Die Nationalratswahl 1986 unter besonderer Berücksichtigung des Inserate-Wahlkampfes der Bundes-ÖVP


Masterarbeit, 2011

152 Seiten, Note: Sehr Gut


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Nationalratswahlen in der Zweiten Republik
2.1 Die Ergebnisse der Nationalratswahlen seit 1945

3 Politische Ausgangssituation vor der Wahl 1986
3.1 Das Ergebnis der Nationalratswahl 1983 und das politische Geschehen bis zur Nationalratswahl 1986
3.1.1 Die Landtagswahlen zwischen 1983 und 1986
3.1.2 Die Regierungspartei SPÖin der Zeit von 1983 bis 1986
3.1.3 Die Grünen betreten die politische Bühne - der Anti-Hainburg-Protest
3.1.4 Der „Fall Reder“
3.1.5 Volksbegehren und Glykol-Skandal
3.1.6 Die Krise der Verstaatlichten Industrie und Probleme der Wirtschaft
3.1.7 Die Bundespräsidentenwahl 1986 - Die „Waldheim-Affäre“
3.1.8 Der Rücktritt von Fred Sinowatz als Parteivorsitzender der SPÖ
3.1.9 Jörg Haider wird Bundesparteiobmann der FPÖ- das Ende der Kleinen Koalition zwischen SPÖund FPÖ

4 Die Nationalratswahl 1986
4.1 Die Ausgangssituation vor der Wahl
4.2 Die wahlwerbenden Parteien für die NRW 1986
4.2.1 Die Grüne Alternative - Liste/Freda Meissner-Blau
4.2.2 „Mir reicht’s“
4.3 Die Spitzenkandidaten der Parteien für die NRW 1986
4.3.1 Franz Vranitzky (SPÖ)
4.3.2 Alois Mock (ÖVP)
4.3.3 Jörg Haider (FPÖ)
4.3.4 Franz Muhri (KPÖ)
4.3.5 Freda-Meissner-Blau (Die Grüne Alternative - Liste/Freda Meissner-Blau)
4.4 Das Wahlprogramm derÖVP
4.4.1 Gestaltung esÖVP-Wahlprogramms
4.4.2 Inhalte desÖVP-Wahlprogramms

4.5 Der Verlauf des Nationalratswahlkampfes 1986 im Allgemeinen
4.6 Der Wahlkampf „aus der Sicht derÖVP“
4.6.1 Briefe desÖVP-Parteiobmannes und Auszüge aus seiner Abschlusserklärung
4.6.2 Die Wahl-Analyse von Fritz Plasser für dieÖVP
4.6.3 Die Analyse von Andreas Khol
4.6.4 Bericht desÖVP-Organisationsreferenten
4.6.5 Analyse desÖVP-Wahlkampfleiters Heribert Steinbauer
4.6.6 Die Darstellung desÖVP-Wahlkampfs mit besonderem Bezug auf denÖVP- Spitzenkandidaten
4.6.7 Analysen desÖVP-Wahlkampfs von der anderen Seite
4.6.8ÖVP-parteiinterne Kritik am laufenden Wahlkampf
4.7 Die Inserate derÖVP und der SPÖim Wahlkampf 1986
4.7.1ÖVP-Inserate im Nationalratswahlkampf 1986
4.7.1.1 Präsentation des Spitzenkandidaten in Verbindung mit Sachaussagen
4.7.1.2 Kritikargumentation
4.7.1.3 Schlussrunde
4.7.2 Die SPÖ-Inserate im Nationalratswahlkampf 1986
4.8 Das Ergebnis der Nationalratswahl 1986 vom 23. November 1986
4.8.1 Die Auswirkungen des politischen Jahres 1986
4.9 Analyse der Nationalratswahl vom 23. November 1986
4.9.1 Die Verlierer
4.9.2 Die Gewinner
4.9.3 Analyse nach regionalen Gesichtspunkten
4.9.4 Wer wählte warum welche Partei?
4.9.5 Wählerstromanalyse
4.9.6 Wer waren die WechselwählerInnen?
4.9.7 Was wählten die ErstwählerInnen?

5 Fazit und Schlussbemerkungen

6 Bibliographie
6.1 Unveröffentlichte Quellen
6.2 Literaturverzeichnis
6.3 Quellen aus dem Internet
6.4 Zeitungen und Zeitschriften

7 Abbildungen
Tabellen:
Inserate und Plakate (im Anhang):

Anhang

Zusammenfassung

1 Einleitung

Die Nationalratswahl 1986 ist deshalb eine ganz besondere Wahl, weil sich seit dieser Wahl vor 25 Jahren das heutige Parteienspektrum nur wenig verändert hat. Auch wenn heute gemeinsam mit der Sozialdemokratischen Partei (SPÖ), derÖsterreichischen Volkspartei (ÖVP), der Freiheitlichen Partei (FPÖ) und den Grünen eine weitere Kleinpartei, als Abspaltungsergebnis von der FPÖ, im Parlament sitzt und eine andere Kleinpartei, das Liberale Forum (LIF), es kurzfristig schaffte in den Nationalrat „zu kommen“ - ebenfalls als Abspaltungsergebnis von den „Blauen“ - besteht das heutige Parteienspektrum eigentlich aus vier Gruppierungen, eben SPÖ,ÖVP, FPÖund Grüne. Und diese vier Parteien waren nach der Wahl im November 1986 im Parlament vertreten und sind es bis heute geblieben.

Diese Wahl ist auch deshalb interessant, weil der danach auf Bundesebene so erfolgreiche und wohl umstrittenste Politiker der Zweiten Republik, Jörg Haider, erstmals zu einer Bundeswahl als Obmann der FPÖantrat und einen ersten Erfolg einfahren konnte. Dieser Wahlerfolg war der Auftakt zu vielen weiteren bis hinein ins nächste Jahrtausend. Aber nicht nur die Freiheitlichen schafften einen Erfolg, auch die „Grünen“ konnten sich bei dieser Wahl erstmals etablieren. Sie waren bei der zuvorgegangenen Wahl noch gescheitert, doch 1986 sollte es mit dem Einzug in den Nationalrat erstmals klappen.

Die beiden damaligen Großparteien, SPÖundÖVP, rangen 1986 um die Spitze. Die Entwicklung seit der vorangegangen Wahl 1983 ließ es zu, dass die Volkspartei den Sozialisten „immer näher kam“ und den ersten Platz strittig machte. DieÖVP wollten Platz eins, sie wollte den Bundeskanzler stellen - nach 16 Jahren Opposition.

Eine Wahlauseinandersetzung wird auf vielen verschiedenen Ebenen geführt. Es geht um Botschaften, um Personen; es geht den Parteien darum, die WählerInnen zu überzeugen, damit sie die eigene Partei auch wählen. Wahlkampf ist auch die Vermittlung von Positionen, die Bewerbung von Personen, mit der Einsetzung von Inseraten. Natürlich hat dieser Wahlkampf 1986 auch auf dieser Ebene stattgefunden. Mir geht es darum, herauszufinden, worauf dieÖVP beim Einsatz von Inseraten „gesetzt“ hat, was wollte sie vermitteln und welche Rolle haben diese im Wahlkampf gespielt? Dazu muss man allerdings den gesamten Wahlkampf derÖVP, im Speziellen die Auseinandersetzung mit der SPÖ, im Auge haben. Dazu ist es notwendig den Wahlkampfverlauf „global“ darzustellen. Und um dahinterzukommen, ob dieÖVP das, was sie sich eigentlich vorgenommen hatte, dann auch umsetzen konnte, und ob sie damit bei den WählerInnen „punktete“ wird ein weiterer Teil der Untersuchung sein.

Dazu werde ich nicht nur die „politische Vorgeschichte“ zur Nationalratswahl 1983 dargestellen, sondern auch die Inserate vonÖVP und SPÖausführlich dokumentieren. Aus den verschiedensten Analysen, Berichten von Spitzenpolitikern und Experten aus den Bereichen Politikwissenschaft, Sozialwissenschaft und der Meinungsforschung werde ich den Nationalratswahlkampf 1986 „global“ darstellen und die Strategien der Großparteien versuchen herauszufiltern. Aus diesem dokumentierten „Gesamtbild“ werde ich im Anschluss den Inseratewahlkampf1, den dieÖVP-Bundespartei 1986 geführt hat, analysieren.

2 Nationalratswahlen in der Zweiten Republik

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs waren in der wiedererstandenen RepublikÖsterreich nur drei politische Parteien zugelassen. Diese drei Parteien, die SPÖ, dieÖVP und die KPÖ, waren in der provisorischen Regierung von Dr. Karl Renner (SPÖ) vertreten. Am 25. November 1945 fanden die ersten allgemeinen Wahlen nach dem Krieg statt. Diese Wahlen im von den Alliierten besetztenÖsterreich endeten mit einem klaren Votum für die Demokratie, denn nur vier der 165 möglichen Mandate gingen an die Kommunisten. DieÖVP errang 85 Mandate, die SPÖ76. Der Niederösterreicher Leopold Figl bildete die neue Regierung, wieder mit Beteiligung der KPÖ, deren Vertreter allerdings zwei Jahre später ausschied und durch einen SPÖ-Politiker ersetzt wurde. Bis zum April 1966 wurdeÖsterreich von einer Großen Koalition vonÖVP und SPÖregiert. Die bei den Nationalratswahlen 1966 gewonnenÖVP-Absolute wurde vier Jahre später wieder verloren, die SPÖgewann bei der Wahl 1970 erstmals die relative Mehrheit. Nach der Bildung einer Minderheitsregierung unter Dr. Bruno Kreisky (SPÖ) und vorgezogenen Nationalratswahlen am 10. Oktober 1971 gewannen die Sozialisten die absolute Mehrheit und Kreisky bildete erneut eine SPÖ-Alleinregierung, die bis zu den Wahlen am 24. April 1983 halten sollte. Bei diesen Wahlen hielt die SPÖdie relative Mehrheit und war seitdem mit 90 Mandaten im Nationalrat vertreten. Auf dieÖVP waren 81, auf die FPÖ12 Mandate entfallen. Nach dem Rücktritt Kreiskys wurde Fred Sinowatz Bundeskanzler einer Rot-Blauen Regierung, mit Norbert Steger (FPÖ) als Vizekanzler.2

