Unterweisungen für Ausbildungsberufe in der IT-Branche

5 erprobte Vorschläge für einen Unterweisungsentwurf


Unterweisung / Unterweisungsentwurf, 2008

68 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Vorbereitung der Unterweisung/ Allgemeines
1.1. Adressatenanalyse
1.2. Angestrebtes Lernziel der Unterweisung - Didaktische Analyse
1.2.1. Groblernziel
1.2.2. Feinlernziel
1.2.3. Schlüsselqualifikationen
1.3. Unterweisungsmethoden
1.3.1. Begründung der ausgewählten Unterweisungsmethoden
1.4. Unterweisungsmittel / Medieneinsatz
1.4.1. Begründung der eingesetzten Unterweisungsmittel / Medien

2. Durchführung der Unterweisung
2.1. Vorbereitung
2.1.1. Vorbereiten des Ausbilders
2.1.2. Vorbereiten des Unterweisungsraumes
2.1.3. Begrüßung der Auszubildenden
2.1.4. Kontakt herstellen und Schaffung einer positiven Lernatmosphäre
2.1.5. An Vorkenntnisse anknüpfen
2.1.6. Lernziel fragend entwickeln
2.1.7. Praxisbezug herstellen, Zielbewusstsein vermitteln und motivieren
2.2. Vorstellen dertheoretischen Grundlagen derAbschreibungen
2.2.1. Vortrag/Lehrgespräch über den Zweck von Abschreibungen
2.2.2. Überprüfen des theoretischen Teils mittels eines Lückentextes
2.2.3. Erfolgskontrolle
2.3. Vorführen, Erklären und Erläutern
2.3.1. Vorstellen des Übungsfalles
2.3.2. Lernschritte darlegen
2.4. nachmachen durch die Auszubildenden
2.4.1. Üben des Gelernten
2.4.2. Erfolgskontrolle
2.4.3. Rückmeldung des Ausbilders
2.5. Vertiefen des Gelernten

3. Verabschiedung

4. Anhang
4.1. Lückentext
4.2. Übungsfall
4.3. Übungsfall 2

1. Vorbereitung der Unterweisung/ Allgemeines

1.1. Adressatenanalyse

- Ausbildungsberuf: Informatikkaufmann/ -frau Fachrichtung Industrie
- Auszubildende: zwei weibliche Auszubildende (21 und 20 Jahre), beide besitzen Abitur und sind damit an konzentrier­tes Arbeiten gewöhnt
- Ausbildungsstand: sie sind aktuell im 2. Ausbildungsjahr und haben das 1. Ausbildungsjahr erfolgreich absolviert und waren unter den Jahrgangsbesten, durch vorangegangene Unterweisungen sind Vorkenntnisse über die Beschaf­fung und den Einkauf vorhanden, dieThematik Abschreibung ist jedoch vollkommen unbekannt
- Ausbildungsbetrieb: BASF AG Ludwigshafen, Deutschland
- Ausbildungsort: Schulungsraum der BASF
- Ausbildungsdauer: ca. 12 - 15 Minuten

1.2. Angestrebtes Lernziel der Unterweisung — Didaktische Analy­se

1.2.1. Groblernziel

„Rechnungswesen und Controlling - d) Daten für die Betriebsabrechnung erhe­ben und abgrenzen"

(Zitat aus dem Ausbildungsrahmenplan § 22 Abs. 1 Nr. 7.4 für die Berufsausbildung zum Informatikkaufmann /-frau)

1.2.2. Feinlernziel

Den Abschreibungszweck verstehen und ein bewegliches Wirtschaftsgut linear abschreiben können.

