Die kommunikativen Mittel des Säuglings


Hausarbeit, 1999

16 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Die Methode der Psychoanalyse

Die Methode der Direktbeobachtung

Vergleich der beiden Methoden

Die kommunikative Kompetenz des Säuglings
Wie nimmt der Säugling seine Umwelt wahr?
Visuell
Auditiv
Wie nimmt der Säugling sich selbst wahr?
Kommunikation des Säuglings

Schluß

Bibliographie

Einleitung

In der Hausarbeit wird die vorsprachliche Phase des Menschen untersucht. Es wird versucht, die Selbstempfindung des Säuglings während dieser Zeit zu analysieren.

In der Hausarbeit wird die Möglichkeit der vorsprachlichen Kommunikation der Säuglinge behandelt.

Da der Säugling während dieser Zeit nicht befragt werden kann, greifen die Autoren auf die Psychoanalyse und auf die Methode der Direktbeobachtung zurück. Da diese Methoden wichtig für die Analyse dieser Phase sind, werden sie zunächst in der Hausarbeit kurz beschrieben.

Als Schwerpunkt der Arbeit sind die ersten Lebenswochen des Säuglings gewählt. In dieser Phase wird der Säugling von verschiedenen Autoren als autistisch beschrieben. Die Hausarbeit beschäftigt sich daher auch mit den Wahrnehmungsfähigkeiten und mit den Kommunikationsmöglichkeiten des Säuglings mit seiner Bezugsperson (zumeist mit der Mutter).

Die Methode der Psychoanalyse

Die Psychoanalyse ist eine Methode zur Heilung psychischer Störungen und eine Theorie zur Erklärung der psychischen Vorgänge im Menschen. Sie wurde von Freud begründet. Heute lassen sich die verschiedenen Ansätze kaum noch systematisch erfassen. Die Psychoanalyse ist seit ihrem Bestehen umstritten.

Sie basiert auf der Befragung des Patienten. Da der Säugling nicht direkt befragt werden kann, mußte ein anderer Zugang für die Erschließung seiner Gedankenwelt gefunden werden. In der Psychoanalyse wird der Versuch unternommen aus den Aussagen Erwachsener, Rückschlüsse auf die ersten Lebensmonate und Tage zu ziehen. Man versucht durch die Psychoanalyse auch gesicherte Aussagen, über das Kommunikationsvermögen des Säuglings während dieser Zeit zu machen.

Die Kindheitsforschung machte eine Entwicklung durch; es wurden verschiedene neue Methoden entwickelt. Zunächst versuchte man, Erkenntnisse aus der Befragung Erwachsener zu gewinnen. Dann wurde eine zweite Quelle, die Kinderanalyse, entwickelt. Zunächst nur bei den Kindern, bei denen die Neurosenverhütung im erzieherischen Handeln auf ihre Grenzen gestoßen war, dann auch bei „normal“ entwickelten Kindern.[1]

Die Methode der Direktbeobachtung

Die Methode der Direktbeobachtung wurde später als die Psychoanalyse entwickelt. Ihre Wurzeln hat sie bereits bei Freud, der seinen Schülern dazu geraten hat. Bei einigen seiner Patienten ging er selbst zur Direktbeobachtung über.

Durch die Erfindung der Videokamera hat die Säuglingsforschung neue Möglichkeiten der Analyse bekommen. Durch die Aufnahmen können die Verhaltensweisen der Säuglinge sehr genau beobachtet werden. Sie können zeitlich genau analysiert werden. Zudem hat man durch die Filmaufnahmen die Möglichkeit, die Reaktionen des Säuglings auf einen bestimmten Reiz, beliebig oft anzuschauen und auszuwerten. Man kann ihn auch mit früher aufgenommen Material vergleichen, bzw. das Material kann als Ausgangspunkt für Filmmaterial, das später aufgenommen wird, dienen.

Genaue Zeitdauer für Augenfixierung, Anlächeln und andere Körperbewegungen können gemessen werden etc.

