Amokläufe an Schulen

Theoretische Überlegungen und schulische Konsequenzen


Examensarbeit, 2012

98 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Fallbeispiele;
1.1. Columbine Highschool Littleton
1.1.1. Die Tat
1.2. Johann- Gutenberg-Gymnasium Erfurt
1.2.1. Die Tat
1.3. Albertville-Realschule Winnenden
1.3.1. Die Tat

2. Einleitung

3. Definition des Begriffs Amok.
3.1. Etymologische Definition und Geschichte des Begriffs
3.2. psychologisch- psychiatrische Definition

4. School Shootings.
4.1. Die moderne Form des Amoklaufs
4.2. Der Versuch einer Tätercharakteristika
4.3. Die Planung eines School Shootings
4.4. Tatandeutungen und Drohungen
4.5. Der Tod am Ende eines Amoklaufs

5. Entwicklungspsychologische Aspekte im Jugendalter
5.1. Entwicklungsaufgaben im Jugendalter.
5.2. Körperliche und sexuelle Entwicklung
5.3. Psychosoziale und intellektuelle Entwicklung
5.4. Die Relevanz der Peer-Group

6. Die Vorgeschichte der Täter und Hypothesen zum Täterprofil
6.1. Columbine Highschool
6.1.1. Die Vorgeschichte der Täter
6.1.2. Hypothesen zu den Täterprofilen
6.2. Johann-Gutenberg-Gymnasium Erfurt
6.2.1. Die Vorgeschichte des Täters
6.2.2. Hypothesen zum Täterprofil
6.3. Albertville-Realschule in Winnenden
6.3.1. Die Vorgeschichte des Täters
6.3.2. Hypothesen zum Täterprofil

7. Erklärungsansätze.
7.1. Innere Faktoren
7.1.1. Psychopathologische Erklärungsansatze
a) Der Narzissmus
b) Paranoide Persönlichkeitsmerkmale
c) Antisoziale Persönlichkeitsmerkmale
d) Sadistische Persönlichkeitsmerkmale
e) Psychotische Persönlichkeitsmerkmale
- Halluzination
- Wahn
- Schizotype Persönlichkeitsmerkmale
- Abhängige Persönlichkeitsmerkmale
7.1.2. Phantasiewelten
7.2. Äußere Einflüsse
7.2.1. Das soziale und gesellschaftliche Umfeld
7.2.2. Faszination Gewalt
7.2.3. Wirkungen von Gewalt
7.2.3.1.in Computerspielen
7.2.3.2.im Film und Fernsehen
7.2.3.3. im Internet
7.2.3.4. in der Musik und Musikvideos
7.3. Fazit über Gewalt durch Medien

8. Spezifische Aspekte
8.1. DerJugendmedienschutz
8.2. Die Rolle der Medien
8.3. Trittbrettfahrer und Nachahmungstäter
8.4. Waffen bei School Shootings
8.5. Waffengesetze in Deutschland und den USA

9. Die überlebenden Opfer
9.1. Definition „Trauma“
9.2. Traumata nach School Shootings

10. Schulen als Bedingungsrahmen
10.1. Leistungsbegriff.
10.2. Schulalltag
10.3. Notengebung
10.4. Verlierer und Rivalisierungen

11. Interaktion im Krisenfall
11.1.0rganisation und Zusammenarbeit im Krisenfall
11.2. Information und Kommunikation bei Amoklagen
11.3. Organisatorische Maßnahmen während eines Amoklaufs
11.4. Organisatorische Maßnahmennach einem Amoklauf

12. Präventionsmöglichkeiten und Konsequenzen
12.1. in der Familie
12.2. in der Schule
12.2.1. als Lehrer/Erziehungsarbeit
a) Die Erschaffung eines positiven Schulklimas
b) Der Umgang mit den Schülern
c) Regeln und Sanktionierungen
d) Früherkennung
e) Bedrohungsmanagement
f) Steigerung gewaltpräventiver Kompetenzen von Lehrern
g) Hilfe holen bei Experten
12.2.2. im Schulgebäude

13. Vorbeugung an Schulen im Enzkreis
13.1. Interview mit einer Lehrerin an einer Haupt- und Werkrealschule
13.2. Interview mit einer Lehrerin an einer Realschule
13.3. Interview mit einer Lehrerin eines Gymnasiums
13.4. Fazit

14. Allgemeines und persönliches Fazit

15. Bibliografìe
15.1. Literaturverzeichnis
15.2. Internetquellen

1. Fallbeispiele

Im Folgenden möchte ich drei bekannte Amoktaten an Schulen beschreiben. Die genauen Tatbeschreibungen sollen das Ausmaß der Brutalität deutlich machen und spätere Erklärungsversuche untermauern.

1.1. Die Tat an der Columbine Highschool Littleton

Die Columbine Highschool Littleton liegt mitten in den USA im Bundesstaat Colorado, in der Nähe der Stadt Denver.

1.1.1. Die Tat

Am 20. April 1999 um etwa 11.10 Uhr parkten die Freunde Eric Harris (17 Jahre alt) und Dylan Klebold (18 Jahre alt) ihre Autos auf dem Parkplatz ihrer Schule. Von hier aus konnten sie das ganze Schulgelände überschauen. Ihr Plan war Bomben in der Schule zu montieren, um dieses während der Schulzeit zu zünden. Die flüchtenden Schüler und Lehrer sollten dann vom Parkplatz aus beschossen werden.

Harris und Klebold installierten zwei 10 kg schwere Propangasbomben in der Cafeteria der Schule, deren Wucht ausreichen würde, die Cafeteria und die darüber liegende Bibliothek zum Einsturz zu bringen. Sie stellten den Zünder auf 11.17 Uhr und gingen zurück zu ihren Autos um dort auf die geplanten Detonationen zu warten, aber die Bomben explodierten nicht.

Daraufhin nahmen die beiden Jugendlichen ihre mitgebrachten Schrotflinten des Typs Pumgun, zwei weitere Gewehre und eine halbautomatische Maschinenpistole des Typs Tec-9 und gingen in Richtung Schule. Um 11.19 Uhr eröffneten sie das Feuer auf dem Pausenhof. Dort erschossen sie zwei Schüler, die im Gras saßen und dort ihre Pause verbrachten. Als einer von ihnen noch ein Lebenszeichen von sich gab, wurde er mit einem gezielten Kopfschuss getötet. Harris und Klebold betraten daraufhin das Schulgebäude und gingen in Richtung Cafeteria. Dort wurden alle, die ihnen begegneten, gezielt erschossen, oft direkt in den Kopf oder sogar mitten ins Gesicht.

Ihr Amoklauf ging in der Bibliothek weiter, in der sich zu dem Zeitpunkt, um 11.29 Uhr, circa fünfzig Schüler befanden. Sie versuchten unter den Tischen Schutz zu finden, jedoch ohne Erfolg. Die Täter riefen, dassjeder, der eine weiße Baseballkappe auf hatte, unter den Tischen hervorkommen sollte, um dann getötet zu werden.. Die Kappen sind das Zeichen einer Mitgliedschaft im Baseballteam der Columbine Highschool. Harris und Klebold erschossen mehr oder weniger wahllos ihre Opfer. Ein Querschläger bricht Harris die Nase.

In der Bibliothek entdeckten die Täter auch andere erfolgreiche Sportler, die sie versuchten unter den Tischen hervorzuziehen. Als sie dies nicht schafften, knieten sie nieder und schossen unter die Tische. Dabei töteten und verletzten sie weitere Schüler.

