Zu: Franz Kafka - Der Prozess


Referat (Ausarbeitung), 2003

18 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

A) Franz Kafka
1) Biographische Daten des Autors
2) Die Veröffentlichung des „Prozess-Romans“

B) Der Prozess-Roman
1) Zusammenfassung des Inhalts
2) Die wichtigsten Personen im „Prozess-Roman“
2.1) Die Hauptperson Josef K
2.2) Die Mittler-Figuren
2.2.1) Der Advokat Huld
2.2.2) Der Maler Titorelli
2.2.3) Der Gefängnisgeistliche
3) Das Gericht
4) Die Legende „Vor dem Gesetz“ in ihrer Bedeutung für den „Prozess-Roman“
4.1) Inhalt
4.2) Parallelen zwischen Josef K. und dem Mann vom Lande
5) Kafkas Sprache
6) Die Erzählperspektive

C) Epocheneinordnung
1) Expressionismus
2) Surrealismus

D) Interpretation in Hinblick auf Kafkas persönliches Umfeld
1) Kafkas Vater-Sohn Konflikt
2) Kafkas gescheiterte Beziehungen
3) Kafkas räumliche Lebenssituation
4) Der Beginn des Ersten Weltkrieges

E) Literaturverzeichnis

A) Franz Kafka

1) Biographische Daten des Autors

Franz Kafka ist ein weltberühmter Erzähler des 20. Jahrhunderts. In der breiten Öffentlichkeit seiner Zeit wenig bekannt, nur auf den Verkehr mit seinen engeren literarischen Freunden beschränkt und mit geringer Teilnahme an öffentlichen literarischen Gesprächen, führte er ein geradezu provinzielles Dasein, lokal gebunden an seine Heimatstadt Prag, die er nur selten verließ. Im Bereich der literarischen Welt, bei seinen Schriftstellerkollegen erfuhr er Anerkennung und Bewunderung. Weltweite Resonanz hat der Schriftsteller jedoch erst lange nach seinem Tod erfahren, da viele seiner Manuskripte erst nach seinem Ableben veröffentlicht wurden.

Franz Kafka wird am 3. Juli 1883 in Prag in eine jüdische Familie geboren. 1889 besucht er die „Deutsche Knabenschule“ in Prag, nach bestandener Aufnahmeprüfung wechselt er 1893 ins „Deutsche Staatsgymnasium“. Strenge Vorschriften fordern Respekt und fördern einen sinnlosen „Paukbetrieb“, dem persönliche Interessen des Schülers gleichgültig sind. Durch diese „Bildungsmaschine“ wird Kafka acht Jahre getrieben. Er bekennt sich während dieser Zeit zum Atheismus und Sozialismus und wird 1898 Mitglied des oppositionellen Schülervereins „Freie Schule“, der gegen klerikale Einflüsse in der Schule gerichtet ist. Zur gleichen Zeit zeigen sich auch erste Versuche, schriftstellerisch zu arbeiten.

Im August 1901 erhält Franz Kafka das Abitur. Er widmet sich schließlich einem Studium an der Prager Deutschen Universität und studiert Jura. Während des Studiums, das er 1906 erfolgreich abschließt, nimmt er regelmäßig an Aufführungen des Tschechischen oder Deutschen Theaters teil, ebenso wie an in der „Lese- und Redehalle deutscher Studenten“ veranstalteten Vorträgen und Dichterlesungen. Hier lernt Kafka seinen späteren Herausgeber und Freund Max Brod kennen, der ihn schließlich auch in das Literaturleben Prags einführt und ihn mit Philosophen und Schriftstellern bekannt macht.

Ab 1904 ist Kafka schließlich selbst schriftstellerisch tätig und arbeitet an seiner ersten erhaltenen Erzählung „Beschreibung eines Kampfes“. Es folgt ein einjähriges Praktikum im Prager Landgericht, woraufhin er sich im Sommer 1907 endgültig für einen Beruf entscheiden muss. Da Kafka sein Schreiben nicht aus Profitinteresse betreibt und er Prag nicht verlassen will, kommt nur eine vom Vater empfohlene Beamtenkarriere in Frage. Kafka wird am 1. Oktober 1907 bei der Triester Versicherungsgesellschaft „Assicurazioni Generali“ angestellt, doch schon nach wenigen Wochen stellt er fest, dass ihm dieser Beruf nicht gefällt. Er nimmt an einem Kurs für Arbeitsversicherungen an der Prager Handelsakademie teil und tritt eine Arbeitsstelle in der „Arbeiter-Unfall-Versicherungs-Anstalt des Königreichs Böhmen“ an, wo er bis 1917 als höherer Beamter tätig ist.