Kognitiv:

- die für die Abschreibung notwendigen Daten aus dem Kontext erkennen können
- den linearen Abschreibungsprozess durchführen können
- die Gründe warum man abschreibt verstehen können

Affektiv:

- sorgfältig und selbständig arbeiten können
- mit den betriebsinternen Daten gewissenhaft umgehen können

Psychomotorisch:

- mit Schreibutensilien umgehen können
- den Taschenrechner beherrschen können

1.2.3. Schlüsselqualifikationen

Methodenkompetenz:

- Problemlösendes Denken
- Arbeitsmethodik

Individualkompetenz:

- Selbständigkeit
- Mitdenken
- verantwortungsbewusstes Handeln

Sozialkompetenz:

- Identifikation mit Unternehmensphilosophie

Handlungskompetenz:

- wird gefördert durch das selbständige Durchführen des Abschreibungsprozes­ses
- sowie durch die Kommunikation mit der Abteilung Einkauf, welche die not­wendigen Daten (Anschaffungspreis) liefert

1.3. Unterweisungsmethoden

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1.3.1. Begründung der ausgewählten Unterweisungsmethoden

Der Methoden-Mix wurde gewählt, da hierdurch sowohl ausbilder- als auch azubizentrierte Methoden eingesetzt werden können. Der Methoden-Mix ist die effektivste Lösung um theoretisches Hintergrundwissen und für die Praxis not­wendige Fertigkeiten und Kenntnisse zu vermitteln. Das primäre Ziel dieser Un­terweisung ist zwar, die Fertigkeit zu vermitteln, wie die lineare Abschreibung eines Wirtschaftsgutes vollzogen wird, jedoch sollen auch grundsätzliche Prinzi­pien derAbschreibung aufgezeigt und vermittelt werden.

Das Lehrgespräch dient zur Vermittlung der theoretischen Grundlagen und bietet damit den Einstieg in die Thematik.

Mit Hilfe der Vier-Stufen-Methode sollen die Grundfertigkeiten und das Grundwissen vermittelt werden. Hierbei werden die einzelnen Arbeitsschritte genaustens dargestellt. Durch das Vormachen, ist es dem Ausbilder möglich, direkt Einfluss auf die Auszubildenden zu nehmen. Leider fehlt in dieser Metho­de die Vermittlung von Kreativität und Selbständigkeit.

Um die Azubis optimal auf die Aufgaben in der Praxis vorzubereiten, wird der Methoden-Mix durch die Fallmethode ergänzt. Hierbei wird besonders die Handlungs- und Entscheidungskompetenz gefördert. Zusätzlich erfahren die Auszubildenden ein bestimmtes Maß an Motivation, da sie sehr eigenständig arbeiten. Während dieser Ausbildungseinheit soll ein Beispiel selbständig von den Azubis bearbeitet werden, mit Bezug auf die letzte Unterweisung (Einkauf eines Wirtschaftsgutes).

1.4. Unterweisungsmittel / Medieneinsatz

- Tafel
- Laptop und Powerpointpräsentation
- Übungsbeispiele und Lückentext
- Papier und Stifte für die Azubis

1.4.1. Begründung der eingesetzten Unterweisungsmittel / Medien

Die Vielzahl des Medieneinsatzes liegt darin begründet, das Erfahrungen mit möglichst allen Sinnen aufgenommen und eine Integration der verschiedenen Wahrnehmungen dem Azubi möglich gemacht werden sollen.

Das Medium der Tafel wird eingesetzt um den Azubis das Feinlernziel der Un­terweisung zu verdeutlichen. Zusätzlich zur Nennung soll die Visualisierung durch Anschreiben des Feinlernzieles an die Tafel eine ununterbrochene Präsenz des Feinlernzieles bei den Azubis bewirken.

Mit Hilfe einer Powerpointpräsentation sollen die Grundlegenden und einfüh­renden Informationen zum Thema vermittelt werden. Sie dient hauptsächlich der Unterstützung des gesprochenen Wortes und fördert somit gleichzeitig die Aufmerksamkeit der Azubis.

Die Einbeziehung des Lückentextes und der Übungsblätter soll die Möglich­keit bieten, eine Verbindung zwischen Theorie und Praxis herzustellen, was den Effekt des Behaltens um ein Wesentliches steigert. Des Weiteren ermöglicht die Arbeit mit einem Beispiel die Vorbeugung von Fehlern im späteren Ernstfall und das Aufkommen von Sicherheit im Umgang mit einer solchen Situation.

Papier und Stifte werden den Azubis zur Lösung der Aufgabe zur Verfügung gestellt, um selbständig arbeiten zu können.