2.1 Die Ergebnisse der Nationalratswahlen seit 1945

25. November 1945:

Abb. 1:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Bundesministerium für Inneres: http://www.bmi.gv.at/cms/BMI_wahlen/nationalrat/NRW_1945.aspx am 25.7.2011

9. Oktober 1949:

Abb. 2:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: http://www.bmi.gv.at/cms/BMI_wahlen/nationalrat/NRW_1949.aspx am 25.7.2011

22. Februar 1953:

Abb. 3:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: http://www.bmi.gv.at/cms/BMI_wahlen/nationalrat/NRW_1953.aspx am 25.7.2011

13. Mai 1956:

Abb. 4:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: http://www.bmi.gv.at/cms/BMI_wahlen/nationalrat/NRW_1956.aspx am 25.7.2011

10. Mai 1959:

Abb. 5:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: http://www.bmi.gv.at/cms/BMI_wahlen/nationalrat/NRW_1959.aspx am 25.7.2011

18. November 1962:

Abb. 6:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: http://www.bmi.gv.at/cms/BMI_wahlen/nationalrat/NRW_1962.aspx am 25.7.2011

6. März 1966:

Abb. 7:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: http://www.bmi.gv.at/cms/BMI_wahlen/nationalrat/NRW_1966.aspx am 25.7.2011

1. März 1970:

Abb. 8:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: http://www.bmi.gv.at/cms/BMI_wahlen/nationalrat/NRW_1970.aspx am 25.7.2011

1. März 19704:

Abb. 9:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: http://www.bmi.gv.at/cms/BMI_wahlen/nationalrat/NRW_1970_wh.aspx am 25.7.2011

10. Oktober 1971:

Abb. 10:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: http://www.bmi.gv.at/cms/BMI_wahlen/nationalrat/NRW_1971.aspx am 25.7.2011

5. Oktober 1975:

Abb. 11:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: http://www.bmi.gv.at/cms/BMI_wahlen/nationalrat/NRW_1975.aspx am 25.7.2011

6. Mai 1979:

Abb. 12:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: http://www.bmi.gv.at/cms/BMI_wahlen/nationalrat/NRW_1979.aspx am 25.7.2011

24. April 1983:

Abb. 13:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: http://www.bmi.gv.at/cms/BMI_wahlen/nationalrat/NRW_1983.aspx am 25.7.2011

3 Politische Ausgangssituation vor der Wahl 1986

In der „GeschichteÖsterreichs“ beschrieb der Historiker Karl Vocelka die Zeit in der ersten Hälfte der 1980er Jahre:

„ Die Zeit der Fortschrittsgläubigkeit und des blinden Vertrauens in Technik und Wirtschaftswachstum war vorbei, die Hochkonjunktur vorüber, das ‚ deficit spending ’ der Ä ra Kreisky rächte sich wirtschaftspolitisch, die Medien mit ihrem Enthüllungsjournalismus wandten sich gegen die bisherige politische Praxis. Viele Absprachen ( ‚ Packelei ’ ) und Privilegien der Politiker, die noch in den 70er Jahren kein Thema waren, wurden nun ans Licht derÖffentlichkeit gezerrt. “5

Am 8. Juni 1986 gewann Kurt Waldheim die Bundespräsidentenwahlen. Mit 53,9 Prozent der abgegebenen gültigen Stimmen schlug der ehemalige österreichische Außenminister und UN-Generalsekretär den SPÖ-Kandidaten Kurt Steyrer und fügte der SPÖeine schwere Niederlage zu. Bereits am Tag nach der Wahl kündigte Bundeskanzler Sinowatz seinen Rücktritt als Bundeskanzler an, um sich besser seiner Funktion als SPÖ-Vorsitzender, ein Amt, das er seit Herbst 1983 innehatte, widmen zu können. Ihm folgte am 16. Juni 1986 Franz Vranitzky. Nach dem FPÖ- Bundesparteitag am 13. September 1986, wo Steger in einer Kampfabstimmung die Obmannschaft der FPÖan den Kärntner Landesrat Jörg Haider verloren hatte, beschloss die SPÖ-Führung die Koalition mit den Freiheitlichen zu beenden und Neuwahlen durchzuführen.6

Soweit in kurzen Worten die Ausgangssituation unmittelbar vor der Nationalratswahl, die am 23. November 1986 stattfinden sollte. Aber wie kam es zu diesen vorgezogenen Neuwahlen? Dazu ist es notwendig, drei Jahre zurückzugehen, zur vorangegangenen Nationalratswahl im Jahr 1983.

3.1 Das Ergebnis der Nationalratswahl 1983 und das politische Geschehen bis zur Nationalratswahl 1986

Bei den Nationalratswahlen am 24. April 1983 beteiligten sich 92,5 Prozent der WählerInnen, die SPÖkonnte die relative Mehrheit (47,66 Prozent) halten, verlor aber fünf Mandate, wogegen dieÖVP (43,22 Prozent) vier gewann. Die FPÖgewann ein Mandat (4,98 Prozent). Andere Parteien schafften den Einzug in den Nationalrat nicht, u.a. die Vereinten GrünenÖsterreichs (VGÖ) und die Alternative ListeÖsterreich (ALÖ). Am Wahlabend erklärte der bisherige Bundeskanzler, Bruno Kreisky (SPÖ), er halte sein Wort und stehe angesichts des Verlustes der SPÖ- Absoluten künftig nicht mehr als Bundeskanzler zur Verfügung.7 Auf Vorschlag Kreiskys einigte sich der SPÖ-Vorstand den bisherigen Unterrichtsminister und Vizekanzler, Fred Sinowatz, zum Kanzlerkandidaten zu nominieren. Am 12. Mai schloss die SPÖmit der FPÖein Koalitionsabkommen. Schwerpunkt des Koalitionsabkommens war die Wirtschaftspolitik und die Schaffung von Arbeitsplätzen. Zu Beginn dieser Koalition stand die Budgetpolitik der Regierung im Mittelpunkt des Interesses, v.a. die steigenden Staatsschulden. DieÖVP kritisierte die Budget-Politik der Rot-Blauen Koalition schwer und sprach von einem „ Belastungsbudget “ und beim Wirtschaftsbelebungsprogramm der Regierung von einem „ Belastungspaket “.8

3.1.1 Die Landtagswahlen zwischen 1983 und 1986

Die Wiener Gemeinderats- und Landtagswahl im April desselben Jahres ergaben ein ähnliches Ergebnis wie bei der Nationalratswahl, die SPÖverlor leicht (Minus ein Mandat), dieÖVP gewann ein wenig dazu (+ 2 Mandate), und die FPÖverlor ein Mandat.9 Bei den niederösterreichischen Landtagswahlen konnte dieÖVP drei Mandate dazugewinnen, wogegen die SPÖdrei Mandate verlor. Die FPÖschaffte den Einzug in den Landtag nicht. Die Salzburger Landtagswahlen brachten wieder Erfolge für dieÖVP (Plus 2 Mandate und die absolute Mehrheit) und Verluste für die SPÖ(Minus ein Mandat) und die FPÖ(Minus ein Mandat). Eine Fortsetzung des Erfolges bei Wahlen durch dieÖVP gab es auch bei den Tiroler Landtagswahlen im Juni, wo die Partei unter Bundesparteiobmann Alois Mock ein Mandat dazugewann, die SPÖeines verlor und die FPÖmit zwei Mandaten den Einzug in den Landtag schaffte. Die darauffolgenden Vorarlberger Landtagswahlen brachten aber den Stopp desÖVP-Siegeszuges. Die Grünen hatten mit 13 Prozent der Stimmen und somit vier Mandaten nicht nur für eine Überraschung gesorgt, sondern derÖVP auch einen Verlust von zwei Mandaten, der SPÖeinen von einem Mandat und der FPÖmit einem von drei Mandaten beschert. Spitzenkandidat der Grünen war der damals 30jährige Bauer Kaspar Ignaz Simma aus dem Bregenzer Wald. Er sollte sich jedoch nicht für die Bundespolitik gewinnen lassen.10 Das Ergebnis der Kärntner Landtagswahlen brachte eine anderes Bild: Die SPÖverlor 2,4 Prozent, konnte aber ihren Mandatsstand und die absolute Mehrheit halten. DieÖVP verlor ebenso (Minus 3,6 Prozent) hielt aber die Mandate. Den einzigen Stimmenzuwachs konnte die FPÖerringen, sie verzeichnete ein Plus von 4,3 Prozent und zog mit fünf Mandaten in den Landtag ein. Der Kärntner FPÖ-Chef Jörg Haider hatte im Vorfeld der Wahl ein Volksbegehren für getrennten Schulunterricht im gemischtsprachigen Gebiet Kärntens initiiert.11 Diese Politik rund um die Minderheitenrechte und Slowenen- Frage in Kärnten sollte bis zum Tod Haiders im Oktober 2008 ein Schwerpunkt seiner Politik in Kärnten bleiben.

Eine ganz besondere Landtagswahl war sicherlich die in der Steiermark am 21. September 1986. Jörg Haider war zu diesem Zeitpunkt neuer FPÖ- Bundesparteiobmann, Bundeskanzler Sinowatz zurückgetreten und Vranitzky Bundeskanzler und SPÖ-Parteichef. Letzterer hatte nur wenige Tage zuvor bekanntgegeben, dass der Nationalrat seine Auflösung beschließen und es am 23. November desselben Jahres Neuwahlen des Nationalrats geben werde. DieÖVP gewann die steirischen Landtagswahlen mit einem Plus von 0,86 Prozent. Die „Schwarzen“ behielten somit die absolute Mehrheit von 30 Mandaten. Die SPÖverlor 3,8 Prozent und zwei Mandate. Die FPÖverlor zwar ebenfalls, wenn auch nur 0,46 Prozent, hielt aber ihre beiden Mandate. Die Grünen zogen mit 3,73 Prozent erstmals in den steirischen Landtag ein. Haider verkaufte den geringen Verlust bei dieser Landtagswahl als „ Trendwende “, hatten die Freiheitlichen bei vorigen Wahlgängen doch teils schwere Niederlagen verzeichnen müssen. DieÖVP sah sich im Aufwind und in der Situation, nach vielen Jahren der SPÖ-Dominanz erstmals wieder Platz eins bei einer Nationalratswahl erreichen zu können.12 Das Ergebnis dieser Landtagswahl zeichnet somit ein gutes Bild von der Ausgangslage für die Nationalratswahl.

