Die Rolle der Public Relations im Musikjournalismus

Eine Fallstudie am Beispiel der Musikrezensionen der Zeitschrift 'Rolling Stone'


Magisterarbeit, 2005

95 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


TABELLENVERZEICHNIS

1.. EINLEITUNG

2.. THEORETISCHER HINTERGRUND
2.1 PR
2.1.1 Definition
2.1.2 Abgrenzung der PR von Journalismus, Werbung und Marketing
2.1.3 Bereiche der PR
2.1.4 PR in Plattenfirmen
2.1.5 Ziele, Strategien und Instrumente
2.2 Musikjournalismus
2.2.1 Definition
2.2.2 Musikrezensionen
2.2.3 Anfänge und Entwicklung
2.2.4 Funktionen und Kennzeichen
2.3 Die Wechselbeziehung PR - Journalismus
2.3.1 Schnittstelle PR - Musikjournalismus
2.3.2 Theoretische Grundströmungen
2.3.2.1 Determination
2.3.2.2 Intereffikation

3. STAND DER FORSCHUNG
3.1 Übereinstimmungen zwischen PR und journalistischer Berichterstattung
3.1.1 Übereinstimmungen von Themen
3.1.2 Wörtliche Übereinstimmungen
3.1.3 Übereinstimmungen von Wertungen
3.2 Wertungstendenzen
3.3 Transparenz
3.4 Zusammenhang zwischen Umfang der Berichterstattung und Übereinstimmungen
3.5 Timing
3.6 Addition
3.7 Analytisch begründete und unbegründete Wertungen
3.8 Zusammenhang zwischen Professionalität der Pressemitteilungen und Übereinstimmungen

4. KONKRETISIERUNG DER HYPOTHESEN UND FORSCHUNGSFRAGEN
4.1 Übereinstimmungen zwischen Pressemitteilungen und CD- Rezensionen
4.1.1 Übereinstimmungen von Themen
4.1.2 Übereinstimmungen von Sätzen und Teilsätzen
4.1.3 Übereinstimmungen von Wertungen
4.2 Wertungstendenzen
4.3 Transparenz
4.4 Zusammenhang zwischen Länge der Rezensionen und Übereinstimmungen mit den Pressemitteilungen
4.5 Timing
4.6 Addition
4.7 Analytisch begründete und unbegründete Wertungen
4.8 Zusammenhang zwischen Professionalität der Pressemitteilungen und Übereinstimmungen mit den CD-Rezensionen

5. METHODE UND KONZEPT DER EMPIRISCHEN UNTERSUCHUNG
5.1 Beschreibung des Untersuchungsmaterials
5.1.1 „Rolling Stone“
5.1.2 CD-Rezensionen im „Rolling Stone“
5.2 Bestimmung von Untersuchungszeitraum und Grundgesamtheit
5.3 Begründung der Methodenwahl
5.4 Durchführung der Analyse
5.5 Erste Analyseschritte
5.5.1 Länge
5.5.2 Übereinstimmungen von (Teil)sätzen
5.5.3 Übereinstimmungen von Wertungen
5.5.4 Wertungstendenzen
5.5.5 Grafischer Bewertungsindex
5.5.6 Übereinstimmungen von Themen
5.5.7 T ransparenz
5.5.8 Timing
5.6 Vertiefende Analyse
5.6.1 Addition
5.6.2 Analytisch begründete und unbegründete Wertungen
5.6.3 Zusammenhang zwischen Professionalität der Pressemitteilungen und Übereinstimmungen mit den CD-Rezensionen

6. ERGEBNISSE
6.1 Länge der Rezensionen
6.2 Übereinstimmungen
6.2.1 Übereinstimmungen von (Teil)sätzen
6.2.2 Übereinstimmungen von Wertungen
6.2.3 Übereinstimmungen von Themen
6.3 Wertungstendenzen
6.4 Grafischer Bewertungsindex
6.5 Transparenz
6.5.1 Kennzeichnung von übernommenen (Teil)sätzen
6.5.2 Nennung der Pressemitteilung als Quelle
6.5.3 Korrekte Zuordnung von Zitaten
6.5.4 Namentliche Kennzeichnung der Rezensionen
6.6 Timing
6.7 Zusammenhang zwischen Länge der Rezensionen und Einfluss der PR auf die Berichterstattung
6.8 Vertiefende Analyse
6.8.1 Addition
6.8.2 Analytisch begründete und unbegründete Wertungen
6.8.3 Zusammenhang zwischen Professionalität der Pressemitteilungen und Übereinstimmungen
6.9 Besonderheiten innerhalb des Untersuchungsmaterials

7.. ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK

LITERATURVERZEICHNIS

INTERNETSEITEN

Tabellenverzeichnis

TABELLE 1: ZUSAMMENSETZUNG DES UNTERSUCHUNGSMATERIALS FÜR DIE ANALYSE

TABELLE 2: ZUSAMMENSETZUNG DES UNTERSUCHUNGSMATERIALS FÜR DIE VERTIEFENDE ANALYSE

TABELLE 3: THEMENKATEGORIEN FÜR DIE ÜBEREINSTIMMUNGEN ZWISCHEN PRESSEMITTEILUNGEN UND REZENSIONEN

TABELLE 4: THEMENKATEGORIEN FÜR ADDITIONEN IN DEN REZENSIONEN

TABELLE 5: UNGEKENNZEICHNETE ÜBEREINSTIMMUNGEN VON (TEIL)SÄTZEN

TABELLE 6: GEKENNZEICHNETE ÜBEREINSTIMMUNGEN VON (TEIL)SÄTZEN

TABELLE 7: ÜBEREINSTIMMUNGEN VON THEMEN

TABELLE 8: WERTUNGSTENDENZEN IN DEN REZENSIONEN

TABELLE 9 - TABELLE 11 : GRAFISCHE BEWERTUNGSINDIZES

TABELLE 12: ZEITLICHER ABSTAND ZWISCHEN CD-VERÖFFENTLICHUNG UND PUBLIKATION DER REZENSION

TABELLE 13: ZEITLICHER ABSTAND ZWISCHEN CD-VERÖFFENTLICHUNG UND PUBLIKATION DER REZENSION BEIM „ALBUM DES MONATS“

TABELLE 14: ZEITLICHER ABSTAND ZWISCHEN CD-VERÖFFENTLICHUNG UND PUBLIKATION DER REZENSION IN DER KATEGORIE „LANG“

TABELLE 15: ZEITLICHER ABSTAND ZWISCHEN CD-VERÖFFENTLICHUNG UND PUBLIKATION DER REZENSION IN DER KATEGORIE „KURZ“

TABELLE 16: ADDITION VON THEMEN

TABELLE 17: QUALITÄT DER ADDIERTEN THEMEN

TABELLE 18: ANALYTISCH BEGRÜNDETE UND UNBEGRÜNDETE WERTUNGEN

1. Einleitung

„Verkommt der Journalismus im bequemen Bett von PR und Marketing?“ lautete der Titel einer Veranstaltung, die 2004 anlässlich des 18. Journalistentages der Deutschen Journalistinnen und Journalisten-Union in Berlin stattfand und einmal mehr die Brisanz beweist, die das Thema „Public Relations1 im Journalismus“ besitzt. Das Verhältnis von PR und Journalismus ist von jeher ein viel diskutiertes Thema in der Kommunikationswissenschaft und besitzt größere Aktualität als jemals zuvor, wenn man die zunehmende personelle Ausdünnung von Redaktionen betrachtet und die Entwicklung vor allem im angelsächsischen Raum verfolgt. Während in Deutschland noch 2,5 Journalisten2 auf einen im Bereich PR Tätigen kommen, ist das Verhältnis in den USA bereits eins zu eins, mit wachsender Tendenz zugunsten der PR (vgl. Merten 2004: 32). Weiterhin nimmt hierzulande die Meinung zu, dass „das steigende PR-Angebot die Journalisten zu einer unkritischen Berichterstattung“ verführt (Haller 2004: 43).

