Menschen und die Macht

Der Krieg um Granada 1482 bis 1492


Magisterarbeit, 2006

96 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhalt

Vorrede

Die Konigreiche der Pyrenaenhalbinsel

In Konstantinopel und in Rom

Die Muslime in Spanien

Das Reich der Nasriden

... sein letztes Jahrhundert

...und seine Herrscher

Wo bleibt die Bevolkerung?

Der grofte Krieg

Der Krieg auf herkommliche Art - Alhama und die Folgen (1482 - 1483)

Abfall der westlichen Gebiete (1484 - 1487)

Zusammenbruch der Front im Osten (1488 - 1489)

Granadas Todeskampf (1490 - 1491)

Die Kapitulationen

Die schonen Stoffe

Hilfe von auften?

Der Wille zum Krieg und die Dinge, die man dazu braucht

Das Heer im Emirat

Raubzuge, Scharmutzel, talas und Belagerungen

Hinter den Linien - Nachschub, Versorgung und Lazarett

Immerwieder: das Geld

Die Quellenlage

Der Faktor Mensch

Nachwort oder das Jahr der Wunder

Literaturverzeichnis

Anhang

Vorrede

„Unter den maurischen Kommandanten, die ihre Burgen ubergaben, befand sich einer, der diese Worte an den Konig und die Konigin richtete: ’Ich, meine Herren, bin Maure und aus maurischem Geschlecht, ich bin Kommandant der Stadt und der Burg von Purchena, sie haben mich in ihr eingesetzt, um sie zu beschutzen. Ich stehe hier im Angesicht Eurer koniglichen Gnaden, nicht um das zu verkaufen, was nicht mir gehort, sondern um Euch das zu ubergeben, was das Schicksal zu Eurem Eigentum gemacht hat. Moget Ihr glauben, Eure konigliche Majestat , wenn mich nicht die Kraftlosigkeit entkraftet hatte, die von denen ausgeht, die mich hatten starken mussen, so ware der Tod mir der Preis gewesen, den ich bei der Verteidigung der Festung von Purchena empfangen hatte, und nicht das Gold, das Ihr mir anbietet, damit ich sie verkaufe. Schickt Eure Leute, o Ihr machtigen Konige, um diese Stadt, die Eure grofte Macht zu Eurer gemacht hat, in Empfang zu nehmen. Instandig bitte ich Eure grofte Macht darum, dass Ihr die Mauren dieser Stadt und die, die in ihrem Tal leben, unter Euren Schutz nehmt und ihnen gebietet, ihr Gesetz und ihr Eigenes zu bewahren. Und mir gebt die Gewahr, dass ich mit meinen Pferden und mit meinem Hab und Gut nach Afrika ziehen kann.’

Der Konig und die Konigin, wie sie die Ansprache des Mauren gehort hatten, glaubten, er sei ein vertrauenswurdiger Mann, und hielten seine Rede gebuhrend fest. Und als sie ihm ihre Gnadenbezeigungen - Gold und Pferde - anboten wie den anderen, wollte er sie nicht annehmen.

Und sie schickten dann zu Diego Lopez de Ayala, einem der Feldherren, die zu ihrem Gefolge gehorten, damit er diese Stadt in Empfang nahme.“[1] So weit das Zitat aus Hernando de Pulgar. Am 4. Dezember des Jahres 1489, nach sechs Monaten und 20 Tagen Belagerung, wurde Baza den Katholischen Konigen ubergeben, unmittelbar darauf folgte Purchena mit seiner Umgebung, und seinem Kommandanten wurde nach seiner Rede die Sicherheitsgewahr fur seine Person, seine Familie, alle Angehorigen seines Haushalts und sein Hab und Gut gegeben.[2]

Mitten im Krieg um Granada

Damit befinden wir uns im letzten Drittel des Krieges, der 1482 begonnen hat, zwischen den spanischen Christen und den spanischen Muslimen um die Herrschaft uber den letzten Teil Spaniens, der noch muslimisch ist - namlich um das Emirat

Granada, das einen Teil des heutigen Andalusiens, namlich die Provinzen Malaga, Granada und Almeria, umfasst. Zu diesem Zeitpunkt, dem Jahr 1489, fallt gerade das ostlich vom Kernbereich liegende Gebiet an die Christen, alle anderen Gebiete mit Ausnahme dieses Kernbereichs um Granada befinden sich bereits in Handen der christlichen Macht.

Und es wird auch nur noch zwei Jahre und einen knappen Monat dauern, bis der letzte muslimische Emir die Alhambra, die Burg, und die ganze Stadt Granada an die Christen ubergibt. Damit endet am 2. Januar 1492 nach uber 700 Jahren die muslimische Herrschaft in Spanien und - was uns hier interessieren soll - die Existenz des letzten muslimischen Emirats auf spanischem Boden. In Granada regiert kein Nasride mehr - nach 260 Jahren zwischen Kampf und Anpassung, Niederlagen und Siegen und mit einer Zeit der kulturellen Blute, deren Spuren wir heute noch bewundern.

Es ist aber nicht nur Bewunderung, die in uns entsteht, es tauchen auch viele Fragen in uns auf, zum Bespiel nach dem Ablauf des Krieges um Granada und danach, wie die Christen in 10 Jahren den Sieg uber das letzte muslimische Reich auf iberischem Boden erringen konnten, wo sie doch uber Jahrhunderte dem Feind nur immer Stuck um Stuck abnehmen konnten.

Bevor wir uns aber diesen Fragen zuwenden, interessiert uns erst einmal, was sich in dieser Zeit in Spanien ereignete und welche Verbindungslinien zu Europa gezogen werden konnen.

Die Konigreiche der Pyrenaenhalbinsel

Zu Beginn des 15. Jahrhunderts war „Spanien“ allenfalls ein geographischer Begriff, aber noch nicht der Name eines Staates. Es gab auf dem Boden der iberischen Halbinsel noch vier christliche Konigreiche - Navarra, Aragon, Kastilien, in dem bereits das Konigreich Leon aufgegangen war, Portugal - und das muslimische Emirat Granada.[3]

Die christlichen Konigreiche „waren durch ein Netz dynastischer Beziehungen miteinander verbunden, behielten dabei aber doch ihre institutionelle

Eigenstandigkeit: dabei spielte die Dynastie der Trastamara, die seit 1369 in Kastilien und seit 1412 in Aragon herrschte, eine hervorragende Rolle.“[4] Das bedeutete nun aber nicht, dass diese Verbindungen auf eine Einheit gezielt hatten, es gab genugend Konfliktstoff, Kriege zwischen den Staaten, aber auch Burgerkriege und heftige Kampfe um die Erbfolge.

So stand es nicht von Anfang an fest, dass Isabella (1451-1504) eines Tages die Thronfolge in Kastilien antreten wurde. Zwar bestimmte sie ihr Halbbruder Heinrich IV. im Jahr 1468 im Vertrag von Toros de Guisando zu seiner Nachfolgerin[5], aber schon 1470 ernannte er auf Druck des Adels seine Tochter Johanna (1462 geboren) zur Erbin. Sie war seine rechtmaftige Nachfolgerin, sie entstammte seiner zweiten Ehe mit Prinzessin Juana aus Portugal - wobei aber seine Vaterschaft angezweifelt werden darf. Auf jeden Fall wollte ein Teil des Adels eine starke Monarchie (was sie unter Heinrich IV. nicht gewesen war, im Jahre 1465 wurde er sogar symbolisch vom Adel abgesetzt und sein Halbbruder Alfons zum Konig gewahlt)[6] und sah das dadurch gewahrleistet, dass Johanna die Nachfolge antritt. Ein anderer Teil des

Adels wollte lieber eine schwache Monarchie - um seine Macht besser ausuben zu konnen - und sah das in Isabella eher verwirklicht. So waren die letzten Regierungsjahre von Heinrich IV. bestimmt durch einen Burgerkrieg zwischen denen, die Partei fur Johanna ergriffen, und denen, die auf Seiten Isabellas standen. Nach seinem Tod im Dezember des Jahres 1474 wurde Isabella in den meisten Stadten des Landes als Konigin anerkannt (Isabella schrieb am 20. Dezember von Segovia aus an die Stadt Sevilla, dass Konig Heinrich IV. gestorben sei und dass sie hier zur Konigin ausgerufen worden sei[7] ), der Adel war aber nach wie vor zweigeteilt. Und so ging der Burgerkrieg, der die letzten Jahre der Regierungszeit Heinrich IV. begleitet hatte, im Fruhjahr 1475 als Erbfolgekrieg, der bis 1479 dauern sollte, weiter.

