Aspekte der Hypertextrezeption


Hausarbeit (Hauptseminar), 2001

35 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Medialität und Sinnkonstruktion
2.1 Die Kübeltheorie
2.2 Semilogischer Konstruktivismus

3 Psychologischer Hintergrund
3.1 Wahrnehmung
3.1.1 Bottom-up Prozesse
3.1.2 Top-down Prozesse
3.2 Gedächtnis

4 Hypertext
4.1 Merkmale
4.1.1 Knoten
4.1.2 Links
4.1.3 Nicht-Linearität
4.1.4 Navigation
4.1.5 Multimedialität
4.2 Kohärenzbildung?
4.3 Das Theorem der kognitiven Plausibilität

5 Hypertext vs. Printtext: Ist der Hypertext wirklich ein Übertext?
5.1 Lesen: ein linearer Vorgang?
5.2 Hypertexte: Die Nicht-Linearität der Linearität

6 Schlußbetrachtung

7 Literaturverzeichnis

8 Abbildungsverzeichnis

1 Einleitung

In der Menschheitsgeschichte gab es drei mediale Revolutionen, die jeweils die Speicher- und Verbreitungsmöglichkeiten von Sprache wesentlich verändert und somit einen tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel bewirkt haben. Zunächst erfolgt der Übergang von oraler Kultur zu literaler Kultur durch die Erfindung der Schrift, die allerdings erst durch die zweite mediale Revolution, die Erfindung des Buchdrucks, das kulturell herrschende Medium wird. Die Gesellschaft hält damit Einzug in die `Gutenberg Galaxis´.

Die Entwicklung der Mikroelektronik hat uns heute an eine weitere Schwelle gebracht; die dritte Medienrevolution hat stattgefunden. Wie bei jeder einschneidenden Veränderung keimen gleichermaßen übergroße Hoffnungen wie lähmende Befürchtungen auf. Beides ist emotional verständlich, sollte aber den Umgang mit dem jeweiligen Medium nicht ausschließlich bestimmen.

Wir stehen heute wieder vor der Frage, was für kulturelle Auswirkungen diese mediale Veränderung haben wird. Worte wie Medien- oder Informationsgesellschaft prägen momentan den Diskurs, ohne daß diese Begrifflichkeiten über diffuse Zustandbeschreibungen hinauskämen. Deutlich wird jedoch, welche prägende Bedeutung Medien für gesellschaftliche Strukturen haben. Zumindest soweit herrscht Forschungskonsens, daß die mediale Entwicklung der letzten Jahrzehnte kein sozial randständiges Phänomen ist. Schon beginnen die Abgesänge auf das die Schriftkultur beherrschende Medium, das Buch. „Offensichtlich ist das Informationsverarbeitungssystem Buch der Komplexität unserer sozialen Systeme nicht mehr gewachsen.“ (Bolz 1993, 203)

Solche Äußerungen scheinen reflexartig bei Veränderungen des kulturellen Leitmediums aufzutreten. Sie verkennen jedoch die Tatsache, daß neue Medien alte niemals gänzlich verdrängt haben. Gleichzeitig legen sie eine einseitige Bezüglichkeit von Medien und Gesellschaft nahe: Mediale Revolutionen reagieren auf geänderte gesellschaftliche Verhältnisse. Diese Sichtweise wird den komplexen systemischen Bedingungen unserer Kultur ebenso wenig gerecht wie medientheoretischen Überlegungen, die davon ausgehen, daß (Sprach)Zeichenverwendung Welt erst konstituiert.

Die vorliegende Arbeit diskutiert auf dem Hintergrund der oben skizzierten Problematik Möglichkeiten und Grenzen von computergestützter Informationsvermittlung in Form von Hypertexten. Dies kann nur sinnvoll geleistet werden, wenn eine Einbettung in die Medialitätsdebatte sowie grundlegende psychologische Erkenntnisse in bezug auf Informationsverarbeitung berücksichtigt werden. Das angeführte Material dient dazu, ein Fundament zu legen für ein weitreichenderes Verständnis von Kommunikations- und Verstehensbedingungen.

