Internationale Zertifizierungen (ISO 9000, ISO 14000 und EU-ÖKO-AUDIT): Notwendigkeit oder Modeerscheinung im globalen Wettbewerb


Diplomarbeit, 1998

156 Seiten, Note: 1


Leseprobe


INHALTSVERZEICHNIS

EINLEITUNG

1 WOZU INTERNATIONALE NORMEN?

2 WAS IST ISO?
2.1 EXKURS: WAS IST CEN?
2.2 ISO 9000FF
2.2.1 Ein voller Erfolg
2.2.2 Ü berblicküber die Normenreihe
2.2.3 Das Zertifikat
2.2.4 Dokumentation
2.2.5 Zertifizierungsablauf
2.2.6 Genormte Betonschwimmwesten
2.2.7 Schraubengeruch
2.3 ISO 14000FF
2.3.1 Aufbau eines Umweltmanagement-Systems
2.4 KRITIK WIRD LAUT
2.4.1 ISO ... wie Isomorphismus
2.4.2 ISO ... ein Rückschritt?
2.4.3 Der kleinste gemeinsame Nenner
2.4.4 Neuer Trend: Supranormen
2.5 NEUE ENTWICKLUNGEN BEI ISO

3 EU-ÖKO-AUDIT
3.1 DER WEG ZUR BEGUTACHTUNG
3.2 DIE UMWELTERKLÄRUNG
3.2.1 Adressaten
3.2.2 Aussagekraft
3.3 VERGLEICH ZU ISO 14001
3.4 KRITIK

4 DAS ZERTIFIZIERUNGSWESEN
4.1 SCHWARZE SCHAFE

5 VORGANGSWEISE EMPIRISCHER TEIL

6 BEFRAGTE UNTERNEHMEN

A.ARTWEGER GMBH

ASAMER & HUFNAGL, KIES- UND BETONWERKE GMBH

DARBO AG

ROSENBAUER INTERNATIONAL AG UND ROSENBAUER ÖSTERREICH

SCA LAAKIRCHEN AG

SEBASTIAN DANZL`S SENNEREI

STEYRERMÜHL PAPIERFABRIKS- UND VERLAGS-AG

TEMIC TELEFUNKEN MICROELECTRONIC GMBH

TIEFENBACHER GMBH

UNITECH AG

ZUSÄTZLICH AUSGEWERTETE UMWELTERKLÄRUNGEN

7 WARUM LASSEN SICH BETRIEBE ZERTIFIZIEREN?
7.1 QUALITÄTS- UND UMWELTZERTIFIZIERUNGEN
7.1.1 Langfristige Erfolgssicherung
7.1.2 Starkes Wachstum
7.1.3 Kosteneinsparungen
7.1.4 Transparenz erwünscht
7.1.5 Eindeutige Positionierung am Markt
7.1.6 Imagegewinn
7.1.7 Einen Schritt voraus sein
7.1.8 Initiative der Berater
7.1.9 Förderungen
7.2 QUALITÄTSZERTIFIZIERUNGEN
7.3 UMWELTZERTIFIZIERUNGEN
7.3.1 Beispielwirkung in der Region
7.3.2 Ist-Zustandsbestimmung und Zielgebung
7.3.3 Standortsicherung
7.3.4 Anregung zur kontinuierlichen Verbesserung
7.3.5 Logische Fortsetzung der biologischen Vorprodukte
7.3.6 Verändertes Umweltbewußtsein in der Gesellschaft
7.3.7 Antwort auf die Krise innerhalb einer Industrie
7.3.8 Wenig Druck von Kundenseite

8 NUTZEN
8.1 QUALITÄTSZERTIFIZIERUNGEN
8.2 UMWELTZERTIFIZIERUNGEN
8.3 EMPIRISCH FESTGESTELLTE NUTZENFAKTOREN
8.3.1 Finden von Verbesserungspotentialen
8.3.2 Verantwortung aller
8.3.3 Transparenz nach innen und außen
8.3.3.1 Innen
8.3.3.2 Außen
8.3.4 Vertrauenssteigerung
8.3.4.1 Arbeitnehmende und Geschäftsleitung
8.3.4.2 Kunden
8.3.4.3 Anrainer
8.3.4.4 Behörden
8.3.4.5 Allgemeinheit
8.3.5 Kosteneinsparungen
8.3.6 Rechtssicherheit
8.3.7 Die Ersten haben es besser
8.3.8 Imagegewinn
8.3.9 Beziehungen zu den Lieferanten und zur Konkurrenz
8.3.9.1 Konkurrenten
8.3.9.2 Lieferanten
8.3.10 Reduktion von Risiko
8.3.10.1 Produkthaftung
8.3.10.2 Störfallmanagement
8.3.10.3 Versicherungseffekt
8.3.11 Zusatznutzen von Umweltzertifizierungen
8.3.11.1 Verbindung von Ökonomie und Ökologie

9 NACHTEILE
9.1 ZEITAUFWAND
9.2 KOSTEN
9.3 ÜBERGENAUIGKEIT
9.4 BÜROKRATISIERUNG
9.5 AKZEPTANZPROBLEME
9.6 MANGELNDE UNTERSTÜTZUNG FÜR PILOTBETRIEBE

10 AUSWIRKUNGEN AUF MITARBEITER/INNEN
10.1 AKZEPTANZ
10.1.1 Rückhalt durch die Geschäftsleitung
10.1.2 Akzeptanz bei den Mitarbeitenden
10.1.3 Klein- und Kleinstbetriebe
10.1.4 Vorerfahrungen der Arbeitnehmer
10.1.5 Unterschiede bei Qualität und Umwelt
10.1.6 Nach der Zertifizierung
10.2 PERSÖNLICHE EINSTELLUNG
10.3 MEHRARBEIT
10.4 EINBINDUNG DER MITARBEITENDEN
10.5 PROBLEME
10.6 EINARBEITUNG NEUER MITARBEITER
10.7 ARBEITSSICHERHEIT

11 EINS PLUS EINS = 1
11.1 GEMEINSAME DOKUMENTATION
11.2 DER NÄCHSTE SCHRITT

12 EXTERNE KRÄFTE
12.1 BERATER
12.2 ZERTIFIZIERER
12.2.1 Theoretiker und Praktiker

13 NACHWORT

LITERATURVERZEICHNIS

ANHANG: INTERVIEWLEITFADEN

ABBILDUNGSVERZEICHNIS

ABBILDUNG 1 WELTWEITE VERBREITUNG VON ISO 9000FF IM ZEITABLAUF

ABBILDUNG 2 LÄNDER MIT ZERTIFIZIERTEN UNTERNEHMEN

ABBILDUNG 3 ENTWICKLUNG VON ISO 9000FF IN ÖSTERREICH

ABBILDUNG 4 MITARBEITERZAHL IN ZERTIFIZIERTEN BETRIEBEN

ABBILDUNG 5 VERTEILUNG DER 3 MODELLE FÜR QUALITÄTSSYSTEME

ABBILDUNG 6 MUSTER-ZERTIFIKAT

ABBILDUNG 7 DIE QUALITÄTSDOKUMENTATION

ABBILDUNG 8 DER ZERTIFIZIERUNGSABLAUF

ABBILDUNG 9 ISO 9000 ALS WERBEINSTRUMENT

ABBILDUNG 10 AUFBAU EINES UMWELTMANAGEMENT-SYSTEMS

ABBILDUNG 11 DER WEG ZUR BEGUTACHTUNG

ABBILDUNG 12 TEILNAHMEBESTÄTIGUNG DER EU

ABBILDUNG 13 ADRESSATEN DER UMWELTERKLÄRUNG

ABBILDUNG 14 INTEGRIERTE DOKUMENTATION

ABBILDUNG 15 DER WELLENZYKLUS

TABELLENVERZEICHNIS

TABELLE 1 VERGLEICH EU-ÖKO-AUDIT MIT ISO 14001

TABELLE 2 ÜBERSICHT ÜBER DIE BEFRAGTEN UNTERNEHMEN

TABELLE 3 CHARAKTERISTIKA QUALITATIVER/QUANTITATIVER INTERVIEWS

TABELLE 4 EIN MANAGEMENTSYSTEM

Vorwort

Unser Dank gilt allen, die uns im Laufe der Entstehung dieser Diplomarbeit unterstützt haben: zuallererst Herrn Univ. Prof. Ekkehard Kappler für die engagierte persönliche Betreuung und die Denkanstöße, die wir aus jedem Gespräch mit ihm mitnahmen. Besonders motivierend war für uns sein großes Interesse an der von uns gewählten Fragestellung.

