Ausgewählte Mentoring-Programme für Frauen in der Politik in Deutschland


Diplomarbeit, 2003

182 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Gliederung

1. Einleitung

2. Vorgehensweise und Zielsetzung der Ausarbeitung
2.1 Vorgehensweise
2.2 Zielsetzung

3. Repräsentationsdefizite von Frauen als Problem einer geschlechtergerechten Gesellschaft
3.1 Frauen in Parlamenten
3.1.1 Frauen in Kommunalparlamenten: höhere Repräsentanz in größeren Städten
3.1.2 Repräsentation von Frauen in Landesparlamenten: große regionale Unterschiede
3.1.3 Repräsentation von Frauen im Bundestag: Union und FDP ziehen den Durchschnitt nach unten
3.1.4 Frauen im Europaparlament: näher an der paritätischen Vertretung als „zu Hause“ in den nationalen Parlamenten
3.2 Die Bedeutung der Exekutive
3.2.1 Frauen in den Länderregierungen: Dominiert das „Gruppenbild mit Dame“?
3.2.2 Frauen in der Bundesregierung: typische Ressortvergabe aufgehoben?
3.3 Frauenorganisationen als parteiinterne hemmende Struktur?
3.4 Strategien zur innerparteilichen Frauenförderung
3.4.1 Rahmenbedingungen der Parteien zur Nominierung von Frauen
3.4.1.1 CDU präferiert Soll-Bestimmungen bei der Nominierung von Frauen
3.4.1.2 BÜNDNIS 90 /DIE GRÜNEN und PDS setzen auf paritätische Nominierung von Frauen
3.4.1.3 Positive Diskriminierung hat sich bei der SPD durchgesetzt
3.4.1.4 FDP lehnt Quotierung ab
3.5 Wahl- und Parteiensystem hat Einfluss auf die Repräsentation von Frauen
3.6 Erwerbstätigkeit von Frauen beeinflusst deren Repräsentation
3.7 Auswertung

4. Ist Politik Männersache?
4.1 Rollenbild und Selbstwahrnehmung von Frauen in der Politik
4.1.1 Die defizitäre Wahrnehmung der eigenen Person
4.1.2 „Weibliches“ Politikverständnis als Mittel zur Veränderung der politischen Kultur?
4.1.3 Trennung der öffentlichen Funktion von der privaten Person für Frauen unmöglich?
4.2 „Die gläserne Decke“: Barrieren für die paritätische Repräsentation von Frauen in der Politik
4.2.1 Erfahrungen mit Abwertung und Ungleichbehandlung
4.2.2 Klischeehafte Darstellungen durch die Medien
4.2.3 Doppelte Belastung für ostdeutsche Politikerinnen
4.2.4 Zweifel an Weiblichkeit und sexueller Identität
4.2.5 „Ausgrenzen, absondern, isolieren“
4.2.6 Frauenorganisationen und die nicht genutzte Macht
4.2.7 Konkurrenz unter Frauen, ein Tabu-Thema?
4.2.8 Vereinbarkeit von Familie und Beruf nach wie vor ein „Frauenthema“?
4.2.9 Belastungen für das Privatleben
4.3 Mentoring erleichtert den Einstieg in die Politik
4.4 Professionalisierungsbedarf von Frauen in der Politik vorhanden
4.5 Netzwerke als Kooperationsformen von Frauen in der Politik
4.5.1 Horizonterweiterung durch Netzwerke
4.5.2 Aufbau eines Netzwerkes

5. Mentoring
5.1 Definition und Herkunft des Begriffs „Mentoring“
5.2 Abgrenzung von anderen Konzepten
5.3 Formen des Mentoring
5.3.1 Internes Mentoring
5.3.2 Externe Mentoring-Programme
5.3.3 Cross-Mentoring
5.4 Arten des Mentoring
5.4.1 Initiiertes Mentoring
5.4.2 Organisiertes beziehungsweise reales, prozessbegleitendes Mentoring
5.4.3 Spontanes Mentoring
5.4.4 Cross-Gender-Mentoring versus Mentoring von Frau zu Frau
5.5 Bewertungskategorien für ein erfolgreiches Mentoring- Programm
5.5.1 Erfolgreiche Organisation eines Mentoring-Programms
5.5.1.1 Adressatinnenkreis
5.5.1.2 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
5.5.1.3 Zeitpunkt
5.5.1.4 Finanzierung
5.5.1.5 Begleitprogramm
5.5.1.6 Externe, wissenschaftliche Betreuung durch ExpertInnen
5.5.1.7 Zusammensetzung der Tandems
5.5.1.8 Gestaltung der Mentoring-Beziehung
5.5.1.9 Evaluation
5.5.2 Empirische und psychologische Erfolge
5.5.3 Kurz-, mittel- und langfristige Erfolge

6. „Mehr Frauen in die Kommunalpolitik“: Parteiübergreifendes Mentoring-Programm des Niedersächsischen Ministeriums für Frauen, Arbeit und Soziales
6.1 Evaluation
6.2 Adressatinnenkreis
6.3 Große Resonanz in den Medien
6.4 Zeitpunkt gut gewählt
6.5 Finanzierung
6.6 Begleitprogramme
6.7 Betreuung durch ein Organisationsteam
6.8 Tandembildung
6.8.1.Erwartungen der Mentees größtenteils erfüllt
6.8.2 Erwartungen der MentorInnen in der Mehrheit erfüllt
6.8.3 Fazit
6.8.4 Bedeutung des Geschlechts in der Mentoring-Beziehung: für die meisten eher unwichtig
6.9 Gestaltung der Mentoring-Beziehung
6.9.1 Gestaltung der Mentoring-Beziehung aus Sicht der Mentees
6.9.2 Gestaltung der Mentoring-Beziehung aus Sicht der MentorInnen
6.10 Kurzfristige Erfolge
6.11 Politische Aktivitäten der Mentees nach der Programm- teilnahme

7. Parteiinterne Mentoring-Programme
7.1 Bundesweites Mentoring-Projekt der Partei
BÜNDNIS 90 /DIE GRÜNEN
7.1.1 Junger Adressatinnenkreis
7.1.2 Tandembildung durch ein Koordinationsteam
7.1.3 Erwartungen der Mentees
7.1.4 Erwartungen der Mentorinnen
7.1.5 Bedeutung des Geschlechts
7.1.6 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
7.1.7 Zeitpunkt
7.1.8 Finanzierung
7.1.9 Elemente des Programms
7.1.10 Betreuung durch die Partei
7.1.11 Gestaltung der Mentoring-Beziehung aus Sicht der Mentees
7.1.12 Gestaltung der Mentoring-Beziehung aus Sicht der Mentorinnen
7.1.13 Evaluation
7.1.14 Kurzfristige Erfolge: Strategische Planung oder allgemeine Tipps?
7.1.15 Mittelfristige Erfolge: Netzwerk-Aufbau nicht erreicht
7.1.16 Fazit und Tipps für künftige Programme
7.2 Landesweite Mentoring-Projekte der Partei BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN
7.2.1 Pia Meyers Erfahrungen mit dem rheinland-pfälzischen Mentoring-Programm
- Ihre Tipps für zukünftige Mentoring-Projekte
7.2.2 Kathrin Schmidbergers Erfahrungen mit dem bayerischen Mentoring-Programm
- Erwartungen an das Programm
- Positive Impulse durch die Mentee: gegenseitige Unterstützung in Krisenzeiten
- Kein Netzwerkcharakter
- Persönliches Fazit und Verbesserungsvorschläge
- Noch mehr Mentoring?

8. Die Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft Berlin e.V. und ihre Bemühungen in der Frauenförderung
8.1 Das Politikerinnen-Kolleg der EAF
8.2 „Women for public leadership“
8.2.1 Strenges Auswahlverfahren der Mentees
8.2.2 Auswahl der Mentorinnen
8.2.3 Verlauf
8.2.4 Finanzierung
8.2.5 Beurteilung des Programms
8.2.6 Erfahrungen der Mentee Henriette Sachse
8.2.7 Erfahrungen einer Mentorin
8.2.8 Karriereplus durch Mentoring
8.2.9 Persönliches Fazit: Die Netzwerke halten

9. Fazit
9.1 „Mehr Frauen in die Kommunalpolitik“
9.2 Das Programm von BÜNDNIS 90 /DIE GRÜNEN
9.3 Das Programm der Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft
9.4 Schlusswort

10. Anhang: Neun Interviews mit Mentorinnen, Mentees und Organisatorinnen von Mentoring-Programmen
I 1 Interview mit Ines Eichmüller: Mentee beim bundesweiten Mentoring-Programm der Partei BÜNDNIS 90 /DIE GRÜNEN
I 2 Interview mit Inanna Gruner: Mentee beim bundesweiten Mentoring- Programm der Partei BÜNDNIS 90 /DIE GRÜNEN
I 3 Interview mit Pia Meyer: Mentee beim rheinland-pfälzischen Mentoring-Programm der Partei BÜNDNIS 90 /DIE GRÜNEN
I 4 Interview mit Kathrin Schmidberger: Mentee beim bayerischen Mentoring-Programm der Partei BÜNDNIS 90 /DIE GRÜNEN
I 5 Interview mit Hannelore Schnellbügel: Unternehmerin, Mitorganisatorin des Mentoring-Programms des Sozialministeriums Baden-Württemberg
I 6 Interview mit Gisela Bill: Mentorin beim rheinland-pfälzischen parteiübergreifenden Mentoring-Programm der Landesregierung
I 7 Interview mit Helga Lukoschat: Geschäftsführerin der EAF
I 8 Interview mit Ina Lenke: Mentorin beim Niedersächsischen Mentoring-Programm
I 9 Interview mit Henriette Sachse: Mentee beim Mentoring-Programm der EAF Tabellen

11. Literaturverzeichnis
11.1 Literaturverzeichnis Printmedien
11.2 Literaturverzeichnis Internetmedien

1. Einleitung

“Your mentor is your guardian angel. Someone who is knowledgeable, helpful, wise, prepared to help you along the path of your career, take you by the hand to help you

through puddles in the road, catch you when you fall, and eventually give you wings to fly alone”[1].[2]

Damit hat die Vorreiterin in Sachen Mentoring, Lily Segermann-Peck, den perfekten Mentor bzw. die perfekte Mentorin für uns beschrieben und zwar bereits in ihrem Buch aus dem Jahr 1994, als Mentoring in den USA schon ein Thema war.