Anhand des recht überschaubaren Forschungsfeldes Hypertext soll verdeutlicht werden, daß die auf der Mirkoebene auftretenden Phänomene nicht aus der übergreifenden Debatte gelöst werden können.

2 Medialität und Sinnkonstruktion

Kommunikation ist für soziale Verbände unverzichtbar, weil sie Verhalten koordiniert. Zwar ist Kommunikation keine auf den Menschen beschränkte Errungenschaft, ihm bleibt allerdings die Verwendung von Sprache zu diesem Zweck vorbehalten. D.h. er bedient sich eines Zeichensystems, das sich auszeichnet durch Syntax, Generativität und doppelte Artikulation, also die Existenz von sublexikalischen Einheiten (Phoneme und Morpheme).

Die Verortung des Einzelnen in einer über Sprachzeichen organisierten Gesellschaft führt dazu, daß Welterfahrung und Wissensstrukturierung kommunikativ determiniert sind. “So erfahren die Menschen die Außenwelt nicht instinktgeleitet, sondern kommunikativ, und auch ihre sich entfaltende Innenwelt ist ein Gespräch.” (Bolz 1993, 32) Die Bedeutung von Sprache als weltvermittelnde Instanz kann wohl kaum überschätzt werden.

Sprache bedeutet aber immer auch Medium[1], muß also in ihrer Medialität wahrgenommen werden. Die Geschichte des Mediums beginnt also nicht erst mit dem Auftreten jener Medien, die so viel diskutiert werden wie z.B. Fernsehen. Vielmehr sind Phylo- und Ontogenese untrennbar mit Sprache also Medialität verbunden.[2]

Erstaunlicherweise hat die Medialitätsdebatte jedoch erst mit dem Auftreten der sogenannten neuen Medien Einzug in die Wissenschaft gehalten. In der Terminologie Jägers[3] tritt das Medium aus dem Modus der vertrauten Kommunikation in den Modus der Relevanz, d.h. die vollzogenen Semantisierungs-Prozeduren rücken ins Zentrum des Diskurses. Jäger führt diese Vernachlässigung des medialen Gesichtspunktes auf die vorherrschenden Theoreme zurück:

„Die Frage nach der Medialität der Medien ist im Medien-Diskurs bislang wohl unterschätzt worden, weil die Funktion von Medien – im Rahmen eines weithin vorherrschenden Repräsentationsmodells der Zeichen-Kommunikation – auf die Technik des Übertragens, Distribuierens und Speicherns von Information reduziert wurde.“ (Jäger 1997, 203)

Damit begibt sich der semiologische Konstruktivismus also in Frontstellung zu einem Kommunikationsmodell, das ebenso alt wie wirkungsmächtig ist. Dieses Sender–Empfängermodell wurde in der Sprachwissenschaft am prominentesten von Karl Bühler vertreten, die dahinter stehende Idee findet sich schon im Modell der doppelten Repräsentation bei Aristoteles. Aber nicht nur in der Philosophiegeschichte prägten diese Vorstellungen sehr weitreichend das Betrachten von Sprache, auch in der Psychologie behaupten sie sich selbst in der jüngsten Sprachforschung immer wieder.

Der geringschätzige Terminus Kübeltheorie (vgl. Muckenhaupt 1980, 195) bezeichnet prägnant die Schwächen dieses Modells.

2.1 Die Kübeltheorie

Ein weit verbreitetes Modell von Kommunikation besagt, „[...] ein Bild, ein Wort oder ein Film enthielten ihre Information oder ihren Inhalt ebenso direkt, wie ein Eimer Wasser enthalten kann.” (Muckenhaupt 1980, 195) Diese von Muckenhaupt recht anschaulich als Kübeltheorie bezeichnete Vorstellung basiert auf der Grundannahme, daß das, was mitgeteilt werden soll –Information im weitesten Sinne– in ein Zeichen ebenso eingefüllt werden kann wie Wasser in einen Eimer. Nun müssen die Informationen nur noch –ohne verschüttet zu werden– in das mentale System des Anderen gelangen. Kommunikation wird als Nachrichten- bzw. Informationsübermittlung aufgefaßt, die sich eines Kodes bedient.