Es gilt als empirisch erwiesen, dass Pressemitteilungen von PR-Stellen eine bedeutende Informationsquelle für die journalistische Berichterstattung bilden. Umso wichtiger ist es, die Beziehung zwischen PR und Journalismus kritisch zu betrachten, da eine autonome, PR-unabhängige Berichterstattung zu der wichtigsten professionellen Pflicht eines Journalisten zählt. Werden PR-Inhalte im journalistischen Output unreflektiert multipliziert, wird der Journalist seiner Aufgabe als neutraler Vermittler nicht mehr gerecht, da PR stets die Meinung bestimmter Interessengruppen widerspiegelt. Zudem besteht eine wichtige Aufgabe der Journalisten darin, PR und ihre Inszenierungen sichtbar zu machen, um so den Rezipienten eine eigene Meinungsbildung zu ermöglichen. „Von Nachrichten die Mitteilung der Wahrheit zu erwarten, ist ein unrealistischer Anspruch. Verlangt werden kann aber größtmögliche Genauigkeit und Transparenz der Nachrichtengebung“ (Weischenberg 1988: 216).

Als besonders brisant ist der Einfluss von PR auf politische Themen in der Berichterstattung zu bewerten; er spielt aber durchaus auch eine große Rolle im Unterhaltungsjournalismus, da professionelle Standards für jedes journalistische Genre ihre Gültigkeit besitzen und eine PR-beeinflusste Berichterstattung letztendlich immer zu einem Glaubwürdigkeitsverlust der Medien führt. Dessen ungeachtet hat eine Anzahl von empirischen Studien gezeigt, dass professionelle Standards, wie inhaltliche Transparenz und Nennung von Quellen in Artikeln, überwiegend nicht eingehalten werden und PR-Inhalte ungekennzeichnet in die journalistische Berichterstattung eingehen. Somit sind Gewichtung und Auswirkungen der PR auf die Medieninhalte für die Rezipienten nicht erkennbar. Die Befunde aus den einzelnen Studien sind jedoch äußerst unterschiedlich; beispielsweise variieren die Angaben, die zeigen in wie weit die Berichterstattung auf PR beruht, zwischen 18 und 65 Prozent, und die Quoten, die angeben, wie viel des PR-Materials journalistisch verwertet wird, liegen zwischen 10 und 86 Prozent (vgl. Löffelholz 2004: 475).

Wenngleich in den durchgeführten Studien stets von einem Einfluss der PR auf die „Medien“ gesprochen wird, wurden bislang fast ausschließlich tagesaktuelle Publikationen auf Spuren von PR untersucht. Dabei wurde seitens der Forschung wiederholt eine Analyse von Zeitschriften angeregt, da für Langlaufmedien andere Voraussetzungen gelten, zumal diese den Journalisten im Redaktionsalltag mehr Zeit für Recherche bieten. So zeigte die Studie „Journalismus in Deutschland“3, „dass die Bedeutung von Public Relations für die Wirklichkeitskonstruktion von Medien umso größer ist, je weniger Zeit Journalisten für die eigene Informationssammlung aufwenden können“ (Weischenberg 1998: 212). Im Umkehrschluss sollte die Rolle von PR für die Journalisten umso kleiner sein, je mehr Zeit sie für Eigenrecherche haben. Um diese These zu überprüfen, wurde für die vorliegende Arbeit eine monatlich erscheinende Zeitschrift als Forschungsgegenstand ausgewählt.

Des Weiteren beschränken sich die bisher durchgeführten Analysen auf den Nachrichtenjournalismus; die Rolle der PR in anderen journalistischen Bereichen wurde bislang von der Forschung vernachlässigt. Daher wird im

Folgenden anhand einer Fallstudie untersucht, welche Rolle die PR im Musikjournalismus spielt.4 Als Untersuchungsgegenstand dienen Rezensionen von populärmusikalischen5 CDs und die dazugehörigen Pressemitteilungen der Plattenfirmen, da speziell im Bereich der Musikkritik den Journalisten eine nicht ausreichende Distanz zur PR-„Maschinerie“ der Musikindustrie bescheinigt wird H Kap. 2.2).

Die Musikkritik6 stellt eine journalistische Gattung mit ganz speziellen Ansprüchen dar, bei der - im Gegensatz zur Nachricht - eine Wertung bzw. ein subjektives Urteil des Journalisten erwünscht ist. Fällt dieses überwiegend positiv aus, könnte das als Einfluss der PR der Plattenfirmen gedeutet werden.7

In der kommunikationswissenschaftlichen Forschung sind die Bereiche Musikjournalismus und Musikrezension auffällig wenig beachtet, obwohl sie äußerst weit verbreitet sind. Nahezu jede Zeitung und Zeitschrift - von der „Süddeutschen Zeitung“ bis zum Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ - publiziert regelmäßig CD-Rezensionen. Hinzu kommen zahlreiche Musikzeitschriften, die auf Musikberichterstattung und Besprechungen von CDs spezialisiert sind.

Als Untersuchungsgegenstand für die vorliegende Fallstudie dient das „Rolling Stone“-Magazin, das mit einer Auflage von 370.000 Exemplaren die meistverkaufte monatlich erscheinende Musikzeitschrift in Deutschland (vgl. Allensbacher Werbeträgeranalyse 2004/2005) und somit ein wichtiger potenzieller Multiplikator für die PR der Plattenfirmen ist. Mittels Input-Output­Analyse soll untersucht werden, ob und in welcher Form die Redakteure des „Rolling Stone“ in ihren Rezensionen Inhalte aus den Pressemitteilungen der Plattenfirmen zu den CDs übernehmen. Dahinter steht das Erkenntnisinteresse, welche Rolle die PR der Plattenfirmen für die größte Musikzeitschrift Deutschlands spielt, da die Vermutung nahe liegt, dass der „Rolling Stone“ aufgrund seiner spezialisierten Redakteure und seiner prominenten Stellung auf dem Zeitschriftenmarkt unabhängig bzw. größtenteils unbeeinflusst von der PR der Musikindustrie berichtet. Die Rezipientenperspektive wird nicht mit in die Untersuchung einbezogen.