Bis das Konzept des Mentoring den Weg zu uns nach Deutschland fand, sollte es noch ein paar Jahre dauern. Es nahm zunächst erfolgreiche Umwege über Großbritannien und die skandinavischen Länder, bevor auch deutsche Unternehmen und Organisationen diese „Management-Methode, die keinem strengen Regelwerk oder System folgt“[3], für sich entdeckten. Heute hat sich Mentoring „als effizientes Instrument der Personalentwicklung etabliert“[4], sowie als ein Mittel der Frauen- und Nachwuchsförderung.

Vorreiter in der deutschen politischen Landschaft waren dabei BÜNDNIS 90 /DIE GRÜNEN, die mit dem ersten bundesweiten Mentoring-Programm einer Partei im Jahr 1999 für Schlagzeilen sorgten. Eines der bekannteren Tandems[5] dieses Programms bestand aus Ramona Pop, momentan Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses und der jetzigen Bundesverbraucherschutzministerin Renate Künast, damals Fraktionsvorsitzende der Grünen im Berliner Landtag. Das Deutsche Jugendinstitut in München begleitete den Modellversuch. 19 grüne Spitzenpolitikerinnen arbeiteten als Mentorinnen mit 19 ausgewählten Mentees zusammen. Renate Künast und Ra-

mona Pop wurden dabei besonders von den Medien und der Öffentlichkeit in Augenschein genommen. Laut Mentee-Kollegin Ines Eichmüller haben die beiden in der Programmphase gezielt Politikstrategien und Karrierepläne miteinander abgesprochen und sich „gegenseitig weitergebracht“[6]. Ramona Pop habe Renate Künast dabei geholfen, Parteivorsitzende zu werden und Renate Künast Ramona Pop bei ihrer erfolgreichen Kandidatur für das Berliner Abgeordnetenhaus. Optimal sei dabei gewesen, dass die Frauen sich vor Projektbeginn schon kannten und aus derselben Stadt kamen. Dadurch sei die Kontaktaufnahme einfacher gewesen als bei anderen Mentoring-Paaren. Sie haben sich regelmäßig getroffen und die Mentorin Renate Künast hat laut Medienberichten „die halb so alte Nachwuchspolitikerin in die Tücken des Polit-Geschäfts“[7] eingeweiht. Pop wollte lernen, „mit den Medien umzugehen, wie ein Berg von Arbeit zu bewältigen ist, und welche Techniken im Politik-Alltag helfen“ (Ehlert 2000, 1). Künast habe ihr geholfen, „sich im Labyrinth von Politik und Medien zurechtzufinden“[8]. Sehr erfolgreich, wie es den Anschein hat.

In einem Strategiepapier und in verschiedenen Presseartikeln bekennen sich beide Frauen zum Prinzip des Mentoring. In dem Papier „Grüne-Offensive: Ran an das Mehr-Generationen-Projekt“, welches sie zusammen mit den Politikerkollegen Christian Simmert und Klaus Müller geschrieben haben, heißt es:

„In Zeiten schwacher sozialer Bewegungen muss grüner Nachwuchs gezielt gefördert und unterstützt werden. [...] Nur wer sich bewusst offen zeigt, gewinnt auch Quereinsteiger. Wer beispielsweise durch ein Mentoring das Zurechtfinden in der Partei, aber auch das praktische Erlernen von typischen Arbeitstechniken in der Politik unterstützt, gewinnt Jugendliche, die mitmachen, allerdings die tradierten Formen natürlich auch verändern wollen. Wissenstransfer zwischen Alt und Jung stärken. Damit GRÜN zu einem wirklichen Mehr-Generationen-Projekt wird, muss die GründerInnengeneration ihre Erfahrung und ihr Wissen weitergeben. [...] Neue Ideen und Projekte lassen sich so gezielt entwickeln. Das jetzt von grünen Frauen bundesweit praktizierte Mentoring-Programm ist ein Beispiel für einen erfolgreichen Wissens- und Erfahrungstransfer. Es bietet auch die Kehrseite, das Lernen von den Jüngeren“[9].

Dieses Beispiel soll zeigen, wie Mentoring erfolgreich funktionieren kann.

2. Zielsetzung und Vorgehensweise der Ausarbeitung

2.1 Zielsetzung

In dieser Diplomarbeit sollen bereits durchgeführte, ausgewählte Mentoring-Projekte für Frauen in der Politik in Deutschland analysiert und miteinander verglichen werden.[10] Die betrachteten Programme waren auf unterschiedlichen strukturellen Ebenen des politischen Systems angesiedelt, was für den Vergleich besonders spannend und informativ war. Als Erstes wird das parteiübergreifende Programm des Niedersächsischen Ministeriums für Frauen, Arbeit und Soziales „Mehr Frauen in die Kommunalpolitik“ untersucht, als Zweites das parteiinterne Projekt von BÜNDNIS 90 /DIE GRÜNEN und als Drittes das Programm der gemeinnützigen, unabhängigen „Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft“. Die untersuchten Projekte haben gemeinsam, dass sie jeweils nur für Frauen als Mentees offen standen. Außerdem fanden sie als organisierte und prozessbegleitende Programme statt, die somit nicht spontan und unkontrolliert oder lediglich initiiert abliefen. Ferner wurden die drei ausgewählten Projekte in den vergangenen vier Jahren durchgeführt. Dies alles soll die Vergleichbarkeit der Programme gewährleisten.

Mit Hilfe eines eigens für Mentoring entwickelten Bewertungskataloges sollen Kriterien für erfolgreiche Programme erarbeitet werden, die nachher auf diese Programme angewendet werden können. Dies soll eine möglichst objektive Beurteilung der Nützlichkeit von Mentoring für Frauen ermöglichen.

Zuvor wird jedoch in einem ersten Kapitel ein historischer Abriss über die Repräsentation von Frauen in politischen Ämtern und mit politischen Mandaten (vor allem in Führungspositionen) ab 1949 gegeben. Damit soll deutlich gemacht werden, dass trotz aller Anstrengungen in der Frauenbewegung und der Frauenförderung noch immer Männer in politischen Führungspositionen hinsichtlich ihres Bevölkerungsanteils überrepräsentiert sind. Sei es in den Parteien, in den Parlamenten oder den Regierungen. Dies wird mit aktuellem Zahlenmaterial empirisch belegt.

Diese Arbeit versucht außerdem in Ansätzen zu klären, warum Frauen in der Politik immer wieder an die so genannte „gläserne Decke“ stoßen und im entscheidenden Moment oft nicht für eine Kandidatur oder einen Aufstieg auf der Karriereleiter bereit stehen. Scheitern sie an der Vereinbarung von Familie und Beruf? Können sie nicht mit politischer Konkurrenz umgehen? Können sie ihre persönlichen Netzwerke und UnterstützerInnenkreise nicht so geschickt aufbauen wie Männer? In diesem Kapitel sollen Begründungen gefunden werden für die Situationen, die im Kapitel drei empirisch dargelegt sind.

Ferner soll beleuchtet werden, wie sich Frauen in der Politik wahr nehmen, wo sie ihre Defizite sehen, was ihnen beim Einstieg geholfen hätte und welche (Professionalisierungs-) Bedürfnisse sie im laufenden Politikalltag haben.

Um das Konzept und den Begriff des Mentoring ganz konkret geht es in den darauffolgenden Kapiteln.

In der Ausarbeitung soll geklärt werden:

- Woher kommt der Begriff Mentoring?
- Welche unterschiedlichen Arten und Formen des Mentoring gibt es?
- Welche Ziele sollen mit Mentoring-Projekten erreicht werden?
- Wo liegen mögliche Schwachstellen in den Programmen?
- An wen richten sich die Programme?

Nach der theoretischen Annäherung an das Thema befasst sich die vorgelegte Arbeit mit den bereits vorgestellten Beispielen aus der Praxis.

2.2 Vorgehensweise

Mit Hilfe mehrerer Evaluationsberichte, Interviews und des entwickelten Kriterienkatalogs soll abschließend eine qualitative Beurteilung der untersuchten Mentoring-Projekte durchgeführt werden, die aus unterschiedlichen Blickwinkeln die möglichen Vor- und Nachteile der Programme für die verschiedenen Akteure beleuchten soll.

- Wurden die Ziele und Erwartungen der Mentees erfüllt?
- Wurden die Ziele und Erwartungen der Organisatorinnen erfüllt?
- Wurden die Ziele und Erwartungen der Mentorinnen erfüllt?
- Welche Handlungsempfehlungen geben sie anderen für zukünftige Projekte mit auf den Weg?
- Konnten die Mentees auf der Karriereleiter durch Mentoring einen Schritt nach oben machen?
- Wie lassen sich zukünftige Mentoring-Projekte professionell organisieren?