Weiters danken wir den Umwelt- und Qualitätsbeauftragten in jenen oberösterreichischen und Tiroler Unternehmen, die sich als Interviewpartner zur Verfügung stellten. Sie beantworteten nicht nur unsere zahlreichen Fragen, sondern waren darüber hinaus bereit, auch ohne direktes Nachfragen von ihren Erfahrungen mit Zertifizierungen bzw. der EMAS-Begutachtung zu erzählen. Dafür nahmen sie sich trotz großer Arbeitsbelastung jeweils zwischen einer und drei Stunden Zeit. Dabei herrschte überwiegend die Meinung vor, daß Lernen auf Gegenseitigkeit beruht. So bekamen wir auch in Betrieben Interviewtermine, die schon von anderen Studierenden oder sonstigen Universitätsangehörigen zum Thema Zertifizierungen befragt worden waren. Insgesamt waren wir überrascht von der zuvorkommenden Aufnahme in allen Betrieben und von der selbstverständlichen Bereitschaft, über die gemachten Erfahrungen zu reden. Niemals blieb auch nur eine unserer Fragen unbeantwortet. In einigen Unternehmen wurde uns auch eine Betriebsführung angeboten, was dafür sorgte, daß wir ein differenzierteres Bild vom jeweiligen Betrieb bekamen.

Wir danken auch jenen Unternehmen, die unseren Einblick in den Themenkreis durch das Zusenden ihrer Umwelterklärung unterstützt haben.

Nicht zuletzt ein herzliches Dankeschön an Herrn Univ. Prof. Karl Weber vom Institut für öffentliches Recht, der unsere offenen Fragen zu den Themen Nachbarrecht und Umweltrecht beantwortete, sowie Herrn Univ. Prof. Stephan Laske, der uns auf das spannende Themengebiet der Zertifizierungen aufmerksam gemacht hatte. Großen Gewinn zogen wir auch aus den zahlreichen angeregten Diskussionen mit Freunden und Bekannten, die oft als unmittelbar „Betroffene“ ihre Ansichten zum Thema Zertifizierungen darlegten.

Einleitung

Am Anfang unserer Überlegungen stand die Frage nach der Sinnhaftigkeit von Zertifizierungen nach ISO 9000ff. Weltweit steigt die Zahl der zertifizierten Unternehmen rasch an, und fast ebenso schnell steigt die Zahl der Skeptiker und Kritiker. Bei so manchen Beobachtern schleicht sich die Überzeugung ein, daß ISO 9000ff vor allem ein gutes Geschäft ist: zuerst für jene, die Beratungsleistungen und Zertifizierungsaudits anbieten, aber auch, wenngleich weniger offensichtlich, für manche Kritiker, die medienwirksam Zweifel an der Qualitätszertifizierung anmelden und dann ihre eigenen Konzepte teuer verkaufen.

Unser Ziel war, österreichische Unternehmen über ihre Erfahrungen mit ISO 9000ff sprechen zu lassen und aus den dabei gewonnen Eindrücken Schlüsse zu ziehen und eventuell vorhandene Trends und Gemeinsamkeiten festzuhalten. Um qualifizierte Fragen stellen zu können, arbeiteten wir uns in die sehr umfangreiche Sekundärliteratur über ISO 9000ff ein und nahmen auch Kontakt zu Beratungsunternehmen auf. Schon bald zeigte sich, daß eine Untersuchung allein über ISO 9000ff bei unserer allgemeinen Fragestellung zu kurz greifen würde. Deshalb beschlossen wir, auch neuere Entwicklungen, wie die Umweltzertifizierung nach ISO 14000ff und das europäische Umweltaudit nach der EMAS-Verordnung miteinzubeziehen. Dies erwies sich als richtiger Weg, da gerade bei Umweltmanagementsystemen wichtige Aspekte von Zertifizierungen klarer zutage treten als bei Qualitätsmanagementsystemen: die verbesserte Kommunikationswirkung nach außen durch das Vorliegen von Umweltberichten und die Aufarbeitung der für den jeweiligen Betrieb relevanten Rechtsvorschriften sind nur zwei Beispiele. Dazu kommt noch, daß die meisten befragten Personen angaben, daß in den Betrieben die Einführung des Umweltmanagementsystems mit mehr Begeisterung aufgenommen wurde als die der Qualitätssicherung. Umweltfragen liegen den Betroffenen offenbar mehr am Herzen als Qualitätsfragen. Darüber hinaus wurde aus den „Kinderkrankheiten“ der Qualitätsmanagementsysteme, die oft schon über mehrere Jahre bestehen, vielerorts gelernt, und so mancher Fehler bei den Vorbereitungen auf die Umweltzertifizierung bzw. -begutachtung nicht mehr gemacht.

Eine Beschränkung auf Qualitätszertifizierungen hätte somit ein wahrscheinlich zu einseitiges Bild über Zertifizierungen in österreichischen Betrieben ergeben.

Natürlich darf auch nicht unerwähnt bleiben, daß Betriebe, die jetzt schon über ein Umweltmanagementsystem verfügen, besonders dynamisch und innovativ sind und in den meisten Fällen entweder innerhalb ihrer Branche oder regional eine Vorreiter-Rolle einnehmen. Es handelt sich dabei stets auch um wirtschaftlich erfolgreiche Betriebe, denn Unternehmen, die um das Überleben kämpfen, werden wohl kaum die nicht unbeträchtlichen personellen und finanziellen Ressourcen für eine Umweltzertifizierung aufbringen können.

Das oft gehörte Argument, Qualitätszertifikate nützten eigentlich niemandem außer den Beratungsfirmen, und die weite Verbreitung von ISO 9000ff rühre nur daher, daß man von seinen Zulieferbetrieben denselben Zertifizierungsaufwand verlangt, den man selbst auf Kundendruck durchführen mußte greift bei Umweltzertifizierungen/-begutachtungen ins Leere: noch ist der Druck von Seiten der Kunden, Öffentlichkeit und Behörden nicht so groß, daß sich ein Unternehmen zur Umweltzertifizierung gezwungen sehen müßte. Auch auf den Umsatz hat der Nachweis einer Umweltzertifizierung bzw. -begutachtung laut Auskunft der befragten Unternehmen (noch) keine Auswirkung. Die Betriebe lassen sich zertifizieren bzw. begutachten, weil sich dadurch vielfältige Vorteile für das Unternehmen selbst ergeben, die weit über eine bloße momentane Verbesserung der Cash-flows hinausgehen:

Ein Mehr an Transparenz, Information und Empowerment für alle Beteiligten sind nicht zu übersehende Effekte, die zudem im Einklang mit gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen stehen.

1 Wozu internationale Normen?

Bevor diese Frage geklärt werden kann, muß festgestellt werden, was unter Normung überhaupt zu verstehen ist. „Normung ist die planmäßige, durch die interessierten Kreise gemeinschaftlich durchgeführte Vereinheitlichung von materiellen und immateriellen Gegenständen zum Nutzen der Allgemeinheit.“[1]

Nach dieser Definition sind Normen präzise Kriterien oder technische Spezifikationen, denen Materialien, Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen entsprechen müssen, um den jeweiligen Anforderungen zu genügen. Internationale Normen haben den Vorteil, daß sie weltweit angewandt werden und dadurch ein ungeheures Rationalisierungspotential mit sich bringen. Beispielsweise sind die Symbole für die Armaturenanzeigen in Autos weltweit die gleichen, genauso wie das Format der Kreditkarten oder die Größe von Frachtcontainern, um nur ein paar wenige Beispiele zu nennen.[2]

Normung ist keineswegs auf materielle Gegenstände beschränkt, auch Immaterielles kann genormt werden, wie zum Beispiel Zeit und Datumsangaben. ISO 8601 legt als Standard fest, daß zuerst die größeren Einheiten vor den kleineren zu stehen haben. Also Jahr-Monat-Tag bzw. Stunde-Minute-Sekunde.[3]

Voreiter in der internationalen Normung waren die Luft- und Raumfahrtstechnik und die chemische Industrie. Die zunehmende Internationalisierung und Globalisierung verbunden mit der Gefahr, daß nationale Normen zu Handelsbarrieren werden, sind die Gründe für die erfolgreiche Arbeit der internationalen Normungsorganisation ISO.[4]

