Faszination Lotto – Die Gier nach dem großen Geld!


Hausarbeit, 2009

20 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


1. Einleitung

Heutzutage sind Glückspiele allgegenwärtig. Besonders das Spiel „Lotto“ ist aus dem heutigen Straßenbild kaum wegzudenken. Fast in allen Ländern wird diese Form des Glückspiels betrieben. Die Lotto-Annahmestellen sind meist schon von weitem durch eine wehende Fahne oder einem Aufsteller vor den Geschäft zu erkennen. Unübersehbar ist zudem die meist hohe Zahl die darauf abgebildet ist, welche erst ab 1 Million Euro anfängt und den derzeitigen „Lotto-Jackpot“ anzeigt.

Die folgende Arbeit befasst sich mit den Fragen, was Lotto überhaupt ist, welchen Faktor die Sucht dabei einnimmt und in wie weit die Gier des Menschen eine Rolle spielt.

Ziel dieser Arbeit ist es somit, die Ursachen der hohen Spielbereitschaft in der Bevölkerung und dessen Risiken näher zu beleuchten.

Dabei soll speziell der aktuelle wissenschaftliche Kenntnisstand, sowie Erfahrungen und Meinungen von Lottospielern in den Fokus genommen werden.

Zum besseren Verständnis wird das Regelwerk kurz vorgestellt und eine genaue Definition-- der Begriffe Sucht und Gier angegeben. Des weiteren wird ein kurzer Einblick in das Leben der Menschen gegeben, die das Glück hatten, in dem Spiel große Summen zu gewinnen. Dies soll dazu dienen, eine gezieltere Antwort auf die oben gestellten Fragen zu erhalten und zu klären, ob die oben aufgeführten Fragen auch nach einem Gewinn noch von Bedeutung sind.

Die Arbeit ist wie folgt aufgebaut: Im zweiten Kapitel wir das Regelwerk des Glücksspiels „Lotto“ erläutert und eine kurze Übersicht über die wichtigsten Daten gegeben.

Das dritte Kapitel ist gegliedert in die Definition des Begriffs „Sucht“ und deren Relevanz beim „Lotto“. Das vierte Kapitel setzt sich zusammen aus einer Erläuterung des Wortes „Gier“ und dessen Auswirkungen beim Spieler selbst, sowie bei den Betreibern des Spiels, also der Lottogesellschaft. Diese beiden Kapitel stehen unter dem Blickpunkt des aktuellen Forschungsstandes und werden auch für die Erläuterungen der Begrifflichkeiten herangezogen. Das darauf folgende Kapitel behandelt dann die Erfahrungen, welche Lottomillionäre nach ihrem Gewinn gemacht haben und analysiert, sowie hinterfragt die These „Gier®Geld®Glück“.

Das abschließende Kapitel soll ein Resümee ziehen, welches die herausgearbeiteten Ergebnisse zusammenfasst und beurteilt.

2. Das Glücksspiel „Lotto“

Das Lottospiel hat eine lange Tradition. Die Spielvariante 6 aus 49, welche zu heutiger Zeit in Deutschland üblich ist, wurde zum ersten Mal am 9. Oktober 1955 vollzogen. Die Regeln sind denkbar einfach. Man kreuzt auf einem vorgefertigtem Schein, dem so genannten „Lottoschein“, 6 aus 49 möglichen Zahlen an und hofft, dass diese am Ende zum großen Geld führen. Diese sechs Zahlen werden als „Gewinnzahlen“ bezeichnet.

Ein Lottoschein bietet die Möglichkeit bis zu 12 mal einen solchen Tipp abzugeben.

Ein einzelner Tipp kostet zum derzeitigen Stand 0,75 Euro zzgl. Bearbeitungsgebühren.

Das, worauf alle Spieler hoffen, ist der „Jackpot“. Dieser setzt sich aus den Einnahmen der letzten Ziehung zusammen und erweitert sich so lange, bis jemand den Jackpot, also 6 richtige plus „Superzahl“ gezogen hat. Wird der Jackpot „geknackt“, so reduziert er sich auf 1 Millionen Euro und das Spiel beginnt von vorne.

