Schiller, Die Räuber - Eine Interpretation


Wissenschaftlicher Aufsatz, 1985

32 Seiten, Note: sehr gut


Leseprobe


Inhalt

Textgeschichte - Vorrede

Briefintrige - Franz als unmoralischer Charakter - Der benachteiligte, kalte Franz gegen den erstgeborenen, gefühlvollen Karl - Vater Moor als Repräsentant einer deformierenden Institution - Ungleiche Verfügung über Güter und d ie dadurch neidbestimmte Affektstruktur von Franz.

Karls Unfähigkeit zu humanem Handeln - aus Enttäuschung zum Räuberhauptmann - Spiegelberg als Bösewicht - Gleichverteilung der Güter als Ziel setzt Kritik der Moral am Staat in Handlung um - Das Scheitern legitimer politischer Aktion des Subjekts im Absolutismus

Auseinandersetzung Franz - Amalia - Macht der Vernunft als Form der Zerstörung - Bündnis Franz - Herrmann - Das Leid der Betrogenen - zerstörender Einfluß auch in der Familie - Der alte Moor als ‘Stellvertreter Gottes’ und die Realität von Ausbeutung und Unterdrückung.

Spiegelberg contra Karl - Karls Handlungsmotivation - Die Bühne als Gericht - Ankündigung der Peripetie - Das Scheitern menschlicher Pläne

Franz und Amalia - keine mundane Realisierung von Glückseligkeit - Prometheische Rebellion versus Mißlingen menschlicher Handlungen - Melancholie und Glückswechsel durch Roller-Episode - Kosinsky-Szene als Kampf wider moralisches Übel - Karls Selbstverständnis als Räuber - Subjektives besiegt Objektiv-Allgemeines - Der Widerstand der Materie und die Aktualität des Dramas

Karl im väterlichen Schloß - Nichterkennen durch Entfremdung - Notwendigkeit der scheiternden Versöhnung - Franz als Nihilist - Franz und Karl: Zwei Widersacher aufklärerischer Ideale - Die menschenverschuldete Katastrophe - Zurücknahme des prometheischen Programms - Aufstandsversuch Spiegelbergs - Brutus-Caesar-Lied Karls oder der gescheiterte Kampf wider die Festen des Absolutismus - pervertierte Aktionen der Söhne gegenüber Vater als Rechtsvertreter

Franzens Aufgabe der nihilistischen Position - Der alte Moor als Vertreter des Neuen Testaments - Die Ermordung der Geliebten und die Unmöglichkeit von Glück - Falsche Lösungsversuche und Resignation - evolutionäre Entfaltung zum Humanen als einzige Alternative - Der Schluß: die Apotheose der Moral - Das klassische Programme einer Förderung der Menschheitsentwicklung

Einfluß barocker Operntechnik auf den jungen Schiller - Zusammenstoß von aufklärerischem und barockem Denken - Resignation und Optimismus - Rekonstruktion der dramatischen Argumentation - lösungsloser Schluß - die Welt als me on - Kunst als Trompete des Fortschritts und als Requiem menschlicher Planungen