2 Was ist ISO?

ISO, die „International Organization for Standardization“ ist der Zusammenschluß von 118 nationalen Normungsinstituten mit dem Ziel, den internationalen Austausch von Gütern, Technologie und Dienstleistungen durch Standardisierung zu erleichtern, sowie die Zusammenarbeit auf wissenschaftlichem, technischem und ökonomischem Gebiet weltweit zu fördern.[1] ISO ist natürlich kein Akronym für „International Organization for Standardization“ (das wäre IOS), sondern diese Kurzbezeichnung für die Organisation wurde aus dem Griechischen übernommen und bedeutet soviel wie „gleich“. Diese Abkürzung hat auch den Vorteil, daß sie für alle drei offiziellen Sprachen der Organisation, Englisch, Französisch[2] und Russisch gilt. Gegründet wurde ISO im Jahre 1947 als eine regierungsunabhängige Organisation mit Sitz in Genf, die bis zum jetzigen Zeitpunkt circa 9300 internationale Normen veröffentlicht hat, darunter auch die Normenreihen ISO 9000ff und ISO 14000ff.[3]

Neben ISO sorgt die Internationale Elektrotechnische Kommission (IEC), die ihren Sitz ebenfalls in Genf hat, für eine weltweite Vereinheitlichung auf dem elektrotechnischen Gebiet. Außerdem gibt es einen internationalen beratenden Ausschuß für die Vereinheitlichung des Telegraphen- und Fernsprechdienstes (CCITT).[4]

2.1 Exkurs: Was ist CEN?

Was ISO auf internationaler Ebene ist, das ist CEN (Comité Européen de Normalisation) auf europäischer Ebene. Die Europäischen Normen (EN) orientieren sich sehr oft an den Normen der internationalen Normungsinstitution ISO (die europäische Normenreihe EN 29000ff entspricht zum Beispiel ISO 9000ff). Etwa 40 Prozent der europäischen Normen sind die Folge internationaler Normungsaktivitäten. Es werden aber auch spezifische europäische Normen erarbeitet, die dann häufig als Vorlage für eine internationale Norm herangezogen werden.[5]

CEN hat im Jahr 1996 fast 800 Normen und Vornormen veröffentlicht, wodurch sich die Anzahl der EN-Normen auf 3081 erhöht hat. Die neuen Normen legen zumeist Sicherheitsanforderungen für verschiedenste Bereiche fest, von Heckenscheren mit Motor- oder Elektroantrieb bis hin zu Schutzhelmen für Wintersportarten. Am meisten Aufmerksamkeit zog die sogenannte „Kondom-Norm“ EN 600 auf sich, die festlegte, daß 170 mm das „Maß aller Dinge“ sei.[6]

CEN-Mitglieder sind verpflichtet, die europäischen Normen als nationale Normen zu übernehmen, was ein wichtiger Schritt in Richtung Vereinheitlichung ist, denn durch eine EN-Norm können bis zu 18 entgegenstehende, nationale Normen ersetzt werden.[7]

Die Arbeit der Normungsinstitute auf nationaler Ebene, wie zum Beispiel des Deutschen Instituts für Normung (DIN) oder des Österreichischen Normungsinstituts (ÖNORM), verschiebt sich zusehends in Richtung europäischer bzw. internationaler Normung. Der Anteil der rein nationalen Normung ist in den letzten Jahren kontinuierlich zurückgegangen und beträgt noch circa 20 Prozent.[8]

2.2 ISO 9000ff

„ Die Zeiten, in denen mittelständische Unternehmer ISO 9000 für einen isotonischen Durstlöscher hielten sind vorbei. “ [9]

2.2.1 Ein voller Erfolg

Die Verbreitung der Normenreihe ISO 9000ff hat seit ihrer Veröffentlichung im Jahre 1987 eine rasante, ja fast explosive Entwicklung hinter sich. Die weltweit am weitesten verbreitete Normenreihe wurde vom ISO „Technical Comittee 176“ (TC 176) unter der Mitwirkung von 53 Ländern entwickelt.

Nach einer Datensammlung, die bereits zum fünften Mal von Mobil-Angestellten auf der ganzen Welt durchgeführt wurde, waren Anfang 1993 weltweit bereits an die 30.000 Betriebe nach einem ISO 9000 Qualitätsmodell zertifiziert.[10] Schätzungen zufolge waren es Mitte 1997 bereits 175.000 Betriebe weltweit.[11]

Abbildung 1 Weltweite Verbreitung von ISO 9000ff im Zeitablauf

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: „The Mobil Survey“, 1996, *Zahl von Globus Information Services geschätzt.

Die meisten Zertifikate werden in Europa ausgestellt, wobei Großbritannien unangefochtener Spitzenreiter ist. In den letzten Jahren war allerdings eine verstärkte Zertifizierungsaktivität auch außerhalb Europas, vor allem in den USA, Australien und Asien bemerkbar. Die Zahl der Länder, in denen bereits Betriebe nach ISO 9000 zertifiziert sind hat sich von Anfang 1993 bis Ende 1995 von 48 auf 101 Länder mehr als verdoppelt.

Abbildung 2 Länder mit zertifizierten Unternehmen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: The Mobil Survey, 1996.

Mittlerweile gibt es auch in Entwicklungsländern wie zum Beispiel Afghanistan, Barbados, Curacao, Jamaica, Iran, Yemen und Vietnam zumindest einen nach ISO 9000 zertifizierten Betrieb.[12]

Die Entwicklung in Österreich war nicht minder beeindruckend: von 101 Betrieben im Jänner 1993 schnellte die Zahl auf geschätzte 2500 im Oktober 1997.[13] Das bedeutet, daß sich die Anzahl zertifizierter Unternehmen in Österreich in diesem Zeitraum jährlich um 50 bis 100 Prozent gegenüber dem Vorjahr erhöht hat. Ein Ende dieses ISO 9000 Booms ist noch nicht abzusehen.

Abbildung 3 Entwicklung von ISO 9000ff in Österreich

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: „The Mobil Survey“, 1996, *Zahl für Okt.97 geschätzt (siehe Fußnote 13).

ISO 9000 wird keineswegs nur von Groß- und Mittelbetrieben genutzt. Eine Befragung von 1500 Unternehmen durch das österreichische Normungsinstitut ergab, daß ein Viertel aller in Österreich nach ISO 9000ff zertifizierten Betriebe weniger als 50 Beschäftigte hat.[14]

Abbildung 4 Mitarbeiterzahl in zertifizierten Betrieben

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Österreichisches Normungsinstitut

Etwa 60 Prozent der ISO-zertifizierten Betriebe haben weniger als 200 Beschäftigte. Da rund 90 Prozent aller österreichischen Betriebe in diese Größenkategorie fallen, kann mit einem anhaltenden Interesse an der Normenreihe ISO 9000ff gerechnet werden.[15]

2.2.2 Überblick über die Normenreihe

Bei der ISO 9000-Familie handelt es sich um ein Werkzeug der Unternehmensführung, das es ermöglichen soll, strukturelle, organisatorische und wirtschaftliche Maßnahmen effektiv und systematisch zu verwirklichen.[16] Kernelemente der ISO 9000 Normenreihe sind die drei Modelle für Qualitätssysteme 9001, 9002 und 9003, nach denen man sich zertifizieren lassen kann. Diese drei Normen legen in verschiedenem Umfang fest, wie und für welche Bereiche ein Unternehmen oder eine Organisation ein Qualitätssystem aufbauen und beschreiben kann:

ISO 9001: Modell zur Qualitätssicherung/QM-Darlegung bei

... Design/Entwicklung, Produktion, Montage und Wartung

ISO 9002: ... Produktion, Montage und Wartung

ISO 9003: ... Endprüfung.[17]

ISO 9001 ist die umfassendste der drei Normen und besteht aus zwanzig Elementen, deren Inhalt firmenindividuell in einem Qualitätsmanagement-Handbuch festgelegt werden muß. Die 20 Elemente sind eng miteinander verknüpft und sollten als Einheit angesehen werden. Diese Forderungen an ein Qualitätssystem nach ISO 9001 reichen von der Verantwortung der obersten Leitung, der Lenkung der Dokumente, der Beschaffung und der Prozeßlenkung bis hin zum internen Qualitätsaudit und statistischen Methoden.[18] Ein Qualitätsmanagementsystem nach ISO 9001 umfaßt alle zwanzig nachzuweisenden Elemente. Die Norm 9002 ist nicht so umfassend und enthält keine Anforderungen für die Elemente Designlenkung und Kundendienst. ISO 9003 ist noch weiter eingeschränkt und umfaßt im wesentlichen alle direkt auf den Herstellungsprozeß anzuwendenden Systemelemente. [19]

ISO 9001 ist im deutschsprachigen Raum am weitesten verbreitet, im Gegensatz zu anderen Ländern wie beispielsweise USA oder Japan. Die Norm ISO 9003 spielt weltweit nur eine untergeordnete Rolle.

Abbildung 5 Verteilung der 3 Modelle für Qualitätssysteme

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: „The Mobil Survey“, 1996.