Auch auf aragonesischer Seite ging es nicht ohne Unruhen ab. So war z.B. die Regierungszeit Juans II., des Vaters von Ferdinand, von 1462 bis 1472 von einem Burgerkrieg uberschattet.[8] Und genau wie Isabella stand Ferdinand (1452-1516) in der zweiten Reihe: erst nach dem Tod seines Halbbruders Carlos de Viana im Jahr 1461 war sein Weg zum Thron frei.

Nur die Eheschlieftung zwischen beiden war recht fruh schon vorgesehen (spater dann aber wieder verworfen worden): Juan de Navarra, Vater Ferdinands, und Heinrich IV. planten eine Heirat, als die beiden funf bzw. sechs Jahre alt waren - dabei dachte man nicht an ein kunftiges Herrscherpaar, denn beide waren auch gar nicht fur eine Thronfolge vorgesehen, sondern nur an eine Verbindung, die beiden Hausern von Nutzen sein konnte[9].

Dass die Hochzeit der beiden dann doch zustande kam, war Isabella zu verdanken. Ihr Halbbruder will sie namlich zuerst mit dem Groftmeister von Calatrava verheiraten - dies aus innenpolitischen Erwagungen - dann wieder soll sie mit dem Konig von Portugal verheiratet werden. Dies wurde die Rechte seiner Tochter Juana starken und die Beziehungen zu Portugal verbessern. Doch Isabella entscheidet sich fur Aragon - eine Idee, die auch von Juan II. von Aragon verfolgt wird, vor allem nach dem Vertrag von Guisando. Fur ihn bedeutet diese Eheschlieftung die Vereinigung zweier Kronen.[10] Schlieftlich heiraten Isabella und Ferdinand im Oktober 1469 in kleinem Kreis. Damit stellt Isabella sich gegen den Willen ihres Halbbruders Heinrich IV., und das junge Paar hat statt Flitterwochen harte Jahre vor sich. Zuerst ist es ein Kampf mit ihrem Halbbruder, der die Rechte seiner Tochter Juana durchsetzen will, nach dem Tod Heinrich IV. hort der Kampf aber nicht auf, innenpolitisch mussen sich die beiden gegen Teile des Adels durchsetzen, auftenpolitisch gibt es Konflikte mit Portugal und Frankreich. Und erst im Jahr 1479 beginnt ihre eigentliche Regierungszeit: in diesem Jahr endet der Erbfolgekrieg, wird der Friedensvertrag mit Portugal unterzeichnet und wird Ferdinand Konig von Aragon nach dem Tod seines Vaters.[11]

Was hier beschrieben wird, sind aber mehr als nur dynastische Streitereien. Es ist ein Zusammenstoft zwischen Adel und Monarchie, in dem es um eine starke Zentralgewalt, die Ausubung von Macht und die Verteilung von Pfrunden geht. Am Ende dieses Prozesses bekommt der Adel gewisse Rechte und Pfrunde zugestanden, dafur verzichtet er aber auf Macht und Einfluss, die Autoritat der Krone geht starker denn je aus dieser Auseinandersetzung hervor.[12]

Zwar sind Kastilien und Aragon, die durch diese Eheschlieftung zusammengefugt worden waren, grundverschieden, aber sie sind unter einen gemeinsamen Willen gezwungen. Und fur das, was die beiden in Angriff nehmen - Neuorganisation des Konigreiches, Wiedereinfuhrung der Inquisition, Expansion in uberseeische Gebiete und vor allem die Eroberung des Emirates Granada - braucht es ein gemeinsames Handeln. So haben Isabella und Ferdinand nicht nur ihre Zeit gepragt, sondern auch den Grundstein gelegt fur Spaniens Entwicklung zum Nationalstaat und auch zur europaischen Groftmacht.

In Konstantinopel und in Rom

Bevor wir uns aber dem Emirat Granada zuwenden, wollen wir noch einen Blick werfen auf das Ereignis, das Europa im 15. Jahrhundert aufgeruttelt hat, namlich die Eroberung Konstantinopels im Jahr 1453 durch Sultan Mehmed II. Zwar waren die Osmanen schon seit 1357 auf der Balkanhalbinsel prasent, aber die Einnahme Istanbuls - wie die Stadt von nun an heiften wird - hat noch einen ganz anderen Stellenwert. Damit endet namlich auch das Ostromische Reich, der letzte ostromische Kaiser kommt beim Kampf ums Leben, und das Osmanische Reich betritt nun endgultig die Buhne der europaischen Politik [13] - und das schreckt erst mal die Herrschenden in Europa, vor allem den Vatikan auf. Eine andere Religion nicht nur im auftersten Westen des Kontinents, sondern nun auch im Osten - das stellt schon eine existentielle Bedrohung dar. Vor allem, wenn man bedenkt, dass man sich zur damaligen Zeit weniger als Kontinent, denn als die Welt uberhaupt verstand, die zudem unauflosbar mit der einen Religion verbunden war, da diese ihre Grundgegebenheit war und Politik und Gesellschaft dominierte.

So ist es also nicht verwunderlich, dass die Katholischen Konige (diesen Titel hat ihnen Papst Alexander VI. im Jahr 1496 verliehen), nachdem sie die Beziehungen zum Vatikan verbessert haben,[14] beim Papst auch immer ein offenes Ohr finden, wenn es um den Krieg gegen die Muslime geht. In der Zeit von 1482 bis 1492 sind das die Papste Sixtus IV. (1471-1484) und Innozenz VIII. (1484-1492), das Pontifikat Alexanders VI. beginnt im August 1492 und dauert bis 1503.[15] Schon zu Beginn des Krieges bekamen die Katholischen Konige vom Papst Sixtus die Erlaubnis, das Kreuz als Standarte zu fuhren - ein Krieg im Zeichen des Kreuzes. So sahen also die Muslime, wo immer sie sich im Kampf befanden, auf das Kreuz, zudem fuhrte das christliche Heer uberall Glocken mit sich, zwei Dinge, die fur reichlich Verunsicherung und Verwunderung bei den Muslimen sorgten (wenn der Gegner keine Kuhe hatte, warum hatte er denn dann Viehglocken?).[16] Wichtiger war aber noch die Hilfe Roms bei der Finanzierung der Feldzuge. Das war einmal die Bulle, in der die Wurdentrager der Kirche in Kastilien und Aragon aufgefordert wurden, den Krieg mit Geld zu unterstutzen. Dann schickte der Papst aber auch einen apostolischen Nuntius mit einer „Kreuzzugsbulle“, in der viele Ablasspapiere enthalten waren, die dann verkauft werden sollten. Diese Bulle wurde in einer feierlichen Prozession in Empfang genommen, dann im ganzen Land verkundigt, die Ablasspapiere wurden gut verkauft[17] und halfen dadurch mit, den Krieg gegen die „Unglaubigen“ zu finanzieren.

Trotz aller Auseinandersetzungen, die sich zwischen den europaischen Machten abspielten, war die Einstellung zu diesem Krieg ein einigendes Band des christlichen Europas. Und naturlich weckte ein Kampf gegen „Unglaubige“ Erinnerungen an die Kreuzzuge und lieft die Illusion einer vereinten, starken, christlichen Macht wieder aufleben.