Die Probleme um das Drama sind groß. Entstehung, Textgeschichte mehr oder weniger ungewiß. Von Schiller selbst gibt es kaum Äußerungen; der Weimarer dachte nicht übermäßig gern an die frühe Produktion. Geschrie­ben wurde das Stück in den Jahren 1779/80 noch auf der Karlsschule, die Schiller damals seit sieben Jahren besuchte. Will man dem Mitschüler und Jugendfreund Johann Wilhelm Petersen glauben, der später als Bibliothekar in Stuttgart lebte, so ist das Stück nicht das Werk eines Gusses. Schiller arbeitete einzelne Selbstgespräche und Auftritte aus, ehe er das Grundge­webe des Ganzen überdachte, ehe er Anlage, Verwicklung und Entwicklung bestimmt, Schatten und Licht verteilt und die Formen gehörig aneinander gereiht hatte. Was auf diese Weise ausgearbeitet war, ließ er sich teilwei­se von Bekannten vorlesen, um Eindruck und Wirkung besser beurteilen zu können.[1] Die Forschung hat deshalb versucht, eine genetische [...] Schichtung der Räuber zu erarbeiten[2] und einzelne frühe bzw. spätere Textschichten zu unterscheiden. Diese Unternehmungen sind nicht sehr er­giebig und nicht sehr fruchtbar. Grenzüberschreitend werden sie zu Unfug.[3] Gut dürfte sein, zu erinnern, was H. Stubenrauch schreibt: daß allzu oft unkritische Legendenbildung den Mangel historischer Zeugnisse wettma­chen mußte.[4] Auf weiteste Strecken hin wird eine solche Bemühung immer erfolglos bleiben müssen.[5] Probleme der Entstehung und der Textgeschichte sind nicht unwichtig, für die Germanistik als Wissenschaft unverzichtbar,[6] sie sind aber nicht so zentral, als daß sie die Deutung des Stückes, in diesem Fall, voranbrächten oder behinderten. Was vorliegt, ist der Text der Erstausgabe von 1781 und die nachweisbaren Änderungen, Varianten von Schillers Hand bis hin zu den sog. unterdrückten Bögen: Schiller änderte, nachdem schon Exemplare gedruckt waren - die man später wieder auffand - die Bögen A und B (die Vorrede und die Szenen I, 1 und 1, 2). Unterdrückt läßt also leicht Bedeutungen entstehen, die schief liegen; man spräche besser von zurückgezogenen Bögen. Allerdings ist die zweite Fassung (dazu aber unten) gemäßigter.[7] Insgesamt läßt sich nicht übersehen, daß Schiller zu moderierenden Änderungen aufgefor­dert wurde: von dem Mannheimer Verleger Schwan, vom Intendanten des Nationaltheaters, Heribert von Dalberg, der, als ihm Schillers Modifikationen nicht ausreichten, selbst nachhalf. Die so entstandene Fassung ist als Mann­heimer Soufflierbuch erhalten Dalbergs Änderungen biegen in der Tat Schillersche Beweisinteressen um. So wird die Zeit der Geschichte um die Mitte des achtzehenden Jahrhunderts[8] zurückverlegt ins Spätmittelalter als Kayser Maximilian den ewigen Landfrieden für Deutschland stiftete[9]. Schiller selbst hat diese Verlegung im Brief an Dalberg vom 12. Dezember 1781 kritisiert: Viele Tiraden, kleine und große Züge, Karaktere sogar sind aus dem Schoos unserer gegenwärtigen Welt herausgehoben und taugten nichts in dem Maximilianischen Alter. Die Räuber, wie das Personenverzeichnis sagt, die Libertiner, nachher Banditen, die als (von moralischen Überle­gungen bestimmte) Protestierende gegen Erscheinungsformen des Absolutis­mus begriffen werden müssen, werden so zu Kämpfern für das Faust­recht[10]. Die Einkleidung ins modische Ritterkostüm nimmt dem Stück seine aktuelle Schärfe. NotwendigeAnpassung an die Zensurregeln, die kei­ne geistlichen Personen auf der Bühne duldeten, ist auch, wenn in der neue(n) für die Mannheimer Bühne verbesserte(n) Auflage, die sich an das Soufflierbuch hält, der Pater zu einer Magistratsperson wird. Der Interpret wird guttun, diese erzwungenen Änderungen in einer Analyse ent­sprechend zu bewerten. Denn daß Schiller der getreue Kopist der wirkli­chen Welt [seines Jahrhunderts] seyn wollte, wie er in der ersetzten Vorrede schreibt,[11] belegt auch die Quellenlage[12]. Hier gibt es ei­ne ganze Reihe realer Bezüge, die die Forschung mit Hilfe z.T. zeitgenössi­scher Hinweise erarbeitet hat: die Geschichte des sogenannten Sonnen­wirths oder Friedrich Schwans, von dem damals durch ganz Württemberg viel gesprochen wurde.[13] Er war, als Michael Kohlhaas-Typ, aufgrund des Gefühls ungerechter Behandlung durch die absolutistische Juristerei, zum Straßenräuber geworden.[14] Angeregt durch eine Notiz von Schillers Frau Charlotte, daß die Geschichte des alten Moor nicht erfunden war, sondern einen wahren Grund hatte,[15] fand man einen kurpfälzischen Adligen, der seiner Verschwendungssucht wegen entmündigt und bis kurz vor seinem Tode 24 Jahre lang in zeitweilig strengster und Unwürdigster Privathaft ge­halten wurde.[16] G. Kraft hat eine Krummfinger - Balthasar - Bande nachgewiesen, deren Geschichte Ähnlichkeiten mit der Räuber - Handlung zeigt.[17] Kraft wertete auch eine Akte Buttler aus, die Affinitäten zu den Räubern aufweist, nämlich die Verbindung einer feudalen Familie mit einer Räuberbande[18]. Schließlich kannte Schiller ein Geschicht­chen Schubarts, das sich mitten unter uns zugetragen hat,[19] aus dem er eine Reihe von Motiven übernehmen konnte. Was immer der Karlsschüler hier an Anregungen aufgriff, sie konnten nur den rohen Stoff für das Dra­ma liefern. Die Intention, die Beweisabsicht, die mächtige Totalidee, die allem Technischen vorhergeht, von der er in einem späten Brief an Goethe spricht (vom 27.03.01), mußte er selbst entwickeln. In der Vorrede zur ersten Auflage gibt er in apologetischer Absicht[20] freilich nur allgemeinste Hinweise. Er versteht sich als Freund der Wahrheit, der den Mitbürgern [... auf der ] Schaubühne Schule [...] halten will (ohne groß an die Wirkung zu glauben).[21] Er hofft, daß sein Stück mit Recht ei­nen Plaz unter den moralischen Büchern erhalten werde: das Laster nimmt den Ausgang, der seiner würdig ist. Der Verirrte tritt wieder in das Gelaise der Geseze. Die Tugend geht siegend davon.[22] Zu einer Lektüre ex negative waren die Zeitgenossen anscheinend nicht bereit oder fähig. Der Poet hat, zumindest gegenüber der staatlichen Zensur, den Schein der Ordnung zu wahren. Die Textanalyse wird im einzelnen zeigen müssen, was Laster, Tugend, Gesetze sind. Die Allgemeinheit der Worte ist anhand der Vorrede kaum ins Konkrete aufzulösen. Ähnlich verhält es sich mit dem stilistischen Programm: er habe die Natur gleichsam wörtlich abgeschrie­ben.[23] Welche Natur? Daß Schiller mit dem Wort nicht einen Be­griff deckt, wird sich zeigen. Zweifellos kann man klären, indem man auf­klärerische Gedanken der Zeit mit heranzieht. So liegt in der Absicht, g a n z e Menschen hinzustellen, indem man ihre Vollkommenheiten mitnehmen müsse, die auch dem bösesten nie fehlen,[24] die von Les­sing erneuerte aristotelische Theorie des gemischten Charakters. Aufklä­rungspoetik ist auch, wenn die Vortheile der dramatischen Methode darin gesehen werden, die Seele gleichsam bei ihren geheimsten Operationen zu ertappen.[25] Es ist die auch von K.Ph. Moritz propagierte psychologische Methode, das Seelenleben genauer anzugehen, im mechanistischen Denken des 18. Jahrhunderts formuliert: die tausend Räderchen[26], das ganze [...] inner(e) Räderwerk[27] psychischer Motivationen aufzudecken. Ver­traut man dem Wortlaut der Vorrede, auch die zurückgezogene macht da keine Ausnahme, so geht es ausschließlich um Personen, Charaktere, aus­serordentliche Menschen.[28] Nirgends wird gesagt, wer etwa daran mit­gewirkt haben könnte, daß sie so sind, wie sie sind. Die Zielgruppe und die Wirkabsicht der theoretischen Äußerung machte diese Taktik nötig; der Text selbst ist in seiner Anschaulichkeit hier deutlicher. Indirekt kann man er­schließen, daß der Autor mehr dachte, als er formulierte. So etwa, wenn er deutlich versichert, Karls Falsche Begriffe von Thätigkeit [...] mußten sich natürlicher Weise an bürgerlichen Verhältnissen zerschlagen.[29] Der schwierig verstehbare Satz weist auf das wohl inadäquate Verhalten des Räubers hin; nennt jedenfalls eine - gesellschaftliche - Dimension, die nicht ohne Gefahr vergessen werden kann. Wegen gesellschaftlich geltender Nor­men wird überhaupt diese das Stück verteidigende Vorrede nötig: Die Oekonomie desselben machte es nothwendig, daß mancher Karakter auftre­ten mußte, der das feinere Gefühl der Tugend beleidigt und die Zärtlich­keit unserer Sitten empört.[30] So versichert auch die Vorrede zur zwo­ten Auflage, daß sie sich durch Vermeidung derjenigen Zweideutigkeiten auszeichne, die dem feinem Theil des Publikums auffallend gewesen waren.[31] Für das Segment: der feinere Theil, darf dabei eine auch satirische Komponente behauptet werden. Denn Schiller sieht, was die zurückgezogene Vorrede besonders deutlich zeigt, die seiner Dichtung nicht günstige Be­wußtseinsstruktur des Publikums: Die Kenner die den Zusammenhang des Ganzen befassen, und die Absicht des Dichters errathen, machen immer das dünnste Häuflein aus. Der Pöbel hingegen (worunter ich s.v.v. nicht die Mistpanscher allein, sondern auch und noch vielmehr manchen Federhut, und manchen Tressenrok, und manchen weissen Kragen zu zählen Ursache habe,) der Pöbel, will ich sagen, würde ... wohl gar eine Apologie des Lasters darinn finden, uns seine eigene Kurzsichtigkeit den Dichter entgelten lassen, dem man gemeiniglich alles nur nicht Gerechtigkeit, wiederfahren läßt.[32]

- wenn ihr dieses Sohnes euch entäussertet?

Das Stück beginnt stark mit der Intrige des bösen Franz; er verleumdet durch einen gefälschten Brief den in Leipzig studierenden Bruder, der dort einige Studentenstreiche nicht unterlassen konnte, beim Vater. Alle Interpre­ten sehen in dieser Briefintrige[33] einen recht plumpen[34] Vorgang ­immerhin wird er in einer Epoche erschwerter Kommunikation - die Klagen über die Schnelligkeit der Post sind allgemein - verständlich. Schiller hat es auf bestimmte Wirkung abgesehen; Aufgabe der ersten Szene ist, den Bö­sewicht zu zeigen, der seinen Verstand auf Unkosten seines Herzens ent­wickelt hat,[35] deutlich zu machen, daß unmoralische Karaktere [...] oft von Seiten des Geistes gewinnen, was sie von Seiten des Herzens verlieren.[36] Diese Wirkung Franz als raffinierten Betrüger zu zeigen, erreicht die Szene ganz zweifellos durch die rhetorische Durchformung, die dem, der das Stück nicht bloß auf Handlung durchliest, auffällt. Dabei ist unvergessen, daß Rhetorik nicht bloß die rhetorischen Topoi und Figuren meinen kann, sondern Gliederung und Aufbau.[37] Aufgebaut wird das Klima, das die Verleumdung Karls beim Vater erst ermöglicht:

Aber ist euch auch wohl, Vater? Ihr seht so blaß.

