Gewalt an Schulen am Beispiel von Körperverletzungen

Auswertung statistischer Daten: BKA, LKA, Gießen-Stadt und Gießen-Land


Examensarbeit, 2012

77 Seiten, Note: 13 Punkte (1,33)


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Definitionen
Gewalt
Korperverletzung
Aggression
Kriminalitat
Sozialisation

Auswertung der Daten zur leichten/fahrlassigen und schweren/gefahrlichen Korperverletzung in der Bundesrepublik Deutschland, dem Bundesland Hessen, dem Landkreis GieRen und dem Stadtgebiet GieRen von 2001 bis 2009
Auswertung der Daten zur leichten Korperverletzung in der Bundesrepublik Deutschland von 2001 bis 2009
Tatverdachtige (leichte Korperverletzung) in Deutschland bei Kindern von 6 bis unter 14 Jahren
Tatverdachtige (leichte Korperverletzung) in Deutschland bei Jugendlichen von 14 bis unter 18 Jahren
Tatverdachtige (leichte Korperverletzung) in Deutschland bei Heranwachsenden von 18 bis unter 21 Jahren
Auswertung der Daten zur leichten Korperverletzung im Bundesland Hessen von 2001 -2009
Tatverdachtige (leichte Korperverletzung) in Hessen bei Kindern von 6 bis unter 14 Jahren
Tatverdachtige (leichte Korperverletzung) in Hessen bei Jugendlichen von 14 bis unter 18 Jahren
Tatverdachtige (leichte Korperverletzung) in Hessen bei Heranwachsenden von 18 bis unter 21 Jahren
Auswertung der Daten zur leichten Korperverletzung im Landkreis GieRen von 2001 - 2009
Tatverdachtige (leichte Korperverletzung) im Landkreis GieRen bei Kindern von 6 bis unter 14 Jahren
Tatverdachtige (leichte Korperverletzung) im Landkreis GieRen bei Jugendlichen von 14 bis unter 18 Jahren
Tatverdachtige (leichte Korperverletzung) im Landkreis GieRen bei Heranwachsenden von 18 bis unter21 Jahren
Auswertung der Daten zur leichten Korperverletzung im Stadtgebiet GieRen von 2001 - 2009
Tatverdachtige (leichte Korperverletzung) im Stadtgebiet GieRen bei Kindern von 6 bis unter 14 Jahren
Tatverdachtige (leichte Korperverletzung) im Stadtgebiet GieRen bei Jugendlichen von 14 bis unter 18 Jahren
Tatverdachtige (leichte Korperverletzung) im Stadtgebiet GieRen bei Heranwachsenden von 18 bis unter21 Jahren
Auswertung der Daten zur schweren Korperverletzung in der Bundesrepublik Deutschland von 2001 bis 2009
Tatverdachtige (schwere Korperverletzung) in Deutschland bei
Kindern von 6 bis unter 14 Jahren
Tatverdachtige (schwere Korperverletzung) in Deutschland bei
Jugendlichen von 14 bis unter 18 Jahren
Tatverdachtige (schwere Korperverletzung) in Deutschland bei Heranwachsenden von 18 bis unter 21 Jahren
Auswertung der Daten zur schweren Korperverletzung im Bundesland Hessen von 2001 - 2009
Tatverdachtige (leichte Korperverletzung) in Hessen bei Kindern
von 6 bis unter 14 Jahren
Tatverdachtige (schwere Korperverletzung) in Hessen bei
Jugendlichen von 14 bis unter 18 Jahren
Tatverdachtige (schwere Korperverletzung) in Hessen bei Heranwachsenden von 18 bis unter 21 Jahren
Auswertung der Daten zur schweren Korperverletzung im Landkreis GieRen von 2001 - 2009
Tatverdachtige (schwere Korperverletzung) im Landkreis GieRen
bei Kindern von 6 bis unter 14 Jahren
Tatverdachtige (schwere Korperverletzung) im Landkreis GieRen
bei Jugendlichen von 14 bis unter 18 Jahren
Tatverdachtige (schwere Korperverletzung) im Landkreis GieRen bei Heranwachsenden von 18 bis unter21 Jahren
Auswertung der Daten zur schweren Korperverletzung im Stadtgebiet GieRen von 2001 - 2009
Tatverdachtige (schwere Korperverletzung) im Stadtgebiet
GieRen bei Kindern von 6 bis unter 14 Jahren
Tatverdachtige (schwere Korperverletzung) im Stadtgebiet
GieRen bei Jugendlichen von 14 bis unter 18 Jahren
Tatverdachtige (schwere Korperverletzung) im Stadtgebiet GieRen bei Heranwachsenden von 18 bis unter21 Jahren
Zwischenfazit zur Entwicklung der Daten zur leichten/fahrlassigen und zurschweren/gefahrlichen Korperverletzung
Erklarungsmodelle von Gewalt
Psychologische Erklarungsmodelle von Gewalt
Trieb- und Instinkttheorie
Frustrations- Aggressionstheorie
Lerntheorie
Soziologische Erklarungsmodelle von Gewalt