2. Durchführung der Unterweisung

2.1. Vorbereitung

2.1.1. Vorbereiten des Ausbilders

DerAusbilder hat sich durch die Ausarbeitung und Erstellung eines schriftlichen Unterweisungskonzeptes entsprechend aufdie Unterweisung vorbereitet.

2.1.2. Vorbereiten des Unterweisungsraumes

Der Unterweisungsraum wird durch folgende Schritte für die Unterweisungsein­heit vorbereitet:

- Tische und Stühle in Position rücken, sodass jedem Auszubildenden ein störungsfreier Blick auf alle Medien ermöglicht wird
- Bereitstellen der Materialien für alle Azubis
- Überprüfung alle Unterweisungsmittel aufderen Funktionstüchtigkeit

2.1.3. Begrüßung der Auszubildenden

- Durch einen kurz gehaltenen Begrüßungsdialog soll die Unterweisung er­öffnet und die Atmosphäre zwischen Ausbilder und Azubi aufgelockert werden.

2.1.4. Kontakt herstellen und Schaffung einer positiven Lernatmosphäre

- Positive Stimmung wird durch die Erinnerung an die Lernfortschritte und die damit verbundenen Erfolgserlebnisse erzeugt. Lob
- Wie weit ließ sich der Inhalt der letzten Unterweisung (Einkauf von Wirt­schaftsgütern) in der Praxis anwenden?

2.1.5. An Vorkenntnisse anknüpfen

- Thema der letzten Unterweisungseinheit war es „den Einkauf eines Wirt­schaftsgutes korrekt buchen und den Einkaufspreis korrekt berechnen zu können"; da diese Thematik komplett neu ist, wird es schwierig sein an vorhandene Kenntnisse anknüpfen

2.1.6. Lernziel fragend entwickeln

- Thema der letzten Unterweisungseinheit war es „den Einkauf eines Wirt­schaftsgutes korrekt buchen und den Einkaufspreis korrekt berechnen zu können" Was ist der nächste Schritt?
- Zielt auf die Nennung ab: „den Verbleib eines Wirtschaftsgutes im Betrieb buchhalterisch zu erfassen"
- Was ist hierbei besonders zu beachten?
- Zielt auf die Nennung ab: „das Wirtschaftsgut verliert an Wert"
- Anschreiben des Feinlernzieles der heutigen Unterweisungseinheit durch den Ausbilder

2.1.7. Praxisbezug herstellen, Zielbewusstsein vermitteln und motivieren

- Den Azubis wird vor Augen geführt, dass es gesetzlich vorgeschrieben ist eine Abschreibung durchzuführen und daher eine essentielle Notwendig­keit für ihren Ausbildungsbetrieb besteht, Wirtschaftsgüter abzuschrei­ben.
- Vorlegen des HGB, § Paragraph von Azubi vorlesen lassen
- Abschreibungen stellen einen wichtigen Aufwandsfaktor in der BASF dar, daher ist die korrekte Berechnung dieses Aufwandes wichtig.
- Vorlegen des Geschäftsberichtes
- Außerdem ist es auch vom privaten Interesse, da man als Privatmann bestimmte Sachen, wie z.B. PCs abschreiben kann
- Privaten Nutzen aufzeigen
- Zusätzlich wird noch mal aufden Ausbildungsrahmenplan hingewiesen, indem dieses Thema als zu vermitteln gilt.
- Vorlegen des Ausbildungsrahmenplanes

Durch all diese Punkte wird den Azubis die Wichtigkeit der Thematik verdeut­licht und sie werden motiviert das Lernziel zu erreichen.

2.2. Vorstellen der theoretischen Grundlagen der Abschreibungen

2.2.1. Vortrag/Lehrgespräch über den Zweck von Abschreibungen

- Durch diesen Vortrag wird unter Einbeziehung der Azubis die theoreti­sche Grundlage zum Verständnis der Abschreibungsthematik gelegt. Am Anfang werden mittels eines Brainstormings die Ursachen fürAbschrei­bungen genannt. Hierbei ist eine Einbeziehung derAzubis möglich und erwünscht. Diese werden auch durch gezieltes Fragen zur Mitarbeit ange­regt. Im weiteren Verlauf stellt der Ausbilder weitestgehend allein die anderen Charakteristika derAbschreibungen vor.