Um die gegenwärtige Situation im Musikjournalismus zu beleuchten, ist der Untersuchungszeitraum so aktuell wie möglich gewählt; eine Stichprobe von 40 Rezensionen und den zu den jeweiligen CDs verschickten Pressemitteilungen aus dem Zeitraum Juli 2004 bis September 2005 werden in dieser Arbeit untersucht. Analysiert werden verschiedenste Faktoren, die aufdecken sollen, welche Rolle die Pressemitteilungen für die Rezensenten spielen. Dabei werden sowohl quantitative als auch qualitative Aspekte betrachtet, „da nicht die journalistische Übernahme von PR-Informationen an sich ein Indiz für eine Gefährdung journalistischer Autonomie ist, sondern erst die Qualität der Übernahme“ (Scholl 2004:42). Zusätzlich werden Interdependenzen und gegenseitige Einflüsse sowie Anpassungsvorgänge zwischen PR und Journalismus aufgezeigt. Ergebnisse und Anregungen der empirischen und theoretischen Forschung aus dem Bereich PR im Journalismus werden in die Fragestellung und Anlage der Untersuchung miteinbezogen.

Die Rezensionen werden zunächst auf Übereinstimmungen von Themen, Wertungen und Satzphrasen mit den Pressemitteilungen analysiert. Zusätzlich wird erforscht, wie in den Rezensionen gewertet wird - ob sich etwa überwiegend positive Wertungstendenzen ausmachen lassen. Die Transparenz der Berichterstattung wird nachgeprüft sowie der Zeitraum zwischen Veröffentlichung der CD und Publikation der Rezension festgehalten, um Zusammenhänge in Bezug auf das Timing von PR und Journalismus zu untersuchen. Zudem wird geprüft, ob eine Verbindung zwischen der Länge der Rezension und der journalistischen Leistung besteht.

Anhand einer vertiefenden Analyse von neun Rezensionen und den zugehörigen Pressemitteilungen wird darauf folgend die Wertungspraxis in den Rezensionen in Hinblick auf Anforderungen von Musikwissenschaftlern und

Musikjournalisten näher beleuchtet. Außerdem wird der Anteil an inhaltlicher Addition in Form von zusätzlicher Rechercheleistung der Journalisten zu den Inhalten der Pressemitteilungen in den Rezensionen gemessen. Abschließend wird auf einen Zusammenhang zwischen der Professionalität der Pressemitteilungen und der Quantität an Übereinstimmungen eingegangen.

2. Theoretischer Hintergrund

2.1 PR

2.1.1 Definition

Eine verbindliche, allgemein gebräuchliche Definition für den Begriff PR konnte sich bis heute nicht durchsetzen. In der Literatur existiert eine Anzahl möglicher Begriffsbestimmungen von unterschiedlichen Autoren und PR-Organisationen, die verschiedene Merkmale von PR zum Schwerpunkt ihrer Ausführungen machen. So verweist Rinck darauf, dass der amerikanische Wissenschaftler Harlow allein 472 Einzel-Definitionen gezählt hat (2001: 25). Die Definition, die laut Röttger (2005: 369) am bekanntesten und international am meisten gebräuchlich ist, stammt von den amerikanischen PR-Forschern James Grunig und Todd Hunt, die PR als „Management of Communication between an Organization and its Publics“ (1984: 6) definieren.

2.1.2 Abgrenzung der PR von Journalismus, Werbung und Marketing

Eine Abgrenzung der PR gegenüber benachbarten Feldern wie Journalismus, Werbung und Marketing ist nicht immer einfach; die Grenzen sind u.a. wegen „der großen funktionalen Nähe der Bereiche“ fließend (Röttger 2005: 373). Während der Journalismus den Anspruch erhebt, mittels unabhängiger Berichterstattung der freien Meinungsbildung zu dienen, dient die PR stets der Realisierung von Partikularinteressen und ist daher in ihrer Kommunikation im Gegensatz zum Journalismus persuasiv und strategisch.

Sowohl PR als auch Marketing und Werbung haben als Endziel den Verkauf von Produkten. Die PR ist auf den Aufbau von Vertrauen als Basis für ein positives Image8 ausgerichtet, das eine positive Wirkung auf die Marktposition haben kann. Während sich Werbung direkt an den Konsumenten wendet, gewinnt PR den Zugang zum Mediensystem durch den Eintritt in die Redaktionen mittels Nachrichtenwert.

PR ist im Unterschied zu Werbung Zweiwegkommunikation. Zudem hat sie mehrheitlich keinen unmittelbaren Einfluss auf die Veröffentlichung, und die PR- Inhalte können durch die Meinung der Journalisten relativiert werden (vgl. Rinck 2001: 31f). Im Gegensatz zu Werbung erfolgt der Einsatz von PR unentgeltlich: „Die Promotion9 kostet auf den ersten Blick wirklich nichts, sie ist indirekte bzw. unbezahlte Werbung“ (Jahnke 1998: 124).10 Das Verhältnis zwischen PR und Werbung wird kontrovers diskutiert, da Pressemitteilungen, die unverändert in den Medien abgedruckt werden, als redaktionelle Werbung gelten können und somit gegen den Pressekodex verstoßen und unlauteren Wettbewerb darstellen (vgl. Meyn 2001: 132).

Bezüglich der Zugehörigkeit der PR zum Marketing bestehen heterogene Auffassungen. So wird die PR teils als Teilfunktion des Marketing dem Marketingmix zugeordnet (vgl. u.a. Haedrich/Bartenheier/Kleinert 1982); andere Wissenschaftler sehen PR hingegen als eigenständige Disziplin an (vgl. u.a. Rinck 2001). Die Abgrenzung der PR als eigenständiger Bereich stimmt mit der gängigen Praxis in den Plattenfirmen überein, bei der Marketing und PR zwei getrennte Abteilungen bilden. Diese arbeiten jedoch eng zusammen und entwickeln beispielsweise gemeinsam so genannte Promotionstrategien für die Künstler.

2.1.3 Bereiche der PR

Hinsichtlich der Aufteilung der PR in verschiedene Bereiche und ihrer jeweiligen Bezeichnungen herrscht in der Literatur terminologisches Chaos. Zwei zentrale Bereiche innerhalb der PR, die deutlich voneinander getrennt sind, sind die interne Öffentlichkeitsarbeit, die die Kommunikation mit Mitarbeitern des eigenen Unternehmens umfasst, und die externe Öffentlichkeitsarbeit, deren Zielgruppen sich ausschließlich außerhalb des eigenen Betriebs befinden. Daneben gibt es innerhalb beider Felder zahllose Teilbereiche.

2.1.4 PR in Plattenfirmen

Die PR der Plattenfirmen umfasst „die Öffentlichkeitsarbeit für Künstler und Produkt“ (Loch 1978: 75) und lässt sich somit in den Bereich Product Publicity oder Produkt-PR einordnen, die neben Public Affairs, Financial & Investor Relations und anderen ein Teilgebiet der externen Öffentlichkeitsarbeit ist (vgl. Röttger 2005: 373). Produkt-PR „verfolgt einen umfassenden Ansatz und ist für Unternehmen einer der wichtigsten Bereiche der PR, da damit konkret das Profil und die Bekanntheit eines Produktes erarbeitet wird und damit letztlich die Verkaufszahlen angeschoben werden sollen“ (Deg 2005: 23).

