Die Wortgliederung im Deutschen

Eine linguistische Untersuchung zur Orthographie von Getrennt- und Zusammenschreibung, Schreibung mit Bindestrich und Schreibung mit Apostroph in deutschen Pressetexten


Examensarbeit, 2008

85 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

1. Die deutsche Sprache im Wandel und in der Diskussion

2. Fragestellung und Vorgehensweise

3. Das sprachwissenschaftliche Feld der Orthographie
3.1. Sprachwissenschaftliche Bedeutung und Definition
3.2. Der Weg bis zur ersten einheitlichen Orthographie des Deutschen
3.3. Die deutsche Orthographie der Gegenwart
3.4. Die orthographischen Prinzipien
3.5. Nicht orthographisch kodifizierte Phänomene der Schriftsprache

4. Die Getrennt- und Zusammenschreibung
4.1. Regelung der GZS bis zur Reform von
4.2. Gegenwärtige Regelung der GZS
4.2.1. Nähere Bestimmung des Regelungsbereichs der GZS
4.2.2. Zusammensetzungen mit einem Verb
4.2.2.1. Untrennbare Zusammensetzungen (§ 33 RW)
4.2.2.2. Trennbare Zusammensetzungen (§ 34 RW)
4.2.2.3. Verbindungen mit sein (§ 35 RW)
4.2.3. Zusammensetzungen mit einem Adjektiv (§ 36 RW)
4.2.4. Zusammensetzungen mit einem Substantiv (§§ 37 und 38 RW)
4.2.5. Zusammensetzungen mit anderen Wortarten (§ 3 RW)
4.3. Zusammenfassung der Fehlerquoten

5. Die Schreibung mit Bindestrich
5.1. Regelung der SmB bis zur Reform von
5.2. Gegenwärtige Regelung der SmB
5.2.1. Der Erläuterungsbindestrich
5.2.1.1. Zusammensetzungen und Ableitungen, die keine Eigennamen als Bestandteile enthalten (§§ 40 bis 45 RW)
5.2.1.2. Zusammensetzungen und Ableitungen, die Eigennamen als Bestandteile enthalten (§§ 46 bis 52 RW)
5.2.2. Der Ergänzungsbindestrich
5.3. Zusammenfassung der Fehlerquoten

6. Die Schreibung mit Apostroph
6.1. Regelung der SmA bis zur Reform von
6.2. Gegenwärtige Regelung der SmA (§§ 97 und 98 RW)
6.3. Zusammenfassung der Fehlerquote

7. Schlussbemerkungen

Anhang

Berechnungen der Fehlerquoten

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Dieses Verzeichnis beinhaltet die in dieser Arbeit verwendeten Abkürzungen, deren Kenntnis nicht zwingend vorausgesetzt werden kann. Allgemein bekannte Kürzel, die auch in gängigen Wörterbüchern nachgeschlagen werden können, beispielsweise „u. a.“, „etc.“ und „ff.“, werden hier nicht aufgeführt.

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Abbildungsverzeichnis

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Tabellenverzeichnis

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1. Die deutsche Sprache im Wandel und in der Diskussion

Die Sprache, der wir Menschen uns bedienen, ist unser wichtigstes Kommunikationsmittel. Sie konkretisiert sich nicht nur in der verbalen Artikulation von Lautketten, sondern seit der Erfindung der Schrift im 4. Jahrtausend v. Chr. auch in Ketten von Schriftzeichen. Gegenwärtig werden weltweit zwischen drei- und fünftausend verschiedene Sprachen gesprochen, nur ein kleiner Teil davon sind entwickelte Schriftsprachen, so wie das Deutsche, das zurzeit in Deutschland, Österreich und Liechtenstein alleinige Amtssprache ist.[1]

Die wissenschaftliche Beschäftigung mit der deutschen Sprache begann im 19.Jahrhundert und ist eng verbunden mit den Namen Bopp, Rask und Grimm, welche die Sprache in historisch-vergleichender Weise untersuchten.[2] Sie erforschten, wie sich die Sprache in ihrer bisherigen Geschichte bis zum aktuellen Sprachstand entwickelt hatte, vollzogen also den Sprachwandel nach.

[Dieser] erstreckt sich oft über so lange Zeit, dass ihn die Sprecher kaum wahrnehmen. Dennoch unterscheidet man sprachliche Perioden, deren Übergänge fließend sind und die wissenschaftliche Konstrukte bilden. Die Periodisierungen der deutschen Sprachgeschichte basieren in der Regel sowohl auf innersprachlichen (sprachinternen) als auch auf außersprachlichen (sprachexternen) Kriterien. Als innersprachliche Kriterien gelten Veränderungen auf allen sprachlichen Ebenen (Phonologie, Morphologie, Syntax, Semantik, Lexik, Pragmatik, Graphie) [...]. Als außersprachliche Kriterien können kulturhistorische Ereignisse jeglicher Art herangezogen werden, wie gesellschaftliche Entwicklungen, bestimmte Erfindungen, das Wirken wichtiger Personen, z.B. Martin Luther.[3]

Je nach Gewichtung der Kriterien gelangt man zu anderen Einteilungen der Entwicklungsstufen des Deutschen, die deshalb nicht unumstritten sind. Eine mögliche Gliederung mit sprachlichen Aspekten als Grundlage sieht für das Deutsche folgendermaßen aus:

- Althochdeutsch (500 bis 1050),
- Mittelhochdeutsch (1050 bis 1350),
- Frühneuhochdeutsch (1350 bis 1650),
- Neuhochdeutsch einschließlich Gegenwartsdeutsch (1650 bis Gegenwart).[4]

Aktuell geht man davon aus, dass etwa 1950 ein Einschnitt in der Entwicklung des Deutschen stattgefunden hat. Zu nennen sind hierbei in sprachlicher Hinsicht u.a. Veränderungen in den Varietäten Standardsprache, Umgangssprache und in den Mundarten, der zunehmende Einfluss fremder Sprachen sowie der wachsende Einfluss der Medien mit allen Möglichkeiten elektronischer Kommunikation per Telefax, Computer und Internet. Außersprachlich „kommt der politische Umbruch 1945 mit seinen Wandlungen in fast allen Lebensbereichen“[5] hinzu. Besonders zu betonen sind hier Untersuchungen bezüglich des differenzierten Gebrauchs der deutschen Sprache in der ehemaligen DDR und der Bundesrepublik Deutschland.[6]

Aber nicht nur die diachrone Analyse von Sprachwandel ist in der Linguistik relevant, sondern auch, welche Entwicklungstendenzen es im gegenwärtigen Deutsch gibt.

S[prachwandel] läuft [zwar] in der Zeit ab, ist aber auch ein Moment synchroner Sprachzustände, denn in jedem aktuellen Sprachzustand gibt es altertüml. oder „veraltende“ Elemente und andererseits „Neuerungen“, „Sprachmoden“ und „verbreitete Fehler“, die sich v.a. in der Lexik als Stilebenen oder unterschiedl. bewertete Normen gegenüberstehen; sie werden v.a. in der Soziolinguistik und der Dialektologie untersucht. […] S[prachwandel ist also] ein stets aktuell ablaufender Vorgang und nicht nur ein abgeschlossenes Resultat histor. Abläufe.[7]

Neben Soziolinguistik und Dialektologie kann man die Entwicklungstendenzen des heutigen Deutsch auch in seinen Teilsystemen analysieren, hierzu gehören vornehmlich das Lautsystem, die Morphologie, die Syntax, die (Ortho-)Graphie und die Lexik.[8]

Dieser wissenschaftlichen Beschäftigung mit der deutschen Sprache und ihren Veränderungen bzw. Veränderungstendenzen steht eine teilweise sehr breit geführte, populär- und/oder nicht-wissenschaftliche Diskussion gegenüber. So gab es auch schon vor Grimm et al. Bemühungen um die deutsche Sprache. Im 17.Jahrhundert wurden z.B. Sprachgesellschaften gegründet, die das Deutsche als Literatursprache hoffähig machen und von „fremden“ Wörtern reinigen wollten. Dieser so genannte Purismus lebt fort in den gegenwärtigen Bestrebungen, insbesondere Anglizismen aus der deutschen Sprache zu verbannen bzw. deren Verwendung zu kritisieren.[9] Schon vor der Institutionalisierung der Sprachpflege begannen in Verbindung mit der Erfindung des Buchdrucks im 15./16.Jahrhundert Texte aufzutauchen, welche versuchten, die Regeln des Deutschen zu beschreiben. Diese Grammatiken wirkten normativ und führten so im Sinne einer Vereinheitlichung zur Unterscheidung von „richtig“ und „falsch“ sowohl im oralen als auch im schriftlichen Gebrauch der deutschen Sprache.[10] Diese nicht-wissenschaftliche Beschäftigung mit Sprache und die Diskussion über korrektes und unkorrektes Deutsch manifestierten sich im Laufe der Zeit in verschiedensten Publikationen. Drei solche Zeugnisse, die sich mit Teilbereichen der Schreibung des Deutschen beschäftigen und in denen sich sowohl der Sprachwandel als auch die Diskussion um Sprache offenbaren, sind im Folgenden als die Abb.1, 2 und 3 abgedruckt.