Die meisten Interviews wurden am Rande zweier Kongresse geführt. Die ehemaligen Mentees Ines Eichmüller, Inanna Gruner, Pia Meyer und Kathrin Schmidberger wurden auf dem Bundeskongress der Grünen Jugend vom 27. - 29. September 2002 in Frankfurt am Main interviewt. Die Mentorin Gisela Bill und die Organisatorinnen bzw. Unternehmerinnen Hannelore Schnellbügel und Helga Lukoschat wurden auf dem Europäischen Kongress „Implementierung von Gender Mainstreaming in Europa - eine Herausforderung für die politische Bildung“ interviewt. Dieser fand vom 6. - 8. September 2002 in Leipzig statt. Ina Lenke wurde in ihrem Wahlkreisbüro in Oyten am 19.05.2003 interviewt. Henriette Sachse wurde am Telefon am 27.05.2003 interviewt.

Die Interviews sind im Anhang zu finden und wurden nicht immer wörtlich, sondern zum Teil auch indirekt transkribiert. Zur besseren Lesbarkeit wurden umständliche Satzkonstruktionen, Grammatikfehler und Gesprächspausen nicht übernommen. Inhaltlich ist nichts verändert worden.

Zunächst wird nun die Repräsentation von Frauen im politischen System der Bundesrepublik Deutschland thematisiert und untersucht.

3. Repräsentationsdefizite von Frauen als Problem einer geschlechtergerechten Gesellschaft

Aus einer Befragung führender Wirtschaftsunternehmen in den Vereinigten Staaten geht hervor, dass für EntscheidungsträgerInnen drei Merkmale für die Karriere ausschlaggebend sind: die Leistung (-sfähigkeit) im Beruf, die Selbstdarstellung im beruflichen Umfeld, sowie die von ihnen aufgebauten beruflichen Beziehungen und Kontakte. Überraschenderweise sind die drei Punkte unterschiedlich gewichtig für die Karriere: Die berufliche Leistung trägt laut Befragten nur zehn Prozent zur Karriere von Frauen und Männern bei, die Fähigkeit zur Selbstdarstellung 30 Prozent und der Aufbau und die Pflege von Beziehungen und Kontakten sogar 60 Prozent, womit der letzt genannte Punkt zum entscheidenden für die Karriere werden kann.

Die Unterschätzung der Einflussfaktoren Selbstdarstellung und Beziehungen / Kontakte ist laut Dr. Christiane Hug- von Lieven, Ministerialrätin und Leiterin des Referats Grundsatzfragen der Frauenpolitik im Sozialministerium Baden-Württemberg, „mit ein Grund dafür, dass Frauen in Führungspositionen in Wirtschaft, Verwaltung, Politik und Wissenschaft, aber auch in Verbänden und Organisationen immer noch erheblich unterrepräsentiert sind“[11].

Im über 50 Jahre alten Grundgesetz ist mit dem Artikel 3, Absatz 2 klar festlegt: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“. 1994 ist die folgende Ergänzung hinzugekommen: „Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin“[12].

So gebietet das Grundgesetz die Vertretung männlicher wie auch weiblicher Interessen im politischen Kontext. Wie könnte die Durchsetzung der Gleichberechtigung effizienter erreicht werden als durch die paritätische Besetzung von Parteiämtern, Parlamenten und Exekutivorganen? Dieser Arbeit liegt die Norm zu Grunde, dass die vom Grundgesetz beabsichtigte Durchsetzung der Gleichberechtigung nur durch eine paritätische Beteiligung von Männern und Frauen in politischen Ämtern und Mandaten und ihrer Beteiligung an machtpolitisch wichtigen Fragen erreicht werden kann.

Die Verhältnisse in Deutschland entsprechen dieser Norm nicht, wie die folgenden Erläuterungen zeigen werden.

So sind laut Mentoring-Expertinnen Annemarie Engelhardt, Sabine Gehrmann und anderen trotz Grundgesetzregelung „immer noch vorhandene Benachteiligungen, Mehrfachbelastungen und Unterrepräsentation von Frauen im öffentlichen Leben eindeutig mit Zahlen zu belegen“[13]. Im nachfolgenden Kapitel wird aufgezeigt, dass Frauen in Führungspositionen in der Politik zwar auf dem Vormarsch sind, aber noch lange nicht gemäß ihrem Anteil in der Bevölkerung in Parlamenten, Regierungen und politischen Machtpositionen vertreten sind. Frauenförderprogramme und die hier untersuchte Methode des Mentoring können helfen, die Benachteiligungen von Frauen im politischen System zu beseitigen, indem sie Frauen ermutigen, daran professionell und qualifiziert zu partizipieren.

3.1 Frauen in Parlamenten

3.1.1 Frauen in Kommunalparlamenten: höhere Repräsentanz in größeren Städten

Die Kommunalpolitik stellt für viele Frauen die erste Stufe der politischen Beteiligung dar. Sich hier zu bewähren und die parlamentarischen Rituale wie Rede und Gegenrede, die politische Kompromissfindung, sowie das Zusammenspiel von Rat und Verwaltung zu erlernen, „ist für einen weiteren Aufstieg eine wichtige Voraussetzung“ (Hoecker 1998, 132).[14]

Lange Zeit waren Frauen auf der Ebene der Kommunalpolitik prozentual etwas besser vertreten als auf Landes- oder Bundesebene. Als Grund hierfür nahm man an, dass sich mit dem Amt einer Stadt- oder Gemeinderätin Familienpflichten eher verbinden lassen als mit einem Landtags- oder Bundestagsmandat. Ferner wurde angenommen, dass die spezifischen Themen wie Kindergärten- und Schulpolitik, Stadt- entwicklungs- und Wohnungsbaupolitik u.a., Frauen in ihren Lebenssituationen besonders ansprechen und interessieren. Heute sind Frauen jedoch auf den höheren Ebenen prozentual meist häufiger repräsentiert. Der Frage nach dem Warum könnte in einem eigenen Essay nachgegangen werden. Hier werden die Entwicklung und der Status quo der politischen Repräsentation von Frauen betrachtet.

Die Zahl der Frauen in den Kommunalparlamenten hat seit den 70er Jahren kontinuierlich zugenommen. Lag der Anteil 1973 noch bei 8,3 Prozent im Durchschnitt, kletterte er bis 1996 sogar auf 25,2 Prozent. Somit wurde zu diesem Zeitpunkt jeder vierte der über 27.000 Ratssitze in Ost- und Westdeutschland von einer Frau besetzt.

Der Frauenanteil ist bis heute weiterhin abhängig von der Gemeindegröße: Um so mehr EinwohnerInnen die Gemeinde hat, desto höher ist üblicherweise der Frauenanteil in den Räten. Dies wird mit einem „für Frauen günstigeren politischen Klima in Groß- und insbesondere in Universitätsstädten erklärt“ (Hoecker 1998, 134). So beträgt der Frauenanteil 1996 in einer Stadt mit mehr als 500.000 EinwohnerInnen im Durchschnitt 35,3 Prozent, in einer Gemeinde mit 20.000 - 50.000 EinwohnerInnen 23,0 Prozent.

Betrachtet man die Parteizugehörigkeit der Frauen in den Räten, stellt man fest, dass ihr Anteil 1996 in den Grünen- und PDS-Fraktionen am höchsten war (40,6 bzw. 39,4 Prozent) und bei der FDP mit 18,4 Prozent am niedrigsten. Dazwischen liegen mit 28,3 Prozent die SPD und mit 19,6 Prozent die CDU/CSU.

Dass diese Zahlen, die sich im Verhältnis auch in den Länderparlamenten, sowie im Bundes- und Europaparlament in der Mehrheit so darstellen, eine Folge der innerparteilichen Frauenförderung sein können, wird im Kapitel 3.4 näher beleuchtet.

3.1.2 Repräsentation von Frauen in Landesparlamenten: große regionale Unterschiede

Ein Landtagsmandat ist „eine potentielle Karrierestufe für „höhere“ Ämter, sei es innerhalb des Parlaments oder der Landesregierung“ (Hoecker 1998, 135), nicht jedoch für eine Karriere auf Bundesebene, so die Wissenschaftlerin Beate Hoecker[15][16].

Zwar konnten Frauen ihren Anteil in den vergangenen zwanzig Jahren auf Landesebene deutlich steigern, doch spielen sie in ihren Augen nach wie vor „keine politische Hauptrolle“ (Hoecker 1998, 135). Ihr Anteil betrug in den Landesparlamenten der alten Bundesländer 1984 10,8 Prozent und 1997 bereits 28,5 Prozent. In den neuen Bundesländern sieht es noch erfreulicher aus: 1990 war der Frauenanteil bei 16,7 Prozent und 1998 schon bei 30,4 Prozent (ohne Betrachtung des Landes Berlin).

Es gibt jedoch in den einzelnen Ländern erhebliche Unterschiede: Baden-Württemberg hat derzeit den kleinsten Frauenanteil mit 21,8 Prozent zu verzeichnen und Bremen den höchsten mit 42,5 Prozent[17]. Lediglich in Rheinland-Pfalz, Hamburg, Niedersachsen und Baden-Württemberg sind weniger als 30 Prozent der Abgeordneten Frauen. In elf der 16 Länderparlamente liegt der Frauenanteil zwischen 30 und 42,5 Prozent.[18]

3.1.3 Repräsentation von Frauen im Bundestag: Union und FDP senken den Durchschnitt

Der deutsche Bundestag ist das oberste gesetzgebende Staatsorgan in der BRD und bedeutet für viele Abgeordnete eine entscheidende Karrierestufe. Die politische Führungselite rekrutiert sich fast komplett aus den Reihen der ParlamentarierInnen. Somit ist laut Beate Hoecker ein Bundestagsmandat für die meisten Frauen „eine unerlässliche Voraussetzung, wenn sie auf nationaler Ebene in politische Machtpositionen gelangen wollen“ (Hoecker 1998, 139).[19]

Im Bundestag ist in den vergangenen 20 Jahren der Frauenanteil bei jeder Wahl um circa fünf Prozent angestiegen und lag 1998 bei 30,9 Prozent. 1983 betrug der Anteil der Frauen im Bundestag 9,8 Prozent, 1990 20,5 Prozent und im Jahr 2002 konnte der Anteil nochmals erhöht werden: auf 32,2 Prozent. Diesen Durchschnitt ziehen vor allem die Bündnisgrünen und die SPD in die Höhe, die einen Frauenanteil von 56,4 beziehungsweise 37,8 Prozent erreichen und somit im Fall der Grünen über ihrer obligatorischen Frauenquote und im Falle der SPD leicht darunter liegen. Die Union hat momentan einen Anteil von 21,8 Prozent nachzuweisen und ist damit weit von ihrer Soll-Bestimmung entfernt, die vorsieht, dass ein Drittel der Abgeordneten weiblich sein sollen. Die FDP liegt abgeschlagen auf dem letzten Platz mit einem Frauenanteil von 20,7 Prozent. Mit zwei fraktionslosen Abgeordneten ist die PDS vertreten, die nicht die Fünfprozenthürde überwinden, aber zwei Direktmandate gewinnen konnte. Da diese von zwei Frauen erreicht wurden, hat die PDS einen Frauenanteil von 100 Prozent im aktuellen Bundestag, was bislang einmalig ist.