Die übrigen Normen der Normenreihe (z.B. ISO 9000 oder ISO 9004) dienen lediglich als Leitfäden für die Anwendung und als Empfehlung für den Auf- und Ausbau von Qualitätsmanagementsystemen. Weitere wichtige Normen für das Qualitätsmanagement sind ISO 8402 (Begriffe - Qualitätsmanagement und -sicherung) und ISO 1011 (Auditmanagement).

2.2.3 Das Zertifikat

Die Existenz eines Qualitätsmanagementsystems nach einem dieser drei Modelle kann durch ein Zertifikat einer unabhängigen Institution (Zertifizierer) nachgewiesen werden. Ein Zertifikat nach ISO 9000[20] bescheinigt, daß das Unternehmen über ein Managementsystem mit der schriftlichen Dokumentation aller Tätigkeiten gemäß den ISO-Richtlinien verfügt, sowie daß Arbeitsabläufe, Zuständigkeiten und Mindestqualifikationen festgelegt sind. In regelmäßigen Audits wird kontrolliert, ob die betrieblichen Abläufe mit dem beschriebenen Managementsystem tatsächlich übereinstimmen. [21]

Die Studie des Österreichischen Normungsinstituts zum Thema ISO 9000 ergab, daß ein Zertifikat nach ISO 9000 vor allem als Mittel zur Imagesteigerung gesehen wird. Der Wert eines Zertifikats wird auch darin gesehen, daß es einerseits ein Differenzierungsmerkmal zu Mitbewerbern darstellt und andererseits zur Erfüllung von Vorgabekriterien von Auftraggebern dienen kann. Nur mittelmäßig bewerteten zertifizierte Unternehmen den Wert eines Zertifikats als Nachweisinstrument gegenüber Behörden, Banken und Versicherungen und als Mittel zum Abbau von Kunden- bzw. Lieferantenaudits.[22]

Abbildung 6 Muster-Zertifikat[23]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2.2.4 Dokumentation

Zentral für ein Qualitätsmanagementsystem nach ISO 9000ff ist die QualitätssystemDokumentation, die sich aus vier Ebenen zusammensetzt:[24]

Abbildung 7 Die Qualitätsdokumentation

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Das richtige Maß an Dokumentation ist zentral für den Erfolg bei der Umsetzung eines Qualitätsmanagementsystems in einem Unternehmen.

2.2.5 Zertifizierungsablauf

Als Beispiel für einen möglichen Ablauf bis zur Erlangung eines Zertifikats nach ISO 9000ff folgen wir dem von ÖQS vorgeschlagenen Weg.[25]

Abbildung 8 Der Zertifizierungsablauf

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

zur neuerlichen Überprüfung des gesamten Qualitätssystems nach Ablauf der Gültigkeit des Zertifikats (spätestens nach 3 Jahren)

2.2.6 Genormte Betonschwimmwesten

ISO 9000 und auch ISO 14000 sind sogenannte „Generic management system standards“. Das bedeutet, daß die Normen auf alle Unternehmen und Organisationen angewendet werden können, ganz egal welches Produkt oder welche Dienstleistung produziert wird. Daraus folgt, daß nur die Prozesse, die Qualität beeinflussen (bei ISO 9000) bzw. die Prozesse, die Umweltauswirkungen eines Unternehmens beeinflussen (bei ISO 14000), standardisiert sein können. Die Produkte bzw. Dienstleistungen an sich können hingegen nicht nach diesen ISO-Normen zertifiziert werden. Hier setzt das Hauptargument der Kritiker dieser Normenreihen an. So sagt etwa der Managementtrainer Reinhard Sprenger: „Es gibt keine Qualitätssicherung durch ISO- Standards. Was da zertifiziert wird ist das Qualitätsmanagement, nicht die Qualität.“[26] Demnach müßte es theoretisch möglich sein, in einem nach ISO 9000 zertifizierten Betrieb Betonschwimmwesten mit Bleieinlage zu produzieren.[27]

Ing. Mahr, Auditor und Pressesprecher bei ÖQS (Österreichische Vereinigung zur Zertifizierung von Qualitätssystemen und Managementsystemen[28] ), widerspricht dem ganz energisch. Mahr erläutert, daß bei ISO 9000ff nicht die Güte eines Produktes im Vordergrund steht, sondern die Organisationsqualität, die ein gutes Verhältnis zu den „Stakeholdern“, dabei allen voran zu den Kunden impliziert. Daraus folgt, daß eine Organisation, die sich nicht an den Kunden bzw. allen übrigen „Stakeholdern“ orientiert, keine Chance auf Zertifizierung hat.[29] Der Standpunkt von Mahr wird durch eine gängige Definition von Qualität bekräftigt: „Qualität ist die Erfüllung von Kundenanforderungen“.[30]

Wer Betonschwimmwesten mit Bleieinlagen produziert wird wohl kaum sehr viele zufriedene Kunden haben, auch wenn sich vielleicht nur wenige beschweren.

2.2.7 Schraubengeruch

In den Anfangsjahren von ISO 9000 interessierten sich vor allem produzierende Unternehmen für diese Normenreihe. Viele Dienstleistungsunternehmen assoziierten mit ISO 9000 einen technischen Qualitätsstandard und kein allgemeingültiges Modell für ein Qualitätsmanagementsystem. Mittlerweile scheint sich der Schraubengeruch von ISO 9000 gelöst zu haben, denn immer mehr Dienstleister, von der Arztpraxis bis hin zum Wirtschaftstreuhänder, entscheiden sich für eine Zertifizierung. Nach einer Studie des Österreichischen Normungsinstituts waren Anfang 1997 schon ein Drittel aller zertifizierten Betriebe Dienstleister. Bei den Neuzertifizierungen haben sie bereits mit einem fast 50-prozentigen Anteil mit der Industrie gleichgezogen.[31]

Beispielsweise erlangte die Interunfall Versicherung 1996 eine Zertifizierung nach ISO 9001 und auch die Bausparkasse der österreichischen Sparkassen ist nach dieser Norm zertifiziert.[32] Beide Unternehmen nützen diesen Umstand bereits für Marketingzwecke.

Abbildung 9 ISO 9000 als Werbeinstrument

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Für eine eingehendere Behandlung der Normenreihe ISO 9000ff sei auf die umfangreiche Literatur verwiesen.[33]

2.3 ISO 14000ff

Über 100 Länder erkannten im Juni 1992 bei der in Rio de Janeiro abgehaltenen Konferenz der UNO über Umwelt und Entwicklung die Notwendigkeit zur Erarbeitung von Umweltmanagementprogrammen.[34] Kurze Zeit später setzte ISO ein technisches Komitee (TC 207) ein, in dem 69 Länder repräsentiert waren. TC 207 hatte die Aufgabe eine Umweltmanagement-Normenreihe, sozusagen ein „Geschwisterchen“ zur erfolgreichen ISO 9000 Reihe, zu erarbeiten.[35] Bei der Entwicklung dieser neuen Normenreihe orientierte man sich auch am weltweit ersten Standard für Umweltmanagementsysteme, dem British Standard 7750 (BS 7750), der bereits im März 1992 eine neue Ära im betrieblichen Umweltschutz in Großbritannien eingeleitet hatte.[36]

Im September 1996 begann ISO mit der Veröffentlichung dieser neuen Normenreihe ISO 14000ff, die sich auf die Ausgestaltung des betrieblichen Umweltmanagements bezieht. Kernelement der Reihe ist ISO 14001, das die Grundlage für ein zertifizierbares Umweltmanagementsystem darstellt.[37] Bereits im September 1994 lag ein Entwurf von ISO 14000 vor, der der Endfassung schon sehr nahe kam und nach dem man sich zertifizieren lassen konnte.[38]

Wie bei ISO 9000 handelt es sich nicht um eine Produktnorm, sondern um das normhafte Modell eines Umweltmanagementsystems (UMS). Produkte aus einem nach ISO 14001 zertifizierten Betrieb sind daher nicht notwendigerweise umweltfreundlich. Das zertifizierte Unternehmen muß sich allerdings zum Umweltschutz bekennen, was seinen Niederschlag in einer Unternehmens-Umweltpolitik findet, die auch veröffentlicht werden muß.

