Leit- und Orientierungssysteme in Bibliotheksneubauten

Beispiele unter Berücksichtigung der Signaletik in Öffentlichen Bibliotheken in Nordrhein-Westfalen


Bachelorarbeit, 2011

144 Seiten, Note: 1,8


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Architektur und Orientierung
2.1 Gemeinsamkeiten von Leitsystemen und Orientierungssystemen
2.2 Das Leitsystem
2.3 Das Orientierungssystem

3 Die Signaletik
3.1 Identität durch Signaletik
3.2 Sicherheit durch Signaletik

4 Barrierefreiheit

5 Leit- und Orientierungssysteme außerhalb der Bibliothek

6 Leit- und Orientierungssysteme innerhalb der Bibliothek
6.1 Informationstheken
6.2 Akustische Systeme
6.3 Visuelle Systeme
6.3.1 Beschilderung
6.3.2 Piktogramme
6.3.3 Karten

7 Design der Signaletik
7.1 Corporate Design
7.2 Design
7.2.1 Farbe
7.2.2 Schrift
7.2.3 Formen und Materialien

8 Raumatmosphäre
8.1 Beleuchtung
8.2 Klima

9 Ausgewählte Beispielbibliotheken
9.1 Mediothek Krefeld
9.2 Zentralbibliothek Hamm

10 Zusammenfassung und Ausblick

11 Gesprächsprotokolle
11.1 Mediothek Krefeld mit Frau Buchholtz, am 14.07.2011
11.2 Zentralbibliothek Hamm mit Frau Becker, am 15.07.2011

12 Literaturverzeichnis

13 Anhang

Anhangverzeichnis

Abbildung 1 Regalaufstellung; Henning 1997, S.49

Abbildung 2 Verteilung der Informationsaufnahme; Rau 2011, S.34

Abbildung 3 mobiles Gerät der Einsatzkräfte mit Indoor-Navigations-Integrationsplattform; Rüppel 2011

Abbildung 4 Drei-Komponenten-Pyramide; Calori 2007, S. 62

Abbildung 5 Blickwinkelgesetz 1; Suchanek 2008, S. 13

Abbildung 6 Blickwinkelgesetz 2; Suchanek 2008, S.14

Abbildung 7 Blickwinkel eines stehenden und laufenden Menschen; Smithuijzen 2007, S. 218

Abbildung 8 Beschriftung zu einer Ausstellung in Lissabon; TwoPoint.net (Hg.) 2010, S. 134

Abbildung 9 Parkhaus des Eureka Towers in Melbourne; TwoPoints.net (Hg.) 2010, S. 140

Abbildung 10 Osaka University of Arts; TwoPoints.net (Hg.) 2010, S. 143

Abbildung 11 Piktogramme vom Ordnungsamt der Stadt Frankfurt am Main; TwoPoints.net (Hg.) 2010, S.25

Abbildung 12 Burgen, Schlösser, Altertümer in Koblenz; Meuser 2010, S. 97

Abbildung 13 Piktogramme der Olympischen Spiele 1963; Uebele 2006, S. 54

Abbildung 14 Piktogramme des Freizeitbads Bernaqua; Meuser 2010, S. 346

Abbildung 15 Themenspezifische Piktogramme für eine Seilbahn; Lacher (Hg.) 2004

Abbildung 16 Themenspezifische Piktogramme der American International School Wien; Meuser 2010, S. 264

Abbildung 17 Maritime Piktogramme der Hafencity Hamburg; Meuser 2010, S. 383

Abbildung 18 Piktogramme des National Zoological Park in Washington; Smitshuijzen 2007, S.339

Abbildung 19 Piktogramme für Toiletten; TwoPoints.net (Hg.) 2010; S. 177

Abbildung 20 Wegweisende Piktogramme für Toiletten; TwoPoints.net (Hg.) 2010, S. 150 79 Abbildung 21 Piktogramme für Toiletten; TwoPoints.net (Hg.) 2010, S. 106

Abbildung 22 Realistische Piktogramme; Meuser 2010, S. 73

Abbildung 23 Ein Piktogramm, das aus vielen Piktogrammen besteht; TwoPoints.net (Hg.) 2010, S. 32

Abbildung 24 Piktogramme mit zusätzlicher Brailleschrift; Rau 2011, S. 39

Abbildung 25 Bibliotheksspezifische Piktogramme aus Schweden; PLA - Public Library Association 2008

Abbildung 26 Länderspezifische Piktogramme aus Indien; Meuser 2010, S.397

Abbildung 27 Länderspezifische Piktogramme aus Japan; TwoPoints.net (Hg.) 2010, S.49

Abbildung 28 Länderspezifische Piktogramme aus Arabien; Meuser 2010, S. 219

Abbildung 29 Karte mit weiterführenden Hinweisen auf dem Boden; Meuser 2010, S. 402

Abbildung 30 Kartenausrichtung; Smitshuijzen 2007, S. 352

Abbildung 31 Dreidimensionale Karte aus der Vogelperspektive; Meuser 2010, S.408

Abbildung 32 Haptische Karte; Uebele 2006, S. 248 85 Abbildung 33 Karte mit tastbarer Brailleschrift; Uebele 2006, S.

Abbildung 34 Haptische Karte mit Brailleschrift Dresdener Zwinger; Meuser 2010, S. 68

Abbildung 35 Corporate Identity; auf der Grundlage von Messedat 2005; S. 20-24

Abbildung 36 Farbharmonien; Hammer 2008, S. 180

Abbildung 37 Farbharmonien zu verschiedenen Jahreszeiten; Hammer 2008, S. 205 87

Abbildung 38 Farbkontraste; Uebele 2006, S. 67

Abbildung 39 Negativ Beispiel für die Farbgestaltung eines Leitsystems; Meuser 2010, S. 336

Abbildung 40 Kombination von Farbe und Zeichen; Meuser 2010, S. 405

Abbildung 41 Kombination von Schrift und Muster; Meuser 2010, S. 392

Abbildung 42 Schriftarten Helvetica und Frutiger; Smitshuijzen 2007, S. 307/308

Abbildung 43 Variationen von Schilderformaten; Smitshuijzen 2007, S. 222

Abbildung 44 Wandgestaltung macht Schilder unnötig; UW Design Show 2010

Abbildung 45 Verschiedene Schilderformen; Calori 2007, S. c3 ff

Abbildung 46 Roomware; Smitshuijzen 2007, S. 253

Abbildung 47 Gutes Beispiel für Lichtreflexion Staats- und Stadtbibliothek Augsburg; Schrammel 2011, S. 6/7

Abbildung 48 einige Beispiele von Hinweisen mit LED-Beleuchtung; Jung 2011, S.2-13

Abbildung 49 Querschnitt der Mediothek Krefeld Südansicht

Abbildung 50 Querschnitt der Mediothek Krefeld Nordansicht

Abbildung 51 Längsschnitt der Mediothek Krefeld Westansicht

Abbildung 52 Längsschnitt der Mediothek Krefeld Ostansicht

Abbildung 53 Grundriss Erdgeschoss Mediothek Krefeld

Abbildung 54 Grundriss 1. Obergeschoss Mediothek Krefeld

Abbildung 55 Grundriss 2. Obergeschoss Mediothek Krefeld

Abbildung 56 Dachaufsicht Mediothek Krefeld

Abbildung 57 Außenansicht der Mediothek Krefeld

Abbildung 58 Eingang und Logo der Mediothek Krefeld

Abbildung 59 Spiralförmiger Aufbau der Etagen

Abbildung 60 Rampe innerhalb der Mediothek Krefeld

Abbildung 61 Haptische Beschriftung am Rampenhandlauf

Abbildung 62 Hängender Gebäudeplan im Eingangsbereich

Abbildung 63 Handzettel des Gebäudeplans

Abbildung 64 Flucht- und Rettungsplan der Mediothek Krefeld

Abbildung 65 Automatische Rückgabe

Abbildung 66 Verbuchungsstation der Medien

Abbildung 67 Geldautomat zur Gebührentilgung

Abbildung 68 Internetarbeitsplätze in der Mediothek Krefeld

Abbildung 69 OPAC- Zugang

Abbildung 70 Servicetheke im Eingangsbereich

Abbildung 71 Informationstheke und Anmeldung

Abbildung 72 Informationstheke in der Mediothek Krefeld

Abbildung 73 Beschriftung der Kinder- und Jugendbibliothek

Abbildung 74 Graue Beschriftung des Cafés und den Toiletten

Abbildung 75 Regaltreppe der Mediothek Krefeld 108

Abbildung 76 Deckblatt der Regalordnung

Abbildung 77 Seite 1 der Regalordnung

Abbildung 78 Seite 2 der Regalordnung

Abbildung 79 Seite 3 der Regalordnung

Abbildung 80 Detailliertere Bestandsübersicht

Abbildung 81 Regalstirnbeschriftung

Abbildung 82 Beschriftungsbox mit jeweiliger Regalnummer

Abbildung 83 Beschriftung am Regalbrett

Abbildung 84 Regalbeschriftung der AV-Medien im Atrium

Abbildung 85 Regalbeschriftung der Jugendbücher im Atrium der Mediothek Krefeld

Abbildung 86 Dachfenster der Mediothek Krefeld

Abbildung 87 Grundriss Untergeschoss Zentralbibliothek Hamm

Abbildung 88 Grundriss Erdgeschoss Zentralbibliothek Hamm

Abbildung 89 Grundriss 1.Obergeschoss Zentralbibliothek Hamm

Abbildung 90 Grundriss 2. Obergeschoss Zentralbibliothek Hamm

Abbildung 91 Grundriss 3.Obergeschoss Zentralbibliothek Hamm

Abbildung 92 Grundriss 4.Obergeschoss Zentralbibliothek Hamm

Abbildung 93 Dachaufsicht Zentralbibliothek Hamm

Abbildung 94 Schriftzug des Heinrich-von-Kleist-Forums in Hamm

Abbildung 95 Schriftzug der Zentralbibliothek Hamm

Abbildung 96 Gebäude des Heinrich-von-Kleist-Forums

Abbildung 97 Aussicht auf den Vorplatz

Abbildung 98 Drei-Sinne-Prinzip bei der Beschriftung innerhalb des Aufzugs

Abbildung 99 Treppenhaus der Zentralbibliothek Hamm

Abbildung 100 Deckenfenster der Zentralbibliothek Hamm

Abbildung 101 Einsicht vom Treppenhaus in die einzelnen Etagen

Abbildung 102 Flyer mit etagenspezifischer Farbe

Abbildung 103 Dreieckiger Aufsteller mit Gebäude- und Etagenplan

Abbildung 104 Erste und Zweite Seite des Handzettels

Abbildung 105 Dritte und vierte Seite des Handzettels

Abbildung 106 Regalstirnbeschilderung

Abbildung 107 Beschilderungüber dem Regal

Abbildung 108 Beschilderungsbox und Beschilderung am Regalboden

Abbildung 109 Zusätzliche Orientierungshilfe für die Romanaufstellung

Abbildung 110 Beschriftung in der Kinderbibliothek

Abbildung 111 Die Hörbar der Zentralbibliothek Hamm

Abbildung 112 Medienförderanlage der Zentralbibliothek Hamm; aus Modernste Stadtbibliothek Deutschlands in Hamm eröffnet, ABI-Technik