Trotz kontinuierlicher Steigerung des Frauenanteils seit 1976 ist man „vom Ideal einer paritätischen Vertretung noch immer weit entfernt“ (Hoecker 1998, 140).

3.1.4 Frauen im Europaparlament: näher an der paritätischen Vertretung als „zu Hause“ in den nationalen Parlamenten

Deutsche Frauen und Frauen anderer EU-Staaten sind im Vergleich zu den nationalen Parlamenten im Europaparlament meistens stärker vertreten. Ihr Anteil unter den deutschen Abgeordneten ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen: 1979 lag er bei 15,2 Prozent, 1984 bei 18,5 Prozent, 1989 bei 33,3 Prozent und 1994 bei 35,3 Prozent. Dieses Ergebnis hat sich in der Legislaturperiode 1999-2003 noch verbessert: 38 deutsche Frauen haben es in das Europäische Parlament geschafft. Davon gehören drei den Grünen an, die damit einen Frauenanteil von 75 Prozent erreichen, drei der PDS (Frauenanteil 50 Prozent), 17 der CDU/CSU (Frauenanteil von 32,1 Prozent) und 14 der SPD (Frauenanteil von 40 Prozent)[20][21]. Damit haben alle Parteien – bis auf CDU/CSU, die einen Frauenanteil von mindestens einem Drittel anstreben[22] -- ihren internen Quoten oder Sollbestimmungen voll entsprochen.

Der Konkurrenzkampf um diese Mandate könnte zukünftig jedoch wieder schwerer werden, da die „Bedeutung und Regelungsdichte der europäischen Politikebene“[23] zugenommen und das Parlament im Vergleich zu seinen Anfängen immer mehr

Kompetenzen erkämpft hat. Es hat somit nicht nur an Bedeutung, sondern auch an

zusätzlicher Attraktivität für Männer gewonnen.

3.2 Die Bedeutung der Exekutive

Der Regierung obliegen wichtige Steuerungs- und Durchführungsfunktionen. Sie soll den politischen Willen in die Form konkreter Gesetzesvorschläge bringen und diese durchsetzen, sowie den politischen Willen mitgestalten. Obwohl dem Parlament die originären Gesetzgebungskompetenzen zustehen, werden zahlenmäßig die meisten Gesetze von Seiten der Bundesregierung oder Länderregierungen ins jeweilige Parlament eingebracht und verabschiedet. Dies zeigt das bedeutende politische Gewicht eines Kabinettspostens auf. Die meisten Gesetze werden in den Ministerien der Kabinettsmitglieder initiiert, ausgearbeitet und ins Parlament eingebracht.[24]

Daher wird es als notwendig erachtet, zu schauen, wie viele Frauen bislang den Sprung in ein Regierungsamt geschafft und welche Positionen und Aufgaben sie dort in der Regel übernommen haben.

3.2.1 Frauen in den Länderregierungen: Dominiert das „Gruppenbild mit Dame“?

Bis Mitte der 80er Jahre dominierte in den Länderregierungen das „Gruppenbild mit Dame“ (Hoecker 1998, 164). Gemeint ist ein Kabinett mit zumeist nur einer Frau, die oftmals ein „frauentypisches“ Ressort wie Jugend, Frauen, Gesundheit, Senioren, Kultur oder Bildung leitete. Dies hat sich – früher als auf Bundesebene - geändert. So gab es 1988 in Schleswig-Holstein eine Ministerin für Bundesangelegenheiten, eine Finanz- und eine Kultusministerin. Walter Momper[25][26][27] verblüffte 1989 viele Berliner wie Nicht-Berliner, indem er acht von 13 Senatsposten an Frauen vergab. Und auch Hessen machte von sich reden, als 1991 die Hälfte der Ministerien an Frauen verteilt wurden.

In den Wahlperioden der Länder von 1994-1998 war die durchschnittliche Frauenbeteiligung in den Länderregierungen bei 30,2 Prozent und entsprach damit fast der parlamentarischen Repräsentanz von Frauen auf dieser Ebene, die bei einem Anteil von 30,9 Prozent lag. Wie bei der Mandatvergabe haben auch hier die SPD-Frauen größere Chancen ein MinisterInnenamt zu erhalten als ihre Kolleginnen von der CDU/CSU. So gehörten 1998 von den 43 Ministerinnen 30 der SPD an, sieben der CDU oder CSU, vier den Grünen oder der GAL (Grün Alternativen Liste), eine der PDS und eine Frau war parteilos.

Aktuell sind die Verantwortlichen in den Ländern wieder weiter vom Ziel der paritätischen Besetzung der Regierungsämter abgerückt[28]. Ende Februar 2003 waren 36 von 160 Senatoren und Ministern weiblich, was einem Anteil von 22,5 Prozent entspricht und somit deutlich hinter dem Wert aus den Vorjahren von 30,2 Prozent zurück liegt. Schleswig-Holstein fällt mit dem höchsten Frauenanteil auf: Die Hälfte der Kabinettsposten einschließlich dem Posten der Ministerpräsidentin wird von Frauen beansprucht. Sachsen weist den niedrigsten Wert auf: Eine Frau wurde in das Kabinett von Ministerpräsident Georg Milbradt berufen.

Ein Unterschied lässt sich auch an dieser Stelle im Verhalten der großen Volksparteien SPD und Union ausfindig machen. So liegt der Frauenanteil in den unionsregierten Ländern Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Saarland, Baden- Württemberg, Hamburg, Hessen, Niedersachsen und Bayern mit einem Frauenanteil von 18,3 Prozent unter dem bundesweiten Durchschnitt und die SPD-regierten Länder Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern mit 34,7 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Die großen Koalitionen in Brandenburg und Bremen reihen sich genau in die Mitte ein mit ihrem Frauenanteil von durchschnittlich 23,8 Prozent.

Dass Frauen in SPD-geführten Länderregierungen häufiger als Ministerinnen oder Senatorinnen ernannt werden, bestätigt das Beispiel der beiden Anfang Februar 2003 stattgefundenen Landtagswahlen. So haben der Regierungswechsel in Niedersachsen von der SPD zur CDU/FDP-Koalition[29] und der Wechsel von einer CDU/FDP-Koalition hin zu einer CDU-Alleinregierung in Hessen[30] den Durchschnitt der Repräsentation von Frauen kürzlich negativ beeinflusst. Der Ministerpräsident von Niedersachsen, Christian Wulff, hat nur zwei Frauen in sein Kabinett berufen.

Auch der Ministerpräsident von Hessen, Roland Koch, hat sich für weniger Frauen in

seinem Kabinett entschieden als zuvor in seiner Koalition mit der FDP.

3.2.2 Frauen in der Bundesregierung: typische Ressortvergabe aufgehoben?

Bis 1961 gab es überhaupt keine Politikerin in der Bundesregierung. Von diesem Zeitpunkt an bis 1982 waren jeweils eine oder zwei Frauen in den Kabinetten vertreten. Die typischen Ressorts waren (und sind zum großen Teil bis heute) Gesundheitswesen, Familie und Jugend. 1974 war eine Ministerin[31][32][33] zum ersten Mal für wirtschaftliche Zusammenarbeit zuständig. Helmut Kohl holte erstmals 1982 und dann wieder 1990 vier Frauen in die Bundesregierung, was Gerhard Schröder 1998 mit fünf Frauen und somit einem Frauenanteil von 33,3 Prozent übertraf.

Heute sind in der Bundesregierung von 14 Kabinettsmitgliedern (inklusive Kanzler Gerhard Schröder) sechs Frauen (Anteil von 42,9 Prozent).

Die typische Ressortvergabe scheint in einigen Teilen aufgebrochen: Erstmals wurden die Themen Bildung, Forschung, Entwicklung, Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft an Frauen vergeben.

Lediglich eine Frau (Heide Simonis in Schleswig-Holstein) erreichte bislang den Posten der Ministerpräsidentin.

Hier sieht Beate Hoecker großen Forschungsbedarf in der politischen Eliteforschung, die diesbezüglich noch keine ausreichenden Antworten gegeben hätte. Ihr persönliches Fazit zum Thema Frauen in der deutschen Exekutive lautet:

„Eine nicht auf Zufallkriterien beruhende beziehungsweise den männlichen Auswahlkriterien folgende kontinuierliche Erhöhung des Frauenanteils in den Kabinetten wird kurzfristig nur über innerparteiliche Quotenregelungen zu erreichen sein, deren Umsetzung die weiblichen Parteimitglieder hartnäckig einfordern sollten. Langfristig gesehen bedarf es eines tiefgreifendes Bewusstseinswandels auf Seiten der Männer, damit ihre Abschließungsmuster endlich der Vergangenheit angehören“ (Hoecker 1998, 177).

