Die Infrastrukturmaßnahmen der Shanghaier Stadtregierung zur Expo 2010 Shanghai


Magisterarbeit, 2011

129 Seiten, Note: 1,85


Leseprobe


Inhaltverzeichnis

Liste der verwendeten Abkürzungen

1 Einleitung

2 Weltausstellungen
2.1 Definition und Begriffserklärung
2.2 Geschichte der Weltausstellungen
2.2.1 Erste Anfänge und das 19. Jahrhundert
2.2.2 Das 20. Jahrhundert
2.2.3 Im neuen Jahrtausend
2.3 Die Organisationsstruktur der Expos
2.3.1 Entstehung des BIE
2.3.2 Struktur des BIE
2.3.3 Aufgaben des BIE

3 Die Expo 2010 in Shanghai
3.1 Fakten, Daten, Zahlen
3.2 Better City, Better Life – Das Motto der Expo 2010

4 Infrastruktur
4.1 Definition
4.1.1 Begriffsherkunft
4.1.2 Die verschiedenen Definitionen
4.1.3 Allgemeine Definition
4.1.4 Die Definition von Jochimsen
4.1.5 Die Definition von Knigge
4.1.6 Die Definition von Frey
4.1.7 Die Zusammenfassung Hünnekens
4.1.8 Materielle Infrastruktur
4.1.9 Institutionelle Infrastruktur:
4.1.10 Personelle Infrastruktur
4.1.11 Wirtschaftliche Bildungs- und Forschungsinfrastruktur
4.1.12 Infrastruktur im Rahmen dieser Arbeit
4.2 Infrastrukturpolitik
4.2.1 Definition – Was ist Infrastrukturpolitik?
4.2.2 Infrastrukturpolitik und Entwicklung
4.2.3 Investitionen in die Infrastruktur
4.2.4 Die konsumtive Infrastruktur – Ein Aspekt, der an Bedeutung gewinnt

5 Mega-Events und Infrastruktur
5.1.1 Mega-Events als Beiträge zur Stadtentwicklung
5.1.2 Infrastruktur – Chancen und Risiken
5.1.3 Auswirkungen
5.1.4 Entwicklung der personellen Infrastruktur und des Dienstleistungssektors
5.1.5 Planerische Voraussetzungen für das Gelingen einer Expo
5.2 Beispiele von vorherigen Expos
5.3 Die Expo 1992 in Sevilla
5.4 Die Expo 2000 in Hannover
5.4.1 Investitionen
5.4.2 Weitsichtige Planung
5.4.3 Ergebnisse

6 Die politischen Institutionen in China
6.1.1 Die Regierungsstruktur
6.1.2 Dezentralisierung der Regierungsstruktur
6.1.3 Die Sonderinteressen der Regionalregierungen
6.1.4 Dezentralisierung des Finanzwesens
6.1.5 Reformen
6.1.6 Regelungen zwischen Regierungsorgangen
6.2 Chinesische Infrastrukturpolitik
6.2.1 Zuständigkeit für Infrastruktur
6.2.2 Verlagerung der strukturpolitischen Verantwortung
6.2.3 Die chinesische Verkehrspolitik
6.2.4 Privatisierung von Infrastruktur
6.3 Die Infrastrukturpolitik der Stadtregierung Shanghais
6.3.1 Von 1990 bis 2010 – Herausforderungen und Verbesserungen
6.3.2 Politik des Wachstums durch Infrastrukturausbau
6.3.3 Privatisierung von Infrastruktur in Shanghai

7 Die Maßnahmen der Shanghaier Stadt-regierung
7.1 Die Arbeitsberichte der Shanghaier Stadt-regierung
7.1.1 Die Arbeitsberichte 1999-2002
7.1.2 Der Arbeitsbericht 2003
7.1.3 Der Arbeitsbericht 2004
7.1.4 Der Arbeitsbericht 2005
7.1.5 Der Arbeitsbericht 2007
7.1.6 Der Arbeitsbericht 2008
7.1.7 Der Arbeitsbericht 2009
7.1.8 Der Arbeitsbericht 2010
7.1.9 Der Arbeitsbericht 2011
7.2 Die Versorgung mit Gemüse während der Expo
7.3 Die Stärkung der Messeindustrie durch die Expo 2010
7.4 Weitere Ergänzungen
7.4.1 Investitionen
7.4.2 Ausbau des Untergrundes
7.4.3 Ausbau des Metronetzes
7.4.4 Umweltverbesserungen und Verschönerungen
7.4.5 Umbau des Bunds und anderer Parkanlagen
7.5 Die Nachnutzung des Expo-Geländes
7.6 Die Effekte der Expo 2010 in Shanghai
7.6.1 Positive Effekte durch Ausbau der Infrastruktur
7.6.2 Aufwertung der Messeindustrie und des Tourismus
7.6.3 Die Bauindustrie
7.6.4 Negative Effekte

8 Fazit und Kritik

Literatur-/Quellenverzeichnis
Westlichsprachige Sekundärliteratur
Chinesischsprachige Sekundärliteratur
Chinesische Quellen
Westliche Internetseiten
Chinesische Internetseiten
Anhang

Liste der verwendeten Abkürzungen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

Als die Expo 2010 Shanghai am 30. September 2010 ihre Tore schloss, hatten sie circa 73 Millionen Menschen besucht.[1] Damit war sie die meistbesuchte, größte und längste[2] Expo in der Geschichte der Weltausstellungen. Mit der enormen Anzahl der Besucher sind Weltausstellungen die größten weltweiten Events in unserer heutigen Zeit[3], die sogar noch die Fußballweltmeisterschaften übertreffen.[4] Wie in dieser Arbeit gezeigt wird, war die Weltausstellung das einflussreichste Großereignis für Shanghai in den letzten Jahren.

Die Expo reiht sich ein in eine Serie von Großereignissen, die in den letzten Jahren in China ausgerichtet wurden. 2008 wurden die Olympischen Spiele in Peking und die Frauenfußballweltmeisterschaft ausgerichtet und 2010 war China der Gastgeber für die Expo 2010 in Shanghai und die Asiatischen Spiele in Guangzhou. Diese Veranstaltungen, allen voran die Olympischen Spiele und die Expo, rückten China in den Fokus der Weltöffentlichkeit.

Weltausstellungen stellten in ihrer Geschichte stets Bühnen dar, auf denen die einzelnen Länder und Völker ihre wirtschaftlichen, kulturellen und technischen Stärken der Welt präsentierten und Kontakt zu dem Gastgeberland aufnahmen.[5] Auch China nahm seit der Qing-Dynastie an den Weltausstellungen teil. Dies hat damals schon den Austausch mit anderen Ländern und Kulturen gefördert und moderne Technik und Philosophie in China verbreitet[6] Meist wurde die größte Aufmerksamkeit den teilnehmenden Ländern zu teil. Doch als China im Jahr 2010 als erstes Entwicklungsland[7] eine Weltausstellung ausrichtete, wurde ihm als ausrichtendem Land besonders viel Aufmerksamkeit gewidmet. Groß war das Interesse an dem aufstrebenden Land, das für viele ausländische Beobachter noch sehr unbekannt war.

China zeigte sich als hervorragender Gastgeber und wurde von allen Seiten für die professionelle Ausrichtung und gute Organisation gelobt. Dabei war man von der modernen Infrastruktur und der guten Ausstattung der Städte beeindruckt. Doch diese war keine Selbstverständlichkeit. Im Vorfeld der Expo wurden massive Investitionen in die Infrastruktur getätigt. Nach Ansicht mancher Betrachter übertreffen die Infrastruktur-Investitionen der letzten Jahre in Shanghai, sogar jede andere Infrastruktur-Verbesserung, die je auf der Welt gemacht wurde.[8]

Weltausstellungen haben in der Geschichte schon oft einen großen Einfluss auf das Stadtbild genommen.[9] Man denke an die Weltausstellung 1889 in Paris, bei der der Eiffelturm gebaut wurde, welcher bis heute noch ein Wahrzeichen der Stadt ist. Auch das Atomium in Brüssel oder die Space Needle in Seattle sind weltberühmte Wahrzeichen ihrer Städte, welche für Weltausstellungen erbaut wurden.[10] Wie im Laufe dieser Arbeit klar werden wird, hatte auch die Expo 2010 in Shanghai einen ähnlich prägenden Einfluss auf die Stadt, wenn er sich auch nicht an einem einzelnen Bauwerk, sondern an den umfassenden Strukturveränderungen festmachen lässt.

Dieser Effekt ist einer gezielten Infrastrukturpolitik der Shanghaier Stadtregierung zu verdanken. Der Infrastrukturausbau wird allgemein bei Großevents und Weltausstellungen vorangetrieben und gerne von den lokalen Regierungen genutzt um Probleme zu beheben und die allgemeine Situation zu verbessern.[11] Ein Beispiel dafür sind die Olympischen Spielen 1972 in München. Bei diesen wurden neue U-Bah-Linien konstruiert und der mittlere und innere Ring ausgebaut. Neue Bauten, wie das Olympiazentrum oder die Studentenstadt, werden noch bis heute genutzt und haben einen festen Platz im Stadtbild. Dieser Ausbau der Infrastruktur hat München damals einen großen Entwicklungsschub gegeben.[12] Bei dem Engagement in der Bewerbung Münchens für die Olympischen Winterspiele 2018 hat man einen solchen Infrastrukturausbau und die damit verbundenen Verbesserungen im Sinn gehabt. Man wollte verschiedene Infrastrukturprojekte realisieren. Auch bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking wurden umfangreiche Veränderungen, wie die Anschaffung von Bussen mit Erdgasantrieb, das Pflanzen von vielen Pflanzen, darunter 30 Millionen Rosenbüsche, eine Verbesserung der Fabriken, eine Behandlung des Wassers und viele weitere Verbesserungen durchgeführt.[13]

Diese Politik der Ausrichtung von Großveranstaltungen und einem damit verbundenen Ausbau der Infrastruktur hat in China schon seit Deng Xiaopings Öffnungspolitik Tradition. Seitdem waren solche Großereignisse ein starker Faktor in der Gestaltung der chinesischen Städte.[14] Auch in Shanghai wurden schon vorher viele internationale Ausstellungen ausgerichtet[15] Diese hatten auch immer wieder nachweislich positive Auswirkungen auf die Städte, in denen sie ausgerichtet wurden. Als Beispiel ist hier die internationale Gartenschau in Kunming zu nennen.[16]

Somit ergibt sich für diese Arbeit als Fragestellung, welches Interesse die Shanghaier Stadtregierung daran hatte die Expo auszurichten. Die These, die dieser Arbeit zugrunde liegt, ist: Die Shanghaier Stadtregierung hat die Expo ausrichten wollen, weil sie dadurch den Infrastrukturausbau forcieren konnte und somit das Städtewachstum fördern konnte. Dazu sollen die Maßnahmen, die sie durchgeführt hat anhand der Arbeitsberichte der Shanghaier Stadtregierung, chinesischen Forschungsarbeiten und anderer Literatur dargestellt werden und kurz auf die Effekte der Maßnahmen eingegangen werden. Das Erkenntnisinteresse dieser Arbeit besteht somit in den Initiativen und Maßnahmen der Shanghaier Stadtregierung bei dem Infrastrukturausbau, der aufgrund der Weltausstellung 2010 durchgeführt wurde, sowie den Gründen dafür.

Da die Stadtregierung bei der Vorbereitung massiv involviert und sehr dominant war[17], soll sie im Fokus dieser Arbeit stehen. Der Fokus bei den Maßnahmen der Stadtregierung soll auf dem Ausbau der Infrastruktur liegen. Auch Kalb, die eine Arbeit über die infrastrukturellen Auswirkungen von Weltausstellungen auf Stadt und Region geschrieben hat, meint, dass es außer der Untersuchung der Infrastruktur nur wenige sinnvolle Ansätze gebe. Sie hält die Infrastruktur für den besten Untersuchungsgegenstand im Zusammenhang mit Expos. Sonst findet sie allein die Untersuchung der Architektur sinnvoll.[18] In ihrer Arbeit nimmt sie die theoretischen Ansätze der Theorie der Infrastruktur als Ausgangspunkt, um darzustellen, welche Wirkung die Infrastruktur-Investitionen, veranlasst durch die Ausrichtung von Weltausstellungen, auf die ausrichtenden Städte und Regionen haben und inwiefern die Bereitstellung von Infrastruktur als eine Voraussetzung für Entwicklung gesehen werden muss.[19] Auch in dieser Arbeit wird zunächst die Theorie der Infrastruktur als Basis gelegt werden. Darauf aufbauend zeigt sich die Wichtigkeit von Infrastruktur für die Entwicklung einer Volkswirtschaft und das Interesse der lokalen Regierungen am Ausbau der Infrastruktur.