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Abb. 1 (links): Adelung über die Schreibung zusammengesetzter Wörter, 1788

Abb. 2 (mittig): Gedicht „Der gefährliche Bindestrich“ von C. B., ~ 1915

Abb. 3 (rechts): Schild „Claudia,s Fitness-Studio“, 2007

Bei Abb.1 handelt es sich um einen Auszug aus Johann Christoph Adelungs „Vollständige Anweisung zur Deutschen Orthographie“. Im vierten Abschnitt dieses Buches geht es um die korrekte Schreibung ganzer Wörter, wobei im ersten Kapitel die zusammengesetzten Wörter abgehandelt werden. Der abgedruckte § 20 gibt Auskunft darüber, dass in früheren Formen des Deutschen Zusammensetzungen selten waren; als sie häufiger wurden, schrieb man sie mit Bindestrich. Schließlich wird prognostiziert, dass man in Zukunft noch mehr Wörter zusammenschreiben werde, nämlich all jene Begriffe, die man sich angewöhnt als einen einzigen zu denken. Abb.2 ist ein Gedicht über die Verwendung des Bindestrichs in Bezeichnungen der Volks- bzw. Staatenzugehörigkeit, das von einem nur als C.B. genannten Autor verfasst wurde. Das Gedicht ist in der amerikanischen, jedoch deutschsprachigen Zeitschrift „Monatshefte für deutsche Sprache und Pädagogik“, das vom Nationalen Deutschamerikanischen Lehrerbund herausgegeben wurde, veröffentlicht worden.[11] Der Verfasser des Gedichts plädiert dafür, „Deutschamerikaner“ zu schreiben anstatt „Deutsch-Amerikaner“, weil das Setzen des Bindestrichs eine zu geringe Verbundenheit mit den USA ausdrückt und es dort nicht gern gesehen wird, wenn man sich seiner europäischen Wurzeln derart prononciert erinnert. Die dritte Abbildung ist dem aktuellen Buch des Sprachkritikers Bastian Sick, „Happy Aua“, entnommen worden. Darin veröffentlicht und kommentiert Sick Fotos, Zeitungsausschnitte und andere Materialien, die Rechtschreibfehler dokumentieren und ihm von Lesern seiner Kolumne „Zwiebelfisch“ zugeschickt worden sind. Das abgedruckte Beispiel gehört zum Abschnitt „Katastrophen mit Apostrophen“. Der Text auf dem fotografierten Schild ist, was die Setzung eines Genitivapostrophs betrifft, fehlerhaft. Das persifliert Sick, indem er das typographisch falsch gesetzte Apostroph-Zeichen als Komma und den Text damit als Haupt- und Nebensatz anstatt als Firmenname wertet. Es handelt sich mithin um drei Texte, die nicht von Sprachwissenschaftlern verfasst worden sind, sondern im ersten Fall von einem Bibliothekar[12], im zweiten Fall wahrscheinlich von einem Journalisten oder Pädagogen und im dritten Fall von einem im Redaktionswesen tätigen Autor[13]. Alle drei Texte beziehen sich auf Bereiche der Orthographie des Deutschen, nämlich die Getrennt- und Zusammenschreibung (Abb.1), die Schreibung mit Bindestrich (Abb.2) sowie die Schreibung mit Apostroph (Abb.3). Da sie alle aus verschiedenen Jahrhunderten stammen, zeigen sie so eindrucksvoll, dass über die deutsche Sprache und insbesondere ihre korrekte schriftliche Umsetzung schon lange außerhalb der Linguistik, deren Teilwissenschaft die Orthographie ja ist (mehr dazu unter Punkt 3.1.), in öffentlicher Form in Buch- und Zeitschriftenpublikationen diskutiert wird. Doch nicht nur diese inhaltliche Komponente ist interessant, denn schon auf den ersten Blick ist zu erkennen, dass sich das Schriftbild gewandelt hat, nämlich von Fraktur hin zum Druck in Antiqua. Die Fraktur-Druckschrift war bis 1941 für deutsche Texte in Gebrauch und wurde in jenem Jahr zusammen mit der Sütterlin-Handschrift von den Nationalsozialisten abgeschafft, wobei die Verwendung der Antiqua als Druckschrift schon seit Beginn des 20.Jahrhunderts üblicher wurde.[14] Aber neben diesem Wandel in den Schriftzeichen erkennt man den Wandel, dem die Sprache selbst unterliegt, wenn man die Texte liest. Allein vom Sprachgefühl[15] her dürfte dann jeder, dessen Erstsprache Deutsch ist, ungeachtet der äußeren Merkmale, den Text von Adelung (Abb.1) in einer relativen Chronologie als am ältesten einstufen und den Beitrag von Sick (Abb.3) als den jüngsten. Selbst das Bindestrich-Gedicht (Abb.2) aus dem zweiten Jahrzehnt des 20.Jahrhunderts wirkt im Gegensatz zu Sicks Text „altmodisch“ in seiner Ausdruckweise. Die drei Beispiele zeigen folglich, dass die Einteilung in zeitliche Abschnitte tatsächlich nur wissenschaftliche Hilfskonstruktionen sind, die man problematisieren kann, dass auch innerhalb weniger Jahrzehnte Veränderungen in der Sprache selbst feststellbar sind, der Sprachwandel also stets abläuft, dass es des Weiteren durchaus Neuerungen in der Graphie, sprich in der Schriftform der Sprache, geben kann und dass Orthographie schon lange ein Thema öffentlicher Diskussion ist.

Obwohl sich jeder Sprachnutzer darüber bewusst sein müsste, dass Veränderungen zur Natur der Sprache gehören, es sie in der Vergangenheit gab, gegenwärtig gibt und auch zukünftig geben wird, wehrt man sich besonders im nicht-wissenschaftlichen Diskurs gegen alle Abwandlungen der von Kindesbeinen an gelernten Muttersprache. Nübling fasst zusammen, was viele Laien deshalb mit Sprachwandel assoziieren:

Erstens halten sie Sprachwandel durchweg für etwas Verwerfliches, für Sprachverfall, für den Niedergang der deutschen (Sprach-)Kultur u.ä. Zweitens setzen sie ihn in aller Regel mit lexikalischem Wandel gleich, und zwar meistens mit der Entlehnung von Anglizismen, die [...] auch ausschließlich negativ bewertet wird. Eventuell kommt der „Verlust“ des Genitivs hinzu [...] und der Wandel vom Genitiv zum Dativ nach Präpositionen wie während oder wegen [...]. Manchmal folgt noch die Hauptsatzstellung nach weil [...], die als Indikator für den Verlust des deutschen Nebensatzes gedeutet wird. Leider werden solche so unberechtigten wie unwissenschaftlichen Bewertungen durch eine schlechte Populärliteratur zu fast allen Themen der Sprache genährt – eine umso bedauerlichere Tatsache, als das Interesse vieler Menschen an sprachlichen, gerade auch sprachgeschichtlichen Themen groß ist.[16]

Eines der in den letzten Jahren erheblich im Fokus stehenden Sprach-Themen in der Populärliteratur war und ist die Rechtschreibung des Deutschen. Scheuringer schreibt hierzu:

Die öffentliche Debatte über die Neuregelung der deutschen Rechtschreibung ist nicht einfach eine sprachwissenschaftliche Auseinandersetzung mit größerer Beteiligung. Sie ist eben keine sprachwissenschaftliche, sondern eine gesellschaftspolitische Debatte [...].[17]

Er behauptet sogar, dass die Aufregung genauso groß wäre, wenn die neue Rechtschreibung die „alte“ wäre und die jetzige „neue“ durch die jetzige „alte“ ersetzt werden würde.[18] Eroms spricht gar von einem „Bombardement an eingeforderten und unaufgeforderten Äußerungen“[19], welche die Diskussion um die Rechtschreibreform insbesondere nach Bekanntgabe der neuen Regelung 1996 fast ausufern ließen und sieht den Grund für die große Aufregung darin, „daß die Sprecher und Schreiber des Deutschen nur zu einem geringen Teil bereit sind, die Legitimität einer Änderung zu akzeptieren.“[20] Schon in den 1980er Jahren dokumentierte Zabel in „Der gekippte Keiser“ eine regelrechte Pressekampagne gegen alle Pläne die deutsche Orthographie zu reformieren. Er fand heraus, dass die Diskussion in den Printmedien vor allem von Journalisten und Lesern der Zeitungen geführt worden war und dass der Verlauf der Diskussion deutlich gemacht habe,

daß in vielen Fällen Emotionen eine sachgemäße Auseinandersetzung mit dem Neuregelungsvorschlag verhindert haben. Nur wenige Kritiker haben sich in dieser Phase der Auseinandersetzung intensiv mit dem Neuregelungsvorschlag beschäftigt.[21]

Neben Journalisten und Lesern der Zeitungen meldeten sich in den Medien auch vielfach deutschschreibende Autoren zu Wort und übten zum Teil heftige Kritik an der Reform, z.B. Hans Magnus Enzensberger stempelte sie als so „überflüssig wie ein Kropf“[22] ab. In einer neueren Untersuchung konnte Stenschke in „Rechtschreiben, Recht sprechen, recht haben – der Diskurs über die Rechtschreibreform“ anhand eines umfangreichen Presse-Korpus nachweisen, dass der Diskurs um die Rechtschreibreform in den Zeitungen und Zeitschriften geprägt war von Selektivität und Emotionalität. Dadurch wurde ein stark verzerrtes Bild der Reform in der Öffentlichkeit gezeichnet.