So zog „im Namen unseres Erlosers Jesu Christi ... der Konig aus ,por hacer servicio a Dios y guerra a los moros’“[18] und an seiner Seite der Adel, „dem sich ein

Schlachtfeld und eine Herausforderung auftaten: ein Eroberungskrieg, der zugleich Kreuzzug ist und in dem sich Abenteuergeist, Sehnsucht nach Ruhm und religioses Gefuhl zur gleichen Zeit entfalten konnen wie die Suche nach Reichtumern und Begierde nach einer interessanten Beute.“[19]

Die Muslime in Spanien

Wenn man sich diese Bemuhungen und Anstrengungen vergegenwartigt, fragt man sich, was denn das fur ein Gegner sein muss, dessen Existenz als eine ganz grofte Bedrohung wahrgenommen und der mit soviel Vehemenz bekampft wurde.

Man wurde ein sehr machtiges Reich erwarten, aber dann ist dieses Reich der Nasriden nur ein letzter kleiner Rest eines wesentlich grofteren Reiches, das vor Zeiten fast ganz Spanien beherrscht hatte. Allerdings wurde es uber die Jahrhunderte immer mehr und mehr zuruckgedrangt. Begonnen hatte es mit dem Sieg Tariq b. Ziyads uber die Westgoten im Jahr 711, dem bis 714 die Besetzung der ganzen Pyrenaenhalbinsel folgte. Bereits 716 beginnt die Periode der Gouverneure, und man kann vom Beginn einer Staatlichkeit sprechen, es taucht auch zum ersten Mal die Bezeichnung „al-Andalus“ auf einer Munze auf. Der Umayyaden-Sproftling ‘Abd ar-Rahman, der 754 nach langer Irrfahrt in Andalusien landet, begrundet 756 die Herrschaft der Umayyaden, zuerst noch in der Form eines Emirats. Der Herrscher ‘Abd ar-Rahman III. nimmt dann 929 den Kalifentitel an, in seiner Regierungszeit (912-961) und der seines Nachfolgers al-Hakam II. (961- 967) war dieser Staat „eines der bedeutendsten Reiche Europas und der islamischen Welt“.[19] 1031 wurde die Herrschaft der Umayyaden abgelost durch eine Zeit der Kleinstaaterei oder der Kleinkonige (muluk at-Tawa’if). Teilweise hatte es unter den Umayyaden schon machtige Familien gegeben, auf die das Kalifat sich hatte stutzen mussen [21], jetzt aber versuchten sie, sich gegenseitig zu vernichten und dem Druck der Christen zu widerstehen.[22] Schlieftlich riefen einige der Kleinkonige die Almoraviden um Hilfe an, 1086 fand der erste Feldzug statt, in dem sie zusammen mit den Truppen der Kleinkonige den christlichen Konig Alfons IV. von Leon-Kastilien besiegten. Diese Allianz hielt aber nicht lange, in einem weiteren Feldzug ab 1090 wurden dann die Teilkonige beseitigt, dies dauerte bis 1092, damit herrschten die Almoraviden auch in Andalusien. 1147 horte dann mit der Ersturmung Marrakeschs die almoravidische Dynastie in beiden Landern zu existieren auf. Schon wahrend des Niedergangs ihrer Macht, etwa ab 1142, gab es eine zweite Periode der Herrschaft der Kleinkonige, die wiederum das Vorrucken der Christen nicht aufhalten konnten. Damit boten sie aber auch der neuen Macht in Marokko, den Almohaden, genugend Raum zur Eroberung, 1145 landeten sie zum ersten Mai in Spanien, ab 1172 war Andalusien eine Provinz des Almohaden-Reiches.[23] Mit dem Sieg der Spanier 1212 bei Navas de Tolosa begann der Zerfall des Almohaden-Reiches in Spanien, der von einer dritten Periode der Kleinkonige - ab 1227 - begleitet wurde. Doch die Kleinkonige konnten sich gegen die Christen nicht lange halten, in dieser Zeit erfolgte unter Ferdinand III. von Kastilien ein weiterer Schub der Eroberungen, dem sie zum Opferfielen.

Das Reich der Nasriden

Fast alle - bis auf einen Kleinkonig: im Jahr 1232 lieft sich Muhammad b. Yusuf b. Nasr Ibn al-Ahmar in Arjona zum Sultan ausrufen. Er begrundete die Dynastie der Nasriden, die ihre Legitimation aufbauen auf ihrer Abstammung von einem Prophetengenossen, er herrschte als Muhammad I. von 1232 bis1273. Im Jahr 1233 eroberte er Porcuna, Jaen, Baza und Guadix. Als Ferdinand III. von Kastilien 1236 Cordoba einnahm, nutzte er die Gunst der Stunde und zog 1237 in Granada ein und machte es zu seiner Hauptstadt. 1238 erweiterte er sein Reich um Malaga und Almeria. ,,So hatte er sich ein Territorium geschaffen, das kompakt war und gegen den militarischen Druck Ferdinands III. gut zu verteidigen war.“ [24] Damit ist aber auch schon umrissen, welchen Gegebenheiten sich das nasridische Reich gegenuber sah - nicht nur am Anfang, sondern fur die Dauer seiner ganzen Existenz: „das Unterzeichnen von Friedensvertragen und ihr sofortiger Bruch, die Waffenruhen und die darauf folgenden Verletzungen, der Kompromiss uber Tributzahlungen und die Weigerung, sie zu leisten, die Attacken, die Aggressionen, die Scharmutzel, die Isolation und die fluchtigen Perioden der Ruhe waren die Winde, die den Lauf der Geschichte zwischen beiden Kronen wahrend zweieinhalb Jahrhunderten begleiteten.[25] Oder etwas weniger poetisch: „dass sich diese letzte Festung des Islam auf der Halbinsel fast zweieinhalb Jahrhunderte halten konnte, ist in gewisser Weise ein Paradox und weist sogar gewisse Zuge eines Anachronismus auf“.[26] Schon der Auftakt weist die Richtung fur die auftenpolitische Linie, die die Nasriden einschlagen mussten: 1244 zieht sich Muhammad I. von Arjona, seiner Heimatstadt, zuruck wegen der Bedrohung durch das christliche Heer, das 1245 auch noch mit der Belagerung von Jaen beginnt. In dieser bedrangten Situation entschlieftt er sich, auf Gewalt zu verzichten und einen politischen Weg einzuschlagen: er bietet Ferdinand III. von Kastilien die Ubergabe von Jaen und eine sehr hohe jahrliche Tributzahlung (paria) an, erkennt ihn als seinen Lehnsherrn an, dafur bekommt er eine Waffenruhe fur 20 Jahre zugestanden. Dieser Vertrag von Jaen, im Februar 1246 abgeschlossen, markiert die Geburtsstunde des granadinischen Emirates. Von nun an sind die Beziehungen zwischen Muhammad I. und Kastilien eine Mischung aus Feindschaft und Unterwerfung, dabei war es Muhammad I. daran gelegen, sein Reich abzusichern.

Dafur hat er auch einen hohen Preis bezahlt: als Vasall des kastilischen Konigs war er verpflichtet, seinem Lehnsherren militarische Unterstutzung zu leisten, auch wenn es gegen Religionsgenossen ging. Und so kampften bei der Belagerung von Sevilla (1247-48) auf der Seite der Christen seine granadinischen Reiter gegen ihre muslimischen Bruder von Sevilla.[27]

Mit dieser eher pragmatischen Herangehensweise gelang es Muhammad I., 20 Jahre lang Frieden zu bewahren, gegen den militarischen Druck Kastiliens, und zugleich gute Beziehungen zu den Hafsiden in Tunis und den Meriniden in Marokko, die die Almohaden abgelost hatten, herzustellen.[28] Die Allianzen mit Nordafrika waren aber nie nur die reine Wohltat - es bestand immer die Gefahr, dass die marokkanische Seite nicht mehr nur als Verbundeter auftrat, sondern auch in eigener Sache agierte. (Wie wir es schon bei den Almohaden, die von den Teilkonigen zu Hilfe gerufen wurden, gesehen haben).