2.2.2. Überprüfen des theoretischen Teils mittels eines Lückentextes

- Das Verständnis des theoretischen Teils und der Lernfortschritt werden direkt im Anschluss an die Präsentation mittels eines Lückentextes auf­gezeigt und überprüft.

2.2.3. Erfolgskontrolle

- Die Ergebnisse des Lückentextes werden mit der Musterlösung vergli­chen. Sollten Schwierigkeiten oderVerständnisprobleme aufgetreten sein, können diese direkt im Dialog zwischen Azubi und Ausbilder geklärt werden.

2.3. Vorführen, Erklären und Erläutern

2.3.1. Vorstellen des Übungsfalles

- Mittels PC und Folien wird der Übungsfall vorgestellt, diese Unterwei­sungsmittel sind den Azubis aus vorangegangenen Unterweisungen be­kannt

2.3.2. Lernschritte darlegen

- Im Dialog mit den Auszubildenden sollen die relevanten Daten für die li­neare Abschreibung aufgezeigt werden.

- Tag des Kaufes - Nutzungsdauer - Anschaffungskosten

- Anschließend wird gezeigt wie der monatliche Abschreibungssatz aus der Nutzungsdauer heraus errechnet wird.
- Mit dem monatlichen Abschreibungssatz, kann die Abschreibung des Wirtschaftsgutes durchgeführt werden.

2.4. nachmachen durch die Auszubildenden

2.4.1. Üben des Gelernten

- Anhand von zwei Übungsfällen erhalten die Azubis nun die Möglichkeit ih­re eben gelernten Kenntnisse einzusetzen.
- Der erste Fall soll gemeinsam von den Azubis bearbeitet werden, um die Schlüsselqualifikation „Teamarbeit" zu fördern. Weiterhin können sie sich so gegenseitig Hilfestellungen geben und zeigen so auf in wie weit das Gelernte verstanden wurde. Zusätzlich wird durch gezielte Fragestellung nach Nutzungsdauer und Abschreibungssatz eine gewisse Struktur vor­gegeben. Gegebenenfalls erläutern die Auszubildenden ihre Vorgehens­weise.
- Der Ausbilder beobachtet dabei die Azubis und steht beratend zur Seite.
- Der zweite Fall soll selbständig von jedem Azubi gelöst werden. Hierbei gilt es aus einem etwas komplexeren Sachverhalt eigenständig die erfor­derlichen Daten herauszufiltern.
- Der Ausbilder beobachtet dabei die Azubis und steht beratend zur Seite.

2.4.2. Erfolgskontrolle

- Die Lösungen derAzubis werden nun mit den Musterlösungen verglichen. Bei auftretenden Schwierigkeiten oder Mängeln kann der Ausbilder hier Fertigkeits- und Kenntnislücken schließen. Es wird noch mal aufdie Wichtigkeit der linearen Abschreibung und des Abschreibungsprozesses m allgemeinen hingewiesen.

2.4.3. Rückmeldung des Ausbilders

- Gute Ergebnisse der Unterweisung, der Übungsaufgaben und des Lü­ckentextes werden zur weiteren Motivation hervorgehoben.
- Des Weiteren wird ein Ausblick auf die folgenden Unterweisungen und die folgenden Ziele (degressive Abschreibung) gegeben.

2.5. Vertiefen des Gelernten

- Das Vertiefen der erlernten Tätigkeiten sowie der dazu erforderlichen Fertigkeiten und Kenntnisse erfolgt im Nachgang der Unterweisungsein­heit anhand von weiteren Übungsfällen und im nächsten Praxiseinsatz. Die Ausbilder in diesen Abteilungen werden dazu angehalten, die Azubis gezielt bei diesen Aufgaben der linearen Abschreibung zu integrieren. Somit erhalten die Azubis die Möglichkeit, ihre erworbenen Kenntnisse in der Praxis umzusetzen und dabei anzuwenden.