Es gibt also einen Sender, der Gedanken gemäß des vereinbarten Kodes (Sprache) kodiert, die dann vom Empfänger nur noch entsprechend dekodiert werden müssen. Implizite Voraussetzung eines solchen Modells ist die Möglichkeit eines Austauschs identischer Bedeutungen bzw. identischen Sinns über Kommunikationskanäle auf Grundlage eines geteilten Sinnhorizonts von Weltrepräsentationen. Kommunikation zerfällt in einen aktiven Part, den des Senders, und einen passiven Part, den des Empfängers, der – insofern keine Probleme bei der Kodierung bzw. Dekodierung auftreten – die übermittelten Informationen lediglich in seine Weltrepräsentation einfügen muß. Der Sinnhorizont ist vorsprachlich gegeben und muß nur noch kodiert und dekodiert werden.

Die Zeichenverwendung ist nur der Unmöglichkeit des `direkten´ Austauschs von Informationen geschuldet, sie dient nur als Mittel, hat also keinen Einfluß auf Konstruktion von Weltrepräsentationen. Das Gelingen von Kommunikation wird durch den Kode, über den die beiden Beteiligten verfügen, gewährleistet.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Sender-Empfänger Modell

2.2 Semilogischer Konstruktivismus

Dieser untergeordneten Rolle von Sprache als reiner Vermittlungsinstanz im Sender-Empfänger Modell steht die konstruktivistische Sichtweise von Sprache als gedankenkonstituierendem Medium gegenüber. Im folgenden wird die Theorie des semiologischen Konstruktivismus, begründet durch Jäger, in ihren Grundzügen referiert.

Im Rahmen dieses Ansatzes dient Sprache nicht als Abbildung bereits vorsprachlich existenter Gedanken, Ideen etc., sondern sie konstituiert selbige vielmehr. D.h. „es gibt keine dem Sprachzeichen-Prozeß logisch vorausliegende Welt bestimmter Gegenstände und Sachverhalte“ (Jäger 1997, 203). Sprache kreiert Welt in Hinblick auf ihre logische Operierbarkeit. Es wird nicht bestritten, daß die Existenz konkreter Dinge sprachunabhängig ist, aber ohne das Sprachzeichen und das System der Sprache, das in seiner Netzstruktur Bedeutung schafft, herrschen im Menschen amorphe, von sinnlicher Wahrnehmung bestimmte Inhalte.

Menschliche sprachzeichenvermittelte Kommunikation ist demzufolge kein notwendiges Übel, weil ein direkter Austausch von Informationen nicht möglich ist. Es ist vielmehr so, daß es ohne soziale Interaktion keine austauschbaren Informationen gäbe. Insofern ist die phylo- und ontogenetische Entwicklung von Sprache unabdingbar für Kognition und Bewußtsein.

„Es gehört [...] zum biologischen Programm des Menschen, daß er seine gattungsspezifischen Vermögen, insbesondere Kognition und Bewußtsein, kulturell dadurch entfalten muß, daß er sich des – ebenfalls in der Ontogenese sich ausbildenden – Archimediums Sprache bedient.“ (Jäger a, 25 )

Im konkreten Kommunikationsakt zweier über Sprachzeichen verfügender Individuen bedeutet dies, daß der Empfänger nicht passiv Informationen aufnimmt, sondern in jedem Verständigungsprozeß Sinn aktiv konstruiert werden muß, denn „gesprochene, gebärdete oder geschriebene Sprachzeichen sind [...] unabhängig von kommunikativen Vollzügen gänzlich bedeutungslos.“ (Jäger 1997, 208) Es gibt keinen Sinn, der nur durch Sprache vermittelt werden muß, vielmehr wird Sinn immer aufs neue in Semantisierungsprozessen beider Gesprächsteilnehmerinnen erzeugt.

Jäger geht damit weit über das hinaus, was Muckenhaupt beispielhaft formuliert:

„Ganz gleich wie wir dazu kommen, den Sachverhalt zu bestimmen, den jemand durch eine sprachliche Äußerung ausdrückt, oder mit einem Bild darstellt, die Antwort wird immer relativ sein zu dem Wissen, das wir über den Zusammenhang der Äußerung bzw. den Zusammenhang des Bildes haben. Einer der elementarsten Zusammenhänge - weil er in jeder Kommunikation in Betracht gezogen werden muß - ist, wie das Wort, der Satz oder das Bild in der jeweiligen Kommunikation gebraucht werden.” (Muckenhaupt 1980, 195)

Diese `Gebrauchstheorie´ nimmt zwar den Kontext sprachlicher bzw. visueller kommunikativer Darstellung in den Blick, sie durchläuft jedoch nicht die fundamentale Erschütterung eines Infragestellens der auszudrückenden Sachverhalte.