Erklarungsansatz nach Heitmeyer
Etikettierungstheorie
Anomietheorie
Sozial-okologischer Ansatz
Gewaltpravention bei Jugendlichen
Arten von Gewaltpravention
Universelle Gewaltpravention
Selektive Gewaltpravention
Indizierte Gewaltpravention

Gewaltpravention innerhalb der verschiedenen
Sozialisationsinstanzen
Gewaltpravention in der Familie
Gewaltpravention in der Schule
Gewaltpravention im Freizeitbereich
Vorstellung des Gewaltpraventionsprogramms Faustlos

Fazit

Quellenverzeichnis
Literaturquellen
Internetquellen

Abbildungsverzeichnis

Einleitung

Ich mochte meine wissenschaftliche Hausarbeit mit einer kurzen Einleitung beginnen, in der ich sowohl auf die Grunde fur die Wahl des Themas „Gewalt an Schulen am Beispiel von Korperverletzungen - Auswertung statistischer Daten: BKA, LKA, GieRen-Stadt und GieRen- Land“ eingehen mochte, als auch meine Gliederung noch kurz etwas erlautern mochte.

Gewalt an Schulen ist in den letzten Jahren und Jahrzehnten zu einem immer grower werdenden Problem im deutschen Schulalltag geworden. Betroffen sind hierbei alle Arten von Gewalt, sowohl physische, als auch psychische Gewalt. Diese Steigerung von Gewalttatigkeit an Schulen habe ich wahrend meiner Studienzeit bereits zum Anlass genommen, mich intensiver mit diesem Thema zu beschaftigen. Dazu habe ich wahrend meiner Studienzeit bereits einige Seminare, die sich mit dem Thema Gewalt auseinandersetzten besucht. Aus diesem Grund lag es fur mich Nahe, auch in meiner Examensarbeit den Fokus auf dieses gesellschaftlich wichtige Problem zu legen.

Auch in den Medien findet das Thema Jugendgewalt und gewalttatige Jugendliche immer mehr Beachtung. Erwahnt sei hier beispielsweise ein Artikel aus der Zeitschrift Spiegel aus dem Jahre 1992. In Ausgabe 42 heiRt es hier: ,,An deutschen Schulen explodiert die Gewalt. Aggressive Kinder bedrohen ihre Klassenkameraden mit dem Tod. Sie prugeln, rauben, erpressen. Schwere Verletzungen sind an der Tagesordnung: Lehrer und Polizei stehen der Brutalitat von bisher nie erlebtem AusmaR hilflos gegenuber." (o.V. (1992): Tatort Schule. In: der Spiegel, 46/1992: S. 36) Bereits seit langer Zeit steigt die Zahl von Straftaten Jugendlicher Einzeltater oder ganzer Gruppen Jugendlicher auch gegen Erwachsene an. Hierbei sei auch eine Tat, die noch nicht lange zuruckliegt erwahnt, der Uberfall auf den Munchener Dominik Brunner, der in den Medien sehr groRe Beachtung fand. Taten wie diese, aber auch physische, sowie psychische Gewalt in der Schule und im Schulalltag sind meiner Meinung nach wichtige Grunde dafur, sich intensiver mit diesem Thema zu beschaftigen.

Fur meine wissenschaftliche Hausarbeit habe ich mir uberlegt, auf einen kleinen Teil des groRen Themas Jugendgewalt einzugehen, und als Grundlage dafur die Kriminalitatsstatistik aus den Jahren 2001 bis 2009 zu nutzen.