3. Verabschiedung

- Ausbilder verabschiedet sich von den Azubis. Er gibt vorher eine kurze Zusammenfassung der Unterweisung und einen Ausblick auf die kom­menden Unterweisungseinheiten (degressive Abschreibung). Abermals stellt er die positiven Aspekte heraus und bedankt sich für die Aufmerk­samkeit und die aktive Beteiligung derAuszubildenden.

4.1. Lückentext

Unterweisung vom 31.03.2005

Füllen Sie die Lücken mit den untenstehenden Begriffen!

Abschreibungen stellen eine wichtige im Unterneh­

men dar. Sie liegen in verschiedenen Ursachen begründet, wie z.B. technischer

Verschleiß, und , außer­dem ist ihre Bildung im HGB . vorgeschrieben. Neben der

Abschreibung nach Leistungseinheiten gibt es noch die Verfahren der und der

Abschreibung. Abschrei­bungen gehen als Aufwand in die . ein und fließen

über den ... zurück ins Unternehmen. Damit haben sie sowohl

einen Finanzierungseffekt als auch einen..

Begriffe:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

4.2. Übungsfall 1

Unterweisung am 31.03.2005

Die BASF AG kauft am 01.02.05 einen Schreibtisch mit einem brutto Anschaf­fungswert von 1.392 €. Er wird von der Controlling-Abteilung genutzt. Der Schreibtisch hat eine Nutzungsdauer von 10 Jahren. Dieser soll linear abge­schrieben werden.

Aufgabe:

Wie hoch ist der Buchwert des Schreibtisches zum 31.12.2005?

1. Wie lang ist die Gesamtnutzungsdauer?
2. Wie lang ist die lösungsrelevante Nutzungsdauer?
3. Wie hoch sind die Anschaffungskosten?

4. Wie hoch ist der Buchwert des Schreibtisches zum 31.12.2005?

4.3. Übungsfall 2

Die BASF AG hat am 01.10.2004 einen PC gekauft, welcher eine Nutzungsdauer von 3 Jahren hat. Am 31.02.2005 hat dieser PC einen Restbuchwert von 1.395 €.

Aufgabe:

1. Wie viel Monate sind abzuschreiben (Nutzungsdauer in Monaten)?
2. Wie viel Monate müssen noch abgeschrieben werden?
3. Wie hoch war der Anschaffungswert des PCs?

Tipp: Da der Abschreibungsbetrag bei der linearen Abschreibung konstant bleibt ist das Verhältnis von Anschaffungskosten und Nutzungsdauer in Mona­ten immer gleich dem Verhältnis zwischen Restbuchwert und noch abzuschrei­benden Monaten!

2 Entwicklung von Testdaten zur Datumsplausibilitätsprüfung (Unterweisung Fachinformatiker/ -in)

von Michael Malik

Entwicklung von Testdaten zur Datumsplausibilitätsprüfung

Unterweisung

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Erklärung des Prüfungsteilnehmers

Die nachfolgende Beschreibung des Unterweisungsablaufs umfasst 10 Seiten exclusive Anhang.

Ich erkläre, dass ich diesen Unterweisungsentwurf selbstständig erstellt habe.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Ausbildungsthema

Entwicklung von Testdaten zur Datumsplausibilitätsprüfung

2. Fachliche Einordnung des Themas Ableitung

Die Grundlage des Themas bildet die sachliche Gliederung des Ausbildungsrahmenplans für Fachinformatiker mit der Fachrichtung Anwendungsentwicklung. Dort ist in den berufs­spezifischen Ausbildungsinhalten unter der laufenden Nummer 6.4 der Teil „Testverfahren“ (§10 Abs. 1) des Ausbildungsberufsbildes festgeschrieben.

Der Punkt „Testverfahren“ schreibt folgende zu erlernende Fertigkeiten und Kenntnisse vor:

- Testkonzept und Testplan erstellen
- Testumfang festlegen, Testdaten generieren und auswählen
- Informations- und telekommunikationstechnische Systeme testen
- Testergebnisse auswerten und dokumentieren

Diese Unterweisung soll dem Auszubildenden die Fertigkeiten und Kenntnisse vermitteln, Testdaten zu generieren und auszuwählen, um eine Datumsplausibilitätsprüfung durchführen zu können.

