Berufliche Kompetenzen


Hausarbeit, 2003

13 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Kompetenz versus Qualifikation

3. Verständnis des Kompetenzbegriffs
3.1. Kompetenz im engeren Sinne
3.2. Konnotationen des Kompetenzbegriffs
3.3. Zentrale Kompetenzen
3.4. Fachübergreifende Kompetenzen

4. Schlussbemerkung

5. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

„Wer auf eine Kompetenzdefinition hofft, hofft vergeblich.“ (John Erpenbeck) Der Begriff der Kompetenz begegnet uns in diesen Tagen in sämtlichen Bereichen unseres Lebens. Sowohl im Beruf als auch im Alltag wird man mit Kompetenzen und Entwicklungen konfrontiert. Erpenbecks These möchte ich zu widerlegen versuchen, sowie dem Begriff Kompetenz ein Verständnis zu geben.

Die Ausarbeitung beschäftigt sich mit dem Thema der Kompetenz und deren Entwicklung. Dabei sollen unter anderem folgende Fragen geklärt werden:

Was versteht man unter dem Begriff der Kompetenz? Welche Reichweite hat dieser Begriff in den verschiedenen Lebensbereichen eines Individuums? Inwieweit lässt sich der Begriff einer Definition unterziehen? Wie weitreichend ist das Verständnis dafür und wo wird er eingesetzt bzw. warum wird der Begriff in der heutigen Zeit so oft thematisiert?

Zunächst erfolgt eine begriffliche Abgrenzung von Kompetenz und Qualifikation. Dabei muss auf wesentliche Unterschiede in der Begriffsdefinition und in deren Anwendung eingegangen werden. Folgend soll der Begriff der Kompetenz näher beleuchtet und das Verständnis von Kompetenz durch die Ausführung von verschiedenen Konnotationen des Kompetenzbegriffs untermauert werden. Abschließend erfolgt eine Untergliederung verschiedener Kompetenzarten, mit dem Ziel die Bedeutung des Begriffs der Kompetenz zu verdeutlichen.

2. Kompetenz versus Qualifikation

Für die Begriffsbestimmung der Kompetenz ist es zunächst notwenig, auf den Begriff der Qualifikation näher einzugehen. Dieser wird oft mit dem der Kompetenz gleich gesetzt. In Form der Einführung des Qualifikationsbegriffs Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre sollte der Bildungsbegriff konkretisiert werden. Für die Operationalisierung der schulischen und betrieblichen Curricula galt der damalige Bildungsbegriff als zu ungenau. Aufgrund dessen hat der Deutsche Bildungsrat 1974 versucht, Qualifikation und Kompetenz begrifflich voneinander abzugrenzen. Demnach sind Qualifikationen „Fertigkeiten, Kenntnisse und Wissensbestände, die im Hinblick auf ihre Verwertbarkeit bestimmt werden.“[1] Mit der Verwertbarkeit war die Anwendung der Kenntnisse im privaten Leben, in der Gesellschaft und im Beruf gemeint. Der eingetretene Lernerfolg galt als Qualifikation. „Die Bestimmung von Qualifikationen sind also primär an aktuellen Anforderungen oder einer prognostizierten Nachfrage orientiert.“[2] Kritik an Prognosen über den Qualifikationsbedarf wurde in diesem Zusammenhang mit dem Fachkräftemangel in der IT-Branche oder dem andauernden Wechsel zwischen Lehrermangel und Lehrerüberfluss laut. Dies resultierte aus der zu kurzfristig angelegten Qualifikationspolitik, da die berufliche Mobilität und Flexibilität der Menschen damit behindert wurde.[3]

Kompetenzen beinhalten Fähigkeiten und Fertigkeiten, die das Subjekt selbst betreffen. Die Befähigung des lernenden Menschen wird in den Mittelpunkt gestellt.[4] Der Kompetenzbegriff bezieht sich nicht ausschließlich auf das berufliche Umfeld des Handelnden, sondern auch auf Persönlichkeitsbildungen. Im Rahmen dessen kristallisierte sich in den 80er Jahren der Begriff der beruflichen Handlungskompetenz heraus, der das Leitziel der Berufsausbildung wurde. Berufliche Handlungskompetenz umfasst das selbständige Planen, Durchführen und Kontrollieren von Aufgaben. Das Hauptaugenmerk wurde also verstärkt auf die Entwicklung von Kompetenzen als auf eine enge betrieblich-funktionale Qualifizierung gelegt.

3. Verständnis des Kompetenzbegriffs

3.1. Kompetenz im engeren Sinne

Um ein Verständnis für den Begriff der Kompetenz und deren Reichweite zu erlangen, kann zunächst von einer allgemeinen Definition ausgegangen werden. Weinberg grenzt den Begriff dahingehend ab, dass darunter „alle Fähigkeiten, Wissensbestände und Denkmodelle verstanden werden, die ein Mensch in seinem Leben erwirbt und betätigt.“[5] Diese Begriffsbestimmung erscheint jedoch zu allumfassend und zu allgemein formuliert, so dass eine genauere Spezifikation des Begriffs unumgänglich scheint.

Kompetenz im engeren Sinne hat seine Wurzeln in der Organisation. Ursprünglich wurde der Begriff im Zusammenhang mit der Regelung der Zuständigkeiten für Ressorts und Abteilungen in Betrieben und im Staat verwendet. Dabei wurden bestimmte Entscheidungsbefugnisse auf den jeweiligen Leiter übertragen. Ein entscheidender Unterschied ist hierbei in der verliehenen Entscheidungsbefugnis und der persönlichen Entscheidungsfähigkeit zu sehen, wobei beide Parteien nicht kongruent sein müssen.[6] Der Begriff der Kompetenz wird auf das berufliche Umfeld bezogen und spiegelt die Befähigung einzelner Personen bezogen auf berufsspezifische Sachverhalte wider. „Berufliche Kompetenz besitzt derjenige, der über die erforderlichen Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten eines Berufes verfügt, Arbeitsaufgaben selbständig und flexibel lösen kann sowie fähig und bereit ist, dispositiv in seinem Berufsumfeld und innerhalb der Arbeitsorganisation mitzuwirken.“[7] Bunk bezieht den Kompetenzbegriff auf den verfügbaren Einsatz im Berufsfeld und definiert dabei Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten, die nötig sind, um die übertragenen Aufgaben angemessen zu erfüllen.

[...]


[1] Elsholz, U. (2002): Kompetenzentwicklung zur reflexiven Handlungsfähigkeit. In: Dehnbostel,

P./ Elsholz, U./ Meister, J. / Meyer-Menk, J. (Hrsg.): Vernetzte Kompetenzentwicklung.

Alternative Positionen zur Weiterbildung. Berlin, S. 32.

[2] Ebd., S. 32.

[3] Vgl. ebd., S. 32.

[4] Vgl. ebd., S. 32.

[5] Weinberg, J.: Kompetenzlernen. In: Quem-Bulletin, 1/1996, S. 3.

[6] Vgl. Bunk, G. (1994): Kompetenzentwicklung in der beruflichen Aus- und Weiterbildung in

Deutschland. In: Europäische Zeitschrift für Berufsbildung, Heft 1, 1994, S. 9.

[7] Ebd., S. 10.

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Berufliche Kompetenzen
Hochschule
Friedrich-Schiller-Universität Jena  (Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät)
Note
2,0
Autor
Jahr
2003
Seiten
13
Katalognummer
V18889
ISBN (eBook)
9783638231411
Dateigröße
546 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Berufliche, Kompetenzen
Arbeit zitieren
Eileen Schott (Autor:in), 2003, Berufliche Kompetenzen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18889

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