Nach rund 45 Minuten war das Massaker vorbei. In der Cafeteria töteten sich die Harris und Klebold selbst. Insgesamt wurden 12 Schüler und ein Lehrer getötet, 23 weitere Schüler wurden zum Teil schwer verletzt, zwei Schüler überlebten, sind aber seither gelähmt, eine Schülerin ist auf den Rollstuhl angewiesen. Ihre Mutter, die das Leid nicht mehr ertragen konnte, beging Suizid.1

1.2. Johann-Gutenberg-Gymnasium Erfurt

Das Johann-Gutenberg- Gymnasium befindet sich in Erfurt, der Hauptstadt von Thüringen.

1.2.1. Die Tat

Am 26. April 2002 kam der ehemalige Schüler des Gutenberg-Gymnasiums Robert Steinhäuser aus der Herrentoilette der Schule. Er war ganz in Schwarz gekleidet,der Kopf unter einer Maske versteckt. Dabei hatte er eine Pumpgun, ähnlich dem Typ, den auch schon die Täter in Littleton verwendet haben. Er hatte sich auf der Toilette umgezogen und begann seinen Amoklauf im Schulsekretariat. Dort erschoss er die stellvertretende Schulleiterin und die Sekretärin. Steinhäuser ging weiter und ermordete gezielt Lehrer, oftmals mit Kopfschüssen. Ein Polizist, der die Schule stürmen wollte, wurde von Steinhäusers Kugeln niedergestreckt.

Der Amoklauf kostete 16 Menschen das Leben, zwölfLehrern, zwei Schülern, der Schulsekretärin und einem Polizisten. Sechs weitere Menschen wurden verletzt, Steinhäuser erschoss sich am Ende selbst.2

1.3. Albertville-Realschule Winnenden

Die Albertville- Realschule liegt in Winnenden, das ist rund 20 Kilometer nordöstlich von der Landeshauptstadt Stuttgart entfernt.

1.3.1. Die Tat

Am 11. März 2009 betrat Tim Kretschmer während der Unterrichtszeit um 9.30 Uhr seine ehemalige Realschule. Er war dunkel gekleidet und führte eine Pistole, 9 mm, mit sich. Kretschmer ging gezielt in das Obergeschoss, öffnete die Türe zu einem Klassenzimmer und schoss drei Schüler, die in der letzten Reihe saßen, in den Kopf. Die Schüler versuchten, sich hinter Tischen zu verstecken, Kretschmer schoss weiter und verletzte einige Schüler. Daraufhin verließ er das Zimmer und erschoss im Schulhaus weitere Schüler und Lehrer, die ihm begegneten. Erste Polizeiwagen erreichten das Schulgelände. Kretschmer bekam Panik und flüchtete auf das angrenzende Gelände einer psychiatrischen Klinik, auf dem er einen Mitarbeiter erschoss. Gegen 9.50 Uhr nahm Kretschmer einen 41-jährigen Mann in dessen Auto als Geisel und zwang ihn mit vorgehaltener Waffe loszufahren. Sie fuhren Richtung Tübingen, dann wieder zurück an Reutlingen und Metzingen vorbei in Richtung Nürtingen und weiter bis nach Wendlingen. Bevor sie auf die Autobahn fahren konnten, öffnete der Entführte die Autotür, ließ sich samt Autoschlüssel aus dem fahrenden Wagen fallen und informierte sofort die Polizei. Kretschmer musste flüchten und suchte nach einem neuen fahrbaren Untersatz. Er rannte im nahegelegenen Gewerbegebiet in ein Autohaus, erschoss dort einen Angestellten und einen Kunden und begab sich dann wieder vor das Autohaus. Dort haben sich bereits Polizisten eingefunden, die ihm zwei Mal in die Beine schossen, um ihn fluchtunfähig zu machen. Daraufhin schoss Kretschmer zwei Polizisten an und hielt sich anschließend den Lauf seiner Waffe an die Schläfe und drückte ab. Der Amoklauf hat nach 3 Stunden sein tragisches Ende gefunden.

In dieser Zeit haben 15 Menschen durch ihn ihr Leben verloren; darunter 11 Schüler, eine Lehrerin, ein Klinik-Mitarbeiter, ein Autoverkäufer und ein Kunde.3

2. Einleitung

Die vorgestellten Amokläufe sind drei erschütternde Beispiele für die wohl spektakulärste und medienwirksamste Form von Gewalt. Ist von Amokläufern die Rede ist man immer wieder geschockt, mit welcher Kaltblütigkeit die Täter vorgehen. Insbesondere wenn diese Amokläufe in Schulen stattfinden und Kinder getötet und verletzt werden, ist die Grausamkeit kaum fassbar und das ganze Land ist in Schockstarre.

Beim Lesen der beschriebenen Amokläufen stellen sich viele Fragen: Was bewegt einen Jugendlichen dazu, eine solch desaströse Tat zu begehen? Sind diese Aggressionen angeboren? Oder haben die Eltern in der Erziehung versagt? Fördern die Medien mit ihren gewaltlastigen Inhalten diese Wut? Können Killerspiele, gewaltverherrlichende Filme und Lieder oder das Internet einen Jugendlichen erst zum Mörder machen?

Man sucht unwillkürlich sofort nach möglichen Erklärungen, nach Anhaltspunkten für das Unglaubliche dieser Tat. Man möchte ein Bild der Jugendlichen bekommen, die so viel Tod und Zerstörung anrichten können. Das Ziel dieser Arbeit soll sein, aufzuzeigen, welche Phasen die Zeit des Erwachsenwerdens für die Jugendlichen sowohl körperlich, als auch psychisch, beeinflussen. Desweiteren beschreibe ich die mögliche Erklärungsansätze, die es für die Taten gibt. Es werden aber nicht nur die Täter reflektiert, sondern auch die Opfer. Wie kommen sie mit dem Erlebten klar? Natürlich stellt sich auch die Frage: Waren die Taten zu verhindern, wenn man die Jugendlichen genauer beobachtet und sie ernster genommen hätte? Welchen Beitrag können Lehrer leisten?

Gerade für mich, als angehende Lehrerin, erachte ich es als notwendig, zu wissen, was man präventiv tun kann. Woran erkennt man mögliche Amokläufer? Was ist zu tun, sollte man tatsächlich in einen Amoklauf involviert sein? Auf diese Fragen versuche ich ein Antworten zu finden.

Auch die Befragung von erfahrenen Lehrern ist Teil dieser Arbeit. Von ihnen habe ich erfahren, welche Sicherheitsvorkehrungen es an ihren Schulen gibt und was sie als Lehrkraft in einem Krisenfall zu tun haben. Die Unterschiede an den Schulen sind höchst unterschiedlich.

3. Definition des Begriffs Amok

Der Begriff „Amok“ gehört heutzutage zum konventionellen Wortschatz unserer Gesellschaft. Laut Duden ist das Wort „Amok“ malaiisch und wird häufig in Verbindung mit Amok laufen verwendet.4 Amok laufen bedeutet „in einem Zustand krankhafter Verwirrung [mit einer Waffe] umherlaufen und blindwütig töten“.5 Dabei wird die Tat nicht durch politische, religiöse, ethische oder kriminelle Motive bestimmt.6 Im Folgenden möchte ich den Begriff aus etymologischer und psychologisch- psychiatrischer Sicht genauer beleuchten.

