Kiezdeutsch in der Schule

Grundlagen eines Ethnolekts für den bilingualen Fremdsprachenunterricht in der Oberstufe


Bachelorarbeit, 2011

101 Seiten, Note: 1.0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Kurzbeschreibung

1.Einleitung

2. Zielgruppencharakteristik

3. Extralinguistische Merkmale des Kiezdeutschen
3.1. Historisch-politscher Hintergrund der Genesis des Kiezdeutschen
3.2. Kiezdeutsch als Subkultur

4. Inter- und intralinguistische Merkmale des Kiezdeutschen
4.1. interlinguistische Merkmale als Begleiterscheinung der Subkultur
4.2. Grammatische Eigenschaften des Kiezdeutschen in der Nebeneinanderstellung mit dem Standarddeutschen
4.2.1. Semantische Eigenschaften des Kiezdeutschen in der Nebeneinanderstellung mit dem Standarddeutschen
4.2.2. Semantische Analysen des Kiezdeutschen in der Nebeneinanderstellung mit dem Standarddeutschen
4.3. Syntaktische Eigenschaften des Kiezdeutschen in der Nebeneinanderstellung mit dem Standarddeutschen
4.3.1. Wortklassen
4.3.2. Wortstellung
4.3.3. Flexion
4.3.3. 1. Deklination
4.3.3. 2. Konjugation
4.3.4. Präpositionen
4.3.5. Artikel
4.3.6. Partikel
4.3.7. Funktionsverbgefüge
4.3.8. Konjunktiv
4.4. Authentische Texte im Kiezdeutschen
4.4.1. Tiger von Kreuzberg
4.4.2 Verabredung
4.4.3 Telefongespräch
4.5. Kiezdeutsch und seine Auswirkungen
4.5.1. Einfluss des Kiezdeutschen auf das Standarddeutsche
4.5.2. Anwendungsrelevanz des Kiezdeutschen im bilingualen Fremdsprachenunterricht

5. Stundenentwürfe
5.1. Stundenentwurf: „Deutsch ist krass geil“
5.2. Stundenentwurf: Kinokarten und Polizei
5.3. Stundenentwurf: Kopftuch und Deutschland
5.4. Stundenentwurf: Kiezdeutsch
5.5. Zusammenfassung der Stundenentwurferkenntnisse

Resümee

Zusammenfassung im Polnischen

Literaturverzeichnis

Kurzbeschreibung

In multilingualen Großstädten formten sich im Laufe der Zeit soziolektale beziehungsweise ethnolektale Sprachfärbungen des Deutschen zu einem partiell separaten Sprachsystem, welches sich selbst Ghettoslang nennt. Dieses Sprachphänomen soll in Hinsicht auf die Fremdsprachenunterrichtstauglichkeit untersucht werden.

1.Einleitung

Gegenstand der Arbeit ist die Erforschung der Unterrichtstauglichkeit des Kiezdeutschen im bilingualen Fremdsprachenunterricht.

Anstoß dieser Arbeit war die fehlende Berücksichtigung des Kiezdeutschen in jeglichen polnischen Fremdsprachen-Schulbüchern, obwohl Kommunikation in der Bundesrepub- lik, sogar in dem öffentlichen Diskurs, durch diesen Ethnolekt geprägt wird. Gegenstand der Untersuchung ist die Ergründung des Registerwechsels1, um die Unterrichtseignung für den DAF-Unterricht zu erforschen. Nicht allein linguistische, vielmehr auch kultu- relle Rückschlüsse sollen gezogen werden, um die neu errungenen Erkenntnisse in die Linguistik, Pädagogik, Soziologie und Psychologie einfließen zu lassen. Diese Varietät der deutschen Sprache soll in ausgewählten Kategorien in Hinblick auf Grammatik aus- geforscht werden, um die Zugänglichkeit für nicht Kiezdeutsch bewanderte Menschen zu vermehren. Zum Trotz aller Kritiker ist die Zielsetzung, die Erstellung von Antithe- sen, die die Erfindungsgabe und Vereinfachung von kommunikativen und zweckdienli- chen Funktionen bestätigen. Die wirkende Inkorrektheit des Kiezdeutschen soll unzwei- felhaft widerlegt werden. Die vorliegende Untersuchung wird unter Umständen anders- geartete Anreize für den Fremdsprachenunterricht setzen. Eine Adaptivität an die Wirk- lichkeit der aktuellen Deutschen Gesellschaft könnte im Idealfall in den Fremdspra- chenunterricht eingeflößt werden. „Kiezdeutsch konnte sich zu einem Dialekt des Deut- schen entwickeln (…)“2 bringt Heike Wiese die aufsteigende Relevanz zum Ausdruck. Wie schon in der Kurzbeschreibung erwähnt wurde, fand das Kiezdeutsche seinen Ur- sprung in Großstädten und da die „Islamisierung“ und Urbanisierung Deutschlands wei- terhin zunimmt, rückt folglich auch immer stärker das Kiezdeutsche ins Rampenlicht der Gesellschaft. Höchstwahrscheinlich wird auf das Kiezdeutsche in DAF- Schulbüchern nicht zurückgegriffen wegen des schlechten nachgesagten Rufes. „Dö- nerdeutsch“ und „Kanak-Sprak“ sind nur Beispiele aus den zahlreichen pejorativen Be- zeichnungen für das Kiezdeutsche.

Vom theoretischen zum praktischen Übergang vollziehen sich viererlei Schritte. Primär wird in dem Kapitel 2 der vorliegenden Arbeit die Zielgruppe charakterisiert, um auf die Schülerbedürfnisse einzugehen, parallel dazu sollen die Übungsformen und -niveau ausgelotet werden. Dieser Schritt kehrt dafür vor, dass die Schüler weder untermotiviert, noch übermotiviert sind. Sekundär sollen im Kapitel 3 Fachtermini und der historisch- politisch-kulturelle Überblick näher beleuchtet werden. Im 4. Kapitel wird sich mit dem Kiezdeutschen in der Relation zum Standarddeutschen interlinguistisch (4.1, 4.2), als auch grammatisch (4.3) auseinandergesetzt. In demselben Kapitel werden die gramma- tikalischen kiezdeutschen Besonderheiten durch repräsentative Niederschriften (4.4) bekräftigt. Im darauffolgenden Unterkapitel 4.5 sollen die Einflüsse und Relevanz auf die Standardsprache bzw. auf den bilingualen Fremdsprachenunterricht ausgewertet werden. Im 5. Kapitel sollen die Erkenntnisse aus dem vorstehenden Kapitel unter Ein- beziehung der Zielgruppencharakteristik in die Stundenentwürfe einfließen. Die Stun- denentwurfserfahrungen sollen daraufhin ausgewertet werden und im Resümee darge- boten werden. Zuallerletzt soll die Bachelorarbeit mit einer auf Polnisch niederge- schriebenen Zusammenfassung abklingen.