Viele Bereiche der Rechtschreibung, die von der Reform betroffen sind, kommen im analysierten Pressediskurs kaum oder nur selten zur Sprache. Einige wenige Bereiche sind hingegen mit einer kleinen Anzahl immer gleicher Beispiele permanent im Diskurs vertreten.[23]

Zugleich führte die Polarisierung der Rechtschreibreform dazu, dass neutrale oder sachliche Diskussionsbeiträge in der negativen Grundstimmung untergingen.[24] Wie dem Sprachwandel allgemein, stand also die sprachinteressierte Öffentlichkeit[25] den Änderungen in der Rechtschreibung sowohl vor als auch nach ihrer offiziellen Gültigkeit negativ gegenüber,[26] obwohl durch eine Reform eigentlich die Veränderungstendenzen in der Schreibung zum Ausdruck gebracht und damit das Richtigschreiben für die Deutschsprechenden einfacher hätte werden sollen.[27]

2. Fragestellung und Vorgehensweise

Seit 2006 gelten nun die so häufig in den Printmedien angeprangerten „neuen“ Rechtschreibregeln. Es scheint daher berechtigt zu sein, zu fragen, wie sich die Presse nach derart großem Widerstreben gegen eine Reform bezüglich der Rechtschreibung verhält und ob die Aufregung um die Reform berechtig war. Die oben zitierte Untersuchung von Stenschke dokumentiert zwar einen lebhaften Diskurs über die Rechtschreibung in den Printmedien. Doch wie es mit der Einhaltung der Normen steht, blieb bisher unbeantwortet. Diese Forschungslücke zu schließen möchte diese Arbeit einen kleinen Beitrag leisten. An dieser Stelle muss darauf hingewiesen werden, dass die amtlichen Regeln aber lediglich „innerhalb derjenigen Institutionen (Schule, Verwaltung), für die der Staat Regelungskompetenz hinsichtlich der Rechtschreibung hat“[28], gelten und für alle anderen nur eine Vorbild- und Orientierungsfunktion einnehmen. Das Pressewesen wäre also mitnichten verpflichtet, sich an die Orthographienormen zu halten. Trotzdem haben im „Interesse einer möglichst einheitlichen Schreibung in den Medien und den Schulen“[29] die deutschsprachigen Nachrichtenagenturen AFP, AP, APA, Dow Jones, ddp, dpa, epd, KANN, sid und Reuter vereinbart, ab dem 01.08.2007 die zu diesem Tag verbindlich gewordenen Regeln der Rechtschreibung anzuwenden.[30] Deshalb ist es durchaus berechtigt, deutsche Printmedien, die ja Kunden der Nachrichtenagenturen sind und die sich derselben Philosophie verpflichtet fühlen sollten, auf die orthographische Richtigkeit ihrer Texte hin zu analysieren. Jedoch soll es nicht das Ziel dieser Arbeit sein, inkorrekte Schreibungen in den Texten den untersuchten Medien anzukreiden. Es geht vielmehr darum, an praxisnahen Beispielen zu zeigen, wo die Probleme in der Rechtschreibung bestimmter Bereiche liegen und wo es zwei Jahre nach Beginn der offiziellen Gültigkeit der Rechtschreibnormen möglicherweise noch immer Nachbesserungsbedarf – der ja in der Presse häufig moniert wurde – in den Regeln gäbe. Sozusagen als Nebenprodukt der festgestellten Schwierigkeiten wird eine Aussage über die Fehlerquote in den Pressetexten möglich werden. Ebenfalls wird hier die Gelegenheit ergriffen, das Regelwerk anhand von Beispielen zu analysieren, die nicht explizit dort aufgeführt sind und deshalb auch nicht zum Kreis der im Diskurs stets wiederholten Exempel gehören.

Was im Rahmen dieser Arbeit allerdings nicht geboten werden kann, ist eine Untersuchung aller Teile der Rechtschreibung (vgl. 3.3.). Deshalb wird die Fragestellung auf das Gebiet der Wortgliederung eingeschränkt. Das bedeutet, die weiter unten noch näher zu spezifizierenden Textquellen werden bezüglich der Schreibungen analysiert, die unter die Vorschriften der Getrennt- und Zusammenschreibung (=GZS), Schreibung mit Bindestrich (=SmB) und Schreibung mit Apostroph (=SmA) fallen. Die Wahl fiel auf diese drei Gebiete, weil sich daraus, wie die Worte in einem Satz gegliedert werden, erhebliche Konsequenzen für dessen Bedeutung ergeben können. Außerdem ist die Frage, was ein Wort eigentlich ist, nicht einfach zu beantworten. Hier schließen sich weitere Probleme an, weil die Lexikographie darauf angewiesen ist, auszuwählen, welche Wörter oder Wortkombinationen als Lexeme in die Wörterbücher übernommen werden. Diese beiden Punkte werden deshalb in der Arbeit nicht ganz unerwähnt bleiben können. Schließlich haben auch gerade sie dazu geführt, dass die GZS neben der Groß- und Kleinschreibung in der Diskussion um die Rechtschreibreform am meisten für Furore gesorgt hat. Der Problemkomplex der GZS wurde in der Vergangenheit sogar als „Kuckucksei der Reform“[31], als „systemwidriger Missgriff“[32] und als „Hauptsorgenkind der Rechtschreibreform“[33] bezeichnet. Da die SmB und die SmA mit der GZS sehr nahe verwandt sind, werden sie in die Untersuchung mit einbezogen.

Um die aufgeworfenen Fragen adäquat beantworten zu können, wird zunächst zu klären sein, was man sich aus sprachwissenschaftlicher Sicht und im Sinne dieser Arbeit überhaupt unter Orthographie vorzustellen hat. Es wird der Weg von den Anfängen deutscher Schriftsprache bis zur Kodifikation der ersten deutschlandweit geltenden Rechtschreibnorm nachgezeichnet. Daraufhin ist es möglich, sich die Struktur der heutigen Orthographie und ihre Prinzipien zu vergegenwärtigen. Dabei wird auch kurz auf die nicht genormten Phänomene der heutigen Schriftsprache einzugehen sein. Anschließend werden die drei Gebiete der Wortgliederung gesondert betrachtet. Da es sich, wie oben bereits angeklungen ist, bei der GZS um einen diffizilen Bereich handelt, wird dieser ausführlicher behandelt werden als die SmB und die SmA. Jedem der drei Gebiete wird ein knapper orthographiegeschichtlicher Abriss vorangestellt, der die Hauptentwicklungsstränge dieses Bereiches beinhaltet. So die Genese der Regeln bis heute vor Augen, wird die gegenwärtige Rechtschreibung analysiert. Zu diesem Zweck wird ein Korpus[34] an sprachlichen Daten erstellt, dem drei Tageszeitungen und ein wöchentlich erscheinendes Nachrichtenmagazin zugrunde liegen. Im Einzelnen handelt es sich um die folgenden Quellen:

- Süddeutsche Zeitung (=SZ), 64. Jahrgang, 9. Woche, Nr. 47 vom Montag, 25.02.2008
- Frankfurter Allgemeine Zeitung (=FAZ), Nr. 47 vom Montag, 25.02.2008
- Passauer Neue Presse (=PNP), Zeitung für den Landkreis Freyung-Grafenau, 63. Jahrgang, 9. Woche, Nr. 47 vom Montag, 25.02.2008
- Focus-Magazin (=Focus oder FO), Nr. 9 vom 25.02.2008.

SZ, FAZ und Focus[35] sind überregional bzw. deutschlandweit erscheinende Printmedien, wohingegen die PNP hauptsächlich in Niederbayern vertrieben wird. Mit der Wahl dieser vier Druckerzeugnisse ist gewährleistet, eine repräsentative Streuung zu erreichen durch Medien, die einer großen Leserschaft zugängig sind.[36] Der Betrachtung dienen bei den Tageszeitungen die ersten fünf Seiten, beim Focus aufgrund der deutlich geringeren Textquote pro Seite die ersten 25 Seiten. Die Untersuchung aller Seiten der Zeitungen bzw. des Journals würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen und muss deshalb unterbleiben. Mit der angestrebten Menge an zu überprüfenden Texten ist jedoch sichergestellt, einen für diese Arbeit ausreichend aussagekräftigen Querschnitt durch die vier Printmedien zu erhalten und zu fast jeder Vorschrift Anwendungsbeispiele aufzeigen zu können. Dass die ersten Seiten und nicht willkürlich Seiten untersucht werden, liegt darin begründet, dass dadurch die Titelseiten, denen die Leser besondere Aufmerksamkeit schenken, in die Untersuchung eingeschlossen sind und dass in all den analysierten Printmedien auf den ersten Seiten dasselbe Thema, nämlich die Politik, abgehandelt wird. Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass alle Ausgaben selben Datums sind, weil so davon ausgegangen werden kann, dass sich die Thematiken zu einem Großteil decken und dass ähnliche Formulierungen verwendet werden. Diese können dann besonders darüber Aufschluss geben, ob es Probleme bei der Umsetzung bestimmter Rechtschreibregeln gibt oder nicht. Die infrage kommenden Textelemente werden zusammen mit ihrem relevanten Kontext in Tabellen übernommen – mitsamt eventuellen Normverstößen. Der Kontext ist vonnöten, weil die Frage ob getrennt oder zusammengeschrieben wird auch von syntaktischen Gegebenheiten und damit der Satzumgebung abhängt. In den Korpus werden auch sprachliche Primärdaten aufgenommen, die nicht von den Zeitungen bzw. der Zeitschrift selbst autorisiert wurden. Damit sind v. a. Produktinformationen und Anzeigen gemeint. Da jedoch auch ausgewiesen wird, ob es sich um einen Text handelt, für den das Medium selbst verantwortlich zeichnet oder nicht, dürfte es zum Schluss dennoch möglich sein, eine Aussage dahingehend zu treffen, in welchem Grad die Printmedien im Bereich der Wortgliederung von der Norm abweichen, um so die eingangs gestellte Frage beantworten zu können.