3.1. Etymologische Definition und Geschichte des Begriffs

Wie bereits erwähnt kommt der Ausdruck „Amok“ aus Malaysia. Im Ursprung stammte es von dem Wort „amuk“ ab, das so viel bedeutet wie „wütend“ bzw. „rasend“.7 Laut Adler gibt es zwei Arten von Amokläufen: die kriegerischen und die individuellen. Die kriegerischen Amokläufe aus Malaysia kann man bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen. Damals galten sie als militärtaktisches Vorgehen von Gruppen, besser beschrieben als eine Kampftechnik mailaiischer Krieger, die sich mit Todesverachtung und ohne Rücksicht auf das eigene Leben auf die Feinde stürzten und den Schlachtruf „Amok, Amok“ schrien.8 Ab dem 17. Jahrhundert wurde der individuelle Amok im Zusammenhang mit Gewalttaten verwendet, bei denen die Täter offenbar akzidentell und auch ohne Rücksicht auf das eigene Leben gegen Mitmenschen vorgingen.9 Beide Formen des Amoks wurden anfangs als gesellschaftlich legitimierte Form des Selbstmordes dargestellt, da beide Formen am Ende immer mit dem Tod der Täter verbunden war.10 Die Malaysier betrachteten diese Art von Tod als heldenhaft, was sich erst später durch die britische Kolonialregierung änderte und ab dieser Zeit gesellschaftlich boykottiert wurde.11 Um 1900 versuchte man „Amok“ näher zu definieren und es entwickelte sich ein Vier-Phasen-Modell, das die verschiedenen Stufen eines Amoklaufs beschreibt:

1. Im Vorstadium zieht sich der Täter in seine eigene Welt zurück und plant sein Vorgehen.
2. Darauf folgt ein scheinbar grundloses Töten, das sich über einen längeren Zeitraum hinziehen kann.
3. Der eigene Tod wird bewusst in Kauf genommen (Suizid) bzw. provoziert (Fremdeinwirkung).
4. Überlebende Täter sagen aus, dass sie sich an nichts mehr erinnern könnten und keine Erklärung für ihre Tat haben. Deshalb spricht man in der letzten Phase von einer Amnesie.12

Adler konnte den Phasen zwei und drei nur bedingt zustimmen, denn er war der Meinung, dass sich häufig Täter-Opfer-Beziehungen nachweisen lassen. Dies widerspricht der Annahme, dass das Töten willkürlich und grundlos ist. Daraufhin stellte Adler mehrere Hypothesen auf, die die Merkmale des Täters und die Ursachen eines Amoklaufs darstellen:

,, 1. Amok muss mindestens zum Tod eines Menschen geführt haben, oder so angelegt gewesen sein, dass er dazu hätte führen können, wenn nicht äußere, nicht in der Person des Täters liegende Gründe den Taterfolg verhindert hätten.
2. Sie [die Tat] musste entsprechend der Amokintention wenigstens zeitweilig ohne Rücksicht auf das eigene Leben verlaufen oder direkt zum Tod durch Suizid oder Fremdeinwirkung führen.
3. Die Tat musste zumindest äußerlich gesehen als impulsiv- raptusartige Tat beginnen. Homicidales und suizidales Moment der Tat musste tateinheitlich auftreten.
4. Die Tat durfte nicht durch politische, ethnische, religiöse oder kriminelle Motive bestimmt gewesen sein.“13

3.2. Psychologisch- psvchatrische Definition

Laut Peterschen Lexikon der Psychiatrie, Psychotherapie und medizinischen Psychologie wird „Amok“ wie folgt definiert: „Bei den Malaien zuerst beobachteter Zustand von aggressiven Bewegungsdrang, bei dem der ,Amokläufer' alles niederschlägt oder- sticht, was ich ihm in den Weg stellt, bis er erschöpft zusammenbricht oder überwältigt wird. Anschließend besteht eine Amnesie. Es handelt sich vermutlich um einen epileptischen Dämmerzsutand. In erweitertem Sinne fürjede Erregung mit schwerer Aggression.“14 Was für den malaiischen Kulturkreis zutraf und auch heute noch gilt, ist die Tatsache, dass Amoktäter in einen sehr eingeengten tranceartigen Bewusstseinszustand hineingleiten. Dieses Phänomen bezeichnet der Psychiater Reinhart Lempp als „Abgleiten aus der Hauptrealität in eine Nebenrealität, in der der Tobende weder Rücksicht noch Grenzen kennt, in der Mitgefühl, Nachdenken, Verstehenjegliche Vernunft ausgeschaltet zu sein scheinen und die Zerstörungsabsicht des Täters gegen Personen, Institutionen und Symbole richtet, die er für seinen Zorn und seine Frustration verantwortlich macht.“15

Bei der Frage, ob ein Amoklauf als Folge einer Geistesstörung oder lediglich als eine psychische Extremsituation gedeutet werden kann, ist sich die Wissenschaft uneinig. Laut dem DSM-IV ist Amok eine dissoziative Störung und eine Störung der Impulskontrolle. Das ist eine Veränderung der Bewusstseinslage mit unkontrolliertem Verhalten, sodass in juristischer Hinsicht die Schuldfähigkeit aufgehoben ist.16 Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO ist Amok eine kulturspezifische psychische Störung. Das ICD 10 ordnet Amok den Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen zu.17 Diese unterschiedlichen Betrachtungen zeigen, welche Schwierigkeiten die Forschung hat, das Phänomen Amok einheitlich abzugrenzen und verbindlich zu definieren.

4. School Shootings

4.1. Die modeme Form des Amoklaufs

Der Begriff School Shooting bedeutet übersetzt ,Schul-Schießerei'. Das Problem dabei ist, dass „dem Wortlaut nach zu urteilen [...] nicht allein Gewalthandlungen zuzuordnen [sind], sondern prinzipiell alle Gewalthandlungen an Schulen, bei denen Schusswaffen eingesetzt werden“.18 Daher beschreibt Robertz Merkmale, die Voraussetzung für School Shootings sind: Die Täter müssen

1. Jugendliche sein, die eine direkte Beziehung zu der Schule haben, an der sie Amok laufen;
2. ihr Handlungsschema muss so festgelegt sein, dass eine Tötungsabsicht deutlich nachzuweisen ist;
3. bei der Tat müssen Waffen verwendet werden, die zur vorsätzlichen Tötung von Personen geeignet sind, und
4. die Täter müssen ihre Opfer nicht nur wegen ihrer Person, sondern auch bezüglich ihres Symbolcharakters und ihrer Eigenschaft (beispielsweise als Lehrer, Schüler, Sportler usw.) ausgewählt haben.19

Verbrechen, die sich zufällig an einer Schule ereignen und bei denen Menschen zum Opfer fallen, sind demnach nicht unter dem Begriff School Shooting zu finden. Laut Faust werden die Schulen nicht nur deshalb als Ort des Geschehens ausgewählt, weil sich hier die entsprechenden Opfer befinden, sondern auch, weil die Täter hier ihre Tat öffentlich zur Schau stellen können, da sich meist viele Menschen in einer Schule aufhalten. Daher haben nicht nur die Täter Symbolcharakter, wie von Robertz beschrieben, sondern auch die Tatorte.20

Während die deutsche Übersetzung für School Shooting eher harmlos klingt, hat sich in den USA auch die Bezeichnung „school massacres“ durchgesetzt. Im Folgenden möchte ich es beim geläufigeren Begriff School Shooting belassen.

