Konzeption und prototypische Umsetzung der Übertragung von Daten für die Pflanzenbauberatung aus dem Internet in eine Schlagkartei

Konkretisiert am Beispiel der Software "Agrar-Office"


Diplomarbeit, 2010

101 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Problemstellung der Aufgabe
1.2 Zielsetzung

2 Unternehmen
2.1 LAND-DATA Eurosoft GmbH & Co. KG
2.2 CLG - Computerdienst für Landwirtschaft und Gewerbe GmbH
2.3 BBJ-Unternehmensgruppe
2.4 N.U. Agrar GmbH
2.5 KTBL e.V
2.6 Beziehungen der Unternehmen

3 Schlagkartei-Systeme
3.1 Auswahl einer Schlagkartei
3.2 Unternehmensführung auf Basis einer Schlagkartei
3.3 Grundlagen für den Pflanzenschutz

4 Aufbau der Homepage www.apba.de
4.1 Datenaufbereitung der Infobriefe
4.2 Aufbau der Infobriefe

5 Das innovative System für die Agrarwirtschaft - Agrar-Office
5.1 Inhalt der Software Agrar-Office
5.2 Der Bereich Pflanzenbau in der Software Agrar-Office

6 Übertragung von Daten einer Homepage in eine Software
6.1 Übertragung per XML
6.1.1 Die XML-Sprachfamilie
6.1.2 Der XML-Standard
6.1.3 Aufbau eines XML-Dokumentes
6.2 Der landwirtschaftliche Standard agroXML
6.2.1 Historie von agroXML
6.2.2 Ziele von agroXML
6.2.3 Aufbau des agroXML
6.2.3.1 Aufbau eines Elementes im agroXML
6.2.3.2 XML-Schema bei agroXML
6.2.3.3 Profile im agroXML
6.2.3.4 Inhaltslisten für die Verwendung von agroXML
6.3 Sonstige Übertragungsverfahren
6.3.1 JSON
6.3.2 YAML

7 Entscheidung für das Übertragungsverfahren

8 Konzeption für den Einsatz von agroXML

9 Prototypische Umsetzung mit agroXML
9.1 Aufbau XHTML-Grundgerüst
9.2 Aufbau der agroXML-Schnittstelle

10 Fazit

11 Ausblick für die Umsetzung

Ehrenwörtliche Erklärung

Literatur -und Quellverzeichnis

Anhangsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Typen des Betriebsleiters für den Einsatz von EDV-Systemen

Tabelle 2: Agrar-Office: Softwarekategorie Betrieb

Tabelle 3: Agrar-Office: Softwarekategorie Pflanze

Tabelle 4: Agrar-Office: Softwarekategorie Tier

Tabelle 5: Agrar-Office: Softwarekategorie Dienstleister

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Informationsbeziehungen in der Agrar- und Ernährungswirtschaft

Abbildung 2: Überblick der Schlagkarteien

Abbildung 3: Regioneneinteilung laut der Homepage www.apba.de

Abbildung 4: Übersicht XML-Sprachfamilie

Abbildung 5: Datenerfassung beim Landwirten ohne agroXML

Abbildung 6: Datenerfassung beim Landwirten mit agroXML

Abbildung 7: Exemplarischer Aufbau aus dem agroXML-Schema

Abbildung 8: Beispiel für den Aufbau eines Profils mit agroXML

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

Die elektronische Verarbeitung von Daten und Informationen beschränkt sich schon seit langer Zeit nicht mehr ausschließlich auf Industriebetriebe oder die Telekommunika- tionsbranche. In der Landwirtschaft wird neben der Tier- oder Pflanzenbearbeitung auch der Managementbereich immer stärker mit modernen Informationssystemen unter- stützt.

Die Landwirtschaft, einschließlich die der Primärproduktion vor- bzw. nachgelagerten Bereiche der Agrar- und Ernährungswirtschaft, steht heute mehr denn je vor der übergeordneten Herausforderung einer nachhaltigen Verbindung von Verbraucher- und Tierschutz, Qualitätssicherung sowie ökonomischer und ökologischer Nachhaltigkeit. Unter diese Anforderungen fällst insbesondere die Ernährungssicherung, die Nahrungsmittelsicherheit, die Befriedigung gesellschaftlicher Anforderungen an Produkte und Produktionsmethoden sowie an die effiziente Ressourcennutzung. Des Weiteren wachsen diese Anforderungen zu globalen Herausforderungen, in denen Kompetenz, Inter- und Transdisziplinarität und Internationalität zugrunde gelegt werden.

Seit einigen Jahren wird die regionale Entwicklung immer deutlicher durch den agrarund verbraucherpolitischen Rahmen der Europäischen Union geprägt. Dies bedeutet im unternehmerischen Handeln eine hohe Dynamik.

Besonders durch Verordnungen und Regelungen zur Erhaltung der Umwelt-, Tierschutz- und Qualitätsstandards wird es für die Landwirte noch wichtiger, sich in Zukunft intensiver mit ihren Produktionsprozessen auseinander zu setzen und in umfassender Form diese Prozesse zu dokumentieren.

Unter der Betrachtung dieser verschiedenen Herausforderungen wird deutlich, dass die Landwirtschaft, einschließlich der ihr vor- und nachgelagerten Bereiche, künftig zur Umsetzung aller gegebenen Optimierungspotentiale aufgefordert ist. Dies geschieht deutlich erkennbar durch den zunehmenden Einsatz von Informations- und Kom- munikationstechnologien. Das hat wiederum zur Folge, dass die Anforderungen an die Datenvielfalt und -qualität sowie an ein effizientes Informationsmanagement steigen. Es wird deutlich, dass in Zukunft vermehrt Wertschöpfungsketten im Gegensatz zu ein- zelnen Unternehmen im Fokus der Betrachtung stehen werden.2

Hinsichtlich der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist ein gravierender technologischer, betrieblicher, wirtschaftlicher und struktureller Wandel in den letzten Jahrzehnten auf diesem Sektor zu verfolgen. Dies wiederum stellt veränderte Anforderungen an die Informationstechnologie und das Informationsmanagement deutlich dar, obwohl das zentrale Element der Informationsnachfrage nach wie vor auf dem innerbetrieblichen Management des Unternehmens liegt.