Dieser erste Satz des Dramas ist nicht der erste des Gesprächs, es muß etwas vorangegangen sein, worauf mit dem aber Bezug genommen wird. Sinn dieser Suggestion ist, sie wird durch Wiederholung verstärkt,[38] die Andeutung, daß etwas ganz Schlimmes bevorstehe, was nur zu einem Schock führen könne. So ist auch der Brief suggestive Anweisung; er sagt, wie der alte Moor reagieren soll: mir ists, als sah ich schon deinen alten, frommen Vater Todtenbleich ... in seinen Stuhl zurücktaumeln, und dem Tage flu­chen [...][39]. Zum rhetorischen Aufbau gehören in diesem Fall auch die Einzelheiten des Briefes, die untergeschobenen Verbrechen Karls 40000 Du­katen Schulden[40], Vergewaltigung, Tötung, Luderleben[41]: sie wirken als Schläge, die das Taumeln auslösen sollen. Als der Brief allein nicht aus­reicht, hilft Franz durch sarkastische Extrapolationen nach: Vielleicht Va­ter erlebet ihr noch die Freude, ihn an der Fronte eines Heeres zu er­blicken das in der heiligen Stille der Wälder residiret, und dem müden Wan­derer seine Reise um die Hälfte der Bürde erleichtert - vielleicht könnt ihr noch, eh ihr zu Grabe geht, eine Wallfarth nach seinem Monumente thun, das er sich zwischen Himmel und Erde errichtet[42] Diese Hinweise auf das Räuberleben und das Ende am Galgen sind nicht schlecht integrierte Textschichten aus älteren Fassungen der Szene, wie der Herausgeber der Nationalausgabe allzu scharfsinnig mutmaßt[43], sondern legitime dramen­technische Mittel der Vorausschau, die hier ganz im Sinne der Tragödien­theorie Furcht erzeugen. Diese rhetorische Motivierung der Klugheit Fran­zens ist aber für die Totalidee des Stückes nur das Beiherspielende. Zen­tral ist, was nur beiherspielend scheint. Die Erinnerungen von Franz an das frühere Verhalten des Bruders; hier bringt er Beispiele, die auf keinen Fall überlesen werden sollten; wenn irgendwo das Wort wichtig ist, dann gewiß auch hier. Und wenn Schiller diesen Bogen nachträglich geändert hat, diese Beispiele aber stehen ließ, dann, weil damit ein wesentliches Beweisinteres­se verknüpft war: Ahndete mirs nicht, da er noch ein Knabe den Mädels so nachschlenderte, mit Gassenjungen und elendem Gesindel auf Wiesen und Bergen sich herumhezte, den Anblick der Kirche, wie ein Missethäter das Gefängniß, floh, und die Pfenninge, die er euch abquälte, dem ersten dem besten Bettler in den Hut warf, während daß wir daheim mit frommen Ge­beten, und heiligen Predigtbüchern uns erbauten?[44] Franz, der Frömm­ler, charakterisiert seinen Bruder in einer begrifflich nicht leicht umschreib­baren Weise; was er aber als negativ nennt, dürfte von dem Räsonnement des Zuschauers als das Positive erfaßt werden: Karl ist natürlich (schlen­dert Mädels nach), nicht standesbewußt (hat Gemeinschaft mit Gassenjun­gen), mitleidvoll (hilft Bettlern), nicht autoritätsgläubig (verzichtet auf Kir­che) u.a.m. Mit diesen Erläuterungen sind die Beispiele aber noch nicht voll erklärt. Was bei der Betrachtung der Interpretationsansätze zu verhandeln ist: ob die Räuber ein revolutionäres Stück seien - wie weite Teile der, nicht nur materialistischen, sondern bürgerlichen Deuter meinen - gehört hierher. Im Verhalten des Erstgeborenen steckt zweifellos, wie die Franz­sche Reaktion zeigt, Ungewohntes, insofern Neues. Bettlern Geld zu geben, ist, bei dem, der die Kirche nicht sehen will, nicht christliche Caritas, Un­terstützung der Armen. Eher ist es, und das war oben gemeint mit: be­grifflich nicht leicht umschreibbar, humanistisch - aufklärerisches Verhal­ten, das im Bettler als dem Mitmenschen nicht den Gedemütigten sehen kann, sondern dem Gleichen begegnen möchte.[45] Allein solche Segmente wie auf Wiesen und Bergen herumhetzen sind für den, der die Literatur­szene mitbeachtet - zu denken wäre etwa an den von Schiller geliebten Goetheschen Werther - in wohl - (aber schwer) zu verstehender Weise revolutionäre Semanteme. Franz charakterisiert so den Bruder, und das macht die Schwierigkeit einer Beurteilung mit allgemeinen Worten, die zudem noch Äußerungen des Vaters sind: der feurige Geist[46], die Weichheit des Gefühls[47], der männliche Muth[48]. Dramentechni­scher Sinn ist einmal, Karl schon bevor er auftritt, vertraut zu machen. Er erscheint als Bekannter. Dann aber, um Gelegenheit zu geben, ein weiteres zentrales Moment der Totalidee zu entfalten. Franz betrachtet im anti­thetischen Vergleich sich selbst: Und dann der trockne Altagsmensch, der kalte, hölzerne Franz und wie die Titelgen alle heissen mögen, die euch der Contrast zwischen ihm und mir mocht haben, wenn er euch auf dem Schooße saß oder in die Backen zwickte - der wird einmal zwischen seinen Gränz­steinen sterben, und modern und vergessen werden, wenn der Ruhm dieses Universalkopfs von einem Pole zum andern fliegt - Ha! mit gefaltnen Hän­den dankt dir o Himmel! der kalte, trockne, hölzerne Franz - daß er nicht ist wie dieser![49] (49) Sicher erscheint Franz, auch durch die biblische Asso­ziation im letzten Satz[50], als Pharisäer, insgesamt durch die Szene als Heuchler, Lügner, Intrigant. Das ist aber nicht das Beweisin­teresse: zu zeigen, daß es so etwas gibt. Groß ist der Poet, weil er, freilich in ästheti­scher Vertextung, über die Gründe solcher Charaktereigenschaften bzw. Ver­haltensweisen nachdenkt. Franz wurde zu dem, was er ist, erzogen. Das Trockne, Kalte, Hölzerne - wer möchte behaupten können, es sei nur an­geboren, wenn der Zweitgeborene sich nur zurückgesetzt, ungleich behandelt sieht? Dies Moment ist nicht breit entfaltet; aber gerade deshalb ist es da. Franz ist deformiert, weil er nicht das Schooskind[51] ist, bzw. dies immer neben sich sieht. Der nackte Neid ist es, der ihn antreibt. Übrigens liegt, tragödientheoretisch gesehen, hier ein Moment von Hamartia[52] beim alten Moor: die ungleiche Behandlung seiner Söhne, die Bevorzugung des einen ist etwas, was die Weltgeschichte als Weltgericht nicht unbeachtet las­sen kann.