Das erste School Shooting ereignete sich im Dezember 1974 in Orleans, New York.

Der damals 18-jährige Anthony Barbaro brachte Schusswaffen und selbst gebastelte Bomben in seine Schule und zündete sie. Durch den ausgelösten Feueralarm eilten Hausmeister und Feuerwehrleute herbei, die Barbaro mit seinen Waffen niederschoss.

Er konnte von der Polizei überwältigt werden, erhängte sich dann aber kurz darauf in seiner Gefängniszelle. Inzwischen haben sich weltweit um die 80 Schul- oder Hochschulamokläufe ereignet, dabei werden die Zeitspannen zwischen den Taten immer kürzer, die Anzahl der Opfer erhöht sich dagegen.

4.2. Der Versuch einer Tätercharakteristika

Bei den Tätern handelt es sich fast ausschließlich um männliche Jugendliche, denen die Taten, aufgrund ihres bisherigen Verhaltens, nicht zugetraut wurden. „Sie entsprechen nicht den Vorstellungen von Massenmördern, sondern sind ruhige, unauffällige und introvertierte Heranwachsende“.21 Frauen machen hingegen nur einen unbedeutenden Prozentsatz der Amokläufer aus. Sie agieren deutlich häufiger als Männer im familiären Umfeld.22 Soziodemographisch ist festzustellen, dass die Familienverhältnisse der Täter von intakten Familien mit einem guten Verhältnis zu Nachbarn und Bekannten über Pflegefamilien und Stiefeltern bis hin zu Familien in denen Vernachlässigungen und Verwahrlosung bekannt sind. Die Täter stammen also nicht nur, wie oft angenommen, aus sogenannten „broken homes“,sondern durchaus auch aus guten Verhältnissen. Die Leistungen in der Schule sind ebenfalls unterschiedlich; die Täter haben ausgezeichnete bis mangelhafte Noten.23 Laut Hoffmann haben auch die Eltern ein eher mittleres bis hohes Bildungsniveau vorzuweisen.24 Dies würde auch erklären, warum School Shootings vor allem in mittleren und höheren Schulformen vorkommen und nicht in so genannten sozialen Brennpunkten.25 Auffallend ist auch, dass sich andere Delikte, wie beispielsweise Alkohol- und Drogenkonsum oder Schlägereien in der Vorgeschichte der jugendlichen Täter überaus selten ereigneten.26

Es gibt verschiedene Täterpersönlichkeiten. Oft sind die Jugendlichen depressiv oder schizophren-paranoid, was über Ich-Störungen, Wahnvorstellungen oder einer Störung des Realitätsbezugs sichtbar wird.27

Auffallend ist der große Waffenfanatismus der Täter und auch der leichte Zugang an Waffen, da sich die Täter auch oft in der Freizeit ausgiebig damit beschäftigen.28 „Narzisstische Persönlichkeitsstörungen mit besonders auffälliger Kränkbarkeit, gleichzeitig Kontaktstörungen und Durchsetzungsschwäche, oft verbunden mit impulsiven und aggressiven Verhaltensstörungen, kommen besonders in den Fällen mit vielen Todesopfern vor.“29 Außerdem gibt es auch Täter, die cholerische Merkmale aufweisen. Häufig ist es aber auch der Fall, dass die Täter kontaktscheu und absolut unauffällig sind.30 Vor allem bei diesen Jugendlichen ist es sehr schwer, ihre Probleme überhaupt zu erkennen. Was alle Täter gemeinsam haben, ist, dass sie versuchen ein Mangelerlebnis zu kompensieren.

Es gibt vier Variablen, die verhindern, dass Menschen Amok laufen. Dies sind die Variablen attachment (die emotionale Bindung an andere Menschen), commitment (Gefühle der Verpflichtung), involvement (Einbindung in konventionelle Tätigkeiten) und belief (der Glaube an bestimmte Werte).31

Mindestens eine dieser vier Variablen könnte den Amokläufern fehlen, meist ist es die Bindung zu anderen Menschen. Darüber hinaus erleben die Täter auch einen Mangel an Anerkennung. Die Amokläufer versuchen ihre Mangelerlebnisse mithilfe von Machtphantasien zu kompensieren und durch die Tat eine Art Wiedergewinnung der Kontrolle zu erlangen. So begeht er seine Taten vor allem aus Rache, um schwere psychische Kränkungen zu kompensieren, denn vor allem direkt vor der Tat erlebte der Täter Zurückweisungen, Demütigungen oder Verluste.32 Dabei sind die Tatumsetzungen gut vorbereitet und durchdacht.

4.3. Die Planung eines School Shootings

Nach Robertz sind School Shootings lange vorher intensiv und präzise geplant und vorbereitet worden.33 Der Zeitraum zwischen Planung und Durchführung einer Tat schwankt stark, wobei die meisten Täter sich mindestens zwei Tage vorher einen Plan zurechtlegten. Bei 93 Prozent der Amokläufe konnte nachgewiesen werden, dass das Verhalten eines Amokläufers auf eine Planung der Tat zurückzuführen ist.34 Ein Hinweis auf die gute Vorbereitung und Planung eines Amoklaufs ist, dass die Täter, laut Tatzeugen, verblüffend gleichgültig, konzentriert und zielorientiert vorgingen. Hoffmann charakterisiert diese Handlungen mit dem Jagdmodus der Gewalt35, der sich in einer Kontrolliertheit, Zielorientierung und immenser innerer Ruhe des Täters äußert. Dabei ist die mutwillige Planung des Handelns ein kennzeichnendes Merkmal für den Jagdmodus der Gewalt.36

In Tagbucheinträgen von Eric Harris (Columbine Highschool Littleton) zeigt sich, wie durchdacht der Amoklauf mit seinem Freund war. Dort beschreibt er detailliert, wie sie die Bomben installieren und zünden wollen, und wie sie anschließend die, aus dem Schulgebäude heraus stürmenden, Menschen erschießen wollen. Sollte am Ende der Tat die Situation ausweglos sein, so wolle er Sprengkörper mit tödlichem Gas schlucken, um weitere Menschen in den Tod zu reißen. Sollte eine Flucht gelingen, so war sein Plan auf eine einsame Insel zu flüchten oder ein Flugzeug zu entführen, um es mit Bomben bestückt in New York abstürzen zu lassen.

Ein Tag vor dem Massaker schrieb Harris' Freund Dylan Klebold in sein Tagebuch: „About 26.5 hours from now thejudgement will begin. (...) It's interesting, when I'm in my human form, knowing I'm going to die. Everything has a touch of triviality to it.“ Sein allerletzter Eintrag lautet:

„Walk in, set bombs atll:09, forll:17 / Leave/ Drive to Clemete Park. Gear up./ Get back by 11:15/ Park cars, set car bombs for 11:18/ get out, go to outside hill, wait./When first bombs go off, attack./ Have fun.“37

Klebold beschrieb 24 Stunden vor der Tat, dass am nächsten Tag die Verurteilung beginnen würde. Für ihn war es seltsam zu wissen, dass er bald sterben wird, da alles einen Hauch von Belanglosigkeit habe. In seinem letzten Eintrag skizzierte er seinen Plan für die Tat: hinein laufen, um 11:09 Bomben legen, die um 11:17 zünden sollen, die Schule verlassen, zum Clemete Park fahren, um sich dort vorzubereiten. Zurückgehen um 11:15, die Autos parken, Autobomben für11:18 legen, raus aus den Autos auf den Hügel, um dort zu warten. Wenn die ersten Bomben hochgehen, soll attackiert werden. Spaß haben.