2. Zielgruppencharakteristik

Die aus der Diplomarbeit resultierenden Erkenntnisse sind an die bilinguale Altersgrup- pe 17-19 Jahre gerichtet, welche nach regulärer Schulzeit der Oberstufe entspricht. Die- se Altersklasse bildet das Anfangsstadium, der im Fachjargon sogenannten späten Ado- leszenz3, welche sich als Unterbegriff der Adoleszenz einordnet4. Unter dem Terminus Adoleszenz verstehen Rolf Oerter & Leo Montada eine „ terminologische und zeitliche Strukturierung der Lebensphase ‚ Jugend ‘“ 5 . Ersichtlich vollzieht sich die Entwicklung des Heranwachsens auf der biologischen, psychischen, sowie der sozialen Ebene6. Al- lein aus der Hinsicht der Biologie lassen sich unverkennbare Grenzen ziehen, hingegen verlaufen sie aus der Ansicht der Soziologie und Psychologie eher schwammig. Die biologisch bedingte Evolution, die zielstrebend die Geschlechtsreife verfolgt, die als Pubertät betitelt wird, findet bei Schülerinnen früher, als bei Schülern ihr Ende7. Diese Veränderungen ziehen mit sich Liebeserfahrungssammlungen und erste sexuelle Annäh- rungsversuche8. In der mittleren Adoleszenz vollstreckte sich die soziale Veränderung, die ihren Ursprung durch die Loslösung vom Vorbildstatus fand, welcher zu jener Zeit das Elternhaus inne hatte, und simultane Übernahme der Idolfunktion durch Peerg- roups9 sowie einflussreiche Prominente. Jedoch sei ab der späten Adoleszenz eine Rückgangsentwicklung zu beobachten, indem das Elternhaus wieder an Einfluss ge- winnt, so dass die Peergroups nicht abgeschieden eine Zufluchtsstätte für die Kreierung der eigenen Identität bilden. Trotz enger werdender Beziehung zu den Eltern, verspüren die Jugendlichen einen Drang zur Autarkie10. Die sozial-psychologisch Zwiespalt, die einerseits durch psychologische Unabhängigkeit, anderseits durch die sozial- wirtschaftliche Unselbstständigkeit sich charakterisiert, ist ein repräsentatives Alters merkmal, welches mit dem Zeitfortgang zu Gunsten der sozial-wirtschaftlichen Selbst- ständigkeit dahinschwindet. Des Weiteren steigt das Verantwortungsbewusstsein, wel- ches maßgeblich für die Gestaltung von Zukunftsplänen ist. Zwar haben meistens Schü- ler nach der mittleren Adoleszenz die kritische Phase bewältigt, jedoch geraten sie mit neuen inneren Konflikten in Berührung, die oftmalig zu Depressionen führen können. Diese psychischen Konflikte belangen immer ähnelnder die, der Erwachsener, an. Auch erste Anzeichen für Zweifel des Scheiterns lassen sich wahrnehmen, die des Öfteren von aufdrängenden Existenzängsten begleitet werden. Demgegenüber können positive Erlebnisse zur Selbstsicherheit der eigenen Identität beitragen. Dieserhalben resultiert die Bewandtnis den Jugendlichen eine Schonfrist einzuräumen, um eine einigermaßen unbekümmerte Entfaltungsmöglichkeit zu gewährleisten11. Somit kann der Jugendliche sich dem relevantesten Aufgabenbereich der Adoleszenz widmen, zu welchem das Ex- perimentieren mit der Identitätsfindung angehört. Andererseits gäbe es erste Anhalts- punkte der Abnahme oder geringstenfalls keine weitläufigere Zunahme der Isolierungs- versuche gegenüber den Erwachsenen12. Nicht selten führen Jugendliche ein emotional- facettenreiches Innenleben, welches der Außenwelt durch die Devianzen eine Einsicht bietet13.

Das Selbsteinschätzungsvermögen ist generell stark ausgebildet, so dass sie fähig sind, Rückschlüsse aus den eigenen Gedankengängen zu ziehen14. In Folge dessen tritt das selbständige Lernen immer stärker in den Vordergrund, womit die Stressresistenz lan- ciert werden soll, um auch unter Zeitdruck beachtliche Resultate liefern zu können. Die Langzeitige Motivation und Konzentrationsfähigkeit sollten unter Anwendung von in- dividuell angepassten Lernstrategien aufrechterhalten werden können. Trotz der immer mehr steigenden Konzentrationsfähigkeit, muss die Aufmerksamkeit auf Nuancen ge- lenkt werden, da sie nicht andauernd den Überblick bewahren. Diese Lernverfahren sind unentbehrlich, um das erworbene Wissen handzuhaben und fordern einen hohen Orga nisationsgrad15. Auch Zukunftsausblicke und hypothetisch ausarbeitete Fragestellungen sollten sich nicht, als entwicklungsstörend erweisen. Die Diskrepanzen zwischen abs- trakten und realen Gedankenvorgängen fallen anhaltend ab. Obwohl die einsprachigen Jugendlichen von den Zweisprachigen sich unter biologischen und teileweise sozialen Gesichtspunkten nicht voneinander unterscheiden, so sind in den kognitiven Denkpro- zessen Unterschiede auszumachen. Die Sprachkompetenzen von bilingual geprägten Schülern heben sich prägnant in der Relation zu den einsprachig aufgewachsenen Schü- lern ab. Je zeitiger der Bilingualismus eingesetzt wird, desto ersprießlicher sind Voraus- setzungen für einen erfolgsgekrönten Spracherwerb. In der Gegenüberstellung zu den traditional-einsprachigen Schülern, prädominieren die zweisprachigen Schüler unter den Aspektpunkten des abstrakten Denkens. Die Bilingualität erlaubt häufiger den Kindern ein intensiveres Verständnis von Synonymen auf Grund der engverbundenen Ausgangs- und Zielsprache beziehungsweise der zwei Muttersprachen. Dagegen sollen interessan- terweise in der späten Adoleszenz immer noch einem erwähnenswerten Jugendanteil das formal-operationale Denken Schwierigkeiten bereiten, einem Viertel der Menschen gelingt es nicht einmal im Erwachsenenalter sich diese Denkvorgänge anzueignen, ob- wohl diese schon ursprünglich im Alter von 10-12 Jahren sich ereignen sollten16.

Grundsätzlich klingen emotionale Gemütsschwankungen im immer größer werdenden Maße ab. Das Weltbild der Heranwachsenden ist überwiegend der Abstraktheit ent- behrt. Sowohl unter psychologischem, als auch biologischem Aspekt, der durch die Ein- fügung ins Sozialumfeld widergespiegelt wird. Kognitive Prozesse haben sich in den meisten Fällen vollständig evoluiert, so dass die sowohl schülerautonomen, als auch übergreifenden Lernmethoden und -strategien ihre Anwendung finden können.

