Warum nicht nur die Manager die Schuld tragen

Über die echten und falschen Werte, das menschliche Glück bei Boethius und moralisches Handeln


Essay, 2010

11 Seiten, Note: 1,0


Inhaltsangabe oder Einleitung

Zwei Schritte vor und einen zurück. Und wieder zwei Schritte nach vorn. Der zyklische Wachstumsprozess der Marktwirtschaft begleitet die industrialisierte Gesellschaft Europas und des Nordatlantiks seit dem 18./19. Jahrhundert und sorgt mit regelmäßigen Konjunktureinbrüchen, ausgelöst durch sogenannte Krisen, für temporär steigende Arbeitslosigkeit und Armut. Diese auftretenden, kurz- oder langlebigen sozialen Verwerfungen führen immer wieder zu heftigen Erschütterungen der politischen Systeme. Nun könnte man annehmen, dass diese zyklischen Schwankungen ein Phänomen sind, welche dem marktwirtschaftlichen Prinzipien innewohnen und jeder externe politische Eingriff würde einem Duell von Gut gegen Böse1 gleichkommen. Nun ist der Markt aber kein einköpfiges Wesen und die Politik trägt kein Schwert in der Hand, mit dem sie versucht den Markt zu enthaupten. Der Markt ist als ein Tummelplatz von freien Akteuren zu verstehen, die in erster Linie den Anreiz haben, ihre eigenen egoistischen Bedürfnisse zu befrieden. Eine weitgreifende Handlungsfreiheit2 ist eine Grundvoraussetzung für das Funktionieren der Marktwirtschaft und die Politik gibt mit einer Rahmenordnung vor, wie weit unter anderem diese Handlungsfreiheit reichen kann. Die den Markt umgebenden gesetzlichen und ökonomischen Bedingungen3, sollen hier der kritischen Bearbeitung nicht zur Disposition stehen. Vielmehr müssen sie als gegeben angesehen werden. Nicht die Freiheiten an sich sollen diskutiert werden, sondern was die Akteure des Marktes mit diesen Freiheiten angestellt haben. Um eine moralische Beurteilung der Handlungen der Marktteilnehmer durchführen zu können, welche zur zurück- und gleichzeitig noch vor uns liegenden Krise4 führten, soll hier das Moralverständnis nach Platon und Aristoteles heran gezogen werden. Demnach ist jedes Handel von moralischer Relevanz und "die moralische Qualität einer Handlung [hängt] von der in ihr enthaltenen Erkenntnis ab"5. Unter Berücksichtigung gegebener Umstände – also institutioneller Art – kann gezeigt werden, was die falsche6 Wertegrundlage der Bedürfnisbefriedigung zu dieser Krise beitragen konnten. Es geht nicht um die Schuld einzelner Personen oder Gruppen, die aus falschen Handlungen aus der Vergangenheit her rühren könnte, was zu Beurteilen sich in einem durch Freiheiten geprägten Raum ohnehin nicht rechtfertigen ließe, zumindest da, wo geltende Gesetze nicht übergangen wurden.

Details

Titel
Warum nicht nur die Manager die Schuld tragen
Untertitel
Über die echten und falschen Werte, das menschliche Glück bei Boethius und moralisches Handeln
Hochschule
Technische Universität Dresden  (Philosophie)
Veranstaltung
Das Philosophieren in der Antike
Note
1,0
Autor
Jahr
2010
Seiten
11
Katalognummer
V181037
ISBN (eBook)
9783656038689
ISBN (Buch)
9783656038979
Dateigröße
460 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
manager, schuld, über, werte, glück, boethius, Platon, Finanzkrise, Hypothekenkrise, schuldenkrise, Schulden, USA, Moral, moralisches Handeln, konsumkredit, privatverschuldung, zinspolitik, fortuna, Mitte, erkenntnis, markt, toxic-waste, finanzmarkt, Glückseligkeit, Philosophia, Aristoteles, Hypothekenmarkt, Präferenzstruktur, Marktzins, Handlungsfreiheit, Vernunft, Tugendlehre, Altruismus, Kapitalinteressen, Wohlstand, qualität, Subprime, krise, kredit, gier, Nachhaltigkeit, ökonomie, ökologie
Arbeit zitieren
Tobias Döring (Autor:in), 2010, Warum nicht nur die Manager die Schuld tragen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/181037

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