Am 13. August 1912 lernt Kafka Felice Bauer aus Berlin kennen und löst drei Verlobungen (1914, 1917, 1919). Fast gleichzeitig mit der Niederschrift der „Strafkolonie“ beginnt er im Sommer des Jahres 1914 die Arbeit an seinem „Prozess-Roman“ und gewinnt 1915 den Fontane-Preis für seinen Roman „Der Heizer“, der 1913 erschien.

Im April 1916, wird bei Kafka eine Herzneurose diagnostiziert. Er leidet an Tuberkulose und siedelt im September 1917 nach Zürich über, wo er sich in sein Hebräisch-Selbststudium vertieft. In dieser Phase ist Kafka nicht mehr am Schreiben interessiert, er beschränkt die Führung seiner Tagebücher auf das Notwendigste und kehrt im Mai 1918 nach Prag zurück. Zur gleichen Zeit wird er vom Bürodienst beurlaubt und kurz darauf aufgrund seiner schweren Krankheit pensioniert. Erst 1922/23 kann er sich wieder dem Schreiben widmen. Während dieser Zeit entstehen u.a. „Der Hungerkünstler“ und „Das Schloss“.

Mitte August 1923 beschließt Kafka mit Dora Diamant, die er erst kurz zuvor kennen gelernt hat, in Berlin ein gemeinsames Leben zu führen. Im Oktober beginnt er wieder zu schreiben, die zu dieser Zeit entstandenen Werke werden später jedoch von Dora Diamant vernichtet und teilweise von der Gestapo beschlagnahmt.

Um den Jahreswechsel 1923/1924 verschlechtert sich Kafkas Gesundheitszustand erneut und im März reist er noch einmal nach Prag, um sich von dort aus in ein Sanatorium einweisen zu lassen. Er stirbt am 3. Juni 1924 in einem Sanatorium bei Wien und wird am 11. Juni in Prag beigesetzt.

2) Die Veröffentlichung des „Prozess-Romans“

Kurz vor seinem Tod hegte Kafka, der mit seinen Werken nie zufrieden war, den Wunsch, die Mehrzahl seiner Manuskripte vernichten zu lassen (lediglich „Das Urteil“, „Der Heizer“, „Die

Verwandlung“, „In der Strafkolonie“, „Ein Landarzt“ und die Erzählung „Der Hungerkünstler“ sollten erhalten bleiben). Max Brod entschied jedoch, der Bitte seines Freundes nicht zu entsprechen. Er legte Kafkas Werk schließlich der Öffentlichkeit vor und der Durchbruch erfolgte. Der Roman gewann Eingang in den pädagogischen Bildungsraum und dank seiner vielfältigen Deutungsmöglichkeiten wurde er weitgehend zum Schulklassiker schlechthin.

B) Der Prozess-Roman

1) Zusammenfassung des Inhalts

Josef K., ein angesehener Bankprokurist, erwacht am Morgen seines 30. Geburtstags in der Pension der Frau Grubach, in der der Junggeselle in Untermiete lebt. Die ihm selbst unerklärlichen Ereignisse, die von diesem Augenblick an fortwirkend sein bisheriges Leben entscheidend verändern, beginnen mit dem Erscheinen von drei Männern, den zwei Wächtern Franz und Willem und einem Aufseher, die Josef K. verhaften. Verärgert über die verwirrenden Umstände dieser Verhaftung, will K. die absurd erscheinende Szene zunächst nicht ernst nehmen, schließlich verfällt er dennoch dem inneren Zwang, sich für die seltsamen Ereignisse rechtfertigen zu müssen, ohne dass er sich einer ernsthaften Schuld bewusst ist. Die fremden Männer übergehen sämtliche Fragen K.s über ihren Erscheinungsgrund und erklären ihn für verhaftet. Über den Grund dieser Verhaftung können sie keine Auskunft geben, man teilt ihm jedoch mit, dass ein Prozess gegen ihn laufe. K. kann sich zwar weiterhin frei bewegen, wird jedoch bereits in den darauffolgenden Tagen zu einer Untersuchung der Angelegenheit in die Räume des Gerichts geladen, das in einem schmutzigen Mietshaus in der Vorstadt unterbracht ist. Er wird im Sitzungssaal bzw. einer für den Prozess hergerichteten Mietwohnung von einer lärmenden Menge empfangen, den Vorwurf der Unpünktlichkeit quittiert er mit einer selbstbewussten Rede, verdeutlicht den Missstand des Gerichtsverfahrens an Hand seiner eigenen Erlebnisse mit den Gerichtsbehörden und schildert den Vorgang seiner Verhaftung. Das Auftreten des Gerichts erscheint ihm lächerlich, er fühlt sich überlegen, was er auch in seiner Rede an den Untersuchungsrichter und die anwesenden Beamten ausdrückt, verlässt die Verhandlung jedoch ohne die Anklagepunkte seines Prozesses erfahren zu haben.