Die Superzahl ist eine vorgedruckte Zahl auf dem Spielschein, die sich zwischen 0 und 9 bewegen kann. Nur durch die Richtige Superzahl, ist es überhaupt möglich, in die Höchste

Gewinnklasse aufzusteigen und die Million(en) abzuräumen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Gewinnen kann man erst etwas, sobald man mindestens auf drei richtige Zahlen getippt hat. Der Gewinn erhöht sich jeweils, wenn man zusätzlich die richtige Superzahl auf dem Lottoschein stehen hat. Der erste Millionen – Gewinner im Spiel 6 aus 49 ging am 2. September 1956 in die Geschichte ein. Damals lag der Jackpot bei 1.043.364,50 DM, was nach heutigem Stand einem Geldbetrag von 2.165.863 Euro entsprechen würde (Inflationsrate mit eingerechnet).

Seit dem 4. September 1965 werden die Ziehungen live im Fernsehen übertragen. Gab es damals lediglich eine Ziehung Samstags, so erhöhte sich die Anzahl der Ziehungen bis zum heutigen Tage auf zwei Ziehungen in der Woche. Diese sind Mittwochs und Samstags abends und werden live übertragen. Gezogen werden die „Glückszahlen“ von einer so genannten „Lottofee“ ( winnersystem.org/topviews).

Bei so hohen Gewinnen- darf man die Wahrscheinlichkeit auf einen Sieg nicht außer acht lassen. Es gibt exakt 13.983.816 Möglichkeiten genau die 6 Zahlen aus den 49 Möglichkeiten zu wählen, die am Abend von der Lottofee gezogen werden. Noch nicht mit eingerechnet ist dabei die Superzahl, die es erst ermöglicht, das ganz große Geld abzuräumen. Hier verringert sich die Chance noch einmal erheblich. Die Wahrscheinlichkeit 6 Richtige plus Superzahl zu tippen liegt bei gerade einmal 0,00000072%. Man hat also ganze 139.838.160 Möglichkeiten, die korrekte Zahlenkombination zu erraten.

Um diese Zahl ein wenig zu verdeutlichen, ist folgendes Beispiel hilfreich:

„Du fährst mit dem Auto von Köln nach Hamburg, irgendwo dazwischen steht ein 50 Zentimeter breiter Holzpfahl, den du – ohne zu wissen, wo auf diesen rund 400 km er sich befindet – mit einem einzigen Pistolenschuss blind treffen musst.“ ( ksta.de)

Trotz dieser Fakten ist Lotto ein sehr beliebtes Spiel in der Bevölkerung. Der Bekanntheitsgrad ist extrem hoch und es spielen nahezu 40% der erwachsenen Bevölkerung jährlich mindestens einmal Lotto ( mpg.de).

Lotto ist ein staatlich gefördertes, kontrolliertes und institutionalisiertes Glückspiel. (Kalt 2004: 14) Betrieben wird das Lottospiel vom Deutschen Lotto- und Totoblock als Zusammenschluss der Landeslotteriegesellschaften.

3. Der Begriff „Spielsucht“

Pathologisches Spielen, bzw. zwanghaftes Spielen oder Spielsucht ist eine Krankheit, bei der der Spieler seine Sucht nicht unter Kontrolle halten kann und immer wieder um Geld spielt.

Es handelt sich hierbei um eine „Impulskontrollverluststörung“.

Der Süchtige erkennt keine Grenzen mehr. Er sucht sich immer wieder neue Gründe um zu spielen. Jemand der von der Spielsucht betroffen ist hört nicht auf, wenn viel Geld verloren wurde. Er spielt weiter, in der Hoffnung, den Verlust wieder ausgleichen zu können.

Ebenso geht er vor, wenn er gewonnen hat. Dann wird weitergespielt, mit dem Gedanken, dass es sich um eine Glückssträhne handele und noch weitere Gewinne folgen werden.