In der ersten Hälfte dieser Arbeit werden die theoretischen Grundlagen gelegt. Auf diesen aufbauend werden in der zweiten Hälfte die praktischen Maßnahmen der Shanghaier Stadtregierung zur Expo 2010 untersucht und im letzten Teil interpretiert.

So werden zunächst Hintergrundinformationen über Weltausstellungen dargestellt, um den größeren Zusammenhang und die Intention von Weltausstellungen zu verstehen. Dies ist bei der Einordnung der Weltausstellung in Shanghai hilfreich. Dazu soll zunächst eine Definition des Begriffes Weltausstellung beziehungsweise Expo gegeben werden. Danach soll auf die Geschichte der Weltausstellungen seit ihrem Beginn eingegangen werden. Es wird die Organisationsstruktur der Weltausstellungen dargelegt werden und die Beziehungen der ausrichtenden Länder und der organisierenden Institution werden beleuchtet. Zum Schluss dieses Kapitels folgt eine kurze Vorstellung der Expo 2010 in Shanghai und ihres Mottos.

Der nächste Teil behandelt das Thema Infrastruktur. Nach verschiedenen Definitionen wird eine Definition für diese Arbeit vorgenommen. Da es in dieser Arbeit um die Infrastrukturpolitik der Shanghaier Stadtregierung geht, wird auch die Theorie der Infrastrukturpolitik dargestellt werden. Bei dieser sind die positiven Effekte eines Infrastrukturausbaus von Bedeutung.

Das fünfte Kapitel untersucht den Zusammenhang von Großveranstaltungen und Infrastruktur. Lokale Regierungen nutzen große Events gezielt dazu, um den Ausbau der Infrastruktur voranzutreiben, was ihnen viele Vorteile bringt. Dazu sollen die Beispiele zweier vergangener Expos, in Hannover und in Sevilla, zum Vergleich herangezogen werden.

Wie der Hintergrund der politischen Institutionen in China beschaffen ist wird im sechsten Kapitel behandelt. Hier soll zunächst die Regierungsstruktur in China dargestellt werden und die Zuständigkeiten der lokalen Regierungen und ihre finanziellen Verflechtungen werden aufgezeigt. Anhand dessen soll das Interesse der lokalen Regierungen an einem Ausbau der Infrastruktur verdeutlicht werden. Dabei geht es um die chinesische Infrastrukturpolitik im Allgemeinen und die der Shanghaier Stadtregierungen im speziellen.

Konkret um die Maßnahmen im Bereich der Infrastruktur der Shanghaier Stadtregierung für die Expo 2010 geht es in der nächsten Hälfte der Arbeit. Zunächst werden die Berichte über die Arbeit der Shanghaier Stadtregierung herangezogen. Ergänzend dazu wird anhand von Masterarbeiten chinesischer Universitäten auf die Veränderungen und auf die Bedeutung für die Messeindustrie und die Versorgung mit Gemüse eingegangen. Nachfolgend wird weitere Literatur zur Vervollständigung herangezogen.

Anhand von einer Quelle des Expo-Büros soll die Nachnutzung des Expo-Geländes untersucht werden. Im letzten Kapitel dieses Teils soll kurz auf die positiven und negativen Effekte der Expo 2010 in Shanghai eingegangen werden.

2 Weltausstellungen

2.1 Definition und Begriffserklärung

Eine Weltausstellung wird definiert als eine „internationale, allgemeine Ausstellung, die seit 1851 in unregelmäßigen Abständen in jeweils einer anderen Stadt stattfindet“.[20] Weltausstellungen informieren die Bevölkerung über eine breite Palette von Themen. Während zu Beginn neue Errungenschaften aus Forschung und Technik im Vordergrund standen, haben Weltausstellungen sich heute zu Spektakeln entwickelt, bei denen Themen rund um das Leben der Menschen im Vordergrund stehen.[21] Weltausstellungen grenzen sich somit von den direktem Warenumsatz dienenden Messen ab.[22] Die Aufwertung der Infrastruktur ist bei der Ausrichtung ein wichtiger Aspekt. Seit dem Jahr 2000 werden nur noch alle fünf Jahre Weltausstellungen durchgeführt, um das chaotische Auftreten von allzu vielen Ausstellungen einzudämmen.[23]

Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Begriffe „Weltausstellung“ und „Expo“ synonym verwendet. „Expo“ ist eine Abkürzung für das französische Wort „Exposition“[24] und wird, ohne inhaltliche Änderung, im deutschen und englischen Sprachraum, seit Mitte des 20. Jahrhunderts, immer öfter als Name für Weltausstellungen gebraucht.[25]

Nach der Fifa-Weltmeisterschaft und den Olympischen Spielen, sind Expos die drittgrößten, weltweiten Veranstaltungen.[26] Betrachtet man die Besucherzahlen, so sind sie sogar die größten Veranstaltungen.[27]

2.2 Geschichte der Weltausstellungen

Um die Funktion, den Inhalt und die Idee von Weltausstellungen zu verstehen ist es hilfreich, sich ihre Geschichte genauer anzuschauen. Seit ihrem Beginn waren Weltausstellungen bedeutende Großereignisse, auf denen bahnbrechende Errungenschaften menschlichen Schaffens präsentiert wurden. So wurden der Fernseher, der erste künstliche Satellit (Sputnik) oder Industriegüter wie Kautschuk, Aluminium sowie Schreib-, Näh-, Mähmaschinen auf Weltausstellungen präsentiert.[28] Auch bedeutende Gebäude wie der Eiffelturm in Paris, das Atomium in Brüssel oder die Space-Needle in Seattle wurden für Weltausstellungen gebaut und sind heute Wahrzeichen, für die Städte in denen sie stehen, geworden.

2.2.1 Erste Anfänge und das 19. Jahrhundert

Die ersten Vorläufer der Weltausstellungen gab es im Mittelalter. In historischen Aufzeichnungen gibt es Erwähnungen, in denen von großangelegten Märkten gesprochen wird. Diese brachten den Städten, in denen sie abgehalten wurden großen Wohlstand. Es waren Märkte, auf denen reisende Händler für ein paar Tage Halt machten und ihre Waren anboten. Durch diese Gelegenheiten entstand ein Art Forum, in dem die Händler Ideen und Produkte austauschen und demonstrieren konnten. Diese Treffen haben Harmonie und eine positive Atmosphäre hervorgerufen, bei denen neue technische Innovationen besonders gut weiterentwickelt werden konnten.[29]

Noch näher kamen dem Wesen der späteren Expos Ausstellungen gewerblicher Erzeugnisse in England. Die erste wurde 1761 von der „Society of Arts“ organisiert. Doch eine feste Tradition von Industrieausstellungen entwickeltes sich zuerst in Frankreich, wobei es sich um eine Verbindung aus Fest- und Industrieschauen handelte. Neu war hierbei die Regelmäßigkeit, mit der sie abgehalten wurden.[30] Der letzte Schritt zu den Weltausstellungen war die Internationalität. Die Idee dazu kam aus England. So wurde 1851 die erste internationale Industrieausstellung in London abgehalten.[31] Diese wird als die erste Weltausstellung der Geschichte angesehen.[32][33]

Bei dem Publikum erfreuten sich die in England veranstalteten Gewerbeausstellungen starker Beliebtheit. Sie hatten eine große Wirkung und zeigten eine wichtige Entwicklung der Zeit, nämlich die zunehmende Bedeutung der Industrie und die zunehmende Verflechtung von Industrie, Technologie und Wirtschaft.[34]

Im 19. Jahrhundert glichen die Expos heutigen Freilichtmuseen.[35] Auf den Industrieschauen wurden keine Waren verkauft. Es waren Schau-Ausstellungen, die der Präsentation von handwerklichen, gewerblichen, künstlerischen und industriellen Produkten für ein öffentliches und internationales Publikum dienten. Sie dienten vor allem der Information. Die teilnehmenden Nationen und Völker nutzten sie zum Wettbewerb untereinander. Weltausstellungen grenzen sich damit von einer dem direkten Warenumsatz dienenden Messe ab. Die ausgestellten Produkte wurden von einer internationalen Fachjury bewertet.[36]

2.2.2 Das 20. Jahrhundert

Den Höhepunkt in ihrer Beliebtheit und Bedeutung erreichten die Weltausstellungen kurz vor dem Zweiten Weltkrieg. Nach dem Krieg durchliefen die Ausstellungen eine Phase stark geminderten Interesses. Dies lag einerseits an begrenzten Ressourcen, bedingt durch den Wiederaufbau und an strikteren Regularien. Andererseits hatten die Expos nicht mehr so sehr Informationscharakter, da sich in den 70er und 80er Jahren andere Möglichkeiten der Kommunikation verbreiteten.[37] Trotz der Konkurrenz durch andere Medien waren und sind die Expos bis heute ein Medium, welches Inhalte zu kommunizieren vermag. Sie richten sich an die breite Bevölkerung und helfen, neue Entwicklungen der Menschheit - die noch nicht überall ins Bewusstsein gedrungen sind - auf eine anschauliche Art und Weise bekannt zu machen.[38]

Nun gab es neue Gründe für das Ausrichten von Weltausstellungen: Neben einer starken Publicity-Wirkung für die ausrichtenden Städte hatte das Ausrichten von Expos auch den Vorteil, dass städtebauliche Projekte auf einen festen Zeitpunkt hin ausgerichtet werden konnten. Dies ermöglichte eine „koordinierte, termingebundene Entwicklungsplanung“[39], die im Alltag in dieser Weise nicht durchgeführt werden konnte. Viele Städte haben Großereignisse dazu benutzt, um der Stadtentwicklung eine klare Linie zu geben.[40]

2.2.3 Im neuen Jahrtausend

Seit Anbeginn des 21. Jahrhunderts hat sich der Inhalt der Weltausstellungen verändert. Ging es im letzten Jahrhundert primär um technische Errungenschaften[41], so geht es nun mehr um Konzepte und Ideen rund um verschiedene Themen-schwerpunkte. Bei den Themen steht nun, statt der Technik, der Mensch im Vordergrund. Es geht um Nachhaltigkeit[42], Umweltbewusstsein und um Konzepte, wie das menschliche Leben verbessert werden kann. Bei den ersten Ausstellungen mit diesen Themen gab es jedoch noch erhebliche Diskrepanzen zwischen Plan und Realität.[43] Auch die Art der Präsentation hat sich geändert. Expos sind nun keine Ausstellungen von Industriegütern mehr, sondern vielmehr Ideen- und Innovationsforen.[44]

2.3 Die Organisationsstruktur der Expos

Die Expos werden von einer internationalen Organisation, dem „Bureau International des Expositions“ (BIE) organisiert. Dieses Büro ist eine unabhängige Organisation. Um die Einwirkung des Büros auf Shanghai und das Zusammenspiel dieser Organisation mit der Shanghaier Stadtregierung zu verstehen, ist es wichtig, die Organisations- und Hierarchiestruktur zu begreifen.

Das BIE ist eine mächtige Institution und ein bedeutender Einflussfaktor bei der Ausrichtung der Expo. So wirkt das Büro oft auf politische Entscheidungen ein. Daher soll hier der Hintergrund dieser Institution beleuchtet werden.