Zu Beginn der wissenschaftlichen Hausarbeit mochte ich einige Begriffe definieren, die fur das weitere Verstandnis meiner Arbeit von Bedeutung sind. Im nachsten Teil werde ich eine Auswertung der Kriminalitatsstatistik der Jahre 2001 bis 2009 vornehmen. Hierbei erfolgt sowohl eine regionale Trennung, als auch eine Trennung nach Altersgruppen und nach Geschlecht. Im weiteren werde ich mich darauf beschranken kurz auf die psychologischen Hintergrunde, und im Anschluss auf die soziologischen Hintergrunde fur Gewalt unter Jugendlichen, aber auch fur Gewalt allgemein einzugehen. Zum Abschluss meiner wissenschaftlichen Hausarbeit erfolgt zunachst eine Vorstellung mehrerer Ebenen der Gewaltpravention und die Umsetzung innerhalb der verschiedenen Sozialisationsinstanzen, als auch ein abschlieRendes Fazit.

Definitionen

In diesem Teil meiner wissenschaftlichen Hausarbeit werde ich nun einige Begriffe definieren, die fur die weitere Hausarbeit von grower Bedeutung sind.

Gewalt

Das Bertelsmann Lexikon in 24 Banden definiert in Band 8 Gewalt folgendermaRen: „Soziologie: Form der Ausubung von Macht durch Anwendung von Zwangsmitteln; Gewalt kann sowohl physisch als auch psychisch ausgeubt werden. Gewalt-Verhaltnisse tragen zunachst stets einseitigen Charakter, konnen jedoch Gegengewalt provozieren [...]“. (Lexikographisches Institut (1994). In: Das Bertelsmann Lexikon in 24 Banden, Band 8, Frau - Gna, Bertelsmann Club GmbH, Gutersloh)

Eine weitere Definition entstammt dem dtv-Worterbuch Padagogik. Hier findet man folgende Definition von Gewalt: ,,[...] In den Verhaltenswissenschaften wird Gewalt zumeist in Anlehnung an den Aggressionsbegriff definiert, wobei als Besonderheit von Gewalt die Anwendung von Zwang angesehen wird, durch den anderen Menschen vorsatzlich Schaden zugefugt oder Sachen zerstort werden sollen. Gewalt wird daruber hinaus im gesellschaftlichen und politischen Bereich als legitimes Zwangsmittel zur Sicherung von Recht und Ordnung (lat. potestas = Amtsgewalt), aber auch als unrechtmaRiges Mittel zur Durchsetzung von Herrschaft gegen den Willen der Opfer (lat. violentia = Gewalttatigkeit, Unterwerfung, Terror) verstanden. Auf die Vielgestaltigkeit der Gewalt verweisen Attribute wie direkte oder indirekte, offene oder versteckte, personale, institutionelle oder strukturelle Gewalt [...]“ (Schaub, H. & Zenke, K. (2000). In: Worterbuch Padagogik, 6. Auflage, dtv-Verlag, o.O.)

Korperverletzung

Auch hier werde ich wieder aus dem oben genannten Bertelsmann Lexikon in 24 Banden zitieren. Hier findet sich in Band 12 folgende Definition fur Korperverletzung: ,,rechtswidrige korperliche Misshandlung oder Beschadigung der Gesundheit eines Menschen (§§ 223 ff. StGB). 1. Leichte Korperverletzung (Freiheitsstrafe bis zu 3 Jahren oder Geldstrafe). 2. Gefahrliche Korperverletzung mittels einer Waffe (insbesondere eines Messers oder anderen gefahrlichen Werkzeugs), eines hinterlistigen Uberfalls, einer das Leben gefahrdenden Behandlung oder eine von mehreren gemeinschaftlich begangene Korperverletzung (Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren). 3. Schwere Korperverletzung liegt vor, wenn die Korperverletzung den Verlust eines wichtigen Gliedes, des Sehvermogens, des Gehors, der Sprache, der Zeugungsfahigkeit oder dauernde erhebliche Entstellung, Siechtum Lahmung oder Geisteskrankheit zur Folge hat (Freiheitsstrafe von 1 bis 5 Jahren). 4. Korperverletzung mit Todesfolge (Freiheitsstrafe nicht unter 3 Jahren). 5. Fahrlassige Korperverletzung (Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu 3 Jahren). [...] Leichte und Fahrlassige Korperverletzung werden nur auf Antrag verfolgt, oder wenn ein besonderes offentliches Interesse an Strafverfolgung besteht. [...]“. (Lexikographisches Institut (1994). In: Das Bertelsmann Lexikon in 24 Banden, Band 12, Karu - Kraj, Bertelsmann Club GmbH, Gutersloh)