Für den fortlaufenden Text werden bestimmte Beispiele aus dem Korpus herausgegriffen und zur Veranschaulichung der geltenden Regeln und ihrer eventuellen Schwierigkeiten exemplarisch vorgestellt. Jeder Bereich der Wortgliederung wird durch eine Aufschlüsselung der Fehlerquoten abgeschlossen werden und in einem letzten Punkt können die Ergebnisse der Untersuchung noch einmal zusammengefasst werden. Es wird dort festzuhalten sein, inwieweit sich die Printmedien im Bereich der Wortgliederung an die Rechtschreibnorm halten und/oder wo sich die Schwächen der Regeln und/oder ihrer Auslegung befinden.

3. Das sprachwissenschaftliche Feld der Orthographie

3.1. Sprachwissenschaftliche Bedeutung und Definition

Die Schriftform der Sprache und mit ihr die Orthographie wurden lange nicht als vollwertige Disziplinen der Linguistik gesehen. Wohl deshalb fehlt die Orthographie als Teilbereich der Sprachwissenschaft häufig auch noch in aktuellen Lexika und Einführungen in das Fach.[37] Erst mit der 1974 in der ehemaligen DDR gegründeten Forschungsgruppe Orthographie und der 1977 entstandenen Kommission für Rechtschreibfragen in der BRD wurde die deutsche Rechtschreibung erstmals theoretisch umfassend beschrieben. Seit den 1980er Jahren wurde die sprachwissenschaftliche Erforschung der geschriebenen Sprache und der Orthographie mehr und mehr betrieben und rückte in den 1990er Jahren durch die Diskussion um die Rechtschreibreform regelrecht ins (oft negative) Rampenlicht. Heute gelten Schriftlinguistik und Orthographie in der germanistischen Sprachwissenschaft weitgehend als eigenständige Forschungs- und Lehrgegenstände.[38]

Der Begriff Orthographie selbst ist eine Zusammensetzung aus den griechischen Wörtern „orthos“, das „richtig“ bedeutet, und „graphein“, welches mit „schreiben“ zu übersetzen ist; im Deutschen wird daher synonym zu Orthographie der Terminus Rechtschreibung gebraucht.[39] Doch neben dem Verständnis von Orthographie als „im Laufe der Geschichte verfestigte und nach bestimmten Regeln kodifizierte Schreibung der Wörter einer Sprache“[40], kann des Weiteren die Orthographie als Phänomen selbst gemeint sein und auch die oben angesprochene Wissenschaft über dieses Phänomen. Außerdem kann die Orthographie die Interpunktion mit einbeziehen, oder aber im Sinne einer reinen Wortschreibung der Zeichensetzung gegenübergestellt werden.[41] In dieser Arbeit wird Orthographie im Sinne einer normierten Schreibung der Wörter und Satzzeichen einer Sprache verstanden und ist daher als gleichbedeutend mit Rechtschreibung zu sehen. Das Deutsche verfügt derzeit über eine solche Normierung, die in einem amtlichen Regelwerk und Wörterverzeichnis festgelegt ist.[42]

3.2. Der Weg bis zur ersten einheitlichen Orthographie des Deutschen

Wie aber ist die Orthographie des Deutschen überhaupt entstanden?[43] Um eine Sprache richtig schreiben zu können, müssen sowohl die Sprache als auch deren Schriftlichkeit überhaupt erst einmal gegeben sein. Orientiert man sich an der in der Einleitung vorgestellten Periodisierung des Deutschen, wird von einer Existenz der althochdeutschen Sprachform ab dem 6.Jahrhundert ausgegangen. Die Anfänge des Deutschen als Schreibsprache liegen jedoch erst im 8.Jahrhundert. Zuvor wurden zwar auch bereits germanische Begriffe, vornehmlich Namen und Rechtswörter, in den lateinischen Quellen unter Verwendung der lateinischen Buchstaben aufgeführt. Dann aber wurden lateinische Texte zunehmend mit volkssprachlichen Glossen versehen, wozu man sich wieder des lateinischen Alphabets bediente. Was der althochdeutschen Schrift jedoch fehlte, war eine ausreichende Reflektion ihrer Umsetzung; dasselbe Problem liegt für das Mittelhochdeutsche vor. Allerdings wurde die Schriftlichkeit des Deutschen in dieser Periode stark ausgebaut und in der zweiten Hälfte des 11.Jahrhunderts finden sich erste Belege für das Adjektiv „deutsch“. Bis zum 14.Jahrhundert nahm der Grad an Lese- und Schreibfähigkeiten allgemein zu und man kann davon ausgehen, dass sich bestimmte Traditionen und Normen entwickelten. In die Zeit des Frühneuhochdeutschen fällt eine für die deutsche Sprache und ihre Schriftlichkeit eminent wichtige Erfindung, nämlich die des Buchdrucks mit beweglichen Lettern und beliebig oft herstellbaren Kopien. Die Umstellung von manuell auf mechanisch produzierte Bücher markiert die Anfänge moderner schriftlicher Kommunikation. Die nun mögliche große Zunahme der Schriften ermöglichte es auch, dass die ersten theoretischen Reflexionen über die deutsche Sprache erschienen und zwar in grammatischer und lexikographischer Literatur.

Als spezifische Motive für das Entstehen normativer Werke des Deutsche im 16. Jahrhundert gelten daher allgemein das [...] steigende Interesse am Erlernen des Schreibens und des Lesens, das hiermit verbundene Bedürfnis nach einem muttersprachlichen Unterricht sowie die Ausdehnung einer möglichst normierten, überlandschaftlich verständlichen Schriftsprache in den verschiedensten Bereichen der Kommunikation, allen voran dem Kanzleiwesen. Aus dieser Konstellation entspringen auch die Hauptgruppen der Verfasser normativer Werke mit spezifischen Adressatenkreisen: die Schreiber und die Schulmeister [...].[44]

Diese frühen theoretischen Schriften problematisieren v. a. das Verhältnis von Lautung und Schreibung und diskutieren Graphievarianten, die Verwendung von Abkürzungen, Fremdwortgraphie und den Majuskelgebrauch, und auch Interpunktionslehren finden sich schon seit dem 15.Jahrhundert. Allerdings lagen die in diesen Arbeiten getroffenen Aussagen hinter dem in den Drucken erreichten Schriftstand zurück oder erfassten ihn nur zum Teil, das betraf v. a. die Substantivgroßschreibung. Im 17.Jahrhundert kam es zu einer noch intensiveren Beschäftigung mit der Orthographie, in der viele ihrer Teilbereiche systematisch untersucht und in normativen Abhandlungen dargestellt wurden. Förderlich war, dass der Muttersprache sowohl im Schulunterricht als auch in der Literatur ein höherer Rang eingeräumt wurde, so dass eine grammatische Fachterminologie und der Sprachpurismus entstanden. Doch noch immer war man von einer einheitlichen Schreibungsnorm weit entfernt. Im 18.Jahrhundert kam es daher, um dem steigenden Bedürfnis nach sprachlicher Einheit in einem gerade entstehenden Nationalbewusstsein zu entsprechen, zu einem Aufschwung der Regelungsbemühungen und ihrer Fixierung. So entstanden einerseits Kodifikationen, die versuchten, den Schreibusus zu fassen (darunter das in der Einleitung angesprochene Buch von Adelung), und andererseits solche, welche die Orthographie nach eigenen Vorstellungen verbessern wollten (z.B. Friedrich Gottlieb Klopstock). Die gebrauchsorientierten Regelungen dominierten am Ende des 18.Jahrhunderts und der Schreibgebrauch wurde in immer einheitlichere Bahnen gelenkt. Aber mangels einer Autorität, die befähigt gewesen wäre, die Schreibung für alle deutschsprachigen Länder zu normen, konnte von einer gültigen deutschen Rechtschreibung noch immer nicht gesprochen werden. Im 19.Jahrhundert trat dann Jacob Grimm für eine historische Richtung der Orthographie ein. Doch da sich eine Umsetzung dieser Vorstellungen als äußerst schwierig gezeigt hätte, entwickelte Rudolf von Raumer in den 1850er Jahren ein Regelungskonzept basierend auf der Phonetik, das rasch Anerkennung fand, aber nach wie vor in Konkurrenz stand zur traditionellen und historischen Richtung. Ein entscheidender Schritt in Richtung Einheitsorthographie wurde durch Konrad Dudens Publikation „Die deutsche Rechtschreibung“ von 1872 getan, die aufgrund der Gründung des deutschen Kaiserreiches ein Jahr zuvor noch dringlicher wurde. Es war damit ein Stand erreicht, der es erlaubte, 1876 eine Konferenz einzuberufen, auf der ein von Raumer ausgearbeitetes Regelwerk nebst Wörterverzeichnis den Vertretern der deutschen Länder zur Abstimmung vorgelegt wurde. Doch insbesondere der auf dieser I. Orthographischen Konferenz gefasste Beschluss, graphische Längenkennzeichen nur noch bei <e> und <i> zu verwenden, stieß in der Öffentlichkeit und der Presse auf so große Kritik, dass die deutschen Kultusbehörden von einer Einführung des Regelwerks im Schulunterricht und in den Behörden absahen. In der Folge wurden in den deutschen Ländern verschiedene Schulorthographien herausgegeben, die sich großteils auf das Raumer’sche Konzept stützten, wohingegen die Behördenschreibung weiterhin traditionell blieb. Im Laufe der 1890er Jahre wollten immer mehr Persönlichkeiten, Vereine und Verbände der preußischen Schulorthographie zur Durchsetzung als alleinige Orthographienorm verhelfen. Im Jahr 1900 schließlich wurden erneut die zuständigen staatlichen Stellen aktiv und der Reichsinnenminister lud zum 17.Juni 1901 zur später so genannten II. Orthographischen Konferenz. Bis auf wenige Ausnahmen wurde hier nach einer nur drei Tage dauernden Beratung die Schulorthographie als allgemeingültig bestätigt. Das Regelwerk wurde von allen Länderregierungen sowie von Österreich und der Schweiz gebilligt. Zum Jahresbeginn 1903 wurde es für die Behörden gültig, für die Schulen ab dem Schuljahr 1903/04 bzw. an den österreichischen Schulen schon zum Schuljahr 1902/03.