2.3.1 Entstehung des BIE

Mit dem wachsenden Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad der Expos gab es Entwicklungen, die das Bedürfnis nach einer regelnden Organisation entstehen ließen. Anfang des 19. Jahrhunderts gab es viele Ausstellungen, die den Titel „Weltausstellung“ trugen. Viele Städte versuchten sich damit zu profilieren und Gewinne zu erwirtschaften.[45] Aber auch Interessenkonflikte zwischen den Organisatoren und Ausstellern unterstützten das Bedürfnis nach einem Regelwerk und einer Kontrollinstanz für Weltausstellungen.[46]

Bei der Berliner Diplomaten Konferenz 1912 wurde ein Abkommen erarbeitet, in dem Kriterien und Definitionen für die Ausrichtung von Weltausstellungen aufgestellt wurden.[47] Das Zustandekommen des Abkommens wurde allerdings durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs unterbrochen.[48]

1920 wurden die Bemühungen um eine einheitliche Regelung erneut von Frankreich aufgenommen, welche 1928 zum Abschluss der Pariser Konvention[49] führten.[50] Sie regelte den Modus und die Frequenz von Weltausstellungen international verbindlich. Seitdem ist das in Paris beheimatete „Bureau International des Expositions“ (BIE) für alle Fragen der Ausstellungsvergabe zuständig[51] und die Pariser Konvention die zentrale Rechtsgrundlage für jede Weltausstellung.[52] Die Pariser Konvention unterlag seitdem kontinuierlicher Verbesserung.[53]

2.3.2 Struktur des BIE

Der Sitz des BIE ist in Paris. Das höchste Organ ist eine Generalversammlung, die sich zweimal im Jahr trifft. Dabei tagt und entscheidet sie über eingegangene Bewerbungen. Jede Versammlung hat einen Präsidenten und vier Vizepräsidenten. Diese sitzen sogenannten spezialisierten Komitees[54] vor. Das Wichtigste von ihnen ist das ausführende Komitee[55], welches alle eingehenden Bewerbungen im Detail untersucht und Empfehlungen an die Versammlung weitergibt.[56]

Das BIE wird von einem Sekretariat geführt. Seine Mitglieder sind die, mit einer eigenen Rechtspersönlichkeit ausgestatteten, Regierungsvertreter der Mitgliedsländer und Vertreter der Mitgliedsorganisationen.[57] Zurzeit hat das BIE 45 Mitgliedsstaaten.[58] China trat 1993 bei.[59]

2.3.3 Aufgaben des BIE

Zu den Aufgaben des BIE gehören die Regelung der Organisation der Weltausstellungen und die Überwachung der Einhaltung der festgeschriebenen Regeln der Pariser Konvention. Darin sind insbesondere zwei Aufgaben enthalten: die Regelung über die Dauer und Häufigkeit der Weltausstellungen und die Definition der Rechte und Pflichten der Organisatoren und der Aussteller. Das BIE muss Entscheidungen der Generalversammlung vorbereiten und durchsetzen, sowie die Zeitpläne der einzelnen Ausstellungen veröffentlichen.[60] Dabei muss es sich auch stets selbst an die Pariser Konvention halten.[61]

So legt es fest, wie oft eine Expo stattfinden darf. Im Moment sind die Intervalle der Weltausstellungen so festgelegt, dass alle fünf Jahre eine universelle Ausstellung stattfinden darf[62] und –dazwischen- alle zweieinhalb Jahre eine spezialisierte Ausstellung.[63]

Das BIE ist auch für die Qualitätssicherung zuständig. Neben der Entscheidung, ob eine Expo stattfindet und wo und wann sie stattfindet[64], legt es Richtlinien fest, wie beispielsweise, dass der offizielle Name der Expo Stadt und Jahr enthalten soll.[65] Für die gerade stattfindende Expo werden vom BIE die allgemeinen Regularien[66] ausgearbeitet.[67]

Die ausrichtende Regierung ist als Vertragspartei für die Ausrichtung verantwortlich. Das heißt, dass diese einen Generalkommissar bestellt, welcher auf diplomatischen Wegen mit den teilnehmenden Staaten und Organisationen kommuniziert. Er ist für die Vorbereitung und Durchführung der Ausstellung als Mittelsmann zuständig.[68] Dazu gehören technische und organisatorische Fragen zum Schutz der teilnehmenden Aussteller.[69] Die Einhaltung dieser Regularien musste auch von der Shanghaier Stadtregierung beachtet werden und hatte auch einen Einfluss auf ihre Infrastrukturpolitik. Es gehört zur Pflicht des ausrichtenden Staates jedes Jahr zweimal bei der Versammlung des BIE zu erklären, was er unternimmt, um die Ausstellung vorzubereiten.[70]

Nicht zuletzt ist die Existenz des BIE auch für die Besucher wichtig. Es gibt der Expo einen offiziellen Charakter, der die Expos seriös, glanzvoll und staatlich legitimiert wirken lässt und die Besucher anzieht.[71]

3 Die Expo 2010 in Shanghai

3.1 Fakten, Daten, Zahlen

Die Expo 2010 – Shanghai fand vom 1. Mai bis zum 31. Oktober 2010 statt. Das Ausstellungsgelände, auf beiden Seiten des Huangpu Flusses gelegen, war 5,28 km2 groß; davon befanden sich 3,93 km2 in Pudong und 1,35 km2 in Puxi.[72] Es war in fünf verschiedene Zonen eingeteilt, welche nach den Buchstaben A bis E nummeriert wurden. Diese Zonen waren wiederrum nach den Regionen der Erde und nach der Art der Organisationen[73] eingeteilt.[74] Nach offiziellen Angaben der Regierung nahmen 190 Staaten und 56 internationale Organisationen an der Weltausstellung teil.[75]

Das Land, auf dem die Expo erbaut wurde, war vorher ein Industriegelände. Dabei handelte es sich um ein Hafen und einen Warenumschlagplatz, der nicht mehr genutzt wurde, da der Hafen nun weiter in Richtung Meer verlegt wurde. Dieses Gelände ist das größte Expo-Gelände aller Zeiten.[76] Für Infrastrukturmaßnahmen für das Gelände und die permanenten Pavillons gibt die Stadtregierung von Shanghai Ausgaben in Höhe von circa drei Milliarden Euro an. Für Infrastrukturmaßnahmen in der gesamten Stadt wurden jedoch schätzungsweise bis zu 40 Milliarden Euro investiert. Jeder größere Pavillon hat eine Investition von circa zehn Millionen Euro erfordert.[77] 2010 war das erste Mal, dass eine Expo in einem Entwicklungsland ausgerichtet wurde.[78]

Offiziell wurden 73 Millionen Besucher gezählt.[79] Durchschnittlich kamen 400.000 Besucher pro Tag. Der Spitzenwert wurde am 16. Oktober gemessen. An diesem Tag kamen 1.032.800 Besucher. 95 % aller Besucher waren Chinesen.[80]

Nachdem das Projekt der Expo von der Shanghaier Stadtregierung auf den Weg gebracht worden war, wurde im Oktober 2004 das „Shanghai World Expo Coordination Bureau“ gegründet. Es war für alle die Expo betreffenden Angelegenheiten zuständig, darunter die Planung und der Bau von Infrastruktur. Zu Beginn gab es elf Abteilungen. Bis 2010 wurde das Büro auf insgesamt 43 Abteilungen erweitert. Die Anzahl der Mitarbeiter stieg von 72 Mitarbeitern, zu Beginn der Expo-Vorbereitungen im Jahr 2004, auf 520 Mitarbeiter im Jahr 2009 und circa 2000 im Jahr 2010.[81]

Für die Ausrichtung der Expo 2010 wurde auch in China ein „Übereinkommen über Internationale Ausstellungen"[82] verfasst. Die chinesischen Behörden versprachen, sich daran zu halten. Dies galt auch bei den Zollvorschriften und darüber bestehenden Verträgen.[83]

3.2 Better City, Better Life – Das Motto der Expo 2010

Das Motto der Expo 2010 Shanghai ist „Better City Better Life“ - eine erhöhte Lebensqualität durch eine verbesserte städtische Umgebung. Damit sind zum ersten Mal die Entwicklung von Städten und das Leben in Städten bei einer Expo thematisiert worden. Es geht um die Suche nach einem besseren Leben in den Städten der Zukunft und um die Diskussion über Konzepte für eine nachhaltige, integrierte Entwicklung.[84] Mit der zunehmenden Verstädterung wird ein weltweit relevantes Thema aufgegriffen. 1800 lebten nur 2 % der Weltbevölkerung in Städten, 2008 ist es schon mehr als die Hälfte.[85] Die chinesischen Veranstalter haben fünf Unterthemen als Orientierung für die Teilnehmer vorgeschlagen, welche diese in ihren Pavillons nach eigenem Ermessen behandeln konnten. Diese waren: kulturelle Vielfalt einer Stadt, Wirtschaftsentwicklung und Wohlbefinden, wissenschaftliche und technische Innovation, Neugestaltung von Stadtvierteln und das Zusammenspiel von Stadt und Land.[86]

Daneben gab es fünf sogenannte Themenpavillons in denen Themen zum Städtebau aufgegriffen wurden. Diese waren: „Urban Dwellers“ (über Stadtbewohner), „Urban Beings“ (Charakter einer Stadt), „Urban Planets“ (Herausforderungen durch Wachstum, Krisen und Lösungen), „Urban Footprints“ (Geschichte der Stadt, kulturelle Hinterlassenschaften) und „Urban Dreams“ (alte Science-Fiction-Visionen und Utopien; Suche nach einer Stadt in Harmonie). Die Themenpavillons waren von den Veranstaltern der Expo extern ausgeschrieben worden und beleuchten das Thema „Better City Better Life“ mehr aus fachlich-übergreifender Sicht. Drei dieser fünf Pavillons wurden von europäischen Agenturen gestaltet.[87]

Neben der Umsetzung in den Pavillons sollte das Motto auch durch praktische Anwendungen auf dem Gelände umgesetzt werden. Die gesamte Expo war mit Leuchtdioden beleuchtet, was das Konzept von Leuchtdioden als energiesparendes Leuchtmittel demonstrieren sollte. Es wurde verbreitet Bambus als nachhaltiges Baumaterial verwendet und moderne, innovative Fassadentechniken genutzt, wie beispielsweise Fassaden mit integrierten Photovoltaikanlagen und modernen Materialien zur natürlichen Regulation des Wärmehaushaltes.[88] Emissionsfreie Klimaanlagen kühlten die Pavillons und es wurden ressourcenschonende Elektroautos entwickelt.[89]

4 Infrastruktur

Infrastruktur ist eines der Hauptthemen dieser Arbeit. Daher ist eine gründliche Definition und Beschäftigung damit, was zu Infrastruktur hinzugezählt wird, von grundlegender Bedeutung. List, die eine Arbeit über das chinesische und deutsche Rechtssystem[90] geschrieben hat und in dieser Arbeit auch Infrastruktur definierte, ist der Meinung, dass eine Definition schwierig sei, aber „für die Eigentumszuordnung im Wirtschaftstransformationsprozess der ehemals sozialistischen Länder wie China jedoch von besonderer Relevanz“ ist.[91] Daher soll in dieser Arbeit mit besonderer Sorgfalt auf die Definition des Begriffes eingegangen werden.

4.1 Definition

4.1.1 Begriffsherkunft

„Infrastruktur“ ist ein offener und sehr dehnbarer Begriff. Er ist eine Wortneubildung aus den Worten „infra“ (unter, unterhalb) und „structura“ (Struktur). Ursprünglich entstammt er der Fachsprache der französischen Eisenbahnen. „Infrastructure“ bezeichnete dort erdverbundene Einrichtungen mit langer Lebensdauer, zum Beispiel Bahnkörper oder Brücken.[92]

Später hat der Begriff im Fachterminus der NATO große Bedeutung und Verbreitung gefunden. Dort bezeichnet er die „Gesamtheit aller ortsfesten Anlagen und Einrichtungen der militärischen Organisation, wie Kasernen, Truppenübungsplätze, Versorgungsdepots, Radarstationen etc.“.[93] Im Deutschen beinhaltet der Begriff vieles, wohingegen im Englischen „infra-structure“ enger definiert ist.[94]

4.1.2 Die verschiedenen Definitionen

Der Begriff Infrastruktur ist ein Terminus, der in der Wissenschaft, im Wirtschaftsjournalismus und in der Wirtschaftspolitik sehr gebräuchlich ist.[95] Eine allgemein anerkannte, der Gesamtheit des Begriffes Infrastruktur gerecht werdende Definition ist bis heute allerdings nicht gefunden worden.[96]

Grundlage aller ökonomischen Studien zu dem Thema sind die in den 60er Jahren gefundenen Grundlagen.[97][98][99] Die in dieser Arbeit untersuchten Werke beziehen sich vor allem auf die Autoren, die die Basis für alle späteren Untersuchungen geschaffen haben. Der wichtigste Forscher auf diesem Gebiet ist Reimut Jochimsen[100]. Daneben haben auch Rene Frey[101] und Georg Hünnekens[102] wichtige Beiträge geliefert.