3.1.2 Die Regierungspartei SPÖin der Zeit von 1983 bis 1986

Am 29. Oktober 1983 wurde Sinowatz dann am SPÖ-Parteitag zum Nachfolger Kreiskys als SPÖ-Parteivorsitzender gewählt.13 Bereits im September hatte Sinowatz sein Regierungsteam umgebildet und Franz Vranitzky zum neuen Finanzminister gemacht. Leopold Gratz, Wiener Bürgermeister seit 1973, wurde Außenminister, die Wiener Vizebürgermeisterin Gertrude Fröhlich-Sandner Familienministerin und der bisherige stellvertretende Salzburger Landeshauptmann Herbert Moritz Unterrichtsminister. Dessen Vorgänger, Helmut Zilk, wurde hingegen neuer Wiener Bürgermeister. Die Regierungsbildung wurde von derÖVP schwer kritisiert, sie sei eine „ Panikreaktion “ des Bundeskanzlers, wieÖVP-Generalsekretär Michael Graff attestierte. Die Historikerin Erika Weinzierl war davon überzeugt, dass es in der SPÖnach dem Abgang Kreiskys Richtungsstreitigkeiten gab. Diese würden hauptsächlich von der „ Jungen Generation “ artikuliert worden sein.14 Am 22. Februar 1985 trat Bautenminister Karl Sekanina zurück. Auch seine Funktion als Vorsitzender der Gewerkschaft Metall, Bergbau und Energie legte er zurück. Sekanina sah sich mit Vorwürfen konfrontiert, die einen Personalkredit und den sehr günstigen Ankauf einer Villa in Wien-Hietzing von einer Baufirma betrafen. Sein Nachfolger wurde Heinrich Übleis, bisher Generalpostdirektor.15 Am 17. Dezember 1985 kam es zu einer neuerlichen Veränderung im SPÖ-Regierungsteam. Kurt Steyrer, bisher Gesundheits- und Landwirtschaftsminister, schied aus der Regierung aus, er wurde von der SPÖals Bundespräsidentschaftskandidat aufgestellt. Seine Nachfolge trat der bisherige ORF-Intendant Franz Kreuzer an. Franz Löschnak wurde zum Minister im Bundeskanzleramt bestellt.16

3.1.3 Die Grünen betreten die politische Bühne - der Anti-Hainburg-Protest

Ende 1984 kam es zum Showdown im Protest um die Errichtung eines Wasserkraftwerkes in der Stopfenreuther Au bei Hainburg.17 SP-Kanzler Sinowatz hatte das Projekt zum Symbol für das Bekenntnis zur Wasserkraft erhoben. Auch die Gewerkschaften, die Wirtschaft und der niederösterreichische Landesrat Ernest Brezovsky standen hinter dem Kraftwerk.18 Die Anti-Hainburg-Protestbewegung sollte zur eigentlichen Geburtsstunde der grünen basisdemokratischen Bewegung werden. Als am 11. Dezember die ersten Baumschlägerungen durchgeführt werden sollten, zogen ca. 3000 Menschen in die Au und besetzten trotz winterlicher Kälte das Gebiet um weitere Schlägerungen zu verhindern. Die federführenden Günther Nenning, langjähriger sozialistischer Präsident der Journalistengewerkschaft, und die „Grüne“ Freda Meissner-Blau wurden publizistisch massiv von der Kronen Zeitung unterstützt.19 Dass die Bundesregierung am Kraftwerksprojekt festhielt, hatte, so beschrieb es Vranitzky in seinen „Politischen Erinnerungen“, zwei Ursachen20: Erstens hatte die Regierung über Jahre „ so intensiv politisch investiert und die wirtschaftliche Plausibilität soüberzeugend begründet, dass sich alle deshalb eine Alternative zur Realisierung von selber verbot “ 21 und zweitens aufgrund der Fragestellung: „ Ist diese Bundesregierung nun für die Schaffung [ ... ] von Arbeitsplätzen - oder für den Schutz seltener Tierarten [ ... ] ? “ 22. Trotz des allgemeinen friedlichen Verhaltens kam es doch zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizei (am 19. Dezember 198423 ). Auf Anordnung von Bundeskanzler Sinowatz wurden vor Weihnachten die Schlägerungen eingestellt und am 4. Jänner 1985 verzichtete die Regierung dann vorläufig auf den Bau des Kraftwerks. Somit hatten die „Grünen“ einen großen Sieg errungen.24

Für die SPÖhatte das Hainburg-Desaster Nachwirkungen. Noch Monate und Jahre danach wurde der Parteispitze auf Parteiveranstaltungen vorgeworfen, welchen geringen Stellenwert Arbeitnehmer- und Gewerkschaftsinteressen hätten25, „ man sei vor der Kronen Zeitung und ein paar ‚ Grünchaoten ’ in die Knie gegangen “ 26. Die Auseinandersetzungen rund um das Kraftwerk und die Aubesetzung gingen natürlich auch an derÖVP nicht vorüber, schließlich standen den ökonomischen Interessen der Sozialpartner eine Oppositionsbewegung gegenüber, die in beide Großparteien hineinreichte. Mock betrieb eine Doppelstrategie und musste sich dafür den Vorwurf gefallen lassen, dass es der oppositionellen Volkspartei an Wiedererkennungswert fehle. Der VP-Chef hatte allerdings früher als Sinowatz die Sprengkraft der Situation erkannt und bereits Mitte Dezember einen Plan zur Deeskalation vorgelegt, auch, um sich nicht in die Verantwortung der Regierung mithineinziehen zu lassen.27

3.1.4 Der „Fall Reder“

Am 24. Jänner 1984 wurde der gebürtigeÖsterreicher und frühere SS- Sturmbannführer der Waffen-SS, Walter Reder, vorzeitig28 - auf Betreiben des österreichischen Außenministers Leopold Graz29 - aus italienischer Haft entlassen. Reder war 1951 zu lebenslanger Haft für die Hauptverantwortung am „Massaker von Marzabotto“, bei dem im Oktober 1944 fast 1800 Menschen ermordert worden waren, verurteilt worden. Mit einer italienischen Militärmaschine nach Graz geflogen, wurde Reder von Verteidigungsminister Friedhelm Frischenschlager (FPÖ) mit Handschlag begrüßt und beim Weiterflug nach Baden begleitet.30 Zuvor hatten österreichische Politiker, Bruno Kreisky, Alois Mock, Erwin Lanc oder eben Leopold Gratz31, aber auch Kardinal Franz König, für die vorzeitige Entlassung interveniert. Nach dem Handschlag fordertenÖVP und SPÖden Rücktritt des FPÖ-Politikers, dieser jedoch erklärte, im Auftrag des SPÖ-Außenministers Gratz gehandelt zu haben. Am Ende blieb Frischenschlager im Amt, auch wenn er zugab, einen Fehler gemacht zu haben.32 Ein Misstrauensantrag derÖVP gegen den Verteidigungsminister wurde im Nationalrat nur knapp abgelehnt.33 Sinowatz gelang es, die Wogen in der SP-FP-Regierung zu glätten34, im Frühjahr 1986 verließ der FP- Minister die Regierung und Helmut Krünes folgte ihm nach.35

3.1.5 Volksbegehren und Glykol-Skandal

Das „Konrad-Lorenz-Volksbegehren“ brachte im Zeitraum vom 4. bis 11. März 1985 insgesamt 353.906 Unterschriften (6,55 Prozent)36 für ein Grundrecht auf Umweltqualität mit entsprechenden Auflagen für die Regierung. Das Volksbegehren war massiv von der „Neuen Kronen Zeitung“ unterstützt worden, blieb aber weit hinter den Erwartungen zurück.37 Unbedeutend waren auch das Volksbegehren zwecks Verlängerung des Zivildienstes und das gegen die Abfangjäger.

Im Juli 1985 erschütterte der „Glykol-Skandal“ die Republik. Das Frostschutzmittel Diäthylenglykol war in österreichischen Weinen nachgewiesen worden und das deutsche Gesundheitsministerium warnte schließlich vor dem Genuss österreichischer Prädikatsweine. Der Schaden für das WeinlandÖsterreich war enorm, auch wenn am Ende nur 27 Firmen wegen „Glykolpanscherei“ angezeigt worden waren.38 Die Großparteien schoben sich gegenseitig die Verantwortung zu, obwohl es sich ja eigentlich nicht um einen politischen Skandal handelte. Am 29. August 1985 beschloss der Nationalrat schließlich ein neues Weingesetz.39

3.1.6 Die Krise der Verstaatlichten Industrie und Probleme der Wirtschaft

Im Nationalrat diskutierte man Ende 1985 vor allem die desaströse Situation rund um den verstaatlichten Industriekonzern VOEST-Alpine. Die VOEST-Alpine hatte im Jahr 1975 das letzte Mal Gewinn abgeworfen.40 Die extremen Verluste waren einerseits zurückzuführen auf die internationale Stahlkrise und auf Spekulationsverluste.41

Wirtschaftliche Kennzahlen beschreiben das BildÖsterreichs in der Mitte der 1980er Jahre. Zwischen 1970 und 1986 war die Steuerbelastung von 36 auf 42 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) angestiegen, gleichzeitig aber auch das Budgetdefizit des Bundes von sieben auf 21 Prozent der Budgetausgaben. Die StaatsverschuldungÖsterreichs war auf 41,5 Prozent (von 12,5 Prozent) des BIP angestiegen. Die Inflationsrate hatte zeitweilig zehn Prozent überschritten und auch die Arbeitslosigkeit stieg. 854.000ÖsterreicherInnen lebten unter der Armutsgrenze. Die Verstaatlichte Industrie, die Anfang der 1970er Jahre noch einen Gewinn von 1,4 Milliarden Schilling gemacht hatte, bekam zwar Zuschüsse in der Höhe von 50 Milliarden Schilling und trotzdem gingen 20.000 Arbeitsplätze verloren. Dazu kamen noch Probleme derÖBB, der Pensionsversicherungen oder die Finanzierung der Spitäler.42