3. Extralinguistische Merkmale des Kiezdeutschen

3.1. Historisch-politscher Hintergrund der Genesis des Kiezdeutschen

Deutschland stellt einen multikulturellen Staat dar, welcher von seiner kulturellen Vari- etät grundsätzlich positiv geprägt ist. Jedoch verbergen sich da hinter, in vielerlei Hin- sichten, auch negative Aspektpunkte. Laut dem Bundesministerium des Inneren17 be- läuft sich die Quantität der Bevölkerung mit muslimischem Migrationshintergrund auf mehr als 3 Millionen18 Einwohner, wodurch sie die stärkste in Deutschland vertretende Minderheit bildet. Eine Unzahl davon verzeichnet seine Existenz in Großstädten wie Berlin, Frankfurt am Main respektive Hamburg19. Gegenwärtig treffen wir auf die zwei- te beziehungsweise dritte Generation der Gastarbeiter20, die mitverantwortlich für den ökonomischen Aufschwung der 1960er Jahre waren. Jedoch stellt sich die Integration in das soziale sowie kulturelle System Deutschlands als ein diffiziles Unterfangen heraus. Laut der Bundeszentrale für politische Bildung prädominieren prozentual gesehen Men- schen mit Migrationshintergrund unter den Aspekten21 wie z.B. Erwerbslosigkeit, feh- lender Schulabschluss und Beziehung von staatlichen Unterstützungen in Form von sogenanntem Arbeitslosengeld II22. Die Anwesenheit von muslimischen Gastarbeitern war nicht zukunftsorientierend ausgelegt, daher waren keinerlei Integrationsprogramme vonstattengegangen23. Die langfristige Perspektivlosigkeit der Gastarbeiter führte daher zur Erziehung derer Kinder in der türkischen Heimatsprache24, beginnend mit dem Vor- schulalter treten die Migrantenkinder mit der Deutschen Landessprache in Kontakt. Da bei gilt die Wechselbeziehung von Sozialengagement und Spracherlernen - Je höher die soziale Bereitwilligkeit zu Integration ist, desto erworbener fallen Sprachkenntnisse des Deutschen aus. Selbstredend waren die multiethnisch geprägten Kinderstätten für solch artige Gegebenheiten unqualifiziert und daher absolut überfordert25. Schlussendlich war die 2. Generation der Allochthonen auf dem Arbeitsmarkt zum Versagen verdammt. Item die 1. Generation, die als Arbeitskraft in der BRD agierte, weilt in abgeriegelten Geflechten, die ihr Alltagsleben vollkommen ohne die deutsche Sprache bewältigen kann. Vor allem in Berlins Stadtteilen Neukölln, Wedding und Kreuzberg, in denen Schulen überwiegend26 von Allochthonen besucht werden, kann solch eine Entwicklung einer Parallelgesellschaft27 vermerkt werden. Bis zum heutigen Tage sind Menschen türkischer Abstammung zwar in Deutschland besser pekuniär aufgestellt, jedoch neh- men sie vorwiegend Arbeitsstellen in der Unterschicht der sozialen Hierarchie28 ein29. Im Gegensatz zum Heimatland seien Beförderungensperspektiven in der Unterschicht Deutschlands sowieso spärlich vertreten. Der berufliche Durchbruch gelingt zugegebe- nermaßen manchen Individuen, jedoch bleiben sie in der Unterzahl. Interessanterweise wollen die Menschen türkischer respektive arabischer Abstammung, die sich die Karrie- releiter hinaufarbeiten, in einen familienfreundlichen Stadtbezirk übersiedeln. Solch eine Entwicklung wird als erfolgsgekrönte Musterintegration angeführt. Jedoch führte das Fehlen jeglicher Integrationsformen sukzessiv zu einer Isolierung aus der Gesell- schaft, welche bis zum heutigen Tage akribisch versucht die schwerwiegenden Spätfol- gen auszumerzen. Durch das Ausbleiben von durchgreifenden Reformen wurde die Ghetto-Bildung in Deutschlands Großstädten befähigt30. Die Ausisolierung findet ent- weder auf eigenen Wunsch respektive durch die Gesellschaft selbst statt. Dabei kann die Gruppe von Menschen, die durch die Gesellschaft ausgegrenzt wurde, wieder durch fördernde Integrationsprogramme in die Gesellschaft einverleibt werden31. Hierbei han- delt es sich um eine lösbare Angelegenheit bei entsprechender Zuwendung. Die eigent- liche Problematik liegt daher eindeutig bei der Gruppe von Menschen, die sich eigen- willig isolieren32. In dieser Gruppe sind besonders stark Menschen mit muslimischer Herkunft vertreten. Interessanterweise vollzieht sich die Eingliederung in das deutsche Schul- und Gesellschaftswesen von Menschen mit nicht türkischem oder arabischem Migrationshintergrund erfolgsversprechender, als bei der Muslimischen Minorität. Die vorherrschenden Diskrepanzen aus kultureller Hinsicht werden dafür verantwortlich gemacht und das trotz einer äußerst toleranten Gesellschaft. Das Sujet der problemati- schen Einverleibung in das soziale als auch kulturelle System wird von Thilo Sarrazin33 in Deutschland schafft sich ab 34 kontrovers widergespiegelt. Somit bildete sich aus der abgesonderten Menschengruppe eine teilweise unabhängige Gesellschaft, die nicht al- lein von einer kulturellen sowie sozialen Alternativebene gekennzeichnet ist, sondern auch auf sprachlicher Ebene wiederauffindbar ist, in dem sogenannten Kiezdeutsch35.

3.2. Kiezdeutsch als Subkultur

Das Kiezdeutsch (wird auch pejorativ als „Kanak Sprak36 “ bezeichnet), ist hauptwie- gend eine Vermischung der deutschen, türkischen und arabischen Sprache. Jedoch be- herrscht äußerst selten ein Sprecher ausgezeichnet alle 3 Sprachen, denn meistens han- delt es sich um bilingual aufgewachsene Menschen. Man spricht daher von einer Dop- pelten Halbsprachigkeit37, die im Kiezdeutschen sich durch teilweise fehlende Kompe- tenzen sowohl in der Muttersprache als auch in deutscher Sprache charakterisiert38. In der Relation zu der von den Gastarbeitern angewendetem Deutsch, ist Kiezdeutsch kei- ne gebrochene Sprache39. Im Terminus erscheint das Wort Kiez40, welches folgerecht den Sprachraum erahnen lässt. Besonders stark wird das Kiezdeutsche in den einkom- mensschwachen sowie multikulturellen Wohnvierteln vertreten41. Der Gebrauch des Kiezdeutschen ist bei Menschen überwiegend im Alter zwischen von 12 bis 20 Jahren präsent. Somit handelt es sich hierbei um eine sprachliche Adoleszenz42, die spätestens mit der beruflichen Karriere sein Ende findet. Man spricht zwar hierbei von einer Ju- gendsprache, wobei der Begriff im ursprünglichen Sinne bedeutungsüberzogen sei, da die Realität auf Gegensätzen fußt und eine Erwachsensprache als Terminus evident aus- geblieben ist. Logischerweise sollte daher nachweislich die Definition der Jugendspra- che zu mindestens als fragwürdig eingestuft werden. Somit handelt es sich bei der Ju- gendsprache eher um eine moderne Umgangssprache43. Daher soll der abermals auftau- chende Begriff Jugendsprache in dieser Diplomarbeit als moderne Umgangssprache aufgefasst werden.