Dabei ging es nicht nur um die Frage, wer wo herrschte oder ob man Vasall oder Bundesgenosse war, es ging ab dem Ende des 13. Jahrhunderts auch um die Herrschaft uber die Meerenge von Gibraltar. Hier mischten sich politische und okonomische Interessen, denn die Durchfahrt durch die Meerenge wurde auch mehr und mehr von christlichen Seefahrern der mitteleuropaischen Staaten wie z. B. Genua benutzt, die die muslimischen Seemachte uberrundeten. Wer die politische Kontrolle uber die Meerenge hatte, schaffte eine okonomische Basis fur das eigene Land und kontrollierte gleichzeitig fremde Machte und deren wirtschaftliche Entwicklung.

Diese neue Problemstellung fuhrte zu einem tief greifenden Wechsel in der Politik der granadinischen Herrscher, was die Meriniden betraf. So rief Muhammad II. (1273-1302), der Sohn und Nachfolger Muhammads I., die Meriniden zu Hilfe, diese besetzten im Jahr 1275 Tarifa und Algeciras - mit der Genehmigung Muhammads II. - und trugen den Krieg auch in das Tal des Guadalquivir. Damit hatten die Meriniden die Kontrolle uber die Gebiete an der Meerenge - somit war ein nicht mehr nur kastilisch-granadinisches Problem entstanden, sondern auch ein internationales, das noch weit ins 14. Jahrhundert hineinreichen sollte.[29]

1279 scheiterte Alfonso X. von Kastilien mit dem Versuch, Algeciras einzunehmen, erst 1292 gelang es Kastilien (unter Sancho IV.), Tarifa zu erobern.[30] Aber es dauerte bis 1340 bzw. 1343, bis Alfons XI. die ganze Sudspitze der Halbinsel - aufter Gibraltar - einnehmen konnte. Gibraltar war 1309 von Ferdinand IV. erobert worden, Algeciras konnte er aber auf diesem Feldzug nicht erobern, da die Meriniden hier Granada zu Hilfe kamen, 1333 hatten die Kastilier Gibraltar aber wieder verloren. Als dann Alfonso X. Gibraltar ab dem Jahr 1349 belagerte, starb er 1350 vor seinen Mauern an der Beulenpest. Kastilien musste dann bis 1462 warten, bis es Gibraltar endgultig eroberte.

So verwirrend dies alles klingt, es ist Spiegelbild eines Geschichtsverlaufes in Sprungen: Alfonso X. nimmt merinidische Hilfe im Kampf gegen seinen Sohn Sancho IV. an,[31] die Granadiner erobern Gibraltar 1333 mit Unterstutzung durch die Meriniden und die Genueser, und die kastilische Flotte wird 1340 von merinidischen und genuesischen Schiffen zerstort,[32] und die Meriniden erobern das an die Granadiner verlorene Ceuta mit Hilfe der Katalanen zuruck.[33] Man kann keine grofte Linie erkennen, mal wird mit Verbundeten, mal mit Feinden paktiert, oder anders gesagt, man paktiert, wie es der Augenblick zu erfordern scheint, Allianzen sind ad- hoc-Angelegenheiten.

Auch die Innenpolitik auf beiden Seiten ist zu Beginn des 14. Jahrhunderts durch Krisen gekennzeichnet, es gelingt keiner Seite, aus der Schwache der anderen einen Vorteil zu ziehen. Diese inneren Kampfe (und Pestepidemien) trugen dazu bei, den Dauerkonflikt ruhen zu lassen, nur ab und zu gab es spontane Kampfhandlungen, die dann aber wieder in sich zusammenfielen.[34]

Etwa ab der Mitte des 14. Jahrhunderts beginnt dann fur das Nasriden-Reich die Blutezeit, die ungefahr ein halbes Jahrhundert dauern sollte. Trotz einiger kriegerischer Ereignisse (die Feldzuge von 1340 und 1343) erfahrt Granada eine Art Friedenszeit. Die Meriniden haben ihre eigenen Probleme, die Krone von Aragon zieht sich aus den westlichen Gebieten zuruck, Kastilien zeigt auftenpolitisch Ermudungserscheinungen und ist innenpolitisch von Krisen geplagt, Granada aber fahrt eine geschickte diplomatische Politik mit Aragon, Kastilien und den anderen muslimischen Staaten am Mittelmeer. Und diese Friedenszeit unter Yusuf I. (1333­1354) und Muhammad V. (1354-1359 und 1362-1391) wird nicht nur benutzt, um den territorialen Raum zu festigen, sondern auch, um die Kunst - vor allem die Architektur - und die Wissenschaft zu pflegen: die Madrasa in Granada, in der auch Gelehrte aus dem Ausland ihr Wissen weitergaben, und vor allem die Palaststadt Alhambra und die Anlage des Generalife legen Zeugnis ab von einem uberragenden kunstlerischen und intellektuellen Gestaltungswillen.[35]

... sein letztes Jahrhundert

Nach der Regierungszeit Muhammads V. setzt dann der Verfall ein: ,,Das letzte Jahrhundert des nasridischen Granadas steht im Zeichen des Krieges, der Vertragsverletzungen, der politischen Anarchie im Inneren des Konigsreiches, der dynastischen Krisen und von Anspruchen ohne jedes Maft, die die Epoche mit heftigen Wechselfallen uberziehen."[36]

Wie wir gesehen haben, war das Emirat Granada von Anfang an auf die Duldung durch Kastilien angewiesen, was dieses sich auch honorieren lieft und was vertraglich festgehalten wurde. Daran hatte sich auch im 15. Jahrhundert nichts geandert. Es gab auch hier einen Vasallenvertrag: er wurde 1438 zwischen Konig Juan II. von Kastilien und Emir Muhammad IX. geschlossen. Er sicherte Granada zu, nicht angegriffen zu werden, dafur erklarte sich sein Herrscher zum Vasallen und versprach eine jahrliche Tributzahlung. Unter bestimmten Gegebenheiten waren kleinere Kampfe erlaubt - z. B. durften sie nicht langer als drei Tage dauern.[37] Dann gab es aber auch die Vertrage der Waffenruhen, die fur die unterschiedlichste Zeitdauer abgeschlossen werden konnten - fur ein Jahr so wie 1475, fur funf Jahre wie 1476, fur 3 Jahre wie 1478.[38] Diese letzte Waffenruhe war fur Kastilien noch aus einem anderen Grund wichtig und notwendig: sie verschaffte ihm an der granadinischen Front Ruhe, denn es gab noch ein anderes Problem zu losen, namlich den Konflikt mit Portugal. Deshalb wurden bei diesem Vertrag dem Emir von Granada die jahrlichen Tributzahlungen, wie sie seine Vorganger uber Jahrzehnte bezahlt hatten, ausnahmsweise erlassen.[39]

Die Waffenruhen dienten dazu, die „groften Feindseligkeiten aufzuheben und die gegenseitigen Beziehungen im Grenzgebiet zu erleichtern"[40], und sie regelten den Austausch von Gefangenen, die immer wieder bei den Ubergriffen gemacht wurden. So wurde z. B. in der Waffenruhe von 1439 festgelegt, dass im Lauf von drei Jahren 550 Gefangene ausgetauscht werden sollten.[41]

Aber welche Vertragsform es auch war, gebrochen wurden sie immer. Es gab Scharmutzel trotz der Waffenruhen, es wurden Gefangene gemacht, Dorfer niedergebrannt und Ernten vernichtet.[42]

Es gibt eine schone Geschichte, die das politische Klima auf den Punkt bringt: „ln diesen Zeiten (so etwa zwischen 1478 und 1480) schickte Konig Ferdinand einen Botschafter nach Granada, um die Tributzahlungen vom maurischen Emir Muley Hacen (Abu l-Hasan ‘AH) zu verlangen, so wie sie die fruheren maurischen Emire vertragsgemaft an die kastilischen Konige zu schicken hatten; zu dieser Zeit war der Emir von Granada reich und machtig; er antwortete, dass die, die sie gegeben hatten, tot seien, und die, die sie empfangen hatten, gleichermaften, und dass er antrete, um sie nicht zu geben, er wurde sie nur mit seiner Kavallerie und seinen Soldaten auf dem Schlachtfeld verteidigen [43] oder noch ein wenig plastischer: „Geht und sagt Euren Fursten, dass die Emire von Granada, die den Christen Tribut gezahlt haben, schon gestorben sind; sagt weiterhin, dass in Granada nur Krummsabel und Eisen fur Wurfspiefte hergestellt werden."[44]

Es ist, wie gesagt, nur eine schone Geschichte, der Ausspruch macht den Charakter Muley Hacens gut greifbar, verdichtet das Spannungsfeld zwischen Kastilien und Granada in einen Satz und lasst zugleich schon Boses ahnen, wenn der kleine Partner dem groften gegenuber eine solche Arroganz an den Tag legt - aber es ist nur eine „historische Legende".[45] Sie tauchte zuerst bei Pulgar auf[46], dann aufter bei Bernaldez noch bei Pedro Martir de Angleria und geistert bis heute durch die Literatur. Doch wir haben ja gesehen, dass im Vertrag von 1478 keine Tributzahlungen mehr gefordert wurden, also stimmt es von der Sache her nicht.

