Jugendsprache


Seminararbeit, 2000

18 Seiten, Note: 2


Leseprobe


1 Einleitung

Das Thema der „Jugendsprache“ hat mich insofern interessiert, da es zum einem eine Sprache ist, die ich selbst als Jugendliche benutzt habe, zum anderen studiere ich das Fach Germanistik auf L1 und ich werde mit der Sprache der Jugendlichen in Zukunft täglich konfrontiert sein.

Ein weiterer wichtiger Punkt liegt darin, dass ich zwar den Begriff der „Jugendsprache“ immer wieder vernommen habe, das Thema sogar zu meiner Schulzeit im Unterricht behandelt wurde, doch eindeutig was Jugendsprache bedeutet/beinhaltet oder warum sie entstanden ist blieb für mich damals unklar. Als das Thema in der Schule besprochen wurde, traf es auf allgemeines Interesse in der Klasse. Es war endlich ein Thema, von dem man sich selbst angesprochen fühlte.

In meiner Arbeit stelle ich mir die Fragen, warum Jugendliche überhaupt eine „Jugendsprache“ benutzen und ob nur Jugendliche diese Sprache sprechen, oder nicht auch Erwachsene? Was gilt eigentlich als Jugendsprache? Fällt schon das Wort „Scheiße“ unter Jugendsprache oder erst das Wort „supergeil“?

Mit meinem Referat möchte ich versuchen, folgende Fragen zu beantworten: Was ist „Jugendsprache“? Wer spricht die Sprache der Jugend? Warum wird die „Jugendsprache“ gesprochen? Wie wird die „Jugendsprache“ von anderen gesehen (Eltern, Lehrer)?

Um diese Fragen zu klären, versuche ich in Punkt 2 den Begriff der „Jugendsprache“ und seinen Ursprung zu klären. Unter Punkt 3 stelle ich die Frage: Was ist Jugend, betrachtet aus der Sicht der Soziologie. Punkt 4 geht auf die Frage ein, wie sich die sich Jugendlichen sehen in Bezug auf ihre Sprache.

Der Punkt 5 geht auf die Erwachsenen (Lehrer und Eltern) und ihr Verständnis von Jugendsprache ein. Der 6. Punkt soll die Frage, warum Jugendliche eine eigene Sprache entwickeln, klären. Punkt 7 beleuchtet noch einmal das Meinungsbild von Androutsopollos Jannis bezüglich der Jugendsprache.

Der 8. Punkt ist meine persönliche Einschätzung zu diesem Thema und somit die Schlussfolgerung. Der letzte Punkt beinhaltet die Quellenangabe.

2 Der Begriff „Jugendsprache“ und sein Ursprung

„Jugendsprache“ gewann in den letzten Jahren immer mehr an Popularität. Szene-Verlage veröffentlichten eine Reihe von Büchern. Die Werbung , der Film, die Musik nahmen sich immer mehr der „Jugendsprache“ an; somit entstand der Eindruck, dass „Jugendsprache“ ein neues Phänomen der Zeit sei. Erste Belege aber stammen schon aus dem 17. Jahrhundert

(Babara David: Jugendsprache zwischen Tradition und Fortschritt, 1987, Leuchtturm Verlag, Seite 1).

Der Begriff „Jugendsprache“ ist nicht etwa aus dem linguistischen Diskurs entstanden, sondern wurde von sprachinteressierten Laien vorgegeben, so die Herausgeber von OBST. Die Wissenschaft befasst sich trotz alledem mit diesem Thema, obwohl es in der Fachwelt als nebensächlich angesehen wird.

Sie sind der Meinung, dass sich die Wissenschaft solchen Fragen und Problemen annehmen muss, denn eine Wissenschaft, die sich dessen nicht annehmen würde, verliert ihren Praxisbezug und ihre Daseinsberechtigung, da das Thema „Jugendsprache“ in der Öffentlichkeit eine große Rolle zu spielen scheint.