2.1.5 Ziele, Strategien und Instrumente

Ziel der PR ist es, von ihr gestaltete Inhalte möglichst unverändert in die journalistische Berichterstattung einzuschleusen, um sie „durch Anonymisierung mit genereller gesellschaftlicher Relevanz auszustatten und damit in den Rang einer ,objektiven’ Information“ zu erheben (Merten 2004: 27). So zielt die PR der Plattenfirmen auf die Übernahme ihrer Themen durch die Musikjournalisten, um das Image der Künstler nach ihren Vorstellungen zu formen bzw. zu erhalten. Zudem stellen Merten/Westerbarkey fest, dass PR „eine positive Berichterstattung in den Medien“ anstrebt (1994: 209).

Neben der Verbreitung von positiven Inhalten und Images in der Presse strebt die PR den größtmöglichen Output an, also eine möglichst hohe Medienresonanz und -präsenz. Für die Plattenfirmen bedeutet das, dass die Rezensionen so weit wie möglich in unterschiedlichen Medien gestreut sein sollten. Speziell in Musikzeitschriften ist eine möglichst breite und umfassende Berichterstattung Ziel der PR.11

Hierbei ergreift die PR der Plattenfirmen die Initiative der Informationsgebung, um den Zeitpunkt der Publikation zu beeinflussen. Ziel ist die Publikation der Rezension zum Veröffentlichungszeitpunkt der CD. Die Musikjournalisten fungieren dabei als Multiplikatoren, über die die PR ihre Zielgruppen schnell, kostengünstig und in großem Maße ansprechen kann.

Um ihre Inhalte in die Presse einzubringen, bedient sich die PR verschiedener Instrumente, unter anderem werden Kontakte zu Musikjournalisten gepflegt, um mit Hilfe von Textmaterial, CD-Bemusterungen und Redaktionsbesuchen die Berichterstattung zu beeinflussen.

Das am häufigsten eingesetzte Standardinstrument der PR ist die Pressemitteilung, mit der sie weder Anzeigen- noch Werbungskosten hat und dennoch die gewünschten Inhalte in die Presse bringt. Folglich wird mit jeder CD, mit der die PR-Abteilung die Redaktionen zu Rezensionszwecken bemustert, eine Pressemitteilung versandt (der sogenannte Waschzettel), die alle Inhalte umfasst, die die Plattenfirma in der Medienberichterstattung über ihre CD wiederfinden möchte. Unterschiedliche Materialien werden für die verschiedenen Medien zielgerichtet zusammengestellt - so würde an den „Rolling Stone“ beispielsweise keine CD eines Techno-Künstlers geschickt, da die Zeitschrift diese Musiksparte nicht bedient.

Verfasser der Pressemitteilung ist entweder ein Mitarbeiter aus der PR- Abteilung, der ausschließlich für das Schreiben von Pressemitteilungen zu den CDs der jeweiligen Plattenfirma angestellt ist, oder ein freier Journalist (vgl. Loch 1978: 77). Bei internationalen Künstlern werden die Pressemitteilungen häufig aus dem Ausland übernommen und (teilweise in Englisch) an die Journalisten verschickt. Das Verschicken an Langlaufmedien erfolgt aufgrund ihres langen Produktionsvorlaufes zweieinhalb bis drei Monate vor Veröffentlichung der CD.12

Rechtlich gesehen sind Journalisten nicht dazu verpflichtet, bei Übernahmen aus Pressemitteilungen darauf hinzuweisen, dass der Beitrag nicht auf Eigenrecherche beruht. Pressemitteilungen unterliegen nicht dem Copyright. So dürfte ein Journalist eine Pressemitteilung wörtlich plagiieren und vollkommen legal unter seinem Namen publizierten - ein Effekt, der von der PR erwünscht und durch die gesetzliche Lage möglich ist.

Zudem hat die Forschung (u.a. Grossenbacher 1986 und Fröhlich 1992) gezeigt, dass Inhalte aus den Pressemitteilungen von den Journalisten unbearbeitet oder nur gering bearbeitet umso wahrscheinlicher übernommen werden, je professioneller die Pressemitteilungen gestaltet sind (^ Kap. 3.8). Aus diesem Grund wird von der PR versucht, den Journalisten das Material für ihre Berichterstattung bereits „druckreif“ zu überlassen (Fröhlich 1992: 38), indem sie sich an journalistische Standards anpasst und bestimmte Regeln einhält, die zur Illustration im folgenden Abschnitt auszugsweise aus einem PR- Handbuch erläutert werden.

Eine Pressemitteilung sollte auf keinen Fall länger als zwei Seiten sein, um den Journalisten „Zeit und Muße“ zu sparen (Deg 2005: 73). Als Anleitung zum Schreiben einer Pressemitteilung wird zunächst die Angabe von Datum und Ort der Meldung, die Beantwortung der W-Fragen (bestenfalls im ersten Abschnitt des Textes) und ein pyramidenartiger Aufbau nach dem Climax-First-Prinzip empfohlen. Weiterhin fordert Deg kurze Sätze (unter 13 Worten), den sparsamen Umgang mit Adjektiven, zurückhaltende Wortspiele, das Vermeiden von Substantivierungen und das Hinzufügen von Zitaten zum Auflockern des Textes.

Der Pressetext sollte so aussehen, „als ob ihn der Journalist selbst geschrieben hätte. [...] Man macht...ein Stück weit seine Arbeit.“ (Deg 2005: 79). Dazu zählt, dass die Pressemitteilung Fakten statt Werbung vermittelt und wertfrei und sachlich ist. „Adjektive wie hervorragend’, beeindruckend’, ,enorm’ sind wertende und deshalb werbliche Formulierungen, die in einem Pressetext generell nichts zu suchen haben“ (ebd.: 80). Hinzu kommt eine prägnante Überschrift. Ein zusätzliches Anschreiben zur Pressemitteilung ist gemäß Deg überflüssig.

2.2 Musikjournalismus

Wie bereits in der Einleitung angedeutet, haben Popmusikkritiker die Reputation, besonders anfällig für PR-Einflüsse zu sein. Dies mag zum einen daran liegen, dass sie „täglich Berge von Musterplatten und gedrucktem Material“ erhalten (Loch 1978: 78), zum anderen hängt ihr schlechtes Ansehen mit der Entstehung des Genres zusammen, dessen Entwicklung von der Musikindustrie geprägt ist (s.u.). Um die Gattung näher zu beleuchten, folgt zunächst eine Klärung der zentralen Begriffe. Im Anschluss wird die Geschichte der Popmusikkritik skizziert und es werden ihre wichtigsten Funktionen und Kennzeichen erläutert. Dabei wird der Schwerpunkt auf den Aspekt „Wertung“ gelegt, der für die vorliegende Untersuchung eine bedeutende Rolle spielt.