Ausgehend von den ersten Studien in den 60er Jahren fand der Begriff eine immer größere Verbreitung in der Wissenschaft,[103] wobei es im wissenschaftlichen Diskurs bis heute keine Einigung über eine Theorie zur Infrastruktur gegeben hat. Dafür gibt es eine größere Anzahl von „abstrakten Begriffsbestimmungen, infrastrukturellen Merkmalsaufzählungen, Sektorbestimmungen, umfangreichen theoretischen Modellen der wirtschaftlichen Zusammenhänge unter Einbeziehung der Infrastruktur“.[104] Daran kritisiert die Autorin Kalb, dass diese Definitionen keinen „exakten wissenschaftstheoretischen Ansatz begründen“, da die Aufzählungen nicht klar eingegrenzt sind und es zu viele verschiedene theoretische Ansätze gibt.[105] Die Definition von Infrastruktur ist nicht statisch zu sehen, sondern in stetem Wandel begriffen. Durch technische Neuerungen, wie beispielsweise die Erfindung des Internets verändert sie sich.[106]

4.1.3 Allgemeine Definition

Obwohl der Begriff zwar relativ neu ist, gibt es dessen Inhalt schon seit Beginn der Volkswirtschaften.[107] Die Infrastruktur hat keine direkte Wirkung auf das Brutto-Sozial-Produkt, sondern macht die Produktion von Produkten überhaupt erst möglich.[108] Sie trägt, trotz unterschiedlicher Gegebenheiten dazu bei, gleiche Grundbedingungen für alle Teilnehmer der Wirtschaft zu schaffen, welches ihnen ermöglichen, Güter zu produzieren oder Dienstleistungen zu erbringen.[109] Ein Ausbau der Infrastruktur hat die Senkung der Kosten bei der Produktion zur Folge.[110]

Infrastruktur wird als die wichtigste Voraussetzung für Wirtschaftswachstum angesehen.[111] Dem Begriff lassen sich zwei Definitionsebenen zuschreiben: Einerseits kann Infrastruktur als Voraussetzung für bestimmte Aktivitäten gesehen werden und anderseits als Staatsaufgabe.[112] Bei der Infrastruktur als Staatsausgabe lässt sich die Infrastruktur kaum vom öffentlichen Gut abgrenzen.[113]

Letztendlich ist es

„auch eine politische Frage, welche Güter für den Produktionsprozess und welche Konsumgüter von der öffentlichen Hand in Anlehnung an das ‚benefit princible‘ oder jenseits des Äquivalenzprozesses bereitgestellt werden. Daher spielen für den Umfang dessen, was als Infrastruktur bezeichnet werden kann, neben ideologischen Positionen bzw. gesellschaftlichen Grundüberzeugungen auch verteilungspolitische Absichten eine entscheidende Rolle.“[114]

Der wirtschaftswissenschaftliche Gebrauch des Wortes umfasst Basisdienste wie Verkehrsanbindungen, Energieversorgung, Anschlüsse an das Wassernetz, Abwässerbeseitigung und Telekommunikationsmittel.[115]

Im Folgenden sollen die wichtigsten Definitionen zusammengefasst werden:

4.1.4 Die Definition von Jochimsen

Es soll mit der Definition von Jochimsen begonnen werden, welcher eine sehr weite Fassung des Begriffes hat.[116]

„Mit Infrastruktur der Marktwirtschaft wird [in dieser Arbeit] die Gesamtheit aller materiellen, institutionellen und personalen Anlagen, Einrichtungen und Gegebenheiten bezeichnet, die den Wirtschaftseinheiten im Rahmen einer arbeitsteiligen Wirtschaft zur Verfügung stehen und die mit dazu beitragen,

1. die Entgelte für die gleichen Leistungen der Produktivkräfte auszugleichen und
2. zugleich die größte Zuwachsrate der Gesamtwirtschaft herbeizuführen.“[117]

Diese Einrichtungen sind auch dazu da Entwicklungsmöglichkeiten bereitzustellen. Konkret versteht er unter Infrastruktur: „Verkehrswege, erschlossene Industrieansiedlungsgebiete, Telekommunikation, Wohnraum, Gesundheitswesen [und] Ausbildungseinrichtungen.“ Die Bereitstellung ist Aufgabe öffentlicher Institutionen. Sie kann jedoch auch privat erfolgen.[118]

4.1.5 Die Definition von Knigge

Knigge definiert Infrastruktur als

„die Summe der materiellen, institutionellen und personalen Einrichtungen und Gegebenheiten, die den Wirtschaftseinheiten zur Verfügung stehen und mit dazu beitragen, den Ausgleich der Entgelte für gleiche Faktorbeiträge bei zweckmäßiger Allokation der Ressourcen, das heißt vollständige Integration und höchstmögliches Niveau der Wirtschaftstätigkeit, zu ermöglichen.“[119]

4.1.6 Die Definition von Frey

Frey sieht als Merkmale der Infrastruktur „defizitäre Betriebsführung, Absenz von Marktpreisen, zentrale Planung, Kontrolle und/oder Betriebsführung“.[120] Er zählt folgende Bereiche dazu „Verkehr, Energie, Ausbildung, Forschung, Gesundheitswesen, Wasserbau und Wasserwirtschaft, Anlagen für Kultur, Erholung, Sport, sowie öffentliche Verwaltung.“[121] Nicht dazu zählt er „Justiz, Polizei und Verwaltung“, da bei diesen der Investitionscharakter fehlt.[122]

Frey stellt heraus, dass wenn man von „Infrastruktur“ spricht, man meist das „Infrastrukturkapital“, also den Bestand der Infrastruktur, die vorhanden ist, meint.[123] Auch ist zwischen Infrastruktur-Investitionen und Infrastrukturleistungen (Leistungen, die zum Unterhalt oder Erhalt der Infrastruktur-Investitionen nötig sind[124]) zu unterscheiden.[125]

4.1.7 Die Zusammenfassung Hünnekens

Hünnekens fasst verschiedene Definitionen von Infrastruktur, nämlich überall dort, wo er einen Konsens erkennen kann, zusammen. Er sieht die Funktion der Infrastruktur darin, als Basis der Wirtschaftstätigkeit im primären, sekundären und tertiären Sektor zu dienen.[126]

Als Konsens der Infrastrukturmerkmale kann er Folgendes erkennen: „Charakter der Infrastruktur als universale Vorleistung, standortgebundene Nutzung, technische Unteilbarkeit, fehlende Nutzungsexklusivität, hohe Kapitalintensität bei niedriger Kapitalproduktivität, Finanzierung und Kontrolle durch öffentliche Hand“.[127]

Hünnekens hat die verschiedenen Erscheinungsformen wirtschaftlicher Infrastruktur kategorisiert, indem er die verschiedenen Theoretiker beziehungsweise ihre Beiträge zur Infrastruktur zusammengefasst hat.[128] Seiner Kategorisierung folgend sollen nun die verschiedenen Formen der Infrastruktur genauer definiert werden:

4.1.8 Materielle Infrastruktur

Für Jochimsen gehören zur materiellen Infrastruktur vor allem das Verkehrswesen und die Energieversorgung, da es Vorleistungen sind, die von allen gebraucht werden, und für Konsum und Produktion gleichermaßen wichtig sind.[129] Er definiert als materielle Infrastruktur die „Gesamtheit aller Anlagen, Ausrüstungen und Betriebsmittel in einer Volkswirtschaft, die zur Energieversorgung, Verkehrsbedienung und Telekommunikation dienen; hinzu kommen: die Bauten usw. zur Konservierung der natürlichen Ressourcen und Verkehrswege im weitesten Sinn (z.B. Deichbau, Flutschutz, Entwässerung, Bewässerung, Verhinderung von Wind-, Wasser- und Temperaturerosion, Abwässer und Abraumbeseitigung zur Erhaltung der Gewässer) und die Gebäude und Einrichtungen der staatlichen Verwaltung, des Erziehungs- und Fürsorgewesens.“[130]

Für Hünnekens gehören folgende Infrastruktur-Formen zur materiellen Infrastruktur:

- Die Verkehrsinfrastruktur: Dazu zählt er das gesamte Verkehrsnetz, mit Straßen und Wasserstraßen; das Schienennetz und der Schienenverkehr selbst, einschließlich des öffentlichen Personennahverkehrs; des Luftverkehrs, mit allen Einrichtungen, die zu dessen Betrieb nötig sind, also beispielsweise Flugsicherungen, Flughäfen und Ähnliches.[131]
- Die Kommunikationsinfrastruktur: Sie beinhaltet die Postinfrastruktur mit der Brief- und Paketbeförderung und die Telekommunikationsinfrastruktur mit der Infrastruktur für Telefon Internet.[132]
- Die Versorgungsinfrastruktur: Sie ist definiert als die Versorgung mit Wasser und Energie (Strom, Gas, Öl und Fernwärme). Hinzu kommen die Einrichtungen zur Gewinnung und zur Verteilung dieser Güter, also Anlagen zur Wassergewinnung und -aufbereitung, zur Speicherung sowie Leitungen zur Verteilung; und Wasser-, Kern-, Kohlekraftwerke zur Energieversorgung und Heizkraftwerke zur Energie- und Wärmeversorgung sowie Einrichtungen zur Distribution von Strom, Öl, Gas und Fernwärme.[133]
- Die Entsorgungsinfrastruktur: Hierin beinhaltet ist die Entsorgung von privaten, gewerblichen und industriellen Abfällen; auch Anlagen zur Abwassersammlung, -fortleitung und -behandlung und Anlagen zur Entsorgung, Sammlung und Beförderung, Behandlung, Verwertung und Lagerung von Abfällen sind eingeschlossen.[134]
- Die Wirtschaftsflächen und -räumlichkeiten: Diese sind für die Wirtschaft von großer Bedeutung. Es handelt sich um die Errichtung von Marktplätzen, Messegeländen, Gewerbegebieten, Kongresshallen und ähnlichen Gebäuden. Aber auch Güterverkehrszentren und Knotenpunkte gehören dazu.[135]

4.1.9 Institutionelle Infrastruktur:

Die institutionelle Infrastruktur umfasst die „staatliche Rechtsordnung, mit der Wirtschaftsverfassung, sowie Einrichtungen und Verfahrensweisen einer Volkswirtschaft“.[136] Die Idee hinter der institutionellen Infrastruktur ist, dass den Interessen aller am besten gedient ist, wenn man den Ausgleich der unterschiedlichen Interessen einem unabhängigen Schiedsrichter unterstellt.[137] Bei unorganisierten Gesellschaften sind das Gruppen, also die verschiedenen Stämme, in denen Menschen leben.[138]

Aber auch „einheitliche, verbindliche Maße und Gewichte, technische Normen; Zurverfügungstellung von Münzen und Geldscheinen, Recheneinheiten und Wertaufbewahrungsmittel; Ausgestaltung des wirtschaftsrelevanten Rechtsrahmens, einschließlich der Verwaltungsverfahren; Dauer und Verlässlichkeit von Genehmigungsverfahren“[139] gehören zur institutionellen Infrastruktur dazu.

4.1.10 Personelle Infrastruktur

Die personelle Infrastruktur, auch als „human capital“ oder „Humankapital“[140] bezeichnet, ist als die Infrastruktur definiert, die die Eigenschaften der Menschen betrifft. Das sind „Allgemeinbildung, Spezialisierung und Qualifizierung der Menschen in den verschiedenen Funktionen der arbeitsteiligen Marktwirtschaft, ferner ihre sektorale, regionale und unternehmens- bzw. betriebsgrößenmäßige Verteilung.“[141] Aus Investitionen in die personelle Infrastruktur sind zukünftige Erträge zu erwarten.[142]

4.1.11 Wirtschaftliche Bildungs- und Forschungsinfrastruktur

Eng mit der personellen Infrastruktur verbunden ist die wirtschaftliche Bildungs- und Forschungsinfrastruktur. Sie bezeichnet die Einrichtungen, in denen das Personal ausgebildet wird. Sie ist eine wichtige Investition für eine Volkswirtschaft. Mit ihr sind vor allem „wirtschaftsorientierte Bildungs- und Forschungseinrichtungen, Technologieparks, Einrichtungen des Wissenschafts- und Praxistransfers, Berufsschulen, Fortbildungseinrichtungen, Fachbibliotheken, etc.“[143] gemeint. Schon die großen Seefahrernationen, wie England, Spanien und Holland waren der Ansicht, dass die Förderung des Schulwesens und der Forschung eine Maßnahme war, mit der man den allgemeinen Wohlstand einer Volkswirtschaft erhöhen kann.[144]

4.1.12 Infrastruktur im Rahmen dieser Arbeit

In dieser Arbeit soll vor allem die Theorie Jochimsens, mit der Weiterentwicklung durch Hünnekens, als Grundlage genommen werden. Dies haben auch andere Autoren gemacht, die Arbeiten zu ähnlichen Themen geschrieben haben. Kalb stellt in ihrer Arbeit fest, dass die Einteilung der Infrastruktur von Jochimsen in „materielle oder wirtschaftliche, personelle oder soziale und institutionelle Infrastruktur“ die „stimmigste und fundierteste Abgrenzung“ enthält, und nimmt sie deshalb als Vorlage für ihre Untersuchung.[145] Auch Momberg[146], Tuchfeldt[147] und Scheele[148] orientieren sich in ihren Arbeiten an Jochimsens Definition.