Aggression

Die erste Definition der Begriffs Aggression stammt von Kock, P. & Ott, H. ,,Als Aggression wird in der Umgangssprache die Verhaltensweise eines Individuums bezeichnet, die von der Absicht getragen ist, zerstorend, schadigend oder verletzend auf andere einzuwirken. Sie kann tatlich sein, sie kann aber auch verbal erfolgen oder in Intrigen, Verleumdungen usw. bestehen. Das gruppendynamische Verstandnis der Aggressivitat geht von der Annahme aus, dass es ich bei ihr um ein zunachst ungerichtetes Energiepotential handelt, das zur Entladung drangt" (Kock, P. & Ott, H. (1994). In: Worterbuch fur Erziehung und Unterricht, Ludwig Auer Verlag, Donauworth)

Eine weitere Definition findet man bei Dorsch & Becker Carus: ,,Von lateinisch aggredi = angreifen. Viele verschiedene Verhaltensweisen die mit der Absicht ausgefuhrt werden, ein Individuum direkt oder indirekt zu schadigen. Die Aggression tritt oft als Reaktion auf eine wirklich oder auch nur scheinbar drohende Minderung der eigentlichen Macht in Erscheinung. Sie richtet sich primar gegen andere Personen und Gegenstande, kann sich aber nach Ansicht mancher Aggressionsforscher auch sekundar gegen die eigene Person zuruckwenden, wenn sie durch auRere Widerstande gehemmt bzw. auf Grund der Forderungen der Gesellschaft und zum Zwecke der sozialen Anpassung verdrangt wird (Selbsthass, Selbstschadigung, Selbstmord)“ (Dorsch, F. & Becker-Carus, C. (1976). In: Psychologisches Worterbuch, Hans Huber Verlag, Bern, Stuttgart, Wien)

Kriminalitat

Bei der Definition des Begriffs Kriminalitat mochte ich mich wieder auf eine Definition des Bertelsmann Lexikon in 24 Banden beziehen. Hier wird Kriminalitat in Band 13 als ,, [lat.] Straffalligkeit; Haufigkeit von Straftaten in einem Volk, einer bestimmten Gruppe oder bei einzelnen; erfasst in der Kriminalstatistik." (Lexikographisches Institut (1994). In: Das Bertelsmann Lexikon in 24 Banden, Band 13, Krak - Lieb, Bertelsmann Club GmbH, Gutersloh)

Sozialisation

Die folgende Definition entstammt dem Buch ,,Padagogik. Eine Einfuhrung. BD. I. Grundfragen und Grundbegriffe".,,[...] Sozialisation lasst sich (dementsprechend) als das Erlernen auRerer und innerer, gesellschaftlich bedeutsamer Verhaltensmuster bezeichnen. Mit Sozialisation meint man also einen sozialen Eingliederungs- und Pragungsprozess. Er bewirkt, dass ein Individuum sich in die sozial bedeutsamen Normen und Ordnungen einer Gesellschaft und Gruppe einfugt, wobei es zugleich zur Regulierung des Verhaltens und zur Formierung von Haltungen kommt (Weber, E. (Hg.) (1972). In: Padagogik. Eine Einfuhrung. BD. I. Grundfragen und Grundbegriffe, Seite 40, Ludwig Auer Verlag, Donauworth)

Eine weitere Definition entstammt dem Brockhaus. Hier wird Sozialisation als ,,Zentraler Begriff der Verhaltens- und Sozialwissenschaften zur Beschreibung der ,,soziokulturellen Geburt“ (R. Konig) des Menschen, d.h. des Prozesses des Hineinwachsens des Menschen in gesellschaftlichen Struktur- und Interaktionszusammenhange (zum Beispiel in Familien, Gruppen, Schichten) und dessen Ergebnisses, seiner Konstituierung als soziale, gesellschaftlich handlungsfahige Personlichkeit.“ definiert. (Brockhaus GmbH (2006). In: Brockhaus Enzyklopadie in 30 Banden, Band 25 Sele - Sp, Mannheim)