Aufgrund der dynamischen Rahmenbedingungen lassen sich mittlerweile die Grenzen in räumlicher bzw. zeitlicher Dimension nicht mehr so deutlich ziehen, wie es noch vor einigen Jahrzehnten der Fall gewesen ist. Soll der Informationsbedarf in der Agrar- und Ernährungsbranche abgeschätzt werden, so können die Ebenen und Dimensionen der Abbildung 1 eine Grundlage dazu bilden.3

Es kann festgehalten werden, dass die dargestellten Herausforderungen den Informa- tionsbedarf auf den klassischen Ebenen der Prozesse, Betriebszweige und Unterneh- men, bezogen auf die Erweiterung über Raum und Zeit, deutlich erhöht hat. Ein klarer Zusatzbedarf an Informationen entsteht durch die Unternehmens- und Wertschöp- fungsketten übergreifenden Belange auf sektoraler Ebene durch die zunehmende Notwendigkeit des Managements. Besonders wichtig in diesem Zusammenhang ist der dort gegebene regulatorisch / gesetzliche Rahmen und die berechtigten Anforderungen in Hinblick auf die Qualitätssicherung.4

Die Wertschöpfungskette vom Zulieferer bis zum Verbraucher wird in der Abwicklung und in der Rückverfolgbarkeit immer transparenter. Der direkte Informationsfluss wird durch zuständige Behörden kontrolliert und verfolgt. So werden nicht nur Informationen zwischen Unternehmen weitergegeben, sondern über die direkte Informationskette hinaus bis hin zum Verbraucher.

In Anlehnung an: agroXML - Informationsbeziehungen in der Agrar- und Ernährungswirtschaft5

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Informationsbeziehungen in der Agrar- und Ernährungswirtschaft

Letztlich ist zu verzeichnen, dass auch zukünftig in der Landwirtschaft der Einsatz von Informations- und Telekommunikationssystemen zunehmend an Bedeutung gewinnen wird. Es werden neue Technologien entwickelt werden, um die reinen Produktionsprozesse effektiver managen zu können.

1.1 Problemstellung der Aufgabe

Die Landwirtschaft gliedert sich in verschiedene Hauptaufgaben. Neben der Milch- vieh-, Schweine- oder Geflügelhaltung muss der Ackerbau genauso intensiv betrachtet werden. Landwirte im 21. Jahrhundert haben neben der Tierhaltung und Bestellung des

Ackers komplexe Entscheidungen zu treffen, die sowohl kurz- als auch langfristig geplant werden müssen. Dazu benötigen Landwirte gezielte Informationen, die über die bisherigen Erfahrungswerte hinaus ragen.

Im Ackerbau reichen die über Generationen gesammelten Erfahrungen über Sortenwahl, Dünger- und Pflanzenschutzmitteleinsatz bei weitem nicht mehr aus um effektiv zu wirtschaften. Denn neben diesen Anforderungen wird eine genaue Terminierung für die Aussaat und den Einsatz von Dünger und Pflanzenschutzmitteln sowie verschiedener Auflagen immer wichtiger.

Diese Vielzahl der Entscheidungen erfordern umfangreiche Informationen und eine gezielte Beratung in allen Bereichen.6

Informationen bekommen Landwirte oftmals über die ortsansässigen Genossen- schaften, die Landwirtschaftskammer, den zuständigen Verband oder die Herstellern. Auch übers Internet sind viele Informationen zu aktuellen Themen im Pflanzenbau per Newsletter oder diverser Internetseiten zu erhalten. Die Informationen sind entweder deutschlandweit unbeschränkt oder spiegeln die Angaben des Informanten wider, z.B. einem Händler.

Die Beratung für die Landwirte ist, ebenfalls wie die Informationsbeschaffung, meist voreingenommen und entspricht der Philosophie des jeweiligen Unternehmens, um dessen Produkt möglichst gewinnbringend zu vermarkten.

Im Tagesgeschäft der Landwirte wird der Informationsbeschaffung oftmals zu wenig Beachtung geschenkt, so dass eine effektive Bestellung des Ackers meist nicht optimal ausgeführt werden kann. Auch der zeitliche Faktor in der Landwirtschaft ist nicht außer Acht zu lassen. Die meisten Empfehlungen zum Pflanzenschutz werden während der Pflanz- und Pflegezeit erarbeitet und bekannt gegeben. Viele Landwirte finden nicht rechtzeitig die Möglichkeit, diese neuen Erkenntnisse sofort umzusetzen und somit sind die aktuellen Erkenntnisse und rechtlichen Grundlagen nicht immer einzuhalten.

Die Faktoren Zeit und Kosten spielen in der Landwirtschaft in jedem Bereich eine große Rolle. Sobald das Frühjahr beginnt, werden die Äcker bestellt und die Außenwirtschaft nimmt fast den kompletten Arbeitstag eines Landwirts ein. Sobald ein Landwirt mehr Zeit in sein Unternehmensmanagement investiert benötigt er für seine sonst ausgeführten Arbeiten einen Arbeitnehmer, der entsprechende Kosten verursacht.

Je weniger Zeit ein Landwirt für die Informationsbeschaffung aufwenden muss um effektive Ergebnisse erzielen zu können, desto besser kann der landwirtschaftliche Betrieb wirtschaften und Zeit und Kosten besser kalkulieren.