In dieser Arbeit sollen alle Aspekte von Infrastrukturmaßnahmen untersucht werden. Kalb, die sich in ihrer Arbeit mit einer ähnlichen Thematik beschäftigte, konzentrierte sich vor allem auf die materielle Infrastruktur. Sie untersuchte die Infrastrukturmaßnahmen bei Weltausstellungen nach der Bedeutung der Maßnahmen im regionalen Kontext - welche Maßnahmen auf dem Gelände getätigt wurden, die Bedeutung der Expos für Hotellerie und Tourismus und die Effekte im Hinblick auf eine Nachnutzung.[149] Sie hält die Konzentration auf materielle Infrastruktur für am sinnvollsten, da sie im Zuge einer Expo von größter Bedeutung ist. Daneben spielten auch personelle und institutionelle Aspekte eine Rolle.[150] Die Einbeziehung des Wohnungsbaus ist im wissenschaftlichen Diskurs umstritten. Kalb nimmt Wohnungsbau dennoch als materielle Infrastruktur in ihre Arbeit auf, da Wohnungsbau zwar nicht direkt mit dem Produktionsprozess zu tun hat, aber indirekt durch Ansiedlung von Arbeitskräften unerlässlich ist.[151] Zur Untersuchung der Weltausstellungen erweitert sie den Begriff der Infrastruktur um den des privaten Engagements.[152]

Bei der Expo 2010 hat die Stadtregierung viel in die städtische Verwaltung und andere Formen der institutionellen Infrastruktur investiert. Daher sollen diese auch in dieser Arbeit untersucht werden. Auch die personelle Infrastruktur wird in dieser Arbeit behandelt, da die Expo in Shanghai mit Investitionen in die Ausbildung von Personal für die Veranstaltung einherging.[153]

4.2 Infrastrukturpolitik

Da Maßnahmen zum Ausbau der Infrastruktur immer politische Entscheidungen sind und es um die Politik der Shanghaier Stadtregierung geht, soll dieser Aspekt auch hier Beachtung finden. Zunächst soll Infrastrukturpolitik definiert werden und theoretisch untersucht werden. Danach sollen die Vorteile einer guten Infrastruktur und eines Ausbaus von Infrastruktur sowie der Zusammenhang zwischen Infrastruktur und Entwicklungsstand untersucht werden.

4.2.1 Definition – Was ist Infrastrukturpolitik?

Jochimsen und Gustafsson definieren Infrastrukturpolitik als „die Gesamtheit der Bestrebungen, Handlungen und Maßnahmen der öffentlich-rechtlichen Gebietskörperschaften sowie der von ihnen abgeleiteten Einrichtungen, die die wachstums-, integrations-, und versorgungsnotwendigen Basisfunktionen einer Wirtschaft in einem Gebiet oder Bereich ordnen, beeinflussen oder unmittelbar festlegen.“[154]

Anders ausgedrückt handelt es sich dabei um die Konzeptionierung und Gestaltung von Infrastruktur, wobei die Regierungen die Schaffung von gleichwertigen Bedingungen für die Bevölkerung und Unternehmen als wichtigstes Ziel im Sinn haben. Realisiert wird die Infrastrukturpolitik neben öffentlichen Ämtern auch von regionalen Wirtschaftsförderungsinstitutionen und privaten Unternehmen, die im Auftrag der Regierung handeln.[155]

Die Bereitstellung von Infrastruktur ist also als eine der zentralen Aufgaben des Staates anzusehen,[156] die meist auf regionaler Ebene umgesetzt wird.[157] Die Ziele der Infrastrukturpolitik ändern sich mit der Zeit, da sich auch die Anforderungen an die Infrastruktur-Ausstattung ändern.[158]

4.2.2 Infrastrukturpolitik und Entwicklung

Infrastrukturpolitik fördert das Wachstum und die Entwicklung nicht nur, sondern ist überhaupt von vorneherein eine Bedingung für Wachstum.[159] Man kann den Zusammenhang zwischen Infrastrukturniveau und Entwicklungsstand mit dem Zusammenhang zwischen technischem Fortschritt und Entwicklungsniveau vergleichen. Beide bedingen sich gegenseitig.[160] Genauso sind Infrastruktur und Entwicklungsstand einer Gesellschaft direkt voneinander abhängig.[161] Wird also die Infrastruktur ausgebaut, so werden die Entwicklungsmöglichkeiten erweitert.[162] Umgedreht wirkt sich ein hoher Entwicklungsstand auch wieder auf die Qualität der Infrastruktur aus.[163] Infrastruktur wird somit als die wichtigste Voraussetzung für Wirtschaftswachstum angesehen[164] und Infrastrukturpolitik als Entwicklungspolitik.[165]

Ein Ziel der Infrastrukturpolitik ist es, Erscheinungen, die die Teilnehmer einer Marktwirtschaft beeinträchtigen, so auszugleichen und umzugestalten, dass eine wirtschaftliche Entwicklung ermöglicht wird, die sich selbst trägt und verstärkt.[166]

Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn es durch den Raum bedingte ungleiche Bedingungen gibt oder die benötigten Voraussetzungen nicht vorhanden sind.[167] Diese sollten durch die Infrastrukturpolitik ausgeglichen werden und Anreize und Signale für die Einzelwirtschaft gegeben werden.[168]

Da die Bereitstellung von Infrastruktur an sich unwirtschaftlich ist, kann oder möchte die private Wirtschaft diese nicht bereitstellen.[169] Daher ist es Aufgabe des Staates, die Infrastruktur aufzubauen.[170] Oft werden dabei schon vorhandene Strukturen wie Industrieparks[171] oder natürliche Gegebenheiten berücksichtigt, um Kosten zu sparen.[172]

4.2.3 Investitionen in die Infrastruktur

Investitionen in Infrastruktur können verschiedene positive Auswirkungen haben.[173] Untersuchungen ergaben, dass es für die gesamte Wirtschaft, wie auch für die einzelnen Regionen, eine Vielzahl von positiven Effekten gibt, denn für Unternehmen ist Infrastruktur das wichtigste Standortwahlkriterium. Dabei kommt es, den Untersuchungen zufolge, vor allem auf die wirtschaftsnahe Infrastruktur, wie Verkehrs-, Telekommunikations-, Versorgungs- und Entsorgungs-Infrastruktur, an.[174]

Falsche Infrastruktur-Investitionen können sehr negative Auswirkungen auf eine Region haben.[175] Ein Beispiel ist ein Überangebot von Infrastruktur, diese ist dann nicht ausgelastet und somit werden Steuergelder verschwendet. Von elementarer Bedeutung bei der Infrastrukturpolitik, ist somit die Schätzung des Bedarfs an Infrastruktur. Daraus ergibt sich die Förderung von Projekten, die auf diesen Bedarf eingehen.[176] Da Infrastruktur etwas ist, das nur sehr schwer geändert werden kann, ist es wichtig sehr langfristig zu planen,[177] da man einmal gebaute Infrastruktur nur unter äußerst hohen Kosten ändern kann.[178] Eine vorrausgehende Berechnung des erwarteten Bedarfs ist somit unumgänglich.[179] Um diesen Bedarf abschätzen zu können, bedient man sich häufig der „Kosten-Nutzen Analyse“, um die Infrastruktur-Projekte zu bewerten.[180]

4.2.4 Die konsumtive Infrastruktur – Ein Aspekt, der an Bedeutung gewinnt

Ein Aspekt der Infrastruktur, der heutzutage immer wichtiger wird, ist die „konsumtive Infrastruktur“. Sie wird als die Infrastruktur definiert, die nicht allein der Produktion dient, sondern auch von der Bevölkerung konsumiert wird.[181] Die konsumtive Infrastruktur wird auch als „weiche Infrastruktur“[182] bezeichnet oder mit „weiche Standortfaktoren“ umschrieben. Über den alleinigen Konsumaspekt hinaus, soll in dieser Arbeit, unter „weicher Infrastruktur“, die gesamte Infrastruktur verstanden werden, die zur Verbesserung und Verschönerung der Umwelt, sowie der Verbesserung der Lebensqualität dient.

Die konsumtive Infrastruktur bedient grundlegende Bedürfnisse der Menschen. Das Bedürfnis sich in der Freizeit zu erholen kann, nach Meinung von Knigge, als fundamentales menschliches Bedürfnis angesehen werden.[183]

Auch Berthold Busch meint, dass die weichen Standortfaktoren der Infrastruktur von höchster Bedeutung sind: Eine gute Erholungs- und Umweltqualität, also Faktoren, die nicht direkt mit der Produktion zu tun haben, sind wichtiger als günstige Transportbedingungen, da diese nur 3- 4 % des Preises ausmachen.[184] Ihr Anreizeffekt hat eine langfristige Wirkung auf eine Region, denn damit können die Kosten der Unternehmen für Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen stark gesenkt werden, da sie nicht Geld für Anlockung zusätzlicher Arbeitskräfte ausgeben müssen.[185] Zu demselben Ergebnis kommen auch Peters und Schweiger. Auch sie halten weiche Standortfaktoren für die wichtigsten. Darüber hinaus zählen sie noch „Bildung und Kultur, Sicherheit, Gesundheitsversorgung und Verteilungsgerechtigkeit, Umweltqualität und schonende Bewirtschaftung regionaler Ressourcen“ hinzu.[186]

Generell lässt sich ein Zusammenhang zwischen der Infrastruktur-Ausstattung und der Lebensqualität herstellen: Verbessert man die Infrastruktur in einer Region, dann verbessert man auch die Lebensqualität.[187]

5 Mega-Events und Infrastruktur

Wie im vorherigen Kapitel dargelegt wurde, bringt der Ausbau der Infrastruktur große Vorteile mit sich. Nun soll der Zusammenhang, zwischen dem Infrastruktur-Ausbau und Mega-Events[188], wie Weltausstellungen, hergestellt werden.

5.1.1 Mega-Events als Beiträge zur Stadtentwicklung

Verschiedene Regionen und Städte konkurrieren immer wieder darum, Mega-Events austragen zu dürfen.[189] In Deutschland war dies zuletzt bei der Bewerbung Münchens um die Winterspiele 2018 zu sehen.

Im wissenschaftlichen Diskurs sind sich alle Autoren[190] darin einig, dass das Ausrichten eines Großereignisses, sofern es mit einem durchdachten und intensiven Ausbaus der Infrastruktur einhergeht, stets positive Auswirkungen auf die Region hat, in der das Ereignis abgehalten wird. Auch geht man davon aus, dass der Ausbau der Infrastruktur, zur Ausrichtung von Mega-Events, von vorneherein das Ziel der ausrichtenden Städte und Regionen bei der Bewerbung um die Ausrichtung ist.[191]

So können Mega-Events gewöhnlicherweise als Beiträge zur Stadtentwicklung angesehen werden, bei denen Projekte wie Stadtreinigung, Verbesserung der Infrastruktur[192] und Stadttransformation durchgeführt werden. Oft geht das auch mit einer Neuorganisation von Politik und Finanzwesen einher.[193] Van Vrijaldenhoven nennt globale Events „Katalysatoren für Stadtentwicklung“, da sie einen so großen Einfluss auf die Entwicklung der Städte haben.[194] Wie sich immer wieder gezeigt hat, erhöhen Mega-Events die Anzahl an Investitionen in die Stadt und die Attraktivität einer Stadt. Da die Behörden dies wissen, nutzen sie Mega-Events, um die städtische Entwicklung voranzutreiben.[195] Oft sind sie an sich nicht unbedingt ein finanzieller Erfolg[196], trotzdem haben sie positive kurzfristige und längerfristige Auswirkungen auf die Wirtschaft.[197]

Mega-Events werden auch dazu benutzt um Deadlines einzuhalten: Unter Zeitdruck und mit einem klaren Ziel vor Augen werden viele anstehende Projekte nicht weiter aufgeschoben, sondern durch den Druck des bevorstehenden Termins zügig realisiert.[198] Auch Projekte, die schon längere Zeit in Planung waren, werden bei anstehenden großdimensionierten städtischen Projekten nicht weiter aufgeschoben.[199] Die Ausrichtung von Großveranstaltungen erlaubt es den Planungsbehörden, eine „koordinierte und termingebundene Entwicklungsplanung“ durchzuführen. Viele Städte haben Großereignisse benutzt, um der Stadtentwicklung eine „klare Linie“ zu geben.[200]