Daß Franzens Denksystem, ähnlich wie später in der Braut von Messina das des zweitgeborenen Cesar, von diesem gesellschaftlichen Verhältnis be­stimmt ist, belegt der weitere Gang der Szene. Schiller, der für die Pointie­rung seiner Aktschlüsse berühmt ist[53], setzt die Zentralmotivation an den Schluß: Ich will alles um mich her ausrotten, was mich einschränkt daß ich nicht H e r r bin. H e r r muß ich seyn, daß ich das mit Gewalt er­trotze, wozu mir die Liebenswürdigkeit gebricht.[54] Diese Thematik ist vorbereitet; Franz hat dem Vater in grellen Farben geschildert, was ge­schieht, wenn Karl Herr eurer [seiner] Güter[55] wird. Die Erbfolge­regelung: daß der Erstgeborene alleiniger Besitzer wird, regt ihn gewaltig auf: Ich habe grosse Rechte, über die Natur ungehalten zu seyn, und bey meiner Ehre! Ich will sie geltend machen. - Warum bin ich nicht der erste aus Mutterleib gekrochen? Warum nicht der Einzige? Warum mußte sie mir diese Bürde von Häßlichkeit aufladen? ... Warum gerade mir die Lappländers Nase? Gerade mir dieses Mohrenmaul? diese Hottentotten Au­gen? Wirklich ich glaube sie hat von allen Menschensorten das Scheußliche auf einen Haufen geworfen, und mich daraus gebacken.[56] Die göttli­chen Vergleiche (Mohrenmaul etc.) können den Ernst der Lage nicht ver­decken: deutlich ist, daß Franz Natur äquivok gebraucht. Wohl ist das Kriechen etwas Natürliches, aber darum geht es doch nicht: es geht um das, was die Menschen, seit dem Alten Testament, damit verknüpft haben: das (anscheinend: weil sich nicht alle damit abfinden, ungerechte) Recht der Erstgeburt, das feudale Majorat. Was Franz als Natur erscheint, so natür­lich wie seine Häßlichkeit (die freilich auch über Geschmack gesellschaft­lich bestimmt ist), ist doch nichts anderes als die positive Rechtlichkeit der Welt, in der er lebt.

Überhaupt ist Franz, von dem, was gilt, bestimmt. Das zeigt der Vor­schlag an den Vater, den Sohn zu entäussern[57]. Müßte die Größe des Marbachers belegt werden: diese Stelle genügte. Sie zeigt, deutlicher als längere Explikationen, die totale Verdinglichung in einer Welt, der es nicht gelingt, ihren Austausch und Umgang menschlich zu regeln. Entäußert wer­den normalerweise Dinge, Güter. Daß Franz dieses Wort für seinen Bruder benutzt, zeigt die Durchdringung seines Erlebnissystems von den Mechanis­men des Marktes. Er ist, allein auf den Erwerb (der Güter seines Vaters) ausgerichtet, zu humanen Überlegungen im emphatischen Sinn nicht fähig.

Franz vertritt zynisch - das mag aus der noch religiösen Denkweise des jungen Schiller resultieren - bürgerlich-frühindustrielle Denkweisen: Jeder hat gleiches Recht zum Grasten und Kleinsten, Anspruch wird an Anspruch, Trieb an Trieb, und Kraft an Kraft zernichtet. Das Recht wohnet beym Ueberwältiger, und die Schranken unserer Kraft sind unsere Gesetze.[58] Franz ist der, der gegen feudale Rechte (seines Bruders) antritt. Deshalb steht: Ueberwältiger. Der Satz ist nicht mehr als eine Übersetzung von: (La raison du plus fort est toujours la meijeure[59]. Hier wird das Recht des Stärkeren bestätigt: stärker z.B. durch Gesetze, Privilegien. Bei Franz wird der aktiv Ändernde, der Erfindungsgeist[60] einsetzt, gemeint. Glei­ches Recht besteht im liberalistischen Sinn darin, sich auf dem Markt, und seinen Gesetzen folgend, sein Glück zu suchen. Daß Glückssuche auf diese Art fatal ist, zeigt das Schicksal des Protagonisten. Daß Schiller von dieser Di­mension seines Stückes bewußt nichts ahnte, spricht nicht dagegen, daß sie aus dem Text entfaltbar ist. Schiller hat, wie der spätere Freund und Nach­bar, geschichtliche Tendenzen genauestens, freilich immer in poetischer und damit nicht einfach zu durchschauender Vertextung, registriert.

Zu dieser Registrierung gehört auch, was die Forschung oft als Man­gel beschrieben hat, die Schwäche des alten Moor. Er läßt sich von dem Sohn überrennen, was ein Moment von Hamartia ist, er geht traurig ab[61], findet sich in seinen Planen betrogen[62]. Diese subjektive Ver­fassung ist Ausdruck seiner objektiven Rolle, die vor dem Forum des Welt­gerichts beurteilt wird: als Vertreter einer nicht wahrhaftig seienden, viel­mehr deformierenden Institution, als Exponent des Majorats muß er unterge­hen. Realistisch ist der Autor, weil er den (versuchten) Vatermord vom Sohn, der mit den juristischen Regelungen nicht einverstanden ist, initiieren läßt. So wird der konkrete Kampf deutlich. Von hierher muß seine Menschlich­keit: er mochte den Sohn nicht verstoßen und fordert Franz zu einem Brief an Karl auf, der eine Versöhnung erlaubt, mit Nietzsche als Schwäche ge­lesen werden. Vor dem Weltgericht steht er nur halb gerechtfertigt da; die ungleiche Behandlung der Söhne haftet als vom Subjekt nicht lösbare, weil gesellschaftliche Schuld an ihm.

DaB Rechtsverhältnisse zentrales Thema der ersten Szene sind, ver­deutlicht weiter ein Räsonnement von Franz. Er analysiert gewisse gemein­schaftliche Pakta, die man geschlossen hat, die Pulse des Weltzirkels zu trei­ben[63] und erkennt: In der That, sehr lobenswürdige Anstalten, die Narren im Respekt und den Pöbel unter dem Pantoffel zu halten, damit die Gescheiden es desto bequemer haben. Ohne Anstand, recht schnackische Anstalten! Kommen mir für, wie die Hecken die meine Bauren gar schlau um ihre Felder herumführen - daß ja kein Haase drüber sezt ja beileibe kein Haase! - Aber der gnädige Herr gibt seinem Rappen den Sporn, und galoppirt weich über den Weyland Aerndte.[64] In der anonymen Erst­ausgabe[65] von 1781 folgte hier noch: Armer Haase! Es ist doch eine jämmerliche Rolle, der Haase seyn müden auf dieser Welt - Aber der gnä­dige Herr braucht Haasen! Schiller hat diese Verdeutlichung später gestri­chen; das Hasen-Motiv hat Signalwert und war den Zeitgenossen zu sehr bekannt[66]. Korff, der sonst nicht immer richtig liegt[67], dürfte den Sachverhalt allgemein treffen, wenn er im Hinblick auf solche Teststücke das eigentümliche sozialrevolutionäre Pathos der Räuber, auf dem ihre ideengeschichtliche Bedeutung ruht,[68] herausstellt.