Auswertung der Daten zur leichten/fahrlassigen und schweren/gefahrlichen Korperverletzung in der Bundesrepublik Deutschland, dem Bundesland Hessen, dem Landkreis GieRen und dem Stadtgebiet GieRen von 2001 bis 2009

In diesem Teil meiner wissenschaftlichen Hausarbeit mochte ich nun eine Auswertung der Kriminalitatsstatistik der Jahre 2001 bis 2009 vornehmen. Es handelt sich hierbei um die Daten der Polizeikriminalstatistik fur die Bundesrepublik Deutschland, die jahrlich vom Bundeskriminalamt veroffentlicht werden, die Daten der Polizeikriminalstatistik fur das Bundesland Hessen, die jahrlich vom Landeskriminalamt Hessen veroffentlicht werden, und die Daten der Polizeikriminalstatistik des Landkreises GieRen und des Stadtgebiets GieRen, die vom Polizeiprasidium Mittelhessen veroffentlicht werden.

Unterteilt wird die Statistik hierbei in die Altersgruppen der Kinder, der Jugendlichen und der Heranwachsenden. Die Altersgruppe „Kinder“ umfasst nach Definition mannliche und weibliche Personen im Alter von 6 bis unter 14 Jahren, die Altersgruppe „Jugendliche“ mannliche und weibliche Personen im Alter von 14 bis unter 18 Jahren, sowie die Altersgruppe „Heranwachsende“ mannliche und weibliche Personen im Alter von 18 bis unter 21 Jahren. Die Altersgruppe der mannlichen und weiblichen Personen unter 6 Jahren wurde aufgrund sehr geringer Fallzahlen, sowie einer geringen Erwartung an eigenstandigen bewussten kriminellen Handlungen ausgelassen. Unterteilt werden alle Altersgruppen nochmals nach dem Geschlecht der tatverdachtigen Person.

Auswerten werde ich die Daten zur leichten / fahrlassigen Korperverletzung ( vorsatzliche leichte Korperverletzung § 223 StGB), die im folgenden nur noch als leichte Korperverletzung bezeichnet wird, sowie die Daten zur schweren / gefahrlichen Korperverletzung (gefahrliche und schwere Korperverletzung §§ 224, 226, 231 StGB), im folgenden nur noch als schwere Korperverletzungen bezeichnet. Eine Definition uber beide Straftaten habe ich bereits unter dem Punkt Definitionen gegeben.

Den Wert des Jahres 2001 werde ich hierbei zur Verdeutlichung als Basis immer mit 100% ansetzen, um die prozentuale Veranderung zum Referenzjahr deutlich machen zu konnen. Desweiteren lasst sich mit dieser Methode ein Vergleich der beiden Geschlechter vornehmen, da jeweils die geschlechtsspezifischen Daten des Jahres 2001 die Basis von 100% darstellen. Ich werde im folgenden sowohl auf die prozentuale Steigerung, sowie die Steigerung von Personenzahlen eingehen, und diese in der folgenden Betrachtung nur noch als ..absolute Zahl“ bezeichnen.

Auswertung der Daten zur leichten Korperverletzung in der Bundesrepublik Deutschland von 2001 bis 2009 Beginnen werde ich nun mit den Daten der leichten Korperverletzung in der Bundesrepublik Deutschland. Hier werde ich wie oben beschrieben auf die verschiedenen Altersgruppen eingehen, sowie auch eine Geschlechtertrennung vornehmen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tatverdachtige (leichte Korperverletzung) in Deutschland bei Kindern von 6 bis unter 14 Jahren

Wie man in der Tabelle erkennen kann, steigen die Zahlen der leichten Korperverletzung in allen Altersgruppen, als auch bei beiden Geschlechtern im Vergleich zum Referenzjahr2001 an.