5.1.2 Infrastruktur – Chancen und Risiken

Die Modernisierung städtischer Infrastruktur bedeutet einen enormen Finanzaufwand. Dennoch ist diese unumgänglich, sollen private Investoren angezogen werden.[201] Zum Ende des 19. Jahrhunderts wuchsen Städte noch von selbst durch private Investitionen. Heutzutage müssen die Regierungen den Infrastrukturausbau selbst in die Hand nehmen.[202] Oft fehlen den regionalen Regierungen dazu die finanziellen Mittel. Somit ist die Bereitstellung von Mitteln durch überregionale Regierungsorgane ein nicht zu unterschätzendes Argument für die Durchführung von Großveranstaltungen, insbesondere von Weltausstellungen. Damit können Infrastruktur-Projekte finanziert werden, um deren Finanzierung die lokalen Regierungen sonst kämpfen müssten und welche sie möglicherweise gar nicht oder nur mit großer Verzögerung realisieren könnten.[203] In Zeiten, in denen die Nationalregierungen besonders sparen wollen, ist das besonders wichtig. In den USA war dies in den 1980er Jahren der Fall, als die Regierung die Ausgaben für die Städte deutlich senken wollte, weil sie ein Sparprogramm durchsetzen musste. Die regionalen Regierungen mussten auf neue Strategien des Wachstums setzen. Eine solche Strategie ist unter anderem das Ausrichten von Mega-Events.[204] Dabei werden auch oft private Investoren angezogen. Bei der Expo in Barcelona wurde beispielsweise der Großteil der Infrastruktur von privaten Unternehmen gesponsert. Selbst die Renovierung von Gebäuden, Fassaden und Denkmälern wurde von ihnen unterstützt.[205]

5.1.3 Auswirkungen

Jian Sun und Lin Ye fassen die positiven Effekte von Mega-Events zusammen: Sie sehen neu gebaute Veranstaltungseinrichtungen und eine neue Infrastruktur, städtische Erneuerungen, eine verbesserte internationale Reputation, einen erhöhten Tourismus, eine Verbesserung der Lebensbedingungen in der Stadt, zusätzliche Beschäftigung, eine Erhöhung der lokalen Wirtschaftstätigkeit und eine Umsiedlung von Industrien als die wichtigsten positiven Effekte durch die Ausrichtung von Großveranstaltungen an.[206] Ferner fasst Kalb die Auswirkungen im Zusammenhang mit Infrastruktur-Investitionen bei Expos, die selten erwähnt werden, zusammen: Sie sieht die Beseitigung von Umweltsünden der Vergangenheit, eine funktionelle und geographische Erweiterung der Stadt[207], optische Verbesserung des Stadtbildes, eine Stadtentwicklung von architektonischer Qualität, einen positiven Einfluss auf den Arbeitsmarkt[208], eine Anlockung von Investitionen durch Unternehmen und internationale Publicity als wichtige Folgen, die oft nicht genannt werden.[209] Insgesamt verbessert die Ausrichtung von Weltausstellungen den Grad der Modernisierung messbar.[210] Ein anderer, neuerer Zweck von Mega-Events ist mittlerweile immer mehr die Erhöhung des globalen Status der ausrichtenden Städte oder Regionen.[211]

5.1.4 Entwicklung der personellen Infrastruktur und des Dienstleistungssektors

Für die Ausrichtung eines Mega-Events ist eine große Menge an Personal nötig, welches die Bedürfnisse der großen Zuschauermassen und der verschiedenen anderen beteiligten Institutionen und Unternehmen bedient. So haben Mega-Events stets große Auswirkungen auf die personelle Infrastruktur. Da dies vor allem die Dienstleistungsbranche betrifft, sind Auswirkungen auf die ganze Branche spürbar.

Der positive Effekt auf die personelle Infrastruktur ist vielfältig. Durch die Ausrichtung eines Mega-Events wird Fachwissen angesammelt. Für die Veranstaltungen werden Fachkräfte in der Region ausgebildet und Fachleute aus anderen Bereichen angezogen. Die schon vorhandenen Fachkräfte gewinnen neue Erfahrungen hinzu. Darunter fällt auch der Austausch mit internationalem Personal, wie es oft auf Weltausstellungen der Fall ist. Diese Effekte sind als Verbesserung der personellen Infrastruktur zu werten. Für die Dauer der Veranstaltung gibt es eine temporäre Verbesserung der Arbeitsmarktlage.[212]

Die Bereiche in denen neue Fachleute ausgebildet werden, sind meistens Bereiche des tertiären Sektors. Sun Qin meint, dass besonders Fachkräfte in den Gebieten Marketing, Projektmanagement, Sponsorensuchen, Öffentlichkeitsarbeit und Übersetzung von der Ausrichtung profitieren. Oft arbeiten die Regierungen auch mit Hochschulen zusammen, was einerseits eine Verbesserung der Bildungsinfrastruktur andererseits auch eine Stärkung der personellen Infrastruktur mit sich bringt, wenn die neu ausgebildeten Fachkräfte auf den Markt kommen.[213]

Bei der Planung, der Vorbereitung, bei dem Projektmanagement und den operativen Tätigkeiten für die Expo benötigt man auf allen Ebenen Fachleute. Beim Ausführen der Expo versammeln sich inländische und ausländische Fachleute in Shanghai. Inländische Fachleute können sich dabei von Angesicht zu Angesicht mit ausländischen Fachleuten aus entwickelten Ländern austauschen. Sie lernen und häufen Wissen an, wie man eine großangelegte, internationale Ausstellung betreibt. Deshalb ist die Expo eine gute Chance für die Personalentwicklung in der Messeindustrie.

世博会的策划、筹备、项目管理和现场运营需要各层次的会展专业人才,届时,国内外的会展专业人士齐聚上海,国内从业人士通过与国外会展发达国家的经理人面对面交流,学习积累国际性大型博览会的运作经验,对于国内会展专业人才的培养可谓不无裨益。[214]

In dem Wandel der Wirtschaft von der Industriegesellschaft zur Dienstleistungsgesellschaft wird der tertiäre Sektor immer wichtiger. Durch den steigenden Grad der Komplexität vieler Organisationen, allen voran große Konzerne, werden deren Bedürfnisse nach Dienstleistungen und Serviceangeboten, wie beispielsweise Versicherungen, Finanzdienstleistungen oder Rechtsberatungen, weiter gesteigert.[215] So möchten Städte und Regionen Mega-Events anziehen, um den tertiären Sektor zu stärken.[216] Dabei ist der Bereich der Messeindustrie besonders wichtig. So schreibt auch Sun Qin:

Das 21. Jahrhundert ist ein Zeitalter in dem die Entwicklung eines Landes von einer Wissensökonomie[217], einer Gesellschaft der Informationswirtschaft und dem Dienstleistungssektor abhängig ist. In dieser Zeit wird die traditionelle Dienstleistungsbranche, Schritt um Schritt, modernisiert. Moderne Arten der urbanen Industrie[218], wie die Messeindustrie, werden immer mehr ein Highlight in dem Bereich des Dienstleistungssektors.

21 世纪的世界是知识经济、信息经济的社会,服务贸易已成为各国经济发

展的重点,当现代服务业正在逐步代替传统服务业的时候,作为新型、都市型产

业——会展业,越来越成为服务贸易领域的一大亮点。[219]

Auch Sun Qin beschreibt die Umstrukturierung der Wirtschaft, in diesem Falle durch Weltausstellungen. Sie nennt das Beispiel von Deutschland bei der Expo 2000 in Hannover.

[Die Ausrichtung] von Expos bringt eine Umstrukturierung der Wirtschaft, vor allem des tertiären Sektors, mit sich. So zum Beispiel bei der Expo 2000 in Hannover. Hier hat sich in der Zeit der Expo-Ausrichtung der Dienstleistungssektor in ganz Deutschland, besonders in der Region Hannover, rasant beschleunigt[220]. [In Deutschland] als Industrienation ist der Anteil des tertiären Sektors bereits sehr hoch und die Struktur der Branchen, unter diesen Umständen bereits sehr rational. Trotzdem ist der Unterschied in der Entwicklung in dieser Branche [verglichen mit ganz Deutschland] sehr hoch.

世博会带来的产业结构调整首先是第三产业的比重上升。如在2000 年汉诺

威世博会期间,整个德国尤其是汉诺威地区,第三产业增长迅速(表2-1)[40]。作为发达国家,在第三产业比重本来就已经很高、产业结构比较合理的情况下,这样的产业发展速度上的差别所反映出来的世博会效应是相当显著的。[221]

5.1.5 Planerische Voraussetzungen für das Gelingen einer Expo

Da Expos Infrastruktur-Investitionen sind, ist auch bei der Planung von Weltausstellungen eine sorgfältige Bedarfsermittlung durch die Politik im Vorfeld sehr wichtig.[222] Städtebauliche Überlegungen, wie besondere Anforderungen an die Infrastruktur, die im Rahmen einer Expo auftauchen, sind dabei wichtig.[223] Dabei sollten eine gute Verkehrsanbindung, ausreichende Hotelkapazitäten sowie eine wohn- und freizeittechnisch attraktive Umgebung vorhanden sein; die Attraktivität für potentielle spätere Ansiedler sollte gewährleistet sein, ein Konzept der Arealbelegung mit Zeitplan und festgelegten Regeln sollte ausgearbeitet werden. Ein Träger der alle Maßnahmen koordiniert, zwischen Partnern und Teilnehmern vermittelt und auf Einhaltung der Richtlinien achtet sollte ausgewählt werden. Im Vorfeld muss geklärt werden, welche Elemente welcher Nachnutzung unterliegen werde. Schließlich sind zusätzliche Infrastruktureinrichtungen für den außergewöhnlichen Bedarf, wie zum Beispiel Kindergärten, Poststationen, Banken, Kantinen, Werkschutz, Sanitätsstationen, Kindergärten und änliche einzurichten.[224]

5.2 Beispiele von vorherigen Expos

Im Folgenden sollen andere Weltausstellungen betrachtet werden, um die Auswirkungen von Infrastruktur-Investitionen im Rahmen von Expos und ihre Effekte auf die Städte und das Umland zu zeigen.

Das Ausrichten von Expos war unterschiedlich erfolgreich. Es gab Weltausstellungen, die einen großen Wandel in den ausrichtenden Regionen mit sich brachten. Andere verschlangen riesige Budgets, aber hatten ansonsten so gut wie keine Auswirkungen.[225]

Eine erfolgreiche ausgerichtete Expo war die Expo 1970 in Osaka:

Bei der Ausrichtung der Expo 1970 in Osaka hat die japanische Regierung sehr viel finanzielle Unterstützung geleistet. Die Stadtregierung von Osaka hatte im Jahr 1961, vor der Expo, Einnahmen in Höhe von 81,4 Milliarden Yen und Ausgaben in Höhe von 76,2 Milliarden Yen. 1965, nach der Auswahl Osakas als Austragungsort der Expo, betrugen die Einnahmen der Regierung 278,2 Milliarden Yen und die Ausgaben 268,5 Milliarden Yen. Nach der Expo, im Jahre 1971, betrugen die Einnahmen 969,2 Milliarden und die Ausgaben 976,4 Milliarden Yen (es gab einen Verlust). Dieser enorme Anstieg des Finanzaufkommens steht in direktem Zusammenhang mit den Investitionen in die Baumaßnahmen für die Expo und der Ausrichtung der Expo. Darüber hinaus hat die japanische Regierung von 1968 bis 1970 die enorme Summe von 105,9 Milliarden Yen in die Hanshin-Autobahn investiert. Die Wirkung der Investitionen war deutlich. Vermutlich hatten die Autobahnen letztendlich eine indirekte Auswirkung auf das Produktionsaufkommen von 1.560 Milliarden Yen. Das japanische BIP stieg auf 73,3 Billionen Yen an. Der Effekt der Expo auf das gesamte japanische BIP betrug somit geschätzte 2,1 %.

[...]


[1] (Schön 2010) S. 4 und (Shanghai Shidai Shizhang Shizhang Han Zheng上海市代市长 市长韩正2011), 1. Rückblick auf 2010: 2. Absatz.

[2] (Sun Qin孙琴2008) S. 27 und (Shanghai Shidai Shizhang Shizhang Han Zheng上海市代市长 市长韩正2011), 1. Rückblick auf 2010: 2. Absatz.

[3] Auch in ihrer Geschichte waren sie lange Zeit die größten Veranstaltungen und überstiegen in ihrer Bedeutung und Beliebtheit die heutigen Expos. (van Vrijaldenhoven 2007), S. 23.

[4] (Schön 2010) S. 26.

[5] (Schön 2010) S. 1.

[6] (Luo Jing罗靖2009) S. 166-167.

[7] (Shanghai Shidai Shizhang Shizhang Han Zheng上海市代市长 市长韩正2011) 1. Rückblick auf 2010: 2. Absatz.

[8] (Anthony et al. 2010) S. 2.

[9] Neben den hier erwähnten einflussreichen Ausstellungen gab es in der Geschichte einige Ausstellungen, die auf Grund schlechter Planung, keinerlei positive Auswirkungen auf die ausrichtenden Städte hatten. (Brodie und Medlicott 2010) S. 3.

[10] (Eisfeld 1992) S. 123, vgl. auch (F.A. Brockhaus Mannheim 1991) Band 24, S. 20.