Carriazo hat einen - alteren - Text von Pulgar gefunden und herausgegeben, in dem von einer Waffenruhe ohne Zahlungen die Rede ist.[47]

Aufter den Vertragsverletzungen, die sich beide Seiten antaten, haben wir es im letzten Jahrhundert des Emirates Granada noch mit einem innenpolitischen Problem zu tun: dynastische Krisen fuhren zu politischer Anarchie, wie es Molina Lopez umrissen hat.

...und seine Herrscher

Wenn man sich die Abfolge der Herrscher im 15. Jahrhundert anschaut,[48] stellt man voll Verwunderung fest, dass es 13 verschiedene Emire gibt (ab Muhammad VII. gerechnet), aber 22 Regierungszeiten. Spitzenreiter ist dabei Muhammad IX. al- Aysar, der viermal sein Amt neu antrat: er regierte von 1419 bis 1427, von 1430 bis 1432, dann wieder ab dem gleichen Jahr bis 1445, seine letzte Regierungszeit begann 1447 und dauerte bis 1453. Seine erste Amtszeit verdankte er dem Geschlecht der Abencerrajes (Banu Sarrag), die dafur sorgten, dass der Sohn des letzen Emirs und somit sein rechtmaftiger Nachfolger, Muhammad VIII., nach seinem zweiten Regierungsjahr abgesetzt wurde. Dieser wiederum bekam die Unterstutzung anderer grofter Geschlechter des Landes und entthronte Muhammad IX., der ihn nach drei Jahren wieder abloste. Aber schon im Januar 1432 riss Yusuf IV., der die Unterstutzung Kastiliens hatte, die Macht an sich. Drei Monate spater war Muhammad IX. wieder Emir, er hatte einen Angriff des Feindes auf Granada abgewehrt, war wieder in die Stadt eingezogen und hatte seinen Gegner umgebracht. Von da an regierte er mit harter Hand, er schaffte es, die Granadiner im Kampf gegen die Christen beieinander zu halten. Diese harte Gangart brachte aber auch Feinde auf den Plan: im Jahr 1445 sah er sich gleich zwei Rivalen gegenuber: Yusuf V. (Lafuente y Alcantara und Luis Seco de Lucena nennen ihn falschlicherweise Muhammad X. el Cojo,[49] was auch bei Arie und in der EI so auftaucht,[50] Vidal widerlegt es aber in seinem Artikel), der sich nur einige Monate auf dem Thron hielt, und Isma‘Tl III., der sich mit der Unterstutzung Kastiliens wenigstens bis 1447 halten konnte. Aber da loste ihn Muhammad IX. wieder ab mit Hilfe der Gruppe der „Legitimisten“, Bundesgenossen seines ehemaligen Feindes Muhammad VIII. Es gab im Jahr 1450 noch einmal einen Kampf mit Isma‘Tl III. um den Thron, den aber Muhammad IX. fur sich entschied, nur zwei Tage danach starb Isma‘Tl - man darf vermuten, dass er keines naturlichen Todes gestorben ist.[51] Im Jahr 1453 starb Muhammad IX. und man muss hinzufugen, er starb als Emir und eines naturlichen Todes.

Zu seinem Nachfolger hatte er Muhammad X. (auf spanisch rey Chico oder el Chiquito) ausersehen[52], Sohn des von ihm ermordeten Muhammad VIII, da er selbst keine mannlichen Nachkommen hatte. Auch dieser regierte nicht ohne Unterbrechung, schon sein Regierungsantritt im Jahr 1453 rief die Abencerrajes auf den Plan, die mit kastilischer Hilfe Sa‘d (auf spanisch Muley Zad oder Ciriza) 1454 zum Emir erklarten, der als Fluchtling am spanischen Hof Juans II. gelebt hatte.

Muhammad X. dankte ab, Sa‘d kam an die Regierung, wurde aber 1455 wiederum von Muhammad X. vertrieben, Sa‘d aber kampfte um die Macht. Kurzfristig gab es im Jahr 1455 zwei Emire, denen verschiedene Gebiete untertan waren: Muhammad X. herrschte in der Alhambra in Granada, in Malaga, Guadix und Almeria, Sa‘d lebte in Archidona und beherrschte von dort aus das Gebiet in Richtung Westen nach Ronda. Der Konig von Kastilien Heinrich IV., der 1454 die Nachfolge Juans II.

angetreten hatte, beobachtete die Vorgange um die Emire von Granada genau und entschied sich, Sa‘d zu unterstutzen, der zusammen mit den Abencerrajes um seine Unterstutzung nachgesucht hatte und bereit war, sich zu seinem Vasallen zu erklaren.

Zwischen Marz und Juni 1455 gab es drei Einmarsche der Kastilier in die Vega von Granada, die sie verwusteten - Granada sollte so geschwacht werden, dass die Bewohner sich gegen Muhammad X. auflehnten und ihn vertrieben. Schlieftlich zog im August Sa‘d wieder als Herrscher in die Alhambra ein. Muhammad X. wurde vertrieben, wollte das nicht hinnehmen und versuchte, die Macht an sich zu reiften. Der Sohn Sa‘ds, Abu l-Hasan ‘AH oder auf Spanisch Muley Hacen, lieft ihn ergreifen, zusammen mit seinen Erben fand Muhammad X. Ende 1455 den Tod.

Sa‘d begann also 1455 seine zweite, alleinige Regierungszeit, die bis 1464 dauerte, mit einem kurzen Intermezzo 1462, in dem lsma‘H IV. die Macht errang (in der Historia de Espana und bei Vidal heiftt er so, bei Ladero und in der El Yusuf V., auf spanisch allerdings Aben Ismael) - Schutzling Kastiliens und dort am Hof aufgewachsen. Ihn unterstutzten auch die Abencerrajes, da Sa‘d im gleichen Jahr einige aus ihrer Familie hatte umbringen lassen. Das Jahr 1463 sah dann Sa‘d wieder an der Macht - bis 1464, da wurde er von seinem eigenen Sohn Abu l-Hasan ‘AH gesturzt und gefangen gesetzt mit Unterstutzung der Abencerrajes.[53] Bevor wir fortfahren in der Abfolge der Regierenden, wollen wir zuerst einmal verarbeiten, was hier abgelaufen ist und was die Grunde dafur sein konnten.