Mit diesen Schritten war also erstmals eine einheitliche deutsche Orthographie realisiert und diese Regelung blieb bis zur Gültigwerdung des 1996 beschlossenen Reformwerks am 01.08.2006 bestehen – obwohl einige Einzelheiten zwischendurch bereits Modifikationen erfahren haben. Da jedoch diese Veränderungen und Erweiterungen zu speziell sind, um in diesen allgemeinen Ausführungen Platz zu finden, werden in den Abschnitten zur GZS, SmB und SmA die bereits seit 1901 bestehenden Reformbestrebungen nur noch bezüglich der Entwicklung dieser Bereiche beleuchtet werden, vor allem auch deshalb, weil die synchrone Analyse der Wortgliederung im Vordergrund dieser Arbeit steht. Deshalb ist es jetzt notwendig, sich mit der gegenwärtigen Struktur der Orthographie zu beschäftigen.

3.3. Die deutsche Orthographie der Gegenwart

Die Lehre von der richtigen Schreibung der deutschen Sprache wird in die Domänen Wortschreibung und Interpunktion unterteilt und davon ausgehend noch weiter untergliedert (vgl. Abb. 4). Die Zeichensetzung unterscheidet bei den Interpunktemen zwischen Satzendzeichen und Satzmittezeichen. Diese sind keine Buchstaben des Alphabets, sondern graphische Mittel, deren Einsatz vom Satzbau und von Lautungserscheinungen abhängt. Beispielsweise kann man durch die Satzendzeichen Punkt, Fragezeichen und Ausrufezeichen festlegen, ob der geschriebene Satz Du kommst. wie hier eine Aussage sein soll, eine Frage Du kommst? oder eine Aufforderung Du kommst!, und damit ist auch die Intonation[45] beim Vorlesen bzw. Aussprechen des Satzes bestimmt.[46] Zur Gliederung von Ganzsätzen werden die Satzmittezeichen Komma, Semikolon, Gedankenstrich, Klammern und Doppelpunkt verwendet. Anführungszeichen, umgangssprachlich auch Gänsefüßchen genannt, dienen der Zitierung oder Hervorhebung. Daneben gibt es noch Zeichen, die zur Markierung von Auslassungen gebraucht werden (Apostroph, Ergänzungsstrich und Auslassungspunkte) sowie zur Kennzeichnung der Wörter bestimmter Gruppen (Punkt nach Abkürzungen, Punkt nach Ordinalzahlen und Schrägstrich).[47]

Die Wortschreibung als zentraler Bereich der Orthographie lässt sich unterteilen in Buchstabenschreibung, Wortauszeichnung und Wortgliederung. Im Bereich der Buchstabenschreibung manifestiert sich der Übergang von korrekt gesprochener zu korrekt geschriebener Sprache. Man unterscheidet dabei zwischen logographischen Schriften[48], Silbenschriften[49] und Alphabetschriften. Das Deutsche ist ein Mischsystem, das auf Basis des lateinischen Alphabets eine ausgeprägte silbenschriftliche und logographische Komponente aufweist.[50] Das bedeutet, dass

„[a]ls Grundeinheiten dieser Schrift [...] nicht einfach die Buchstaben des lateinischen Alphabets anzusehen [sind], sondern die Einheiten, aus denen das Deutsche im Geschriebenen tatsächlich größere Einheiten wie Morpheme und Wortformen aufbaut. Diese Einheiten nennt man [...] die Grapheme des Deutschen. Die Grapheme sind die kleinsten segmentalen Einheiten des Schriftsystems, genauso wie die Phoneme die kleinsten segmentalen Einheiten des Lautsystems sind. Zu den Graphemen gehören alle Einzelbuchstaben, die eine Sprache als kleinste segmentale Einheit verwendet, und außerdem alle Buchstabenverbindungen (so genannte Mehrgraphe), die wie Einzelbuchstaben, als kleinste, systematisch unteilbare Einheiten zu gelten haben.“[51]

Die deutsche Orthographienorm regelt daher – orientiert an der deutschen Standardaussprache – welcher Laut mit welchem Buchstaben bzw. welcher Buchstabenverbindung in der Schriftform des Deutschen ausgedrückt wird.[52] Hierbei sind die von der Linguistik festgestellten Regeln der Graphem-Phonem-Korrespondenz, kurz GPK-Regeln, hilfreich. „Die GPK-Regeln stellen den alphabetischen Anteil der Schreibungen des Deutschen dar. Sie verwirklichen in ihrer Form das Grundprinzip der Alphabetschrift [...].“[53] Doch weil das Deutsche ein Mischsystem ist, gibt es Schreibungen, die zwar phonologisch begründet, aber nicht phonographisch erfasst werden können – gemeint sind silbische Schreibungen, die sich insbesondere in den Regeln zur deutschen Rechtschreibung in den Vorschriften zur Worttrennung am Zeilenende manifestieren. Hier wird festgelegt, an welchen Stellen mehrsilbige Wörter am Ende einer Zeile zur optimalen Ausnutzung des vorhandenen Platzes getrennt werden können. Das geschieht üblicherweise an der Silbengrenze, weshalb häufig auch von Silbentrennung gesprochen wird.[54] Aber die deutsche Sprache besteht ja nicht nur aus Phonemen bzw. Graphemen und einzelnen Sprech- bzw. Schreibsilben, sondern vornehmlich aus ganzen Wörtern. Wie diese zu schreiben sind, ist durch die Normen zur Wortauszeichnung und zur Wortgliederung kodifiziert. Wortauszeichnung, das bedeutet, dass bestimmte Textteile oder Wörter zur ihrer Hervorhebung durch einen großen Anfangsbuchstaben markiert werden. Ob ein Wort zu Beginn groß oder klein geschrieben wird, hängt von seiner Position im Satz oder Text, seinem Worttyp und seiner Zugehörigkeit zu einer bestimmten Wortart ab.[55] Im Deutschen verwendet man die Majuskel am Anfang eines Wortes zur Kennzeichnung von Überschriften, Werktiteln u. ä., Satzanfängen, Substantiven und Substantivierungen, Eigennamen, bestimmten festen nominalen Wortgruppen sowie bei gewissen Anredepronomina und Anreden. Insofern eine eindeutige Kategorisierung zu Groß- oder Kleinschreibung nicht möglich ist, sind beide Schreibvarianten zulässig.[56] Diese Zuordnung ist eines der schwierigsten Kapitel der deutschen Orthographie, wobei die Großschreibung der Satzanfänge, der Anredepronomina und der Eigennamen im Allgemeinen keine Probleme bereitet. Aber die Vorschrift, dass Substantive groß geschrieben werden, erfordert Kenntnisse darüber, worum es sich bei einem Substantiv überhaupt handelt.[57] Die Merkmale eines prototypischen Substantivs haben eine lexikalisch-morphologische und eine syntaktische Seite.

‚Lexikalisch-morphologisch’ meint u.a., dass man festlegen kann, was Substantive sind. [...]. Eine mögliche Substantivbestimmung kann beispielsweise nach wortsemantischen Kriterien passieren wie zum Beispiel ‚Substantive referieren’; man könnte die Substantive des Deutschen auch einfach auflisten. ‚Syntaktisch’ meint dagegen, dass man im konkreten Satz prüft, ob das jeweilige Wort wie ein Substantiv gebraucht wird.[58]

Ein prototypisches Substantiv hat die syntaktischen Eigenschaften der Artikel- und Attributfähigkeit, es ist nach Kasus und Numerus flektierbar und es besitzt ein Genus. Die Schwierigkeiten ergeben sich, wenn eines oder mehrere dieser Kennzeichen nicht zutreffen, z. B. bei konvertierten Adjektiven, die als Substantive fungieren und groß geschrieben werden müssen, deren adjektivische Flexion bei der Substantivierung jedoch erhalten bleibt wie in dem Fall der Angestellte bzw. ein Angestellter. Ein Problem ist diese Regel auch im Bereich der Substantiv-Verb-Verbindungen dahingehend, ob die substantivischen Elemente groß oder klein geschrieben werden sollen.[59] Und damit befinden wir uns mitten in der Diskussion um die GZS, die neben SmB und SmA zur Wortgliederung gehört. In diesem Bereich geht es um Wörter, die aus mehr als einem Lexem bestehen. Ihm widmet sich diese Arbeit ab Punkt 4. Zunächst soll aber noch ein Blick auf die orthographischen Prinzipien geworfen werden, die sich aus einer synchronen Analyse der heutigen Orthographie ergeben und diese wiederum beeinflussen, um später die Bedingungen der Wortgliederung genauer beleuchten zu können.

