte Arbeit aufzugeben und diese somit für die Männerwelt zur Verfügung zu stellen . 1937 konnte das Ehestandsdarlehen auch dann beantragt werden , wenn die Frau weiterhin berufstätig war . Frauen wurden nämlich auf dem Arbeitsmarkt und da vor allem in der Rüstungsindustrie benötigt

1939 wurden Ehepaare , die 5 Jahre keinen Nachwuchs gezeugt hatten ,steuerlich benachteiligt . Sie wurden in eine höhere Steuergruppe eingruppiert .

Die Anreize zur Steigerung der Geburtenrate beschränkten sich jedoch nicht nur auf finanzielle Vorteile und Unterstützung . die Schwangerschaftsbedingungen und die Kinderfürsorge wurden ebenfalls verbessert . Es wurden auch Beratungsstellen eingerichtet , die auch von vielen Frauen genutzt wurden .

Das Mutterkreuz wurde als Auszeichnung verliehen , jedoch nur wenn die Eltern der arischen Rasse angehörten und erbtüchtig waren . Wenn diese Voraussetzungen erfüllt waren , wurde die Mutter dieser Auszeichnung für würdig befunden .

Im Gegensatz zu den Gesetzen , welche den Anstieg der Geburten regeln sollte , stand das Sterilisationsgesetz . Laut diesem Gesetz , welches 1933 herausgegeben wurde , konnte sterilisiert werden , wer erbkrank war . Als Erbkrankheit galten psychische Erkrankungen , Erblindung , Taubheit und körperliche Behinderung .

[...]

Ende der Leseprobe aus 25 Seiten

Details

Titel
Erziehung und Bildung im Nationalsozialismus
Hochschule
Hochschule Ludwigshafen am Rhein  (Fachbereich Pflege)
Veranstaltung
Einführung in die Erziehungswissenschaft
Note
1
Autoren
Jahr
2002
Seiten
25
Katalognummer
V19743
ISBN (eBook)
9783638237932
Dateigröße
522 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Dichter Text - einzeiliger Zeilenabstand.
Schlagworte
Erziehung, Bildung, Nationalsozialismus, Einführung, Erziehungswissenschaft
Arbeit zitieren
Cordula Schlüter (Autor:in)Elfriede Aubermann (Autor:in), 2002, Erziehung und Bildung im Nationalsozialismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/19743

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