Arie charakterisiert diese Zeit so: ,,Ab 1419 reduziert sich die Geschichte der Nasriden auf eine lange Serie von Verschworungen und Morden, die die konigliche Macht schwachten",[54] de Lucena Paredes stellt es noch etwas eindringlicher dar: „Wahrend des ganzen 15. Jahrhunderts rann das Blut in reichlichen Stromen durch die Strassen Granadas und befleckte sogar die Salons der Alhambra. Die Innenpolitik der Nasriden war in ihrem Ablauf uberlagert vom Gewicht eines Bruderkampfes, und die Zeiten, in denen das Emirat sich eines inneren Friedens erfreuen konnte, waren selten."[55]

Damit sind wir schon beim ersten und wichtigsten Grund fur die Schwierigkeiten der Zeitlaufte angekommen: der Ubergang von einem Emir zum anderen, das heiftt, die Nachfolgeregelung oder der Kampf zwischen den einzelnen Mitgliedern des Konigshauses um die Macht. Es ist nicht so krass, wie es Alonso de Palencia darstellt.[56] So gibt es nirgendwo diese Art koniglichen Kindergartens, in dem potentielle Anwarter auf den Thron darauf warten, ausgewahlt zu werden, um dann umgebracht zu werden, wenn sie den Anspruchen nicht genugen. Aber es gibt bestimmte Rechte wie das des Emirs, seinen Nachfolger zu bestimmen. Wen er bestimmen kann, ist aber nicht klar geregelt, nur eines ist wichtig, namlich die Abstammung in mannlicher Linie. (Allerdings gibt es bei den Nasriden zwei Emire, die trotz ihrer Abstammung in weiblicher Linie auf den Thron gekommen sind).[57] Aber ob man nun innerhalb einer Generation fort fahrt oder in die nachste Generation geht, bleibt offen. Das ist die legitime Abfolge, aber nicht einmal die garantierte einen reibungslosen Ubergang - wie im Fall der Nachfolge von Sa‘d, den der eigene Sohn sturzte. Die anderen Machtwechsel, und diese waren in der Uberzahl, gehorchten gar keinen Regeln und waren oft Staatsstreiche, die mehr oder weniger blutig verliefen.[58]

Aufterdem gibt es noch das - theoretische - Recht der Gemeinde der Glaubigen, den Herrscher auszuwahlen und ihn dann auch abzusetzen, wenn er seine vertraglich festgelegten Pflichten nicht erfullt. In der Geschichte der Nasriden hat es keine Wahl des Regenten durch das Volk gegeben, aber seine Zustimmung und auch seine Ablehnung hat die Entwicklung der Geschehnisse oft mitbestimmt. Ein sehr eindruckliches Beispiel dafur ist der Kampf Boabdils um die Macht mit der Hilfe der Bewohner des Vorortes Albaicin[59] - aber davon wird noch die Rede sein.

Als waren alle diese Kampfe innerhalb der Dynastie noch nicht schlimm genug, wurden sie auch noch begleitet ,,von den Ambitionen der Politiker und den Rivalitaten unter den Sippen." Die beiden wichtigen Namen im Kampf um die Macht sind die Abu Sarrag, die Abencerrajes, und die Bannigas, die Venega oder Benegas, erstere meist auf Seiten der Usurpatoren, letztere auf Seiten der „Legitimen“. Andere adlige Familien scharten sich dann noch um die Anfuhrer aus diesen Hausern,[60] so dass es der, der an die Macht wollte, und der, der sie behalten wollte, immer mit machtigen Gruppierungen zu tun hatte - entweder, um sich ihrer zu bedienen oder um gegen sie zu kampfen.

Dies alles, die Kampfe um die Macht innerhalb der herrschenden Familie und mit den einflussreichen Adelsgeschlechtern, spielte sich nicht in einem Land ab, das von auften nicht behelligt wurde, sondern in einem Reich, das schon sein Entstehen der Zustimmung des Feindes verdankte und das wahrend der Dauer seiner Existenz nur hatte uberleben konnen, weil es die Gratwanderung zwischen diplomatischer und kriegerischer Politik geschafft hatte oder weil der Feind mit sich selbst beschaftigt war und keine Anstrengungen gegen es unternahm. Mit Heinrich IV. von Kastilien war aber ein Konig an die Macht gekommen, der sehr wohl die granadinischen Verhaltnisse durchschaute und der versuchte, sie zu seinen Gunsten auszunutzen, wie wir gesehen haben.

Im Emirat Granada lebte man im Kampf, und es ware beschonigend zu sagen, es sei ein Drei-Fronten-Kampf gewesen - im Herrscherhaus, mit und gegen die Adelsgeschlechter und gegen den benachbarten Feind. Nicht einmal auf diese Regelmaftigkeit konnte man sich verlassen, die Kontrahenten standen immer nur fur den Augenblick fest, am nachsten Tag konnte die Konstellation schon wieder ganz anders aussehen. Dem jeweiligen Herrscher ging es in erster Linie um seine eigene Macht, dafur brauchte er naturlich den Bestand seines Reiches und deshalb verteidigte er ihn auch. Aber keiner dachte uber den Tag, geschweige denn uber seine Zeit hinaus - keiner der Machtigen fuhlte sich berufen, an die Zukunft des Reiches zu denken und fur sie zu arbeiten. Und hatte einer dieses auf sich genommen, hatte er auch auf keiner Seite mit Unterstutzung rechnen konnen, er hatte die anderen bei ihren Machtspielen und -kampfen bloft gestort.

Wo bleibt die Bevolkerung?

Nach so vielen Seiten uber die Herrschenden wollen wir aber noch einen Blick auf die Bevolkerung des Emirates von Granada werfen. So schreibt Emilio Lopez Molina Lopez unter der Uberschrift: ,,Herrschende und Beherrschte; ein Schmelztiegel der Rassen und Religionen" folgendes: ,,Die ethnische und religiose Vielfalt zeigt sich schon ab den ersten Dekaden nach seiner Entstehung als eine der besonders heraus ragenden Besonderheiten der Gesellschaft und des politischen Lebens im nasridischen Sultanat von Granada."[61]

Die interessanteste Frage ist naturlich die nach der Religion, die Antwort darauf erscheint sehr einfach: die Mehrheit der Bewohner des Emirats waren Muslime, weniger einfach ist die Frage nach der ethnischen Zusammensetzung dieser Gruppe: „Sehr verschiedene Ethnien sind im Schmelztiegel des andalusischen Islam aufgegangen."[62] Da gibt es die ganz alteingesessenen Familien mit arabischer Abstammung - wie das Herrscherhaus, das seine Herkunft ableitet von einem Prophetengenossen. Gleich darauf folgen andere arabische und syrische Geschlechter, die schon seit der Eroberung im Lande sind. Auch die ersten Berber kamen in dieser Zeit uber die Meerenge,[63] weitere Einwanderungswellen aus Nordafrika gab es dann im 10. Jahrhundert und naturlich unter der Herrschaft der Almoraviden und Almohaden, und schlieftlich im 13.Jahrhundert mit den Milizen der Meriniden, den „Freiwilligen Kampfern fur den Glauben", (los voluntarios de la fe), die eine wichtige Rolle im heiligen Krieg gegen die Christen spielten.

Zu diesen arabischen, syrischen und berberischen Muslimen kamen dann die „neuen Muslime" dazu, namlich christliche Romanen, die ,,muwalladun", die zum Islam ubertraten und die sich im Lauf der Jahrhunderte mit den anderen Muslimen mischten.

In dem Maft, in dem muslimisches Territorium verloren ging, sahen sich Granada und die anderen Stadte des Reiches neuen Einwanderern gegenuber: den Fluchtlingen aus diesen Gebieten, sofern sie nicht in den Maghreb emigrierten. Auch sie waren wiederum arabischer oder berberischer Abstammung oder konvertierte Christen.

Andere Fluchtlinge waren Mudejaren, also Muslime, die unter christlicher Herrschaft gelebt hatten und sich in ihrer ursprunglichen Heimat nicht mehr sicher fuhlten. Im 15. Jahrhundert, als die christliche Eroberung an Fahrt gewann und auch nasridisches Gebiet verloren ging, schwoll der Fluchtlingsstrom an, die meisten von ihnen suchten Zuflucht in Granada selbst. Mit diesen Fluchtlingen veranderte sich auch das religiose Klima: sie hatten ihre Religion und ihre Traditionen starker verinnerlicht, hatten sie doch inmitten einer anderen Religion gelebt, und brachten diese Einstellung mit, was dann auch Auswirkungen auf die neue Heimat hatte: „das nasridische Granada war in der zweiten Etappe seiner Geschichte orientalischer als je zuvor.“[64]

Aufter dieser muslimischen Bevolkerungsmehrheit gab es kleine Gruppen von Christen und von Juden.