Diese intensiven Beschäftigungen mit der Tat zeigen, wie genau sich die Täter den Tag des Amoklaufs ausgemalt und geplant haben. In den Aufzeichnungen erkennt man auch deutlich die starke Ausprägung ihrer gewaltreichen Phantasie, worauf ich in Punkt 7.1.2. „Phantasiewelten“ noch eingehen werde.

4.4. Tatandeutungen und Drohungen

„Die meisten Amokläufer senden vor der Tat Signale aus, die im Rückblick als Warnungen gedeutet werden müssen. Würden sie rechtzeitig erkannt, könnten Katastrophen verhindert werden, vielleicht.“38

Tatandeutungen werden auch ,leaking' genannt, was so viel wie ,leckschlagen' oder , durchsickern' bedeutet.39 Als ,leaking' werden „alle direkten Tathinweise wie z.B. Drohungen oder indirekte Tathinweise wie z.B. in Zeichnungen, Schulaufsätzen, Gedichten, Videoaufzeichnungen und düsteren Äußerungen bezeichnet“.40 Beispielsweise schrieb Dylan Klebold in einem Schulaufsatz eine Geschichte, in der ein Unbekannter mit Trenchcoat bekleidet Schüler zu Tode prügelt, sie ersticht und erschießt, sowie Bomben zündet, um die Polizei abzulenken. Die Lehrerin informierte daraufhin die Eltern und sprach mit Klebold darüber. Dieser sagte aber nur: „It'sjust a story“.41

Obwohl die Täter meist stille Menschen waren, kündigten sie trotzdem ihre Taten an: „Die Schulhof-Täter haben ein unglaubliches Bedürfnis, andere in die Pläne für ihren grandiosen Untergang einzuweihen.“42

Unklar ist, warum es überhaupt zu 'leaking' kommt. Eine mögliche Erklärung ist, dass die Täter ihre Pläne deshalb preisgeben, damit die Tat immer noch verhindert werden kann oder sie wollen ihre Macht demonstrieren und zeigen, dass sie zu ihren Taten fähig sind.43 Solche Hinweise können ein Hilfeschrei sein, deshalb ist es wichtig, dass man sie rechtzeitig erkennt und ernst nimmt, denn so können Jugendliche professionelle Unterstützung und die Hilfe bekommen, die sie brauchen.44 Vossekuil et al. Schreibt dazu: „Most attackers did not threaten their targets directly prior to advancing the attack“.45 Meist ist es also so, dass die Täter ihre Opfer vor der Tat nie angegriffen haben. Wichtig ist demnach nicht auf direkte Ankündigungen und Drohungen zu warten, sondern das Verhalten und die Äußerungen von Jugendlichen im Vorfeld genau zu beobachten und diese in Hinblick auf mögliche Gewalttaten zu bewerten und einzuschätzen.46 Auch ein großes Interesse an Waffen und Bombenbau oder das Tragen auffälliger Tarnkleidung kann ein Hinweis sein.47

,Leaking'- Hinweise werden oft gegenüber Gleichaltrigen gemacht. Oft geben die Täter sehr detaillierte Informationen der bevorstehenden Gewalttat ab.48 Zur Prävention ist daher wichtig, dass Jugendliche, die solche Hinweise bekommen, wissen, dass sie diese Informationen an Erwachsene weiterleiten.

4.5. Der Tod am Ende eines Amoklaufs

Am Ende eines Amoklaufs nehmen sich die Täter oft selbst das Leben. In diesem Zusammenhang ist auch von „erweitertem Suizid“ die Rede, weil die Täter während ihrer Tat nicht mehr zwischen sich und ihren Opfer unterscheiden können.

Wenn die Täter durch die Polizei getötet wurden, so nennt man das „suicide by cop“ („Selbstmord durch die Polizei“): Die Täter haben Selbstmordabsichten, lassen sich aber von der Polizei erschießen, indem sie mit ihrem Verhalten provozieren. Mittlerweile wird die Kombination im Rahmen einer Tat aus tödlicher Fremd- und Selbst-Aggression auch „Homizid- Suizid“ („homicide- suicide“) gennant.49 Trotzdem enden laut Wickenhäuser/Robertz nur wenige Amoktaten mit dem Tod des Täters. Sie untersuchten alle School Shootings von 1977 bis 2007 und fanden heraus, dass die Taten meist mit einer Verhaftung des Täters enden. Dabei war es oft der Fall, dass sie nicht von der Polizei, sondern von Schulpersonal überwältigt wurden. Bei jedem fünften Täter war dies allerdings nicht möglich, da sie sich selbst töteten. Nur ein

Jugendlicher wurde von der Polizei erschossen.50 In der folgenden Grafik wird dies deutlich:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.laus: Robertz/Wickenhäuser (2007), S.19.

5. Entwicklungspsychologische Aspekte im Jugendalter

Das Jugendalter (aus der Soziologie), auch Pubertät (aus der Biologie) oder Adoleszenz (aus der Psychologie)51 genannt, bezeichnet die „Zeit des Jungseins; Lebensabschnitt eines jungen Menschen“52 und „zur Geschlechtsreife führende Entwicklungsphase des jugendlichen Menschen; Reifezeit“53. In der Zeit des Jugendalters befindet man sich in der Übergangsphase vom Kind zum Erwachsenen. Man untersteht nicht mehr dem Schutz und der Betreuung der Eltern, hat aber auch noch nicht die Rechte und Pflichten eines Erwachsenem. In dieser Phase soll der Jugendliche aber lernen Verantwortung zu übernehmen, sich Kompetenzen und Fähigkeiten aneignen, um so seinen Platz in der Gesellschaft zu finden. Diese Reifungszeit ist aber weder für den Heranwachsenden, noch für die Erwachsenen einfach. Die Jugendlichen verhalten sich gegenüber den Erwachsenen zeitweise aggressiv und rebellisch. Deshalb ist es wichtig zu wissen, was in der Zeit der Pubertät in den Jugendlichen vor sich geht, um auch mögliche Rückschlüsse auf Amokläufer zu ziehen.