3.4. Die orthographischen Prinzipien

Die Festlegung der deutschen Rechtschreibung beruht auf einigen bestimmten Prinzipien. Diese bilden gemäß Nerius den „theoretischen Rahmen für [Hervorhebung TW] die verschiedenen Arten von orthographischen Regeln“[60] und „bedürfen immer der Umsetzung bzw. Konkretisierung durch [Hervorhebung TW] die orthographischen Regeln.“[61] Sie haben, wie Abb.5 zeigt, in differenzierter Weise und in variierendem Maße Einfluss auf die Regeln der Orthographie. Unterschieden wird zwischen zwei Hauptprinzipien, nämlich dem phonologischen und dem semantischen Prinzip, sie betreffen also die Beziehungen zwischen Ausdruck bzw. Inhalt und Graphie. Die beiden Prinzipien bestehen wiederum aus mehreren Einzelprinzipien.

Der wichtigste Bestandteil des phonologischen Grundprinzips [Hervorhebung TW] ist das phonematische Prinzip. Dieses Prinzip betrifft die Beziehungen zwischen den kleinsten Einheiten der phonologischen und der graphischen Ebene, zwischen den Phonemen und den Graphemen [...]. Weiterhin gehört das syllabische Prinzip, das für die graphische Worttrennung entscheidend ist, in den Bereich des phonologischen Grundprinzips. Bei ihm geht es um die Beziehung zwischen der Silbe, einer Einheit der phonologischen Ebene, und dem graphischen Wortsegment, einer Einheit der graphischen Ebene [...]. Schließlich ist auch das intonatorische Prinzip ein phonologisches Prinzip. Es betrifft die Abbildung von suprasegmentalen Elementen der phonologischen Ebene, wie Rhythmus, Akzentsetzung, Intonation, Pausen, auf der graphischen Ebene und spielt zum Beispiel für die Zeichensetzung, aber auch für bestimmte Bereiche der Getrennt- und Zusammenschreibung eine Rolle [...], ist heute allerdings insgesamt nur noch von geringer Bedeutung.[62]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Das semantische Grundprinzip baut sich aus morphematischem, lexikalischem, syntaktischem und textualem Prinzip zusammen. Das morphematische Prinzip, auch Stammprinzip genannt, birgt die Beziehung der Morphembedeutung zur graphischen Morphemform in sich. Dadurch können Morpheme in ihrer weitgehend gleich bleibenden Schriftform semantisch identifiziert und zugleich semantisch voneinander unterschieden werden, wenn zwar die phonische Morphemform dieselbe ist, die graphische jedoch nicht. Beim lexikalischen Prinzip geht es um die Relation von graphischer Form und Bedeutungsseite der Wörter. Dazu gehört z.B., dass durch die GZS Bedeutungszusammenhänge verdeutlicht werden können. Durch das syntaktische Prinzip werden Faktoren der Satzsemantik auf der graphischen Ebene sichtbar gemacht, was mithilfe bestimmter Mittel wie den Satzzeichen gelingt. Beim Textprinzip schließlich geht es darum, die inhaltlich-hierarchische Einteilung eines Textes graphisch zu spiegeln.[63]

Diese Auffassung von den orthographischen Prinzipien wird jedoch nicht von allen Sprachwissenschaftlern geteilt. So fehlen beispielsweise die bei Lühr aufgeführten Prinzipien zu Grammatik, Homonymie, Pragmatik, Ästhetik, Ökonomie, Etymologie und Historie.[64]

Solche Aspekte mögen im Einzelfall durchaus eine Rolle gespielt haben, sie sind jedoch nicht genügend generalisierbar und systematisierbar, um als Grundlage einer synchronen Strukturbeschreibung der Orthographie dienen zu können.[65]

Der häufig als grammatisches Prinzip aufgeführte Grundsatz der Orthographie beispielsweise ist in dieser Form abzulehnen, weil die unter ihm zusammengefassten Erscheinungen verschiedenen Ebenen und damit verschiedenen Prinzipien im oben vorgestellten Modell angehören. Das Homonymieprinzip ist z. B. dem morphematischen bzw. dem lexikalischen Prinzip zuzuordnen und behandelt nur einen Spezialfall.[66]

All diese Verschriftungsprinzipien zusammengenommen zeigen, dass es sich bei der deutschen Graphie um ein tiefes, leserfreundliches System handelt, bei dem auch semantische Informationen berücksichtigt werden. Im Gegensatz zu flachen, schreiberfreundlichen Systemen, die primär dem phonographischen Prinzip folgen, beispielsweise das Finnische, liefert die deutsche Schreibung zusätzliche Daten, welche über die reine Lautwiedergabe weit hinausgehen. Zu denken ist hierbei unter anderem an die Differenzierung der lautlich identischen Wörter <dass> als Konjunktion und <das> als Artikel bzw. Pronomen, deren Wortartbestimmung der Schreiber im Dienste des Lesers vornehmen muss, was das Deutsche aus dessen Perspektive schwieriger macht. Diese Leserzentrierung hat sich im Laufe der Zeit herausgebildet, weil viel häufiger die Leser- als die Schreibersichtweise eingenommen wird.[67] Die deutsche Orthographie betrifft mithin alle sprachlichen Ebenen und wird von allen sprachlichen Ebenen beeinflusst. Das „Zwiebelmodell“ nach Nübling gehört deshalb nach Meinung der Verfasserin um eine alle Ebenen schneidenden Bereich der Orthographie erweitert, der sowohl von außen als auch von innen veränderbar, und dennoch präskriptive Norm ist (Abb.6).

3.5. Nicht orthographisch kodifizierte Phänomene der Schriftsprache

Nicht alle oben genannten Prinzipien sind in der gültigen Orthographie vollumfänglich verwirklicht und es gibt Erscheinungen in schriftlichen deutschen Texten, welche von der offiziellen Norm nicht reglementiert sind. Denn wie unter Punkt 1 erläutert, ist Sprachwandel auch ein Moment synchroner Sprachzustände mit der Konsequenz, dass eine erst kürzlich gültig gewordene Rechtschreibnorm durchaus in manchen Bereichen schon wieder veraltet sein oder Tendenzen des Gegenwartsdeutschen sogar entgegenstehen kann. Außerdem enthält das Regelwerk nicht alle Phänomene des Schriftdeutschen. So gibt es neben den in Punkt 3.3. erwähnten Interpunktemen noch die Ideogramme, welche für ganze Wörter oder Begriffe stehen, z.B. die Zahlzeichen 1, 2 usw. und Spezialzeichen wie % und $.[68] Zu diesen auch Logogramme genannten, graphisch ausgedrückten Abkürzungen findet sich keine Regel in den gültigen Vorschriften zur Orthographie. Nur vor dem Wörterverzeichnis befindet sich eine Zeichenerklärung, die einige Ideogramme enthält und erklärt. Im Regelteil selbst gibt es ebenfalls nur Hinweise darauf, wie man schreiben muss, wenn solche Zeichen mit Wörtern verbunden werden, z.B. regelt § 40(3), dass Zusammensetzungen mit Ziffern mit Bindestrich geschrieben werden, beispielsweise 4-silbig (vgl. 5.2.).[69] Ansonsten ist die korrekte Verwendung derartiger graphischer Mittel durch das Deutsche Institut für Normung (=DIN) bestimmt worden, jedoch nicht deren Bedeutung, die konventionell ist.[70] Insbesondere elektronische Texte der letzten Jahre weisen noch eine weitere Besonderheit auf, die aber noch nicht diesen Status der Konvention erreicht haben. Es handelt sich dabei um die so genannten Emoticons oder Smilys. Das sind kleine Symbole, die verwendet werden, um Stimmungslagen, Gefühle oder gewisse Untertöne auszudrücken, beispielsweise bedeutet :-) glücklich und :-( traurig.[71] Sie werden in der Orthographienorm mit keinem Wort erwähnt. Es ist daher fraglich, ob man ihre Verwendung überhaupt als falsch klassifizieren kann und es bleibt abzuwarten, wie sich der Gebrauch von Emoticons in der Zukunft gestalten wird. Momentan inkorrekt jedenfalls sind Phänomene wie die Binnengroßschreibung (z.B. StudentInnen) und die Getrenntschreibung von Komposita (z.B. Kauf Haus), da sie den geltenden Regeln widersprechen. Dennoch tauchen sie in deutschsprachigen Texten auf.[72] Diese nicht im Regelwerk genormten bzw. von diesem als falsch gesetzten Phänomene des Schriftdeutschen tangieren genauso wie die Vorschriften für die Schreibungen in Verbindung mit bestimmten Ideogrammen den Bereich der Wortgliederung, der nun zunächst bezüglich der GZS und dann auch in Bezug auf die SmB und die SmA untersucht werden soll.

[...]


[1] Des Weiteren ist Deutsch in der Schweiz und in Luxemburg neben anderen Amtssprachen als gleichberechtigt eingestuft und gilt in Italien und Ostbelgien als regionale Amtssprache, genauer in Südtirol, Eupen, Melmedy und St. Vith. Außerdem gibt es noch Gruppen von Deutschsprechenden im Elsass, in Lothringen, im dänischen Südjütland, in den meisten Nachfolgestaaten der Sowjetunion, in den USA sowie in Kanada, Brasilien, Chile, Australien, Namibia und Südafrika. Vgl. Glück/Sauer (1997), 1.

[2] Vgl. Helbig (2002), 17.

[3] Nübling u. a. (2006), 4 f. Für dieses wie für alle folgenden Direktzitate gilt, dass jedwede Hervorhebung (Fett-, Kursiv-, Gesperrtdruck etc.) wie i.O. vorgenommen, aber nur von der Verfasserin selbst angebrachte Hervorhebungen speziell gekennzeichnet werden und war mit dem Zusatz [Hervorhebung TW]. Originale in Fraktur-Druck werden in die in der Arbeit angewandte Schriftart umgewandelt, außer es würde zu einer Verfälschung des Sinns führen, beispielsweise bezüglich der s-Grapheme, derer es in Fraktur zwei verschiedene gab: s und f. Absätze werden aufgelöst insofern die Lesefreundlichkeit des Zitas nicht darunter leidet.