DieÖVP forderte angesichts der desaströsen Lage der „Verstaatlichten“ den Rücktritt der Regierung und Neuwahlen. Die SPÖbetonte zwar die Notwendigkeit von Reformen und auch einer verstärkten Kontrolle, stellte sich aber hinter die verstaatlichte Industrie. Kurz vor Weihnachten wurde bekannt, dass die VOEST- Tochter Intertrading und die Chemie-Linz-Tochter Merx beiÖlspekulationen rund 550 Millionen Schilling verloren hatten, worauf nicht nur die beiden Direktoren sofort entlassen wurden, sondern auch der zuständige Minister, Ferdinand Lacina, seinen Rücktritt anbot, den Bundeskanzler Sinowatz allerdings nicht annahm.43 Die allgemeinen Reaktionen auf dieses Desaster waren Entsetzen und Fassungslosigkeit. Den beiden Geschäftsführern der Intrading, Gernot Preschern und Roland Lettner, wurde vorgeworfen, dass sie ihre Geschäftslimits massiv überschritten hätten. Preschern wurde später auch vor Gericht verurteilt.44 Insgesamt sollte die Intertrading 2,4 Milliarden Schilling an Spekulationsverlusten einfahren. Diese kapitalistischen Spekulationsgeschäfte standen der sozialdemokratischen Idee diametral entgegen und sorgten für die entsprechende Aufregung in der Bevölkerung.45 Im Jahr 1985 erlitt die Intertrading einen Geschäftsverlust von 4,2 Milliarden Schilling, resultierend aus den Spekulationen am Rohölmarkt, aus dem Stahl- und Maschinenhandel, beigetragen hatte auch die Tochtergesellschaft in New York.46

Da aus der Verstaatlichten Industrie ein Sanierungsfall geworden war, steuerte die SPÖmit ihrer Verstaatlichtenpolitik immer mehr auf ein Desaster zu. Beschäftigungsgarantieren waren politisch nicht weiter durchsetzbar, die Arbeiterschaft, Kernwählergruppe der SPÖ, war schwer verunsichert. Diese Verunsicherung eskalierte nicht nur bei den Industriearbeitern, sondern auch bei der Mehrheit an Arbeitern und Angestellten, die nicht in staatlichen Unternehmen beschäftigt war. Unmut und Verärgerung über parteipolitisch motiviertes Missmanagement, Fehlsubventionen und immer wieder nachgeschobene Zuschüsse aus dem Budget trieben die SPÖin die Defensive, der von den Meinungsforschern attestierte Vorsprung vor derÖVP schrumpfte. Die Wirtschaftskompetenz der SPÖerodierte und Verweise auf eine positive Leistungsbilanz der Rot-Blauen-Koalition stießen vermehrt auf Skepsis und Zweifel. Protest und Verärgerung bei Stamm- und Kernwählern überschritten die Schmerzgrenze innerhalb der SPÖ.47 Am 2. Dezember schrieb das „profil“:

„ Es ist die Bankrotterklärung dieser ganzen pseudo-sozialen und pseudo- sozialistischen Nomenklatura, die mit ihren Sprüchen von einer Politik für die ‚ Menschen da drauß en ’ nur mehr Proporzleichen auf Direktoren- und sonstigen Sesseln festschnallte und konstruktiver Arbeit im Weg stand. “48

Nach dem Ausscheiden des gesamten VOEST-Vorstandes wurde Richard Kirchweger neuer interimistischer Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor und im Februar 1986 von Herbert Lewinsky ersetzt. Zu seinem Stellvertreter wurde der von Alois Mock gepushte Claus Raidl.49

Die Volkspartei sah sich plötzlich in der Offensive.50 VP-Chef Mock berief für Anfang 1986 einen Sonderparteitag ein, der sich ausschließlich mit wirtschaftspolitischen Themen befasste. Es galt aus dem VOEST-Debakel politisches Kapital zu schlagen.51 Der Ärger über die Verschwendung öffentlicher Gelder, Fehlmanagement und sinnlose Subventionen ermöglichten der oppositionellenÖVP ein breites Feld zur Kritik an der SPÖ-geführten Regierung. Die Situation brachte die Innenpolitik in Bewegung und dieÖVP in der erforschten Volksmeinung in Führung. Doch bereits im Februar 1986 dominierte die anstehende Bundespräsidentenwahl die österreichische Innenpolitik.52 Die Verstaatlichte Industrie jedenfalls befand sich in der Krise, wie auch die Idee und der Glaube, dass man die Wirtschaft durch staatliche Intervention sozial steuern könnte. Auch wenn jetzt die Bundespräsidentenwahl ins Zentrum des Interesses rutschte, war mit der VOESTKrise das Ende der Kleinen Koalition eingeläutet worden.53

3.1.7 Die Bundespräsidentenwahl 1986 - Die „Waldheim-Affäre“

Nach zwei Amtsperioden als Bundespräsident des bei denÖsterreicherinnen undÖsterreichern sehr beliebten Rudolf Kirchschläger musste im Jahr 1986 ein Nachfolger vom österreichischen Volk gewählt werden. Von den Parteien wurden vier KandidatInnen in die Wahl geschickt. Die SPÖschickte Kurt Steyrer ins Rennen, die Grünen Freda Meissner-Blau, seit Hainburg die Gallionsfigur der grünen Bewegung, die FPÖdas „ beurlaubte “ FPÖ-Mitglied Otto Scrinzi als „ unabhängiger Kandidat der rechten Mitte “ und dieÖVP sollte für den früheren UN-Generalsekretär Kurt Waldheim als parteilosen Kandidaten werben.54

Der im März 1986 beginnende Wahlkampf wurde von einem Thema beherrscht: der Tätigkeit Waldheims im Zweiten Weltkrieg. Nach Veröffentlichung seiner Wehrstammkarte stand fest, dass Waldheim Mitglied der Reiter-SA und des Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbundes gewesen war. Die „New York Times“ veröffentlichte Anfang März Anschuldigungen wonach der Bundespräsidentschaftskandidat 1942/43 der Stabsabteilung der Heeresgruppe Löhr angehört hatte, welche brutal gegen jugoslawische Partisanen vorgegangen und an der Massendeportation griechischer Juden beteiligt war. Die Zeitung berief sich dabei auf Informationen des Jüdischen Weltkongresses (JWC). Seitens Waldheims wurden alle Beschuldigungen zurückgewiesen und wenn ihm zwar keine direkte Beteiligung an Kriegsverbrechen nachgewiesen werden konnte, so wurde doch klar, dass seine Angaben über seine Aufenthaltsorte im Krieg nicht den Tatsachen entsprach. Die Situation eskalierte, der Konflikt zwischen JWC undÖsterreich und den USA verschärfte sich. InÖsterreich allerdings brachte ihm seine Aussage, er habe nur seine Pflicht getan, Sympathien (vor allem beiÖVP-Sympathiesanten, Anm.) ein und es entstand eine „Jetzt erst recht“-Stimmung. Die Causa landete schließlich auch beim amtierenden Bundespräsidenten, der in einer „Erklärung an die österreichische Nation“ feststellte, dass er als Staatsanwalt es nicht wagen würde, aufgrund der vorliegenden Beweise, Anklage vor einem Gericht zu erheben. Als Ordonnanzoffizier hätte Waldheim allerdings über die gesamte Lage in seinem Zuständigkeitsbereich Bescheid gewusst haben müssen.

Die Wahl am 4. Mai 1986 brachte kein endgültiges Ergebnis. Waldheim erreichte 49,64 Prozent der Stimmen, Steyrer 43,66 Prozent, der Rest verteilte sich auf die anderen KandidatInnen. Die Stichwahl war mit 8. Juni festgesetzt. Zuvor leitete das US-Justizministerium allerdings eine Prüfung ein, ob gegen Waldheim aufgrund seines Verhaltens im Zweiten Weltkrieg ein Einreiseverbot in die Vereinigten Staaten verhängt werden könne. Auch Israel schaltete sich nun in den Konflikt ein.55

„ Der österreichische Präsidentschaftswahlkampf wurde (...) von einem nationalen Wahlkampf zu einem transnationalen Wahlkampf, in dem internationale Medien und Vertreter internationaler Organisationen phasenweise als Akteure Themen und Intensität der öffentlichen Diskussion wie den Verlauf des Wahlkampfes bestimmten “ .56

Diese Internationalisierung bewirkte neben einer vergangenheitszentrierten Fokussierung des Wahlkampfes eine Emotionalisierung bei großen Teilen derÖsterreicherInnen, eine spürbare Polarisierung, eine Solidarisierung oder Distanzierung mit der Person Waldheim sowie eine nationale Empörung über einen „ unzulässigen “ Eingriff in innerösterreichische Angelegenheiten.57

„ Dennoch oder gerade deswegen gewann Waldheim die Stichwahl [ ... ] 58, schließt Weinzierl aus dem klaren Ergebnis für Waldheim, der nun 53,89 Prozent erhalten hatte. Auch Vranitzky sah das ähnlich, eine Agitation vom Ausland gegen einen österreichischen Kandidaten bringe diesem mehr Zustimmung in seiner Heimat59, insbesondere, „ wenn diese Meinungsäuß erungen aus jüdischen Quellen stammen “ 60. Am 8. Juli 1986 wurde Waldheim vereidigt, die Auseinandersetzungen um seine Person gingen allerdings weiter. Der neue Bundespräsident wurde auf dem internationalen Parkett so etwas wie eine persona non grata, bis 1987 sollte Waldheim nur zu drei Staatsbesuchen, in den Vatikan, nach Jordanien und nach Pakistan, eingeladen werden.61