3 Psychologischer Hintergrund

Die Medialitätsdebatte ist durchzogen von Versuchen, die eigenen Theoreme durch psychologische Erkenntnisse abzustützen. Häufig wird die Psychologie als Rückendeckung verwendet, um der Argumentation einen möglichst empirisch-wissenschaftlichen Charakter zu geben, ohne die dort ebenfalls gegebenen Theoriedivergenzen zu beachten oder zu erwähnen. Derselben Gefahr ist diese Arbeit im folgenden auch ausgesetzt. Selbstverständlich handelt es sich bei den referierten Ergebnissen immer um Modelle, die auf bestimmten Theorien fußen. Die vorgestellten Ansätze können momentan weitgehend als Forschungskonsens angesehen werden.

Von Interesse in bezug auf die Medialitäts- und Textverständlichkeitsdebatte sind vor allem Ergebnisse der Wahrnehmungspsychologie sowie der Gedächtnisforschung. Wahrnehmungspsychologische Untersuchungen liefern insbesondere in Hinblick auf die Verarbeitung von Bildern zentrale Ergebnisse. Es wird sich zeigen, daß ebenso wie jegliche Aufnahme von Sprachzeichen ein aktiver Vorgang ist, auch die Wahrnehmung von Bildmaterial extrem kontextabhängig ist – und zwar sowohl vom Bezugsrahmen, in dem es dargeboten wird, als auch vom bereits erworbenen Wissen der Rezipientin. Es ist also keineswegs so, daß durch die Verwendung von Abbildungen die lästige „Interpretierbarkeit“ von Sprachzeichen umgangen werden könnte, vielmehr müssen gerade auch bei Bildmaterial interpretatorische Leistungen erbracht werden.

Erst die Leistungsfähigkeit des Gedächtnisses ermöglicht einen Lernprozeß. Textverständnis läßt sich nur anhand von Lern- und somit Gedächtnisleistungen überprüfen. Ziel beim Verfassen und Erstellen jeglichen Textes sollte es immer sein, die Einspeicherung der gegebenen Informationen ins Gedächtnis zu unterstützen. Es ist also hinsichtlich der Erforschung von Gestaltung und Wirkungsmacht von Texten interessant, die psychologischen Grundlagen der Informationsverarbeitung und somit auch des Gedächtnisses zu kennen.

Gedächtnis und Wahrnehmung sind eng miteinander verknüpft: „Erinnern [ist] als Fortsetzung des aktiven konstruktiven Prozesses der Wahrnehmung anzusehen.“ (Zimbardo 6 1995, 335).

3.1 Wahrnehmung

In der Wahrnehmungspsychologie unterscheidet man den distalen Reiz, das physikalische Objekt, und den proximalen Reiz, dessen optisches Abbild auf der Retina. Wahrnehmung kann somit als „jener Prozeß betrachtet werden, in dessen Verlauf der distale Reiz aus Informationen des proximalen Reizes erschlossen wird.“ (Zimbardo 6 1995, 161)

Ähnlich wie in jeder Kommunikation, ob mündlicher oder schriftlicher Art, eine aktive Sinnkonstruktion stattfindet, ist auch jegliche visuelle Wahrnehmung extrem kontext- und betrachterabhängig. Wahrnehmung ist demzufolge

„eine aktive Konstruktion auf der Basis der durch die Sinnesorgane gelieferten Daten mit Hilfe neuronaler Programme: Was wir sehen ist das Ergebnis selektiver und transformativer Prozesse.“ (Ballstaedt 1997, 209)

Der Wahrnehmungsprozeß verläuft in drei Stufen (vgl. Zimbardo 6 1995, 159-163):

1. Empfindung (sensorische Stufe)

Auf diese Stufe wird physikalische Energie, wie Licht- oder Schallwellen, in neurale Aktivitäten des Gehirns umgewandelt. Dieser Prozeß verläuft weitgehend unbewußt. Aber schon hier findet eine Reizauswahl statt und werden Transformationen durchgeführt.