5.1. Entwicklungsaufgaben im Jugendalter

Während der Zeit des Erwachsenwerdens müssen die Jugendlichen verschiedene Entwicklungsaufgaben bewältigen. Robert J. Havighurst, ehemaliger Professor an der Universität Chicago, definierte diese Aufgaben in den 30er und 40er-Jahren. Laut Havighurst sind die Entwicklungsaufgaben Lernaufgaben, diejeder Mensch in seinem Leben durchläuft. Sollte eine Entwicklungsaufgabe in einer angebrachten Zeit nicht gelöst oder nicht bewältigt werden, so kann das seiner Meinung nach negative Konsequenzen für die Lösungen nachfolgender Aufgaben haben. Außerdem kann es sich auf die psychische Verfassung einer Individuums auswirken und somit kann es zur Ablehnung und Missbilligung durch die Gesellschaft kommen. Mithilfe der erarbeiteten Entwicklungsaufgaben während der Jugendzeit, sollen Vorgänge in den Jugendlichen besser verstanden und pädagogische Fähigkeiten und Kompetenzen gefördert und unterstützt werden.54

Im Folgenden sollen die Entwicklungsaufgaben in der Zeit der Pubertät aufgezeigt werden:

- Aufbau neuer und reiferer Beziehungen zu Gleichaltrigen des gleichen und anderen Geschlechts,
- Übernahme der weiblichen bzw. männlichen Geschlechterrolle,
- Akzeptanz und effektive Nutzung des eigenen Körpers,
- Emotionale Unabhängigkeit von den Eltern und anderen Erwachsenen erlangen,
- Vorbereitung aufEhe und Familie.
- Vorbereitung auf eine berufliche Karriere,
- Entwicklung eines Wertesystems, einer Ideologie, welche als Leitfaden des eigenen Handelns gelte, und
- Erreichung eines sozial verantwortlichen Verhaltens.55

Da Havighursts Entwicklungsaufgaben zeit- und kulturabhängig sind, kommen ergänzend noch drei weitere Aufgaben dazu:

- Entwicklung einer Zukunftsperspektive,
- Entwicklung eines Selbstkonzeptes sowie der Identität und
- Aufnahme einer intimen Beziehung zu einem Partner.56

Die Aufgaben in der Jugend unterscheiden sich von denen in der Kindheit bzw. im Erwachsenenalter, es bestehtjedoch eine Art Abhängigkeit zwischen den einzelnen Phasen. Aufgaben aus dem Kindesalter ziehen sich als Fortsetzung in die Phase der Pubertät und Aufgaben, die in der Jugend erst aktuell werden, ziehen sich bis in die Zeit des Erwachsenen. Daraus wird deutlich, dass die Entwicklungsaufgaben nicht mit dem Ende der Jugend abgeschlossen sind. Das Ziel der Bewältigung der Aufgaben ist eine Identitätsentwicklung der Jugendlichen.57

Der Pädagoge Rolf Göppel definiert dies wie folgt: „Die Summe ihrer 'erfolgreichen Bewältigung' [der Entwicklungsaufgaben] ergibt dann schließlich so so etwas wie 'Erwachsensein'.“58

Betrachtet man das Leben der vorgestellten Amokläufer, so ist festzustellen, dass die Entwicklungsaufgaben nicht hundertprozentig bewältigt wurden. Eric Harris und Dylan Klebold aus Littleton beschrieben beide in ihren Tagebüchern den Wunsch, eine Freundin zu haben und eine intime Beziehung mit ihr zu führen. Besonders Klebold hatte den Wunsch nach einer Beziehung: „Ich weiß nicht, warum ich mit den Leuten (vor allem Frauen) nicht klarkomme. Es ist, als ob sie da wären, um mich zu hassen und mir Angst einzuflößen. Ich weiß nie was ich tun oder sagen soll.“59 Weiter schrieb er über Mädchen: „Ich weiß, dass ich sie nie haben kann.“60 Klebold hatte darüber hinaus eine körperliche Beeinträchtigung am Bein und an der Brust. Er hatte seit der Geburt eine sogenannte „Trichterbrust“, bei der der Brustkorb eingesunken ist. Deshalb wurde er mit zwölf Jahren operiert, bekam eine Stahlstrebe implantiert, die mit 13 Jahren wieder entfernt wurde. So wurde Harris seine ganze Jugend über mit der Missbildung konfrontiert und das in der Zeit, in der die Brust immer mehr als Zeichen der Männlichkeit gilt.

Bei Robert Steinhäuser lag das Problem in seiner Jugend an fehlenden beruflichen Perspektiven. Er musste kurz vor dem Abitur die Schule wegen gefälschter Entschuldigungen verlassen und sah so keine Möglichkeit mehr, erfolgreich im gesellschaftlichen Leben agieren zu können.

Ein Wertesystem oder eine Ideologie haben alle, eingenommen Tim Kretschmer, wohl nicht entwickelt. Diese Werte vermitteln das richtige Handeln und sozial verantwortliches Verhalten. Dass die Amoktäter diese Werte nicht auf ihrem Lebensweg mitgenommen haben, erkennt man an ihren Taten.

5.2. Körperliche und sexuelle Entwicklung

In der Zeit der Pubertät ist die äußere Veränderung eines Jugendlichen unverkennbar.

Sie beginnt mit einem Wachstumsschub, der bei Mädchen im 12. oder 13. und bei Jungen im14. oder 15. Lebensjahr eintritt. Dabei wachsen die Extremitäten wie Arme und Beine schneller als der Rumpf, was zu einer vorübergehenden Disproportion führt. Gerade bei Jungen wächst die Körperkraft beträchtlich an, was sich oft in aggressivem Verhalten äußert. Dies kann Folge einer zu geringen körperlichen Belastung sein, es besteht aber die Möglichkeit diese überschüssige Energie durch Sport zu kompensieren. Weitere, noch größere Veränderung erfährt der Körper durch die Hormonumstellung, die zu den primären und sekundären Geschlechtsmerkmalen führt. Als erstes sichtbares Zeichen der Geschlechtsreife gilt bei Mädchen die Monatsblutung und bei Jungen die Ejakulation. Diese Veränderungen werden als besonders einschneidend erlebt. Generell können sich die Veränderungen auf die emotionale und psychische Verfassung des Jugendlichen auswirken. Dabei kann es zu einer Unstimmigkeit zwischen der körperlichen und geistig-seelischen Entwicklung kommen. Die Jugendlichen könnten überfordert sein, wenn die geistige und körperliche Entwicklung unterschiedlich weit fortgeschritten ist.

5.3. Psychosoziale und intellektuelle Entwicklung

Infolge der körperlichen Veränderung bekommt das äußere Erscheinungsbild der Jugendlichen eine größere Bedeutung zu. Es werden Vergleiche mit Gleichaltrigen gezogen, was sich auf die Stimmungslage und das Selbstwertgefühl des Einzelnen auswirken kann. Jede Abweichung vom Ideal, jede Andersartigkeit und Ungleichheit zu Gleichaltrigen wird intensiver wahrgenommen.61 So „würden Ängste, ambivalente Verhaltensweisen und nicht selten sozialer Rückzug oder aggressive Reaktionen sowie eine hohe Sensibilität und Verletzlichkeit diesen Prozess der der Verarbeitung der körperlichen und sexuellen Entwicklung begleiten.“62 Das Aussehen der Jugendlichen spielt eine große Rolle, da man so leichter Kontakt zum anderen Geschlecht aufnehmen könne. Attraktive Menschen haben es einfacher andere kennenzulernen und sind beliebter bei Gleichaltrigen, was sich positiv auf das Selbstwertgefühl auswirkt.

In der psychosozialen Entwicklung müssen die Jugendliche also lernen, ihren Körper und ihre biologischen Veränderungen zu akzeptieren, Geschlechterrollen zu übernehmen und den Umgang mit Sexualität erlernen.