[11] (Brandt 1991) S. 178.

[12] (Kalb 1994) S. 52.

[13] (Li Dongjun 李东俊 2010) S. 9- 11.

[14] (Guo 2009) I; Seitdem nahm China auch an mehreren Expo-Veranstaltungen teil: Von 1982 bis 2008 hat China an 12 verschiedenen Expo-Veranstaltungen teilgenommen. (Luo Jing罗靖2009), S. 224.

[15] (Ho 2002) S. 39.

[16] (Li Dongjun 李东俊 2010) S. 8- 9, (Luo Jing罗靖2009), S. 224, (Wang Yi王翌2005) S. 43.

[17] Jian Sun and Lin Ye S. 159.

[18] (Kalb 1994) S. 72; Als Faktoren, die eine entscheidende Rolle bei der Untersuchung von Weltausstellungen spielen, nennt sie den „ökonomischer Bereich in Verbindung mit infrastrukturellen Aspekten für Stadt und Region, aber auch politische, kulturelle und architektonische Faktoren.“ (Kalb 1994) S. 3.

[19] (Kalb 1994) S. 4.

[20] (F.A. Brockhaus Mannheim 1991) Band 24, S. 20.

[21] (F.A. Brockhaus Mannheim 1991) Band 24, S. 20.

[22] (Wörner 1999) S. 11, vgl. auch (Kalb 1994) S. 1 und (F.A. Brockhaus Mannheim 1991) Band 24, S. 20.

[23] (F.A. Brockhaus Mannheim 1991) Band 24, S. 20; Für eine Übersicht über alle Expos, siehe auch: http://www.bie-paris.org/, zuletzt geprüft: 01.06.2011

[24] (Van Vrijaldenhoven 2007) S. 22.

[25] (Kalb 1994) S. 51.

[26] (Liu 2009) S. 3.

[27] Auch in ihrer Geschichte waren sie lange Zeit die größten Veranstaltungen und überstiegen in ihrer Bedeutung und Beliebtheit die heutigen Expos. (Van Vrijaldenhoven 2007) S. 23.

[28] (Eisfeld 1992) S. 37.

[29] (Van Vrijaldenhoven 2007) S. 23; vgl. auch (Kalb 1994), S. 8.

[30] (Kretschmer 1999) S. 21- 24.

[31] (Kretschmer 1999) S. 30ff. und (Luo Jing罗靖2009), S. 166ff.

[32] (Van Vrijaldenhoven 2007) S. 23.

[33] Dies war auch die erste Ausstellung, an der chinesische Aussteller teilnahmen. ((Luo Jing罗靖2009), S. 46 ff.) Die erste Weltausstellung, an der China offiziell unter der Qing-Regierung als ganzes Land teilnahm, war die Weltausstellung 1873 in Wien. ((Luo Jing罗靖2009), S. 56 ff.)

[34] (Haltern 1971), S. 36.

[35] (Wörner 1999) S. 121.

[36] (Wörner 1999) S. 11, vgl. auch (Kalb 1994) S. 1 und (F.A. Brockhaus Mannheim 1991) Band 24, S. 20.

[37] (Van Vrijaldenhoven 2007) S. 23.

[38] (Eisfeld 1992) S. 37.

[39] (Kalb 1994) S. 51.

[40] (Kalb 1994) S. 51 f.

[41] 1852-1990: Neue Industriegüter wie Kautschuk, Aluminium, Schreib-, Näh-, Mähmaschinen; nach 1900: beispielsweise der Fernseher und der erste künstliche Satellit (Sputnik). (Eisfeld 1992) S. 37.

[42] Der Begriff „Nachhaltigkeit“ stammt ursprünglich aus der Forstwirtschaft und bedeutet, dass aus einem System nicht mehr herausgenommen wird, als es aus sich selbst heraus fähig ist zu produzieren. Vgl. (F.A. Brockhaus Mannheim 1991) Band 15, MOE-NOR, S. 282.

[43] (Eisfeld 1992) S. 44- 45; vgl. hierzu auch: Adee 2010.

[44] (Schön 2010) S. 26- 27.

[45] (Wörner 1999) S. 11, vgl. auch (van Vrijaldenhoven 2007) S. 22- 24.

[46] (Kalb 1994) S. 54.

[47] (Wörner 1999) S. 11 und (Kalb 1994) S. 54.

[48] (Kalb 1994) S. 54.

[49] Sie wurde zunächst von sieben Staaten ratifiziert. Mit der Zeit sind immer mehr hinzugekommen.

[50] (Kalb 1994) S. 54 f.

[51] (Wörner 1999) S. 11.

[52] (Kalb 1994) S. 55.

[53] (Kalb 1994) S. 59.

[54] „Specialized Committees“

[55] „Executive Committee“

[56] (Kalb 1994) S. 55.

[57] Die Regierungen und Organisationen der Vertreter erteilen diesen Weisungen. Sie fungieren als Vermittler. (Eisfeld 1992) S. 22.

[58] (Kalb 1994) S. 55.

[59] (Luo Jing罗靖2009), S. 224.

[60] (Kalb 1994) S. 55.

[61] (Kalb 1994) S. 56.

[62] (Kalb 1994) S. 58; Diese darf maximal sechs Monate dauern. (Leung 2008), S. 5, vgl. auch (F.A. Brockhaus Mannheim 1991) Band 24, S. 20 und http://www.bie-paris.org/site/en/expos.html, zuletzt geprüft: 25.08.2011

[63] Diese darf höchstens drei Monate dauern. http://www.bie-paris.org/site/en/expos.html, zuletzt geprüft: 25.08.2011; Die nächsten Expos finden 2012 statt: in Yeosu, Korea (http://www.bie-paris.org/site/en/expos/yeosu-2012.html, zuletzt geprüft: 25.08.2011) und in Venlo, Niederlande (http://www.bie-paris.org/site/en/expos/venlo-2012-menu.html, zuletzt geprüft: 25.08.2011) und 2015 in Milan, Italien (http://www.bie-paris.org/site/en/expos/milano-2015.html, zuletzt geprüft: 25.08.2011).

[64] (Eisfeld 1992) S. 22.

[65] (van Vrijaldenhoven 2007) S. 24.

[66] „General Regulations“

[67] (Kalb 1994) S. 60.

[68] (Kalb 1994) S. 60.

[69] (Kalb 1994) S. 60.

[70] (Eisfeld 1992) S. 22.

[71] (Eisfeld 1992) S. 19.

[72] (Wang Huimin王慧敏2010) S. 54.

[73] Für eine genaue Übersicht der Zonen und den Teilnehmern siehe: http://www.expo2010.cn/ztyy/indexf.htm, zuletzt geprüft am 17.09.2011.

[74] (Wang Huimin王慧敏2010) S. 54.

[75] (Shanghai Shidai Shizhang Shizhang Han Zheng上海市代市长 市长韩正2011), 1. Rückblick auf 2010: 2. Absatz; Die Zahl von insgesamt 242 Ausstellern ist auch auf der Titelseite der offiziellen Homepage zu finden: http://www.expo2010.cn/, zuletzt geprüft am 17.09.2011.

[76] (Van Vrijaldenhoven 2007) S. 181.

[77] (Schön 2010) S. 4; für eine genaue Aufstellung der Kosten vergleiche auch: (Xiao Daogang肖道刚2008) S. 16ff.

[78] (Shanghai Shidai Shizhang Shizhang Han Zheng上海市代市长 市长韩正2011), 1. Rückblick auf 2010: 2. Absatz.

[79] (Schön 2010) S. 4 und (Shanghai Shidai Shizhang Shizhang Han Zheng上海市代市长 市长韩正2011), 1. Rückblick auf 2010: 2. Absatz; Nach Beobachtungen des Autors ist diese Zahl als weit zu hoch einzuschätzen, da auf den offiziellen Besuchertafeln auf dem Expo-Gelände die gezählte Gesamt-Anzahl am letzten Tag der Expo 68 Millionen betrug. Auch wurden bei den Besucherzählungen die Mitarbeiter mitgezählt.

[80] (Schön 2010) S. 4.

[81] (Liu Yong刘永2009) S. 3.

[82] Ein Dokument, dass die Rechte und Pflichten der Aussteller und Veranstalter festlegt. Vgl. (Yang Jie杨捷2008).

[83] (Zhongguo 2010 Nian Shanghai Shijie Bolanhui Zhuce Baogao (Zhaiyao Liu) – Caiwu Jihua 2006); Nach Erfahrung des Autors wurden die Zollvorschriften sehr genau eingehalten.

[84] (Wang Huimin王慧敏2010) S. 51, (Schön 2010) S. 4 und Kalamaros 2010.

[85] (Schön 2010) S. 3.

[86] (Wang Huimin王慧敏2010) S. 51 und (Schön 2010) S. 4; für ausführliche Informationen siehe (Wang Huimin王慧敏2010) S. 51ff.

[87] (Schön 2010) S. 21- 22.

[88] (Schön 2010) S. 23- 25.

[89] (Chen Jiading陈家定2010).

[90] (List 2009).

[91] (List 2009) S. 102.

[92] (Hünnekens 1995) S. 7.

[93] (Hünnekens 1995) S. 7 Vgl. auch: Jochimsen, Infrastruktur, S. 100 (Jochimsen 1966), und S.126 Theorie und Struktur der Infrastrukturpolitik, Jochimsen; vgl. auch Kalb S. 78, siehe auch Scheele, 1993 (S. 18 ff.), oder auch Wirtschaftsverwaltungsrechtaufgaben S. 101.

[94] (Kalb 1994) S. 77.

[95] (Hedtkamp 1996) S. 1.

[96] (Kalb 1994) S. 77 und (Hünnekens 1995) S. 8 ff.

[97] (Hünnekens 1995) S. 8 ff.

[98] (Jochimsen 1977) S. 47- 48: Zu dieser Zeit war es noch nicht üblich, Infrastruktur als einen starken Faktor für das Wachstum anzusehen. Das wurde erst durch Forschungen in den darauffolgenden Jahren deutlich gemacht.

[99] (Hofmann 1996) S. 3: In der Forschung wurde der Begriff zum ersten Mal von Tinbergen verwendet. Für ihn war Infrastruktur eine Investition in sogenannte „basic industries“, also Industrien, die Vorleistungen für andere Sektoren einer Wirtschaft liefern.

[100] (Jochimsen 1966) und (Jochimsen 1977).

[101] (Frey 1970).

[102] (Hünnekens 1995).

[103] (Hünnekens 1995) S. 8.

[104] (Kalb 1994) S. 77.

[105] (Kalb 1994) S. 79.

[106] (Kalb 1994) S. 100.

[107] (Kalb 1994) S. 78.

[108] (Jochimsen 1966) S. 105- 106.

[109] (Jochimsen 1966) S. 101: „Die Infrastruktur der Marktwirtschaft trägt dazu bei, trotz raum- und sektordifferenzierender Gegebenheiten wie Friktion, Diskontinuitäten und externen Effekten, ausgeglichene Faktorentgelte als Ergebnis des Wirtschaftsprozesses zu schaffen und zu erhalten. Die Infrastruktur spiegelt die verschiedenen Grundvoraussetzungen wider, die den handelnden Individuen in historisch gewordener Gestalt vorgegeben ist, aber andererseits von der Tätigkeit aller Individuen, die die Gesellschaft bilden, abhängt. Diese ‚historische Komponente‘ verzögert aus mangelnder ‚Einschmelzbarkeit‘ und ‚Übertragbarkeit‘ die sofortige und durchgehende Anpassung an veränderte Bedingungen des Wirtschaftens.“

[110] (Jochimsen 1966) S. 154 f.

[111] (Kalb 1994) S. 81.

[112] (Kalb 1994) S. 81.

[113] (Kalb 1994) S. 87.

[114] (List 2009) S. 103.

[115] (Kalb 1994) S. 78, vgl. auch (Jochimsen 1966).

[116] (Kalb 1994) S. 81.

[117] (Jochimsen 1966) S. 145.

[118] (Jochimsen 1966) S. 146.

[119] (Knigge 1975) S. 25., Vgl. auch (Simonis 1977).

[120] (Frey 1970) S. 1 f.

[121] (Frey 1970) S. 1 f.

[122] (Frey 1970) S. 1 f.

[123] (Frey 1970) S. 16.

[124] (Frey 1970) S. 19 ff.

[125] (Frey 1970) S. 20.

[126] (Hünnekens 1995) S.10.

[127] (Hünnekens 1995) S. 23.

[128] (Hünnekens 1995) S. 26.

[129] (Jochimsen 1966) S. 105.

[130] (Jochimsen 1966) S. 103.

[131] (Hünnekens 1995) S. 26 f.; Verkehrssystem und Verkehrsinfrastruktur werden dabei synonym verwendet (Friedmann 1994 S.102).