Eine erste Zusammenfassung mag nützlich sein: das Stück entwickelt die Handlung aus der falschen Situation des Anfangs: da gibt es den El­ternliebe ungleich verteilenden Vater (eine Mutter, die da etwas ausgleichen könnte, wird nicht erwähnt); die Erbfolgeregelung wird von Franz als Un­recht erlebt, seine äußere Häßlichkeit als Benachteiligung empfunden. Die falsche Situation besteht so aus einem Syndrom natürlicher und gesell­schaftlicher Momente. Franz reagiert auf diese falsche Situation falsch: er ist nicht in der Lage, den Neid einzudämmen, allgemeiner - seine Affekt­struktur zu humanisieren. Das Verhalten von Franz ist also durchaus moti­viert, er erkennt Herrschaft und Gewalt als geschichtsbestimmende Prin­zipien und versucht selbst, sich daran zu halten. Wenn B.v. Wiese schreibt, in den Räubern nehme Schiller eine fast ans Abstrakte grenzende Re­duktion der geschichtlich wirklichen Welt seines Jahrhunderts auf gesell­schaftliche Urverhältnisse vor[69], dann ist dem durchaus zuzustimmen. Allerdings vermeidet es v. Wiese, diese Urverhältnisse genauer zu nennen. Es ist die ungleiche Verfügungsgewalt über Güter, die Franz ungehalten seyn läßt[70]. B.v. Wiese weicht dieser Erkenntnis aus, wenn er meint: Nicht der Konflikt der Brüder ist das dramatische Thema, sondern die gestörte Vaterordnung.[71] Was wäre das für eine Ordnung, die seit dem Alten Testament den Erstgeborenen bevorzugt. Es ist eben keine Ordnung, die nicht mehr in Ordnung ist[72]: vielmehr eine Unordnung, die schon im­mer eine war. Solche anscheinend kleinen Differenzen sind doch Unterschiede ums Ganze. Es ist schon der Konflikt der Brüder, ausgelöst, psycholo­gisch formuliert, durch die Unzufriedenheit von Franz, der das Drama ent­stehen läßt.[73]

Das festzustellen ist wichtig genug. Nur so ist eine ideologietheoretisch richtige Einschätzung des Franzschen Verhaltens möglich: in ihm ist Wahres und Falsches ineinandergebunden. Richtig, wahr ist die strenge diagnostische Qualität: die Erkenntnis der faktisch geltenden Prinzipien. Falsch ist, daß dies geltende Recht nicht als Unrecht erlebt, sondern als Maß des eigenen Handelns akzeptiert wird. Franz will nur das tun, was die Starken schon immer machten. Schon der Beginn des Stückes ist großartig, das möglicher­weise Unwahrscheinliche der Briefintrige wird vom Zuschauer oder Leser, der im Sinne des Autors denkt, nicht realisiert. Er steht erschüttert vor dem, was in der poetischen Stilisierung an historischer Wahrheit steckt.

Das Stück läßt sich so als bürgerliches Drama beschreiben: die Personen treten als private auf, als Vater, Sohn, Bruder. Die Probleme sind private: Erbfolge, Affekte, aber als gesellschaftlich bestimmte. Von dieser Katego­risierung her müssen anscheinende Interpretationsgegensätze argumentativ aufgelöst werden.

Es ist unglaublich, es ist ein Traum

Karl Moor, 1,2

Unglaublich ist, daß dies nicht eintritt, worauf Karl fest baute: daß der Va­ter Ekzesse und Schulden[74], aufgrund seines Briefes verzeiht: Schon die vorige Woche hab ich meinem Vater um Vergebung geschrieben, hab ihm nicht den kleinsten Umstand verschwiegen, und wo Aufrichtigkeit ist, ist auch Mitleid und Hilfe.[75] Mit diesem Motiv greift Schiller etwas auf, was in seinen späteren Stücken noch eine besondere Rolle spielen wird[76]: das Problem richtiger Kommunikation als Voraussetzung gelingenden Handelns. Aufrichtigkeit ist dabei eines der wichtigsten Momente. Nach­dem er den Brief mit der Nachricht der Verstoßung gelesen hat, verstärkt er das noch einmal: Vertrauen, unüberwindliche Zuversicht, und kein Er­barmen![77] Bedingungen humaner Interaktion sieht Karl negiert; daraus resultiert seine totale Enttäuschung: Menschen haben Menschheit vor mir verborgen, da ich an Menschheit appellierte, weg dann von mir Sympathie und menschliche Schonung! [...] ich will mir eine fürchterliche Zerstreuung machen.[78] Karl handelt wie alle nach dem Prinzip: Gleiches mit Glei­chem vergelten. Auch er ist zu humanem Handeln nicht fähig. So sammelt er seine Hamartia: daß er auf Falsches falsch antwortet.[79]

Aus dieser Stimmung der Enttäuschung resultiert der Pakt mit den Ge­nossen bis in den Tod.[80] Er wird Hauptmann der Räuber. Festzuhal­ten ist, daß private Verhaltensweisen - die Fälschungspraxis seines Bruders - Karl zu diesem Schritt treiben.

Beiher spielt anderes, was den Zuschauer, je nachdem, irritiert oder erfreut die Sätze vom Tintengleksenden Sekulum, das Ekel hervor­ruft[81], vom schlappe(n) Kastraten - Jahrhundert[82] von dem Heer Kerls wie ich, und aus Deutschland soll eine Republik werden, gegen die Rom und Sparta Nonnenklöster seyn sollen[83]. Man wird gut tun, diese Segmente nicht überzubewerten; sie stellen, so darf man begründet ver­muten, um 1780 avantgardistisches (freilich nie allgemeines) studentisches Plauderpotential dar. Die Kastraten, welche die Braten der Vorzeit wi­derkäuen, und die Helden des Altertums mit Kommentationen [...] schin­den[84], sind gängiger Gegenstand der Kritik.[85] Werther-Varia­tionen sind Sätze wie: Da verrammeln sie sich die gesunde Natur mit ab­geschmackten Konvenzionen, haben das Herz nicht ein Glas zu leeren [...][86]. Als Leitfigur des Sturm und Drang bekannt ist der von Karl bemühte Prometheus, dessen hohe(r) Lichtfunke [...] ausgebrannt[87] sei. Mit diesen Einordnungen sollen die Sätze richtig eingeschätzt werden: sie sind weder originär noch andrerseits schon allgemein Sie stellen zweifellos eine intellektuelle Form, rhetorisch durchgegliedert, der Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Erscheinungen des 18. Jahrhunderts dar. Was Koselleck Prozeß der Moral gegen die Geschichte nennt, zeigt beim frühen Schiller sich so.[88] Das von absolutistischer Allmacht völlig verwaltete Individuum äußert auf diese Weise seine Nichtübereinstimmung Das Gesetz hat zum Schneckengang verdorben, was Adlerflug geworden wäre.[89] Zi­tiert ist damit, wohin die Menschheit es gebracht hat. In dem ausgewech­selten Bogen B hat Schiller den Karl Moor weiteres deutlich nennen lassen. MOOR mit den Füßen stampfend. Ueber die verfluchte Ungleichheit in der Welt![90] Und die Frage Karls: Warum sind Despoten da?[91] Es ist entweder Dummheit oder Heuchelei, die Frage zu stellen ob die Räuber ein revolutionäres Stück seien. Das Drama gibt, so wäre zu formulieren, eine kritische Diagnose seiner Zeit; es ist nicht, wie die nicht überlesba­ren Segmente zeigen, affirmativ. Andrerseits darf man keine Therapie er­warten. Was die so erkennenden Subjekte durchführen, ist nicht das Richti­ge und nicht geeignet, aus Deutschland eine Republik zu machen. Jeden­falls geht es hier nicht, wie starke Deuter - Fraktionen suggerieren, um Theologisches.[92] Es geht aufklärerisch-säkularisiert, um die mundanen Angelegenheiten des Menschen, um die Gesellschaft.