1.2 Zielsetzung

Viele Landwirte verwenden auf den Betrieben mittlerweile eine angepasste Software, mit der der Ackerbau vereinfacht werden kann. Mit Hilfe dieser Software können Flächen, Fahrzeuge und Mitarbeiter verwaltet und die Bestellung des Ackers gezielt dargestellt werden. Dies geschieht anhand einer Schlagkartei, die der Hauptbestandteil dieser Software ist.

Die Basis jeder Software ist in der Regel eine umfangreiche Dateneingabe, um die Flächen, den Fuhrpark und die Produktionsrichtung des Landwirts zugrunde legen zu können. Im Internet werden regionale und überregionale Informationen für ver- schiedene Pflanzenarten bereit gestellt und können in die Software eingetragen werden. Diese Datenübernahme ist eine manuelle Tätigkeit des Landwirts. Findet ein Landwirt nicht rechtzeitig die Zeit für diese Datenübernahme können aktuelle Erkenntnisse und Empfehlungen für die Aussaat, den Aufwuchs bzw. die Ernte nicht berücksichtigt wer- den.

Dem Landwirt soll es ermöglicht werden, auf Knopfdruck die Daten der Homepage www.apba.de mit sinnvollen Maßnahmen für den Pflanzenschutz in die landwirtschaft- liche Software Agrar-Office zu übernehmen. Dort sollen die Empfehlungen direkt mit den Stammdaten des Landwirts verarbeitet werden. Zukünftig soll aus den übertragenen Daten eine Stückliste und ein Arbeitsplan erstellt werden.

2 Unternehmen

Um das Verfahren für die Datenübertragung zu verdeutlichen wird die Software Agrar- Office zugrunde gelegt. Die Software wird vom CLG Computerdienst für Land- wirtschaft und Gewerbe GmbH konzeptioniert und programmiert. In Zusammenarbeit mit dem Vertrieb der Software, der LAND-DATA Eurosoft GmbH & Co. KG, steht die N.U. Agrar GmbH als Partner für die Aufbereitung der Internetseite www.apba.de zur Verfügung. Das Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.V. dient als Ansprechpartner für den XML-Standard für die Landwirtschaft, dem agroXML. Zum weiteren Verständnis der Zusammenhänge werden die Unternehmen einzeln vor- gestellt und deren Beziehungen verdeutlicht.

2.1 LAND-DATA Eurosoft GmbH & Co. KG

Als ein Unternehmen der BBJ-Unternehmensgruppe, ein Tochterunternehmen der PCAgrar im Geschäftsbereich IT, wird die LAND-DATA Eurosoft GmbH im Jahr 1995 aus der LAND-DATA GmbH heraus gegründet. Das Hauptgeschäftsfeld liegt vor allem im Softwarevertrieb, der Beratung und Schulung.7

Die zunehmende Herausforderung ist mit den im Rahmen der Prozesssteuerung ge- speicherten Daten für betriebliche Auswertungen in einfacher Form verfügbar zu machen. Gleichzeitig wird die Transparenz in der landwirtschaftlichen Produktion im- mer wichtiger, um das Vertrauen der Verbraucher in die landwirtschaftlichen Produkte zu stärken.8

Das erste Programm LABIS - Landwirtschaftliches Betriebsleiter Informations System - wurde noch im gleichen Jahr für Windows programmiert. Mitte der 1990er Jahre war die Entscheidung, zukünftig Softwareprodukte ausschließlich auf CDs auszuliefern, ein innovatives Wagnis und entsprechend riskant. Mit dieser Entscheidung hat die BBJ-Un- ternehmensgruppe einen entscheidenden Schritt auf dem Markt absolviert.9

Das erste entwickelte Softwareprodukt enthält Programme, mit dessen Hilfe geforderte Auswertungen erfüllt werden können. Durch die umfassende Dokumentationspflicht auf landwirtschaftlichen Betrieben ist ein integriertes Datenmanagementprogramm hilf- reich, welches während des gesamten Wirtschaftsjahres alle Informationen sammelt und verarbeitet.10

Um weiterhin mit innovativen Angeboten die Datensicherheit auszubauen, bereitet die LAND-DATA Eurosoft GmbH & Co. KG in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für angewandte Fernerkundung und Informationssysteme mbH Luftbildaufnahmen vor. Diese Aufnahmen dienen in erster Linie der Beantragung von Flächenzahlungen. Zur korrekten Bearbeitung der Flächen werden Aufnahmen bis zu einem Meter mit Angaben aus den Flächenanträgen verglichen und unebene Flächen mit Höhenmesspunkten rech- nerisch aufgearbeitet.11

Mittlerweile ist die LAND-DATA Eurosoft GmbH & Co. KG der führende Anbieter für Agrarsoftware in Deutschland. Die Software ist optimal eingerichtet für die Anwendung in allen landwirtschaftlichen Bereichen. Der Rundum-Zufrieden-Bodenproben-Service wird als Dienstleistung von dem Unternehmen angeboten. Mit Unterstützung der Mitar- beiter beinhaltet dieser Service neben der Düngeempfehlung und der Applikationskarte für den Düngerstreuer auch die Konzeption, die Entwicklung, Pflege, den Service und Support für das benötigte Kartenmaterial, die Luft- und Satellitenbilder.12 Mit dem gezielten Einsatz von Programm-Modulen ist dieses Produkt im landwirtschaftlichen Bereich einzigartig.13

Mit dem Schwerpunkt im Bereich EDV-Dienstleistungen, dem Vertrieb von Hard- und Software, Service und Schulung und weiteren Elementen etabliert sich das Un- ternehmen in landwirtschaftlichen Betrieben. Ein dichtes Netzwerk an Experten für die jeweiligen Themengebiete ermöglichen eine schnelle und maßgeschneiderte Beratung.14