Auch die kognitiven Fähigkeiten verändern sich. Nach Piaget gibt es ein Stufenmodell geistiger Entwicklung, das für das Jugendalter die letzte Stufe des formal-operativen Denkens vorsieht. Das Denken wird in dieser Phase zunehmend leistungsstärker und effektiver. Schwierige Probleme können rationeller gelöst werden, wobei diese aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet werden können. Die Bildung einer eigenen Ideologie und Wertesystems wird durch die Veränderungen im Jugendalter vorangetrieben und stellt wiederum eine Entwicklungsaufgabe nach Havighurst dar.63

5.4. Die Relevanz der Peer-Group

Eine Peer-Group ist eine Gruppe von Gleichaltrigen, die das Individuum dabei unterstützt, sich von der Familie loszulösen und eine eigene Identität formen zu können. Gerade in der Jugendzeit besteht der Drang sich von den Eltern distanzieren und mit Gleichaltrigen jugendtypische Aktivitäten unternehmen.64 Die Peer-Group „schafft Vorbilder durch die verschiedenen Lebensstile derjugendlichen Subkulturen, sie biete emotionale Geborgenheit und helfe, das Gefühl der Einsamkeit und des Alleinseins zu bewältigen, indem die vorhandene Freizeit gemeinsam gestaltet wird [...].“65 Es entsteht Vertrauen, man kann über seine Probleme sprechen, die auch andere Gleichaltrige haben, man erlernt soziale Kompetenzen, nimmt Kontakt mit dem anderen Geschlecht auf und übt so Selbstständigkeit und Unabhängigkeit vom Elternhaus ein.

Allerdings gibt es auch Peer-Groups, die sich nicht so positiv auf einen Jugendlichen auswirken. Beispielsweise gibt es auch Gruppen, in denen es „Unterdrückungs- und Ausbeutungstendenzen, mit Manipulations- und Beeinflussungsprozessen sowie Kränkungen, Enttäuschungen und Rivalitäten gebe.“66 Allerdings gibt es auch Jugendliche, die keinen Anschluss an eine Peer-Group haben, was gerade bei Amokläufern häufig der Fall war. Speziell ihnen fehlt die Anerkennung und somit ein positives Selbstwertgefühl, das man durch den Umgang mit Gleichaltrigen erlernen kann.

6. Die Vorgeschichte der Täter und Hypothesen zum Täterprofil

6.1. Columbine Highschool Littleton

6.1.1. Die Vorgeschichte der Täter

Eric Harris kam aus einer intakten Familie: Die Eltern führten eine gute Ehe, hatten angesehene Berufe und ein Mittelschichteinkommen. Es gab kein Alkoholismus, keine Gewalt oder Missbrauch. Harris und sein Bruder waren intelligente Kinder, die ordentliche schulische Leistungen erbrachten. Für Harris war es allerdings sehr belastend, dass die Familie, aufgrund des Militärberufs des Vaters, häufig den Wohnort wechseln mussten. Er klagte oft darüber, dass er immer wieder aus seinen Freundeskreisen herausgerissen wurde, denn es fiel ihm schwer, in der fremden Umgebung neue Kontakte zu knüpfen. Sein Selbstbewusstsein wurde auch von zwei angeborenen körperlichen Missbildungen geprägt. Aufgrund einer Behinderung an den Beinen erlernte er wohl erst spät das Laufen, er schämte sich für dieses Handicap und litt darunter. Als wäre dieses Schicksal nicht genug, hatte Harris auch eine sogenannte Trichterbrust, bei der der Brustkorb eingesunken ist, deshalb wurde er mit zwölf Jahren operiert, bekam eine Stahlstrebe implantiert, die mit 13 Jahren wieder entfernt wurde. So wurde Harris seine ganze Jugend über mit der Missbildung konfrontiert. Möglicherweise war das ein Grund, warum er sich zu Hitler und den Nazis hingezogen fühlte (und daher in seinen Tagebucheinträgen auch viele deutsche Wörter benutzte), denn die Identifikation mit ihnen erlaubte es Harris, für sich selbst ein Bild harter, rücksichtsloser Männlichkeit aufzubauen. Trotz seiner Behinderungen fühlte er sich dadurch den anderen Menschen überlegen.67

Eric Harris war der Polizei schon des öfteren aufgefallen: Er stahl Verkehrsschilder und Computerzubehör aus der Schule, fiel als Minderjähriger mit seinem erhöhten Alkoholkonsum auf, nahm Drogen, legte Brände, randalierte und stellte schon früh eigene kleine Bomben her.68 Ein Jahr vor der Tat nahm Harris an einem Trainingsseminar zum besseren Umgang seiner Wut teil. Dazu wurde er verpflichtet, weil er mit seinem Kumpel Dylan Klebold ein Auto aufgebrochen hatte. In einem Selbsteinschätzungsbogen beschrieb Harris seinem Therapeuten, dass er Gemütsschwankungen, Ärger, Depressionen, Angst, Einsamkeit und auch Mordphantasien hätte. Daraufhin bekam er das Antidepressivum Luvox verschrieben. Über mögliche Zusammenhänge zwischen der Einnahme des Präparats und der späteren Tat wurde viel diskutiert, allerdings ohne solide Ergebnisse.69

Nach dem Trainingsseminar schrieb man im Abschlussreport: „Prognose: Gut. Eric ist ein sehr gescheiterjunger Mann, der es wahrscheinlich im Leben schaffen wird. Er ist intelligent genug, hohe Ziele zu erreichen, solange er gefordert wird und motiviert bleibt.“70 Welch eine Ironie, dass der Psychologe Recht behalten wird, allerdings nicht im Sinne der Diagnose. So nämlich Harris: „Ich mussjeden täuschen und belügen.

Dann ist alles gut. Ich habe Vertrauen in meine Fähigkeit, Leute zu betrügen.

Hoffentlich halte ich das bis April durch.“71 Harris hatte mehrere gestörte Persönlichkeitsmerkmale, die in Kapitel 7.1.1. „Psychopathologische Erklärungsätze“ genauer beschrieben werden. Unter anderem litt er unter einer paranoiden Persönlichkeitsstörung.

Harris bewarb sich bei der Marine, bei der auch schon sein Vater Karriere machte, wurde allerdings wegen der regelmäßigen Einnahme der Antidepressiva abgelehnt.72 Harris hatte Kontakte zu Mitschülern, allerdings nicht so enge, wie sein Kumpel Dylan Klebold sie hatte. Harris war Mitglied mehrerer Kurse an der Schule, allerdings fiel er öfter durch kleine Ausraster auf.73

Dylan Klebold war ein durchschnittlicher Jugendlicher. Er hatte viele Freunde, die meisten schon seit der Kindheit. Gemeinsam mit ihnen ging Klebold in Videokurse und in die Theatergruppe der Schule. Für die Freunde war er ein warmherziger Typ, mit dem man sich gerne angefreundet hat. Er war intelligent und hilfsbereit. Viele seiner Mitschüler mochten ihn.74 „Er hatte keinen Mangel an Beziehungen, aber sie gaben ihm nicht die emotionale Befriedigung, die er brauchte. (...) Er fühlte sich ungeliebt und nicht liebenswert.“75 Neidisch war er auf Mitschüler, die scheinbar das Leben leben konnten, das auch er sich wünschte. So war er, trotz vieler Freunde und großer Beliebtheit, einsam.76 Klebolds Eltern waren ein stabiles, liebevolles Ehepaar, Klebold wuchs in einer intakten Familie auf, in der er weder Gewalt, noch Missbrauch erfahren hat. Klebold war ein schüchtener Junge, spielte trotzdem Basketball in einer Mannschaft und war Mitglied der Pfadfinder. Seine Eltern waren strikte Waffengegner, so durfte Klebold nie mit Spielzeugwaffen spielen.77