Abbildung 113 Teil der Medienförderanlage

Abbildung 114 Informationstheke in der 1. Etage

Abbildung 115 Informationstheke in der 2. Etage

Abbildung 116 Fenster und Ausblick der Zentralbibliothek Hamm

Abbildung 117 Kunstgegenstände in der Zentralbibliothek Hamm

1 Einleitung

Bibliotheken erfüllen vielfältige Funktionen in der Gesellschaft und bei der In- formationsvermittlung. Eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg dieser Aufgaben besteht in der Erzeugung des Informationszugangs. Dieser Zugang ist in erster Linie physisch in Bezug auf die bereitgestellten Medien und der Biblio- thek als Gebäude zu verstehen. Folglich ist das Informationsdesign, welches sich aus dem Leitsystem, dem Orientierungssystem und der Signaletik zusammen- setzt, ein unerlässliches Hilfsmittel um Bibliothekskunden diesen Zugang zu ge- währleisten. In der vorliegenden Bachelorarbeit werden die elementaren Be- standteile eines Leit- und Orientierungssystems dargestellt und unter der be- sonderen Berücksichtigung der Signaletik erläutert. Dabei ist zu klären, ob eine angewandte Signaletik innerhalb der Gestaltung des Leit- und Orientierungssys- tems die Orientierung in einer Bibliothek verbessert und ob dies Auswirkungen auf das Wohlbefinden des Benutzers und daran anschließend auf das Biblio- theksimage hat. Zunächst wird der besondere Zusammenhang zwischen der Architektur des Gebäudes und der menschlichen Orientierung näher erläutert. Daran anschließend werden die Gemeinsamkeiten eines Leitsystems und eines Orientierungssystems herausgearbeitet sowie deren jeweiligen individuellen Merkmale und Besonderheiten. Der Fokus der Bachelorarbeit liegt auf der The- matik der Signaletik, welcher auf der Grundlage aktuellster Informationen be- schrieben wird. Innerhalb dieses Themenkomplexes werden zudem der Zusam- menhang zwischen einer guten Signaletik und der Identitätsbildung eines Ge- bäudes bzw. einer Einrichtung herausgearbeitet sowie der Aspekt der Sicherheit, welcher sich durch eine vorausschauende Planung verbessert. Ein gelungenes Leit- und Orientierungssystem mit einer guten Signaletik kann nur mit einer frühzeitigen und sorgfältigen Planungsphase realisiert werden. Dieser Planungs- prozess wird jedoch nur vereinzelt thematisiert und nicht ausführlicher bearbei- tet, da der Schwerpunkt dieser Bachelorarbeit auf der Analyse der daraus ent- stehenden Resultate und deren Realisierung liegt. Die Grundlage einer barriere- freien Gestaltung des Leit- und Orientierungssystem wird in einem separaten Kapitel erläutert. Zusätzlich werden bei den jeweiligen Sachverhalten wie bei- spielsweise der Farbe oder der Schrift geeignete Varianten genannt. Das Kon- zept eines Leit- und Orientierungssystems ist in zwei Kategorien unterteilt: au- ßerhalb und innerhalb der Bibliothek. Unter dem erst genannten Teilbereich werden relevante Eigenschaften der Beschilderung für den Außenbereich ge- nannt und im darauffolgenden Kapitel werden akustische und visuelle Systeme sowie die Platzierung von Informationstheken behandelt. Das Design des Leit- und Orientierungssystems und der Bezug zum Corporate Design werden daran anschließend ausführlich erläutert. Bei den Themenkomplexen werden finanziel- le Einschränkungen hinsichtlich der Realisierung nur bedingt als begrenzendes Element berücksichtigt. Ein wichtiger Bestandteil der Signaletik ist der Bezug zur Raumatmosphäre, welche hier nur in den Kategorien Beleuchtung und Tempe- ratur bearbeitet werden. Ferner gibt es Leit- und Orientierungssysteme in virtu- eller und interaktiver Form im Internet, dieser große Themenkomplex wird nicht behandelt. Die, im theoretischen Teil, abhandelten Eigenschaften eines Leit- und Orientierungssystems mit einer guten Signaletik werden an zwei Beispielbiblio- theken konkretisiert: Der Mediothek Krefeld und der Zentralbibliothek Hamm. Am Ende der Bachelorarbeit werden die Arbeitsergebnisse zusammengefasst und ein kleiner Ausblick auf kommende Trends im Bereich des Designs von Leit- und Orientierungssystemen gegeben.

2 Architektur und Orientierung

Der Mensch versucht seit jeher sich in seiner Umgebung zu orientieren. Zu einer Zeit, als es noch kein Papier und keine Schrift gab, wurden Objekte wie bei- spielsweise Höhlenwände oder Steine mit Zeichen und Symbolen markiert. Durch diese visuelle Kommunikation wurden Zeichen eine bestimmte Bedeu- tung zugewiesen. Diese Bedeutung konnte von denjenigen gelesen und inter- pretiert werden, die ebenfalls diese Zeichen im selben Kontext verwendeten1. Sie beherrschten folglich die gleiche Zeichensprache. Die Fähigkeit, sich zu ori- entieren war lebensnotwendig. Man orientierte sich an auffälligen Naturgege- benheiten und am Stand der Himmelsgestirne2. Im 21. Jahrhundert ist die Orien- tierung immer noch einer der wichtigsten Grundbedürfnisse in unserem Leben. „ Mit der zunehmenden Beschleunigung und Komplexität unserer Lebensverhält- nisse wächst in gleichem Maße auch unser Bedürfnis nach Orientierung “3. Diese Orientierung ist in großen Städten aufgrund deren rasanten Wachstums und der daraus resultierenden Anonymität häufig nicht gegeben. „ Orientierungssysteme sind folglich das Produkt einer Gesellschaft, deren Mitglieder sich darauf verstän- digt haben, einander möglichst aus dem Wege zu gehen und die sich dies existen- tiell auch leisten können “ 4.

Heutige Anforderungen an die Architektur beinhalten Aspekte der Multifunktio- nalität und Variabilität von Bautypen5. Durch diesen Anspruch, ein Gebäude zu konzipieren, welches bei eventuellen Veränderungen im Nutzungskontext oder in der Funktion flexibel genutzt werden kann, entsteht eine Architektur, „ die möglichst neutrale Objekte entwirft, die ihren Eigenwert bewahren, auch wenn ihre Nutzung sichändert “ 6. Diese moderne Sicht kann zu einer starken Reduzie- rung der Gebäudemerkmale führen, sodass ein Gebäude seine Authentizität einbüßen könnte. „ Komplexe Informations- und Leitsysteme sind dadurch eine Sache der Neuzeit “7. Eine aussagekräftige und funktionale Architektur ist somit unverzichtbar. Je mehr die Architektur durch markante Formen oder Strukturen auf sich aufmerksam macht, desto herausragender ist sie in der Gesamtheit ei- ner Stadt.

„ In diesem Moment wird Architektur wieder selbst zum Leitsystem und macht alles andereüberflüssig. Je mehr Symbole, Piktogramme und Sonsti- ges die Optik verhängen, umso mehr werden die Schwächen eines Gebäudes offenbar.8

Ein anderer Aspekt, der ebenfalls für eine charakterbildende Gestaltung des Ge- bäudes spricht, betrifft das Zeichensystem. Dieses wird erst dann bedeutsam, wenn der Ort und die Architektur bereits selbst Alleinstellungsmerkmale her- ausbilden, an denen visuelle Orientierungshilfen lediglich präzisierende Funktio- nen erfüllen, da die Architektur schon das Wesentliche übernimmt9. Durch die passive Orientierung des Gebäudes mithilfe einer logischen architektonischen Gestaltung, können Richtungsfragen sowie Standortfragen intuitiv durch die Gebäudeaufteilung und das Raumkonzept geklärt werden. Die aktive Orientie- rung durch Hinweise und Beschilderungen sollte additiv zu den architektoni- schen Gegebenheiten angebracht werden, aber erst eine Kombination aus bei- dem ermöglicht eine leichte Orientierung. Prozentual sollte die passive Orientie- rung überwiegen10. Zusammenfassend kann man herausstellen, „ je besser eine Bibliothek architektonisch erschlossen und intuitiv erfahrbar ist, desto weniger ist Hilfestellung mittels eines Leitsystems nötig “ 11.

Der essentielle Faktor für ein intuitiv erfahrbares Gebäude ist die Raumplanung. Diese Planungen können selbst nachträglich das Konzept des Raumprogramms beeinflussen, „ wenn deutlich wird, dass ein bestimmter Benutzungsablauf nicht mit einem leicht verständlichen Leitsystem zu vermitteln ist “ 12. Nach Braun wird die Lesbarkeit und Überschaubarkeit eines Raumes durch Bezugspunkte, Be- zugslinien und Bezugsstrukturen gesteigert. Dazu gehören die Gestaltung und Anordnung von Fassaden und Eingängen, die Raumerschließung, der Grundriss, eine ausgewogene Raumproportion, die Art der vertikalen Erschließung mittels Treppen und Aufzügen, sowie die Ausstattung mit Möbeln, die Bestandspräsen- tation, die Farbgebung und Beleuchtung13. Bei diesen Aspekten muss ebenfalls die Raumwahrnehmung aufgrund der ergonomischen Faktoren wie Sehfeld, Sichtweite, Erkennungsgrößen und Greifhöhe berücksichtigt werden14.

Die Gestaltung von Leit- und Orientierungssystemen wird durch viele verschie- dene Disziplinen beeinflusst. Es entsteht ein Spannungsfeld zwischen der archi- tektonischen Planung, der Wahrnehmungspsychologie und -physiologie sowie der Ergonomie und Barrierefreiheit, Typographie, Materialwahl und Farben, Kommunikations- und Corporate Design sowie der Kostenkalkulation15. Folglich sind Systeme zur Orientierung im öffentlichen Raum sehr komplex. „ Sie basieren auf umfassenden Untersuchungen und bedingen vernetztes Denken, disziplin-übergreifendes Vorgehen und einen stringenten Aufbau der Informationszusam- menhänge “16.