[4] Vgl. die entsprechenden Tabellen in Nübling u. a. (2006), 6, sowie Schmidt (2004), 34.

[5] Schmidt (2004), 33.

[6] Vgl. ebd. (2004), 165 ff. Allerdings ist es fehl am Platz von zwei deutschen Sprachen zu sprechen, weil 98% des Wortschatzes und der übrige Sprachkörper identisch geblieben sind. Allein die unterschiedliche Ausrichtung in der Politik hat in der Sprache Eingang gefunden. Die weitere Entwicklung des Wortschatzes der ehemaligen DDR bleibt abzuwarten. Vgl. König (2004), 123.

[7] MLS (2000), 9.165 f. Die Frage, wieso es überhaupt zu Veränderungen in der Sprache kommt, versucht die Forschung durch verschiedene Modelle zu beantworten. Die vier wichtigsten Sprachwandelkonzepte, die hier aus Platzgründen nur kurz genannt werden, sind die Invisible-hand-Erklärung, das Modell der Grammatikalisierung, die Natürlichkeitstheorie und das Modell der Sprachökonomie. Eine knappe Darstellung zu Formen, Konzepten und Faktoren der Sprachverändung bietet Elsen (2002).

[8] Vgl. Schmidt (2004), 178 ff. In sprachhistorischer Hinsicht gliedern Nübling u. a. (2006) ihr Lehrbuch ebenfalls entsprechend den sprachlichen Ebenen, zu denen sie außerdem die Pragmatik zählen, siehe. Abb. 6. und vgl. Nübling u. a. (2006), 2. Eine Aufzählung und knappe Erläuterung der derzeit vorhandenen Tendenzen findet man bei König (2004), 117-119, beispielsweise das Phänomen der Akkusativierung und die Abnahme der Satzlänge. Näher gehen auf das Thema Glück/Sauer (1997) und Braun (1998) ein.

[9] Vgl. MLS (2000), 7.751 f.

[10] Vgl. König (2004), 104, 106.

[11] Es stammt laut Zusatz aber „Aus dem ‚Sedalia Journal’“, einer ebenfalls deutschsprachigen, wöchentlich von Mai 1878 bis Juni 1907 und von Januar 1909 bis Mai 1917 im US-Bundesstaat Missouri erscheinenden Zeitschrift. Vgl. German-language Newspapers (19.12.2007, OR).

[12] Vgl. Titelblatt in Adelung (1788), wo es über den Verfasser heißt „Churfuerstl. Saechs. Hofrath und Ober-Bibliothecarius in Dresden“. Vgl. zu Adelung und seiner lexikographischen Arbeit auch Ewald (1991).

[13] Vgl. Vita des Autors in Sick (2007), Vorblatt.

[14] Vgl. MLS (2000), 3.105; 9.597. Die Antiqua befand sich seit der Renaissance auf dem Vormarsch. Sie wurde zunächst für lateinische Texte verwendet, breitete sich jedoch schnell aus und wurde mehr und mehr auch für Nationalsprachen verwendet. In Deutschland dauerte diese Entwicklung wie gesagt etwas länger. Hier wurden lediglich in Handschriften vom 16. bis 18. Jahrhundert Worte romanischer Herkunft in lateinischen Buchstaben geschrieben, ansonsten die „deutsche“ Schrift angewandt. Vgl. Opgenoorth/Schulz (2001), 159.

[15] Unter Sprachgefühl wird nach dem MLS (2000), 9.016, „die intuitive Fähigkeit von Sprachbenutzern, ihre Spr[ache] (Muttersprache) stilsicher zu gebrauchen und die Ausdrücke und Konstruktionen auf ihre Richtigkeit, Angemessenheit und Akzeptierbarkeit zu überprüfen [...]“ verstanden. Lewandowski (1994), 1.018, gibt an, es sei die „Intuition des Sprechers, seine Kompetenz, das naive bzw. unreflektierte Urteil des natürlichen Sprechers über die Richtigkeit des Sprachgebrauchs, das auf der Grundlage einer allgemeinen, aber auch spezifischer (soziolektaler, dialektaler usw.) Sprachnormen zustande kommt [...]“. Mit diesen beiden Definitionen ist die Aussage von Zimmer (2005), 50, widerlegt, dass man das Stichwort Sprachgefühl in den Lexika der Sprachwissenschaft vergebens suche, da es sich bei Lewandowski und MLS sehr wohl um linguistische (Standard-)Nachschlagewerke handelt, wie schon dem Titel von Lewandowskis Buch und dem Vorwort des MLS zu entnehmen ist: „Das Lexikon erfaßt den Gesamtbereich der heutigen Sprachwissenschaft [Hervorhebung TW], soweit das in einem einbändigen Handlexikon möglich ist“, MLS (2000), 7. Bei Homberger (2000) fehlt das Stichwort „Sprachgefühl“ jedoch tatsächlich.

[16] Nübling u. a. (2006), 1.

[17] Scheuringer (1997), 202.

[18] Vgl. ebd. (1997), 202.

[19] Eroms (1997), 51.

[20] Ebd. (1997), 52.

[21] Zabel (1989), 228. In einer weiteren Dokumentation sammelte Zabel (1996) über 800 Presseberichte von 1992 bis 1996 und konnte damit den vielfachen Vorwurf widerlegen, es handle sich um – wie beispielsweise Denk (1997), 41, titelte – „Eine der größten Desinformationskampagnen“.

[22] Zitiert nach Scheuringer (1997), 199; dort finden sich noch weitere Äußerungen von Schriftstellern zur Rechtschreibreform. Außerdem wurden einige Dichter-Kommentare gesammelt von Eisenberg (2006), 23-28.

[23] Stenschke (2005), 285.

[24] Vgl. ebd. (2005), 286. Bereits in Eroms (1998) wurden in 34 Printmedien Berichte, Leserbriefe und Kommentare auf ihre Argumentationsstruktur hin untersucht und es konnte gezeigt werden, dass es sich um eine polarisierende, öffentlich-politische Diskussion handelt.

[25] Gemäß einer Umfrage von 1997 bezeichnete sich knapp die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland als stark bis mittel sprachinteressiert, rund ein Viertel urteilte über die Sprachentwicklung als besorgniserregend, genannt wurden v. a. die Rechtschreibreform und Anglizismen. Vgl. Stickel (1998), 21 ff.

[26] Es soll hier keineswegs verschwiegen werden, dass sich auch unter den Sprachwissenschaftlern nicht wenige fanden, welche die Pläne zur Reformierung der Orthographie für unausgegoren hielten, Ickler bezeichnete sie gar als „Schildbürgerstreich“, vgl. Ickler (1997). Die für die Arbeit relevanten Stellungnahmen der Linguistik werden daher in der Folge nicht ausgespart werden.

[27] So hieß es schon in den Vorschlägen zur Neuregelung zur Deutschen Rechtschreibung (1992), XIII: „Unter inhaltlichem Gesichtspunkt geht es vor allem darum, durch behutsame Änderungen das heute in vielen Bereichen anzutreffende Dickicht von Unterregeln, Ausnahmeregeln und Sonderregeln zu lichten und auf diese Weise die Systemhaftigkeit der Rechtschreibung und den Grad der Allgemeingültigkeit ihrer Regeln zu erhöhen. Damit wird die Rechtschreibung für den Schreibenden einfacher zu handhaben sein; und auch für den Lesenden ergeben sich Vorteile [...]. Die vorgelegten Änderungsvorschläge bleiben im Rahmen bestehender Grundregeln der deutschen Rechtschreibung, sie berücksichtigen den Entwicklungsgang der Rechtschreibung – und damit den Schreibwandel – seit 1900, und sie beseitigen bestimmte Ungereimtheiten und daraus resultierende Fehlerquellen, die sich über die Zeit hin ergeben haben.“ Im Vorwort zum amtlichen Regelwerk Deutsche Rechtschreibung (1996), 7, las sich dies dann so: „Sie [d. h. die Neuregelung, TW] bemüht sich um eine behutsame inhaltliche Vereinfachung der Rechtschreibung mit dem Ziel, eine Reihe von Ausnahmen und Besonderheiten abzuschaffen, so dass der Geltungsbereich der Grundregeln ausgedehnt wird.“ Der gleiche Passus findet sich auch in der Fassung von 2004, vgl. Deutsche Rechtschreibung (2004, OR), 7. In der aktuell gültigen Fassung fehlen jedoch diese 1996 und 2004 als „Grundsätze der neuen Rechtschreibregelung“ betitelten Ausführungen gänzlich, vgl. Deutsche Rechtschreibung (2006, OR), 7.

[28] Deutsche Rechtschreibung (2006, OR), 7.

[29] Pressemitteilungen (Mai 2007, OR).

[30] Bei Wahlmöglichkeiten hat sich jede Agentur an den aktuellen Ausgaben der Wörterbücher Wahrig und Duden orientiert und sich dann für eine bestimmte Schreibweise entschieden. Vgl. Deutschsprachige Nachrichtenagenturen (02.08.2007, OR), dort auch Dokumente mit Listen dieser Schreibungen, die damit eine Art „Hausorthographie“ darstellen.

[31] Eisenberg (1997), 47; Munske (1997a), 313.