Der Sprachkreis hat sich im Laufe der Zeit stark erweitert. Anfänglich wurde der Sprachgebrauch bezüglich Menschen mit muslimischem Migrationshintergrund assozi- iert. Heutzutage haben sich unter den Sprechern sogar deutsche Jugendliche etabliert, die sich durch die Anwendung dieser Sprache eine interkulturelle Kommunikationsform erhoffen44. Die Sprache darf deshalb nicht nur, als eine Sprache gewertet werden, son- dern sie soll eher Ausdruck einer identitätsbezogenen Gruppenzugehörigkeit verleihen. Diese Gruppe grenzt sich nicht lediglich sprachlich ab, sondern disponiert darüber hin- aus über einen markanten Stil, den sie durch ihre Kleidung sowie ihren Haarschnitt ak- zentuieren. Als Inbegriff der Mode gilt die deutsche Sprechgesangs-Branche45, die von Kiezdeutsch-Autoritäten wie Bushido46 beziehungsweise Massiv47 angeführt wird. Die- se Garderobe ist kennzeichnend durch Jeans im Karottenschnitt48 von berliner Trend- modemarken wie Zerva49 und Gordon Sport, hingegen werden die Oberkörper von V- Kreuzbetonenden Bomberjacken50 von Modemarken wie Alpha Industries, Gordon Sport und Zerva bedeckt. Vormalig wurden die Jeans in die Socken hineingestopft, je- doch wird dies derzeit eher äußerst selten praktiziert und stattdessen auf spezielle Gummibänder zurückgegriffen, die den Hosenbeinsaumen zusammenhalten um eine Überdeckung der Fußbekleidung zu vermeiden. In Puncto Haartracht überwiegt der sogenannte Boxerhaarschnitt51. Somit ist das nicht ausschließlich eine Analyse bezüg- lich der Sprache, sondern obendrein auch eine Auseinandersetzung mit einer Subkultur. So wie die Genese der Sprache vermutlich auf mangelende Sprachkenntnisse des Deut- schen hindeutet, so lässt jedoch der Gebrauch des Kiezdeutschen keine zwangsmäßige Schlussfolgerung zu, dass der Sprecher über fehlende Sprachfertigkeiten verfügt52.

Diese markante Ausdrucksform wird lediglich in Peergroups53 gepflegt. Eltern, Erwachsene und alle Menschen, die nach ihrer äußerlichen Erscheinungsform nicht dem oben beschriebenen Klischee im weitesten Sinne gleichen, erwecken eher einen ridikülen Eindruck. Auch die Verwendung des Kiezdeutschen bei offiziellen Anlässen oder desgleichen geziemt sich nicht.

4. Inter- und intralinguistische Merkmale des Kiezdeutschen

4.1. interlinguistische Merkmale als Begleiterscheinung der Subkultur

Kiezdeutsch wird kursorisch von der Gesellschaft als deutsch-türkischer Nexus aufge- fasst. Dagegen treten auch andere Fremdsprachen in Erscheinung oder üben wenigstens einen Einfluss aus. Zu den relevantesten Einflussquellen zählt neben dem Deutschen, die türkische sowie arabische Sprache, Jugendsprache inklusive Umgangssprache und das Englische.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Wie schon im vorangehenden Kapitel erwähnt wurde, ist es in gewisser Sicht eine Vari- etät der Jungendsprache. Allerdings gäbe es relativgroße sprachliche Schnittflächen zwischen der Jugendsprache und dem Kiezdeutschen. Dies besagt, dass einerseits kiez- deutsche Charakteristika auch mit der Jugendsprache übereinstimmen können, aber an- derseits können sie auch nicht sprachlich kompatibel sein. Zuzüglich verlangt die Kiez- sprache einen nicht-deutschen Inspirationshintergrund, wogegen die Jugendsprache und Umgangssprache sich auf einer zwangsläufigen Vereinfachung der Standradsprache stützen. Der wesentliche Unterschied zwischen der Jugendsprache und Umgangssprache beruht auf englischorientiertem Wortschatz sowie mehr kontroversen Auslegung seitens der Jugendsprache. Diesbezüglich kann bewiesenermaßen die Zugehörigkeit zur Um- gangssprache aussortiert werden, was das Kiezdeutsche anbelangt. Jedoch ist die Um- gangssprache einschließlich der Jugendsprache eine der beiden Schnittstelle zwischen dem Deutschen und dem Englischen. Die weitere Überlappung wird beim Fachsimpeln ausfündig gemacht, welches insbesondere in der Informatiksprache ans Tageslicht kommt. Das Deutsche, sowie das Englische kann auf Umwegen durch die Jugendspra- che beziehungsweise Umgangssprache ins Kiezdeutsche gelangen - geschieht dies über den direkten Weg, verläuft der Registerübergang nicht flüssig. Hierbei sollte man je- doch ausdrücklich beachten, das Kiezdeutsch auf der deutschen Sprache basiert. Freilich überlappen sich Kiezdeutsch mit dem Deutschen schaffend eine sprachliches Funda- ment, welches aber linguistisch auf Grundschüler-Niveau zurückgreift. Gemeint ist die gehobene deutsche Sprache, die vom Kiezdeutschen zuwenigst nicht umwegslos oder insgemein emporkommen gelassen wird. Sowohl die Jugendsprache, als auch die Um- gangssprache werden durch das Englisch unentwegt gekennzeichnet. Wird hingegen das Türkische und Arabische in die Jugendsprache mit einbezogen, so wird diese sprachli- che Ausdrucksweise sehr abstrahierend unter Kiezdeutsch verbucht. Die Einflussaus- übung auf das Kiezdeutsche sei durch die türkische und arabische Sprache viel markan- ter, als durch die Türkische. Zwar ist die Deutsche Standardsprache so sehr entgegen- kommend gegenüber der englischen Sprache, dass sie oftmals als Denglisch55 betitelt wird, demgegenüber zeigt sich das Kiezdeutsche, wie schon erwähnt, abgeneigt Angli- zismen unvermittelt aufzunehmen.

Der nächste Schritt muss die Differenzierung von den Begriffen Sprache, Dialekt sowie Soziolekt in Anbetracht gezogen werden. Hierzu dient die gegenseitige Verständlichkeit als Unterschiedsmerkmal zwischen Sprache und Dialekt. Wobei man unterstreichen sollte, dass die Verständlichkeit aus zweierlei Sprecherperspektiven different ausfallen kann, da z.B. Hochdeutsch für sächsisch sprechende Menschen keine Kommunikations- barriere darstellt, hingegen stoßen im umgekehrten Kasus die hochdeutschsprechenden Menschen auf eine sprachliche Erschwernis. Somit kann es sich bei Kiezdeutsch um keine eigenständige Sprache handeln, sondern um einen Dialekt, exakter ausgedrückt um einen Soziolekt. Infolgedessen ist der Soziolekt ist ein Unterbegriff des Dialekts, hierbei ist die Rede von einem gruppenbedingten Sprachvariante. Wie schon in der De- finition beiläufig genannt wurde, verbleiben die Kiezdeutsch-Sprecher in sozialschwa- chen Stadtvierteln mit dominantem Migrationshintergrundverhältnis. Insofern agiert die Kiezsprache neben dem Soziolekt und Ethnolekt, auch noch als ein Regiolekt, der von der geografischen Lage sowie dem Auftreten von einer einflussübenden Stadtbevölke- rung mit migrationsaufweisender Vorgeschichte bedingt ist. Am Anfang wurde zwar die deutsche Sprache von Mitbürgern mit Migrationshintergrund einer Ethnisierung unter- zogen, die im Generationswandel vorhanden gegangen ist, so dass Heutzutage auch Deutsche Staatbürger sich mit dem Soziolekt angefreundet haben. Dieser Vorgang ist so weit vorangeschritten, dass man sogar von einer Deethnisierung sprechen könnte. Die- ser Ablauf der Rückethnisierung findet jedoch auf sprachlicher Ebene statt und nicht auf der sozial-kulturellen. Somit Integriert sich in gewissermaßen die Sprache, aber nur auf Grund der Annährung anderer Mitbürger, dabei bleibt die Kultur unverändert und somit wird die Stärkung oder zu mindestens Entstehung einer Subkultur vorangetrieben.