Mit der Möglichkeit eines Servicevertrages ist es für den Anwender leicht einen kostengünstigen zeitnahen und effektiven Telefonsupport zu erhalten. So stehen dem Landwirt gerade in der Antragszeit geschulte Mitarbeiter zur Verfügung, um im Umgang mit den Softwareprodukten Unterstützung zu leisten.15

2.2 CLG - Computerdienst für Landwirtschaft und Gewerbe GmbH

Die CLG Computerdienst GmbH ist, wie die LAND-DATA Eurosoft GmbH & Co. KG, ein Mitglied der BBJ-Unternehmensgruppe und wurde 1985 gegründet.16 Die Aktivitäten des Computerdienstleisters liegen im EDV-Service und dem Vertrieb von Hard- und Software. Besonders die Schwerpunkte der speziellen Lösungen für land- wirtschaftliche Betriebe, Gewerbe, klein- und mittelständische Unternehmen und Steu- erkanzleien werden u.a. mit DATEV durch verlässlichen und kompetenten Service betont.

Bereits 1986 wird ein Kooperationsvertrag mit dem Unternehmen PC-Agrar, der Hauptgesellschaft der BBJ-Unternehmensgruppe für den Geschäftsbereich IT, abgeschlossen, um regional als EDV-Systemhaus tätig zu sein.17

Bereits drei Jahre nach der Gründung weitet die CLG Computerdienst GmbH ihre Geschäftsbeziehung außerhalb von Deutschland aus. Mit der Zusammenarbeit in Österreich und der Schweiz soll insbesondere die Erarbeitung einer optimierten Düngeplanung im Vordergrund stehen.18 Mit der innovativen Installation eines flächendeckenden Netzes von über 100 meteorologischen Messstationen können erstmals deutschlandweite Auswertungen aufgezeichnet und ausgewertet werden.

Das Hauptaufgabengebiet der CLG Computerdienst GmbH liegt nach wie vor in der Beratung und dem Service rund um die Themen IT-Einsatz in mittelständischen Unter- nehmen.19

Seit Mitte Juli 2007 arbeitet die CLG Computerdienst GmbH eng mit der Firma TronicPlanet GmbH zusammen. Durch diesen Zusammenschluss besteht für beide Unternehmen die Möglichkeit, zukünftig noch besser auf die wachsenden Kunden- ansprüche und Entwicklungen im EDV-Bereich reagieren zu können. Die Kompetenz der CLG Computerdienst GmbH wird um einen wichtigen Anbieter im Bereich Netz- werklösungen, IT-Sicherheit, Hard- und Software, Internetlösungen etc. ergänzt.20

2.3 BBJ-Unternehmensgruppe

Bereits 1968 wurde aus der Bayerischen Jungbauernschaft e.V. die BBJ- Unternehmensgruppe gegründet. Diese Gruppe teilt ihre Tätigkeiten in 3 Geschäfts- bereiche:

- Buchführung / Steuerberatung
- IT: Agrarsoftware, Beratung und EDV-Dienstleistungen
- Labor- und Umweltanalytik

Für den Bereich IT dient das Unternehmen PC-Agrar Informations- und Beratungsdienst GmbH als Hauptgesellschaft (Holding) der BBJ-Unternehmensgruppe. Das Hauptaufgabengebiet der PC-Agrar liegt in der Konzeption, Softwareentwicklung und Beratung im eigenen Geschäftsbereich.21

Im Jahr 1989 wird an einer Neuausrichtung der Unternehmensgruppe gearbeitet, um einen umfassenden Informations- und Beratungsdienst aufzubauen. In dem neu zu er- arbeitenden Konzept sollen die Unternehmensbereiche Pflanzenbau, Tierhaltung und Management nicht mehr getrennt betrachtet werden, sondern mit Einbeziehung des Rechnungswesens werden die Bereiche betriebsindividuell aufeinander abgestimmt.22

Ein herausfordernder Schritt für die Unternehmensgruppe stellt die Öffnung der DDR und die folgende Wiedervereinigung dar. Gerade die Umwandlungen der LPGen in neue Rechtsformen, die Erstellung von Betriebsentwicklungsplänen und die Übernahme von Pflichtprüfungen sind eine wichtige Basis. Durch dieses neue Aufgabengebiet ergibt sich für das Unternehmen PC-Agrar eine Erweiterung der bisherigen Entwicklungen, u.a. mit der Erstellung von Wiedereinrichtungsplänen verbunden mit fundierter Unternehmensberatung.23

Bereits in den frühen 1990er Jahren entwickelt sich die Landwirtschaft zu modernen Betrieben, die ständig aktuell gehaltene Informationen sowohl im produktions- technischen als auch im ökonomischen Bereich benötigen. Die einzelnen Programme der Unternehmen der BBJ-Unternehmensgruppe fügen sich immer mehr zu einem kom- pletten Informationssystem zusammen. Neben den bewährten Programmen können Spezialprogramme angefügt werden. Dies ermöglicht den Landwirten eine hohe Flexi- bilität für die Erfassung und Auswertung der benötigten Daten. Erste Versuche für den mobilen Einsatz von Geräten werden ebenfalls durchgeführt, um eine entsprechende Entwicklung zu fördern.24

Im Jahr 1994 halten Hofcomputer Einzug auf den landwirtschaftlichen Betrieben. Diese sind ausgestattet mit der benötigten Software, die u.a. elektronischen Wetterstationen, Fütterungs-, Melkstandcomputer und Bordcomputer auf selbstfahrenden Arbeitsmaschinen und Hofwaagen beinhaltet. Diese Innovation Mitte der 1990er Jahre reduziert durch den Kommunikationsverbund den Arbeitsaufwand bei der Datenerfassung und ermöglicht eine lückenlose Datenkommunikation über die betrieblichen Vorgänge. Dadurch können Aussagen über die Gesamtsituation des Unternehmens noch schneller analysiert und Schwachpunkte leichter lokalisiert werden.25