Sowohl der Umfang als auch die Komplexität eines Orientierungssystems sind abhängig von der Größe des jeweiligen Gebäudes. Die Planung sollte frühzeitig anhand der Baupläne, einer 3D-Gebäudevisualiserung oder, bei nachträglichen Installationen, bei einer Begehung des Gebäudes aus Kundensicht ermittelt werden17. Grundsätzlich ist festzustellen, dass Architektur und Typografie viele Berührungspunkte haben, es gibt somit kein Haus ohne Schrift und Gebäude tragen immer Zeichen18.

„ So sollte ein gut funktionierendes System auf folgenden Punkten beruhen, die zusammen eine untrennbare Einheit bilden: zuerst auf den physischen Gegebenheiten, das sind beispielsweise Material oder Schriftart, zum ande- ren auf dem System des Weg-Findens in den neuen Räumlichkeiten und zu- letzt auf dem Prozess der menschlichen Orientierung im Allgemeinen “ 19.

Die menschliche Orientierung ist sehr individuell. Einerseits können Menschen sich in gleichen Situationen völlig unterschiedlich verhalten20 und andererseits hat jeder ein individuelles Ziel, einen individuellen Zeitplan und eine unterschiedliche Raumwahrnehmung. Dabei können physische und psychische Hürden der Zielerreichung im Weg stehen .

„ Jedes von einem anderen entworfene System zur Orientierung stellt somit für uns immer nur eine Struktur dar, die wir in unserer aktiven Orientierung annehmen,übersehen, ablehnen, umdeuten, verändern oder einfach aus den Augen und dem Sinn verlieren können. Orientierung entsteht stets als das, was wir selbst daraus machen “ 21.

Die Gebrauchstauglichkeit eines navigatorischen Systems ist somit abhängig von der Interpretation und Auffassungsgabe jedes einzelnen Individuums. Demzufolge ist das

„ Erlangen von Orientierung nicht einfach das Problem eines gut oder weni- ger gut gelungenen Leit- und Orientierungssystems, sondern weitaus mehr kommt es dabei vor allem auf Wissen und Erfahrung an. Die Voraussetzung dafür sind wiederum Wahrnehmung und Kommunikation. Probleme der Orientierung sind deshalb immer auch Probleme der Wahrnehmung und Kommunikation. In der Hauptsache handelt es sich dabei um Probleme des Verstehens und der Interpretation von Zeichen und so genannten Repräsen- tationen.22

Für ein gut funktionierendes Orientierungssystem gibt es keine Garantie23 doch kann nur durch die Berücksichtigung der menschlichen Wahrnehmung und der Informationsverarbeitung ein möglichst gutes Ergebnis erzielt werden. „ Denn Orientierung findet stets in unseren Köpfen statt, auch wenn wir fest davonüber zeugt sind, dass sie in der Außenwelt erfolgt “24.

2.1 Gemeinsamkeiten von Leitsystemen und Orientierungssystemen

Das Prinzip der Orientierung kann man als kontinuierlich stattfindendes zielge- richtetes räumliches Problemlösen25 beschreiben, welches sich aus einer indivi- duellen Zieldefinition, der Zielsuche und der Erreichung des Zieles zusammen- setzt. Diese Vorgehensweise wird als Wayfinding bezeichnet. Wayfinding wird von „ menschlichen Eigenschaften, wie von Merkmalen der Umwelt beeinflusst

( … ). Zu den menschlichen Eigenschaften gehören verschiedene sinnliche und kognitive Fähigkeiten, aber auch Erfahrung, Gewohnheit, Motivation, Emoti- on (Stress) und Einstellung. Spezifische Benutzergruppen wie Kinder, Alte, Behinderte oder Analphabeten sind in ihrer Informationsaufnahme, - verarbeitung und -speicherung im Vergleich zum Durchschnittsnutzer ein- geschränkt26.

Es gibt verschiedene Arten, wie der Mensch sich den Raum und die räumliche Anordnung einprägen kann. Eine Variante ist das Routenwissen27, hier wird beim Abschreiten der Wege aus der Feldperspektive, die Begebenheit des Raumes als eigene Erfahrungen gespeichert. Besonders einprägsam sind dabei Entschei- dungspunktobjekte28, die an Kreuzungen und Abzweigungen der Route liegen. Zudem gibt es weitere Objekte, die mental einen Ort repräsentieren. Diese wer- den als Land- und Wegmarken bezeichnet29. Eine andere Methode, die sich aus der Ersten entwickelt, ist das Überblickswissen30. Darin werden alle Routen men- tal in ein Gesamtkonzept integriert. Das schließt das Kartenwissen, welches durch Karten, Pläne oder Modelle vermittelt wird, ein (siehe Kapitel 6.3.3 Karten, S.36).

Ein Leit- und Orientierungssystem sollte immer vier grundsätzliche Fragen be- antworten können: „ wo bin ich jetzt (Standortproblem), wie geht es weiter (Rich- tungsproblem), was enthält der umgebende Raum alles und habe ich alles Se- henswerte gesehen ( Ü berblicksproblem)? “ 31 Durch ein eindeutig identifizierbares, einheitlich gestaltetes System, das sich gegenüber anderen Signalen abhebt32 kann eine Orientierung in einer fremden Umgebung gelingen und gleichzeitig Aufschluss über die Nutzungsmöglichkeiten der Einrichtung geben33.

Die Aufgaben eines Leit-und Orientierungssystems kann man darüber hinaus in vier Kategorien einteilen34. Der erste ist der Sicherheitsaspekt, welcher sich in der Kennzeichnung von Fluchtwegen widerspiegelt. Der zweite ist der Funktion- saspekt, welcher die Zielfindung gewährleisten soll. Der dritte ist der emotionale und psychologische Aspekt, der Sicherheit und Wohlbefinden vermitteln soll, indem der Kunde auf seinem Weg kontinuierlich Bestätigungen erhält. Der vier- te Aspekt hat Auswirkungen auf die Imagebildung, indem das Leit- und Orien- tierungssystem Teil der Corporate Identity bzw. des Corporate Designs ist. Dar- über hinaus besitzt das Leit- und Orientierungssystem eine wichtige ästhetische Funktion35, es macht die Bibliothek transparent für den Kunden und stellt damit eine bedeutende Schnittstelle zu diesem dar. Zudem ist es eine Ergänzung zu bibliothekarischen Hilfsmitteln und hat organisationsfördernde Eigenschaften36. Dies äußert sich darin, dass ein gutes Leit- und Orientierungssystem die Häufig- keit der Orientierungsfragen verringert und das Bibliothekspersonal dadurch mehr Kapazitäten für inhaltliche bibliothekarische Fragen verwenden kann. Dar- über hinaus haben solche Systeme zusätzlich Auswirkungen auf den Kunden, indem diese seinen emotionalen Zustand durch das Design beeinflussen, die Effizienz in seiner Arbeitsweise steigern können und die Zugänglichkeit des Be- standes erhöhen37. Ferner kann es den Kunden zum Flanieren, Stöbern und Ent- decken einladen und gleichzeitig verständlich und direkt zur gesuchten Infor- mation führen38.

Ein Leit- und Orientierungssystem sollte im Zusammenhang mit anderen Maß- nahmen gesehen werden, wie beispielsweise der Verbesserung der Bibliotheks- benutzung39 oder der Neugestaltung des Erscheinungsbildes einer Bibliothek. An ein Leit- und Orientierungssystem werden somit diverse Anforderungen ge- stellt: das Design sollte zeitlos und beständig sein sowie kulturelle und sprachli- che Barrieren überwinden, die Informationen sollten einer bestimmten Hierar- chie folgen und der architektonischen Gestaltung angepasst sein40. Zudem sollte durch eine dynamische Beschilderung eine lückenlose Zielführung und ein punktueller Einstieg möglich sein41.

Zu einem Leit- und Orientierungssystem gehören visuelle Hinweise in Form von Schildern, Markierungen an Böden, Wänden und Decken, Karten, Gebäude-, Raum-, Bereichs-, Sachgebiets- und Regalinformationen sowie Medienetiket- ten42 und Namensschilder des Personals (siehe Kapitel 6.3 Visuelle Systeme, S.27). Zudem gibt es auditive Raumsignale, mithilfe von Radio-Frequency Identi- fication (RFID) und tragbare elektronischen Geräte (siehe Kapitel 6.2 Akustische Systeme, S.25).

Der Begriff Leit- und Orientierungssystem beinhalten zwei Funktionen: „ zum einen die Wegweisung einer Person zu einem bestimmten Ort und zum anderen die Orientierung und Information direkt vor Ort “ 43. Das Deutsche Bibliotheksinsti- tut hat 1994 festgestellt, dass die Funktion des Orientierungssystems, gerade in Öffentlichen Bibliotheken, wichtiger ist als die Funktion des Leitsystems44. Diese Einschätzung beruht auf der Annahme, dass die Räumlichkeiten einer Öffentli- chen Bibliothek kleiner bzw. nur einen Raum umfassen, im Gegensatz zu mehr- stöckigen wissenschaftlichen Bibliotheken. Dieser Ausgangspunkt ist inzwischen bei Bibliotheksneubauten für Öffentliche Bibliotheken nicht mehr gegeben, da die meisten über mehrere Etagen verfügen. Diese räumliche Ausdehnung ist einer der essentiellen Parameter bei der Entwicklung von Leitsystemen, welches die Komplexität des Systems bestimmt. Orientierungssysteme sind hingegen, unabhängig der Größe einer Bibliothek unverzichtbar, da sie das Zurechtfinden vor Ort erleichtern45.

2.2 Das Leitsystem

Ein Leitsystem hat die Aufgabe mit einer Folge von Ja/Nein-Entscheidungen zu einem bestimmten Ziel zu führen46. Dabei entscheidet der Kunde anhand von Hinweisen in Form von Schildern oder anderen Markierungen, ob diese ihm sein angestrebtes Ziel aufzeigen bzw. richtungsweisende Impulse geben. Beim Auf- bau des Leitsystems sollten die Prinzipien der Eindeutigkeit und Klarheit herr- schen. Folglich sollten keine unnötigen Informationen gegeben werden, in Form einer Aufzählung aller Streckenalternativen, die zum gewünschten Ziel führen, außer es besteht ein qualitativer Unterschied der Wege, z.B. die Wahl zwischen einer Treppe und einem Aufzug47.

Ein Leitsystem sorgt für einen koordinierten Ablauf der Bewegungen innerhalb eines Gebäudes, indem es bestimmte Handlungsabläufe vorschlägt48, womit zusätzlich ein Aufforderungscharakter gegenüber dem Kunden entsteht49. In diesem Zusammenhang sollte jedoch kein Zwang entstehen, den Hinweisen auch zu folgen50, es sollte eher als Orientierungsangebot wahrgenommen werden. Mit einer hierarchischen Anordnung der möglichen Ziele vom Allgemeinen zum Speziellen51 ist ein optimales Hinführen gewährleistet. Die Informationen des Leitsystems sollten kurz und prägnant gestaltet, von weitem gut sichtbar sein und kontinuierlich bis zum Ziel angebracht werden52.