Bei der länderübergreifenden Anwendung der Norm gibt es potentielle Probleme. Joe Cascio, der Vorsitzende des Technical Comittee 207 befürchtet, daß die Interpretation und Implementation der Normenreihe von Land zu Land verschieden sein könnte. Außerdem sind die Umweltgesetze in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich. Das bedeutet, daß österreichische Unternehmen, die die von ISO 14000ff geforderte Kenntnis aller relevanten Umweltgesetze und deren Einhaltung nachweisen, auf einem anderen Umweltniveau agieren als vergleichbare Unternehmen in Ländern mit einer weniger fortschrittlichen Umweltgesetzgebung. Cascio fordert daher eine internationale Harmonisierung auf diesem Gebiet.[39]

Sowohl Qualitätsmanagement- als auch Umweltmanagementsysteme arbeiten an einer Optimierung der betrieblichen Prozesse. Beim Qualitätsmanagemntsystem ist das primäre Ziel, daß die Produkte bzw. Dienstleistungen den Kundenanforderungen gerecht werden. Beim Umweltmanagemntsystem ist das Ziel, daß der gesamte Output, also auch Abfälle, Abwässer, Emissionen etc., den Anforderungen der Gesellschaft gerecht wird.[40]

Es ist anzunehmen, daß diese Normenreihe ähnlich erfolgreich sein wird wie ISO 9000ff und daß eine Zertifizierung nach ISO 14001 ebenfalls zu einer notwendigen Voraussetzung für bestimmte Aufträge werden wird.[41]

Die genaue Anzahl der nach ISO 14001 zertifizierten Betriebe in Österreich ist noch nicht erfaßt (das Österreichische Normungsinstitut wird in naher Zukunft eine Liste dieser Betriebe veröffentlichen). Es kann jedoch davon ausgegangen werden, daß bereits zumindest 80 Unternehmen bewiesen haben, daß ihr UMS der Norm entspricht, da alleine ÖQS bereits 40 Zertifikate nach ISO 14001 ausgestellt hat (Stand Jänner 1998).[42]

Für eine eingehendere Vertiefung in die Normenreihe ISO 14000ff sei auf die bereits sehr umfangreiche Literatur verwiesen.[43]

2.3.1 Aufbau eines Umweltmanagementsystems

Als Beispiel für den Aufbau eines Umweltmanagementsystems folgt der von Michael Oettinger vorgeschlagene Weg.[44]

Abbildung 10 Aufbau eines Umweltmanagementsystems

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Diese Vorgehensweise gilt sowohl für ISO 14001 als auch für das Öko-Audit, da die Unterschiede zwischen den beiden Systemen sehr gering sind (vgl. Kap. 3.3).

2.4 Kritik wird laut

„ Das tollste Werkzeug falsch benutzt, bringt ein Ergebnis, das keinem nutzt! “ [45]

Trotz, oder vielleicht gerade wegen des erstaunlichen weltweiten Erfolgs der ISONormenreihen melden sich immer mehr Kritiker zu Wort.[46] Ihre Hauptkritikpunkte sind: der „Zwang“ zur Zertifizierung, zunehmende Bürokratie und die schon erwähnte Tatsache, daß die Normenreihen für Managementsysteme aller Organisationen angewendet werden können.

2.4.1 ISO ... wie Isomorphismus

Wie bereits oben angeführt, kommt die Vorsilbe iso aus dem Griechischem und bedeutet soviel wie gleich. Diese Bedeutung findet sich auch im Wort Isomorphismus wieder. Isomorphismus ist ein theoretisches Konzept, das sich mit der Entwicklung der Homogenisierung befaßt. „Isomorphismus meint den Prozeß, der eine Einheit in einer Population dazu bewegt, sich anderen Einheiten anzugleichen, die mit den gleichen Umweltbedingungen konfrontiert sind.“[47]

Auch bei dem Erfolg der ISO 9000 Normenreihe (bzw. beim zu erwartenden Erfolg von ISO 14000) liegt der Schluß nahe, daß es sich um eine Form des Isomorphismus handelt. Große Unternehmen, die sich zu einer Zertifizierung nach ISO 9000 entschlossen haben üben direkten oder indirekten Druck auf ihre Zulieferbetriebe aus, damit sich diese auch zertifizieren lassen. Dadurch wird ein Multiplikatoreffekt ausgelöst. „Die gesamte Wirtschaft wird mit einer branchenunabhängigen Norm zwangsbeglückt, und wehe dem, der sich diesem zweifelhaften Glück verwehrt.“[48]

Dieser Weg der Verbreitung mag zwar zutreffen, doch sagt das noch nichts über die Güte der Normenreihen 9000 bzw. 14000 aus: Wenn die Standardisierung eines Managementsystems überwiegend Vorteile für Organisationen bringt ist es durchaus erfreulich, wenn es zu einer raschen und breiten Anwendung dieser Normen kommt.

Die weite Verbreitung dieser Normenreihe liegt mit Sicherheit nicht nur am möglichen „Zwang“ durch andere Unternehmen, sondern durchaus auch an mimetischen Prozessen.[49] Gerade in Zeiten, in denen Benchmarking kein Fremdwort mehr ist, werden die Strukturen und Prozesse von Vorreiter-Unternehmen sehr oft von anderen Unternehmen nachgeahmt.

Kritiker sprechen in diesem Zusammenhang vom „Tribüneneffekt“, der besagt, daß die ersten, die aufstehen, einen kurzfristigen Vorteil haben, da sie besser sehen. Doch wenn alle anderen nachziehen, ist der Vorteil verspielt, da alle stehen.[50] Diese Analogie mag zwar recht anschaulich sein, sie berücksichtigt aber nicht, daß viele Unternehmen danach streben, den anderen einen Schritt voraus zu sein. Während die einen Organisationen noch dabei sind, ein Qualitätsmanagementsystem einzuführen, haben die anderen bereits ein Zertifikat nach ISO 14000 für ihr Umweltmanagementsystem in der Tasche. Diese ständige Bewegung nach vorne ist vergleichbar mit technischen Entwicklungen: jede neue revolutionäre Entdeckung oder Erfindung wird sehr schnell zum allgemeinem Stand der Technik (abgesehen von allfälligen Patentrechten). Es kommt darauf an, den

zeitlichen Vorsprung zu nutzen und nach neuen Wegen bzw.

Verbesserungsmöglichkeiten zu suchen; zum Beispiel, um beim Tribüneneffekt zu bleiben, zuerst steht man auf, dann stellt man sich auf die Zehenspitzen, dann auf den Sitz, ... immer auf der Suche nach Möglichkeiten, einen kurzfristigen Vorteil zu erzielen. Ebenso übersieht das Tribünenbeispiel, daß es durch die Vorreiter-Rolle zu einem länger anhaltenden Imagegewinn für Unternehmen kommen kann.

2.4.2 ISO ... ein Rückschritt?

Manche Kritiker sehen die ISO-Normenreihe als einen „[...] Rückschritt in stumpfsinnige Bürokratie“.[51] Es wird kritisiert, daß Unternehmen gerade in Zeiten zunehmender Flexibilisierung und Enttraditionalisierung auf die vorindustrielle Stufe der

Arbeitsanweisungen und Checklisten zurückfallen.[52] Der amerikanische Wirtschaftsjournalist Ronald Henkoff schließt sich dieser Auffassung an und bezeichnet die drei Grundprinzipien der ISO 9000ff Normen als „Dokumentation, Dokumentation und Dokumentation“.[53]

Auch diese Kritik ist nicht ganz unberechtigt. Die Normenreihen verlangen eine schriftliche Dokumentation aller Tätigkeiten nach den Richtlinien und ebenso, daß Arbeitsabläufe, Zuständigkeiten und Mindestqualifikationen festgelegt sind. In manchen Unternehmen hat dieses Dokumentationsdenken die Oberhand gewonnen und tatsächlich zu mehr Bürokratie geführt, auch wenn die erläuternde Zusatznorm ISO 9004-1 den Firmen explizit empfiehlt, die Dokumentation auf das „sachdienliche Ausmaß zu begrenzen“.[54]

Gerade in der notwendigen Dokumentation liegt aber auch eine große Chance für die meisten Organisationen. Unternehmen werden durch explizite Festlegung der Zuständigkeiten transparenter, Informationen werden leichter zugänglich (sind nicht mehr das alleinige Eigentum von einzelnen Mitarbeitenden) und Arbeitsläufe werden nachvollziehbar. Für viele, vor allem schnell gewachsene Unternehmen ist eine Zertifizierung nach einer ISO-Normenreihe das ideale Instrument, die gesamte Organisation zu durchleuchten und mit notwendigen und manchmal schon überfälligen Umstrukturierungen zu beginnen.

2.4.3 Der kleinste gemeinsame Nenner

Da es sich bei den ISO-Normenreihen 9000 und 14000 um „Generic management system standards“ handelt, können sie weltweit auf alle Organisationen, ob groß oder klein, produzierend oder dienstleistend, angewendet werden. Kritiker sehen aus diesem Grund in den Normenreihen einen Kompromiß, der den Charakter eines Mindeststandards hat. Christian Homburg, Professor an der Wissenschaftlichen Hochschule für Unternehmensführung in Vallendar, drückt diesen Umstand im Falle ISO 9000ff folgendermaßen aus: „Das ist der kleinste gemeinsame Nenner in puncto Qualitätsmanagement - und kein Anreiz für Spitzenleistungen“.[55]

Dieser Einwand ist durchwegs berechtigt, denn manchen Unternehmen scheint es nur um das Zertifikat zu gehen, das sie mit einem Mindestaufwand zu erreichen und anschließend zu halten versuchen. Für andere wiederum kann die Erlangung eines Zertifikats eine notwendige Voraussetzung für Spitzenleistungen sein.