Karl steht aber durchaus nicht im Mittelpunkt der zweiten Szene dieses ersten Aktes Er erscheint bloß am Anfang und Ende, beherrschend ist, wie in der ersten Szene, der Bösewicht: Spiegelberg. Aber auch hier ist es kein Fehler, zu erinnern, daß der Karlsschüler und angehende Regimentsmedicus ganze Menschen auf die Bretter bringen wollte. Spiegelberg ist nicht nur der, welcher die Gründung der Räuberbande unmittelbar initiiert. Er ist um­fassend motiviert[93]. Wenn Karl auf seinen Plutarch hinweist, der von grossen Menschen erzähle[94], dann repliziert Spiegelberg mit dem Hin­weis auf Flavius Josephus: nicht weil er selbst Jude ist, sondern, wohlbe­gründet im Kontext der Szene, weil damit die pure Größe der Plutarchi­schen Menschen konterkariert wird durch die Darstellung des heroischen Kampfes der Juden gegen die imperialistisch-kolonialistischen Römer. Und dieser Kampf, als Freiheitskampf eines Volkes, erregt Schillers besonderes Interesse.[95]

Überhaupt ist Spiegelberg am Anfang nicht der, als der er am Schluß erscheint: in seiner Biographie hat der Poet, als Spiel im Spiel, gezeigt, wo­hin Ungleichheit führt Denn nachdem Karl zum Hauptmann gewählt wurde, entsteht bei Spiegelberg, ganz wie bei Franz, der pure Neid als Affekt, der das weitere Handeln bestimmt. Zunächst, vor der Wahl, entwickelt er Pro­gramme, freilich hat der Poet sie von vornherein heruntergespielt. Er läßt seine Figur mit den Pantomimen eines Projektmachers[96] (96) auf der Bühne agieren; er disqualifiziert also das, was er sagt. Es wäre allerdings ein zu planes Leben, wenn man diese Regieanweisung als den Kern der Sache neh­men wollte Audiatur et altera pars! Der Betroffene versteht sich selbst als erleuchteten politischen Kopf[97] (97). Er will Reichen Filzen ein Drit­theit ihrerSorgen vom Hals schaffen, die ihnen nur den goldenen Schlaf ver­scheuchen, das stockende Geld in Umlauf bringen, das Gleichgewicht der Güter wieder herstellen, mit einem Wort, das goldne Alter wieder zurükrufen, dem lieben Gott von manchem lästigen Kostgänger helfen, ihm Krieg, Pestilenz, theure Zeit und D o k t e r s ersparen[98] (98). Hier mag, wie Moor meint, der Wein braurarbasierend[99] Nicht zu übersehen ist aber, was in dieser aufgeregten Diktion, die auch als Schutzmechanismus gegen Zensurein­griffe verstanden werden muß, an Substanz steckt. Gleichgewicht der Gü­ter, das goldne Alter, das sind zweifellos, gerade auch in religiösen Zir­keln bekannte Theoreme; wichtig ist, daß sie hier als Teil der Kosehecksehen Kritik der Moral am Staat gelesen werden müssen. Spiegelberg wird nur zum Räuber, weil er seine Vorstellungen in der bestehenden Wirklichkeit nicht realisieren kann. Denn er hat Grosse Gedanken, Riesenplane[100]; er weist Karl, der keine Änderungsmöglichkeit sieht und an die Idylle mit Amalie denkt[101], bewußt darauf hin, daß mit der Aufgabe auch die Kraft wächst[102]. Er denkt und erhofft das Universal-Genie, das die Welt hätte reformieren können[103]. Spiegelberg muß, geschichtstheoretisch in­terpretiert, gesehen werden als Subjekt, das die Notwendigkeit einer Kritik der geltenden politischen (Un-)Ordnung kennt, aber ineins damit die Unmög­lichkeit konkreter Ergebnisse sieht - wegen der allseits starken absolutisti­schen Gewalten. Aus dieser Situation resultiert seine zynische Verzweiflung, die Vermischung einesteils theologisch fundierter Vorstellungen von einem goldnen Alter und emphatisch gemeinter sozialistischer Verhältnisse ge­meinschaftlichen Güterbesitzes mit andererseits abenteuerlichen Plänen einer Räuberbande. Das Räuberdasein ist für ihn der deformierte Ausdruck dessen, was nicht möglich ist: legitime politische Aktion.

Izt bin ich Herr. 11,2

Franz nach dem vermeintlichen Tod des Vaters

Was die Erstfassung Szenen nennt, sind dramaturgisch Bilder, Hand­lungsblöcke. Der Auftritt von Personen, der sonst eine Szene konstituiert, wird hier nicht als szenenbildend benutzt.[104] So ist auch hier die dritte Szene des ersten Aktes ein Bild, das die Auseinandersetzung zwischen Franz und Amalia bringt. Daß es eine Amalia gibt, war schon von beiden Brüdern angedeutet worden[105]. Schiller benutzt hier die schon bekannte Voraus­schau - Technik, die zu den spannungserzeugenden dramatischen Mitteln ge­hört. Mit der dritten Szene beginnt der Versuch, Amalia für sich zu ge­winnen Sie ist einmal Neuansatz der Handlung, andrerseits, weil auf einem Nebenschauplatz, Retardation. Poetologischer Sinn dieser Franzschen Be­mühungen ist die Versinnbildlichung des Kampfes um die Rechte des Erst­geborenen. Franz muß alles, was Karl hat, für sich selbst aneignen. Es geht weniger um die Liebe zur Person, als darum, die, die dem Bruder sich ver­sprochen hatte, von ihrem Verlöbnis abzubringen. Dieselbe aber muß, in barocker Tradition, als standhaft gezeigt werden.

Der zweite Akt setzt die Franz-Handlung fort. Er bringt eine Steige­rung der Intrige durch den beabsichtigten Vatermord. Der alte Moor soll am Schreck, den die Nachricht vom vorgetäuschten Tod des Sohnes Karl auslöst, sterben. Schiller denkt in Bahnen seiner medizinischen Dissertation über den Zusammenhand der tierischen Natur des Menschen mit seiner geistigen. Franz versucht durch diese schreckende Nachricht, den Körper vom Geist aus zu verderben[106]. Das ist ein früher nachdrücklicher und ex negativo formulierter Hinweis auf das, was der klassische Poet unter er­habener Haltung beschreiben wird: daß der freie Geist über die bloß herab­ziehende und abhängig machende Materie triumphiert. Der Geist, das zu zeigen ist der Sinn des Franzschen Originalwerk(s), dem Tod diesen un­gebahnten Weg in das Schloß des Lebens zu ebenen[107], ist stärker als der Körper. Der Hinweis auf die Macht des Geistes wird von dem, der sich selbst als mechanistischer Materialist versteht, gegeben. Das macht die poetische Ironie dieser Stelle: gezeigt wird die Macht der Vernunft, aber in ihrer negativen Form als verzweifelte Zerstörung. Die gesteigerte Intrige gelingt dem Neidischen nur, indem er eine Koali­tion mit einem anderen Entrechteten eingeht. Herrmann soll sich verkleiden und dem alten Moor vom Tod des Sohnes auf dem Schlachtfeld berichten. Herrmann, nach dem Personenverzeichnis Bastard von einem Edelmann, geht auf diesen Vorschlag gern ein, da er ihm einige Vorteile verspricht. Herrmann, der zwischen dem Rindfleisch und dem Meerrettig gemacht worden[108], ist voller Wut über seine untergeordnete Rolle. Er nimmt die Gelegenheit wahr, um sich an einem Bevorzugten zu rächen, der ihm zudem die potentielle Geliebte: Amalia, wegnimmt. Für die Gesamtsemantik des Stückes ist durchaus die Personenstandsbezeichnung natürlicher Sohn eines Adligen, wichtig. Die Räuber kann man wegen ihres Schlusses nicht ein revolutionäres Stück nennen: weil mit diesem Titel wenig Konkretes ge­deckt ist. Sie sind aber genaueste, und d.h. kritische Abbildung ihrer Zeit.