2.2.1 Definition

Der Begriff „Musik-Journalismus“ tauchte erstmals 1952 als Überschrift des Leitartikels der Erstausgabe der Zeitschrift „Musikalische Jugend“ (heute „Neue Musikzeitung“) auf, und sollte „fern der ästhetischen Glorifizierung die Musik als gelebte Realität behandeln, alle ihre Erscheinungen reflektieren mit jedem Erkenntnisinteresse“ (Dibelius 1982: 229). Neben der Rezension, die im Folgenden näher beleuchtet wird, benennt die Literatur die Nachricht, die Reportage, das Referat und den Musikbrief (Sonderform) als

Darstellungsformen des Musikjournalismus (vgl. Dreher 1983: 9).

2.2.2 Musikrezensionen

Die klassische Definition von „Rezension“ ist „kritische Besprechung“ (Leyendecker 2003:1), eine wertende Darstellungsform, die stets eine Meinungsäußerung (La Roche 2001: 155) beinhaltet. Der bekannte

Musikkritiker Hans-Heinz Stuckenschmidt, der den Stil von Musikrezensionen maßgebend geprägt hat, beschreibt die Rezension als „Beurteilung eines produktiven oder reproduktiven Tatbestandes mit rein musikalischen Kriterien aufgrund von Wissen, Erfahrung und Vergleich, getragen von dem Mut zum

Bekenntnis einer subjektiven Meinung“ (1968: 86). Die Musikrezension gibt es nicht und hat es nie gegeben da sowohl die Bedingungen, unter denen die Musikjournalisten arbeiten als auch ihre persönlichen Ausdrucksformen zu vielförmig sind (vgl. Döpfner 1991: 16).

2.2.3 Anfänge und Entwicklung

Die Rezension von populärmusikalischen Tonträgern, wie sie im „Rolling Stone“ zu finden ist, war von Anfang an kommerziell geprägt und „historisch an die Entwicklung der Tonträgerindustrie gebunden“, wobei der „Übergang von der werbewirksamen Ankündigung eines musikalischen Ereignisses zu seiner mehr oder weniger kritischen Rezension überaus fließend geblieben und gewesen ist,“ so Wicke (1997: 1381 ff).

In Deutschland fand das Genre 1930 mit der regelmäßigen Rezension von Neuerscheinungen in der Fachzeitschrift „Musik Echo“ seinen Anfang, um sich „den wachsenden Informationsbedürfnissen innerhalb der [Musik-]Industrie“ anzupassen und eine „Einschätzung des kommerziellen Potentials sowie Mutmaßungen über den Markt der besprochenen Songs oder Musiker“ vorzunehmen (Wicke 1997: 1383f).

Nach den Branchenzeitschriften wurde die Popmusikkritik verstärkt in Publikumszeitschriften zum Gegenstand publizistischer Aufmerksamkeit (Fischer 1982: 17)13, wobei Haacke vor allem kommerzielle Interessen der Musikjournalisten für die Einführung von Schallplattenrezensionen verantwortlich macht: „Von jeher haben Redakteure nur zu gerne Gegenstände jeglichen kulturellen Gebrauchs besprochen, sobald er ihnen selbst zu Gute kommt. Außerdem ist die Schallplatten- und die mit ihr verbundene Geräte­Industrie seit langem ein geschätzter Vergeber lukrativer Anzeigen-Aufträge“ (1969: 250).

In den Siebziger Jahren stieg die Zahl der Zeitschriften mit Plattenrezensionen durch die plötzliche und immer weniger überschaubare Flut der kommerziellen

Musikproduktionen um ein Vielfaches an (Wicke 1997: 1384), weshalb Leyendecker betont, dass seitdem „der Wirkungskreis des Musikkritikers außerordentlich weit gezogen“ ist (2003: 96). Heute verzichtet kaum eine Publikation auf die regelmäßige Besprechung von CD-Neuerscheinungen; Rösing/Barber-Kersovan sprechen gar von einer „musikalischen

Informationsflut“ (1998: 368).

2.2.4 Funktionen und Kennzeichen Information und Orientierungshilfe

In ihrer zentralen Funktion dient die Poprezension als Informationsquelle für den Konsumenten (vgl. Thim-Mabrey 2001: 23; Wicke 1997: 1381; Conen 1995: 60) durch die Analyse, Kommentierung und Bewertung der Tonträger (vgl. Tadday 1997: 1367f; Döpfner 1991: 17; Becker 1982: 111). Daneben ist sie eine Orientierungshilfe im übermäßigen Angebot auf dem Musikmarkt (vgl. Wicke 1997: 1382; Stepphuhn 1974: 992).

Wertung

Die Wertung wird in der Literatur als weitere zentrale Komponente der Musikrezension benannt (vgl. La Roche 2001: 155; Stuckenschmidt 1968: 86). „Texte, die nicht urteilen, sondern lediglich berichten, sind offensichtlich keine Musikkritiken“ (Thim-Mabrey 2001: 37). Gerade in diesem Bereich besteht die Gefahr, dass die PR der Plattenfirmen die Rezensenten zu ihren Gunsten beeinflusst.

Dementsprechend bietet der Aspekt „Wertung“ häufig Anlass zu Beanstandungen an der Popmusikkritik. Ihr wird vor allem vorgeworfen, sie werte zu undifferenziert und tendenziell zu wohlwollend.

Dies werfe ein schlechtes Bild auf den gesamten Musikjournalismus:

Auch eine Popkritik sollte nicht sprachlich gestelzt einherschreiten, von Adjektiven strotzen, mit Superlativen um sich werfen, jeden durchreisenden Musiker zum Helden oder Meister hochstilisieren, jede marginale Entwicklung als Trend feiern, sondern mit all diesen wohlfeilen Attributen äußerst sparsam umgehen. Sonst entwertet die Inflation der Wörter neben den wenigen Musikern, die solche Attribute verdienen, auch den Pop-Journalismus an sich, macht ihn zum alleinigen Vehikel für präpotente Marktschreier (Bruckmaier 1992: 113).

Reus bemerkt dazu: „Sie [die Popkritik] darf zustimmen und Sympathie bekunden, aber sie darf nicht kreischen“ (1999: 118). Folgerichtig fordert Döpfner den Kritiker auf, zu prüfen „ob und wie er zum PR-Instrument der Industrie werden könnte und wie dies zu vermeiden ist“ (1991: 211).

Neben der unabhängigen und differenzierten Wertung ist es die professionelle Pflicht des Musikjournalisten, seine Wertungen analytisch begründet und nachvollziehbar vorzunehmen und so dem Rezipienten die Möglichkeit der eigenen Meinungsbildung zu geben (vgl. Bruckmaier 1992: 112). Becker verlangt dementsprechend, dass Beschreiben und Interpretieren dem Urteil vorgeschaltet seinen (1982: 111) und Lesle fordert eine nachvollziehbare Vorführung des Urteilsprozesses (1984: 9f).

Indikation

Eine weitere Funktionen der Popmusikkritik wurde bereits durch die in Kapitel 2.2.3 umrissene Entwicklungsgeschichte deutlich: Dadurch, dass die Rezensionen zunächst in den Branchenzeitschriften der Musikindustrie publiziert wurden, erfüllten sie, laut Wicke, von jeher eine „Indikationsfunktion“ für Produzenten von Tonträgern, da der Rezensent durch die kommerzielle Einschätzung einer CD ein „Indikator der zu erwartenden Nachfrage“ des Produktes sei (Wicke 1997: 1381).