[32] Günther (1997), 81.

[33] Munske (1997b), 153.

[34] „Ein Korpus ist eine Sammlung von Texten oder Textteilen, die bewusst nach bestimmten sprachwissenschaftlichen Kriterien ausgewählt und geordnet werden.“ Scherer (2006), 3. Da dieser für das Verständnis des Textes nicht zwingend notwendig ist, wird er nicht mitabgedruckt.

[35] Auch Stenschke hat SZ und Focus für seine Untersuchung ausgewertet und festgestellt, dass diese beiden Medien im Gegensatz zum ebenfalls analysierten Magazin Spiegel nur wenig bis kaum direkt in den Diskurs um die Rechtschreibreform eingriffen. Vgl. Stenschke (2005), 288.

[36] Mit 1,26 Millionen Lesern durchschnittlich pro Tag führt die SZ in einer aktuellen Marktanalyse die Gattung der überregionalen Tageszeitungen an, gefolgt von der FAZ mit 830.000 Lesern. Vgl. Argumente (Juli 2008, OR).

[37] So nennt das MLS (2000), 9.170 ff., u. a. Phonetik, Phonologie, Graphematik, Morphologie, Wortbildung, Syntax, Semantik, Textlinguistik, Stilistik und Pragmatik als Domänen der Linguistik; die Orthographie fehlt hier jedoch genauso wie bei Homberger (2000), 521 ff. und Lewandowsi (1994), 678 ff. Auch viele Einführungen in die Sprachwissenschaft, wie z. B. Lühr und Linke/Nussbaumer/Portmann verzichten auf ein separates Orthographie-Kapitel und erläutern die Rechtschreibung nur kurz in Verbindung mit der Laut-Buchstaben-Zuordnung. Lühr (2000), 226-228 nennt einige orthographische Prinzipien, Linke/Nussbaumer/Portmann (2004), 55, charakterisieren die Orthographie knapp als einen Komplex der Schreibregeln für eine Sprache und erwähnen, dass sich in Grammatiken manchmal auch ein Kapitel zur Schreibung befinde. Bergmann/Pauly/Schlaefer (1991), 39-43, widmen dem hingegen in ihrer „Einführung in die deutsche Sprachwissenschaft“ dem Thema in einem eigenen Abschnitt „Geschriebene Sprache und Orthographie“ immerhin fünf Seiten.

[38] Vgl. Nerius (2007), 70 ff.

[39] Vgl. Scheuringer/Stang (2004), 8 f.

[40] Homberger (2000), 369 f.

[41] Vgl. MLS (2000), 6.883.

[42] Es handelt sich um die Kodifikation als „Deutsche Rechtschreibung“ (2006, OR).

[43] Die folgenden Angaben richten sich insbesondere nach den Ausführungen in Nerius (2007), 287-350. Einen ebenfalls sehr ausführlichen Überblick hierzu bieten Scheuringer/Stang (2004), 8-82. Kürzer fassen sich König (2004), 108 f. und Kranz (1998), 21-28. Eine sehr detaillierte Chronologie der Ereignisse von 1901 bis 1966 ist bei Strunk (1992), 567-584 abgedruckt, noch ausführlicher ist die Chronologie von Mentrup (2007), 563-623, die 1534 einsetzt und 2007 endet.

[44] Nerius (2007), 302.

[45] Die Intonation, zu deutsch Tongebung oder Betonung, ist eine Veränderung der Aussprache nach Höhe und Stärke, deren Kurve bei Aussage-, Frage- und Aufforderungssätzen ganz typisch verläuft. Beim Aussagesatz ist die Intonation relativ gleichmäßig steigend und fallend, beim Fragesatz steigt sie zum Schluss hin an und beim Aufforderungssatz steht der Starkton am Schluss. Vgl. Homberger (2000), 236 f.

[46] Vgl. Kürschner (2003), 236 ff.

[47] Vgl. Deutsche Rechtschreibung (2006, OR), 73 ff.

[48] Hier repräsentiert ein Schriftzeichen genau ein Wort, man spricht deshalb auch von Wortschriften. Vgl. Homberger (2000), 323.

[49] Eine Silbenschrift ist ein „Schrifttyp, bei dem jedes Schriftzeichen (Syllabogramm) für eine Silbe steht und nicht weiter analysierbar ist [...].“ Homberger (2000), 481.

[50] Vgl. DG (2005), 63.

[51] Ebd. (2005), 66.

[52] Vgl. Deutsche Rechtschreibung (2006, OR), 7 und ausführlich 15-32. Eine Weiterentwicklung dieser Regeln hat kürzlich die International Organization for Standartization vorgenommen, indem sie das bisher offiziell nur als Kleinbuchstaben existente <ß> nun auch als Großbuchstaben genormt hat, vgl. Unicode 5.1.0 (04.04.2008, OR). Ob in einer in unabschätzbarer Zukunft zu erwartenden erneuten Reformierung des gültigen Regelwerks das große Eszett als vollwertiger Buchstabe anerkannt sein wird, bleibt abzuwarten.

[53] DG (2005), 70.

[54] Vgl. Kürschner (2003), 237. Die gültigen Regeln zur Worttrennung am Zeilenende kann man nachlesen in Deutsche Rechtschreibung (2006, OR), 103-105.

[55] Vgl. Kürschner (2003), 238.

[56] Vgl. Deutsche Rechtschreibung (2006, OR), 53 und ff. die Regeln zur Groß- und Kleinschreibung.

[57] Diese Norm ist im Deutschen historisch erwachsen. So lassen sich seit dem 16. Jahrhundert zunehmend semantisch-pragmatisch motivierte Großschreibungen wie z. B. von Titelbezeichnungen und seit dem 17.Jahrhundert die grammatisch motivierte Majuskel bei Substantiven nachweisen, die dann auch in Grammatiken und Orthographielehren Eingang fanden. Vgl. Nerius (2007), 196 ff. Diese Historizität ist ein von Fuhrhop (2006), 54, genanntes Argument für die Substantivgroßschreibung. Daneben gibt sie an, dass die Großschreibung hilfreich sei, um potentielle Kerne von Nominalgruppen, zu denen das Deutsche neige, zu erkennen und zählt als weiteren Grund die komfortablere Lesbarkeit von Texten durch die Kennzeichnung von Substantiven auf. Vgl. auch Fuhrhop (2007a), 15 f.

[58] Fuhrhop (2006), 43.

[59] Vgl. ebd. (2006), 48 ff.

[60] Nerius (2007), 87.

[61] Ebd. (2007), 88.

[62] Ebd. (2007), 89 f.

[63] Vgl. ebd. (2007), 90 f.

[64] Vgl. Lühr (2000), 227 f.

[65] Nerius (2007), 88.

[66] Vgl. ebd. (2007), 95 ff., hier auch weitere von anderen Linguisten angenommene orthographische Prinzipien. Zur Geschichte der Verschriftungsprinzipien vgl. Nübling u. a. (2006), 171-190.

[67] Vgl. Nübling u. a. (2006), 171 f.

[68] Vgl. Linke/Nussbaumer/Portmann (2004), 55 sowie DG (2005), 89. Bei Klein (1998), 177, findet sich für alle schriftlich-graphischen Zeichen, die keine Grapheme sind, der Sammelbegriff Schriftpartikel.

[69] Vgl. Deutsche Rechtschreibung (2006, OR), 109; 46.

[70] Vgl. Deutsches Institut für Normung e. V. (2006). In Wörterbüchern finden sich zuweilen ebenfalls Hinweise und Richtlinien für die Textverarbeitung, z. B. im Duden (1996), 65-78.

[71] Vgl. Nerius (2007), 285. Eine Auflösung der Bedeutung verschiedener Emoticons bieten Hochrath/Hochrath (2001), 187 ff.

[72] Dürscheid (2004), 43, nennt daneben noch homophone Schreibung, Binnenkleinschreibung, Kleinschreibung eines Substantivs, Integration eines lautähnlichen fremdsprachlichen Elements, ikonische Schreibung, Binnepunktsetzung, Remotivierungsstrich und Verwendung eines logographischen Zeichens als Allograph als graphostilistische Varianten insbesondere in der Produkt- und Firmenpräsentation.

Ende der Leseprobe aus 85 Seiten

Details

Titel
Die Wortgliederung im Deutschen
Untertitel
Eine linguistische Untersuchung zur Orthographie von Getrennt- und Zusammenschreibung, Schreibung mit Bindestrich und Schreibung mit Apostroph in deutschen Pressetexten
Hochschule
Universität Passau
Note
1
Autor
Jahr
2008
Seiten
85
Katalognummer
V174899
ISBN (eBook)
9783640957293
ISBN (Buch)
9783640957729
Dateigröße
1824 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Schriftliche Hausarbeit zum 1. Staatsexamen für das Lehramg an Gymnasien. Ausgehend vom Sprachwandel und der Bedeutung der Orthographie in der Linguistik ausführliche Erläuterung der bisherigen und der nun geltenden Rechtschreibregeln mit Belegen aus einem selbst erstellten Korpus, sprachwissenschaftlichen Analyse und ggf. Begründung der Schreibungen und/oder Empfehlungen sowie einer abschließenden Wertung der Entwicklung
Schlagworte
Linguistik, Sprachwissenschaft, Germanistik, GZS, Orthographie, Rechtschreibung, Wörterbücher, Duden, Pressetexte, Apostroph, Bindestrich, Spatium, Sprachwandel
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Tanja Wagner (Autor:in), 2008, Die Wortgliederung im Deutschen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/174899

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Titel: Die Wortgliederung im Deutschen



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