Der Trend in der Landwirtschaft läuft Ende der 1990er Jahre immer mehr in Richtung eines umfassenden Systems, von der Schlagkartei über das Feldbuch bis hin zu GIS- Systemen, die weiterhin in den Mittelpunkt der Softwareentwicklung rücken. Der Vor- teil dieser GIS-Systeme liegt vor allem in der Erstellung von Ertrags- und Nähr- stoffkarten, die aufgrund von Bodenproben und Ertragsmessungen mit Hilfe von GPS- Positionsbestimmungen berechnet werden können. Durch eine sinnvolle Verknüpfung der Daten mit einer Schlagkartei können für mehrere Teilbereiche eines Schlages tat- sächliche Nährstoffbedarfe berechnet und an die Bordcomputer weitergegeben werden.

Diese teilschlaggenaue Bewirtschaftung wird als Precision Farming bezeichnet. Durch diese Möglichkeiten können Betriebsmittelkosten gesenkt und beschränkt verfügbare Produktionsfaktoren effektiver eingesetzt werden.26

Seit der Jahrtausendwende werden zunehmend Kooperationen mit LAND-DATA Or- ganisationen als auch zu Industrie- und Dienstleistungsunternehmen ausgebaut. So wird die Zusammenarbeit zu John Deere, Westfalia und vielen weiteren Unternehmen aus- geweitet, um z.B. neue Softwareprodukte und mobile Systeme zu testen und einzu- setzen.27

2.4 N.U. Agrar GmbH

Als Bindeglied zwischen Forschung und Praxis wurde im Jahr 1986 durch die Nor- dische Universität e.V. Flensburg und dem gemeinnützig anerkannten Förderkreis Agrarwissenschaften e.V. die N.U. Agrar GmbH gegründet. Die Hauptaufgabe ist die Erarbeitung und zügige Übertragung wissenschaftlicher Erkenntnisse in die praktische Landwirtschaft.

Bis zum heutigen Tag arbeitet die Gesellschaft nicht ausschließlich mit deutschen Landwirten zusammen. Die Beratung im landwirtschaftlichen Bereich hat sich nach Osteuropa ausgeweitet.28 Der Schwerpunkt der Forschung und Beratung liegt in der pflanzenbaulichen Beratung. Derzeit betreut die Gesellschaft ca. 1700 Betriebe mit Betriebsgrößen zwischen 5 und 10.000 ha und eine Gesamtfläche von ca. 1 Mio. ha.29 Die Gesamtfläche ist in über 7000 Parzellen eingeteilt. So können Fragestellungen aus der Praxis in Versuchen wissenschaftlich bearbeitet werden. Die Ergebnisse fließen kurzfristig in die praktische Beratung ein und werden außerdem regelmäßig im jährlichen Versuchsbericht und in Fachzeitschriften veröffentlicht.30

Das Dienstleistungsangebot der N.U. Agrar GmbH beschränkt sich nicht ausschließlich auf die pflanzenbauliche Beratung. Die unabhängige Pflanzenbauforschung in Feld- und Laborversuchen auf eigenen Versuchsstandorten gehört mit zum Angebot. Eine aus- führliche Auftragsforschung für Züchter und die Industrie sowie phytopathologische Untersuchungen (Sporenanalyse, Saatgutunterstützng) dienen dem effektiven Einsatz im Bereich Pflanzenbau, unabhängig der Branche.

Veröffentlichungen sind sowohl in diversen Abonnements als auch auf der Internetseite www.apba.de kostenpflichtig einsehbar. Um den Landwirten Informationen direkt vorzustellen, organisiert die N.U. Agrar GmbH Seminare und Tagungen, auf denen die Ergebnisse der Feld- und Laborversuche präsentiert werden.31

2.5 KTBL e.V.

Das Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.V. ist ein eingetragener Verein mit der Aufgabe neue Technologien im Bereich der Landwirtschaft zu definieren, zu entwickeln und anzubieten. Mit ca. 60 Mitarbeitern arbeitet der Verein überwiegend im technischen Bereich und beschreibt u.a. den Stand der Technik und definiert die gute landwirtschaftliche Praxis.

Die Aufgaben des KTBL e.V. sind in der Landwirtschaft weit gestreut. Die Mitarbeiter erarbeiten und veröffentlichen Planungsdaten für die Landwirtschaft und schätzen neue Technologien ein. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen werden nach der Erarbeitung national und international in Regelwerke eingebunden. Unterschiedliche Interessen, z.B. zwischen Landwirtschaft und Umweltschutz oder zwischen dem Bund und den Ländern werden durch den Stand der Technik zunehmend harmonisiert. Eine qualifizierte Gesprächs- und Arbeitsplattform für die Wissenschaft, Beratung, Verwaltung, Industrie und Praxis ist im Angebot des Vereins enthalten. Auch auf dem Gebiet der Forschung werden Vorhaben initiiert und betreut.32

Die Arbeitsweise in Arbeitsgemeinschaften hat sich seit vielen Jahren im KTBL e.V. bewährt. Neben den Mitarbeitern des KTBL sorgen ehrenamtliche Experten dafür, dass Zukunftsthemen initiiert und mit höchster Priorität bearbeitet werden.33

Eine dieser Arbeitsgruppen hat sich auf die Entwicklung des erweiterten XML-Stan- dard agroXML spezialisiert. Die Problemstellung liegt in der Weiterentwicklung und Etablierung dieses Standards als Datenaustauschstandard in der Landwirtschaft.34

2.6 Beziehungen der Unternehmen

Der Auftraggeber, die LAND-DATA Eurosoft GmbH & Co. KG ist Mitglied der BBJUnternehmensgruppe. Als Partner der LAND-DATA GmbH entwickelt die LANDDATA Eurosoft GmbH & Co. KG Software für den landwirtschaftlichen Bereich und nutzt dafür u.a. die Schnittstellen der Buchungssoftware ADNOVA finance.