2.4.4 Neuer Trend: Supranormen

In den letzten Jahren haben sich in manchen Branchen vor allem im Qualitätsbereich spezifische Normen entwickelt, die meistens auf ISO 9000ff aufbauen. Diese Normen berücksichtigen einerseits branchenspezifische Kriterien, sie können aber auch dazu dienen, höhere Ansprüche als bei einer Zertifizierung nach ISO 9000ff zu demonstrieren.

Mit der Norm QS 9000 spielt die amerikanische Automobilindustrie (General Motors, Ford und Chrysler) den Vorreiter. Bis Ende 1997 mußten alle internationalen Zulieferer diese Norm erfüllen, die zusätzlich zu ISO 9001 noch weitere Kriterien, wie zum Beispiel die Einhaltung strenger Produkttoleranzen verlangt. Alle sechs Monate finden sogenannte „Review Audits“ statt, bei denen die Einhaltung der Qualitätsindikatoren überprüft wird. Zertifizierungen dürfen nur von einer von den drei Automobilriesen anerkannten Organisationen durchgeführt werden, womit man die Suche nach einem „billigen“ Zertifikat verbauen will.[56]

Einen ähnlichen Weg wie die amerikanische Automobilindustrie geht eine Gruppe von High-Tech Unternehmen. Unter der Führung von Hewlett-Packard propagiert diese Gruppe eine neue Form des Qualitätsnachweises: die Supplier Audit Confirmation (SAC). Dieser Standard baut ebenfalls auf ISO 9000ff auf, stellt aber höhere Ansprüche. Es ist gewissermaßen ein „ISO 9000 plus“ für Unternehmen, die sich von der nach ISO 9000ff zertifizierten Masse abheben wollen.[57]

Zusätzlich entwickeln sich noch ganz spezifische Normen, die in Verbindung mit ISO 9000ff zur Anwendung kommen, wie zum Beispiel die ÖNORM EN 739, die bestimmte zusätzliche Anforderungen an Betriebe mit schweißtechnischer Fertigung umfaßt.[58] Generell kann damit gerechnet werden, daß noch weitere industriespezifische Normen als Ergänzung zu ISO 9000ff entwickelt werden.[59]

2.5 Neue Entwicklungen bei ISO

Alle ISO Normen werden circa alle fünf Jahre überprüft und wenn nötig überarbeitet. Die Normenreihe ISO 9000ff wurde bereits einmal 1994 revidiert und neu veröffentlicht.[60] Bis zum Jahr 2000 ist eine weitere Revision dieser Normenreihe geplant. Ziel wird es sein, das System konsistenter und verständlicher zu gestalten. Das Prozeßhafte in den Abläufen soll mehr herausgestrichen werden. Außerdem werden voraussichtlich alle drei Modellnormen (9001, 9002 und 9003) zu einem Normenstandard, nach dem sich Unternehmen zertifizieren lassen können, zusammengefaßt.[61]

Ein anderes Vorhaben ist indessen auf Eis gelegt worden. Die Normenreihen ISO 9000 und 14000 werden vorerst nicht um eine weitere Normenreihe für den Bereich Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz erweitert.[62] Das beschloß der Technische Lenkungsausschuß von ISO in Genf Ende Jänner 1997. Bereits im September 1996, bei einer Konferenz zu diesem Thema, sprach sich die Mehrzahl der 300 Delegierten aus 45 Ländern gegen ein einheitliches Managementsystem für diesen Bereich aus. Damals hielt man die Einführung freiwilliger internationaler Normen für den Arbeitsschutz noch für verfrüht. Der Technische Lenkungsausschuß schließt aber nicht aus, daß mittelfristig eine Normung von Managementsystemen, mit dem Ziel den betrieblichen Arbeitsschutz zu verbessern, möglich sein wird.[63]

Ein Projekt, an dem ISO schon jetzt arbeitet ist der Versuch, die zwei Normenreihen 9000 und 14000 zusammenzuführen. Ein technischer Beratungsausschuß wurde eingesetzt. Dieser hat die Aufgabe, nach Verbesserungsmöglichkeiten zu suchen.[64]

3 EU-Öko-Audit

Als Reaktion auf eine Flut umweltrechtlicher Vorschriften entwickelten sich in den USA in den 70er Jahren sogenannte „Umwelt-Audits“. Dies sind betriebliche Überprüfungen, die klären sollen, ob das Unternehmen umweltrechtliche Vorschriften einhält. Mit dem EU-Öko-Audit griff man dieses Managementinstrument auch in Europa auf. [1] Das EU-Öko-Audit ist im Gegensatz zu ISO 14000 keine Norm, sondern eine Verordnung der Europäischen Union, und zwar die „Verordnung Nr. 1836/93 des Rates vom 29. Juni 1993 über die freiwillige Beteiligung gewerblicher Unternehmen an einem Gemeinschaftssystem für das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung“.

Der Weg von den Anfängen bis zu einer endgültigen Verabschiedung dieser Verordnung war steinig. Bereits 1990 gab es einen EG-Entwurf, der bestimmte Unternehmen zu einer jährlichen standardisierten Umweltberichterstattung verpflichten sollte. Das Verfahren orientierte sich stark an der Vorgangsweise bei der Abschlußprüfung nach dem Rechnungslegungsgesetz. Es waren allerdings noch einige Modifizierungen notwendig, um einen breiten Konsens zwischen den EG-Ländern und deren Interessensgruppen zustande zu bringen. Zum Beispiel wurde aufgrund massiver Industrieeinwände das ÖkoAudit in eine freiwillige Überprüfung umgewandelt.[2]

Wesentliche Kriterien der EU-Öko-Audit-Verordnung sind neben der Freiwilligkeit für das Unternehmen auch die Eigenverantwortung der Industrie zur Bewältigung der Umweltfolgen ihrer Tätigkeiten und weiters die Verpflichtung der Betriebe zur ständigen Verbesserung der Prozesse, sowie zur Anwendung des wirtschaftlich vertretbaren, besten Standes der Technik.[3]

3.1 Der Weg zur Begutachtung

Eine Begutachtung[4] nach dieser Verordnung, die auch manchmal als EMAS-Verordnung (Eco Management and Audit Scheme) bezeichnet wird, ist seit April 1995 möglich. Mit dieser Verordnung wurde ein staatliches Instrument der indirekten Verhaltenssteuerung im Umweltbereich geschaffen, das ständiges neues Festsetzen niedrigerer Grenzwerte obsolet machen könnte. Die Unternehmen sollen nämlich selbst betriebliche Umweltmanagementstrukturen einrichten, und hierüber nach Durchführung einer internen Umweltbetriebsprüfung eine Umwelterklärung für die Öffentlichkeit verfassen.

Die wichtigsten Elemente für die Teilnahme an dem Gemeinschaftssystem für das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung sind:[5]

a) Umweltpolitik: „die umweltbezogenen Gesamtziele und Handlungsgrundsätze eines Unternehmens, einschließlich der Einhaltung aller einschlägigen Umweltvorschriften“;
b) Umweltprüfung: „eine erste umfassende Untersuchung der umweltbezogenen Fragestellungen, Auswirkungen und des betrieblichen Umweltschutzes [...]“;
c) Umweltprogramm: „eine Beschreibung der konkreten Ziele und Tätigkeiten des Unternehmens, die einen größeren Schutz der Umwelt an einem bestimmten Standort gewährleisten sollen [...]“;
d) Umweltziele: „die Ziele, die sich ein Unternehmen im einzelnen für seinen betrieblichen Umweltschutz gesetzt hat“;
e) Umweltmanagementsystem: „der Teil des gesamten übergreifenden Managementsystems, der die Organisationsstruktur, Zuständigkeiten, Verhaltensweisen, förmlichen Verfahren, Abläufe und Mittel für die Festlegung und Durchführung der Umweltpolitik einschließt“;
f) Umweltbetriebsprüfung: „ein Managementinstrument, das eine systematische, dokumentierte, regelmäßige und objektive Bewertung der Leistung der Organisation, des Managements und der Abläufe zum Schutz der Umwelt umfaßt [...]“.