Ein Leitsystem wird überwiegend während der Bewegung des Kunden durch die Bibliothek genutzt53 und stellt demzufolge andere Ansprüche an die Gestaltung als Printprodukte, die statisch gelesen werden. Das Leitsystem kann man in zwei Kategorien unterscheiden, dem zeichenorientiertem und dem schriftorientiertem System54. Beim zeichenorientiertem System werden allgemein bekannte Zeichen verwendet, die im kulturellen Bewusstsein der Bevölkerung verankert sind. Schriftorientierte Systeme eignen sich gut bei der Vermittlung von komplexen Inhalten, bei denen Zeichen den abstrakten Zusammenhang nicht wiedergeben können (siehe Kapitel 6.3.2 Piktogramme, S.33).

In größeren Bibliotheken ist ein Leitsystem besonders wichtig, um innerhalb von verschiedenen Etagen und großen Räumen mit vielen Wegverzweigungen dem Kunden Richtungshinweise zu geben55. Weitere architektonische Kriterien für die Notwendigkeit eines Leitsystems sind getrennte Gebäudeteile56, mehrere Geschosse und Zwischenebenen, sowie Treppenanlagen und Aufzüge.

2.3 Das Orientierungssystem

Der Wirkungskreis des Orientierungssystems ist auf einen kleineren Radius be- schränkt als das des Leitsystems57. Während das Leitsystem durch das gesamte Gebäude navigiert, dient das Orientierungssystem zur Orientierung innerhalb eines Raumes und in diesem der Lokalisierung von bestimmten Objekten. Zu- sätzlich hat es die Aufgabe, „ die topographische Lage der Objekte vor Ort und deren Inhalt zu erläutern “ 58. Dabei muss es ebenso eindeutig, leicht verständlich und ballastfrei von unnötigen Informationen sein wie das Leitsystem. Zusätzlich hat es eine leitende Funktion, da beispielsweise durch Raumpläne dem Kunden weitere Richtungsanweisungen gegeben werden können. Folglich ist keine klare Differenzierung der Begriffe59 möglich, da die Funktionsübergänge fließend sind.

Zu einem Orientierungssystem gehören die Beschriftung der verschiedenen Be- stands- und Sachgruppen und der Regale sowie eine systematische Übersicht des gesamten Bestandes60. Das Angebot der Informationen kann neben einer visuellen Beschilderung zusätzlich Informationsmittel wie z.B. spezielle Infoblät- ter umfassen61. Orientierungssysteme bedürfen häufig einer höheren Signalwir- kung, um auf sich aufmerksam zu machen62. Dabei ist darauf zu achten, dass das Design nicht zu aufdringlich und „schreiend“ wirkt, sondern ein höfliches Ange- bot darstellt, dass wenn kein Bedarf besteht, auch ausgeblendet und übersehen werden kann63.

3 Die Signaletik

Der Begriff der Signaletik wird häufig synonym für Leit- und Orientierungssys- teme verwendet. Der Schwerpunkt der Signaletik liegt abgrenzend zum Leit- und Orientierungssystem verstärkt auf einem systematischen und in sich stim- migen Design sowie auf der daraus resultierenden identitätsstiftenden Bedeu- tung für das Gebäude und die Bibliothek. Die Signaletik ist Bestandteil der Cor- porate Identity eines Unternehmens oder einer Institution und kann zum Be- reich des Corporate Design gezählt werden64. „ Für eine funktionierende Signale- tik müssen unterschiedliche Aspekte wie Architektur, Design, Semiotik, Psycholo- gie, Sinneswahrnehmung und die jeweilige kulturelle Situation berücksichtigt wer- den “ 65. Mit Hilfe einer Kooperation dieser relevanten Bereiche soll der Kunde nicht nur durch ein Gebäude geleitet und begleitet werden, sondern der Raum an sich soll erlebbar werden und somit eine Identifikation und Identität ermögli- chen66 (siehe Kapitel 3.2 Identität durch Signaletik, S.15). Der Aspekt des Raumerlebnisses wird dadurch verwirklicht, indem die Signaletik den Raum strukturiert und diese Struktur verständlich kommuniziert67. Dies geschieht durch die Betonung wichtiger und die Ausblendung weniger wichtiger Bereiche, sodass der logische Aufbau eines Raumes effizienter erfasst werden kann68. Trotzdem soll die Strukturierung dem Kunden ausreichend Freiräume bieten, in denen Entdeckungen gemacht69 und Erlebnisse70 geschaffen werden können. Dies kann beispielsweise durch eine gezielte Desorientierung erreicht werden. Diese Maßnahme erscheint zunächst kontraproduktiv, kann jedoch, vereinzelt genutzt, effektiv sein und als eine gezielte Vorbereitung auf einen Effekt genutzt werden71. Dieser Effekt kann ein besonders kreativ gestaltetes architektonisches oder audio-visuelles Element sein.

Weiterführend kann man das Raumerlebnis auf die Verknüpfung von Fläche und Raum erweitern, in dem die räumliche Kulisse zur szenografischen Inszenierung, zum gebauten Bewegtbild und durch das Abschreiten zur filmischen Montage wird 72. Demzufolge hat die Signaletik über die Erschließungsaufgabe des Rau- mes zwei weitere wichtige Funktionen. Einerseits die zuvor erwähnte „ Inszenie- rung von Raum- und Erlebnissequenzen “73 und andererseits die „ stufenweise Ab- grenzung vonöffentlichen und privaten Bereichen “73. Im großen semantischen Zusammenhang der Architektur kann die Signaletik mit der Erschließung des Raumes öffentliche und private Bereiche voneinander trennen74 und bestimmte Funktionen zuordnen.

Die Signaletik ist wirtschaftlich und effizient75. Durch ein gut geplantes System, kann die Beschilderung auf die wesentlichen und entscheidenden Informationen reduziert werden. Daraus resultiert eine geringere Anzahl an Hinweisen, deren Inhalte gleichzeitig besser wahrgenommen werden können. Der Signaletiker ist der „ Architekt des Weges76, indem er die Möglichkeiten einen Raum zu erschlie- ßen analysiert. Der Weg sollte möglichst der Kürzeste sein und mit subtilen räumlichen Botschaften, mit denen Architektur den Menschen zu leiten imstan- de ist, wie beispielsweise mit Licht, Farbe, Raumproportionen, horizontale und vertikale Schichtungen ein deutliches „ Hier lang! “77 ausdrücken. Als Grundsatz für alle orientierungsstiftenden Systeme kann man folgende Aussage heranzie- hen: „ Wichtig ist, dass die Information dann zur Verfügung steht, wenn sie ge- braucht wird “ 78.

3.1 Identität durch Signaletik

Mit dem Begriff Identität bezeichnet man in der Architektur jenes Phänomen, das trotz aller Veränderlichkeit und Vergänglichkeit eine gewisse Konstante in der Wesenheit, der Art, der Qualität, der Eigenschaften oder der Wahrnehmbar- keit eines Gebäudes darstellt79. Identität entsteht im Spannungsfeld der Zuge- hörigkeit und der Unterscheidbarkeit oder Individualität80. Der Signaletiker kann bereits während der Bauplanung die Erwartungshaltung und die Informations- bedürfnisse des Kunden einnehmen und somit den Charakter des Gebäudes erkennen und formen81.

Die Identität eines Hauses kann grafisch in vielfältigen Formen visualisiert wer- den. Ein markanter Schriftzug am Eingang kann ein freundliches Signal aussen- den, das mehr leistet als die Adresse zu bestimmen. Das Gebäude wird nicht nur gekennzeichnet, sondern darüber hinaus mit einer Bedeutung verknüpft82. Der erste Eindruck von einem Unternehmen sowie einer Bibliothek wird durch seine grafische Gestaltung geprägt, es ist Teil seines Images. Das Verwenden von Zei- chen, Farbe, Material und Schrift verweist auf die Kultur des Unternehmens und schafft damit eine übergreifende Identität83. Es leistet also weitaus mehr als die bloße Wegführung.

Der Entwurf eines Systems zur Orientierung ist bestimmt durch seine geografi- sche Lage, den topografischen Besonderheiten und der kulturellen Eigenschaf- ten der Umgebung84. Bei der räumlichen dreidimensionalen Identitätsbildung bzw. Imagebildung einer Bibliothek können zwei Strategien verfolgt werden85.

Einerseits kann das Prinzip der Harmonie oder andererseits das Prinzip der Dominanz im Vordergrund stehen, bei dem sich das Farbkonzept entweder harmonisch in den architektonischen Kontext einfügt oder es mit seinem eigenen Design überlagert. Im Grundsatz sollte, unabhängig welches Prinzip verwirklicht wird, immer die Kontinuität und Einheitlichkeit der visuellen Darstellungen stehen, das die jeweilige Bibliothek einzigartig werden lässt86.

Identität ist ambivalent87, sie entwickelt sich durch das Zusammenspiel von Ein- grenzungen und Ausgrenzungen und schafft damit ein Umfeld, das einerseits Schutz, Sicherheit und Verantwortung bietet und andererseits einschränkt. Sig- naletik macht Orte besser erfahrbar und wertet sie auf, Orte werden identifizier- bar und werden durch eine gute Infrastruktur erschlossen, womit der Charakter eines Ortes visualisiert und dadurch erlebbar wird88. Die Entwicklung einer Iden- tität ist schwierig, da sich Verhältnisse, Beziehungen, Aufgaben und Identitäten in einem dynamischen und kontinuierlichen Wandel befinden89. Die Signaletik muss auf die unterschiedlichsten Bedürfnisse und Anforderungen der Kunden eingehen, um eine identitätsstiftende Kraft zu verwirklichen90 und damit aus der Masse hervorzustechen.

3.2 Sicherheit durch Signaletik

Die Signaletik kann einen bedeutenden Teil zur Sicherheit beitragen. Im Falle eines Brandes, Unfalls, Amoklaufs91 oder eines Terroranschlags müssen sich Ein- satzkräfte schnell und effektiv in einem unbekannten Gebäude orientieren. Dies kann die Signaletik mit, der im jeweiligen Kontext verständlichen, Zeichen und einheitlichen visuellen Beschriftungen und Darstellungen erreichen92. Die zuvor erwähnte intuitive Orientierung ist in diesem Zusammenhang von besonderer Bedeutung.