Wenn man sich aber nun mit solch einem Thema befasst, so sind folgende Punkte und Merkmale zu berücksichtigen, meinen Schlobinski und Januschek :

„a) Zum einen muss das Thema als ein wissenschaftlicher Gegenstand entsprechend den Stand der Forschung neu konstituiert werden;
b) zum anderen muss das Interesse rekonstruiert werden, aufgrund dessen das Thema sich in der „alltäglichen“ Sprachbewusstheit außerhalb der Disziplin konstituiert hat.“ (Schlobinski, Peter und F. Januschek: „Frau Meier hat Aids, Herr Tropfmann hat Herpes, was wollen sie einsetzen?“ – Exemplarische Analyse eines Sprechstils, in: Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie, Bd. 41, Thema „Jugendsprache„ Hrg. Verein zur Förderung der Sprachwissenschaft in Forschung und Ausbildung e. V., Osnabrück, 1989, Seite I.)

Januschek und Schlobinski gehen davon aus, dass das Interesse der „Jugendsprache“ aufgrund von kulturellen Entwicklungen und außersprachlichen Bereich zustande gekommen ist. Früher war es möglich, Erscheinungen kultureller Art als Manifestation einer Altergruppe zu betrachten.

Heute verwischen die Statusgrenzen zwischen Kindheit, Jugend und Erwachsenen immer mehr. „Unsere Kultur neidet ihrer jungen Generation nicht mehr bloß – wie in früheren Zeiten – ihrer körperliche Blüte.

Und sie versteht deren Sprachpraxis auch nicht mehr einfach als etwas vorläufiges Unfertiges, dessen rebellischer Gehalt lediglich auf den Generationenkonflikt und seine Institutionen zurückzuführen ist:“ (Schlobinski, Peter und F. Januschek: „Frau Meier hat Aids, Herr Tropfmann hat Herpes, was wollen sie einsetzen?“ – Exemplarische Analyse eines Sprechstils, in: Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie, Bd. 41, Thema „Jugendsprache„ Hrg. Verein zur Förderung der Sprachwissenschaft in Forschung und Ausbildung e. V., Osnabrück, 1989, Seite I.)

Auch Erwachsene benutzen die „Jugendsprache“. Vielleicht sogar wegen ihrer „kulturellen Ambivalenz“. (Schlobinski, Peter und F. Januschek: „Frau Meier hat Aids, Herr Tropfmann hat Herpes, was wollen sie einsetzen?“ – Exemplarische Analyse eines Sprechstils, in: Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie, Bd. 41, Thema „Jugendsprache„ Hrg. Verein zur Förderung der Sprachwissenschaft in Forschung und Ausbildung e. V., Osnabrück, 1989, Seite II) Es könnte sogar sein, dass gerade deshalb die „Jugendsprache“ sozusagen projektiv einer gewissen Altersgruppe zugeordnet wird.

Bei Bedarf kann man sich davon abgrenzen. Hierin sehen die Hrsg. von OBST „..ein Grund für die Konstitution des Gegenstands „Jugendsprache“ in der vorwissenschaftlichen Sprachreflexion“ (Schlobinski, Peter und F. Januschek: „Frau Meier hat Aids, Herr Tropfmann hat Herpes, was wollen sie einsetzen?“ – Exemplarische Analyse eines Sprechstils, in: Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie, Bd. 41, Thema „Jugendsprache„ Hrg. Verein zur Förderung der Sprachwissenschaft in Forschung und Ausbildung e. V., Osnabrück, 1989, Seite I)

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Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Jugendsprache
Hochschule
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main  (Institut für Deutsche Sprache und Literatur I und II)
Veranstaltung
Einführung in die Sprachwissenschaft, historisch (I und II)
Note
2
Autor
Jahr
2000
Seiten
18
Katalognummer
V1750
ISBN (eBook)
9783638110730
Dateigröße
471 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Eine sehr gute Arbeit: Vermerk des Profs. Es ergab aber trotzdem nur eine 2, da an manchen Stellen das Komma fehlte. Ansonsten eine übersichtliche, gut gegliederte Arbeit. Gute Literaturhinweise. 247 KB
Schlagworte
Jugend aus der Sicht der Soziologie Jugend und ihre Sprache, Erwachsene und ihre Einstellung zur Jugendspr., wie und warum entwickelt sich Jugendsprache, der Begriff Jugendspr. und sein Ursprung.
Arbeit zitieren
Fatima Oturak-Pieknik (Autor:in), 2000, Jugendsprache, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1750

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