Dieser Beurteilung kann ich mich nur anschließen. Ich denke, dass an den präsentierten Zahlen zu erkennen ist, dass die Schwankungen hinsichtlich der Repräsentation von Frauen auch weiterhin vorkommen werden und nur durch die Einführung von festeren Regelungen (wie z. B. Frauenquoten in der Regierung) aufgefangen werden könnten. Die paritätische Beteiligung von Frauen an der politischen Macht müsste jedoch zunächst als politischer Wille und als politisches Ziel formuliert werden.

3.3 Frauenorganisationen als parteiinterne hemmende Struktur?

In Deutschland haben die großen Volksparteien CDU/CSU und SPD Frauenorganisationen, denen alle weiblichen Parteimitglieder angehören. Diese waren jedoch bis Mitte der 80er Jahre nicht sehr einflussreich, haben aber heute an Bedeutung zugenommen[34]. Beate Hoecker ist jedoch der Meinung, dass die „gesonderte Organisation von Frauen ihre inhaltliche Integration in den Parteien“[35] verhindere, weil den Frauen das frauenpolitische Feld überlassen werde und sich die Männer darum dann nicht mehr zu kümmern bräuchten (Hoecker 1998b, 69). Dies sei als Diskussionspunkt dahingestellt.

3.4 Strategien zur innerparteilichen Frauenförderung

Es gibt mehrere Strategien um Frauen im politischen System zu fördern. Eine davon ist die positive Diskriminierung, welche vorsieht, den Frauenanteil an Kandidaturen, Ämtern und Mandaten durch eine bewusste Nicht-Berücksichtigung von Männern auf für Frauen vorgesehenen Plätzen durch formelle Quoten zu erhöhen. Diese Regelungen werden in der Regel als Muss- und nicht als Kann-Bestimmungen angewendet. Die zweite ist die rhetorische Strategie, mit welcher verbal betont wird, dass Frauen zu berücksichtigen und zu fördern sind. Wichtig für die vorgelegte Arbeit ist vor allem die dritte Strategie: Diese sieht vor, für Frauen positive beziehungsweise unterstützende Aktionen zu erarbeiten, welche Programme zur Motivierung sowie Schulung von Frauen beinhalten können (Hoecker 1998b, 83). Somit kann die dritte Strategie auf Mentoring als Methode hinauslaufen.

Deutschland hat bis Mitte der 80er Jahre vor allem Erfahrungen mit der rhetorischen Strategie gesammelt. Dies sieht man bei der Betrachtung von Aussagen der großen Volksparteien und der FDP, die die meiste Zeit nicht viel von Quoten für Frauen gehalten haben. Speziell die CSU und die FDP haben bislang nur allgemeine Empfehlungen für die Berücksichtigung von Frauen abgegeben und somit keine verbindlichen Regelungen aufgestellt.

3.4.1 Rahmenbedingungen der Parteien zur Nominierung von Frauen

Wie in den Kapiteln 3.1 und 3.2 aufgezeigt, unterscheidet sich die Repräsentation von Frauen in politischen Ämtern, mit politischem Mandat und innerhalb der Parteistrukturen auch danach, welcher Partei sie angehören. Deshalb wird es als nötig erachtet, die Nominierungsverfahren ausgesuchter Parteien für Ämter und Mandate auf ihre „Frauenfreundlichkeit“ zu untersuchen.

3.4.1.1 CDU präferiert Soll-Bestimmungen bei der Nominierung von Frauen

Die Christdemokraten wollen seit 1996 die Frauen nach ihrem Anteil in der Partei mit mindestens einem Drittel an allen Ämtern und Kandidaturen beteiligen (Vgl. Kap. mit Hoecker 1998b, 83-85) und streben somit ein „Frauenquorum“[36] an.

So steht im CDU-Statut[37] § 15, beschlossen am Bundesparteitag der CDU, im Jahr 1996:

(1) „Der Bundesvorstand und die Vorstände der Landes-, Bezirks-, Kreis-, Stadt-/ Gemeinde- bzw. Stadtbezirksvorstände [...] sind verpflichtet, die rechtliche und tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern [...] durchzusetzen“.
(2) „Frauen sollen an Parteiämtern in der CDU und an öffentlichen Mandaten mit mindestens zu einem Drittel beteiligt sein“.
(3) „Bei der Aufstellung von Listen für Kommunal- und Landtagswahlen, für die

Wahlen zum Deutschen Bundestag und zum Europäischen Parlament soll das vorschlagsberechtigte Gremium unter drei aufeinanderfolgenden Listenplätzen mindestens eine Frau vorschlagen [...]“.

Somit beschränkt sich die CDU lediglich auf Soll-Bestimmungen und nicht auf positive Diskriminierung. Es liegt nahe, in diesem Nominierungsverfahren einen wichtigen Grund zu sehen, warum Frauen in allen unionsgeführten Landesregierungen und Parlamentsfraktionen der CDU/CSU gemäß ihrem Anteil in der Bevölkerung unterrepräsentiert sind.

3.4.1.2 BÜNDNIS 90 /DIE GRÜNEN und PDS setzen auf paritätische Nominierung von Frauen

Hinsichtlich der positiven Diskriminierung haben die Parteien BÜNDNIS 90 /DIE GRÜNEN und die PDS die weitest gehenden Regeln.

So haben die Grünen seit 1986 eine paritätische Regelung in ihrer Satzung[38] verankert (wie die PDS), welche vorsieht, dass in allen Gremien und Organen, sowie öffentlichen Kandidaturen Frauen mindestens mit 50 Prozent vertreten sein müssen.

Im Frauenstatut von 1986 steht:

§ 1 Mindestquotierung

„Wahllisten sind grundsätzlich alternierend mit Frauen und Männern zu besetzen, wobei den Frauen die ungeraden Plätze zur Verfügung stehen (Mindestparität). Frauen können auch auf den geraden Plätzen kandidieren. Reine Frauenlisten sind möglich [...]“

§ 3 Gremien

(1) „Alle Gremien von BÜNDNIS 90 /DIE GRÜNEN und von BÜNDNIS 90 /DIE GRÜNEN zu beschickende Gremien sind paritätisch zu besetzen“.

Dieses Verfahren erklärt, warum zum Beispiel die jetzige Bundestagsfraktion aus mehr als 50 Prozent Frauen besteht: Auf 14 der 16 Landeslisten stand eine Frau als Spitzenkandidatin ganz oben[39], da ungerade Plätze wie Platz eins in der Regel Frauen vorbehalten sind. In Bundesländern, die üblicherweise nur von einem Abgeordneten vertreten werden, ist dies dann eine Frau.

Die Führung der Bundespartei und der Landesorganisationen obliegt in der Regel einer Doppelspitze aus mindestens einer Frau. Dies führt in vielen Fällen zu einer paritätischen Ämterverteilung oder sogar zu einer Überrepräsentation von Frauen.

3.4.1.3 Positive Diskriminierung hat sich bei der SPD durchgesetzt

In der SPD soll jedes Geschlecht zu 40 Prozent vertreten sein; diese Regelung wurde schrittweise seit 1988 eingeführt und findet sich seit dem SPD-Bundesparteitag in diesem Jahr in der Wahlordnung[40] bzw. dem Organisationsstatut wieder.

§ 11 Organisationsstatut[41]

„[...] In den Funktionen und Mandaten der Partei müssen [...] Frauen und Männer mindestens zu je 40 % vertreten sein [...]“.

§ 4 Wahlordnung

(1) „[...] Um zu erreichen, dass Männer und Frauen zu mindestens 40 % in den Parlamenten und kommunalen Vertretungskörperschaften vertreten sind, werden auf allen Organisationsebenen satzungsmäßige Vorkehrungen getroffen“.
(2) „Für die Wahl zum Deutschen Bundestag wird die angemessene Vertretung von Frauen und Männern durch die Aufstellung von Landeslisten gesichert. Die Aufstellung der Landeslisten erfolgt alternierend: Eine Frau, ein Mann, beginnend mit dem Spitzenkandidaten oder der Spitzenkandidatin, jeder 5. Platz kann entweder mit einer Frau oder einem Mann besetzt werden“.

Somit hat sich die SPD in ihrem Organisationsstatut erstmals auf die Strategie der positiven Diskriminierung festgelegt, was bei der Ämter- und Mandatsbesetzung im Vergleich zu den Unionsparteien deutlich wird. Gerhard Schröder trägt diesem Grundsatz mit seiner jetzigen Bundesregierung beispielhaft Rechnung, doch die meisten seiner Kollegen auf Länderebene und anderen Ebenen tun dies noch nicht.

3.4.1.4 FDP lehnt Quotierung ab

Die FDP „lehnt unter Berufung auf ihre liberalen Prinzipien eine Quotierung ab“[42]. In einem Frauenförderplan hatte die Partei 1987 vereinbart, bis 1992 in einem ersten Schritt, den Anteil von Frauen in Entscheidungsfunktionen dem ihres Anteils unter den Parteimitgliedern anzupassen. Dieses Ziel wurde nicht erreicht.

3.5 Wahl- und Parteiensystem hat Einfluss auf die Repräsentation von Frauen

Viele Studien belegen, dass „Verhältniswahlsysteme Kandidaturen von Frauen erleichtern, Mehrheitswahlsysteme diese dagegen eher erschweren“ (Hoecker 1998b, 85). Die nordischen Länder (Skandinavien und Finnland) sind alle durch das Verhältniswahlsystem gezeichnet. Das deutsche Wahlsystem ist durch ein personalisiertes Verhältniswahlrecht geprägt, was Parlamentssitze für den Bundestag zur Hälfte über Landeslisten der Parteien und zur Hälfte über die Wahl von DirektkandidatInnen in Einerwahlkreisen vergibt. Typisch für Frauen ist jedoch, dass sie eher über Parteilisten ins Parlament gewählt werden als über ein Direktmandat und deshalb die Barrieren für Frauen in einem Verhältniswahlsystem niedriger sind. In Deutschland haben sie noch immer „geringere Chancen in einem (sicheren) Wahlkreis direkt aufgestellt zu werden“ (Hoecker 1998b, 86) als Männer.