4 Barrierefreiheit

„ Die Herstellung einer barrierefrei gestalteten Umwelt in möglichst allen Lebens- bereichen ist Kernaussage des Gesetzes zur Gleichstellung behinderter Men- schen “ 93. Des Weiteren steht im Grundgesetz, dass niemand wegen seiner Be- hinderung benachteiligt werden darf94. Folglich sind Bibliotheken als öffentliche Institutionen zu weitestgehender Barrierefreiheit verpflichtet95. Zudem ist die Ermöglichung des uneingeschränkten Zugangs zu Informationen eine der Kern- aufgaben einer Bibliothek und kann somit als bibliothekspolitische Aufgabe aufgefasst werden96. Darüber hinaus ist Barrierefreiheit ein „ Schlüsselelement für die Verwirklichung einer Gesellschaft, die auf Gleichberechtigung beruht “ 97.

„ Eine gute Signaletik nimmt Rücksicht auf unterschiedlichste Bedürfnisse in der Orientierung “98 . Demzufolge sollten die besonderen Anforderungen an das Leit- und Orientierungssystem von Nutzern mit Behinderungen, Eltern mit Kleinkin- dern, Personen mit Lasten oder älteren Menschen berücksichtigt werden. Es sollte sich bei der Gestaltung von Barrierefreiheit nicht um Speziallösungen99 handeln, die nur für eine Benutzergruppe praktikabel ist, sondern um die Schaf- fung eines „ Mehrwerts an Komfort und Lebensqualität für alle Menschen “ 100. Der Anspruch auf Barrierefreiheit ist besonders sinnvoll, wenn man die deutsche Ge- sellschaftsstruktur betrachtet101. Das hohe Bevölkerungsalter ist mit nachlassen- der Sehkraft, Altersschwerhörigkeit und schwindender Bewegungsfähigkeit ver- bunden102. Die Anzahl der Bevölkerung mit Behinderungen lag im Jahr 2009 über 7 Millionen103. Barrierefreiheit ist deshalb kein Angebot für Minderheiten oder Randgruppen, sondern eine existentielle Aufgabe in der deutschen Gesellschaft, da jeder früher oder später darauf angewiesen sein wird104.

Die Art der Behinderung kann unterschiedlich sein. Menschen können Mobili- tätseinschränkungen, Sinnesbeeinträchtigungen, Sprach- und Sprechbeeinträch- tigungen, psychosoziale Beeinträchtigungen und Lernschwächen haben105. Es ist fast unmöglich adäquat das Gebäude sowie das Leit- und Orientierungssystem auf jedwede Einschränkung abzustimmen. Bei einer Raumgestaltung für Roll- stuhlfahrer mit möglichst schwellenlosen Türen, wenigen Stufen und breiten Gängen, kann dies den Verlust von unverzichtbaren Orientierungshilfen für ei- nen blinden Nutzer bedeuten. Andererseits ist ein Wegleitsystem mit im Boden angebrachten haptischen Rillen ein zusätzliches Hindernis für eine gehbeein- trächtigte Person. Es müssen daher immer Kompromisse geschlossen werden106. Eine gute Richtlinie bildet dabei das Zwei-Sinne-Prinzip107. Dabei werden Ele- mente des Leit- und Orientierungssystem so gestalten, dass jeweils eine Zweier- Kombination aus Sehen, Hören und Tasten entsteht. Durch die Verknüpfung der Sinneseindrücke können Assoziations- und Interpretationsvorgänge108 leichter vollzogen werden. Ein ideales Beispiel dafür können die audiovisuellen und hap- tischen Hinweise in einem Aufzug sein. Dort werden sogar alle drei Sinne ange- sprochen, in dem die Beschriftung sichtbar ist, die Tasten mit einer Reliefbe- schriftung taktil wahrnehmbar sind und zusätzlich kann eine Stimme die Etagen ansagen. Besondere Bedeutung erlangt das Zwei-Sinne-Prinzip beim Brand- schutz, bei dem eine schnelle Orientierung lebenswichtig ist. Es ist besonders bedeutsam, dass beeinträchtige Menschen sich selbstständig in einer Bibliothek orientieren können, da viele eine innere Hemmschwelle haben, beim Personal nachzufragen109. Ein geeignetes Leit- und Orientierungssystem würde im Sinne der Signaletik den Benutzern ein gutes Gefühl vermitteln, da sie eigenständig und unabhängig von Hilfe im Gebäude agieren können.

Als Grundlage für eine barrierefreie Gestaltung kann das Universal Design herangezogen werden. Es beinhaltet die Gestaltung von Gebäuden, Produkten und Dienstleistungen für einen möglichst großen Benutzerkreis110. Zur Verwirklichung des Universal Designs gibt es sieben Kriterien111:

1. Breite Nutzbarkeit,
2. Flexibilität in der Benutzung,
3. Einfach und intuitive Benutzung,
4. Sensorische wahrnehmbare Informationen,
5. Fehlertoleranz,
6. Niedriger körperlicher Aufwand und
7. Größe und Platz für Zugang und Benutzung.

In den folgenden Kapiteln wird ein barrierefreier Zugang mitberücksichtigt, es kann jedoch aufgrund dessen Vielfalt keine Vollständigkeit gewährleistet wer- den.

5 Leit- und Orientierungssysteme außerhalb der Bibliothek

„ Die Architektur war sich selbst ihr eigenes Informations-, Leit- und Orientierungs- system in der Hierarchie der Bauten und deren Verhältnis zueinander “112 . In heu- tigen Städten ist dies nur noch Teilweise der Fall (siehe Kapitel 2 Architektur und Orientierung, S.3). Es sollten daher wegweisende Beschriftungen im Verkehrs- raum und an wichtigen infrastrukturellen Knotenpunkten, wie z.B. Haltestellen von öffentlichen Verkehrsmitteln, auf die Lage der Bibliothek hinweisen. Zudem gehört zur Beschriftung im Außenraum der Schriftzug der Bibliothek mit even- tuell vorhandenem Logo. Dieses sollte von weitem gut sichtbar sein und an prominenter, exponierter Stelle am Gebäude installiert werden113. Des Weiteren gehört zur Außenbeschriftung eine gut sichtbare Hinweistafel im Eingangsbe- reich mit Informationen zu den Öffnungszeiten, Kontaktdaten und die Adresse. Der Schriftzug und die Hinweistafel können durch Beleuchtung eine höhere Aufmerksamkeit auf sich lenken. In diesem Fall sollte eine Zeitschaltuhr für die Beleuchtung zum effizienten Stromverbrauch angebracht werden.

Als Hinweis auf die Bibliothek können zusätzlich zur Beschilderung passive und intuitive Wegweiser durch die Gestaltung des Außenraumes geschaffen werden. Befindet sich beispielsweise vor der Bibliothek eine Grünfläche oder ein Vor- platz, so kann mit der Variation der Bodenbeläge der Besucher zum Eingang hingeführt werden. Es bietet damit eine optische und taktile Richtungswahr- nehmung, ohne bewusst in den Vordergrund zu treten. Darüber hinaus unter- stützt es die Orientierung von sehbehinderten und blinden Menschen. Markante Orientierungspunkte, wie z.B. eine charakteristische Baumgruppe, ein Kunstob- jekt oder ein auffälliges Element am Gebäude114, können die eigene Standortbe- stimmung erleichtern. Die Gestaltung und Größe der Außenanlagen hängen im Wesentlichen von der Lage und Fläche, sowie der umgebenden Architektur ab. Es sollte eine harmonische Beziehung zwischen dem Bibliotheksgebäude und der Umgebung angestrebt werden115. Der Eingang und die Fassade sind die Vi- sitenkarte der Bibliothek116. Die Fassade sollte sauber, klar strukturiert und mög- lichst transparent sein. Ein markantes architektonisches Merkmal oder eine his- torische Besonderheit am Gebäude erhöhen hierbei die Wiedererkennbarkeit und bieten eine Identifizierung der Bibliothek. Über eine klare und übersichtli- che Strukturierung der Fassade entsteht ein gut erkennbarer Eingang, welcher für Menschen mit visuellen und kognitiven Einschränkungen den Zugang zur Bibliothek erleichtern kann117.

6 Leit- und Orientierungssysteme innerhalb der Bibliothek

Leit- und Orientierungssysteme dienen dem Nutzer zur Orientierung im Gebäu- de und als Wegweiser zu den einzelnen Funktionsbereichen der Bibliothek so- wie zu den gewünschten Medien118 (siehe Kapitel 2.1 Gemeinsamkeiten von Leitsystemen und Orientierungssystemen, S.7). Die intuitive „Lesbarkeit“ eines Raumes, also die passive Orientierung, kann durch folgende architektonische Elemente119 beeinflusst werden: Die Gestaltung der Deckenfläche und der Rückwände, welche einen Raum begrenzen und überschaubar gestalten. Des Weiteren kann man zur Bereichsbildung Säule, Podeste oder Sitzgelegenheiten einsetzen. Ein anderer Aspekt ist die Erschließung des Raumes durch Kunden- leitwege. Hierbei ist auf die Struktur des Hauptweges, die Anzahl der Nebenwe- ge und die Breite der Gänge zu achten. Dabei sollte die Bildung von Sackgassen oder rechten Winkeln möglichst vermieden werden120. Ein weiterer Punkt ist die Gestaltung durch Möblierung und der damit verbundenen Bestandspräsentati- on. Es hat sich herausgestellt, dass die Platzierungsfolge die Orientierungsmög- lichkeiten des Kunden verbessert, wenn sie seiner Suchstrategie weitgehend entspricht und somit das Beste, wenn auch unbemerkte Leitsystem darstellt121. Zu den einzelnen Punkten gibt es zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten, die je- weils vom Grundriss, dem Bestand und der Aussageabsicht der Bibliothek ab- hängen122.

„ Die Wegführung sollte den natürlichen Verhaltensweisen der Kunden ent- sprechen. Studien besagen unter anderem, dass sich Kunden eher wandbe- zogen orientieren, und daher die Außengänge bevorzugen, und dass sie Kehrtwendungen und Ladenecken meiden.123

Zudem orientieren sich Kunden aufgrund der kulturellen Prägung beim Eintre- ten in einem Gebäude zu 75% recht, zu 14% link und zu 10% geradeaus124. Demzufolge sollten, die zuvor erwähnten, Kundenleitwege diese unbewussten Orientierungsarten berücksichtigen und die Regalaufstellung je nach Biblio- thekskonzept und Raumangebot verwirklichen. In diesem Zusammenhang emp- fiehlt Braun für öffentliche Bibliotheken eine aufgelockerte Aufstellung, die Raum für Präsentationen, Ausstellungen, Sitzgelegenheiten, Leseplätze, Arbeits- plätze und AV-Mediennutzung lässt125. Die Anordnung der Regale kann zu einer guten Orientierung beitragen, indem sie den Raum nach verschiedenen Berei- chen unterteilt und damit Interessensschwerpunkte setzt. Je nach angebotenen Medien bieten sich verschiedene Möblierung an, die ebenfalls zur Wiederer- kennbarkeit eingesetzt werden können. Grundsätzlich sollten Innenregale or- thogonal oder spitzwinklig zu den Hauptwegen stehen, diese wiederum sollten vorrangig an der längeren Seite des Raumes verlaufen126 (siehe Abbildung 1, S.71).