[...]


[1] Zit. nach B. Lecke (Hrsg.), Schiller I, München 1969, (= Dichter über ihre Dichtungen), S. 85. Lecke liefert eine brauchbare Zusammen­stellung der Äußerungen Schillers (u. z. T. der Zeitgenossen) über die Dichtungen. Wer auf den relativ leicht zugänglichen Lecke verzich­ten will, muß die schwerer erreichbaren Briefe Schillers lesen, bzw. was die Äußerungen der Zeitgenossen angeht: M. Hecker/J. Petersen, Schillers Persönlichkeit. Urtheile der Zeitgenossen und Documente, 3 Bde., 1904-1909.

[2] So der Hrsg. Herbert Stubenrauch des Räuber-Bandes der National­ausgabe, Bd. 3, Weimar 1953, S. 276.

[3] Daß eine zu ausführliche Beschäftigung mit diesen für sich wichtigen Fragen die Problemsicht verstellen kann, belegt der sorgfältige Editor der NA. Er schreibt, der Tod Rollers sei mit einem dramaturgischen Nachteil erkauft, der dem kornpositionellen Gleichgewicht empfind­lich schadet. Muß doch nun das in sattesten Farben prangende Zwi­schenspiel: die vereitelte Hinrichtung einer Nebenfigur, die gleich darauf dann doch ihr Leben aushaucht, wie ein recht überflüssiger dichterischer Aufwand wirken. (NA 3, S. 284f.) Ganz und gar nicht. Vielmehr ist die unmittelbare Aufeinanderfolge der aufwendigen Rettung und der endgültigen Vernichtung ein wahrhaft tragisches Motiv, das einer nicht einfachen Auslegung fähig ist: einmal zeigt es das Scheitern menschlicher Plane; die Rettung kann die Vernichtung nicht aufhalten. Dann ist es Weltgeschichte als Weltgericht: Roller muß auf der Bühne, wo er mit Unrecht und Leid befreit wurde, auch umkommen.

[4] NA 3, S. 264.

[5] Ebd.

[6] Besonders, wenn es um die Verteilung von Geldern geht.

[7] Stubenrauch NA 3, S. 290.

[8] Schauspiel von 1782, NA 3, S. 3.

[9] Ebd. S. 363; das war 1495.

[10] Ebd. S. 366.

[11] Ebd. S. 244; diese Vorrede ist leichter zugänglich in dem material­reichen, gut informierenden Band: Fr. Sch., Die Räuber, hrsg. von Chr. Grawe, in der Reihe: Erläuterungen und Dokumente bei Reclam in Stuttgart (RUB 8134).

[12] Auch sie ist in dem Band von Grawe gut dokumentiert; hier auch die Erzählung Schubarts.

[13] Hinweis des Schiller - Lehrers Abel, zit. nach NA 3, S. 268.

[14] Schiller hat den Stoff auch in der Erzählung: Ein Verbrecher aus verlorener Ehre behandelt.

[15] Zit. nach NA 3, S. 269.

[16] Stubenrauch, ebd.

[17] Günther Kraft, Historische Studien zu Schillers Schauspiel Die Räu­ber. Über eine mitteldeutsch-fränkische Räuberbande des 18. Jh.s., Weimar 1959.

[18] Ebd. S. 96. Zum Räuber(un)wesen vgl. man außer Zuckmayers Schin­derhannes jetzt: Carsten Küther, Räuber und Gauner in Deutschland. Das organisierte Bandenwesen im 18. und 19. Jh., Göttingen 1976.

[19] Vgl. den Abdruck bei Grawe, Titel A. 11, S. 111-116.

[20] Schiller will das provozierende Stück vor Mißverständnissen schützen; vgl. Stubenrauch in NA 3, S. 302f.

[21] NA 3, S. 8.

[22] Ebd. Die Vorrede ist ein frühes Beispiel dafür, wie Literatur ihre Legalität beweisen muß.

[23] Ebd. S. 7; das bezieht sich auf die vorher schon genannte Kopie der wirklichen Welt (S. 5). Dahinter steht das Realitätspostulat der Aufklärungspoetologie; Wieland z.B. hatte im Vorbericht zur Ge­schichte des Agathon (1766) geschrieben: Die Wahrheit, welche von einem Werke ... gefordert werden kann und soll, bestehet darin, daß alles mit dem Lauf der Welt übereinstimme, daß die Character nicht willkürlich, und bloß nach der Phantasie ... sondern aus dem unerschöpflichen Vorrat der Natur selbst hergenommen. zit. nach: Werke Bd. I, hrsg. v. Martini und Seiffert, München 1964, S. 375.

[24] NA 3, S. 7.

[25] Ebd. S. 5.Ebd. S. 245; die relativ genaue Publikumssoziologie: Federhut, Tressenrock, weißer Kragen, ist in der Vorrede verwischt. Dort heißt es nur noch: Der Pöbel, worunter ich keineswegs die Gassenkehrer allein will verstanden wissen ... (ebd., S. 8)

[26] Ebd.

[27] Ebd. S. 6.

[28] Ebd. S. 5.

[29] Ebd. S. 6.

[30] Ebd. S. 5.

[31] Ebd. S. 9.

[32] Ebd. S. 245; die relativ genaue Publikumssoziologie: Federhut, Tressenrock, weißer Kragen, ist in der Vorrede verwischt. Dort heißt es nur noch: Der Pöbel, worunter ich keineswegs die Gassenkehrer allein will verstanden wissen ... (ebd., S. 8)

[33] Briefintrige als dramatisches Mittel erscheint wieder im Don Karlos; sie ist der abendländischen Dichtung seit Euripides bekannt: in dessen Tragödie Hippolytos erhängt sich Phädra, die in ihren Stiefsohn Hippolytos verliebt ist, nachdem dieser ihre Werbung zurückgewiesen hat, und beschuldigt ihn in einem Brief an ihren Gatten Theseus der Verführung. Theseus verstößt daraufhin zu Unrecht seinen Sohn Hippolytos.(39) Ebd. S. t 2. Z. 31 ff .

[34] So. G. Storz, Der Dichter Fr. Sch., Stuttgart 1959, S 23.

[35] Vorrede, NA 3, S. 6

[36] Ebd. S. 7.

[37] G. Storz, Titel A. 34), S. 31

[38] NA 3, S. 11, Z. 14: Ist euch wirklich ganz wol, mein Vater?

[39] Ebd. S. 12. Z. 31 ff .

[40] Die Summe ist in der Tat riesig; sie dürfte dem zehnfachen Jahres­gehalt eines bevorzugten Ministers entsprechen oder auch ziemlich genau dem hundertfachen von Schillers Gehalt als Regimentsmedicus. Ansonsten handelt es sich um übliche galante Studentenabenteuer, die hier nur durch Übertreibung und die suggestive Einkleidung: als seien sie irreparabel schlimm, wirken.

[41] Ebd. S. 13, Z. 2ff.

[42] Ebd. S. 14, Z. 23ff .

[43] Ebd. S. 401.

[44] NA 3, S. 13, Z 19ff. Die weitgehenden, sedativen Verstümmelungen der Mannheimer Fassung der Räuber zeigen sich hier: daß diese Bei­spiele gestrichen sind. Im übrigen kann auf Differenzen nicht einge­gangen werden. Eine kritische Vergleichung bliebe nützlich.