Vermittlung

Daneben nimmt der Popmusikrezensent eine vermittelnde Funktion ein: Das „Pop“ in „Pop-Journalismus“ hat seinen Ursprung sowohl in dem Begriff „populäre Musik“, als auch in dem der „Pop-Art“, reflektiert also das massenkulturelle Zeitgeschehen und macht den Musikkritiker damit zum Mediator zwischen der Welt der Musikproduzenten und -konsumenten (vgl. Bruckmaier 1992: 110). Schürmann merkt jedoch an, dass sich ein Konflikt zwischen dem eigentlichen Auftrag der Musikkritik, „der ästhetischen Urteilsfindung, und ihrer tatsächlichen praktischen Funktion, der Vermittlung zwischen Produzierenden und Rezipierenden... .“ ergibt, da die Kritik Teil des soziokulturellen Prozesses geworden ist (1998: 675).

Kaufempfehlung

Döpfner spricht der Kritik zusätzlich die Funktion einer Kaufempfehlung zu, indem er dem Rezensenten eine „mit kommerziellen Prozessen direkt verbundene Beeinflussung“ zugesteht (1991: 210). Jones zitiert in dem Zusammenhang eine unveröffentlichte Studie von Chiarella, die untersucht habe, ob positive Musikrezensionen im amerikanischen „Rolling Stone“ die Plattenverkäufe beeinflussen. Sie kam zu dem Ergebnis, dass sie es könnten (o.J., zitiert nach Jones 1994: 49).

Aktualität

Genauso wie in anderen Darstellungsformen ist auch in der Musikkritik die Aktualität ein journalistisches Qualitätskriterium; Rezensionen erscheinen in der Regel zum oder dicht am Veröffentlichungstermin der CD: „Manchmal denkt die Schallplattenkritik über den Monat hinaus, wenn sie zum Beispiel ein Album als ,Platte des Jahres’ lobt. Das ist das Maximum, weiter denkt sie nicht“ (Diederichsen 2000: 1). Wicke beanstandet, dass die Qualität der Berichterstattung unter dem terminlichen Zwang leide und die Rezensionen als Resultat oft nicht „mehr als der Aktualität verpflichtete Ankündigungen von Tonträger-Neuerscheinungen, nur wenige Zeilen lang und statt eines begründeten Urteils häufig nur mit einem graphischen Bewertungsindex versehen“ seien (1997: 1382).

Themen

Inhaltlich finden sich in Rezensionen sowohl musikimmanente Themen, wie die Einordnung der CD in ein musikalisches Genre, Vergleiche zu früheren Werken des Künstlers oder anderen Künstlern oder persönliche Höreindrücke des Rezensenten, als auch Außermusikalisches, wie politische oder gesellschaftliche Informationen zu CD und Künstler (vgl. Döpfner 1991: 278). Abgesehen davon stellt Döpfner „sprachlich, formal, wertungstechnisch wie inhaltlich ein sehr uneinheitliches“ Erscheinungsbild bei Popmusikrezensionen fest (ebd.: 281).

2.3 Die Wechselbeziehung PR - Journalismus

2.3.1 Schnittstelle PR - Musikjournalismus

Wie aus den vorangegangenen Erläuterungen ersichtlich, existiert kein einseitiges Abhängigkeitsverhältnis zwischen den Bereichen Musikjournalismus und PR der Plattenfirmen, sondern es lassen sich wechselseitige Anpassungen und Einflüsse zwischen beiden Gebieten beobachten. „Künstler, Autoren, Interpreten und alle übrigen Beteiligten im Unterhaltungsgeschäft brauchen die Medien Rundfunk, Fernsehen und Presse. Aber diese Abhängigkeit beruht auf Gegenseitigkeit“ (Loch 1978: 87).

Interdependenzen zwischen PR und Musikjournalismus in der Praxis werden in den nachfolgenden Absätzen aufgezeigt, bevor in Kapitel 2.3.2 das Verhältnis zwischen Journalismus und PR aus theoretischer Sicht angeschnitten wird.14

Zunächst sind Rezensionen die beste Möglichkeit für Plattenfirmen, um einer breiten Öffentlichkeit das Erscheinen einer neuen CD bekannt zu geben: „Im Fall der Musikkritik geht es darum, den öffentlichen Rang von Ereignissen oder auch Produkten (CDs, Platten) zu deklarieren, die ihrerseits einen Anspruch auf öffentliche Anerkennung erheben“ (Thim-Mabrey 2001:62). Da laut Conen (1995: 56) höchstens jede fünfte Pop-Produktion einer großen Plattenfirma Aussicht auf eine erfolgreiche Platzierung am Markt hat, ist die PR auf die Multiplikatorenfunktion der Musikjournalisten angewiesen, um eine große Masse von potenziellen CD-Käufern anzusprechen. „Kein Titel schafft den Sprung in die Charts ohne eine entsprechende Unterstützung der Medien“ (Jahnke 1998: 109).

Hinzu kommt die Position der Musikjournalisten als Meinungsbildner, die sich die PR der Plattenfirmen unter anderem dadurch zunutze macht, dass sie positive Auszüge aus Rezensionen in Pressemitteilungen zitiert (z. B. „Im April erscheint das außergewöhnliche Debüt der Dissociatives, das im australischen ,Rolling Stone’ als ,electro pop symphony’ gefeiert wurde und gleich den Titel schmückte, endlich im Rest der Welt.“) Dies gilt insbesondere für Musikkritiken in Zeitschriften wie „Rolling Stone“, die sowohl über eine große Glaubwürdigkeit im Musikbereich, als auch über einen hohen Bekanntheitsgrad und eine große Auflage verfügen.15

Bezüglich der zeitlichen Vorgaben der Erscheinungstermine von Rezensionen kritisiert Sandner wiederum ein „Diktat der [Musik-]Industrie“ (2002: 129). Er führt als Beispiel die CD der Popsängerin Björk an: „Alle Zeitungen und Magazine, vom ,Spiegel’ und der ,Zeit’ bis hin zur Süddeutschen Zeitung’ und zu Regionalzeitungen“ druckten pünktlich zum Veröffentlichungstermin Rezensionen ab. Hatte ein Medium zum Veröffentlichungstermin nicht reagiert, stand die Künstlerin nicht mehr für Interviews zur Verfügung (ebd.). Wie bereits erwähnt, spielt Aktualität jedoch auch eine wichtige Rolle für die Medien, da es sinnlos wäre, eine CD erst Monate nach ihrer Veröffentlichung zu besprechen.

Um die Publikation der Rezensionen zur CD-Veröffentlichung überhaupt zu ermöglichen, richtet sich die PR nach den Produktionsabläufen der Musikmagazine. Die CDs und das PR-Material müssen rechtzeitig vor Redaktionsschluss an die Zeitschriften geschickt werden, damit die Journalisten die Rezension zum Erscheinungstermin der CD veröffentlichen können. Für die Plattenfirmen erweist sich die zeitige Versendung wegen des frühen Redaktionsschlusses von Zeitschriften oft als schwierig, da die CDs meist erst zu diesem Zeitpunkt von den Künstlern fertiggestellt werden.