Selbst drei Tage vor der Tat sind Harris und Klebold niemandem aufgefallen. An diesem Tag war der Schulabschlussball. Sie hatten gerade ihr letztes Schuljahr an der Highschool hinter sich gebracht und plauderten fröhlich mit Mitschülern über ihre Zukunft an einem College in Arizona. Keiner hat zu dem Zeitpunkt geahnt, dass die Pläne von Harris und Klebold nie Wirklichkeit werden würden. Einträge in Foren, auf ihren Websiten, und Schulaufsätze waren oft wirr, man interpretierte nicht mehr hinein als bei Gleichaltrigen. Die Zusammenhänge zur geplanten Tat wurden erst nach dem Amoklauf, auch durch ihre Tagebücher, erkennbar. Geäußert über Gefühle und die Zukunft haben sie sich mehrfach, allerdings ohne erkennbaren Hintergrund.78

6.1.2. Hypothesen zu den Täterprofilen

Sowohl Harris, als auch Klebold, waren beide sozial integriert, sie hatten einige Freunde, mit denen sie gerne etwas unternommen haben. Sie waren also nicht die typischen Einzelgänger, die oft im Zusammenhang von Amoktaten beschrieben werden. Allerdings widerspricht dieses gute Verhältnis zu Gleichaltrigen dem Tod vieler Schüler, die sie vornehmlich erschossen und verletzten.

[...]


1 Vgl. Waldrich, Hans-Peter (2007), S. 12f.

2 Vgl. Waldrich, Hans-Peter (2007), S. 13f.

3 Vgl. Bornhöft, Petra et al.(2009), S. 31f.

4 Vgl. Robertz, Frank, J. (2004), S.18.

5 Duden Fremdwörterbuch (1999)

6 Vgl. Robertz, FrankJ. (2004), S. 18.

7 Duden, Wörterbuch medizinischer Fachbegriffe (2007)

8 Vgl. Adler, Lothar (2000), S. 11

9 Vgl. Faust, Benjamin (2010), S. 19.

10 Vgl. Lübbert, Monika (2002), S. 17f.

11 Vgl. Lübbert, Monika (2002), S.13f.

12 Vgl. Adler, Lothar (2000), S. 13f.

13 Adler, Lothar (2000), S. 50f.

14 Peters Lexikon, Psychatrie, Psychotherapie (1994)

15 Lempp, Reinhart (2003), S. 47.

16 Vgl. DSM-IV (1998), S. 329fT.

17 WHO (2004)

18 Faust, Benjamin (2010), S. 26.

19 Vgl. Robertz, Frank J. (2004), S. 61.

20 Vgl. Faust, Benjamin (2010), S. 27

21 Pollmann, Elsa (2008), S. 70

22 Vgl. Scheithauer, Herbert/Bondü, Rebecca (2008), S. 38.

23 Vgl. Vossekuil, Bryan et al. (2002), S. 19f.

24 Hoffmann, Jens (2007), S. 28.

25 Vgl. Pollmann, Elsa (2008), S.71.

26 Vgl. Hoffmann, Jens (2007), S. 28.

27 Vgl. Robertz, Frank J.& Wickenhäuser, Ruben (2007), S. 31f.

28 Hoffmann, Jens (2007), S. 31

29 Dossow, Christiane (2007), S 30.

30 Vgl. Dossow, Christiane (2007), S. 30.

31 Vgl. Waldrich, Hans-Peter (2007), S.21.

32 Vgl. Waldrich, Hans-Peter (2007), S. 21f.

33 Vgl. Robertz, Frank J. (2004), S. 101.

34 Vgl. Vossekuil et al. (2002), S. 24.

35 Das Gegenteil wäre der Verteidigungsmodus der Gewalt. Dies entspricht der klassischen „Kampf oder Flucht“- Reaktion unter unmittelbarem Stress, um einer Gefahr vorbereitet begegnen zu können.

36 Vgl. Hoffmann, Jens (2003), S. 404.

37 Vgl. Robertz/Wickenhäuser (2007), S. 76ff.

38 Bornhöft, Petra et al. (2009), S. 44.

39 Vgl. Pollmann, Elsa (2008), S. 81.

40 Pollmann, Elsa(2008), S.81.

41 Vgl. Robertz/Wickenhäuser (2007), S. 80f.

42 Brinkbäumer, Klaus et al. (2002), S. 84

43 Vgl. Scheithauer/ Bondü(2008), S.71.

44 Vgl. Pollmann, Elsa (2008), S.81.

45 Vossekuil et al. (2002), S. 25.

46 Vgl. Pollmann, Elsa (2008), S.81.

47 Vgl. Robertz, Frank J./ Wickenhäuser, Ruben (2007), S. 34.

48 Vgl. Vossekuil et al. (2002), S. 25.

49 Vgl. Scheithauer/ Bondü (2008), S. 78 ff.

50 Vgl. Robertz/ Wickenhäuser (2007), S.20.

51 Vgl. Pollmann, Elsa (2008), S. 39.

52 Duden Fremdwörterbuch (1999) unter „Jugend“

53 Duden Fremdwörterbuch (1999) unter „Pubertät“

54 Vgl. Pollmann, Elsa (2008), S. 42.

55 Pollmann, Elsa (2008), S. 43.

56 Pollmann, Elsa (2008), S. 43f.

57 Vgl. Pollmann, Elsa (2008), S. 44.

58 Rolf Göppel (2005), aus: Pollmann, Elsa (2008), S. 50

59 Jefferson County, S. 26.390, aus: Langman, Peter (2009), S.102.

60 Jefferson County, S. 26.388, aus: Langman, Peter (2009), S.102.

61 Vgl. Pollmann, Elsa (2008), S. 46.

62 Pollmann, Elsa (2008), S.46.

63 Vgl. Pollmann, Elsa (2008), S. 46ff.

64 Vgl. Pollmann, Elsa (2ОО8), S. 48f.

65 Pollmann, Elsa (2008), S. 48.

66 Fend, Helmut (2000), aus: Pollmann, Elsa (2008), S.50.

67 Vgl. Langman, Peter (2009), S.64ff.

68 Vgl. Langamn, Peter (2009), S. 78.

69 Vgl. Robertz/Wickenhäuser (2007), S. 76f.

70 Gaertner, Joachim (2009), S. 83.

71 Gaertner, Joachim (2009), S. 83.

72 Vgl. Robertz/Wickenhäuser (2007), S. 81f.

73 Vgl. Gaertner, Joachim (2009), S. 32.

74 Vgl. Gaertner, Joachim (2009), S. 14ff.

75 Langamn, Peter (2009), S. 40.

76 Vgl. Langman, Peter (2009), S.40.

77 Vgl. Langman, Peter (2009), S. 98f.

78 Vgl. Gaertner, Joachim (2009). Das ganze Buch besteht aus Tagebucheinträgen, Kommentaren auf Websites, Zitaten aus Videoaufnahmen usw.

Ende der Leseprobe aus 98 Seiten

Details

Titel
Amokläufe an Schulen
Untertitel
Theoretische Überlegungen und schulische Konsequenzen
Hochschule
Pädagogische Hochschule Karlsruhe
Note
2,0
Autor
Jahr
2012
Seiten
98
Katalognummer
V194996
ISBN (eBook)
9783656204718
Dateigröße
3084 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Amokläufe an Schulen, School Shootings, Columbine Highschool, Winnenden
Arbeit zitieren
Lucy Wolter (Autor:in), 2012, Amokläufe an Schulen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/194996

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