3.6 Erwerbstätigkeit von Frauen beeinflusst deren Repräsentation

Als wichtigen Einflussfaktor für die politische Repräsentation von Frauen betrachtet man darüber hinaus die Erwerbsquote von Frauen. Eine hohe Quote – wie in allen nordischen Ländern mit gewisser Tradition vorhanden - erhöht die Wahrscheinlichkeit auf einen hohen Frauenanteil in den Machtzentren der Politik. In Deutschland stuft man die Erwerbstätigkeit der Frauen nur als mittelmäßig hoch ein.[43][44]

3.7 Auswertung

Beate Hoecker betrachtet „eine konsequente Politik der Geschlechtergleichheit auf allen Ebenen des gesellschaftlichen wie politischen Systems“ (Hoecker 1998b, 88) als vornehmlichste Aufgabe, die Deutschland erst noch bewältigen muss.

4. Ist Politik Männersache?

Hildegard Hamm-Brücher:

„Frauen in der Politik müssten stärker als bisher darauf bestehen, neben der Erfüllung von Sachaufgaben auch den Stil, die Integrität und die Güte demokratischer Politik zu verändern. Sie müssten und könnten dem Vertrauensschwund in die Glaubwürdigkeit der Politiker entgegenwirken. [...] Es sind ausschließlich männliche Prinzipien, die Politik zu allermeist abstrakt, konstruktiv zu gestalten, reglementierend statt ordnend, formalisierend statt inspirierend. Es sind traditionell männliche Prinzipien, die auf Macht und Vorteil bedacht sind und nicht auf Ausgleich und Fairneß. Das muß ja die Verkümmerung seelischer Kräfte zur Folge haben“ (Hoecker 1998, 149).

„Der Motor für diese erhofften Veränderungen wird in dem anderen Politikverständnis von Frauen gesehen, das wiederum auf der geschlechtsspezifischen Sozialisation sowie der geschlechtsgebundenen Zuweisung von Aufgaben und Lebensbereichen beruht“ (Hoecker 1998, 149).

Auf dieses andere Politikverständnis von Frauen, die familiäre und politische Sozialisation von Spitzenpolitikerinnen und Führungsfrauen, Handlungskompetenzen für Frauen in der Politik, Maßnahmen zur Stärkung von Frauen in der Politik und vieles mehr hebt die Studie „Zur Situation und Zukunft von Frauen in der Politik als Aufgabe politischer Bildungsarbeit“ von Helga Foster et. al. ab. Diese groß angelegte Studie unter der Leitung von Prof. Dr. Barbara Schaeffer-Hegel wurde ab 1995 vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie gefördert und stellt eine Gesamterhebung unter allen weiblichen Abgeordneten der Bundesrepublik (Länder-, Bundes- und Europaebene und eine gleiche Anzahl von kommunalen Politikerinnen) dar. Ferner wurde eine Intensivbefragung unter einer Gruppe von Spitzenpolitikerinnen durchgeführt. Damit wurde erstmals in der BRD eine Gesamterhebung bei allen Parlamentarierinnen durchgeführt[45].

Auf diese Erhebungen stützen sich zum großen Teil die Daten und Aussagen des folgenden Kapitels 4.

4.1 Rollenbild und Selbstwahrnehmung von Frauen in der Politik

Nach Einschätzung der befragten Politikerinnen haben ihre männlichen Kollegen „viel weniger Probleme, sich im politischen Alltag zurechtzufinden“[46]. Viele interviewte Frauen haben das Gefühl, dass an sie viel härtere Bedingungen gestellt werden als an Männer. Außerdem werde ihnen ihre „Weiblichkeit“ abgesprochen, wenn sie sich „männlich konnotierter Verhaltensweisen bedienen“ (Weber 2000, 111) und damit politischen Erfolg haben. Um sich in dieser männlichen Politikwelt zu behaupten, mussten viele gegen ihre eigenen Vorstellungen von Politikgestaltung handeln. Nach Ulla Weber[47] gibt es im Groben drei Erklärungsmuster beziehungsweise Verarbeitungsweisen, wie Frauen mit ihren inneren Widersprüchen in der Politik umgehen: erstens die defizitäre Wahrnehmung der eigenen Leistung, zweitens der Bezug auf „weibliches“ Politikverständnis und drittens die Konstruktion einer öffentlichen Person. Dies soll in den folgenden Kapiteln erläutert werden.

4.1.1 Die defizitäre Wahrnehmung der eigenen Person

Frauen mit diesem Bewältigungsschema schätzen nach Ulla Weber ihre eigenen Leistungen in fast allen Bereichen defizitär ein: sei es in der Öffentlichkeitsarbeit, in der Arbeitsorganisation oder in der Personalführung. Überall sähen sie vermeintliche Schwächen und zweifelten an der eigenen Befähigung, was in den Interviews mit Bemerkungen wie ´ich bin für diese Position eben nicht geeignet` oder „ich bin eigentlich überhaupt nicht für die Politik geeignet“ (Weber 2000, 112) kommentiert werde. Obwohl die interviewten (Spitzen-) Politikerinnen eigentlich stolz auf ihre Karriere sein könnten, sind ihre subjektiven Erfahrungen und Einschätzungen der eigenen Person eher negativ. Es ist jedoch nicht anzunehmen, dass sie ihre vermuteten „Unzulänglichkeiten zwecks Sicherung ihrer Posten geschickt zu verbergen“ (Weber 2000, 112) versuchen. Dazu eine interviewte Politikerin passend:

„Wir Frauen sind nicht dazu erzogen worden, uns unsere Erfolge positiv in Rechnung zu stellen. Wir sehen immer das, was klein geredet wird und verdrängen die eigenen Erfolge“ (Weber 2000, 112).

Männer haben laut Befragten ein anderes, positiveres Verhältnis zu ihren Fähigkeiten. Dies geht laut Hiltrud Nassmacher[48] so weit, dass sie sich „in der Regel sehr viel mehr zutrauen als Frauen, ja dass sie sogar ihre eigenen Fähigkeiten häufig überschätzen“[49].

In den Aussagen vieler Frauen spiegelt sich hingegen ein subjektives Defizitverständnis wider. Dass Frauen ein positives Verhältnis zu ihren Fähigkeiten zum Teil nicht haben, könnte an ihrem mangelnden Selbstvertrauen liegen, was zum Beispiel in dieser Aussage deutlich wird:

„Ich habe auch Angst vor dem Reden gehabt. Ich halte aber nicht so viel von den üblichen Rhetorikseminaren, denn es ist vielmehr das Selbstvertrauen, das den Frauen fehlt und das sie sich aneignen müssen, um die Angst vor dem Reden zu verlieren“ (Weber 2000, 113).

Ulla Weber sieht jedoch in einem angeblich „weiblichen“ Umgang mit den eigenen Fehlern „durchaus eine Chance für eine positive Veränderung der Politik“ (Weber 2000, 114), da Frauen eher bereit seien an ihren (Kompetenz-) Defiziten zu arbeiten als Männer.

Für die Träger der politischen Bildungsarbeit beziehungsweise die Anbieter von Trainingsangeboten sollten folglich eher Hilfen und Leitlinien zur Selbsteinschätzung stehen, wobei die „Unsicherheiten über den Wert der eigenen Arbeit und die eigenen Qualifikationen [...] durch die Vermittlung einer sensiblen und differenzierten Wahrnehmung der eigenen Stärken und Schwächen [...] gemindert werden“ (Weber 2000, 114) könnten.

In Begleitprogrammen beim organisierten Mentoring könnte dieser Tipp von Ulla Weber hilfreich sein. Zu Beginn oder im Verlauf eines Programms könnten Stärke-Schwächen-Analysen für die Beteiligten angeboten werden. Trainingsmethoden, die den Teilnehmerinnen ihre Qualifikationen aufzeigen, könnten dies sinnvoll ergänzen.

Außerdem sollte das Thema „Macht“ bei jedem Mentoring-Programm auf der Agenda stehen, da es bei den meisten Frauen negativ besetzt sei, so die interviewte Unternehmerin Hannelore Schnellbügel. Man muss in ihren Augen den Frauen in Trainings folgendes klar machen: „Wenn ich als Frau nicht kraft meines Amtes Gebrauch von Macht mache und sie in meinem Einflussbereich nicht zum Wohle des Ganzen ausschöpfe, dann tut das ein anderer. Und das vielleicht in geringerer Qualität“[50]. Man sollte den Frauen, die an ihren Fähigkeiten von Zeit zu Zeit zweifelten, außerdem vermitteln, dass es nicht darum gehe, seine eigene Authentizität zu verlieren, sondern „Macht im Sinne der eigenen Werteskala verantwortungsbewusst zu nutzen“ (Kals 2002, 17).

4.1.2 „Weibliches“ Politikverständnis als Mittel zur Veränderung der politischen Kultur?

Die interviewten Politikerinnen machten immer wieder deutlich, dass sich ihre Vorstellungen über „gute“ Politikgestaltung häufig von denen der gängigen Praxis im politischen Alltag unterscheiden. Sie kritisieren „die Substanzlosigkeit der meisten öffentlichen Statements ihrer Kollegen [und deren...] bürokratischen und hierarchischen Führungsstil“ (Weber 2000, 114).