Einordnung

Vor einigen Jahren wurde Software noch nach dem Motto „quick and dirty“ entwickelt. Das heißt, die Entwicklung von Software verlief ziemlich schnell und wurde weder Dokumentiert noch wurden richtige Tests der Software durchgeführt. Häufig waren es nur geringfügige Tests um sicherzustellen, dass die Software überhaupt funktionierte. Was sehr schnell dazu führte, dass die Zuverlässigkeit der Software nicht sehr hoch und die Wartbarkeit ziemlich schwierig war. Eine Software die nicht einwandfrei funktioniert kann fatale Folgen haben (z. B. ein automatisches Bremssystem in Autos). Diese Entwicklung wurde gewendet. Heute ist es von größter Wichtigkeit, dass eine Software zuverlässig arbeitet. Um diese Zuverlässigkeit zu gewährleisten ist es unabdingbar die Software vor der Einführung intensiv zu testen. Softwaretests sind abhängig von der Größe des Unternehmens. Größere Unternehmen (wie z. B. mobilcom) leisten sich ein eigenes Team für die Qualitätssicherung von selbst entwickelter Software. Kleinere hingegen testen die Software innerhalb der Softwareentwicklungsabteilung.

3. Ausbildungswert des Themas

Fachinformatiker mit dem Schwerpunkt Anwendungsentwicklung werden dafür ausgebildet, nach ihrer Ausbildung Anwendungen bzw. Software zu programmieren. Um die eigens programmierte Software nach der Erstellung auch testen zu können, ist es wichtig Ihnen die Fertigkeiten und Kenntnisse der Qualitätssicherung beizubringen. Schaut man sich die Aufregung über das „Jahr-2000“-Problem an, welches wir alle miterlebt haben, bekommt man einen Eindruck welche Wichtigkeit das Testen insbesondere von Datumsfeldern haben kann.

4. Beschreibung der Auszubildenden

Ausbildungsberuf: Fachinformatiker Fachrichtung Anwendungsentwicklung

Ausbildungsstand: 2 Jahre und 6 Monate

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

5. Lernzielbeschreibung

Operationalisierte Feinlernziele:

1. Die Auszubildenden wenden den Algorithmus zur Berechnung eines Schaltjahres ohne Hilfsmittel an.
2. Die Auszubildenden legen selbstständig Testdaten für einen Datumsplausibilitätstest unter Beachtung der meisten Gesichtspunkte fest.

6. Ausbildungsmethode

Lehrgespräch

Die Auszubildenden sollen sich selbstständig, mit Hilfe von einer Diskussion und Impulsen des Ausbilders, die Lösung erarbeiten. Sie sollen über das Thema reflektieren und ihre Erfahrungen Miteinbringen was alles zu beachten ist wenn eine Datumsabfrage getestet werden soll. Durch das Nachdenken über das Thema soll das Wissen so gefestigt werden, welches mit einer 4-Stufen-Methode oder Vortrag nicht möglich wäre.

Des Weiteren stellt der Ausbilder Fragen und ergänzt Wissenslücken.

7. Ausbildungsmittel/ Medien

- Tafel
- Overheadprojektor/ Folie
- Aufgabenblatt zur Lernzielkontrolle
- Taschenrechners

8. Ausbildungsort/ Lernort

Der Lernort ist ein Seminar- bzw. Meetingraum im Betrieb

9. Lernzielkontrolle

Der Ausbilder überprüft die Auszubildenden direkt nach der Erläuterung des Algorithmus durch Nennung von zwei Jahreszahlen an denen die Auszubildenden bestimmen müssen ob dieses nun ein Schaltjahr oder kein Schaltjahr ist.

Der Ausbilder verteilt ein Aufgabenblatt an die Auszubildenden das eine Aufgabe mit dem, in der Unterweisung erlernten, Themenkomplex.

Das Aufgabenblatt beinhaltet eine Ausgangssituation mit zwei Fragen

10. Ausbildungszeit

Die gesamte Unterweisung dauert ca. 20 Minuten.