[45] Dahinter stehen, über die christlich-barocke Vermittlung, stoische Ethik-Maximen: vgl. Lessing. A. Seneca, Moral. Biefe an Lucilius, Brief Nr. 47, Wie man Sklaven behandeln soll.

[46] Ebd. S 13, Z. 38.Ebd. Z. 4.

[47] Ebd. S. 14, Z. 2

[48] Ebd. Z. 4.

[49] NA 3, S. 14f.

[50] Die Anklänge an die Bibelsprache, wie übrigens in Goethes Werther, sind von der Forschung ungebührlich betont worden.

[51] NA 3, S. 18, Z. 12.

[52] Vgl. Aristoteles, Poetik Kap. 13, Fehler, ungewollte Schuld.

[53] Vgl. H. Singer, Dem Fürsten Piccolomini, in: Euphorion 53, 1959, S. 281 -302.

[54] NA 3, S. 20, Z. 10ff.

[55] Ebd. S. 16, Z. 16.

[56] Ebd. S. 18, Z. 19ff.

[57] Ebd. S. 15, Z. 31.

[58] Ebd. S. 1 8f .

[59] La Fontaine, Le Loup et L’Agneau.

[60] NA 3, S. 18, Z. 32.

[61] Ebd. S. 18, Z. 2; bei Schiller kursiv.

[62] Ebd. S. 15, Z. 8.

[63] Ebd. S. 19, Z. 3f.

[64] Ebd. S. 19, Z. 10ff.

[65] Es ist hier nicht der Ort, auf die leider völlig unzulängliche Nationalausgabe der Werke Schillers einzugehen; symptomatisch mag sein, daß sie den Text der Erstausgabe nur im Lesartenverzeichnis referiert. Trotzdem mußte danach zitiert werden, weil sie die originale Orthographie bietet, (die z.T. sehr eindrucksvoll ist). Der erreichbare Abdruck der Erstausgabe bei Reclam modernisiert leider das Schriftbild. M a.W: wir haben keine genügende Ausgabe der Räuber.

[66] Vgl. dazu meinen Aufsatz: E. L., Positivismuskritik und Milieutheorie [...] in der Literaturwissenschaft der deutschen Aufklärung [...], in: Orbis Litterarum 31, 1976, bes. S. 172 f.

[67] So meint er, das Motto: In tirannos, das das Titelblatt der 2. Aufl. zeigt, stamme von Schiller (Goethezeit, Bd. Il, S. 229). Dieser war damit aber nachweislich nicht einverstanden.

[68] Ebd. S. 228.

[69] B. v. Wiese, Fr. Sch. Stuttgart 1959, S. 143.

[70] NA 3, S. 18, Z. 19.

[71] v. Wiese, Titel A. 69, S. 145

[72] v. Wiese ebd. S. 142

[73] Sehr schwer verständlich wird v. Wiese (ebd. S. 159), wenn er schreibt: Das Vater-Sohn-Verhältnis wird hier [im Bezug Karl-Va­ ter] nicht mehr im naturhaften, sondern im geistigen Sinn verstanden. Es geht um den Anspruch auf echte Führung [...] Was ist das für ein geistiger Sinn, was ist da echte Führung? Ohne das näher zu begründen, darf vermutet werden, daß solche sich als Deutung be­greifende Segmente literaturwissenschaftstheoretisch unter der Kate­gorie des Unfugs müßten erläutert werden. Freilich wird man erinnern müssen, daß Bennos Buch in einer Vorform schon 1938 erschien (woraus sich die echte Führung erklären wird)..

[74] Schiller in der Selbstrezension im Wirtembergischen Repertorium der Literatur, 1782, NA 22, S. 115.

[75] NA 3, S. 24, Z. 32ff.

[76] Etna in der Braut von Messina.

[77] NA 3, S. 31, Z. l 9f .

[78] Im Sinne von: Menschlichkeit, vgl. Kap. I, A. 69).

[79] Ebd. S. 32, Z. 24ff. Nebenmomente seiner Schuld sind freilich die Exzesse, dann aber ähnlich wie beim Vater, daß er die Intrige nicht durchschaut, daß er nicht zum Vater unmittelbar hingeht. Er kommt erst, als es, wie in jeder echten Tragödie, bereits zu spät ist.

[80] Ebd. S. 32f.

[81] Ebd. S. 20, Z. 18.

[82] Ebd. S. 21, Z. 9.

[83] Ebd. S. 21, Z. 35ff. Es versteht sich, daß diese Exaltationen (Storz, Titel A. 34, S. 55), die bis zu den Hoden des Herkules gehen, ebd. S. 20, Z. 27 in der Mannheimer Fassung gestrichen sind.

[84] Ebd. S. 21, Z. 10.

[85] Vgl. meinen Aufsatz, Titel A. 66.

[86] NA 3, S. 21, Z. 12f.

[87] Ebd. S. 20, Z. 23.

[88] Vgl. Kap. I A.

[89] NA 3, S. 21, Z. 29.

[90] Ebd. S. 248, Z. 4f.

[91] Ebd. Z. 15.

[92] K. May: Die Räuber sind uns heute als religiöse Dichtung ver­traut, in: Fr. Sch., Idee und Wirklichkeit im Drama, Göttingen 1928, S. 23.

[93] Vgl. Philipp F. Veit, Moritz Spiegelberg, in: JDSG 17, 1973 S. 273-290.

[94] NA 3, S. 20, Z. 19.( 96)

[95] Später beschäftigt er sich mit dem Freiheitskampf der Niederländer und Schweizer.

[96] Ebd. S. 25, Z. 31; bei Schiller kursiv. Übrigens scheint Projektmache­rei nicht nur eine relativ konstante menschliche Vorliebe, sondern ein Spezifikum des Zeitalters; vgl. dazu: Klaus M. Scherpe, Dichteri­sche Erkenntnis und Projektmacherei. Widersprüche im Werk von J. M. R. Lenz, in Goethe - Jb. 94, 1977, S. 206-235.

[97] Ebd. S. 30, Z. 27.

[98] Ebd. S. 28. Z. 32ff.

[99] Ebd. S. 24, Z. 16.

[100] Ebd. S. 24, Z. 11f.

[101] Im Schatten meiner väterlichen Hayne, in den Armen meiner Amalia lockt mich ein edler Vergnügen. Ebd. S. 24, Z. 31f.

[102] Der Mensch wächst mit der Gefahr Ebd. S. 23, Z. 25.

[103] Ebd. S. 29, Z. 14 f.

[104] Die Mannheimer Bühnenfassung hat diese Gliederung durchgeführt.

[105] Franz spricht von ihr NA 3, S. 18, Z. 16; Karl ebd. S. 24, Z. 32.

[106] Ebd. S. 39, Z. 2.

[107] Ebd. S. 39, Z. 1f

[108] Ebd. S. 41, Z. 8.

Ende der Leseprobe aus 32 Seiten

Details

Titel
Schiller, Die Räuber - Eine Interpretation
Hochschule
Justus-Liebig-Universität Gießen
Note
sehr gut
Autor
Jahr
1985
Seiten
32
Katalognummer
V184231
ISBN (eBook)
9783656091493
ISBN (Buch)
9783656091325
Dateigröße
611 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Schiller, Räuber, Drama
Arbeit zitieren
Erwin Dr. Leibfried (Autor:in), 1985, Schiller, Die Räuber - Eine Interpretation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/184231

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