Auch sind die Musikjournalisten nicht zwangsläufig auf die Pressemitteilungen angewiesen - eine CD kann auch ohne Pressemitteilung rezensiert werden. Um die Chance zu erhöhen, dass ihre Inhalte von der Presse übernommen werden, adaptiert die PR journalistische Regeln und Standards und orientiert sich auf thematischer und formaler Ebene an den Arbeitsweisen der Musikredaktionen Kap. 2.1.5). So werden z. B. Pressemitteilungen häufig von freien Musikjournalisten verfasst, die den Jargon und die Bedürfnisse der Rezensenten offensichtlich am Besten kennen und so den Redakteuren „eine Menge Arbeit abnehmen“ (Haller 2004: 38).

Obwohl folgender Aspekt in der vorliegenden Analyse nicht untersucht wird, soll hier noch einmal die potentielle Abhängigkeit der Musikzeitschriften vom Anzeigengeschäft mit den Plattenfirmen angesprochen werden, die zu einem Verlust der kritischen und unabhängigen Berichterstattung der Rezensenten führen kann. Dass die Existenz von Publikumszeitschriften abhängig von Anzeigen ist, ist unumstritten (vgl. Meyn 2001: 131). Für den Bereich der Popmusikkritik hat u.a. Haacke den Bezug zwischen Berichterstattung und Anzeigenaufträgen zu Anfangszeiten des Genres angesprochen (^ Kap. 2.2.3). Jahnke spricht von einem „Tauschgeschäft“ von Rezensionen mit Anzeigenschaltungen der Plattenfirmen (1998: 139) und die Ex-Chefredakteurin der Musikzeitschrift „Hammer“ berichtet davon, dass Plattenlabels ihre Redaktion „per Anzeigenschaltung unter Druck“ setzen wollten (Nieradzik, in Gorny/Strak 1998: 108).

Stuckenschmidt betont in diesem Zusammenhang, dass „Unbestechlichkeit [...] zu den elementaren Voraussetzungen“ des Kritikerberufes gehöre und „sich wie das Moralische von selbst“ verstehe. Wer „sein Urteil an einen Künstler oder ein Institut [...] verkauft“, der habe seinen „Beruf verfehlt“ (1957: 31f).

Eine empirische Untersuchung zum Zusammenhang zwischen Anzeigenschaltungen der Plattenfirmen und Rezensionen führte Jones 1994 in den USA durch. Er analysierte stichprobenartig insgesamt 829 Rezensionen und 643 Anzeigen in fünf amerikanischen Musikzeitschriften (unter anderem „Rolling Stone“) aus den Jahren 1979 bis 1991 und fand seine Hypothese „Zunehmende Werbung durch ein Plattenlabel führt zu einer Zunahme der Plattenrezensionen jenes Labels“ (1994: 59) bestätigt. Seine zweite Hypothese „Zunehmende Werbung durch ein Plattenlabel führt zu einer Zunahme der positiven Rezensionen der Platten jenes Labels“ (ebd.) bestätigte sich nicht. Demnach lässt sich kein Zusammenhang zwischen Wertung der Kritiker und Anzeigenschaltungen feststellen.

2.3.2 Theoretische Grundströmungen

2.3.2.1 Determination

Zu Beginn der Forschung über das Verhältnis zwischen Journalismus und PR waren Diskussionen von der „Determinationshypothese“ (s.u.) geprägt und beschränkten sich hauptsächlich auf die Frage, inwieweit die Leistungsfähigkeit und Autonomie des Journalismus durch eine immer professioneller agierende PR beeinflusst bzw. untergraben werde (vgl. Altmeppen et al. 2004: 9).

Als richtungsweisend gilt die Studie von Baerns, die das Verhältnis zwischen PR und Journalismus anhand der landespolitischen Berichterstattung in Nordrhein-Westfalen untersuchte und ermittelte, dass 69% aller Agenturmeldungen und 64% aller Zeitungsbeiträge auf Öffentlichkeitsarbeit basierten (1991:87). Ihre Schlussfolgerung lautete: „Öffentlichkeitsarbeit [...] hat Themen und Timing der Medienberichterstattung unter Kontrolle“ (1991: 3) und ging als „Determinationshypothese“ (Bentele/Liebert/Seeling 1997: 236; Szyska 1997: 210) bzw. „-these“ (Bentele/Nothhaft 2004: 67) oder „Determinierungsthese“ (Burkart 1995: 283) in die Literatur ein.16

Eine Mehrheit der Verfasser der klassischen „Determinierungsstudien“, die an Baerns’ Untersuchung anknüpften, nahm an, dass Journalismus „gesellschaftlich wertvoll, ethisch hochwertig und selbstlos“ sei, während PR „tendenziell manipulierend, propagandistisch, alleine dem Erfolg verpflichtend und somit tendenziell gefährlich“ sei (Altmeppen et al. 2004: 9). Diese Einstellung verzerrte jedoch das Bild der Beziehung zwischen Journalismus und PR, da die Anpassung seitens der PR an die Anforderungen des Journalismus, die „(zunehmende) Orientierung des Journalismus an ökonomischen Kennziffern und Maximen“ und die „gesellschaftlichen Funktionen der PR“ ausgeblendet wurden (Altmeppen et al. 2004: 9). Zudem wurden intervenierende Faktoren und eine gegenseitige Abhängigkeit von Öffentlichkeitsarbeit und Journalismus nicht berücksichtigt.

Heute verfügt die Determinationshypothese aus den genannten Gründen nur noch über „historischen Wert“ (Löffelholz 2004: 483). Laut Röttger sei sie von „Missverständnissen begleitet“ (2005: 371). Ergebnisse von neueren Studien halten den beherrschenden Einfluss von PR auf den Journalismus nicht mehr aufrecht. Stattdessen wurde die Rolle möglicher Einflussfaktoren erkannt und wechselseitige Beeinflussungen, Abhängigkeiten und Anpassungsleistungen wurden in Theorien und empirische Fragestellungen einbezogen (vgl. Seidenglanz/Bentele 2004: 105).

2.3.2.2 Intereffikation

Als prominentester alternativer theoretischer Ansatz gilt das „Intereffikations- Modell“. Bentele/Liebert/Seeling (1997) bezeichnen darin die Wechselbeziehung zwischen PR und Journalismus als „Intereffikation“, die auf beidseitigen Anpassungen (Adaptionen) und Beeinflussungen (Induktionen) basiert, „ohne dass es dabei zu einseitigen Abhängigkeiten kommt.“ (Röttger 2005: 373).17 Andere Wissenschaftler bezeichnen ähnliche Ansätze, die die Wechselbeziehung zwischen beiden Bereichen modellieren, als strukturelle Kopplung (vgl. Löffelholz 2004; Hoffjann 2001; Schweda-Opherden 1995) oder Interpenetration (vgl. Löffelholz 2004). Anregungen aus den Modellen der wechselseitigen Konzeption von Journalismus und PR wurden in die vorliegende Untersuchung mit einbezogen.