Diese Christen waren aber keine Mozaraber (die spanische Verballhornung von „must‘arib“), d. h. alteingesessene Christen unter muslimischer Herrschaft. Man geht im Allgemeinen davon aus, dass mozarabische Gemeinden schon vor der Grundung des Emirates Granada verschwunden waren. Wenn anderes behauptet wird, so deshalb, weil man eine Kontinuitat herstellen will zwischen der christlichen Kirche in der Zeit vor dem Islam und der nach der Eroberung.[65] Allerdings berichtet Rachel Arie von Ausgrabungen, die 1968 gemacht wurden und die zu belegen scheinen, dass es in Dorfern in der Alpujarra, also in einem weit abgelegenen Gebiet, mozarabische Bevolkerungsgruppen bis ins 14. und 15. Jahrhundert hinein gegeben hat.[66]

Es gab aber sehr wohl Christen in Granada, die freiwillig oder gegen ihren Willen dort lebten und eine wichtige Rolle im Leben des Landes spielten - aufter in der Politik. Das waren zum einen Gefangene, die bei Ubergriffen im Grenzgebiet gemacht worden waren und die, wenn sie nicht anlasslich eines Waffenstillstands ausgetauscht wurden, langer blieben und dann z. B. in der Landwirtschaft arbeiteten. Wenn ein solcher Gefangener seinen Glauben aufgab (ein „elche“), wurde er leicht in die granadinische Gesellschaft integriert und konnte eine Stelle im Heer oder am Hof einnehmen. Dann gab es aber auch Christen, die aus politischen oder religiosen Grunden nach Granada gefluchtet waren. Eine weitere Gruppe von Christen waren Handler, vor allem aus Genua, aus Katalonien-Aragon und aus Portugal. Sie lebten vor allem in den Hafen an der Kuste und waren wichtige Stutzen der Wirtschaft.[67] Deshalb bot man ihnen groftzugige Bedingungen an und schloss auch Vertrage mit den Entsendelandern ab. Diese festen Regelungen erlaubten eine Kontrolle uber das, was verkauft und eingekauft wurde - zum Wohl der Staatskasse in Form von Steuern, gleichzeitig konnte man aber auch die Verteilung der Waren uberwachen.

Wichtig war das vor allem fur die Seide, die ein sehr geschatzter Handelsartikel war.[68]

Dann gab es auch noch eine - allerdings sehr kleine - Gruppe von Juden, uber die man aber sehr wenig weift. Man schatzt ihre Zahl auf etwa 2000 bis 3000, die vor allem im Kustengebiet, in der Alpujarra und in Granada gelebt haben.[69] Soweit die kurze Beschreibung der verschiedenen Religionsgruppen, die im Emirat Granada zusammenlebten.

Wichtig bei der Betrachtung der Bevolkerung ist auch noch die Einordnung nach sozialer Kategorie (tabaqa). Ganz oben befinden sich das Konigshaus und die Aristokratie (al-hassa) mit den groften Familien. Ein sehr wichtiges Merkmal fur das Selbstverstandnis dieser Oberschicht war die Zugehorigkeit zu einem alten arabischen Geschlecht: das Konigshaus leitete seine Abstammung von einem Prophetengenossen ab, wie wir schon gesehen haben, die groften Familien priesen sogar noch im 15. Jahrhundert ihre arabische Abstammung.[70] Es gab aber auch grofte Familien wie die Bannigas, die ihre christliche Abstammung nicht verhehlten.[71] Eine zweite, sozusagen mittlere Schicht waren die Notabeln (al-a‘yan), Rechtsgelehrte, die ein hohes Ansehen genossen. Am unteren Ende des Sozialgefuges schlieftlich finden wir die breite Masse (al-‘amma), die Mehrzahl des Volkes.

Alle bis hier beschriebenen gesellschaftlichen Gruppen waren freie Menschen - es gab aber in Granada auch Sklaven beiderlei Geschlechts und mit weifter oder schwarzer Hautfarbe. Die mit weifter Hautfarbe waren Gefangene aus Ubergriffen gegen die Christen, die mit schwarzer Hautfarbe waren aus Afrika importiert worden, was im Emirat gang und gabe war. Wenn sie sich zum Islam bekehrten, hatten sie die Moglichkeit, in die Palastwachen aufgenommen zu werden, was naturlich ihre Situation spurbar verbesserte.[72]

Mangelt es nicht an Material, wenn es um die Beschreibung der Religionen oder der sozialen Klassen geht, so wird es schon schwieriger, Aussagen zu machen uber die Anzahl der Bevolkerung. Es gibt keine statistischen Erhebungen aus dieser Zeit, die arabischen Quellen sagen kaum etwas aus uber die Einwohnerzahlen, und den zeitgenossischen spanischen Quellen gegenuber muss man vorsichtig sein: je mehr Gegner man besiegt hat, desto grower ist naturlich die eigene Tapferkeit.

Wie kommt man aber dann zu verlasslichen Zahlen? Leopoldo Torres Balbas hat die Topographie der Stadte mit ihrer uberbauten Flache untersucht und in Relation gesetzt zu der Durchschnittsgrundflache eines Anwesens, fur das er eine Bewohnerzahl von funf bis sechs Personen angesetzt hat. So kommt er fur Granada auf 50.000 Bewohner im 15. Jahrhundert.[73]

Auch Miguel Angel Ladero Quesada hat die Einwohnerzahlen anhand christlicher Dokumente untersucht. Er kam auf 50.000 Bewohner in Granada, auf 20.000 in Malaga, auf eine Zahl zwischen 5.000 und 10.000 fur Almeria, Baza, Guadix, Loja und Ronda. Fur das ganze Emirat schatzte er die Zahl auf mindestens 300.000 bis 350.000 Einwohner,[74] also lebte ein Sechstel der Bewohner in der Hauptstadt.

Fur Granada selbst gibt es aber noch eine andere Zahl: Bernard Vincent hat christliche Dokumente vom Beginn des 16. Jahrhunderts ausgewertet und kam dabei zur Schlussfolgerung, dass Granada zur Zeit der Eroberung sehr dicht besiedelt war, da sich sehr viele Fluchtlinge aus den eroberten Gebieten in Granada aufhielten. Er schatzte die Gesamtzahl aller Einwohner auf 100.000. Damit ware sie die am dichtesten bevolkerte Stadt Europas gewesen. (Zum Vergleich: die Zahl der Bewohner des Konigreiches Kastilien wird auf etwa viereinhalb Millionen geschatzt).[75] Al-MaqqarJ erwahnt die Fluchtlinge auch, er sagt, dass sie sich nicht nur in Granada, sondern auch in Almeria und Malaga niedergelassen haben.[76]

Der grofte Krieg

Verworrene Zeiten, so mag uns das erscheinen, was wir bis hierher vom 15. Jahrhundert gesehen haben: auf beiden Seiten, der christlichen wie der muslimischen, geht es meistens nicht den geraden Weg. Es gibt Kampfe um die Macht im eigenen Lager, sogar in den Konigshausern selbst, aber auch der Adel, die groften Familien, beginnen, sich als Machtfaktor zu verstehen, mit dem die herrschende Familie auf jeden Fall zu rechnen hat. (Kastilien kennt auch andere auftenpolitische Probleme, z. B. den Konflikt mit Portugal.)

[...]


[1] Fernando del Pulgar: Cronica de los Reyes Catolicos. Band 2. Hg. Juan de Mata Carriazo. Madrid 1943, 428f.

[2] Miguel Garrido Atienza: Las Capitulaciones para la entrega de Granada. Granada 1992, edicion facsimil, 85 f.

[3] Friedrich Merzbacher: Europa im 15. Jahrhundert. In: Propylaen-Weltgeschichte, Band 6, Berlin 1964, 410 f.