Die Planung eines Leit- und Orientierungssystems ist für Neu- und Umbauten einer Bibliothek wesentlich einfacher zu entwickeln, als nachträglich in ein be- reits bestehendes Gebäude einzubringen127. Das retrospektiv installierte System kann zu einem höheren finanziellen Aufwand führen. Unabhängig vom Zeit- punkt der Verwirklichung eines Leit- und Orientierungssystems, müssen die baulichen Voraussetzungen für die Befestigungsmöglichkeiten von Schildern128 und Monitoren sichergestellt sein. Dies schließt auch die Infrastruktur von Strom- und Datenzuleitungen ein. Im Folgenden werden einzelne Elemente des Leit- und Orientierungssystems einer Bibliothek näher erläutert.

6.1 Informationstheken

Informationstheken sind ein wichtiger Bestandteil des Leit- und Orientierungs- systems. „ Viele Kunden erhalten lieber Informationen durch Mitarbeiter, als sichüber Schilder oder andere Informationsformen zu orientieren “ 129. Eine Analyse der Suchstrategien von Kunden in Öffentlichen Bibliotheken zeigte, dass bei unbe- friedigender oder erfolgloser Suchergebnisse sich nur ein Teil der Benutzer an das Personal wendete130. Dies verdeutlicht den besonderen Stellenwert der In- formationstheken und zeigt überdies die elementare Bedeutung der persönli- chen Rücksprache mit dem Personal.

Bei der Positionierung von Informationstheken sollte der angeborene und ange- lernte Rechtslauf des Kunden berücksichtig werden, wodurch der rechte Teil des Eingangsbereiches in der Regel kontaktstärker ist131. Die Platzierung der Infor- mationstheke ist zentral und publikumsnah zu erfolgen, da sie die besonderen Dienste der Bibliothek repräsentiert132. Die Auffindbarkeit der Informationstheke sollte zudem visuell und haptisch erfolgen. Für sehbehinderte und blinde Men- schen ist eine taktile Kennzeichnung im Boden, die vom Eingang bis zur The- ke133 führt vorteilhaft. Die visuelle Gestaltung mit Hinweisschildern sollte sich im Eingangsbereich befinden und beim Eintreten unmittelbar sichtbar und identifi- zierbar sein134. Sollte die Informationstheke nicht am Eingang positioniert wer- den können, sondern in der Raummitte oder auf einer anderen Etage, so ist auch dort eine gute Standortbestimmung durch gute Sichtbarkeit an Treppen und Aufzugsaustritten zu gewährleisten135.

„ Verfügt eine Bibliotheküber mehrere Auskunftsstellen, muss jeder Stelle eindeutig der von ihr betreute Bereich zugeordnet werden. Hier reicht es also nicht mehr aus, die Auskunft als solche deutlich zu machen, sondern hier ist es nötig den Inhalt zu erläutern. So kann der Benutzer schnell feststellen, ob er sich an der Auskunftsstelle befindet, welche ihm die nötigen Fachinformationen liefern kann136.

Die inhaltliche Ausschilderung im Falle einer einzigen Auskunftstheke wäre hin- gegen überflüssig137, da sie signalisieren sollte, dass dort das ganze Fragespekt- rum des Kunden willkommen ist. Zusätzlich sollten in der unmittelbaren Nähe von Informationstheken Haus- und Etageninformationsschilder zu finden sein, sodass der Kunde bei Problemen mit der dargestellten Information keine langen Wege für Nachfragen hat138.

Die Auskunftsbibliothekare sollten durch Namenschilder identifizierbar sein und bei längerer- oder kurzfristiger Abwesenheit mit einem Hinweisschild auf baldi- ges Zurückkommen verweisen139. Zudem sollten dem Bibliothekar Raum- und Etagenpläne in Form von Infoblättern zur Verfügung stehen, um einerseits dem Kunden den beschriebenen Weg visuell zeigen zu können und andererseits die- se Karten dem Kunden mitzugeben. Die Visualisierung der Wegbeschreibung an Auskunftstheken kann ebenso über Monitore verwirklicht werden, die eine drei- dimensionale und/oder Vogelperspektive aufzeigen. Dabei kann es sich um ei- nen Touchscreen handeln, der mit Hilfe vom Bibliothekar und dem Kunden be- dient werden kann oder einem Doppelmonitor des Computers. Bei beiden Vari- anten sollte der Blickwinkel des Kunden berücksichtigt werden, indem der Moni- tor angewinkelt oder zu ihm gewandt ist, sodass möglichst keine Spiegelungen entstehen140. Bei einem elektronischen Informationsträger ist zudem auch eine Sprachwiedergabe möglich (siehe Kapitel 6.2 Akustische System, S.25).

Die ergonomische Beschaffenheit der Theke sollte eine angenehme Tischhöhe für stehende als auch für sitzende Kunden haben. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass unter der Tischplatte auf Kundenseite ein Rollstuhlfahrer genü- gend Platz auf Kniehöhe und für seine Füße hat, um den gleichen Abstand zum Tisch zu haben wie andere Kunden141. Eine Gestaltung mit Licht an der Tischkan- te oder als besonders fokussierte Deckenbeleuchtung auf die Theke kann diese hervorheben und seine Funktion schon von weitem signalisieren (siehe Kapitel 0 Beleuchtung, S.47). Die Beschriftung sollte einheitlich und der gewählten Typo- grafie der Bibliothek im Zuge des Corporate Designs und einer guten Signaletik entsprechen (siehe Kapitel 7.2.2 Schrift, S.43). Die farbliche Gestaltung sollte ebenfalls mit der Signaletik des gesamten Gebäudes harmonieren (siehe Kapitel 7.2.1 Farbe, S.41) und trotzdem die Besonderheit und Bedeutsamkeit der Auskunft widerspiegeln.

Bei der Arbeitsweise an Informationstheken gibt es momentan den Trend von stationären Auskünften an traditionellen Theken und Auskunftstresen hin zu „mobilen“ Bibliothekaren, die „as they walk through the library“142 auf Kunden- fragen eingehen.

6.2 Akustische Systeme

Die Wahrnehmung des Menschen wird primär vom Sehsinn bestimmt, der Ge- hörsinn besitzt die zweitstärkste Bedeutung143 (siehe Abbildung 2, S.72). Die Akustik sollte den Anforderungen an die Nutzung144 und Funktion des Raumes entsprechen. Die Fähigkeit räumlich zu hören ist abhängig von der Raumakustik. Die Raumgeometrie und die Materialwahl erzeugen unterschiedliche Schallbil- dungen, wie beispielsweise Überlagerungen, Streuungen, Widerhall und Dämp- fung145. Beim bewussten und konzentrieren Hören auf die Geräusche der Um- gebung entsteht eine Klanglandschaft, die das Äquivalent der visuellen Land- schaft abbildet146. Die visuelle Umgebung benötigt die Geräusche und Klänge lediglich zur Betonung oder als Hintergrund einzelner Merkmale. Dem gegen- über wird die Klanglandschaft ausschließlich aus den auditiven Eigenschaften eines Raumes gebildet. Folglich wird von sehbehinderten und blinden Menschen eine kognitive Karte zur Orientierung (siehe Kapitel 6.3.3 Karten, S.36) aus auditiven Sinneseindrücken gestaltet.

Ein Leit- und Orientierungssystem mit akustischen Signalen kann auf vielfältige Weise verwirklicht werden, zentral bedeutend ist bei allen Varianten die elektro- nische Komponente. Es gibt die Option über eine Lautsprechanlage Informati- onsdurchsagen in alle Räume zu verbreiten147 und somit zeitgleich viele Benut- zer zu erreichen. Eine weitere Möglichkeit bieten elektronische Informationsträ- ger in Form von Touchscreen oder Roomware148, bei dem zusätzlich zu visuellen Darstellungen eine akustische Wiedergabe der Informationen realisierbar ist149. Ein weiteres akustisches Leitsystem kann durch die Verwendung von Infrarot- strahlen an Regalen und Treppen gesteuert werden150, das beim Durchbrechen der Lichtverbindungen eine gesprochene Information wiedergeben kann. Eine weitere Option sind Kopfhörer, die an bestimmten Stellen in der Bibliothek ein- gestöpselt werden können151 und infolgedessen stationär themenspezifische Informationen wiedergeben können. Eine telefonische Auskunft ist an kleinen Terminals möglich, an denen ein Telefon zur Verfügung steht, mit dem man den Bibliothekar anrufen kann und so von diesem zum entsprechenden Regal gelei- tet wird. Dieses Telefon kann zusätzlich mit Radio-Frequency Identification (RFID) ausgestattet sein und dem Bibliothekar damit den genauen Standort des Kunden übermitteln152.

Eine weitere innovative und bedeutende Option bietet sich mit Hilfe von mobi- len elektronischen Geräten. Dabei wird individuell auf die Bedürfnisse des Kun- den eingegangen und eine angepasste Orientierung ermöglicht. Die Technik der mobilen Geräte befindet sich in einem stetigen Fortschritt, sodass hier nur eini- ge Ausführungen aufgezählt werden können. Ein Beispiel ist die Wiedergabe von sprachlichen Wegbeschreibungen153, die durch Knöpfe mit Brailleschrift auf einem tragbaren Gerät aktiviert werden können. Eine andere Variante ist die Funktechnologie der „sprechenden Schilder“154, welche durch die Annäherung des Kunden, mit dem entsprechenden Sender, aktiviert wird und eine akustische Botschaft übermittelt. Diese Funktechnologie kann auf der Grundlage von RFID basieren und über Mobiltelefonen oder Personal Digital Assistants (PDA) wie- dergegeben werden155. Unter Einsatz dieser Technologie kann ein direkter Sucheinstieg geschaffen werden und bis zum gesuchten Medium führen, da die Etikettierung mit RFID-Transpondern in Öffentlichen Bibliotheken die Praxis ist. Eine weitere Variante der Orientierung in einem Gebäude ist auf der Basis von RFID-, Ultra-Wide-Band- (UWB) und Wireless Local Area Network (WLAN)- Or- tung möglich, wodurch eine Indoor-Navigations-Integrationsplattform (INI)156 erschaffen wird. Diese Plattform kann mit kompatiblen Geräten der Feuerwehr und der Polizei in Sicherheitsbelangen genutzt werden (siehe Abbildung 3, S.72). Akustische Leitsysteme im Allgemeinen tragen einen großen Anteil zur Sicher- heit bei, da der Einsatz in Notfallsystemen eine Alarmierung noch effektiver ge- staltet157 und besonders für Blinde einen enormen Sicherheitsgewinn bedeutet.