3. Stand der Forschung

Wie eingangs erwähnt, ergeben sich beim Vergleich der Befunde von Studien zum Verhältnis zwischen PR und Journalismus erhebliche Abweichungen, die verdeutlichen, dass Anlass zu weiterer Bemühung besteht. Lücken weist die Forschung in mehreren Bereichen auf. Abgesehen von zwei Ausnahmen (Rossmann 1993; Schröter 1992), bei denen Zeitschriften mit eingeschlossen wurden, konzentrieren sich die Betrachtungen im Printbereich bislang auf die tagesaktuelle Presse unter Ausschluss von rechercheaffinen Medien.

Wie sich zeigen wird, beschränken sich die Studien zudem meist auf die Betrachtung von quantitativen Aspekten. Qualitative Aspekte wurden bislang vernachlässigt. Zur Rolle der PR im Kulturjournalismus und in Rezensionen existieren lediglich vereinzelte Untersuchungsbefunde, ungeachtet der Vorwürfe und Kritikpunkte zu der Arbeit von Musikjournalisten im Zusammenhang mit der PR der Plattenfirmen, die sich in der Literatur finden (^ Kap. 2.2.3).

Die Aufarbeitung des Forschungsstandes erfolgt aufgeteilt in die zentralen Bereiche, an die die vorliegende Arbeit angeknüpft und auf die sich bisherige Bemühungen konzentriert haben.

3.1 Übereinstimmungen zwischen PR und journalistischer Berichterstattung

3.1.1 Übereinstimmungen von Themen

1986 fand Grossenbacher mittels Input-Output-Analyse (zuzüglich Beobachtung und Journalistenbefragung) von Deutschschweizer Tageszeitungen und Pressekonferenzen heraus, dass in der Regel Themen aus dem Input nicht in der Berichterstattung ausgefiltert wurden (1986: 730). Rossmanns Analyse zur Pressearbeit von Greenpeace und ihrer Resonanz in Printmedien unterstützte diese Ergebnisse: Inhalte der Pressemeldungen wurden „größtenteils einfach übernommen... .“ (1993: 92f).

Fröhlich ging 1992 in ihrer Analyse von fünf Münchner Tageszeitungen auf qualitative Veränderungen ein, die sich von der Pressemitteilung bis zum fertigen Artikel ergaben, und ermittelte, dass die Journalisten die thematischen Schwerpunkte aus den Pressemitteilungen übernahmen (43ff). Auch Rincks Untersuchung zur Wirkungen von PR auf die Presse am Beispiel der PR- Aktivitäten von BMW zeigte eine Übernahme der „PR-induzierten Kernaussagen“ in die Berichterstattung (2001: 243). Bei Bachmanns Analyse der Lokalberichterstattung von Schweizer Tageszeitungen bestand „der größte Teil des Inhalts der Adaptionen [...] aus Informationen, welche die Pressemitteilungen“ anboten (1997: 175).

[...]


1 Public Relations (kurz PR) und Presse- und Öffentlichkeitsarbeit werden im Folgenden synonym verwendet.

2 Der Einfachheit halber wird im Folgenden bei allen Berufsbezeichnungen die männliche Form verwendet; selbstverständlich sind dabei immer Frauen miteingeschlossen.

3 Die Ergebnisse der Studie „Journalismus in Deutschland II“ lagen bei der Anfertigung der vorliegenden Arbeit noch nicht vor.

4 Da es sich bei der vorliegenden Arbeit um die Analyse von schriftlich verfassten CD- Rezensionen handelt, sind bei der Verwendung des Begriffs „Musikjournalismus“ lediglich Presseerzeugnisse gemeint, elektronische Medien werden in die Untersuchung nicht miteinbezogen.

5 Wicke/Ziegenrücker definieren „populäre Musik“ oder „Popmusik“ aus dem englischen „Popular Music“ als „Musikformen, die die Stilistik und klanglichen Möglichkeiten des Rock mit der universellen Verkäuflichkeit des Schlagers kombinieren“ (1997: 398).

6 Die Begriffe „Kritik“ und „Rezension“ werden seit Anfang des 19. Jahrhunderts synonym verwendet (vgl. Dreher 1983: 9).

7 In der Praxis haben die Plattenfirmen nicht immer eine eigene PR-Abteilung, teils wird PR- Arbeit von Agenturen oder Freiberuflern übernommen. Da dies jedoch immer im Auftrag und unter Kontrolle der Plattenfirmen geschieht, wird in der vorliegenden Arbeit der Einfachheit halber von der „PR der Plattenfirmen“ gesprochen.

8 „Vereinfachte^], typisierte[s] und in der Regel bewertete[s] Vorstellungsbild, das sich über Eindrücke, Wahrnehmungen oder Denkprozesse von irgend etwas (Objekte, Personen Sachverhalte, Organisationen) bildet“ (Bentele 2005: 583).

9 „Die Musikindustrie nennt das, was die Marken PR nennen, Promotion“ (Dietrich, Enno, in Gorny/Strak 1998: 93).

10 Auf den „zweiten Blick“ ist PR durch Personalkosten etc. auch nicht kostenlos; es entstehen jedoch keine direkten Kosten für PR durch beispielsweise Anzeigenschaltungen.

11 Quelle: Interview mit Nicole Lührsen (selbstständige Promoterin, ehemals in der Promotion­Abteilung einer Plattenfirma tätig), geführt am 15. Oktober 2005.

12 Quelle: Interview mit Nicole Lührsen, 2005.

13 Zeitungen folgten weitaus später (vgl. Döpfner 1991: 206).

14 Auf eine ausführliche Diskussion der theoretischen Ansätze wird im Rahmen dieser Arbeit verzichtet.

15 In zwei Pressemitteilungen aus der Stichprobe wurde aus dem „Rolling Stone“ zitiert (siehe obiges Beispiel).

16 Baerns selbst hat diese Begriffe nicht verwendet.

17 Bentele/Liebert/Seeling betrachten „ungeachtet der Tatsache, dass der Vorschlag, Journalismus und Öffentlichkeitsarbeit als gesellschaftliche Funktionssysteme oder Teilsysteme aufzufassen, in der Kommunikationswissenschaft strittig ist [...] Journalismus und Öffentlichkeitsarbeit zumindest im Sinne der allgemeinen Systemtheorie als Systeme“ (Seidenglanz/Bentele: 107).

Ende der Leseprobe aus 95 Seiten

Details

Titel
Die Rolle der Public Relations im Musikjournalismus
Untertitel
Eine Fallstudie am Beispiel der Musikrezensionen der Zeitschrift 'Rolling Stone'
Hochschule
Universität Hamburg  (Journalistik)
Note
2,0
Autor
Jahr
2005
Seiten
95
Katalognummer
V180359
ISBN (eBook)
9783656030959
ISBN (Buch)
9783656031185
Dateigröße
2016 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
pr, public relations, musik, musikjournalismus, journalismus, rolling stone, musikrezensionen, rezensionen, fallstudie, pr im journalismus, pr und journalismus, oeffentlichkeitsarbeit, journalistik
Arbeit zitieren
Gitty Fardjam (Autor:in), 2005, Die Rolle der Public Relations im Musikjournalismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/180359

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