Die Betrachtung der „Waldheim-Affäre“ war auch in der österreichischen Parteienlandschaft, speziell zwischenÖVP und SPÖ, eine ganz spezielle. Die Konservativen waren davon überzeugt, dass Bundeskanzler Sinowatz und sein Kabinettschef Hans Punsch versucht hatten, mittels nahe stehenden Journalisten denÖVP-Kandidaten - auch im Ausland - zu diskreditieren und dazu eine lang geplante Verleumdungskampagne durchzogen, um die Chancen des SP-Kandidaten zu retten. Mit der „Jetzt erst recht“-Kampagne hätte man sich nur gewehrt62, „ Aggressor war die SPÖ, man selbst habe nur reagiert “ 63.ÖVP-Parteichef Mock hatte sich nach Auftauchen der Vorwürfe sofort hinter Waldheim gestellt64 und sah „ politische Brandstifter “ dafür verantwortlich.65 Auch als Waldheim beinahe aufgegeben hätte und die Kandidatur zurückziehen wollte, bewies Mock seine Loyalität, ein Rückzug Waldheims wäre für ihn nicht in Frage gekommen.66

Die Sicht der Sozialdemokraten war eine andere. Erst durch Medienberichte sei man auf die Vergangenheit Waldheims aufmerksam gemacht worden. Da Glaubwürdigkeit und Vertrauen beim Amt des Bundespräsidenten wichtig seien, hätte man ihn aufgefordert, die Dinge klar zu stellen. Dabei habe sich derÖVP-Kandidat immer mehr in Widersprüche verwickelt. Jedenfalls sei es keine Kampagne der SPÖgewesen, diese habe es nie gegeben.67 Dies unterstrich auch Vranitzky in seiner Autobiographie: „ Die Mobilisierungskraft österreichischer Sozialdemokraten im Ausland [ ... ] ist eine weitverbreitete und fast unausrottbare Legende. “ 68 Als der „profil“-Redakteur Alfred Worm aufdeckte, dass der Bundeskanzler bereits am 28. Oktober 1985 eine Aufklärungskampagne über die braune Vergangenheit Waldheims angekündigt hatte, klagte Sinowatz den Journalisten, verlor aber vor Gericht (Das Urteil wurde erst 1988 gesprochen69, Anm.). Sinowatz und andere Mitangeklagte wurden schließlich wegen Meineids verurteilt.70

Kurt Waldheim hatte am 8. Juni das bisher beste Ergebnis eines Bewerbers eingefahren, der nicht aus dem Amt heraus angetreten war. Steyrer hingegen fuhr das schlechteste Ergebnis eines sozialistischen Kandidaten ein, dass es bis dahin seit 1945 gegeben hatte. Der SPÖ-Kandidat lag um 1,54 Prozent unter dem Ergebnis der Sozialisten bei der vorangegangenen Nationalratswahl. Waldheim hatte hingegen dasÖVP-Ergebnis um 10,67 Prozentpunkte übertroffen. Steyrer gewann nur in den Bundesländern Wien, Kärnten und im Burgenland, lag dort aber unter den SPÖ-Nationalratswahlergebnissen von 1983; in der Steiermark, in Tirol und in Vorarlberg verlor er am meisten. Die massiven Einbrüche der SPÖ-Wählerschaft in der Industriearbeiterschaft, besonders in den Hochburgen der Obersteiermark und in Wien, wurden von Plasser und Ulram als Hinweis auf einen „ Protest- und Wendecharakter “ des Wahlgangs gesehen. Die Wahl habe einen klaren bundespolitischen Signalcharakter aufzuweisen gehabt, der von einer generellen Absetzbewegung von den Regierungsparteien und deren Verstaatlichtenpolitik getragen worden sei .71 „ Eine grundlegende Neuformierung der politischen Kräfte wie Mehrheitsverhältnisse begann sich am Horizont abzuzeichnen “, so deren Interpretation.72

3.1.8 Der Rücktritt von Fred Sinowatz als Parteivorsitzender der SPÖ

Die Wahl Kurt Waldheims zum neuen österreichischen Staatsoberhaupt sollte bereits am Stichwahlabend massive Konsequenzen nach sich ziehen. Sinowatz trat am folgenden Tag als Bundeskanzler der Republik zurück. Neuer Bundeskanzler wurde der bisherige Finanzminister, Franz Vranitzky, den das SP-Parteipräsidium in klarer Mehrheit nominiert hatte. Zu diesem Zeitpunkt stand eine Auflösung der SPÖ-FPÖ- Koalition nicht zur Debatte.73 Vranitzky hatte sich diese Entscheidung nicht leicht gemacht, am Ende waren es drei Gründe, warum er den Job als Regierungschef übernahm: Erstens die von Sinowatz an ihn herangetragene und in der Partei bereits festgemachte Übergabe.74 „ Zweitens die Herausforderung, die ich angesichts der erwachenden ‚ Gipfelhoffnung ’ der Mock-ÖVP zu spüren vermeinte. “ 75 Und außerdem das eigene Selbstwertgefühl, dass er in dieser schwierigen Situation bestehen werde können.76

Bereits am 13. Juni 1986 stellte der neue Bundeskanzler sein neues Regierungsteam derÖffentlichkeit vor. Ihm selbst folgte Ferdinand Lacina ins Finanzressort, Rudolf Streicher, der Generaldirektor von Steyr-Daimler-Puch, wurde Wirtschafts- und Verkehrsminister, Erich Schmidt Landwirtschaftsminister und Peter Jankowitsch Außenminister.77 Die bisherige Bildungs- und Kultursprecherin der SPÖ, Hilde Hawlicek wurde Unterrichtsministerin.78 Somit verließen Sinowatz, Gratz und der bisherige Landwirtschaftsminister Günter Haiden die Regierung. Die FPÖließ ihre Mannschaft, bestehend aus Norbert Steger, Harald Ofner und Helmut Krünes unverändert.79 Am 16. Juni 1986 wurde die neue Bundesregierung vom noch in der Hofburg amtierenden Bundespräsidenten Rudolf Kirchschläger angelobt.80

Der Erosionsprozess, der bei der Bundespräsidentenwahl bei der SPÖklar zu Tage trat, konnte durch diesen Wechsel an der Regierungsspitze vorerst zum Stillstand gebracht werden. Allerdings stellte sich die politische Ausgangssituation für die SPÖals denkbar ungünstig dar, die Chancen derÖVP auf den Wahlsieg größer als zuvor.81

3.1.9 Jörg Haider wird Bundesparteiobmann der FPÖ- das Ende der Kleinen Koalition zwischen SPÖund FPÖ

Der regierungstreue und liberale Kurs von FPÖ-Chef Vizekanzler Norbert Steger rief innerhalb der Freiheitlichen wachsenden Widerstand hervor.82 Ende 1985, Anfang 1986, wuchsen die Angriffe Jörg Haiders, damals Obmann der Kärntner-FPÖ, auf Steger und die freiheitlichen Regierungsmitglieder. Mittels der Themen Hainburg und Reder warf er seinen Parteikollegen Schwäche und mangelnde Durchsetzungskraft vor.83 Bei den blauen Funktionären war die FPÖ-Regierungstätigkeit von Beginn an mit gemischten Gefühlen aufgenommen worden. Je länger diese Koalition im Amt war, desto negativer geprägt wurde das Bild. Zwischen Steger und dem an die Oppositionsrolle gewöhnten Funktionärskader bestand eine Kluft. Steger versuchte diesen Kritikern mit rationellen Argumenten beizukommen, allerdings konnten sich viele Funktionäre nicht damit anfreunden, dass die FPÖnun Verantwortung übernommen hatte und diese auch zu tragen hätte. Aufgrund von schlechten Umfragewerten war diesen Funktionären am Ende der Bestand der FPÖwichtiger als der der Regierung. Noch dazu hatte die FPÖunter dem Regierungspartner SPÖschwer zu leiden gehabt, da diese seit 1971 allein zu regieren gewohnt war und dem kleinen Regierungspartner keinen Raum zur Entfaltung überließ.84

Haider hatte sich vom sozialpolitischen Sprecher im Nationalrat zum Führer des rechten Flügels innerhalb der Partei gewandelt. Haiders Erfolg bei den Kärntner Landtagswahlen, wo er 16 Prozent für die FPÖgewonnen hatte - während die FPÖbei Bundeswahlen auf nur 4,9 Prozent kam - war die Grundlage seines Ansehens in der Partei. Haider griff Steger frontal und hart an, der Betroffene selbst bezeichnete dies als „ m örderischen Kampf “. Am 18. Parteitag der FPÖam 14. September 1986, in Innsbruck, kam es zum Showdown. Haider kandidierte gegen Steger für das Amt des Parteichefs. Der gebürtige Oberösterreicher und Kärntner Parteiobmann lehnte ein Kompromissangebot Stegers, beide mögen zugunsten Helmut Krünes verzichten, ab und wurde schließlich mit 57,7 Prozent zum neuen FPÖ-Bundesparteiobmann gewählt. In seiner Rede hatte Haider den Kampf gegen die beiden Großparteien, SPÖundÖVP - die „alten Parteien“ - bereits aufgenommen.85 Der neue Parteichef wurde von seinen Gefolgsleuten auf die Schultern genommen, durch die Reihen getragen und als Retter des „dritten Lagers“ gefeiert.86 Dieses Bild ging über die TV- Bildschirme und prägte sich sicherlich als ein besonderes Zeitbilddokument der jüngeren österreichischen Geschichte ein, sollte Jörg Haider doch einer der umstrittensten, aber auch erfolgreichsten Politiker der Zweiten Republik werden.