Zur besseren Verdeutlichung werde ich hier, als auch bei allen weiteren

Daten ein Diagramm einfugen, bei dem das Jahr 2001 als Basis genommen wird, und daran die Veranderung der nachsten Jahre im Vergleich zum Referenzjahr aufgezeigt wird.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Hierbei wird sehr deutlich, wie stark die Zahl der Tatverdachtigen insbesondere bei den weiblichen Kindern angestiegen ist. Liegt der Wert im Referenzjahr noch bei 1796 Tatverdachtigen, so findet man im Jahr 2009 bereits eine Zahl von 2129 Tatverdachtigen vor, was eine Steigerung um 18,5% innerhalb von 9 Jahren bedeutet. Festzustellen ist bei den weiblichen Tatverdachtigen eine stetige Steigerung der Gewalttatigkeiten, wahrend bei den mannlichen Jugendlichen die Zahl zwischenzeitlich immer wieder sinkt, jedoch zum Ende des Jahres 2009 mit einer Gesamtzahl von 8622 Tatverdachtigen 6,7% Prozent uber der Zahl der Tatverdachtigen von 8075 des Jahres 2001, also bei 106,7% liegt. Der niedrigste Wert in dieser Altersgruppe wird im Jahr 2006 mit einer Zahl von 7545 Tatverdachtigen erreicht.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Auch in der Altersgruppe der Jugendlichen ist bei beiden Geschlechtern eine Zunahme der Tatverdachtigenzahl festzustellen. Besonders ist hierbei jedoch auch wieder der starke Anstieg der Zahl der weiblichen Tatverdachtigen hervorzuheben. Findet man im Jahr 2001 noch 5684 tatverdachtige Personen vor, so liegt der Wert beim hochsten Ausschlag im Jahr 2008 bei 8557 Personen. Dies entspricht einer Steigerung im Vergleich zum Referenzjahr um 50,5%. Bei den mannlichen Jugendlichen sind die absoluten Personenzahlen auch hier wieder hoher, jedoch ist die prozentuale Steigerung der Tatverdachtigenzahl auch hier wieder nicht so stark ausgepragt wie bei den weiblichen Jugendlichen. Festzustellen ist im Jahr 2009 eine Zahl von 26494 tatverdachtigen Personen, was im Vergleich zum Jahr 2001 mit 23804 tatverdachtigen Personen einer Zunahme um 11,3% entspricht.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

In der Altersgruppe der Heranwachsenden setzt sich der Trend, der sowohl in der Altersgruppe der Kinder, als auch in der Altersgruppe der Jugendlichen zu beobachten ist fort. Auch hierfindet man wieder eine sehr stark ansteigende Zahl an weiblichen Tatverdachtigen. Liegt die Zahl im Referenzjahr 2001 bei 2871 Tatverdachtigen, so hat sich diese Zahl bis zum Jahr 2009 mit 5599 Tatverdachtigen nahezu verdoppelt. Die absoluten Zahlen liegen jedoch in dieser Altersgruppe weit unter der Zahl der mannlichen jugendlichen Tatverdachtigen.

Bei den mannlichen Heranwachsenden findet man in dieser Altersgruppe im Vergleich zu den Altersgruppen der Kinder, und der Jugendlichen den starksten Anstieg. Kann man die im Referenzjahr 2001 21011

Tatverdachtige feststellen, so liegt man im Jahr 2009 mit 29797 Tatverdachtigen 41,8% uber dem Referenzwert. Auszumachen ist in dieser Altersgruppe im Vergleich zu den Kindern und Jugendlichen eine stetige Zunahme der Tatverdachtigen, wahrend sowohl in der Altersgruppe der Kinder, als auch in der Altersgruppe der Jugendlichen die Werte zwischenzeitlich sinken.

Auswertung der Daten zur leichten Korperverletzung im Bundesland Hessen von 2001 - 2009

Im folgenden Teil meiner wissenschaftlichen Hausarbeit erfolgt eine Auswertung der Daten fur das Bundesland Hessen. Auch hierbei wird die Auswertung wieder nach der verschiedenen Altersgruppen, als auch geschlechtsspezifisch durchgefuhrt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

lm Bundesland Hessen kann man bei der Altersgruppe der Kinder bei beiden Geschlechtern ebenfalls einen Anstieg der Tatverdachtigenzahlen feststellen. Hierbei muss jedoch beachtet werden, dass durch die geringeren absoluten Zahlen die prozentualen Anstiege sehr viel starker Ausfallen, als in der Betrachtung der gesamten Bundesrepublik Deutschland. Festzustellen ist auch hier wieder ein sehr starker Anstieg weiblicher Tatverdachtiger. Liegt die Zahl im Referenzjahr bei 50 Personen, so findet man im Jahr 2005 mit 101 Personen einen Anstieg um 102% vor. Bis zum Jahr 2009 lassen die leichten Korperverletzungen in der Gruppe der weiblichen Kinder jedoch wieder nach und liegen im Jahr 2009 bei 88 Personen, was einem Anstieg zum Referenzjahr um 76% entspricht.