Kiezdeutsch ist freilich ein seltener Ethnolekt, der jedoch keinen Sonderstatus genießt. Derartig Strömungen treten auch anderweit im Großraum Europa in Erscheinung. Inte- ressanterweise können zwischen all diesen Soziolekten Parallelen gezogen werden. Eine Sprachverwandtschaft kann in Ansehung der Grammatik, insbesondere der Wortstel- lung, gewahrt werden.

Zuzüglich tritt eine weitere Erscheinung auf, das beibenannte Code-Switching56. Dieser Sprachwechsel, der bei bilingualen Rednern vollzogen wird, war der Ursprung für die Adaption von arabischen und türkischen Lehnwörtern. Im Gegensatz zu den englischen Lehnwörtern, die durch die Medienwelt und das Berufsleben in das Deutsche vordringen, werden die arabischen beziehungsweise die türkischen Lehnwort durch die Alltagssprache in die Varietät der deutschen Jugendsprache eingeschleust. Dieses mannigfach verlaufende Phänomen gestaltet sich folgendermaßen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Turn-externe Sprachwechsel/Turnspezifisch57:

Beim Wechsel des Redners wird die Sprach auch alter- niert.

Martin: „Ich glaube dir nicht, dass du eine Eins bekom- men hat.“

Mustafa: „Wallah!“

- Turn-interne Sprachwechsel/Intraturnspezifisch58:

Der Sprachwechsel vollzieht sich während einer Aussage bei demselben Sprecher entweder interphrasal oder in- traphrasal.

- Interphrasal59:

Der Wechsel wird innerhalb einer Aussage, aber nicht innerhalb eines Satzes durchgeführt.

Mustafa: „Fliegen wir nach Libanon. O zaman ähm.“60

- Äußerungsinterne Sprachwechsel/Intraphrasal61:

Der Code-Wechsel findet innerhalb eines Satzes statt.

Mustafa: „Habibi, wir sehen uns, hadi Tschüs.“

Zusammenfassend verfügt das Kiezdeutsch über eine partiell autonome Grammatik sowie Semantik, die mit Hilfe der Pragmatik ausgedrückt wird. Des Öfteren wird dem Kiezdeutschen eine inkorrekte Grammatik entgegengehalten, zumal sie bei den hoch- deutschgewöhnten Sprechern einen regelwidrigen Eindruck hervorruft. Jedoch trübt der Anschein nach einer sprachlichen Zerlegung, da die grammatisch unkorrekt wirkende Satzlehre permanent verfolgt wird. Demgemäß konstituiert aus einer fehlerhaftangese- hener Grammatik eine regelrechte Sprachlehre. Desgleichen ist Kiezdeutsch unter dem Gesichtspunkt der Semantik erheblich aufschlussreicher. Sowohl die Semantik als auch die Syntax des Kiezdeutschen sind längst noch nicht ausgiebige unausgeschöpft und zeugen daher von einer einfallsreichen Ausbaufähigkeit. Der Ghetto-Slang inhäriert wie jeder Sprache Trendwörter, die im Fortlauf der Zeit verblassen und als Hintergrunderscheinung nur passiv wahrgenommen werden.

4.2. Grammatische Eigenschaften des Kiezdeutschen in der Nebeneinanderstellung mit dem Standarddeutschen

Die Sprachlehre wird nicht tiefschürfig eruriert, sondern es wird lediglich auf die Diskrepanzen verwiesen, welche zwischen dem Kiezdeutschen und Standarddeutschen vorherrschen. Die Grammatik wird auf ihre Teildisziplinen zergliedert und unter den untschiedlichen Gesichtspunkten detaliert analysiert. Jedoch wird die Phonologie außenvorgelassen, da sie für den Fremdsprachenunterricht nicht über eine ansehnliches Zeit-Leistungs-Verhältnis verfüge. Die Ungleichmäßigkeiten werden unter Zuhilfenah- me von Nebeneinanderstellungen inklussive miteinbezogenen Beispielen, illustriert.

4.2.1. Semantische Eigenschaften des Kiezdeutschen in der Nebeneinanderstellung mit dem Standarddeutschen

Das Wortgut des Kiezdeutschen ist in der Gegenüberstellung mit dem Deutschen formi- dabel beschnitten. Allerdings sollte man nicht davon hinwegsehen, dass es sich hierbei um keine offizielle Ausdrucksweise, sondern lediglich um eine inoffizielle Gesprächs- form handelt. Bei informellen Anlässen greift der Otto-Normalverbraucher auch nicht zur literarischen Sprache zurück, vielmehr bedient es sich liebend gern einer nicht allzu distinguierten Sprachweise beziehungsweise sogar der Umgangssprache, die nicht di- rekt mit einer Exquisität überzeugen kann. Das Kiezdeutsche für den Verfall der deut- schen Wortguts an den Pranger zu stellen, ist objektiv gesehen überaus weitausgeholt und natürlich ein exzellenter Sündenbock. Wie bereits im vorrausgehenden Kapitel ausgiebig erwähnt wurde, ist das Deutsche Vokabular nicht direkt durch das Kiezdeut- sche und indirekt durch das Türkische respektive Arabische bedrängt, sondern vielmehr durch die englische Sprache. Hingegen dazu lässt sich das Kiezdeutsche nicht auf direk- tem Weg vom englischen Wortschatz beeinträchtigen. Die Resistenz lässt sich auf die mangelnden Englisch-Kenntnisse konkludieren. Die Differenzen zwischen der Stan dardsprache und der Kiezsprache wurden im nachfolgenden Unterkapiteln explizit dar- gebracht.