Der Verlierer dieses Parteitags, Norbert Steger, reichte am Tag darauf seinen Rücktritt als Vizekanzler und Handelsminister ein. Bundeskanzler Vranitzky bat Steger jedoch weiter im Amt zu bleiben, denn eine Fortsetzung der Kleinen Koalition unter der Führung Haiders könne er sich nicht vorstellen, weshalb er dem SPÖ- Präsidium die Auflösung der Koalition vorschlagen werde und zum frühest möglichen Zeitpunkt, in der zweiten Novemberhälfte 1986, Neuwahlen abgehalten werden sollten. Wenige Tage vor dem FP-Parteitag hatte Haider bei Vranitzky nachgefragt, „ ob wir zwei Dynamischen dann eh gemeinsam weitermachen “ 87. Der Kanzler hatte jedoch das Angebot abgelehnt.88 Dieser Entschluss wurde von so gut wie allen SPÖ- Spitzenpolitikern und auch von Bruno Kreisky befürwortet.89 In der Oktober-Ausgabe der SPÖ-Monatszeitschrift „Zukunft“ beschrieb Chefredakteur Albrecht Konecny die Gründe, warum die SPÖdie Koalition mit den Freiheitlichen nach der Obmannwahl Haiders nicht fortsetzen wollte folgendermaßen:

„ Mit dieser neuen Mehrheit kann es kein Regieren geben. Einmal, weil nicht erkennbar ist, welche Gemeinsamkeiten es mit diesem Haufen geben sollte. Das auch dann, wenn Haider natürlich bereit war, verbal alles zuzugestehen. Denn nicht nur Haiders bekannt verbal-nationale Ausritte, auch vor allem die ‚ nationale ’ Pogromstimmung des FPÖ-Parteitages lassen erahnen, welchen Kurs nun die FPÖverfolgen wird und muß . Und wer sich die Unverfrorenheit Haiders in den Monaten der Demontage Stegers in Erinnerung ruft, weiß auch, welchen Wert Zusagen von seiner Seite nunmehr hätten. Nochmals: Mit dieser FPÖgibt es keine tragfähige politische Gemeinsamkeit. Weder jetzt, noch nach der Nationalratswahl. “90

Am 15. September setzte Vranitzky die freiheitlichen Regierungsmitglieder und auch Haider von seinem Entschluss in Kenntnis, was ohne Debatte akzeptiert wurde. Unmittelbar darauf informierte er dieÖffentlichkeit.91 Tags darauf verkündete der Kanzler, dass der Nationalrat am 23. September seine Auflösung beschließen werde und somit am 23. November 1986 Neuwahlen abgehalten werden könnten.92

4 Die Nationalratswahl 1986

4.1 Die Ausgangssituation vor der Wahl

Seit dem Ende der Kreisky-Ära im Jahr 1983 und dem damit verbundenen Verlust der absoluten Mehrheit befand sich die SPÖals stärkste politische Kraft in einer Koalition mit der FPÖ. Diese Gesetzgebungsperiode war für die Sozialisten geprägt von Verlusten bei Wahlen - sowohl in den Bundesländern, als auch bei der Bundespräsidentenwahl 1986. Die SPÖsah sich mit einem fortschreitenden Erosionsprozess konfrontiert.93 Wie die Situation in der SPÖbereits Anfang 1986 aus innerer Sicht beurteilt wurde, beschrieb Franz Vranitzky in seiner Autobiographie:

„ Die Krise der Verstaatlichten Industrie saß fest verwurzelt im Bewusstsein breiter Kreise der österreichischen Bev ölkerung. Den Beschäftigten in den betroffenen Betrieben begann es zu dämmern, dass die für sicher gehaltenen Arbeitsplätze dies m öglicherweise nicht waren. Die politische Agitation, mehr contra als pro Sozialdemokratie, lief auf Hochtouren. Je nach politischer oder beruflicher Position wurde die Ä ra Kreisky teils zurückbeschworen, teils als schuldig abgestempelt. [ ... ] so hatte die SPÖein Problem. “94

Anfang November 1986 veröffentlichte das „profil“ eine Langzeitstudie des IFES- und des IT-Instituts, welche für die im Nationalrat vertretenen Parteien, so erklärte IFESGeschäftsführer Franz Birk, folgendes Bild aufzeigte:

„ SPÖ: Die Trendanalyse ergab, daß sich zwischen 1979 und 1983 die Angestelltenüberdurchschnittlich stark von der SPÖabwandten. Nunmehr - seit 1983 - sind es die Arbeiterschichten, die der SPÖverstärkt das Vertrauen entziehen. Es ist daher keineüberspitzte Darstellung, zu postulieren, daß es beim Wahlgang zur Nationalratswahl 1983 die Angestellten waren, die die SPÖum ihre absolute Mehrheit brachten. Nunmehr sind es die Arbeiterschichten, wodurch die Mehrheit der SPÖgefährdet scheint.

ÖVP: Bis zur Nationalratswahl 1983 galt, daß die h öchste Bereitschaft, sich zurÖVP zu bekennen, in die Nichtwahljahre fiel. Diese guten Ergebnisse konnten aber dann nicht bis in das Wahljahr hinübergerettet werden. Bei der Nationalratswahl 1983 konnte dies nicht mehr beobachtet werden. DieÖVP erhielt all die Monate zuvor und vor allem auch noch danach konstante Werte. Bereits im Herbst des gleichen Jahres konnte dieÖVP mit der SPÖgleichziehen.

FPÖ: In den Jahren 1981 und 1982 wurde der Spitzenkandidat der FPÖ, Dr. Steger, von der Mehrheit des österreichischen Wählervolkes sogar positiv bewertet. Im Jahr des Regierungsantritts sanken für Partei und Parteiobmann Sympathiewerte und Wähleranteile - und erreichten im heurigen Jahr ihren absoluten Tiefpunkt: 1986 muß ten für die FPÖund ihren Spitzenkandidaten die schlechtesten Werte, seit es kontinuierliche Aufzeichnungenüber die Wählersympathien im IFES-Institut gibt, verzeichnet werden.

Für die Blauen bedürfe es aber einer Einschränkung: „ Mit dem blauen Obmann Jörg Haider holt die blaue Partei auch in den IFES-Umfragen wieder ein wenig auf. “95

Die Grün-Alternativen, ein neuer Player auf dem politischen Spielfeld inÖsterreich sowie die oppositionelle Volkspartei konnten bei den vorangegangenen Landtagswahlen in der Regel Siege einfahren. Die FPÖhatte, so wie die SPÖ, ebenso Verluste verzeichnen müssen, mit der Ausnahme Kärnten, wo Landesparteiobmann Haider, der neue Bundesparteiobmann der Freiheitlichen, Gewinne hatte einfahren können. Erstmals seit Jahren hatte die SPÖihre Wirtschaftskompetenz in der Wahrnehmung derÖstereicherInnen eingebüßt und dieÖVP die Führung in sach- und personalpolitischen Belangen übernommen.96

Eine Umfrage des Fessel+GfK Instituts aus dem September 1986 im Vergleich zum Juni 1981 zeigte folgendes Bild: Die SPÖblieb zwar stabil, was die Popularität der jeweiligen Kanzlerkandidaten betraf, allerdings glaubten die Menschen immer weniger daran, dass die Sozialisten den Lebensstandard würden erhalten können und - eine Kernkompetenz der SPÖ- Arbeitsplätze auch in schwierigen Zeiten würden sichern können. Weiters glaubten immerhin 59 Prozent, dass die SPÖmit Steuergeld verschwenderisch umgehe und den Staat immer höher verschulde. Dieses Stimmungsbild zeigte einen klaren Wendecharakter auf. Denn auf der anderen Seite wuchs in der Bevölkerung das Bedürfnis nach einer Regierungsübernahme oder -beteiligung der Volkspartei, die Hoffnung auf Sanierung und Konsolidierung der heimischen Wirtschaft, der Wunsch nach öffentlicher Sparsamkeit und Steuersenkung. So stieg der Wunsch nach einer anderen Regierung von 1981 bis 1986 um 15 Prozentpunkte, und dieÖVP sah sich in den Wahlabsichten und in der Einschätzung des künftigen Wahlergebnisses seit dem Winter 1985 mit einem konstanten Vorsprung versehen. Dieser Umstand wurde durch den Sieg Waldheims bei den Bundespräsidentschaftswahlen verstärkt und durch den Wechsel an der Regierungsspitze nicht gefährdet.97

Abb.14:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Plasser, Fritz; Ulram, Peter A.: Das Jahr der Wechselwähler, 53

Die schlechten Umfragewerte für die eigene Partei waren natürlich auch in der Sozialistischen Partei bekannt.

„ Die Meinungsumfragen verhieß en alles andere als einen glänzenden Wahlsieg, eher ein Abrutschen auf den zweiten Platz hinter derÖVP und den durchaus m öglichen Gang in die Opposition “ .98

Trotz positiver Umfragedaten, sah sich Alois Mock nach der Wahl Haiders zum neuen FPÖ-Bundesparteiobmann aber plötzlich in einer völlig veränderten Ausgangssituation wieder. Bis zur Waldheim-Wahl war er alleiniger Oppositionsführer gewesen, nun standen demÖVP-Obmann gleich zwei neue Gegner gegenüber, beide jünger als er, beide telegen, beide wirkten unverbraucht und beide hatten einen kometenhaften Aufstieg in ihren Parteien hinter sich. Auch das war ein Teil des Szenarios in dem der Wahlkampf für die Nationalratswahl 1986 begann.99

4.2 Die wahlwerbenden Parteien für die NRW 1986

Nach der Nationalratswahl am 24. April 1983 waren im österreichischen Nationalrat folgende Parteien vertreten: Die Sozialistische ParteiÖsterreichs (SPÖ), dieÖsterreichische Volkspartei (ÖVP), die Freiheitliche ParteiÖsterreichs (FPÖ) und die Kommunistische ParteiÖsterreichs (KPÖ).100 Diese drei Parteien traten auch 1986 wieder zur Wahl an. Seit dem Jahr 1970 besteht der Nationalrat aus 183 Abgeordneten.