6.3 Visuelle Systeme

Leit- und Orientierungssysteme sind visuell wahrnehmbar. Nach Calori158 wird die Visualisierung von drei Komponenten bestimmt: der Hardware, also dem Material und der haptischen Eigenschaften der Beschilderung, dem grafischen Design und der zu übermittelnden Information (siehe Abbildung 4, S.72). Eine weitere Unterteilung kann man zudem auf der Grundlage von folgenden drei Kriterien vollziehen: Schrift, Zeichen und Farben. Dementsprechend bilden sich daraus schriftorientierte Systeme, zeichenorientierte Systeme und Farbleitsysteme. Die Kombination von allen drei Varianten charakterisiert ein gutes Leit- und Orientierungssystem.

Anhand von Grundrissen und Funktionsplänen, sowie dem Perspektivenwechsel in die Kundensicht, werden Wegleitsysteme entwickelt. Dabei ist eine hierarchi- sche Gliederung der Elemente wichtig. Die Priorität kann dabei abhängig vom Sicherheitsaspekt, also von der Ausschilderung von Notausgängen, oder von einer Gliederung nach Funktion und Inhalt, wie beispielsweise die Beschilderung von Informationsdiensten und Medienausleihe oder Bestands- und Sachgrup- pen, sein159. Diese Hierarchie führt vom übergeordneten Hinweis zur einzelnen Detailinformation160. Die Informationskette bildet sich aus Lageplänen, Über- sichtstafeln, Decken- und Wandschildern, Zimmertürschilder, Aufsteller, Theken- schildern, Namensschilder, mehrgliedrige Regalbeschriftungen, Fahnen, Aufstel- ler, Regalbodenbeschriftungen bis hin zum Medienetikett. Flexibilität ist in die- sem Zusammenhang sehr wichtig. Durch ändernde Funktionsbereiche, neue Service-Angebote und Bestandszuwachs kann es notwendig werden die Be- schilderung zu ändern. Diese Aktualisierungen und Anpassungen sollten mit den hauseigenen Personalkapazitäten161 und mit vertretbarem Aufwand der vorhandenen Arbeitsmittel162 bewältigt werden. Gegenwärtig werden tagesak- tuelle Informationen wie z.B. Schulungstermine oder Termine für Kulturveran- staltungen auf Monitoren dargestellt, deren Beschriftung kosteneffizient und schnell geändert werden können. Franke empfiehlt für den Einsatz von Monito- ren, auf die Blickwinkelabhängigkeit163 zu achten, sodass die Schrift in der Be- wegung gut lesbar ist.

Der Sehsinn des Menschen besitzt einen Wirkungsgrad von 87 Prozent und vermittelt aufgrund dessen die stärksten Sinneseindrücke164 (siehe Abbildung 5 und Abbildung 6, S.73f). Zusätzlich besitzt der Mensch einen angeborenen und angelernten Rechtslauf165, wodurch die Anbringung der Hinweisschilder rechts entlang des Weges für die Wahrnehmung vorteilhaft ist. Die Beschriftungen des Leit- und Orientierungssystems werden überwiegend in Bewegung gelesen und wahrgenommen (siehe Abbildung 7, S.73). Diese Besonderheit der Leseart kann für eine innovative Beschriftung genutzt werden. Auf Grund der sich kontinuier- lich verändernden Sichtweise kann eine perspektivische Beschriftung entlang einer Wand angebracht werden, die zu einem markanten und originellen Cha- rakterzug des Raumes werden kann (siehe Abbildung 8 bis Abbildung 10, S.74f). Im Sinne der Signaletik wäre damit ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber den üblichen Beschriftungsarten und der damit verbunden Abgrenzung zu anderen Einrichtungen erreicht. Die Erinnerungsfähigkeit an den Raum sowie weiterfüh- rend an die Bibliothek wäre damit gesteigert.

6.3.1 Beschilderung

Das Gelingen einer erfolgreichen visuellen Beschilderung hängt von drei Fakto- ren166 ab: der technischen Ebene, diese umfasst die Lesbarkeit und Erkennbar- keit, der semantischen Ebene, welche die Verständlichkeit der dargestellten In- formationen beinhaltet und der Ebene der Effektivität, welche die Wirkung und Überzeugungskraft eines Schildes beschreibt. Die Beschilderung ist die Visuali- sierung des Leit- und Orientierungskonzeptes einer Bibliothek. Die Grundfunkti- on der Beschilderung setzt sich aus der Navigation des Kunden zu einem Ort und der dortigen Orientierung zusammen. Als Zusatzfunktionen der Beschilde- rung kann man dessen Einfluss auf die Imagebildung, die Organisationsstruktur und das ästhetische Erscheinungsbild herausstellen167.

Die Eigenschaften, die eine optimale Beschilderung gewährleisten, sind nach Braun die folgenden Aspekte168: Sie sollten gut lesbar sein; ein einheitliches De- sign haben, um den Wiedererkennungseffekt zu steigern; inhaltlich und äußer- lich strukturiert sein; zur (Innen-)Architektur der Bibliothek passen; durchgängig und orthogonal zur Bewegungsrichtung platziert werden; auffällig sein; schriftli- che und grafische Informationen kombinieren; eindeutig verständlich sein, in- dem kein Fachjargon verwendet wird; einfach inhaltlich abgeändert werden können und somit Flexibilität gewährleisten; auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten sein, und nicht auf die Struktur der Organisation.

Das Prinzip der Beschilderung sollte sich am Informationsbedürfnis des Kunden orientieren. Folglich sollte an jedem Entscheidungspunkt seiner Suchstrategie innerhalb der Bibliothek gerade so viel Informationen gegeben werden, dass der nächste zielführende Schritt getan werden kann169. Der wichtigste Leitsatz der Schilderplatzierung ist das Vorhandensein der Information beim unmittelbaren Auftreten des Informationsbedarfs des Kunden. Die Analyse des Schilderum- fangs sollte dementsprechend die zentralen Scheidepunkte, wie beispielsweise Treppen, Türen und Weggabelungen, berücksichtigen und Orte herausstellen, an denen ein gesamter Überblick mittels Karten sinnvoll ist170. Im Zuge einer guten Signaletik sollten die Informationen auf das Wesentliche reduziert wer- den, wodurch sich die Anzahl der Schilder ebenfalls verringert. Ein „ Schilder- wald “171 sollte deshalb unbedingt vermieden werden. Andererseits ist ein gewis- ses Maß an Redundanz wichtig, um dem Kunden den richtigen Weg zu bestäti- gen und die Prägnanz zu erhöhen172. Für diesen Ansatz spricht auch die Tatsa- che, dass zu wenige Informationen zur Desorientierung beitragen173. Der emoti- onale Zustand des Kunden muss dabei ebenfalls betrachtet werden. Hat der Kunde keine Wahl, fühlt er sich wahrscheinlich in seiner Entscheidung unfrei, steigt indes die Auswahl der Entscheidungsmöglichkeiten dann wächst synchron mit jeder weiteren Option die Angst, die falsche Wahl zu treffen174. Es ist auf dieser Grundlage des komplexen Zusammenspiels von notwenigen und über- flüssigen Informationsangeboten unverzichtbar ein Gleichgewicht zu schaffen.

Die Inhalte der Schilder sollten in einer hierarchischen Gliederung eingeteilt sein, die zusätzlich zum fokussierenden Aufbau von einer Übersicht zur Detailinfor- mation, die Nähe des Zieles berücksichtigt. Auf diese Weise können die limitier- ten Kapazitäten des Schildes und der Informationsverarbeitung des Kunden op- timal genutzt werden. Bei dieser Strukturierung wird das, vom Standort des Kunden, am nächsten liegende Ziel in der Schilderreihenfolge ganz oben plat- ziert und erscheint nach dem Erreichen des Zieles nicht mehr175. Somit können die Informationen dynamisch innerhalb des Gebäudes in der Reihenfolge wech- seln. Ferner muss die Bedeutung der jeweiligen Information für den Kunden be- achtet werden. Die Information über Notausgänge ist wichtiger als z.B. der Standort der Informationstheke, wohingegen dieser eine höhere Relevanz ge- genüber dem Standort der Schließfächer besitzt. Dies hat Auswirkungen auf die Quantität der Schilder, da bedeutsamere Informationen häufiger dargestellt werden sollten. Bei der inhaltlichen Vermittlung von Informationen ist zu beach- ten, dass neue Informationen nur verarbeitet werden, wenn sie benötigt werden, wohingegen nicht relevante Informationen als überflüssig wahrgenommen wer- den176.

[...]


1 vgl. Chris Calori: Signage and wayfinding design, 2007, S. 2

2 vgl. Philipp Meuser: Raumzeichen, 2010, S. 12

3 Peter Zec: Orientierung im Raum, 2002, S. 11-12

4 Meuser, 2010, S. 17

5 vgl. Christian Kühn: Architektur und Orientierung, 2009, S. 20

6 Kühn, 2009, S. 21

7 Philipp Meuser und Daniela Pogade: Raumzeichen, 2005, S. 8

8 Meuser, 2010, S. 21

9 vgl. Meuser, 2010, S. 22

10 vgl. Calori 2007, S. 82

11 Michael Franke: Leit- und Orientierungssysteme, 2009, S. 265

12 Deutsches Bibliotheksinstitut: Bibliotheksbau, 1994, S. 159

13 vgl. Volker Braun: Leit- und Orientierungssysteme in Bibliotheken, 2004, S. 18

14 vgl. Volker Braun: Leit- und Orientierungssysteme in Bibliotheken. In: Bibliothek - Forschung und Praxis, 2004, S.327- 333, hier S. 328

15 vgl. Franke 2009, S. 263

16 Theo Ballmer: Das scheinbar nebensächliche ist nicht nebensächlich. In: Designing Public, 2008, S.82-86, hier S. 82

17 vgl. Deutsches Bibliotheksinstitut: Grundsätze zur Ausstattung von Öffentlichen Bibliotheken 2004, S. 43

18 vgl. Andreas Uebele: Orientierungssysteme und Signaletik, 2006, S. 11

19 Lena Dilger: Elektronische Leit- und Orientierungssysteme, 2008, S. 16

20 vgl. Zec 2002, S. 12

21 Zec 2002, S. 27

22 Zec 2002, S. 12

23 vgl. Zec 2002, S. 12

24 Zec 2002, S. 12

25 vgl. Braun 2004, S. 327-328

26 Braun 2004, S. 13

27 vgl. Braun 2004, S. 15-16

28 vgl. Braun 2004, S. 15-16

29 vgl. Braun 2004, S. 327-328

30 vgl. Braun 2004, S. 15-16

31 Braun 2004, S. 328

32 vgl. Sonja Heil: Visual Merchandising, 1999, S. 17

33 vgl. Franziska Ahlfänger: Konzeption eines Leit- und Orientierungssystems für die Stadt- und Landesbibliothek Pots- dam, 2005, S. 4-5