Eine Woche später erscheint Josef K. unaufgefordert erneut , trifft jedoch lediglich die Frau des "Gerichtsdieners" an, die ihm Hilfe gegenüber den niederen Beamten verspricht. Als ein Student sie verschleppen will, wird Josef K. von ihrem Ehemann, dem Gerichtsdiener, in die auf dem Dachboden befindlichen Gerichtskanzleien und Verwaltungsräume geführt. Dort entdeckt er weitere Angeklagte, die auf die Erledigung ihrer Anträge warten. K. beginnt sich ernste Sorgen um seinen Prozess zu machen und vernachlässigt seine Berufsarbeit in der Bank, getrieben von dem Verlangen, in der Angelegenheit seines Prozesses Klarheit zu gewinnen. Josef K. erkennt, dass er sich vor Gericht rechtfertigen muss, er weiß jedoch nicht wofür und scheitert in all seinen Bemühungen um eine solche Rechtfertigung, denn der Prozess wird von einem Gericht geführt, dessen höchste Instanz unerreichbar ist. Das Gerücht seiner Verhaftung dringt bis zu seinem Onkel vor, der ihm helfen will und ihm seinen Schulfreund, den Advokaten Huld, zu seiner Verteidigung empfiehlt. Der Besuch bei dem durch Krankheit geschwächten Advokaten erweist sich jedoch als verpasste Gelegenheit: Josef K., der sich von der Pflegerin Leni im Nebenzimmer ablenken lässt, verpasst die Chance, einen hohen Gerichtsbeamten, den Herrn Kanzleidirektor, näher kennen zu lernen, der sich zu dieser Zeit im Krankenzimmer des Advokaten aufhält. Auf Anraten seines Onkels übergibt er dem Advokaten schließlich seine Verteidigung.

Von einem Bankkunden empfohlen sucht er den Maler Titorelli auf, der offensichtlich beste Kontakte zu den Gerichtsbeamten unterhält, und K. über die Struktur des Gerichts und seiner Prozesse unterrichtet. Titorelli versucht ihm jedoch zu verdeutlichen, dass es einen wirklichen Freispruch gar nicht geben könne. Josef K. erkennt, dass die Arbeit, die sein Advokat leistet, den Fortgang seines Prozesses nur behindert, und entscheidet, ihm die Verteidigung zu entziehen. Dies wird ihm durch die sklavische Abhängigkeit des Kaufmann Blocks, eines gleichfalls bei seinem Advokaten vertretenen Angeklagten, bestätigt. Im vorletzten Kapital des Romans wird Josef K., von einem missverständlichen Auftrag seiner Bank irregeführt, in ein Gespräch mit dem Gefängnisgeistlichen verwickelt. Anstatt im Dom auf einen italienischen Geschäftsfreund der Bank zu treffen, dem er ursprünglich einige Kunstdenkmäler zeigen sollte, erzählt der Gefängniskaplan K. die Legende vom Türhüter, die K. nachdenklich stimmt.

Ohne je vor seine hohen Richter gelangt zu sein, wird Josef K. am Vorabend seines 31. Geburtstag von zwei Herren abgeführt und in einem verlassenen Steinbruch am Stadtrand hingerichtet.

[...]

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Zu: Franz Kafka - Der Prozess
Hochschule
Universität Koblenz-Landau  (Institut für Germanstik)
Note
2,0
Autor
Jahr
2003
Seiten
18
Katalognummer
V18419
ISBN (eBook)
9783638227735
Dateigröße
481 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Franz, Kafka, Prozess
Arbeit zitieren
Kathrin Morawietz (Autor:in), 2003, Zu: Franz Kafka - Der Prozess, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18419

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