4.2.1 Die Grüne Alternative - Liste/Freda Meissner-Blau

Die Grünen sind aus verschiedenen Parteien und Gruppierungen hervorgegangen, die sich bei der Nationalratswahl 1983 erstmals bemerkbar gemacht, den Einzug aber nicht geschafft hatten. Dies lag an dem Umstand, dass mit den Vereinten GrünenÖsterreichs (VGÖ) und der Alternativen ListeÖsterreichs (ALÖ) zwei unterschiedliche grüne Gruppierungen angetreten waren. Doch hatte sich bei dieser Wahl abgezeichnet, dass es vor allem bei den Jung- und Erstwählern ein Wählerpotential für grüne Ideen gab. Schon seit der Mitte der 1970er Jahre waren durch Ereignisse wie die Volksabstimmung über das AKW Zwentendorf oder Fragen nach alternativen Energiequellen und einer alternativen Politik eine neue Protestbewegung entstanden, die schließlich in eine Grünbewegung mündete. Doch da die Lösungsansätze innerhalb verschiedener Gruppen unterschiedlich waren, gaben die Grünen als Ganzes betrachtet ein indifferentes Bild ab. Einen ersten Achtungserfolg nach der Nationalratswahl 1983 schafften die Grünen bei den Bundespräsidentenwahlen 1986 durch das respektable Abschneiden von Freda Meissner-Blau (5,5 Prozent). Thematisch standen bei den Grünen Umweltschutz undÖkologie an vorderster Stelle, Bereiche die grundsätzlich gruppenübergreifende Konsensthemen waren.101 Im „grünen Einigungsprozess“, der Zusammenführung der verschiedenen Gruppierungen, beispielsweise der VGÖ(Vereinte GrüneÖsterreichs), der ALÖ(Alternative ListeÖsterreichs), der GRAS (Grünalternative Sammlung) oder der GAÖ(Die Grünalternativen) hatte sich die „Bürgerinitiative Parlament“ (BIP) durchgesetzt. Aus dieser Zusammensetzung Vorarlberger, Salzburger, Grazer und Wiener „Grünen“ war auch die Kandidatur Meissner-Blaus resultiert. Im Juli 1986 hatte das entstandene „Einigungskomitee“ einen „Grundsatzvertrag“ geschlossen. Es wurde die Partei „Die Grüne Alternative (Grüne) gegründet. Trotz des vorverlegten Wahltermins schafften die Grünen schließlich eine gemeinsame Kandidatur mit der Liste „Die Grüne Alternative - Liste/Freda Meissner- Blau“, die auch den Einzug ins Parlament schaffen sollte.102

4.2.2 „Mir reicht’s“

Kandidiert hatte auch die überparteiliche Aktionsliste „Mir reicht’s“ (MIR), sie findet aufgrund ihres unbedeutenden Wahlergebnisses keine weitere Beachtung.

4.3 Die Spitzenkandidaten der Parteien für die NRW 1986

4.3.1 Franz Vranitzky (SPÖ)

Der damalige Vorsitzende der SPÖwurde am 4. Oktober 1937 in Wien geboren und hat im Juni 1955 am Bundesrealgymnasium Wien XVII die Matura abgelegt. 1960 schloss Vranitzky sein Studium an der heutigen Wirtschaftsuniversität - damals Hochschule für Welthandel - ab. Neun Jahre später promovierte er nach Jahren der Berufstätigkeit zum Doktor der Handelswissenschaften. 1961 begann Vranitzky bei der Siemens-Schuckert Ges.m.b.H. Wien im Rechnungswesen, wechselt jedoch im selben Jahr an dieÖsterreichische Nationalbank, wo er in der volkswirtschaftlichen Abteilung arbeitete. Im Jahr seiner Promotion wurde er dem Ersten Vizepräsidenten direkt zugeteilt. Im Jahr darauf holte ihn der damalige Finanzminister, Hannes Androsch, als wirtschafts- und finanzpolitischen Berater ins Finanzministerium. 1976 wurde er dann Vorsitzenden-Stellvertreter des Vorstandes der Creditanstalt- Bankverein und 1981 Vorsitzenden-Stellvertreter des Vorstandes der Länderbank. Im April 1981 wurde er dann selbst Vorstandsvorsitzender der Bank. Drei Jahre später wurde Vranitzky Finanzminister in der Regierung Sinowatz. Am 16. Juni 1986 wurde er schließlich zum ersten Mal als Bundeskanzler der RepublikÖsterreich angelobt.103

4.3.2 Alois Mock (ÖVP)

Der damalige Bundesparteiobmann derÖVP wurde am 10. Juni 1934 in Euratsfeld, in Niederösterreich, geboren. 1952 legte Mock am Stiftsgymnasium Seitenstetten die Matura ab. Nach dem Jus-Studium promovierte er 1957, in seiner Studienzeit war Mock Mitglied des Zentralausschusses derÖsterreichischen Hochschülerschaft. Seine berufliche Karriere begann er im Unterrichtsministerium 1958 als Referent für hochschulpolitische Fragen. Nach Auslandsstudien arbeitete Mock als Referent für EWG- und EFTA-Fragen im Bundeskanzleramt. Nach 1962 ging er zur österreichischen Vertretung bei der OECD in Paris, bis er vier Jahre später Sekretär und schließlich Kabinettschef von Bundeskanzler Josef Klaus wurde. Am 2. Juni 1969 erfolgte die Berufung in die Regierung, Mock wurde Unterrichtsminister. Bei der Nationalratswahl 1970 schaffte er den Sprung ins Parlament. Ein Jahr später wurde Mock zumÖAAB-Bundesobmann gewählt. Am 17. Jänner 1978 wurde er geschäftsführender Klubobmann. Bereits im darauffolgenden Jahr erfolgte am Bundesparteitag derÖVP am 7. Juni seine Wahl zum Nachfolger von Josef Taus als Bundesparteiobmann derÖVP.104

4.3.3 Jörg Haider (FPÖ)

Unter den Spitzenkandidaten der Parteien zur Nationalratswahl 1986 war Jörg Haider der bei weitem Jüngste. Haider wurde am 26. Jänner 1950 im oberösterreichischen Bad Goisern geboren. Seine Matura legte er 1968 ab. Nach einem freiwilligen Jahr beim Bundesheer sowie einer Reserveoffiziersausbildung nahm er 1969 sein Studium der Rechtswissenschaften in Wien auf und promovierte 1973. Im Anschluss arbeitete Haider als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Staats- und Verwaltungsrecht der Universität Wien und als Universitätsassistent. Bereits 1970 war er Bundesobmann des Ringes Freiheitlicher Jugend geworden. In dieser Funktion war er Mitglied der Bundesheer-Reformkommission in den Jahren 1970 und 1971. Seit 1971 gehörte der Freiheitliche der FPÖ-Bundesparteileitung und dem FPÖ-Bundesparteivorstand an. Von 1976 bis Mitte 1983 war Haider Abgeordneter zum Nationalrat, 1983 wechselte er als Landesparteiobmann der FPÖ- Kärnten in die Kärntner Landesregierung und wurde zunächst Landesrat für Gewerbe und Fremdenverkehr. Ab Oktober 1984 wurde er dann Landesstraßenbaureferent. Am 18. Bundesparteitag der FPÖwurde Haider schließlich zum neuen Bundesparteiobmann der Freiheitlichen gewählt. In der Kampfabstimmung fielen 262 der 456 abgegeben Stimmen auf ihn und nur 179 Stimmen auf den bisherigen FPÖ-Obmann Dr. Norbert Steger.105

4.3.4 Franz Muhri (KPÖ)

Der Steirer Franz Muhri wurde am 21. Oktober 1924 in Steyeregg geboren. Muhri hatte keine universitäre Ausbildung, arbeitete schon früh als Oberbauarbeiter auf der Strecke der Graz-Köflach-Eisenbahn und später als Bauarbeiter bzw. Lohnverrechner in Graz. Letzteres wurde ihm durch die Absolvierung eines kaufmännischen Abendkurses ermöglicht. Bereits im 16. Lebensjahr kam der Steirer in Kontakt mit dem damaligen illegalen Kommunistischen Jugendverband. Wesentlich beeinflusst wurde Muhri von Richard Zach, einem Lehrer, der eine kommunistische Jugendgruppe organisatorisch und geistig leitete. Zach wurde 1942 von den Nationalsozialisten verhaftet und hingerichtet. Muhri hingegen wurde im selben Jahr in die Wehrmacht eingezogen, desertierte aber und flüchtete im Sommer 1943 zu einer Widerstandsgruppe in der weststeirischen Koralpe. Nach der Zerschlagung dieser Gruppe lebte er bis zum Kriegsende als „U-Boot“. Danach schloss er sich der wieder legal gewordenen Kommunistischen Partei an, bekleidete in ihr verschiedene politische Funktionen und war ab 1965 Vorsitzender der KPÖ.106

4.3.5 Freda-Meissner-Blau (Die Grüne Alternative - Liste/Freda Meissner-Blau)

Freda Meissner-Blau wurde am 11. März 1927 in Dresden geboren und kehrte bereits früh mit ihren österreichischen Eltern nachÖsterreich zurück. Ihr Vater emigrierte 1938 nach England, sie folgte ihm nach dem Krieg nach und wurde Lernschwester am King’s College Hospital in London. Als Werksstudentin war sie außerdem in der Bundesrepublik Deutschland, in den USA und in Frankreich.

[...]