4.2.2. Semantische Analysen des Kiezdeutschen in der Nebeneinanderstellung mit dem Standarddeutschen

Das Kiezdeutsch unterscheidet sich vom Standartdeutschen stets im Vokabular durch die Verwendung von Lehnwörtern, speziell aus dem Türkischen und Arabischen, aber auch gegebenenfalls aus dem Englischen, und durch die Doppeldeutigkeit respektive eine kontextspezifische Anwendung einer Phrase beziehungsweise eines Wortes. Als die alltagsrelevantesten Lehnwörter aus dem Türkischen sowie Arabischen erweisen sich „Lan“, „wallah“, „jallah“. Dem aus dem Türkischen herstammenden Wort „Lan“ entspricht die deutsche Bedeutung „Ey, Mann“62. Demensprechend ist das Wort tenden- ziell an ein männliches Patiens gerichtet, welches das sozial-gesellschaftliches Weltbild der Türkei widergibt. „Lan“ kann wie die deutsche Entsprechung am beständigsten am Satzanfang gegebenenfalls auch am Satzende stehen. Hinzukommend mag man mit „habibi“ eine beinahe Analogie zu der Anredeformel von „lan“ schaffen zu können, mit der Nuance, dass „habibi“ in der Gegenüberstellung mit „lan“ eher einen manierlichen Umgangston zu pflegen scheint. Ebenfalls hat Kiezdeutsch „jallah“, das aus der arabi- schen Sprache herkommende Wort, im Grundvokabular inne. Das deutsche Gegenstück dazu lautet „Los!“, „Auf geht’s!“. Um Wahrheitsgerechtigkeit eines Aussagesatzes aus- drücklich hervorzuheben, wird „wallah“ (ebenfalls aus dem Arabischen; „ich verspreche auf meiner eigenen Seele“) in Gebrauch genommen. Darüber hinaus kann die exorbitan- te Glaubwürdigkeit einer Aussage indirekt durch „Ischwör63 “ bekräftigt werden. Aner- kennenswert ist die linguistische Schöpferkraft, die dank der sinnreichen Reduzierung der Phrase „Ich schwöre“ vollstreckt wird. Den ich-Laut per isch-Laut zu prononcieren ist kein ethnologisches Phänomen, sondern eine von reichlich repräsentativer Dialekter scheinung, die im Fachjargon als Koronalisierung etikettiert wird64. Da beide Laute annähernde Klänge nachweisen, findet eine Fusion der Töne statt, so dass die Aus- klammerung des „ch“ in „ich“ vonstattengeht, damit sich das „i“ dem Prädikat anbän- deln kann. Sowie das Prädikat ursprünglich im Standarddeutschen über die Endung -e bei der Konjugation in der Ich-Peron verfügt, so wird sie im Kiezdeutschen hauptwie- gend weggelassen. Um auf eine Äußerung erstaunt zu reagieren, dient des Öfteren dazu „krass“, „übertrieben“, „korrekt“ beziehungsweise „cüs lan“. Was die positiv geartete Verblüffung anbelangt, wird das „übertrieben“ mittels „hamma“ substituiert oder gege- benenfalls mit der Beifügung von „geil“ zu „übertrieben geil“ komplettiert. Wird jedoch die Aussage, als suspekt aufgefasst, kann man seine Skepsis gegenüber dem Gesprächs- teilnehmer per „Story“ preisgeben. Unterdessen kann „lan“ auch separat stehen, da die aus dem türkischstammende Vokabel so wie das deutsche Gegenstück „Hey!“/“Mensch“/“Alter“ eine homogene Satzgliedstellung aufweist. Dagegen springt bisweilen die arabische Entsprechung „lak“ für „lan“ ein.

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Des Weiteren kann Verwunderung über eine Aussage respektive Begebenheit mittels „tschüsch“ kundgegeben werden. Obacht, in zahlreichen Fällen wird „tschüsch“/“cüs“ (deutsche/türkische Schreibeweise) missverstanden und vermeintlich als „Tschüss“ er- fasst, welches zu signifikanten Kommunikationsimpedimenten führt. Im Hinblick da- rauf wird eine phonetisch-lexikalische Ambiguität evoziert. Wobei die Abschiedsformelim Kiezdeutschen „hadi tschüss“ lautet, in der das türkischherkommende „hadi“ wird mit "Nun mach schon, ran an den Speck" respektive "Auf geht’s" insuffizient über- setzt67. Insofern bildet „hadi“ eine türkische Analogie zu „jallah“. Hinzugebend erfüllen nicht nur „lan“ sondern auch „wallah“ die Bekräftigung eines wahrheitsgetreuen Aus- spruches, welche im Englischen geläufig sind in sogenannten questions-tags. Diese An- hängsel scheinen einem herkömmlichen Aussagesatz vorgeblich eine Frageprägung zu verleihen68.

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Ein weiteres Merkmal sei die Doppeldeutigkeit eines deutschstämmigen Wortes im Kiezdeutschen, die herrlich mit dem Hilfsverb „haben“ am nachfolgenden Beispielsatz vorgewiesen wird.

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Hier fungiert „haben“ divergent und nonkonformistisch, dieweil das erste „haben“ (Hast) über seine tatsächliche Bedeutung disponiert, so hat das zweite „haben“ (hab) in Form von „fahren“ verstanden zu werden. Interessanterweise wird das namhafte „Haltestellen-Deutsch69 “ bedingungslos von den Standartdeutschsprechern geduldet, obzwar es eine kiezdeutschkennzeichnende Reduktion verweist70.

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Für den Standartdeutschvertrauten Hörer kann eine solche Phrase Missverständnisse hervorrufen. „Alex“ fungiert auf Bundesebene eher als Namensabkürzung anstelle von Alexander beziehungsweise Alexandra als für Alexanderplatz. Ferner ist der Aussage- satz im Standarddeutschen als einwandfrei zu werten. Demzufolge sei eine derartige Schlussfolgerung absolut nachvollziehbar, auch wenn sie nicht folgerichtig aus der Mit- teilerperspektive sei.

Phraseologismen und Zwillingsformel prägen die Deutsche Sprache, jedoch nicht das Kiezdeutsche, welches solche stilistische Formen ausdrücklich meidet und sie durch Konkurrenzformen versprachlicht.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten71

Unerfreulicherweise wird dieser Soziolekt mehrfach in den Zusammenhang mit Vulga- rismen gebracht, in dem eine weitere Zweideutigkeit mit dem obszönen „ficken“ erneut beispielgebend verbalisiert wird. Demzufolge bezieht sich die erste Bedeutung auf die Beischlafvollziehung, hingegen in der übertragenen Bedeutung, um den Tatendrang, jemanden nonverbal zu attackieren, Ausdruck zu verleihen. Das mehrmalig erscheinen- de „Opfer“ verfügt in Bezug auf Personen über eine ausnehmende Doppeldeutigkeit, da das gleiche Wort im Kiezdeutschen und im Standarddeutschem begrifflich differenziert wird. Im regelkonformen Deutschen wird eine leidtragende beziehungsweise geschädig- te Person als Opfer bezeichnet. Dagegen ist die Kiezdeutsche Bedeutung entweder ge- gensätzlich respektive handelt es sich um einen Menschen, dem man nur Missachtung zollen kann. Die verkehrte Bedeutung wird ausgezeichnet an der nachstehenden Situati- on geschildert.