[132] (Hünnekens 1995) S. 27 f.

[133] (Hünnekens 1995) S. 28.

[134] (Hünnekens 1995) S. 29.

[135] (Hünnekens 1995) S. 19.

[136] (Kalb 1994) S. 83; (Jochimsen 1966) S. 117; Damit ist vor allem die Wirtschaftsordnung eines Landes gemeint, sowie alle Versuche diese umzusetzen. (Kalb 1994 S. 84).

[137] (Jochimsen 1966) S. 128.

[138] (Jochimsen 1966) S. 129.

[139] (Hünnekens 1995) S. 30.

[140] (Kalb 1994) S. 85 und (Jochimsen 1966) S. 133.

[141] (Jochimsen 1966) S. 133; vgl. auch (Kalb 1994) S. 85.

[142] (Kalb 1994) S. 85.

[143] (Hünnekens 1995) S.29 f.

[144] (Kalb 1994) S. 80.

[145] (Kalb 1994) S. 88.

[146] (Momberg 2000) S. 35 f.

[147] (Tuchfeldt 1977).

[148] (Scheele 1993) S. 18 ff.

[149] (Kalb 1994) S. 103- 104; (Kalb 1994) S. 83: Kalb definiert materielle Infrastruktur im Zusammenhang mit Expos als die „Gesamtheit aller durch eine Weltausstellung etablierten Anlagen, Ausrüstungen, Betriebsmittel“, „insbesondere allgemeine Vorleistungen aus dem Bereich der materiellen Infrastruktur.“ Dazu zählt sie beispielsweise verbesserte Verkehrswege, ein insgesamt verbessertes Stadtbild, neue Straßen und Autobahnen, den Ausbau von Bahnhöfen und Flughäfen, Erweiterung des Streckennetzes, neue Wohnungen und neu erschlossenes Ausstellungsgelände.

[150] (Kalb 1994) S. 101.

[151] (Kalb 1994) S. 82 unten; Besonders bei den Gebäuden hält sie eine fundierte Planung für unerlässlich, da sie den Grundstock für die spätere Nachnutzung bilden und später nur schwer zu verändern sind. (Kalb 1994) S. 103.

[152] (Kalb 1994) S. 100- 101.

[153] „Personelle Infrastruktur […] [ist] dann bedeutend, wenn durch eine Expo und durch sie induzierte Investitionen allgemein zur Aus- und Weiterbildung beigetragen wird.“ (Kalb 1994) S. 85.

[154] (Jochimsen 1977)S. 48; siehe auch (Kalb 1994) S. 94: Sie definiert Infrastrukturpolitik als „alle Bestrebungen, Handlungen und Maßnahmen der öffentlichen Institutionen und ihrer Einrichtungen“, die Grundfunktionen einer Volkswirtschaft in einem oder mehreren Gebieten zu ordnen, planen oder festzulegen.

[155] (Kalb 1994) S. 101.

[156] Verbesserte Infrastruktur führt zu vermehrter Industrieansammlung, was im Endeffekt auch wieder der ganzen Gesellschaft zu Gute kommt. „Durch [den] öffentlichen Bau von bspw. Verkehrseinrichtungen, Ausbildungsstätten, Telekommunikationsanlagen und Energieversorgung […] können Kosten von Unternehmungen stark reduziert werden.“ Alle Teilnehmer der Gesellschaft können somit von der Infrastruktur profitieren. (Kalb 1994) S. 74.

[156] (Kalb 1994) S. 74.

[157] (Kalb 1994) S. 74.

[158] (Jochimsen 1966) S. 220; Dies kann beispielsweise durch das Aufkommen neuer Technologien passieren, wie die Verbreitung des Internets.

[159] (Tietz 2011) S.49 und (Jochimsen 1966) S. 220; vgl. auch Peter Nijkamp 2008 S.21

[160] (Jochimsen 1966) S. 167 ff.

[161] (Jochimsen 1966) S. 145 f.

[162] (Jochimsen 1966) S. 147 ff.

[163] (Jochimsen 1966) S. 206 und (Kalb 1994) S.101.

[164] (Kalb 1994) S. 81.

[165] So gehören beispielsweise der Aufbau des Verkehrs- und Energiewesens und die Ausbildung der Menschen zu dem Gebiet der Infrastrukturpolitik. (Jochimsen 1966) S. 198.

[166] (Jochimsen 1966) S. 207.

[167] (Tietz 2011) S. 49.

[168] (Jochimsen 1966) S. 208.

[169] (Jochimsen 1966) S. 219 f.

[170] (Jochimsen 1966) S. 214.

[171] (Kalb 1994) S. 95 f.

[172] (Kalb 1994) S. 89.

[173] (Tietz 2011) S. 49: Diese positiven Effekte sind:
„-Einkommenseffekt: Veränderung des Wirtschaftstätigkeitsniveaus einer Region, gemessen am BIP
-Kapazitätseffekt: Kapazitätserweiterung der privatwirtschaftlichen Produktions- und Dienstleistungsunternehmen durch Infrastruktur-Investitionen
-Bodennutzungseffekt: Veränderung der Art der Bodennutzung durch neue Infrastrukturmaßnahmen
-Anreizeffekt: Veränderung der Anziehungskraft einer Region als Wohn-, Arbeits-, Gewerbe-, und Freizeitstandort für Bevölkerung, v.a. Arbeitskräfte, Unternehmen, Kapitalgeber“.

[174] (Busch 1995) S. 24.

[175] (Kalb 1994), S. 93.

[176] (Kalb 1994) S. 74.

[177] (Kalb 1994) S. 74 und S. 93.

[178] (Kalb 1994) S. 74 und S. 91.

[179] (Frey 1977)S. 77 siehe auch (Kalb 1994) S. 94.

[180] (Tietz 2011) S. 50; Dabei handelt es sich eher um Überlegungen oder grobe Schätzungen, als um genaue Berechnungen, da solche praktisch unmöglich sind. Selbst spätere Messungen der von Infrastruktur-Investitionen erbrachten Verbesserungen oder Erträge hält Kalb für praktisch unmöglich. (Kalb 1994 S. 90).

[181] (Knigge 1975) S. 33 ff. und (Frey 1970) S. 19.

[182] Der Begriff „weiche Infrastruktur“ ist noch weniger genau definiert als der Begriff „Infrastruktur“. In der Literatur werden die verschiedensten Aspekte unter diesem Begriff verstanden. In dieser Arbeit soll die hier vorgenommene Definition verwendet werden.

[183] (Knigge 1975) S. 35.

[184] (Busch 1995) S. 10 ff.; wichtige Aktivitäten sind: Forschung, Marketing, Finanzierung.

[185] (Kalb 1994) S. 94 und (Knigge 1975) S. 37.

[186] (Tietz 2011) S. 41 (Irene Peters, Anton Schweiger: Wirtschaftstheoretische Grundlagen der Regionalentwicklung), in Zukunftsfähige Infrastruktur und Raumentwicklung

[187] (Knigge 1975) S. 33 f.

[188] Großveranstaltungen. Nach (Li Dongjun 李东俊 2010) sind Mega-Events Veranstaltungen mit folgenden Kriterien: „1. Sie dauern nur eine kurze Zeit an, 2. Es sind hochrangige Projekte und 3. Sie finden auf der ganzen Welt Beachtung.“

[189] Jian Sun and Lin Ye S.135.

[190] Vgl. (Kalb 1994); (Jian Sun and Lin Ye); (Li Dongjun 李东俊 2010); (Van Vrijaldenhoven 2007); (Guo 2009); (Chen); (Brandt 2001); Andranovich und (Sun Qin孙琴2008).

[191] Vgl. u.a. (Van Vrijaldenhoven 2007) S. 9; (F.A. Brockhaus Mannheim 1991) Band 24, S. 20; (Kalb 1994) S. 52- 53 ; (Chen) S. 99; (Jian Sun and Lin Ye).

[192] Andere Expos haben gezeigt, dass diese normalerweise mit massiven Infrastruktur-Investitionen einhergehen, wie beispielsweise dem Ausbau der U-Bahn. (Guo 2009) ii.

[193] (Van Vrijaldenhoven 2007), S. 9; Für einen Einblick in die Anstrengungen Chinas das eigene Image mit der Ausrichtung der Expo zu verbessern und die positiven Effekte der Expo darauf siehe auch: (Wang Qin王琴2008) und (Gao 2009).

[194] (Van Vrijaldenhoven 2007) S. 9.

[195] (Chen) S. 99.

[196] Der Verkauf der Tickets bringt meist nur einen geringen oder gar keinen Gewinn.

[197] (Li Dongjun 李东俊 2010) S. 1.

[198] (van Vrijaldenhoven 2007) S. 9 und (Brandt 1991) S. 178; Dies wird auch in den Arbeitsberichten der Shanghaier Stadtregierung deutlich, die in dieser Arbeit in Kapitel 7. untersucht werden. Es wird durchgehend die „Beschleunigung“ der Projekte erwähnt.

[199] (Brandt 1991) S. 178.

[200] (Kalb 1994) S. 51 f.

[201] (Brandt 1991) S. 178.

[202] (Brandt 1991) S. 178.

[203] (Kalb 1994) S. 103.

[204] Andranovich S. 113 f.

[205] (Brandt 1991) S. 178.

[206] Jian Sun and Lin Ye S. 137.

[207] Hierunter fällt beispielsweise die Errichtung von Satellitenstädten, wie es in Shanghai gemacht wurde. Siehe (den Hartog 2009), S. 1379 ff.

[208] Verbesserungen bei den Qualifikationen der ortsansässigen Fachkräfte und Anziehung neuer Fachkräfte. Siehe Kapitel 5.1.4.

[209] (Kalb 1994) S. 74.

[210] (Peron 2008) S.1 und (Brandt 1991) S. 178.

[211] Jian Sun and Lin Ye S. 136- 137, vgl. auch Essex S. 201.

[212] (Brandt 2001) S. 104, Hassink 1997 und (Sun Qin孙琴2008) S. 28.

[213] (Sun Qin孙琴2008) S. 28.

[214] (Wang Yi王翌2005) S. 49.

[215] (Sassen 2004) S. 15.

[216] Jian Sun and Lin Ye S. 136.

[217] „Wissensökonomien“ sind Volkswirtschaften, die auf der Produktion und Verteilung von Wissen und Informationen aufbauen. (ORGANISATION FOR ECONOMIC CO-OPERATION AND DEVELOPMENT 1996) S. 7.

[218] Diese basiert auf Informations-basierten Industrien, dem tertiären Sektor, moderner Logistik und Finanzierungsmitteln. Design, Technologieentwicklung und Produktion ist der Schwerpunkt der urbanen Industrie. Sie zeichnet sich durch weniger Energie- und Materialverbrauch, weniger Landverbrauch, mehr Arbeitsplätzen und weniger Umweltverschmutzung aus.

[219] (Sun Qin孙琴2008) S. 1.

[220] Vgl. Grafik 5.1.4.

[221] (孙琴 Sun Qin 2008) S. 10.

[222] (Kalb 1994) S. 91.

[223] (Kalb 1994) S. 96 f.

[224] (Kalb 1994) S. 96 f.

[225] (Brodie und Medlicott 2010) S. 3.

Ende der Leseprobe aus 129 Seiten

Details

Titel
Die Infrastrukturmaßnahmen der Shanghaier Stadtregierung zur Expo 2010 Shanghai
Hochschule
Ludwig-Maximilians-Universität München
Note
1,85
Autor
Jahr
2011
Seiten
129
Katalognummer
V196959
ISBN (eBook)
9783656303107
ISBN (Buch)
9783656303817
Dateigröße
3088 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Kommentar des Dozenten: "Die MA dürfte also nicht nur für einen weiteren als dem an dieser Expo oder an Weltausstellungen allgemein interessierten Personenkreis empfehlenswert sein, sondern auch für Fachleute im Bereich der (Entwicklungs-) Ökonomie und der Verkehrspolitik. Sie zeigt gerade auch für Politologen eine Möglichkeit auf, abseits der China-Bashing-Pfade einen unverstellten Einblick in Planungen und Zielsetzungen Chinesischer Regierungsstellen zu gewinnen."
Schlagworte
Expo, Sinologie, Infrastruktur, Infrastrukturpolitik, Weltausstellung, Mega Event, Großereignis, China, Shanghai, Politik, Expo 2010, Entwicklungsökonomie, Verkehrspolitik, Entwicklungspolitik
Arbeit zitieren
Valentin Ruppert (Autor:in), 2011, Die Infrastrukturmaßnahmen der Shanghaier Stadtregierung zur Expo 2010 Shanghai, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/196959

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