1 Hinweis: Alle Inserate und direkten Zitierungen sind in der damals gültigen Rechtschreibung gehalten.

2 Bundespressedienst (Hg.): Die Nationalratswahlen inÖsterreich. Information zum 23. November 1986 (Wien 1986), 14-16

3 Abk.: KB=Kurzbezeichnung

4 unter Berücksichtigung der Wiederholungswahl vom 4. Oktober 1970

5 Vocelka, Karl: GeschichteÖsterreichs. Kultur - Gesellschaft - Politik (Graz, Wien, Köln 2006), 349

6 Bundespressedienst (Hg.): Information zum 23. November 1986, 16f

7 Weinzierl, Erika: Zeitgeschichte im Überblick. In: Dusek, Peter; Weinzierl, Erika; Pelinka, Anton (Hg.): Zeitgeschichte im Aufriß.Österreich seit 1918. 50 Jahre Zweite Republik, 4. ergänzte Auflage (Wien 1995), 301

8 Weinzierl, Erika: Zeitgeschichte im Überblick, 303-305

9 Weinzierl, Erika: Zeitgeschichte im Überblick, 303

10 Weinzierl, Erika: Zeitgeschichte im Überblick, 305f

11 Weinzierl, Erika: Zeitgeschichte im Überblick, 307

12 Weinzierl, Erika: Zeitgeschichte im Überblick, 312

13 Weinzierl, Erika: Zeitgeschichte im Überblick, 305

14 Weinzierl, Erika: Zeitgeschichte im Überblick, 307

15 Weinzierl, Erika: Zeitgeschichte im Überblick, 308

16 Weinzierl, Erika: Zeitgeschichte im Überblick, 309

17 Weinzierl, Erika: Zeitgeschichte im Überblick, 307

18 Vranitzky, Franz: Politische Erinnerungen (Wien 2004), 112

19 Weinzierl, Erika: Zeitgeschichte im Überblick, 307

20 Vranitzky, Franz: Politische Erinnerungen, 113

21 ebenda

22 ebenda

23 Vranitzky, Franz: Politische Erinnerungen, 115

24 Weinzierl, Erika: Zeitgeschichte im Überblick, 307

25 Vranitzky, Franz: Politische Erinnerungen, 116

26 ebenda

27 Eichtinger, Martin; Wohnout, Helmut: Alois Mock. Ein Politiker schreibt Geschichte (Wien, Graz, Klagenfurt 2008), 99-102

28 Weinzierl, Erika: Zeitgeschichte im Überblick, 308

29 Vranitzky, Franz: Politische Erinnerungen, 135

30 Weinzierl, Erika: Zeitgeschichte im Überblick, 308

31 Vranitzky, Franz: Politische Erinnerungen, 135

32 Weinzierl, Erika: Zeitgeschichte im Überblick, 308

33 Eichtinger, Martin; Wohnout, Helmut: Alois Mock, 102

34 Vranitzky, Franz: Politische Erinnerungen, 137

35 Vranitzky, Franz: Politische Erinnerungen, 139

36 Bundesministerium für Inneres (BM.I): Alle Volksbegehren der zweiten Republik, online unter: http://www.bmi.gv.at/cms/BMI_wahlen/volksbegehren/Alle_Volksbegehren.aspx (25.7.2011)

37 Weinzierl, Erika: Zeitgeschichte im Überblick, 308

38 Weinzierl, Erika: Zeitgeschichte im Überblick, 308f

39 Rudel, Roland: Die beiden Kleinen Koalitionen SPÖ-FPÖ(1983-1986) undÖVP-FPÖ(2000-2002). Eine vergleichende Analyse der politischen Kultur unter spezieller Berücksichtigung der parlamentarischen Ordnungsrufe (gedr. geisteswissenschaftliche Diplomarbeit der Studienrichtung Geschichte an der Universität Wien 2007), 102

40 Weinzierl, Erika: Zeitgeschichte im Überblick, 309

41 Rudel, Roland: Die beiden Kleinen Koalitionen SPÖ-FPÖ(1983-1986) undÖVP-FPÖ(2000-2002), 119

42 Karner, Stefan: DieÖsterreichische Volkspartei. Ein Abriss ihrer Entwicklung 1945-1995. In: Khol, Andreas; Lopatka, Reinhold; Molterer, Wilhelm (Hg.): Zukunftsfest. 60 JahreÖsterreichische Volkspartei (Wien 2005), 56

43 Weinzierl, Erika: Zeitgeschichte im Überblick, 309

44 Vranitzky, Franz: Politische Erinnerungen, 107f

45 Rudel, Roland: Die beiden Kleinen Koalitionen SPÖ-FPÖ(1983-1986) undÖVP-FPÖ(2000-2002), 119

46 Vranitzky, Franz: Politische Erinnerungen, 107f

47 Plasser, Fritz; Ulram, Peter A.: Das Jahr der Wechselwähler. Wahlen und Neustrukturierung des österreichischen

Parteiensystems 1986. In: Kohl, Andreas; Ofner, Günther; Stirnemann, Alfred (Hg.):Österreichisches Jahrbuch für Politik 1986 (Wien 1987), 36

48 profil Nr. 49 vom 2. Dezember 1985, 12

49 Vranitzky, Franz: Politische Erinnerungen, 110

50 Plasser, Fritz; Ulram, Peter A.: Das Jahr der Wechselwähler, 36f

51 Eichtinger, Martin; Wohnout, Helmut: Alois Mock, 104

52 Plasser, Fritz; Ulram, Peter A.: Das Jahr der Wechselwähler, 36f

53 Rudel, Roland: Die beiden Kleinen Koalitionen SPÖ-FPÖ(1983-1986) undÖVP-FPÖ(2000-2002), 122

54 Weinzierl, Erika: Zeitgeschichte im Überblick, 310f

55 Weinzierl, Erika: Zeitgeschichte im Überblick, 310f

56 Plasser, Fritz; Ulram, Peter A.: Das Jahr der Wechselwähler, 39

57 ebenda

58 Weinzierl, Erika: Zeitgeschichte im Überblick, 311

59 Vranitzky, Franz: Politische Erinnerungen, 145

60 Vranitzky, Franz: Politische Erinnerungen, 145

61 Weinzierl, Erika: Zeitgeschichte im Überblick, 310f

62 Tóth, Barbara: Die „Jetzt erst recht“ Wahlbewegung. In: Tóth, Barbara; Czernin, Hubertus (Hg.): 1986. Das Jahr, dasÖsterreich veränderte (Wien 2006), 26

63 Tóth, Barbara: Die „Jetzt erst recht“ Wahlbewegung, 26

64 Eichtinger, Martin; Wohnout, Helmut: Alois Mock, 108

65 ebenda. In: Gehler, Michael: Dämonisierung. In: Gehler, Michael, Sickinger, Hubert (Hg.): Politische Affären und Skandale inÖsterreich. Von Mayerling bis Waldheim (Thaur, Wien, München 1995)

66 ebenda

67 Tóth, Barbara: Die „Jetzt erst recht“ Wahlbewegung, 26

68 Vranitzky, Franz: Politische Erinnerungen, 144

69 Rudel, Roland: Die beiden Kleinen Koalitionen SPÖ-FPÖ(1983-1986) undÖVP-FPÖ(2000-2002), 118

70 Tóth, Barbara: Die „Jetzt erst recht“ Wahlbewegung, 27f

71 Plasser, Fritz; Ulram, Peter A.: Das Jahr der Wechselwähler, 49f

72 Plasser, Fritz; Ulram, Peter A.: Das Jahr der Wechselwähler, 50

73 Weinzierl, Erika: Zeitgeschichte im Überblick, 311

74 Vranitzky, Franz: Politische Erinnerungen, 151

75 ebenda

76 ebenda

77 Weinzierl, Erika: Zeitgeschichte im Überblick, 311

78 Vranitzky, Franz: Politische Erinnerungen, 151

79 Weinzierl, Erika: Zeitgeschichte im Überblick, 311

80 Vranitzky, Franz: Politische Erinnerungen, 156

81 Plasser, Fritz; Ulram, Peter A.: Das Jahr der Wechselwähler, 50

82 Weinzierl, Erika: Zeitgeschichte im Überblick, 312

83 Vranitzky, Franz: Politische Erinnerungen, 140

84 Rudel, Roland: Die beiden Kleinen Koalitionen SPÖ-FPÖ(1983-1986) undÖVP-FPÖ(2000-2002), 39f

85 Weinzierl, Erika: Zeitgeschichte im Überblick, 312

86 Althuber, Thomas: Die Inszenierung von Wahlkämpfen (gedr. geisteswissenschaftliche Diplomarbeit der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Universität Wien 2008), 72

87 Vranitzky, Franz: Politische Erinnerungen, 157

88 ebenda

89 Vranitzky, Franz: Politische Erinnerungen, 159f

90 Konecny, Albrecht K.: Saubere Fronten. In: Zukunft 10 Oktober (Wien 1986), 2

91 Vranitzky, Franz: Politische Erinnerungen, 161

92 Weinzierl, Erika: Zeitgeschichte im Überblick, 312

93 Plasser, Fritz; Ulram, Peter A.: Das Jahr der Wechselwähler, 51

94 Vranitzky, Franz: Politische Erinnerungen, 141

95 profil Nr. 45 vom 3.11.1986, 16

96 Plasser, Fritz; Ulram, Peter A.: Das Jahr der Wechselwähler, 51

97 Plasser, Fritz; Ulram, Peter A.: Das Jahr der Wechselwähler, 51-53

98 Vranitzky, Franz: Politische Erinnerungen, 164

99 Eichtinger, Martin; Wohnout, Helmut: Alois Mock, 111

100 Bundespressedienst (Hg.): Information zum 23. November 1986, 5

101 Rudel, Roland: Die beiden Kleinen Koalitionen SPÖ-FPÖ(1983-1986) undÖVP-FPÖ(2000-2002), 43-45

102 Dachs, Herbert: Grünalternative Parteien. In: Dachs, Herbert; Gerlich, Peter; Gottweis, Herbert; Horner, Franz; Kramer, Helmut; Lauber, Volkmar; Müller, Wolfgang C.; Talós, Emmerich (Hg.): Handbuch des politischen SystemsÖsterreichs. Die Zweite Republik (Wien 1997), 307

103 Bundespressedienst (Hg.): Information zum 23. November 1986, 7f

104 Bundespressedienst (Hg.): Information zum 23. November 1986, 8

105 Bundespressedienst (Hg.): Information zum 23. November 1986, 9

106 Bundespressedienst (Hg.): Information zum 23. November 1986, 9f

Ende der Leseprobe aus 152 Seiten

Details

Titel
Die Nationalratswahl 1986 unter besonderer Berücksichtigung des Inserate-Wahlkampfes der Bundes-ÖVP
Hochschule
Wirtschaftsuniversität Wien  (Geschichte)
Note
Sehr Gut
Autor
Jahr
2011
Seiten
152
Katalognummer
V187228
ISBN (eBook)
9783656106425
ISBN (Buch)
9783656106777
Dateigröße
4627 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Österreich, Nationalratswahl, ÖVP, Mock, Vranitzky, Haider, 1986, Wahlen, Grüne
Arbeit zitieren
Markus Hammer (Autor:in), 2011, Die Nationalratswahl 1986 unter besonderer Berücksichtigung des Inserate-Wahlkampfes der Bundes-ÖVP, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/187228

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