Dornes ist der Meinung, daß beim Säugling Körper und Psyche sehr eng verbunden sind. Seine Empfindungen drücken sich direkt in seinem Verhalten aus. Er hat noch nicht die Fähigkeit erworben, seine Gefühle zu verbergen. Aufgrund dessen schließt er darauf, daß die Gefühlsausdrücke, Körpermotorik und andere Verhaltensmanifestationen die besten und zuverlässigsten Auskunftgeber über die Gefühlslage des Säuglings sind.[2]

Vergleich der beiden Methoden

Die Methoden verwenden zwei verschiedene Betrachtungsmöglichkeiten des Säuglings. Die Psychoanalyse versucht auf dem Wege der Empathie und Introspektion zu ihren Ergebnissen zu kommen, während bei der Direktbeobachtung das Kind „von außen“ beobachtet wird.

Die Kindheitsforschung durch die Analyse von Träumen, Symptomen und Assoziationen, wie es bei der Psychoanalyse üblich ist, stößt an ihre Grenze, wenn man die ersten anderthalb Lebensjahre untersuchen möchte.[3] Man hat durch die Methoden der verbalen (freien) Assoziation von Erwachsenen und der symbolischen Kommunikation mit Erwachsenen, eine nur sehr beschränkte Möglichkeit diese Zeit zu erforschen, so daß man mit Hilfe der Psychoanalyse nur schwer in diesen Lebensabschnitt vordringen kann. Gesicherte Forschungsergebnisse und Schlüsse lassen sich so aus der Psychoanalyse nur schwer ziehen.

Schon Freud hat seinen Schülern bei der Erforschung dieser Zeitspannen zur Einbeziehung von Direktbeobachtungsmethoden geraten. Er hat sogar im Sommer 1920 geschrieben, daß seine drei Abhandlungen zur Sexualtheorie ungeschrieben hätten bleiben können, wenn die Menschen mehr Informationen aus der direkten Beobachtung der Kinder ziehen könnten.[4] Er gibt hier also den Möglichkeiten der Direktbeobachtung den Vorrang vor der Psychoanalyse. Die Methode der Direktbeobachtung erscheint selbst ihm, als „Vater“ der Psychoanalyse hier geeigneter.

Dornes ist der Meinung, daß die Psychoanalyse im Bereich der Kindheitsforschung zu Fehlurteilen und Fehleinschätzungen geführt hat. Durch die psychoanalytische Theorie wurde der Säugling als ein passives, hilfloses und undiffernziertes Wesen eingestuft.[5] Er hält für diesen Altersbereich die Methode der Direktbeobachtung für geeigneter und kommt aufgrund dessen auch zu einer anderen Einschätzung des Säuglings.

Als einen weiteren Schwachpunkt führt Dornes das Problem des Adultomorphismus an. Es besagt, daß der Säugling durch die rekonstruktive Methode in Kategorien des Erwachsenen beschrieben wird. Dadurch kann das Bild entstehen, daß er eine undifferenzierte Wahrnehmung hätte.

Ergänzend hierzu kommt der Pathomorphismus. Hier wird der Säugling mit Begriffen beschrieben, die in die Erwachsenenpathologie gehören. Wenn man den Säugling als autistisch einschätzt, dann orientiert man sich hier auch an einem erwachsenen Autisten.[6]

[...]


[1] Anna Freud, Seite 18.

[2] Dornes, Seite 26.

[3] Dornes, Seite 22.

[4] Sigmund Freud , Seite 35.

[5] Dornes, Seite 22.

[6] Dornes, Seite 25.

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Die kommunikativen Mittel des Säuglings
Hochschule
Universität Hamburg  (Pädagogisches Institut)
Note
1
Autor
Jahr
1999
Seiten
16
Katalognummer
V18359
ISBN (eBook)
9783638227254
Dateigröße
489 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
In der Hausarbeit werden die kommunikativen Möglichkeiten des Säuglings genau beschrieben, basiernd auf den anatomischen Entwicklungsprozessen.
Schlagworte
Mittel, Säuglings
Arbeit zitieren
Martin Boras (Autor:in), 1999, Die kommunikativen Mittel des Säuglings, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/18359

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