Sie erklären ihre Ablehnung damit, dass sie ein „weibliches“ Politikverständnis hätten, das dem „männlichen“ entgegenstehe, welches auf von Konkurrenz geprägten Umgangsformen im politischen Alltag beruhe. Die Frauen, die sich auf dieses Politikverständnis berufen, beschreiben „ihre eigene Perspektive durchgängig als andersartig und sich selbst prinzipiell als die ´Andere`“ (Weber 2000, 115). Sie wollen gar nicht das „männliche“ Politikverständnis und die damit einhergehenden Verhaltensweisen übernehmen, da sie ihre „weiblichen“ Vorstellungen als effektiver empfinden: Die Interviewten sehen in der von ihnen als typisch für Frauen „beschriebene[n] Sachorientierung“ (Weber 2000, 115) einen Vorteil gegenüber den männlichen Kollegen. Darüber hinaus begrüßen sie die Möglichkeit „eigene Vorstellungen als ´weiblich` zu denken, [...] als Unterstützung und Begründung für ein eigenständiges, unübliches, im politischen Alltag innovatives Verhalten“ (Weber 2000, 115).

Das wiederum hindere sie daran, sich bestimmte – möglicherweise männliche - Formen und Verhaltensweisen unbelastet anzueignen. Beziehen sich die Frauen also auf ein „weibliches“ Politikverständnis, kann das - laut Ulla Weber - zum Teil für die politische Handlungsfähigkeit widersprüchliche Folgen haben, die in folgendem Statement zum Ausdruck kommen:

„Ich bin immer gern Politikerin gewesen, auch heute noch, aber ich wollte auch immer gern noch ein Stück das andere Leben packen. Und deshalb hatte ich immer das Gefühl, dass ich nur auf einem Bein Politik mache“ (Weber 2000, 116).

Die hier zu Wort kommende Frau möchte gerne verschiedene Lebens- und Aufgabenbereiche miteinander verbinden, nimmt aber wahr, dass dies nicht dem gängigen Muster im politischen Alltag entspricht, welches – laut Ulla Weber - vorsieht, dass ein Politiker / eine Politikerin sich vollkommen auf die Politik konzentrieren muss ohne Zeit für anderes zu haben. Der Interviewten gelingt es in ihren Augen nicht, ihre „Probleme [...] als Indiz für den Veränderungsbedarf der politischen Kultur zu werten“ (Weber 2000, 116), um so die Chancen zur Veränderung der gängigen Muster anzugehen.

Da Frauen auf den höheren politischen Ebenen oft nicht sehr zahlreich vertreten sind - wie in Kapitel 3.1 und 3.2 in Teilen aufgezeigt - und sich so weniger als Männer über ihre Probleme und Erfahrungen austauschen können, müssen laut Ulla Weber „Gelegenheiten für den Austausch [...] organisiert werden“ (Weber 2000, 117). Dazu können Mentoring-Programme und die zum Teil damit einher gehenden Netzwerkbildungen unter Frauen einen hilfreichen Beitrag leisten.

4.1.3 Trennung der öffentlichen Funktion von der privaten Person für Frauen unmöglich?

Eine andere Technik um mit den Widersprüchen fertig zu werden, die sich in der politischen Arbeit ergeben, ist nach Weber „die Trennung zwischen der eigenen Person und der politischen Funktion in der Selbstwahrnehmung einer Politikerin“ (Weber 2000, 117). So ergäbe sich eine größere Distanz und Analysefähigkeit, so dass die persönliche Identifikation mit einem politischen Anliegen nicht mehr „den analytischen Blick auf die Sachlage beeinträchtige[n]“ (Weber 2000, 117) könne. Diese Distanz und die Trennung der öffentlichen von der privaten Person ist nach Weber für Frauen nicht unmöglich, aber viele müssten dies erst mühsam erlernen wie die folgende Aussage zeige:

„Wenn man in die Politik geht, muß man wissen, dass man einen Sprung macht von der Privatperson zur öffentlichen Person. Die öffentliche Person kann man so beschädigen, wie man will, wenn die private Person dahinter völlig unerkannt und integer bleiben kann. Man muß dieses Bild in der Öffentlichkeit gezielt konstruieren, wenn man Erfolg haben will“ (Weber 2000, 118).

Doch gerade die Übereinstimmung von öffentlicher Funktion und privater Person sei „ein Merkmal eines frauenspezifischen Politikstils“ (Weber 2000, 118). Frauen abstrahierten „im politischen Diskurs weniger von sich als Person“ und seien daher auch eher bereit „persönlich Verantwortung für ihr Reden zu übernehmen“[51], meinte schon die Wissenschaftlerin Adrienne Goehler 1991.

Ulla Weber schlussfolgert aus all diesen verschiedenen Bewältigungsstrukturen des politischen Alltags von Frauen und ihrer unterschiedlichen Selbstwahrnehmung und Rollen im System, dass Qualifizierungsangebote keinesfalls darauf ausgerichtet sein dürften, „Politikerinnen für perfektes Funktionieren im bestehenden politischen Apparat fit zu machen“ (Weber 2000, 119). Sie sollten einen Rahmen und Möglichkeiten bieten, „Strategien zur Etablierung innovativer Politikgestaltung zu erarbeiten“ (Weber 2000, 119) und somit Austausch und Kooperation von Frauen zulassen.

Diese Strategien könnten im Rahmen eines Mentoring-Programms erarbeitet und diskutiert werden.

4.2 „Die gläserne Decke“: Barrieren für die paritätische Repräsentation von Frauen in der Politik

Viele Interviewpartnerinnen haben im Rahmen des Forschungsprojektes von spezifischen Diskriminierungsstrategien berichtet, die in der Literatur oft auf das „institutionelle politische System und insbesondere das Parteiensystem der Bundesrepublik als männlich dominiertem Erfahrungs- und Handlungszusammenhang“[52] zurück geführt werden. Alle Politikerinnen – bis auf eine - konnten Situationen beschreiben, in denen sie sich als Frau diskriminiert fühlten. Sie wurden laut Helga Lukoschat[53] mit „spezifischen Verhaltenserwartungen und Wahrnehmungsmustern konfrontiert [...], die auf tradierten und stereotypen Weiblichkeitsvorstellungen beruhen und [...] dazu benutzt werden können, Frauen in der Politik abzuwerten“ (Lukoschat 2000, 124).

4.2.1 Erfahrungen mit Abwertung und Ungleichbehandlung

Ein Drittel der interviewten Frauen berichten von diskriminierenden Situationen, in denen männliche Politiker-Kollegen ihre fachliche Kompetenz in Frage gestellt hätten, besonders wenn Aussagen zu in ihren Augen „frauen-untypischen“ Themenfeldern wie Wirtschafts- oder Finanzpolitik gemacht wurden. Frauen ständen laut Lukoschat auch heute noch „unter einem besonderen Rechtfertigungsdruck“ (Lukoschat 2000, 125) und müssten Beweise anführen, dass sie über Führungsqualitäten und politische Kompetenzen verfügen.

[...]


[1] Segermann-Peck, Lily M. (1994): Frauen fördern Frauen. Netzwerke und Mentorinnen. Ein Leitfaden für den Weg nach oben, Frankfurt/Main, New York: Campus-Verlag

[2] Kleiner und kursiv geschrieben werden alle Zitate, die länger sind als zwei Zeilen, sowie alle Zitate, die aus Interviews mit Spitzenpolitikerinnen, Mentees und Mentorinnen u.a. aus dem Anhang entnommen wurden.

[3] Wolf, Kirsten (2002): Anschubhilfe für die große Karriere, in: Welt am Sonntag, 28.04.2002

[4] Winsen van, Christa (2002): Mentoring als effizientes Instrument der Personalentwicklung, in: Sozialministerium Baden-Württemberg (Hg.) (2002): Frauen AKTIV in Baden-Württemberg. Mentoring und Netzwerke. Initiativen, Programme und Beispiele. Nummer 3/2002, Stuttgart, 3-5. Im Folgenden abgekürzt mit (Winsen 2002, xx)

[5] Tandem= Mentoring-Partnerschaft bestehend aus Mentor(in) und Mentee

[6] Zitat entnommen aus dem Interview mit Ines Eichmüller, s. I 1 im Anhang, im Folgenden abgekürzt mit (I 1)

[7] Ehlert, Stefan (2000): Frauen-Mentoring. Renate Künast zeigt ihrem Schützling die Tücken des Polit-Geschäfts, in: Berliner Zeitung online, http://www.berlinonline.de/.bin/print.php/wissen/berliner-zeitung/.bin/dump.fcgi/2000, 21.02.2003, im Folgenden abgekürzt mit (Ehlert 2000, xx)

[8] Liebsch, Antje (2001): Ramona rennt, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung (Hg.), 24.10.2001, Nr. 247, BS2

[9] http://www.simmert.de/dokumente/92.html, 21.02.2003

[10] Aus zeitlichen Gründen und um den Rahmen der Diplomarbeit nicht zu sprengen, können nicht alle bereits stattgefundenen Mentoring-Programme miteinander verglichen werden. So haben auch andere Bundesländer und Parteien solche Programme veranstaltet. Informationen dazu, s. zum Beispiel:

- Zum Programm in Nordrhein-Westfalen: Ministerium für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit des Landes Nordrhein-Westfalen (Hg.) (2002): Frauenpolitik für Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
- Zum Programm in Rheinland-Pfalz: Ministerium für Kultur, Jugend, Familie und Frauen Rheinland-Pfalz (Hg.) (2001): „Politik ist ein Handwerk, und Mentorinnen helfen, es zu erlernen“ - Mehr Frauen in die Politik!, Mainz
- Zum Programm in Baden-Württemberg: Sozialministerium Baden-Württemberg (Hg.) (2002): Frauen AKTIV in Baden-Württemberg. Mentoring und Netzwerke. Initiativen, Programme und Beispiele. Nummer 3/2002, Stuttgart
- Zu den Programmen der SPD: Weser-Kurier (2003): Politik erleben mit Röpke, Wischer, Jöns. Nr. 50, 28.2.2003, 11, sowie Frankfurter Allgemeine Zeitung (Hg.) (2002): Hilfe für