11. Verlaufsplanung

1. Stufe Einleitung des Gesprächs

1.1 Der Ausbilder begrüßt die Auszubildenden

1.2 Die Auszubildenden nehmen am Tisch platz

1.3 Der Ausbilder gibt das Thema bekannt

Das heutige Thema unserer Veranstaltung ist die Entwicklung von Testdaten zur Datumsplausibilitätsprüfung.

1.4 Der Ausbilder gibt die Lernziele vor Folgende Lernziele sollen erreicht werden:

Die Auszubildenden beherrschen die Anwendung des Algorithmus zur Berechnung eines Schaltjahres ohne die Folie.

Die Auszubildenden legen selbstständig Testdaten für einen Datumsplausibilitätstest, unter Beachtung der meisten Gesichtspunkte, fest.

Als Lernzielkontrolle dient ein Aufgabenblatt mit zwei Aufgaben. Des Weiteren werden nach der Erläuterung des Algorithmus für die Berechnung eines Schaltjahres den Auszubildenden zwei Jahre genannt. Sie haben dann zu bestimmen ob es ein Schaltjahr oder kein Schaltjahr war bzw. ist.

1.5 Der Ausbilder motiviert die Auszubildenden

Die Auszubildenden werdet dafür ausgebildet, um nach der Ausbildung Anwendungen bzw. Software zu programmieren. Damit die eigens programmierte Software nach der Erstellung auch selbst getestet werden kann, ist es wichtig das sie auch über Qualitätssicherung bescheid wissen.

Hier erfolgt der Hinweis des Ausbilders auf das „Jahr-2000-Problem“ und damit auf die Wichtigkeit von Datumsangaben.

Der Ausbilder verdeutlicht das wir eine eigene Qualitätssicherung in unserem Unternehmen zum Testen unserer entwickelten Software haben. Er erinnert daran, dass die Auszubildenden bereits gelernt haben wie ein Testplan und ein Testkonzept erstellt wird und nun ein aufbauender Schritt erfolgt. Nämlich wie Testdaten für ein Datumsfeld generiert und ausgewählt werden.

Der Ausbilder motiviert die Auszubildenden indem er ihnen erklärt, dass es zu Anfang sehr schwierig ist aber im Grunde genommen auch sehr einfach und es kein Problem für sie darstellen sollte dieses Thema zu verstehen.

2. Stufe Gesprächsführung

2.1 Der Ausbilder stellt eine einleitende Frage (fließender Übergang)

Was habt ihr denn bei der Auswahl von Tagen zu bedenken?

2.2 Das Gespräch

Tage

Bei der Auswahl der Tage ist folgendes zu beachten:

Es gibt

- Monate mit nur 30 Tagen
- Monate mit 31 Tage
- Monate mit 28 Tagen und
- Monate mit 29 Tagen in einem Schaltjahr Eingaben < 1 und > 31 Tagen sind unzulässig.

Monaten

Die Monate eines Jahres gehen von 1 bis 12. Eingaben < 1und >12 sind fehlerhaft.

Jahre

Der Ausbilder lehrt die Auszubildenden, dass darauf ankommt ob ein Jahr zwei- oder vierstellig eingegeben werden. Des Weiteren ist auf die Aufgabenstellung zu achten. Wenn eine Software z. B. für Archäologen programmiert werden soll so kann z. B. auch eine Jahreszahl wie 370 n. Ch. vorkommen. Ist es aber eine Software zur Kundenverwaltung so ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass ein Kunde so ein Geburtstagdatum hat. Hier kommt es auf die Plausibilität an.

[...]

Ende der Leseprobe aus 68 Seiten

Details

Titel
Unterweisungen für Ausbildungsberufe in der IT-Branche
Untertitel
5 erprobte Vorschläge für einen Unterweisungsentwurf
Autor
Jahr
2008
Seiten
68
Katalognummer
V190312
ISBN (eBook)
9783656991670
ISBN (Buch)
9783656991717
Dateigröße
3627 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
5 in der Praxis erprobte Unterweisungen für die Ausbildungsberufe in der IT-Branche
Schlagworte
unterweisungen, ausbildungsberufe, it-branche, vorschläge, unterweisungsentwurf
Arbeit zitieren
Matthias Knoop (Autor:in), 2008, Unterweisungen für Ausbildungsberufe in der IT-Branche, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/190312

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