Der Lehrer expliziert die Semantik des Wortes „Opfer“ an Hand eines Beispielsatzes. Nehmen wir an ein Autofahrer fährt zu übereifrig und verletzt dabei einen Passanten, ist der Passant das Opfer. Jedoch äußert sich dazu der Jugendliche folgendermaßen: „ Na der Autofahrer ist voll das Opfer - warum passt er nicht auf? ” 72

Des Weiteren wird es auch im Freundeskreis als Anredeform eingesetzt, z.B. „Ey du Opfer, was mit dir los?“, klingt zwar als eine ernsthafte Beleidigung, jedoch kann es sich hierbei um eine feste Redeformen handeln. Der entscheidende Einstufungsfaktor ist die situationsbedingte Intonation, die dem Redner einen entweder positiv beziehungsweise negativ geprägten Ausdruck verleiht.73

Interessanterweise gehört die Standarddeutsche Bedeutung zum passiven Wortschatz des Kiezdeutsch-Sprechers, jedoch ausgeschlossen aus dem aktiven Wortschatz, zuge- gen kommt der kiezsprachliche Ausdruck zur Geltung.

[...]


1 Austausch des standardgebrauchten Ausdrucksweise zu Gunsten der bevorzugten Sprachebene

2 Vgl. Heike Wiese: Kiezdeutsch - ein neuer Dialekt des Deutschen. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. 2010. S. 34

3 Vgl. Rolf Oerter / Leo Montada: Entwicklungspsychologie. Ein Lehrbuch. 2008. Weinheim. S. 312

4 Ebd. S. 310

5 Ebd. S. 312

6 Vgl. Erik Homburger Erikson: Identit ä t und Lebenszyklus. 1973. Frankfurt.

7 Vgl. Dieter Baa>

8 Vgl. Ulrich Bernhard: Diplomarbeit : FAVAP. Fremdrating f ü r adoleszent ä res Verhalten im Arbeitsprozess. 2006. Zürich. S. 10

9 Fachbegriff aus Soziologie beziehungsweise Pädagogik für gleichaltrige respektive gleichrangigen Gruppen

10 Vgl. Eva Dreher / Michael Drecher: Kognitive Entwicklung im Jugendalter. In: Marcus Hasselhorn / Rainer Silbereisen: Enzyklop ä die Psychologie, Serie V (Entwicklung), II Grundlegende Ver ä nderungen w ä hrend des Jugendalters. 2008. Göttingen, S. 55-107

11 Vgl. Erik Homburger Erikson: Identit ä t und Lebenszyklus. 1973. Frankfurt. S. 194

12 Vgl. Markus P. Neuenschwander: Entwicklung und Identit ä t im Jugendalter. 1996. Bern, Stuttgart, Wien. S. 93

13 Vgl. Gerd Mietzel: Wege in die Entwicklungspsychologie. Kindheit und Jugend. 2002. Weinheim. S. 320

14 Vgl. Helmut Fend: Entwicklungspsychologie des Jugendalters. 2001. Opladen. S. 118

15 Vgl. Gerd Mietzel: Wege in die Entwicklungspsychologie. Kindheit und Jugend. 2002. Weinheim. S. 336

16 Vgl. Helmut Fend: Entwicklungspsychologie des Jugendalters. 2001. Opladen. S. 123

17 Auschlaggebendes Ministerium für die Innenpolitik der BRD

18 Vgl. Statistisches Bundesamt Deutschland: Bev ö lkerung mit Migrationshintergrund - Ergebnisse des Mikrozensus 2008 - Fachserie 1 Reihe 2.2. 2008. Berlin. Andere Quellen sprechen sogar von bis zu 8 Millionen wie beispielweise in: Thilo Sarrazin: Deutschland schafft sich ab: Wie wir unser Land aufs Spiel setzen. 2010. München.

19 Vgl. Daniela Krämer: Kiezdeutsch - Sprachliche und kommunikative Merkmale im sprechsprachlichen Register von Berlin mit t ü rkischer Herkunftssprache. 2008. Berlin. S. 8

20 Zeitlich befristete Arbeitnehmer ausländischer Herkunft

21 Vgl. Statistisches Bundesamt Deutschland: Wirtschaft und Statistik (Zeitschrift). 2005. Deutschland.

22 Im Volksmund oft Hartz 4 genannt - Sozialleistung für arbeitslose Hilfsbedürftige, die erwerbstätig sind.

23 Vgl. Daniela Krämer: Kiezdeutsch - Sprachliche und kommunikative Merkmale im sprechsprachlichen Register von Berlin mit t ü rkischer Herkunftssprache. 2008. Berlin. S. 4, 8

24 Vgl. Daniela Krämer: Kiezdeutsch - Sprachliche und kommunikative Merkmale im sprechsprachlichen Register von Berlin mit t ü rkischer Herkunftssprache. 2008. Berlin. S. 5

25 Vgl. Daniela Krämer: Kiezdeutsch - Sprachliche und kommunikative Merkmale im sprechsprachlichen Register von Berlin mit t ü rkischer Herkunftssprache. 2008. Berlin. S. 4

26 Über 85% der Schüler verfügen über eine Migrationsvergangenheit. Vgl. Kerstin Paul, Ulrike Freywald, Eva Wittenberg: Kiezdeutsch goes school - a multi-ethnic variety of german from an educational perspectiv. 2008.Universität Potsdam. S. 647

27 Eine Umgangssprachlich übersteigerte Bezeichnung einer ethnisch-kulturell geprägte geschlossene Minderheit, die nicht integrationswillig zu scheinen mag

28 Arbeitsstellen, die nicht allzu viele Qualifikationen und Kompetenzen verlangen

29 Vgl. Daniela Krämer: Kiezdeutsch - Sprachliche und kommunikative Merkmale im sprechsprachlichen Register von Berlin mit t ü rkischer Herkunftssprache. 2008. Berlin. S. 4

30 Vgl. Daniela Krämer: Kiezdeutsch - Sprachliche und kommunikative Merkmale im sprechsprachlichen Register von Berlin mit t ü rkischer Herkunftssprache. 2008. Berlin. S. 8

31 Vgl. Daniela Krämer: Kiezdeutsch - Sprachliche und kommunikative Merkmale im sprechsprachlichen Register von Berlin mit t ü rkischer Herkunftssprache. 2008. Berlin. S. 5, 7

32 Vgl. Daniela Krämer: Kiezdeutsch - Sprachliche und kommunikative Merkmale im sprechsprachlichen Register von Berlin mit t ü rkischer Herkunftssprache. 2008. Berlin. S. 5, 7

33 SPD-Mitglied und ehem. Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank, welches Amt er auf Grund der Publikation Deutschland schafft sich ab niederlegen musste

34 Sachbuch-Bestseller 2010, in dem sich Thilo Sarrazin kontrovers über die Migranten äußert

35 Vgl. Daniela Krämer: Kiezdeutsch - Sprachliche und kommunikative Merkmale im sprechsprachlichen Register von Berlin mit t ü rkischer Herkunftssprache. 2008. Berlin. S. 8