Die CLG Computerdienst GmbH ist ebenfalls ein Mitglied der BBJ-Unternehmens- gruppe. Dieses Unternehmen ist spezialisiert auf den Vertrieb von Hard- und Software im landwirtschaftlichen Raum, aber auch für Gewerbetreibende. In Kooperation mit der LAND-DATA Eurosoft GmbH & Co. KG vertreibt die CLG Computerdienst GmbH die Software Agrar-Office. Die LAND-DATA Eurosoft GmbH & Co. KG übernimmt hauptsächlich das Aufgabengebiet der Schulung und des Service.

Die N.U. Agrar GmbH ist mit ihren Mitarbeitern in Praxistests auf Feldern für den Pflanzenbau beschäftigt. Durch neue Erkenntnisse in der Aussaat, Aufzucht oder Ernte oder durch Gesetzesänderungen können Landwirte ihre Arbeit effektiver planen und umsetzen. Die N.U. Agrar GmbH stellt den Inhalt der Homepage www.apba.de zusammen und hält durch Infobriefe die Landwirte auf dem aktuellsten Stand. Die LAND-DATA Eurosoft GmbH & Co. KG nutzt die Inhalte der Homepage für die Beratung der Landwirte im Ackerbau.

Der KTBL e.V. dient als Verein den Unternehmen als Dienstleister, um den entwickelten Standard agroXML umzusetzen.

3 Schlagkartei-Systeme

Eine Schlagkartei, Schlagdatei oder Feldkalender ist eine chronologische Aufzeichnung, mit der der Landwirt die auf einem Flurstück (Schlag) durchzuführende oder durchgeführte landwirtschaftlichen Maßnahmen für den Ackerbau verwaltet und kontrolliert. Sie bildet eine Grundlage für die Betriebsabrechnung eines landwirtschaftlichen Betriebes. Unter die mit der Schlagkartei verwalteten Maßnahmen fallen z.B. Saat-, Dünge- und Pflanzenschutzmaßnahmen.

Eine weitere Funktion der Schlagkartei ist die Dokumentation dieser Maßnahmen zum Nachweis der Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und zur Sicherstellung der Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln.

Eine Schlagkartei kann handschriftlich oder informationstechnisch umgesetzt werden.35 Im Jahr 2003 hat die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e.V. auf dem Markt an- gebotene Software mit Schwerpunkt der Ackerschlagkarteien getestet und das Ergebnis aufbereitet. Die DLG-Arbeitsgruppe Anwenderberater hat für die Landwirte aus dem Ackerbau versucht, eine Marktübersicht der Programme und Anbieter von Acker- schlagkarteien als Entscheidungshilfe zusammenzustellen. 2003 waren bereits 20 ver- schiedene EDV-Schlagkarteien im DLG-Agrarsoftware-Verzeichnis gemeldet.

Ein Hauptbestandteil des Tests lag in der benutzerfreundlichen Oberfläche, denn je leistungsfähiger die Programme sind, desto komplizierter werden die Programme meist in der Bedienung. Doch die Überforderung der Landwirte lässt die Produkte ungenutzt im Schrank verschwinden und viele Landwirte greifen auf eine eigens gebastelte Excel- Lösung bzw. eine Excel-Schlagkartei zurück. Doch selbst mit ausgeprägten Excel- Programmier-Kenntnissen sind schnell die Grenzen von Excel für eine Schlagkartei erreicht.

Für die DLG e.V. ist bei dieser Marktübersicht besonders der Typ des Betriebsleiters mit individuellen EDV-Kenntnissen für die Auswahl einer Schlagkartei ausschlaggebend.

Die DLG hat dabei vier Typen für Betriebsleiter mit den entsprechenden Eigenschaften definiert.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tabelle 1: Typen des Betriebsleiters für den Einsatz von EDV-Systemen36

Ein Blick in die Zukunft von der DLG e.V. verrät bereits 2003, dass die Agrarver- waltung in Zukunft ihren Hauptteil auf so genannte Geographische Informa- tionssysteme (GIS) legt. Neben der Möglichkeit der einfachen Schlagdarstellung über eingelesene GPS-Koordinaten bis hin zum Verarbeiten von amtlichen Liegenschafts- karten werden ab 2005 in der Agrarverwaltung verbindlich.

Lang bewährte Anträge wie der Agrarflächenantrag müssen seit diesem Datum geographisch nachgewiesen werden. Gerade Landwirte, die sich nur unregelmäßig mit dem Einsatz ihres Computers beschäftigen, werden zukünftig die elektronischen Anforderungen oftmals nur mit Hilfe von Dienstleistungen bewältigen können.37

3.1 Auswahl einer Schlagkartei

Aufgrund der kategorisierten Typen von Betriebsleitern hat die DLG e.V. die auf dem Markt vorhandenen Softwareprodukte den Landwirten zugeordnet. Dabei ist neben der reinen Kategorisierung auch der Preis relevant.

In der folgenden Abbildung sind verschiedene Programme von diversen Herstellern dargestellt. Die ovale Kennzeichnung zeigt die Empfehlung für den genannten Typen von Betriebsleiter. Ergänzend symbolisieren die Balken die Ausweitung auf andere Betriebsleitertypen, da eine Kategorisierung nicht eindeutig möglich ist, weil mehrere Typen mit der jeweiligen Software arbeiten können.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

In Anlehnung an: DLG-Mitteilungen - Schlagkarteien im Überblick38

Abbildung 2: Überblick der Schlagkarteien

Zu beachten in der Aufstellung sind die großen Preisdifferenzen für ähnliche Betriebsleitertypen. Der Unterschied erklärt sich mit der jeweiligen Software, weil verschiedene Zusatzprogramme (hier der Übersicht halber nicht aufgelistet) in den jeweiligen Produkten integriert sind.