[11] Hug- von Lieven, Christiane (2002): Die Mentoring-Initiative des Sozialministeriums, in: Sozialministerium Baden-Württemberg (Hg.) (2002): Frauen AKTIV in Baden-Württemberg. Mentoring und Netzwerke. Initiativen, Programme und Beispiele. Nummer 3/2002, Stuttgart, 6

[12] http://www.bremen.de/info/zgf/wir/recht.htm, 21.02.2003

[13] Engelhardt, Annemarie; Gehrmann, Sabine; Schlager, Sabine (2001): Tandem in der Politik- TiP. Handreichung Mentoring für Frauen in der Kommunalpolitik. Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (Hg.), Stuttgart, 4

[14] vgl. das Kapitel 3.1ff und insbesondere die Zahlen mit: Hoecker, Beate (1998): Lern- und Arbeitsbuch: Frauen, Männer und die Politik. Bonn: Dietz, 132 ff, im Folgenden abgekürzt mit (Hoecker 1998, xx)

[15] s. auch Tabelle 2 im Anhang. Die Tabellen 2-7 wurden entnommen bei (Hoecker 1998, 286-301)

[16] Beate Hoecker ist Diplom-Soziologin und hat 1986 an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld promoviert mit einer empirischen Arbeit über Frauen in der Parteien-
demokratie. Im Dezember 2000 habilitierte sie an der Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften der Universität Hannover mit Schriften zur politischen Partizipation von Frauen. Sie war Lehrbeauftragte für Politische Soziologie an den Universitäten Bremen, Hamburg, Tübingen und Hannover. Derzeit hat sie eine Vertretungsprofessur für das Gebiet "Politisches System der BRD im internationalen Vergleich" am Institut für Politische Wissenschaft der Universität Hannover inne. Vgl. dazu http://www.beate-hoecker.de/person.html, 30.5.2003

[17] Stand: Januar 2003

[18] vgl. die Zahlen dieses Unterkapitels mit: Engelhardt, Annemarie; Gehrmann, Sabine; Schlager, Sabine (2001): Tandem in der Politik- TiP. Handreichung Mentoring für Frauen in der Kommunalpolitik. Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (Hg.), Stuttgart.

[19] s. auch Tabelle 3 im Anhang

[20] vgl. das Kapitel mit Tabelle 4 im Anhang

[21] http://www.europarl.de/index.php?rei=3&dok=62&vers=norm&PHPSESSID=03c4900b12cc8146305c7e1fcdabc81e#out, 16.2.2003

[22] s. Kapitel 3.4.1-3.4.4

[23] http://www.eurozine.com/article/2003-02-06-leggewie-de.html, 30.5.2003

[24] vgl. das Kapitel mit: Rudzio, Wolfgang (2000): Das politische System der Bundesrepublik Deutschland. 5. überarbeitete Aufl., Leske+ Budrich, Opladen, 283/284

[25] s. auch Tabelle 5 im Anhang

[26] vgl. das Kapitel mit: Hoecker, Beate: Lern- und Arbeitsbuch (1998): Frauen, Männer und die Politik. Bonn: Dietz, 164-170

[27] Walter Momper war regierender Bürgermeister von Berlin von 1989-1990, s. http://www.chronik-der-wende.de/lexikon/biografien/biographie.jsp?key=Momper_Walter, 31.7.2003

[28] vgl. die in diesem Kapitel aufgeführten Zahlen mit der selbst erstellten Tabelle 1 im Anhang

[29] s. Weser-Kurier (Hg.) (2003): Die Mannschaft steht. Nr. 45, 22.2.2003, 23

30 s. Weser-Kurier (Hg.) (2003): Koch ernennt einen Minister mehr in Hessen. Nr. 48, 26.2.2003, 4

[31] s. auch Tabelle 6 im Anhang

[32] vgl. das Kapitel mit: Hoecker, Beate (1998): Lern- und Arbeitsbuch: Frauen, Männer und die Politik. Bonn: Dietz, 171-177

[32] Marie Schlei von der SPD unter Kanzler Helmut Schmidt

[34] vgl. dazu auch Kapitel 4.1.7

[35] Hoecker, Beate: Politische Partizipation von Frauen in Deutschland, in: Hoecker, Beate (1998) (Hg.): Handbuch Politische Partizipation von Frauen in Europa. Opladen, 65 ff. Im Folgenden abgekürzt mit (Hoecker 1998b, xx)

[36] vgl. Harting, Mechthild (2002): „Man zieht sich auch die Konkurrentin für den Listenparteitag von morgen heran“, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung (Hg.), 8.03.2002, Nr. 57, 81

[37] http://www.cdu.de/politik-a-z/satzung/statut-010303.pdf, 17.02.2002

[38] vgl. das Kapitel mit: BÜNDNIS 90 /DIE GRÜNEN Bundesverband (Hg.) (2003): grüne@work: Grüne Regeln. Satzung und Frauenstatut. Stand: Februar 2003, 62/63

[39] Nur in Mecklenburg-Vorpommern und im Saarland wurde die Liste von einem Mann angeführt. Von den 14 Spitzenkandidatinnen sind alle in den Bundestag eingezogen.

[40] http://www.spd.de/servlet/PB/menu/1009928/index.html, 17.02.2002

[41] http://www.spd.de/servlet/PB/menu/1010195/index.html, 17.02.2002

[42] Helwig, Gisela (1997): Frau und Gesellschaft, in: Informationen zur politischen Bildung, Heft 1/1997, 34

[43] vgl. für Kapitel 3.5 und 3.6 Tabelle 7 im Anhang

[44] vgl. das Kapitel mit: Hoecker, Beate: Lern- und Arbeitsbuch (1998): Frauen, Männer und die Politik. Dietz,

[45] Foster, Helga; Lukoschat, Helga; Schaeffer-Hegel, Barbara (Hg.) (2000): Die ganze Demokratie: Zur Professionalisierung von Frauen für die Politik, 2. Aufl. Herbolzheim: Centaurus-Verl.-Ges., Vorwort xii-xiii

[46] Weber, Ulla (2000): Handlungskompetenzen für Frauen in der Politik, in: Die ganze Demokratie: Zur Professionalisierung von Frauen für die Politik, 2. Aufl. Herbolzheim: Centaurus-Verl.-Ges, 110, im Folgenden abgekürzt mit (Weber 2000, xx)

[47] Ulla Weber ist Medienwissenschaftlerin und seit 1995 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Erziehungswissenschaften der TU Berlin. Sie war an der Untersuchung über den Berliner Frauensenat „Frauen mit Macht“ und am Forschungsprojekt „Zur Situation und Zukunft von Frauen in der Politik“ beteiligt. (vgl. Weber 2000, 348) Außerdem hat sie zum 01.03.2002 die Koordinierungsstelle für das Projekt »Mentoring für Schülerinnen, Studentinnen und Berufsanfängerinnen in Naturwissenschaft und Technik « bei der Frauenbeauftragten der TUM übernommen.

Vgl.http://www.tu-muenchen.de/infocenter/presse/tum_mit/tum4_0102/TUM4-16.pdf, 10.4.2003

[48] Professorin für Politikwissenschaften an der Universität Oldenburg

[49] Naßmacher, Hiltrud (1994): Frauen in die Politik?!, in: Bister, Elke; Holland-Cunz, Barbara; Sauer, Birgit (Hg.) (1994): Demokratie oder Androkratie? Theorie und Praxis demokratischer Herrschaft in der feministischen Diskussion, Frankfurt/Main, 52-68

[50] Kals, Ursula (2002): Frau kennt sich, das lohnt sich, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung (Hg.), 5.8.2002, Nr. 179, 17, im Folgenden abgekürzt mit (Kals 2002, 17)

[51] Goehler, Adrienne (1991): Feminat und Frauenfraktion- Veränderung der Politik durch Grüne und alternative Frauen in der Parlamenten, in: Schaeffer-Hegel, Barbara; Kopp-Degetoff, Heidie (Hg.) (1991): Vater Staat und seine Frauen. Bd. 2: Studien zur politischen Kultur, Pfaffenweiler

[52] Lukoschat, Helga (2000): Austausch und Vernetzung: Maßnahmen zur Stärkung von Frauen in der Politik, in: Foster, Helga; Lukoschat, Helga; Schaeffer-Hegel, Barbara (Hg.) (2000): Die ganze Demokratie: Zur Professionalisierung von Frauen für die Politik, 2. Aufl. Herbolzheim: Centaurus-Verl.-Ges. Im Folgenden abgekürzt mit (Lukoschat 2000, xx)

[53] Helga Lukoschat ist Politologin und Publizistin, sowie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Technischen Universität Berlin, an der sie an mehreren Forschungsprojekten mitgearbeitet hat. Sie ist stellvertretende Vorsitzende der Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft, auf welche in einem eigenen Kapitel eingegangen wird. Angaben vgl. mit Foster, Helga; Lukoschat, Helga;

Schaeffer-Hegel, Barbara (Hg.) (2000): Die ganze Demokratie: Zur Professionalisierung von Frauen für die Politik, 2. Aufl. Herbolzheim: Centaurus-Verl.-Ges., 347

Ende der Leseprobe aus 182 Seiten

Details

Titel
Ausgewählte Mentoring-Programme für Frauen in der Politik in Deutschland
Hochschule
Universität Bremen
Note
2
Autor
Jahr
2003
Seiten
182
Katalognummer
V17870
ISBN (eBook)
9783638223331
Dateigröße
1011 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Ausgewählte, Mentoring-Programme, Frauen, Politik, Deutschland
Arbeit zitieren
Tanja Prinz (Autor:in), 2003, Ausgewählte Mentoring-Programme für Frauen in der Politik in Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17870

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