36 Feridun Zaimoglu: Kanak Sprak: 24 Mißtöne vom Rand der Gesellschaft. 6Auflage, 1995 Hamburg, S. 9

37 Semilingualismus, eine gewichtige Sprachstörung

38 Vgl. Daniela Krämer: Kiezdeutsch - Sprachliche und kommunikative Merkmale im sprechsprachlichen Register von Berlin mit t ü rkischer Herkunftssprache. 2008. Berlin. S. 4

39 Als Gebrochenes Deutsch wird ein fehlerhafter Sprachgebrauch anerkannt. Vgl. Heike Wiese: Kiezdeutsch - ein neuer Dialekt des Deutschen. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. 2010. S. 33

40 Eine überschaubare Stadtgegend in einer Großstadt

41 Vgl. Daniela Krämer: Kiezdeutsch - Sprachliche und kommunikative Merkmale im sprechsprachlichen Register von Berlin mit t ü rkischer Herkunftssprache. 2008. Berlin. S. 8

42 Im Heranwachsenden Alter veränderte Sprachebene

43 Alltagssprache, Antonym der Standardsprache, sie kann dialektale Konturen annehmen

44 Vgl. Inci Dirim und Peter Auer: Türkisch sprechen nicht nur die Türken: über die Unschärfebeziehung zwischen Sprache und Ethnie in Deutschland, 2004 Berlin; New York / Vgl. Heike Wiese: Kiezdeutsch - ein neuer Dialekt des Deutschen. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. 2010. S. 34

45 Im Fachjargon auch als Rap bzw. Hip Hop bezeichnet.

46 Bürgerlich Anis Mohamed Youssef Ferchichi, einer der meisterfolgreichsten Sprech-Gesang- Interpreten Deutschlands

47 Bürgerlich Wasiem Taha, Sprech-Gesang-Interpret

48 Firmenspezifisch wird der Karottenschnitt Zicco genannt.

49 ehem. Picaldi

50 Entworfene Jacken für Kampfflugzeugbesatzungen, welche in den 1930er Jahren erstmals eingeführt wurde

51 Auch Tyson-Schnitt (mit vollem Namen Mike Tyson) ist ein Kurzhaarschnitt, deren Seitenhaar auf wenige Millimeter gestutzt und die Haare am Oberkopf auf eine willkürliche Länge gekürzt werden.

52 Vgl. Heike Wiese: Kiezdeutsch - ein neuer Dialekt des Deutschen. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. 2010. S. 34

53 Fachbegriff aus Soziologie beziehungsweise Pädagogik für gleichaltrige respektive gleichrangigen Gruppen

54

Dieses Schema ist hinsichtlich der Überschaubarkeit radikal generalisieret worden, denn die differenten Wirkungsstärken und die komplexen Zusammenhänge zwischen den Sprachen werden nicht reproduziert.

54 Teilweise übernommen. Vgl. Heike Wiese: Ich mach dich Messer - Grammatische Produktivit ä t in Kiez-Sprache ( ‚ Kanak Sprak ’ ). In: Linguistische Berichte 207. 2006. Hamburg. S.251

Seite | 16

55 Kritikausübender Begriff an der vermehrten Einverleibung von englischen Lehnwörtern ins Deutsche

56 Vgl. Erkan Özdil: Codeswitching im zweisprachigen Handeln. 2010 Münster/ New York / München / Berlin. S. 41

57 Vgl. Erkan Özdil: Codeswitching im zweisprachigen Handeln. 2010 Münster/ New York / München / Berlin. S. 78 Seite | 19

58 Vgl. Erkan Özdil: Codeswitching im zweisprachigen Handeln. 2010 Münster/ New York / München / Berlin. S. 77

59 Vgl. Erkan Özdil: Codeswitching im zweisprachigen Handeln. 2010 Münster/ New York / München / Berlin. S. 77

60 Anlehnend an Erkan Özdil: Codeswitching im zweisprachigen Handeln. 2010 Münster/ New York / München / Berlin. S. 78

61 Vgl. Erkan Özdil: Codeswitching im zweisprachigen Handeln. 2010 Münster/ New York / München / Berlin. S. 78

62 Vgl. Heike Wiese: Kiezdeutsch - ein neuer Dialekt des Deutschen. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. 2010. S. 35

63 Heike Wiese: Ich mach dich Messer - Grammatische Produktivit ä t in Kiez-Sprache ( ‚ Kanak Sprak ’ ). Linguistische Berichte 207. 2006. Hamburg. S.260

66

64 Nils Uwe Bahlo: uallah und/oder ich ich schw ö re. Jugendsprachliche expressive Marker auf dem Pr ü fstand. In : Gespr ä chsforschung - Online-Zeitschrift zur verbalen Interaktion. http://www.gespraechsforschung-ozs.de/heft2010/ga-bahlo.pdf (letzter Zugriff 6.6.2011). Ausgabe 11. 2010, S. 103

65 Wobei sich das Kiezdeutsche gerne bei der Jugendsprache im Falle des „Alter“ bedient

66 Vgl. Heike Wiese: Ich mach dich Messer - Grammatische Produktivit ä t in Kiez-Sprache ( ‚ Kanak Sprak ’ ). In: Linguistische Berichte 207. 2006. Hamburg. S. 15

67 Vgl. Interview mit Cem Özdemir , Eingewanderte Wörter: „Hadi Tschüss" Tageszeitung Welt Kompakt, Rubrik: Pressespiegel - Themen: Migration & Integration - 28.12.2007/ http://www.oezdemir.de/suchen/index.html (letzter Zugriff 6.6.2011)

68 Anlehnend an Heike Wiese: Kiezdeutsch - ein neuer Dialekt des Deutschen. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. 2010. S. 38

69 Von Heike Wiese eingeführter Terminus, welcher die Sprache bei Ortsangaben wiedergibt. Vgl. http://www.n24.de/news/newsitem_5082805.html (letzter Zugriff 6.6.2011)/ Heike Wiese: Kiezdeutsch - ein neuer Dialekt des Deutschen. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. 2010. S. 36, 37

70 Vgl. Heike Wiese: Kiezdeutsch - ein neuer Dialekt des Deutschen. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. 2010. S. 36

71 Ärger bereiten

72 http://www.rund-ums-baby.de/forenarchiv/teenies/OPFA-Opfer-oder-hat-das-in-der-Teeniesprache- eine-Umkehrbedeutung_1379.htm (letzter Zugriff 6.6.2011)

73 Vgl. Inforadio - Jugendsprache

Ende der Leseprobe aus 101 Seiten

Details

Titel
Kiezdeutsch in der Schule
Untertitel
Grundlagen eines Ethnolekts für den bilingualen Fremdsprachenunterricht in der Oberstufe
Hochschule
Uniwersytet im. Adama Mickiewicza w Poznaniu  (Fremdsprachen Kolleg)
Note
1.0
Autor
Jahr
2011
Seiten
101
Katalognummer
V175712
ISBN (eBook)
9783640968084
ISBN (Buch)
9783640967773
Dateigröße
1271 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
mit polnischer Übersetzung
Schlagworte
kiezdeutsch, schule, grundlagen, ethnolekts, fremdsprachenunterricht, oberstufe
Arbeit zitieren
Piotr Snuszka (Autor:in), 2011, Kiezdeutsch in der Schule , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/175712

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