Abbildung 11 Der Weg zur Begutachtung

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Information der Öffentlichkeit[6]

Zugelassene Umweltgutachter erklären die Umwelterklärung für gültig, wenn die geforderten Mindestinhalte erfüllt sind. Dies ist die Grundlage für die Eintragung des geprüften Betriebsstandortes in ein bei der Europäischen Kommission geführtes Register, das im Amtsblatt der Europäischen Gemeinschaft regelmäßig veröffentlicht wird.[7] Auf nationaler Ebene führt das Umweltbundesamt ein Verzeichnis der eingetragenen Standorte und der zugelassenen Umweltgutachter.[8] Zur Zeit gibt es in Österreich 20 zugelassene Umweltgutachter und 94 eingetragene Standorte (Stand November 1997).[9] Sozusagen als Belohnung für die freiwillige Teilnahme am Gemeinschaftssystem dürfen diese Betriebe eine Teilnahmebestätigung mit dem Logo der Europäischen Union für ihre Kommunikationsarbeit verwenden.[10]

Abbildung 12 Teilnahmebestätigung der EU

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Für die Aufwendungen, die einem Betrieb bei der Umsetzung des Öko-Audits entstehen, zahlt das Umweltministerium bis zu 500.000 Schilling, wobei Klein- und Mittelbetriebe im Mittelpunkt dieser Förderaktion stehen.[11]

3.2 Die Umwelterklärung

Nach Artikel 5 der EU-Öko-Audit Verordnung müssen alle Standorte, die an dem Gemeinschaftssystem teilnehmen, nach der ersten Betriebsprüfung und nach jedem Betriebsprüfungszyklus eine Umwelterklärung erstellen. Ziel ist die Information der interessierten Bevölkerung.

Es gibt bislang keine Institution, die sämtliche Umwelterklärungen besitzt. Zwar sind die meisten Unternehmen bereit, die Umwelterklärung auf Anfrage zu versenden. Doch haben die Autoren die Erfahrung gemacht, daß einige Unternehmen solche Anfragen auf die leichte Schulter nehmen: entweder wird die Zusendung zugesagt und dann aber nicht eingehalten, oder es hängt von der Zustimmung einer bestimmten Person ab, die aber nicht erreichbar ist. Mehrmaliges hartnäckiges Anrufen führte in den meisten Fällen zum Erfolg.[12]

3.2.1 Adressaten

Die Umwelterklärung ist eine hervorragende Gelegenheit alle Interessenspartner eines Unternehmens über den betrieblichen Umweltschutz zu informieren:[13]

Abbildung 13 Adressaten der Umwelterklärung

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[...]


[1] DIN 820 Teil 1, http://www.din.de/frames/Welcome.html (am 24. Juni 1997), S. 1.

[2] Für weitere Beispiele vgl. ISO, „Introduction to ISO“, http://www.iso.ch/infoe/intro.html (am 24. Juni 1997), S. 5.

[3] ISO, „The end of the world as we know it?, http://www.iso.ch/presse/presse13.html (am 24. Juni 1997), S.1.

[4] Dale, Barrie, Jammernegg, Werner, Lang, Sabine und Andreas Steiner, 1994, Integrative Strategien des Qualitätsmanagements, Service Fachverlag, Wien, S. 40.

[1] DIN, „Internationale Normung“, http://www.din.de/frames/Welcome.html (am 24. Juni 1997), S. 3.

[2] Die französische Bezeichnung für ISO ist zum Beispiel „Organisation Internationale de Normalisation“ (die Abkürzung wäre dann OIN).

[3] ISO, „Introduction to ISO“, http://www.iso.ch/infoe/intro.html (am 24. Juni 1997), S. 1-2.

[4] DIN, „Internationale Normung“ http://www.din.de/frames/Welcome.html (am 24. Juni 1997), S. 3.

[5] DIN, „Normung in Europa“, http://www.din.de/frames/Welcome.html (am 24. Juni 1997), S. 2.

[6] DIN, „Europäische Normung 1996: Brüsseler Spitzen“, http://www.din.de/frames/Welcome.html (am 24. Juni 1997), S. 6.

[7] Ebenda.

[8] DIN, „Normung in Europa“, http://www.din.de/frames/Welcome.html (am 24. Juni 1997), S. 2.

[9] Dipl. Kfm. Michael Oettinger, Herausgeber von „econova“ und Unternehmensberater.

[10] Symonds, John, August 1996, The Mobil Survey (Fifth Cycle) of ISO 9000 and Environmental Certificates awarded Worldwide, Mobil Europe Limited, Appendix 1.

[11] Globus Information Services, „FAQ´S about ISO 9000“, http://home.ican.net/~globus/faq.html (am 1. Juli 1997), S. 1.

[12] Symonds, John, August 1996, The Mobil Survey, S. 2.

[13] Schätzung von Peter Waldhauser, Österreichisches Normungsinstitut, in: Der Standard, Verlagsbeilage: Qualitätsmanagement, „Daten und Fakten“, 30. Okt. 1997, S. A1.

[14] Österreichisches Normungsinstitut, März 1997, Studie ISO 9000ff, Kapitel 6.

[15] Ebenda.

[16] ÖQS, „Qualität ist eine Führungsaufgabe“, http://www.oeqs.com/ (am 23. Jän. 1998).

[17] Schwinning, Jörg, „Was ist Qualitätsmanagement?“, http://www.worldemail.com/wetc/ubq/js-02.htm (am 8. Juli 1997), S. 2.

[18] Alle 20 Elemente samt Erläuterungen findet man z. B. im Internet: Schwinning, Jörg, „Die Elemente eines Qualitätssystems nach ISO 9001“, http://www.worldemail.com/wetc/ubq/js-02.htm (am 8. Juli 1997), S. 2-5.

[19] WIFI Österreich, November 1994, Qualitätsmanagement & ISO 9000: Ein Leitfaden für Entscheidungsträger, Wien, S. 56-74.

[20] Fälschlicherweise wird öfters der Ausdruck ISO-Zertifikat verwendet. ISO ist aber nur für die Erstellung und allfällige Überarbeitung der Normenreihe zuständig. Es stellt keine Zertifikate aus, denn die Auditierung und Zertifizierung wird unabhängig von ISO durchgeführt. Vgl. ISO, „How to avoid false ISO 9000 and ISO 14000 claims“, http://www.iso.ch/presse/presse12.html (am 24. Juni 1997), S.1. ISO nimmt sogar ihre eigene Medizin. Seit 1996 ist das Zentralsekretariat nach ISO 9002 zertifiziert. Vgl. ISO, „What ISO did in 1996“, http://www.iso.ch/presse/presse14.html (am 24. Juni 1997), S. 1.

[21] Anon., „ISO-Normen“ in: Der Standard, Verlagsbeilage: Qualitätsmanagement, 30. Okt. 1997, S. A1.

[22] Österreichisches Normungsinstitut, März 1997, Studie ISO 9000ff, Kapitel 5.

[23] ÖQS, „Zertifikat“, http://www.oeqs.com/ (am 23. Jän. 1998).

[24] in Anlehnung an: WIFI Österreich, November 1995, Qualitätsverbesserung: Praktische Richtlinien für Klein- und Mittelbetriebe und Einstieg zur ISO 9000, Wien, S. 60-61.

[25] ÖQS, „Der Zertifizierungsablauf“, http://www.oeqs.co.at/oeqs/txt/news.html (eigene Grafik).

[26] Sprenger, Reinhard, Bestsellerautor und Managementtrainer, in: Der Standard, Verlagsbeilage: Qualitätsmanagement, „Was bringt das Qualitätsmanagement?“, 30. Okt. 1997, S. A4.

[27] Anon., „ISO-Normen“ in: Der Standard, 30. Okt. 1997, S. A1.

[28] ÖQS ist der Marktführer unter den Zertifizierern in Österreich und arbeitet nicht gewinnorientiert.

[29] Gespräch mit Christian Mahr am 28. November 1997.

[30] Schwinning, Jörg, „Was ist Qualität?“, http://www.worldemail.com/wetc/ubq/js-01.htm (am 8. Juli 1997), S. 1.

[31] Anon., „Daten und Fakten“ in: Der Standard, Verlagsbeilage: Qualitätsmanagement, 30. Okt. 1997, S. A1.

[32] Beispiele entnommen aus Trend, Jänner 1998, S. 143 und Zeitung der Sparkassen-Bausparkasse, Jänner 1998, S. 1.

[33] Vgl. z. B. Albrecht, U., Pfitzinger, E., und M. Vogel, 1995, Projekt DIN EN ISO 9000: Vorgehensmodell zur Implementierung eines Qualitätsmanagementsystems, 2. Auflage, Berlin; und Kamiske, G.F. und J.P. Brauer, 1995, Qualitätsmanagement von A bis Z: Erläuterung moderner Begriffe des Qualitätsmanagements, Wien.