Auch bei den mannlichen Kindern findet man einen Anstieg der Zahl leichter Korperverletzung. Hier fallt die prozentuale Steigerung nicht so stark aus wie bei den gleichaltrigen weiblichen Personen, jedoch liegen hier die absoluten Zahlen im Vergleich zu den gleichaltrigen weiblichen Kindern hoher. lm Vergleich zum Referenzjahr findet man hier im Jahr

Vergleicht man die Daten des Bundeslandes Hessen mit den Daten der gesamten Bundesrepublik Deutschland, so liegt der prozentuale Anstieg sowohl bei den weiblichen, als auch bei den mannlichen Kindern sehr stark uber der prozentualen Steigerung im gesamten Bundesgebiet. Wahrend man bei den weiblichen Tatverdachtigen im gesamten Bundesgebiet eine maximale Steigerung um 18,6% feststellen kann, so findet man in Hessen eine maximale Steigerung um 102%. Ahnlich sieht es bei den mannlichen Kindern aus, bei denen man im gesamten Bundesgebiet eine maximale prozentuale Steigerung um 8% zum Referenzjahr feststellen kann, wahrend man im Hessen eine maximale Steigerung um 33,6% vorfindet.

Tatverdachtige (leichte Korperverletzung) in Hessen bei Jugendlichen von 14 bis unter 18 Jahren

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Auch bei den Jugendlichen kann man in Hessen bei beiden Geschlechtern eine Zunahme der leichten Korperverletzungen feststellen. Dabei steht den weiblichen Jugendlichen mit einer maximalen prozentuale Steigerung um 53,8% eine maximale prozentuale Steigerung urn 38,4% bei den mannlichen Jugendlichen gegenuber. In absoluten Zahlen ausgedruckt bedeutet dies bei den weiblichen Jugendlichen im Jahr des hochsten Ausschlags eine Steigerung um 135 Tatverdachtige von 251 Tatverdachtigen im Jahr 2001 zu 386 Tatverdachtigen im Jahr 2007. Gravierender sieht die absolute Zahl bei den mannlichen Jugendlichen aus. Hier liegt die Zahl im Referenzjahr bei 977 Tatverdachtigen, wahrend man beim hochsten Ausschlag im Jahr 2007 eine Zahl von 1352 tatverdachtigen Personen vorfindet.

Prozentual betrachtet liegen auch die Jugendlichen in Hessen uber den Werten des gesamten Bundesgebiets. Hierbei liegt die Zahl bei den weiblichen Jugendlichen mit einer maximalen prozentualen Steigerung um 53,8% jedoch nur minimal uber dem Wert des gesamten Bundesgebiets, wo eine maximale Steigerung um 50,5% zum Referenzjahr auffindbar ist. Bei den mannlichen Jugendlichen liegt die maximale prozentuale Steigerung sehr viel starker uber der maximalen Steigerung zum Referenzjahr im gesamten Bundesgebiet. Findet man in der Betrachtung der gesamten Bundesrepublik eine maximale Steigerung um 24,6% im Vergleich zum Referenzjahr, so steht dieser eine maximale Steigerung um 38,4% in Hessen gegenuber.

[...]


Ende der Leseprobe aus 77 Seiten

Details

Titel
Gewalt an Schulen am Beispiel von Körperverletzungen
Untertitel
Auswertung statistischer Daten: BKA, LKA, Gießen-Stadt und Gießen-Land
Note
13 Punkte (1,33)
Autor
Jahr
2012
Seiten
77
Katalognummer
V196901
ISBN (eBook)
9783656228943
Dateigröße
925 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Gewalt, psychologische Hintergründe, soziologische Hintergründe, Gewaltenstehung, Gewalt Schule, Schülergewalt
Arbeit zitieren
Sascha Gurband (Autor:in), 2012, Gewalt an Schulen am Beispiel von Körperverletzungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/196901

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