Fällt die Wahl des Programms auf eine Excel-basierte Lösung, haben diese Arbeitsblätter gut begründete Vorteile:

- Excel-Arbeitsblätter sind preiswert, wenn sie nicht sogar kostenlos zur Verfügung gestellt werden
- der Einstieg in die Bedienung ist leicht, da der Standard Microsoft Excel ge- nutzt wird

Aber eine Excel-Anwendung hat auch ihre berechtigten Nachteile:

- abhängig vom Wissen des Anwenders können die Excel-Dateien nur begrenzt ausgebaut werden
- die Übersicht bei großen Datenmengen ist nicht mehr gewährleistet
- die Anschaffung von Microsoft Excel wird meist finanziell nicht berücksichtigt der Einsatz der Produkte ist versionsabhängig
- die Bedienung der Anwendung wird mit steigenden Anforderungen kompli- zierter

Der Griff zu fest programmierten Schlagkarteiprogrammen bietet folgende Vorteile: die Funktionen sind oft komfortabel und umfangreich

Auswertungsmöglichkeiten sind oftmals vorgegeben und können durch vorhandene Schnittstellen unbegrenzt genutzt werden

Allerdings hat der Einsatz von klassischen Schlagkarteiprogrammen auch Nachteile, die entsprechend berücksichtigt werden sollten:

- die Logik des Programms kann nicht individuell verändert werden
- meist sind die Anschaffungskosten und Kosten der dazugehörigen Pflegeverträge höher
- EDV-Einsteigern wird der Einstieg in die Bedienung durch die Funktionsfülle erschwert

Letztlich muss die Wahl der Software von jedem Betriebsleiter individuell getroffen werden. Dabei spielen nicht nur die Funktionen der Software relevant, sondern auch die finanziellen Möglichkeiten des Betriebes.

Um die richtige Software für einen Betrieb zu finden empfiehlt sich immer eine DemoVersion, falls vorhanden, für die klassischen Schlagkarteiprogramme zu testen.39

3.2 Unternehmensführung auf Basis einer Schlagkartei

Um im Bereich des Pflanzenbau eine qualifizierte Unternehmensführung zu gewährleisten ist eine Vielzahl von Daten möglichst genau zu erfassen. Hier ist der Einsatz von EDV-Programmen mittlerweile üblich.

Wichtige Daten in einer Schlagkartei sind u.a.: Naturalerträge bei Verkaufsfrüchten (Wiegung), Massenerträge im Futterbau (Wiegung oder Schätzung), Nährstoffkon- zentration, Aufwandskosten für z.B. Saatgut und Pflanzenschutz, andere variable Kosten wie Maschinenkosten oder Hagelversicherung, Zeitpunkt und Mengen der Wirtschaftsdüngerausbringung, Faktoransprüche wie Fruchtfolgestellung oder Ar- beitskraftstunden, staatliche Förderungen, Daten über Bestandsbeobachtung, Boden- und Klimabedingungen.

Die wichtigsten Bestandteile einer EDV-unterstützen Lösung liegen dabei in der Auswertung der Daten und verschiedener Instrumente für die Unternehmensführung.

Für gezielte wirtschaftliche Auswertungen in Hinsicht der Deckungsbeitragsrechnung oder Stückkostenrechnung ist eine möglichst genaue Eingabe der Daten erforderlich.

Außerdem ist die Bilanzierung von Nährstoffen und vertikale und horizontale Schlagvergleiche möglich.

Diese Auswertungen dienen neben der Fruchtfolgeplanung, dem Güllemanagement und diverser Entscheidungshilfen, die auf die jeweiligen Bundesländer abgestimmt sind, als Instrumente für die erfolgreiche Unternehmensführung im Pflanzenbau.40

3.3 Grundlagen für den Pflanzenschutz

Laut dem Pflanzenschutzgesetz vom 15.09.1986 ist jeder landwirtschaftliche Betrieb verpflichtet, nach Maßgabe elektronische oder schriftliche Aufzeichnungen über die im Betrieb angewandten Pflanzenschutzmittel zu führen. Die Mindestangabe für die Aufzeichnungspflicht umfasst den Namen des Anwenders, die jeweilige Anwendungsfläche, das Anwendungsdatum, das verwendete Pflanzenschutzmittel, die Aufwandsmenge sowie das Anwendungsgebiet.

Die gesetzliche Aufbewahrungsfrist für diese Aufzeichnung beläuft sich auf mindestens zwei Jahre.41

Der Bereich der Pflanzenkulturen unterliegt dem strengen Gesetz zum Schutz der Kulturpflanzen. Dieses Pflanzenschutzgesetz befasst sich u.a. mit dem Schutz der Nutzpflanzen und Pflanzenerzeugnisse vor Schaderregern, der Abwendung von Ge- fahren beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und dem Einsatz von Stoffen, die die Lebensweise von Pflanzen beeinflussen. Weitere wichtige Bestandteile sind die Be- stimmungen über Zulassung und Kennzeichnung sowie der Anwendung der Pflan- zenschutzmittel.42

Für die gute fachliche Praxis, die Gesunderhaltung und Qualitätssicherung von Pflanzen und Pflanzenerzeugnissen dienen dem Landwirten folgende Grundsätze:

- Abwechslungsreiche Fruchtfolgegestaltung, um Schaderregern die Massenvermehrung zu erschweren,
- Bevorzugung resistenter Sorten, um Chemie zu sparen,
- optimale Bodenbearbeitung und Saattechnik, um gute Startbedingungen für die Nutzpflanzen zu schaffen,
- Nützlinge fördern, durch Schaffung von Ausgleichsflächen, Bestände beobachten und kontrollieren,
- bevorzugen durchführender mechanischer, biologischer und biotechnischer Maßnahmen gegenüber der Chemie,
- Teilflächenbehandlung, um Mittel einzusparen,
- Informationen zum Pflanzenschutz nutzen, um zielgerichtet reagieren zu kön- nen
- Aufzeichnen aller Maßnahmen in der Schlagkartei, um eine Erfolgskontrolle über die einzelnen Jahre zu haben.43

Um die Grundsätze der guten fachlichen Praxis zu beherrschen ist die Nutzung von aktuellen Informationen äußerst wichtig. Neben den ortsansässigen Genossenschaften und Landwirtschaftskammern gibt es reichlich Informationen zu neuen Maßnahmen im Bereich Pflanzenbau im Internet zu finden.

Um gefilterte Informationen für seine Region zu erhalten empfiehlt es sich, die Infor- mationen aus dem Internet in Kombination mit einem Softwarevertrieb zu nutzen. Für diesen Zweck gibt es beispielsweise das Unternehmen LAND-DATA Eurosoft GmbH & Co. KG, welches die Software Agrar-Office vertreibt, schult und die Landwirte betreut. Parallel dazu ist das Unternehmen N.U. Agrar GmbH in enger Zusammenarbeit mit den Landwirten durch die Homepage www.apba.de verbunden. Durch Pflanzenversuche in verschiedenen Regionen innerhalb deutschlands und europaweit können regelmäßig neue Erkenntnisse im Anbau oder der Behandlung den Infobriefen auf der Homepage entnommen werden.

[...]


2 Vgl. agroXML - Informationstechnik für die zukunftsorientierte Landwirtschaft (2007a)

3 Vgl. agroXML - Informationstechnik für die zukunftsorientierte Landwirtschaft (2007b)

4 Vgl. agroXML - Informationstechnik für die zukunftsorientierte Landwirtschaft (2007c)

5 Vgl. agroXML - Informationstechnik für die zukunftsorientierte Landwirtschaft (2007d)

6 Vgl. APBA (2010a)

7 Vgl. BBJ - Kurzvorstellung (2010a)

8 Vgl. BBJ - 20 Jahre Agrarsoftware (2005a)

9 Vgl. BBJ - 20 Jahre Agrarsoftware (2005b)

10 Vgl. BBJ - 20 Jahre Agrarsoftware (2005c)

11 Vgl. BBJ - 20 Jahre Agrarsoftware (2005d)

12 Vgl. agripool.de (2010)

13 Vgl. Agrar-Office (2010a)

14 Vgl. BBJ-Unternehmensgruppe (2010a)

15 Vgl. LAND-DATA Eurosoft (2010)

16 Vgl. BBJ - 20 Jahre Agrarsoftware (2005e)

17 Vgl. BBJ - 20 Jahre Agrarsoftware (2005f)

18 Vgl. BBJ - 20 Jahre Agrarsoftware (2005g)

19 Vgl. BBJ-Unternehmensgruppe (2010b)

20 Vgl. Tronicplanet GmbH (02.08.2007)

21 Vgl. BBJ - Kurzvorstellung (2010b)

22 Vgl. BBJ - 20 Jahre Agrarsoftware (2005h)

23 Vgl. BBJ - 20 Jahre Agrarsoftware (2005i)

24 Vgl. BBJ - 20 Jahre Agrarsoftware (2005j)

25 Vgl. BBJ - 20 Jahre Agrarsoftware (2005k)

25 Vgl. BBJ - 20 Jahre Agrarsoftware (2005l)

27 Vgl. BBJ - 20 Jahre Agrarsoftware (2005e)

28 Vgl. N.U. Agrar GmbH (2010a)

29 Vgl. APBA (2010b)

30 Vgl. N.U. Agrar GmbH (2010b)

31 Vgl. N.U. Agrar GmbH (2010c)

32 Vgl. Das KTBL (2010a)

33 Vgl. Das KTBL (2010b)

34 Vgl. Das KTBL (2010c)

35 Wikipedia (2010)

36 Vgl. DLG-Mitteilungen (11/2003)

37 Vgl. DLG-Mitteilungen (11/2003)

38 Vgl. DLG-Mitteilungen (11/2003)

39 Vgl. DLG-Mitteilungen (11/2003)

40 Vgl. Agrarwirtschaft: Grundstufe Landwirt (2007a)

41 Vgl. Pflanzenschutzgesetz (15.09.1986)

42 Vgl. Agrarwirtschaft: Grundstufe Landwirt (2007b)

43 Vgl. Agrarwirtschaft: Grundstufe Landwirt (2007c)

Ende der Leseprobe aus 101 Seiten

Details

Titel
Konzeption und prototypische Umsetzung der Übertragung von Daten für die Pflanzenbauberatung aus dem Internet in eine Schlagkartei
Untertitel
Konkretisiert am Beispiel der Software "Agrar-Office"
Hochschule
Fachhochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, Hochschulstudienzentrum Duisburg
Note
1,7
Autor
Jahr
2010
Seiten
101
Katalognummer
V183864
ISBN (eBook)
9783656084747
ISBN (Buch)
9783656084877
Dateigröße
2458 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
AgroXML, Landwirtschaft, Agrar-Office, Schlagkartei
Arbeit zitieren
Verena Lang (Autor:in), 2010, Konzeption und prototypische Umsetzung der Übertragung von Daten für die Pflanzenbauberatung aus dem Internet in eine Schlagkartei, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/183864

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