Das Gefährliche dabei ist, dass der Spieler auch dann nicht aufhört, wenn er kein Geld mehr zur Verfügung hat. Er leiht sich welches und ist der festen Überzeugung, irgendwann auch wieder zu gewinnen und dann alles zurückzahlen zu können. Geht die Rechnung jedoch nicht auf, bleibt er auf den Schulden sitzen und hat nicht nur sich, sondern eventuell noch seine- Familie in den finanziellen Ruin getrieben (onlineberatung-therapie.de).

Der eigentliche Grund an der Beteiligung von Glücksspielen sollte die Möglichkeit sein, sich von Alltagssorgen abzulenken, zu entspannen und einfach einmal abzuschalten.

Diese durchaus positiven Aspekte kippen jedoch um in negative Auswirkungen, wenn das Spiel zur Sucht wird und sich nicht mehr kontrollieren lässt. Umso länger man aus dem Alltagsleben abtauchen kann, desto höher ist auch die Suchtgefahr. Weitere Gründe für pathologisches Spielen können gestörte Sozialbeziehungen, mangelnde schulische bzw. berufliche Erfolge, sowie schlechte Wohnverhältnisse sein (spielen-ohne-sucht.de).

Bei einigen Menschen ist die Erinnerung an einen Gewinn, oder an ein gewinnbringendes Ereignis so emotional, dass bei einem erneuten Kontakt mit dem Spiel die finanziell wesentlich wichtigeren Informationen, völlig außer Acht gelassen werden. Das Gefühl eines Gewinnes ist also wesentlich präsenter, als die möglicherweise etlichen Verluste, die zudem statt gefunden haben ( Zweig 2007: 50).

3.1 Die Spielsucht beim „Lotto“

Auch beim Lotto gewinnt die Spielsucht immer mehr an Bedeutung.

Da die Regeln sehr einfach sind und weder Expertenwissen noch Vorwissen von Nöten ist um daran teilzunehmen, ist es für jedermann zugänglich (Kalt 2004: 38).

In der Tat ist es so, dass beim Lottospielen einem Spielsüchtigen Grenzen gesetzt sind. Anders als bei anderen Formen des Glückspiels ist hier nur ein Begrenzter Einsatz und eine begrenzte Einsatzhöhe möglich. Das Lottospielen ist begrenzt auf zwei Tage in der Woche (mittwochs und samstags) und ein Spielschein ist eingeschränkt auf 12 Tippfelder. Auch wenn diese Eingrenzungen den anderen Glücksspielen eher Raum für Spielsüchtige lassen, besticht das Lottospielen mit anderen Reizen. Beim Lotto ist die enorme Gewinnhöhe ein starker Anreiz für Spieler. Das Ausfüllen eines Scheines zu jeder Ziehung kann einen ebenfalls in erhebliche finanzielle Schwierigkeiten bringen, wenn man bedenkt, dass die Gewinnchancen relativ gering sind. Diese geringen Gewinnchancen, nimmt ein Spieler aber kaum wahr. Er wird geleitet von der Aussicht auf das Große Geld (welt.de). Zudem führt beim Lotto auch die Angst auf einen verpassten Gewinn zur Sucht. Man füllt lieber jedes Spiel einen Schein aus, anstatt später feststellen zu müssen, dass gerade jetzt, wo man einmal nicht gespielt hat, die eigenen Zahlen gezogen wurden und man den Millionengewinn verschlafen hat. Aus diesem Grund hat der Lottospieler auch die Möglichkeit einen „Dauerspielschein“ auszufüllen, der direkt für mehrere Wochen gilt (Kalt 2004: 110).

[...]

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Faszination Lotto – Die Gier nach dem großen Geld!
Hochschule
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
Note
1,0
Autor
Jahr
2009
Seiten
20
Katalognummer
V194839
ISBN (eBook)
9783656201298
ISBN (Buch)
9783656203773
Dateigröße
1505 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
faszination, lotto, gier, geld
Arbeit zitieren
Martina Bösel (Autor:in), 2009, Faszination Lotto – Die Gier nach dem großen Geld!, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/194839

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