[4] Miguel Angel Ladero Quesada: Das Spanien der katholischen Konige Ferdinand von Aragon und Isabella von Kastilien. 1469-1516. Innsbruck 1992, 19.

[5] Miguel Angel Ladero Quesada: El reino nazari de Granada. In: Historia de Espana IV, hg. Antonio Dominguez Ortiz, Barcelona 1988, 359.

[6] Ladero Quesada: El reino, 359.

[7] Claudio Sanz Arizmendi: Indice del tumbo de los Reyes Catolicos. In: Revue Hispanique LXII (1924), Vaduz 1966 repr., 8.

[8] Merzbacher: Europa, 410 und Ladero Quesada: Das Spanien, 34.

[9] Historia de Espana XVII. Band 1. Hg. Luis Suarez Fernandez und Juan de Mata Carriazo Arroquia. Madrid 1983. Vorwort von Menendez Pidal, XVII.

[10] Joseph Perez: Ferdinand und Isabella. Munchen 1989, 68.

[11] Perez: Ferdinand, 102.

[12] Luis Suarez Fernandez: La guerra de sucesion. In: Historia de Espana XVII. Band 1, 83 f.

[13] Josef Matuz: Das Osmanische Reich. Darmstadt 1996, 60f.

[14] Ladero Quesada: Das Spanien, 34.

[15] Ladero Quesada: Das Spanien, 136.

[16] Andres Bernaldez: Historia de los Reyes Catolicos Don Ferdinand y Dona Isabel. Biblioteca de Autores Espanoles LXX, Madrid 1878, 632.

[17] Pulgar: Cronica, 50.

[18] Bernaldez: Historia, 642.

[19] Jose Enrique Lopez de Coca Castaner: El periodo Nazari (Siglos XIII -XV). In: Historia de Granada II, Granada 1987, 351.

[20] Hans-Rudolf Singer: Der Maghreb und die Pyrenaenhalbinsel bis zum Ausgang des Mittelalters. In: Geschichte der arabischen Welt. Hg. Heinz Halm, Munchen 2001,282.

[21] Singer: Der Maghreb, 290.

[22] Singer: Der Maghreb, 295.

[23] Singer: Der Maghreb, 298 und 302.

[24] Miguel Angel Ladero Quesada: El reino de Granada y la corona de Castilla en la baja edad media. In: Historia del reino de Granada. Hg. Rafael Gerardo Peinado Santaella. Granada 2000, 190.

[25] Emilio Molina Lopez: La dinamica politica y los fundamentos del poder. In: Historia del Reino de Granada. Hg. Rafael Gerardo Peinado Santaella. Granada 2000, 245.

[26] Lopez: La dinamica, 217.

[27] Ladero Quesada: El reino, 190.

[28] Singer: Der Maghreb, 318.

[29] Lopez: La dinamica, 214 f.

[30] Ladero Quesada: El reino, 192f.

[31] Ladero Quesada: El reino, 193.

[32] Singer: Der Maghreb, 319.

[33] Ladero Quesada: El reino, 194.

[34] Ladero Quesada: El reino, 196.

[35] Molina Lopez: La dinamica, 215 und Singer: Der Maghreb, 319.

[36] Molina Lopez: La dinamica, 215f.

[37] Francisco Sanchez Ruana: Boabdil, rey de la Alpujarra. In: Historia de Andalucia. Cordoba 1994, 416.- Sanchez gibt als granadinischen Partner Yusuf IV.an, laut Historia de Espana Vlll, 3, 243 war in diesem Jahr aber Muhammad IX. Konig.

[38] Rachel Arie: El reino Nasri de Granada (1232-1492). Madrid 1992, 78f.

[39] Arie: El reino Nasri, 79.

[40] Ladero Quesada: El reino, 200.

[41] Ladero Quesada: El reino, 207.

[42] Arie: El reino Nasri, 79.

[43] Bernaldez: Historia, 593.

[44] Mariano Gaspar Remiro: Fernando II de Aragon y V de Castilla. Zaragoza 1918, 12.

[45] L. P. Harvey: Islamic Spain 1250 to 1500. Chicago 1990, 266.

[46] Fernando del Pulgar: Cronica, Biblioteca de Autores Espanoles LXX, 328.

[47] Juan de Mata Carriazo Arroquia: Las treguas con Granada de 1475 y 1478. In: Al-Andalus XIX (1954), 317-364.

[48] Historia de Espana VIII, Band 3, Madrid 2000, 243.

[49] Franciso Vidal Castro: Una decada turbulenta de la dinastia nazari de Granada en el siglo XV: 1445-1455. In: En el epilogo del Islam Andalusi: La Granada del Siglo XV. Hg. Celia del Moral. Granada 2002, 80.

[50] Rachel Arie: Etudes sur la civilisation de l’Espagne musulmane. Leiden 1990, 36 und EI VII, Leiden 1993, 1020.

[51] Vidal Castro: Una decada, 103.

[52] Vidal Castro: Una decada, 101.

[53] Zu diesem ganzen Komplex Sa‘d - Muhammad X.: Ladero Quesada: El reino, 208f, Vidal Castro: Una decada, 101-115, Arie: Etudes, 36f.

[54] Arie: Etudes, 35.

[55] Luis Seco de Lucena Paredes: Panorama politico del Islam granadino durante el siglo XV. Granada 1960, 13.

[56] Alonso de Palencia: Cronica de Enrique IV. In: Biblioteca de Autores Espanoles 267, Band 3. Madrid 1973, 67f.

[57] Maria Jesus Viguera Molins: El soberano, visires y secretarios. In:Historia de Espana, VIII, Band 3, 330.

[58] Seco de Lucena Paredes: Panorama, 10f.

[59] Pulgar: Cronica, 446.

[60] Seco de Lucena Paredes: Panorama, 12.

[61] Molina Lopez: La dinamica, 237.

[62] Arie: El reino Nasri, 125.

[63] Singer: Der Maghreb, 275.

[64] Lopez de Coca Castaner: El periodo NazarT, 243. Aufterdem bei Molina Lopez: La dinamica, 239 und Arie: El reino Nasri, 125ff.

[65] Ladero Quesada: El reino nazarT de Granada. In: Historia de Espana 4, Barcelona 1988, 333.

[66] Rachel Arie: Sociedad y organizacion guerrera en la Granada nasrT. In: La incorporacion de Granada a la corona de Castilla. Granada 1993, 157.

[67] Molina Lopez: La dinamica, 240f und Arie: Etudes, 46-49.

[68] Antonio Malpica Cuello: El poblamiento y la organisacion del espacio. In: Historia del Reino de Granada I. Granada 2000, 288f.

[69] Molina Lopez: La dinamica, 241.

[70] Arie: Etudes, 44.

[71] Arie: Sociedad, 159.

[72] Zu diesem Komplex: Maria Jesus Viguera Molins: Componentes y estructura de la poblacion. In: Historia de Espana, VIII, Band 4, 40, Arie: El reino Nasri, 128-130, Arie: Sociedad, 151-154.

[73] Zitiert nach Arie: Etudes, 41 f und El reino Nasri, 154.

[74] Ladero Quesada: Granada,historia de un pais islamico. Madrid 1969, 30-32.

[75] Arie: El reino Nasri, 155 und Etudes, 42.

[76] Abu l-‘Abbas Ahmad b. Muhammad al-MaqqarT: Nath at-TTb min gusn al-Andalus ar-Ratlb. Hg. Ihsan ‘Abbas. Beirut 1968. 510.

Ende der Leseprobe aus 96 Seiten

Details

Titel
Menschen und die Macht
Untertitel
Der Krieg um Granada 1482 bis 1492
Hochschule
Eberhard-Karls-Universität Tübingen  (Orientalisches Seminar)
Note
1
Autor
Jahr
2006
Seiten
96
Katalognummer
V191044
ISBN (eBook)
9783656156321
ISBN (Buch)
9783656263845
Dateigröße
2386 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
menschen, macht, krieg, granada
Arbeit zitieren
Elke Hetzel (Autor:in), 2006, Menschen und die Macht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/191044

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