2. Wahrnehmung (perzeptuelle Stufe)

Es werden innere Repräsentationen und Perzepte, die erlebten Ergebnisse des Wahrnehmungsprozesses, gebildet. Die Informationen werden durch höhere Gehirnprozesse organisiert, so daß sie in Muster und Formen umgewandelt werden.

3. Klassifikation

Das Wahrgenommene wird in vertraute Kategorien (vorhandene Wissensbestände) eingeordnet. „Das Ergebnis der Klassifikation ist das Perzept, das uns eine Person berichtet.“ (Zimbardo 6 1995, 160)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Prozesse der Transformation eintreffender Information

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

3.1.1 Bottom-up Prozesse

Im Wahrnehmungsprozeß sind ständig bottom-up und top-down Prozesse wirksam. Bottom-up bezeichnet die Aufnahme von Informationen und ihre Weiterleitung nach `oben´ zur Filterung und Analyse. Es kann schon auf der untersten, der sensorischen Ebene zu Täuschungen kommen. Ein Beispiel hierfür ist das Hermann Gitter:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Hermann-Gitter, auf das zwei Ganglienzellen projiziert sind

Schaut man auf die Mitte des Gitters, erscheinen überall dort, wo die weißen Linien sich kreuzen dunkle unscharfe Flecken. Bei Fixation einer Kreuzung ver­schwinden diese Flecken.

Die zwei Ganglienzellen, die unten rechts projiziert sind, verdeutlichen das Wahrnehmungsproblem, wenn keine Fixation einer Kreuzung vor­liegt. In diesem Fall tritt sowohl eine starke Stimulation als auch eine starke Hemmung ein, was zu Wahr­nehmung dunkler Schatten führt. Wird jedoch genau fixiert, so fällt das Netz­hautbild auf die Fovea, deren rezeptiven Felder kleiner sind und demzufolge ganz in der Kreuzung liegen.

3.1.2 Top-down Prozesse

Top-down Prozesse sind die Auswirkungen von Wissen, Erfahrung, kulturellem Hintergrund etc. auf Interpretation und Klassifikation des wahrgenommenen Objekts. Top-down Prozesse spielen eine entscheidende Rolle bei der Verarbeitung des proximalen Reizes. Beispielweise kann ein physikalisch identischer Reiz aufgrund des Kontextes anders klassifiziert werden.

[...]


[1] Etymologisch ist die Bedeutung von Medium leicht zu klären: „Das Medium ist zunächst eine ganz unschuldige Kategorie: Medium heißt `in der Mitte befindlich´, heißt `Mittleres´.“ (Ehlich 1998, 10) Dieses Faktum sollte nicht aus den Augen verloren werden, weil sich so auch das Sprachzeichen als Medium verstehen läßt. Zu füllen sind allerdings jeweils die Positionen, zu denen das Medium ein Mittleres ist.

[2] Die Medientheoretische Diskussion ist trotz ihrer erstaunlicherweise randständigen Existenz in der Linguistik in letzter Zeit doch angeschwollen. Exemplarisch wären hier etwa zu nennen: Konrad Ehlich (1998), Ludwig Jäger (1994, 1997 und 1999)

[3] Jäger verwendet diese beiden Termini in Anlehnung an Alfred Schütz, vgl. Jäger 1997 , 205f.

Ende der Leseprobe aus 35 Seiten

Details

Titel
Aspekte der Hypertextrezeption
Hochschule
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen  (Germanistisches Institut - Lehrstuhl für Deutsche Philologie)
Veranstaltung
HS: Textverstehen und -verständlichkeit
Note
1,0
Autor
Jahr
2001
Seiten
35
Katalognummer
V17430
ISBN (eBook)
9783638220101
Dateigröße
1647 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Schlagworte
Aspekte, Hypertextrezeption, Textverstehen
Arbeit zitieren
Meike Adam (Autor:in), 2001, Aspekte der Hypertextrezeption, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17430

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