34 vgl. Dilger 2008, S. 20

35 vgl. DIN Deutsches Institut für Normung e.V.: Bau- und Nutzungsplanung von Bibliotheken und Archiven, 2009, S. 75

36 vgl. Ahlfänger, 2005, S. 4-5

37 vgl. Paul Arthur und Romedi Passini: Wayfinding, 2002, S. 11

38 vgl. Braun 2004, S. 18

39 vgl. Deutsches Bibliotheksinstitut 1994, S. 159

40 vgl. BauNetz Wissen: Orientierungs- und Leitsysteme, 2008

41 vgl. Braun 2004, S. 38

42 vgl. Braun 2004, S. 328

43 Ahlfänger 2005, S. 4-5

44 vgl. Deutsches Bibliotheksinstitut 1994, S. 160

45 vgl. Dilger 2008, S. 15

46 vgl. Deutsches Bibliotheksinstitut 1994, S. 159

47 vgl. Deutsches Bibliotheksinstitut 1994, S. 159

48 vgl. Dilger 2008, S. 23

49 vgl. Ahlfänger 2005, S. 4

50 vgl. Markus Hanzer: Identität als Orientierungsmaßstab. In: Orientation & Identiy, 2009, S. 13

51 vgl. Franke 2009, S. 269

52 vgl. Nadine Clauß: Konzeption eines Leit- und Orientierungssystems für die Bereichsbibliothek Babelsberg der Univer- sität Potsdam, 2002, S. 4-5

53 vgl. Dilger 2008, S. 19

54 vgl. Hedwig Schneider: Funktion oder Animation. In: Bibliotheks(t)räume, 1997, S.75-85, hier S. 75

55 vgl. Clauß 2002, S. 4-5

56 vgl. Braun 2004, S. 29

57 vgl. Büchereizentrale Niedersachsen (Hg.): Bau und Einrichtung von Bibliotheken, 2010, S. 14

58 Dilger 2008, S. 19-20

59 vgl. Braun 2004, S. 29-30

60 vgl. Dilger 2008, S. 19-20

61 vgl. Clauß 2002, S. 5

62 vgl. Dilger 2008, S. 19-20

63 vgl. Uebele 2006, S. 9

64 vgl. Jürgen Albrecht: Signaletik, 2010, S. 1

65 vgl. Albrecht, S. 1

66 vgl. Hochschule der Künste Bern (Hg.): Master of advanced studies (MAS) in Signaletik, 2011, S. 1

67 vgl. Mitteilungen der Schweizer Informatikgesellschaft. In: Informatik-Spektrum, 2005, S. 527

68 vgl. Erwin Bauer und Dieter Mayer: Terra incognita Signaletik. In: Orientation & Identity, 2009

69 vgl. Ballmer 2008, S. 84

70 vgl. Ulrich Brinkmann: Vom Wissensspeicher zum Public Paradise. In: Bauwelt, 2008, S.14-15, hier S. 15

71 vgl. Kühn 2009, S. 19

72 Bauer und Mayer 2009

73 Kühn 2009, S. 19

74 vgl. Kühn 2009, S. 20

75 vgl. Bauer und Mayer 2009

76 Bauer und Mayer 2009

77 Kühn 2009, S. 19

78 Ballmer 2008, S. 84

79 vgl. Hanzer 2009, S. 10

80 vgl. Hanzer 2009, S. 10

81 vgl. Bauer und Mayer 2009

82 vgl. Uebele 2006, S. 8-9

83 vgl. Andreas Uebele: Signaletik. In: Kompendium Informationsdesign, 2008, S. 424-549, hier S. 428

84 vgl. Uebele 2008, S. 428

85 vgl. Calori 2007, S. 11

86 vgl. Calori 2007, S. 5

87 vgl. Hanzer 2009, S. 11

88 vgl. Bauer und Mayer 2009

89 vgl. Frank Hartmann: Kleine Philosophie der Präposition. In: Orientation & Identity, 2009, S.14-17, hier S. 17

90 vgl. Bauer und Mayer 2009

91 vgl. Wikipedia, S. 1

92 vgl. Bauer und Mayer 2009

93 Ulrike Rau und Eckhard Feddersen: Barrierefrei, 2011, S. 197

94 vgl. Deutscher Bundestag 21.06.2010, S. Art. 3, Abs. 3 GG

95 vgl. Fachbericht DIN-Fachbericht 13, S. 5

96 vgl. Jürgen Weber: Barrierefreiheit. In: Bibliotheken bauen und ausstatten, 2009, S.310-321, hier S. 314

97 Rau und Feddersen 2011, S. 197

98 Bauer und Mayer 2009

99 vgl. Weber 2009, S. 319

100 Rau und Feddersen 2011, S. 11

101 vgl. Sibylle Heeg: Herausforderung „Social Design“. In: Architektur + Wettbewerbe, 2007, S. 1

102 vgl. Fachbericht DIN-Fachbericht 13, S. 78

103 vgl. Statistisches Bundesamt Deutschland: Behinderte, 2009

104 vgl. Rau und Feddersen 2011, S. 9

105 vgl. Barbara Schrammel: Barrierefreie Bibliothek, 2007, S. 19

106 vgl. Rau und Feddersen 2011, S. 12

107 vgl. Schrammel 2007, S. 49

108 vgl. Rau und Feddersen 2011, S. 34

109 vgl. Arthur und Passini 2002, S. 67

110 vgl. Rau und Feddersen 2011, S. 11

111 vgl. Schrammel 2007, S. 9

112 Meuser 2010, S. 15

113 vgl. Büchereizentrale Niedersachsen 2010, S. 16

114 vgl. Rau und Feddersen 2011, S. 324

115 vgl. Fachbericht DIN-Fachbericht 13, S. 76

116 vgl. Stefan Suchanek: Erfolg ist gestaltbar, 2008, S. 6

117 vgl. Rau und Feddersen 2011, S. 235

118 vgl. Fachbericht DIN-Fachbericht 13, S. 75

119 vgl. Braun 2004, S. 21

120 vgl. Heil 1999, S. 11

121 vgl. Heil 1999, S. 18

122 vgl. Braun 2004, S. 21

123 Braun 2004, S. 328

124 vgl. Heil 1999, S. 18

125 vgl. Braun 2004, S. 328

126 vgl. Braun 2004, S. 328

127 vgl. Franke 2009, S. 267

128 vgl. Franke 2009, S. 266

129 Braun 2004, S. 332

130 vgl. Konrad Umlauf: Bestandserschließung und Bestandspräsentation in der Öffentlichen Bibliothek. In: Bibliothek - Forschung und Praxis, 1989, S.269-275, hier S. 271

131 vgl. Heil 1999, S. 35

132 vgl. Gunter Riemers: Ästhetik und Funktionalität. In: Bibliotheksbau Theken im Wandel, 1999, S.36-47, hier S. 38

133 vgl. Rau und Feddersen 2011, S. 200

134 vgl. Arthur und Passini 2002, S. 209

135 vgl. Braun 2004, S. 61

136 Dilger 2008, S. 19

137 vgl. Deutsches Bibliotheksinstitut 1994, S. 160

138 vgl. Braun 2004, S. 61

139 vgl. Braun 2004, S. 61

140 vgl. Arthur und Passini 2002, S. 209

141 vgl. Arthur und Passini 2002, S. 209

142 Juliane Funke: Das Wohnzimmer der modernen Kommune. In: BuB - Forum Bibliothek und Information, 2005, S.64-67, hier S. 66

143 vgl. Heil 1999, S. 35

144 vgl. Fachbericht DIN-Fachbericht 13, S. 72

145 vgl. Barry Blesser und Linda-Ruth Salter: Spaces speak, are you listening?, 2007, S. 17

146 vgl. Blesser und Salter 2007, S. 15

147 vgl. Fachbericht DIN-Fachbericht 13, S. 75

148 vgl. Martin Götz: Technik in Bibliotheken. In: B.I.T.-online, 2009

149 vgl. Rau und Feddersen 2011, S. 236

150 vgl. Ulrich Naumann: Bibliotheksbau für Behinderte, 2008, S. 22

151 vgl. Büchereizentrale Niedersachsen 2010, S. 14

152 vgl. Simone Zahn: Einsatzmöglichkeiten von RFID, 2007, S. 49

153 vgl. BauNetz Wissen: Integratives Leit- und Orientierungssystem, 2008

154 vgl. Christian Lunger und Markus Scheiber: Jenseits des Schilderwaldes. In: Signaletik und Piktogramme, 2010, S.24- 31, hier S. 29-30

155 vgl. Götz 2009

156 vgl. Uwe Rüppel: Für den Ernstfall gerüstet, S. 1

157 vgl. Fachbericht DIN-Fachbericht 13, S. 78

158 vgl. Calori 2007, S. 62

159 vgl. Heil 1999, S. 16

160 vgl. Fachbericht DIN-Fachbericht 13, S. 75

161 vgl. Franke 2009, S. 266

162 vgl. Fachbericht DIN-Fachbericht 13, S. 76

163 vgl. Franke 2009, S. 270

164 vgl. Heil 1999, S. 35

165 vgl. Heil 1999, S. 35

166 vgl. Per Mollerup: Wayshowing, 2005, S. 93

167 vgl. Deutsches Bibliotheksinstitut 1994, S. 161

168 vgl. Braun 2004, S. 329

169 vgl. Deutsches Bibliotheksinstitut 1994, S. 163

170 vgl. Irmela Roschmann-Steltenkamp: Aspekte der Erstellung eines Leit- und Orientierungssystems. In: Bibliothek, 1999, S.76-80, hier S. 77

171 Franke 2009, S. 270

172 vgl. Roschmann-Steltenkamp 1999, S. 77

173 vgl. Roschmann-Steltenkamp 1999, S. 77

174 vgl. Hanzer 2009, S. 13

175 vgl. Calori 2007, S. 88

176 vgl. Roschmann-Steltenkamp 1999, S. 77

Ende der Leseprobe aus 144 Seiten

Details

Titel
Leit- und Orientierungssysteme in Bibliotheksneubauten
Untertitel
Beispiele unter Berücksichtigung der Signaletik in Öffentlichen Bibliotheken in Nordrhein-Westfalen
Hochschule
Technische Hochschule Köln, ehem. Fachhochschule Köln  (Fakultät für Kommunikations- und Informationswissenschaften)
Note
1,8
Autor
Jahr
2011
Seiten
144
Katalognummer
V181857
ISBN (eBook)
9783656051398
ISBN (Buch)
9783656051671
Dateigröße
9104 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Bibliothek, Orientierungssystem, Leitsystem, Signaletik, Piktogramm, Sicherheit, Image
Arbeit zitieren
Annette Schmidt (Autor:in), 2011, Leit- und Orientierungssysteme in Bibliotheksneubauten, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/181857

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