[34] Holst, Jo-Ann, „ISO 14000: Introduction and Background“, http://www.stoller.com/isofiles/isointro.htm (am 1. Juli 1997), S. 1.

[35] ISO, „First Environmental Management Standards appear“, http://www.iso.ch/presse/PRESSE09.html (am 24. Juni 1997), S. 1.

[36] Antes, Ralf, 1996, „Präventiver Umweltschutz und seine Organisation in Unternehmen“, in: nbf 201, Galler, Wiesbaden, S. 296.

[37] Oettinger, Michael, Mai 1996, econova, „Aufbau eines Umweltmanagement-Systems in 16 Schritten“, Nr. 961, bzw. http://econova.de/umwelt/Aufsatz/Oettinger/aufbauum.htm (am 20. August 1997), S. 1.

[38] Auchinclose, Stuart und Andrew Davis, „ISO 14000: An International Environmental Management Standard“, http://www.stoller.com/isofiles/auchincl.htm (am 1. Juli 1997), S. 2.

[39] Cascio, Joe, „Conformity Assessment for EMS and EL: Case for International Harmonization“, http://www.stoller.com/isofiles/cascio.htm (am 1. Juli 1997), S. 2.

[40] Oettinger, Mai 1996, S.6.

[41] Diese Meinung vertreten z. B. :Anderson, Larry, Sep. 1996, „Here comes ISO 14000“, in: Modern Paint & Coatings, Vol. 86, Iss. 9, S. 6; und Hourahan, Glenn C., Aug. 1996, „ISO 14001: More pros than cons“, in: Appliance Manufacturer, Vol. 44, Iss. 8, S. 71-72.

[42] ÖQS, „Firmenindex“, http://www.oeqs.com/ (am 23. Jänner 1998).

[43] Vgl. z. B. Sayre, Don, 1996, Inside ISO 14000: The Competitive Advantage of Environmental Management, St. Lucie Press, Florida, 1996.

[45] Scheiber, Konrad, Geschäftsführer von ÖQS, http://www.oeqs.com/ (am 23. Jänner 1998), S. 1.

[46] z. B. Jochen Rieker und Reinhard Sprenger.

[47] Hawley, 1968 (keine weiteren Angaben) zitiert in: Walgenbach, P., 1995, Institutionalistische Ansätze in der Organisationstheorie, in: Kieser, A., 1995, Organisationstheorien, 2. Aufl., Stuttgart, S. 283.

[48] Engelmann, Peter, Mai 1996, „ISO 9000 - Geheimcode für Rückschritt?“ in: Maschen-Industrie, Nr. 46, S. 396.

[49] Walgenbach, P., 1995, Institutionalistische Ansätze in der Organisationstheorie, in: Kieser, A., 1995, Organisationstheorien, 2. Aufl., Stuttgart, S. 286.

[50] Sprenger, Reinhard, August 1995, „Der große Bluff“ in: Managermagazin, Nr. 20/2, S. 131.

[51] Ebenda, S. 128.

[52] Derselbe, S. 131.

[53] Zitiert aus: Sprenger, 1995, S. 128.

[54] Rieker, Jochen, Dezember 1995, „Norm ohne Nutzen“ in: Managermagazin, Nr. 20/4, S. 207.

[55] Zitiert aus: Rieker, 1995, S. 202.

[56] Vgl. Bibby Thomas, April 1996, „ISO 9000 a catalyst not a solution“, in: Manufacturing Engineering“, Vol. 116, Iss. 4, S. 14; und Hughey, Dennis, April 1996, „What is QS-9000?“, in: Plant Engineering & Maintenance, Vol. 19, Iss. 2, S. 19.

[57] „Die Supranormen“, Dezember 1995, in: Managermagazin, S. 207.

[58] ÖQS, „Anforderungsmodelle im Telegrammstil“, http://www.oeqs.com/ (am 23. Jän. 1998).

[59] Larson, Melissa, Jän. 1997, „The next step: Adapting ISO 9000 to specific industry needs“, in: Quality, Vol. 36, Iss. 1, S. 36-38.

[60] Bei dieser Revision wurde zum ersten Mal der Begriff „Kundenzufriedenheit“ in die ISO Normenreihe 9000 eingeführt. Vgl. Gumpp, G. B. und F. Wallisch, 1995, ISO 9000 entschlüsselt, Verlag Moderne Industrie, Landsberg/Lech, S. 59.

[61] Globus Information Services, „New ISO 9000 Family Product Line for Year 2000“, http://home.ican.net/~globus/faqrep.html (am 24. Juni 1997), S. 1.

[62] ISO 20000 wäre die wahrscheinliche Bezeichnung für diese Normenreihe gewesen. Vgl. Anon., „ISO shock“, März 1996, in: Journal of Business Strategy, Vol. 17, Iss. 2, S. 5 und 7.

[63] DIN, „Internationale Normen: Entscheidung zum Arbeitsschutzmanagement“, http://www.din.de/frames/Welcome.html (am 24. Juni 1997), S. 5.

[64] ISO, „ISO decision on integration of ISO 9000 and ISO 14000“, http://www.iso.ch/presse/PRESSE11.html (am 24. Juni 1997), S. 1; und Mullin, Rick, Feb. 1997, „Board studies compatibility“, in: Chemical Week, Vol. 159, Iss. 8, S. 48; und Crognale, Gabriel, „Environmental Management: What ISO 14000 brings to the table“, http://www.stoller.com/isofiles/crognale.htm (am 1. Juli 1997), S. 8.

[1] Waskow, Siegfried, 1994, Betriebliches Umweltmanagement: Anforderungen nach der AuditVerordnung der EG - ein Leitfaden über die EG-Verordnung zum Umweltmanagement und zur Umweltbetriebsprüfung, C.F. Müller Verlag, Heidelberg, S. 1.

[2] Hopfenbeck, W., Jasch, Christine und Andreas Jasch, 1995, Öko-Audit: der Weg zum Zertifikat, Verlag Moderne Industrie, Landsberg/Lech, S. 31.

[3] Gruber, Felicitas, 1995, „Welche Vorteile bietet ein Umweltmanagementsystem?“ in: Umweltmanagement und Öko-Audit, Industriellenvereinigung, Wien, S. 6.

[4] Während im Normungsbereich von Zertifizierung die Rede ist, wird eine Auditierung im Rahmen des EU-Öko-Audit korrekterweise als Begutachtung bezeichnet.

[5] Begriffsbestimmungen: Art. 2 VO (EWG) Nr. 1836/93.

[6] EMAS-Fahrplan in Anlehnung an: Kerschbaummayr, Günter und Sebastian Alber, 1996, Module eines Qualitäts- und Umweltmanagementsystems, Service Fachverlag, Wien, S. 125.

[7] Kall, Klaus, 1996, Das Umwelt-Audit: EG-Recht und nationale Umsetzung in Deutschland und Österreich, Bundesanzeiger, Köln, S. 7.

[8] Das Verzeichnis findet man am Server des Umweltbundesamts: „Standorte und Umweltgutachter gemäß Öko-Audit-Verordnung der EU (EMAS)“, http://www.ubavie.gv.at/info/register/emas.htm

[9] Ebenda (am 17. Jän 1998).

[10] Beispiel entnommen aus: Umwelterklärung 1996 der Firma Hipp, S. 25.

[11] Anon., „Grünes Umweltpickerl für den Mittelstand“, 3. Jän. 1998, Oberösterreichische Nachrichten, S.14.

[12] Interessant ist der Aspekt, daß diese Problematik nur bei Tiroler Unternehmen, aber nie bei oberösterreichischen Firmen aufgetreten ist.

[13] In Anlehnung an Hopfenbeck, W., Jasch, Christine und Andreas Jasch, 1995, Öko-Audit, S. 163.

Ende der Leseprobe aus 156 Seiten

Details

Titel
Internationale Zertifizierungen (ISO 9000, ISO 14000 und EU-ÖKO-AUDIT): Notwendigkeit oder Modeerscheinung im globalen Wettbewerb
Hochschule
Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
Note
1
Autoren
Jahr
1998
Seiten
156
Katalognummer
V185167
ISBN (eBook)
9783656994510
ISBN (Buch)
9783867460712
Dateigröße
1893 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
internationale, zertifizierungen, eu-öko-audit, notwendigkeit, modeerscheinung, wettbewerb
Arbeit zitieren
Dr. Barbara Gaisbauer (Autor:in)Wolfgang Pointner (Autor:in), 1998, Internationale Zertifizierungen (ISO 9000, ISO 14000 und EU-ÖKO-AUDIT): Notwendigkeit oder Modeerscheinung im globalen Wettbewerb, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/185167

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